BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23

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BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
BUND               FAKTEN, ANALYSEN,
                  AKTIONEN UND TIPPS
                FÜR UMWELTBEWUSSTE
                                       01
                                       23

MAGAZIN
                            ZUR ZEIT
                   Gartenschläfer retten
                   30 Jahre Burg Lenzen
ZUSAMMEN
                         GUTER RAT
VERÄNDERN              Fisch fürs Klima?
Aktiv im BUND             Besser Reisen
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
M O O R AT L A S        ssen   Klimaschüt zern
                                                              2023
         Daten und Fakten zu na

  Jetzt bestellen:
                     tlas
  www.bund.net/moora

Der neue Mooratlas erläutert mit zahlreichen Grafiken
und Abbildungen, warum Moore für den Schutz des
Klimas und der biologischen Vielfalt unverzichtbar sind.
Klassensatzweise zu bestellen unter: boell.de/publikationen
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
BUNDmagazin 1 | 23   ›   INHALT 3

                                  INHALT
                                                                                               29

        10

                                                                   T. Laußmann

                                                                                                          LIEBE LESERINNEN
                                                                                                             UND LESER,
                                                                            42
B. Jaufmann

                                                                                                     rasant ging es los, das neue Jahr. Tradi-
                                                                                                    tionell zur Grünen Woche bahnte sich am
                                                                                                     21. Januar ein bunter Protestzug durchs
                                                                                                      Berliner Zentrum: »Wir haben es satt«
                                                                                                     lautete wieder die Parole. Satt, dass der
                                                                                                     sozial-ökologische Umbau der Landwirt-
                                                                                                    schaft so quälend langsam vor sich geht.
  AKTUELLES                                                   ZUR ZEIT
                                                                                                        Eine Woche zuvor beherrschte das
4 Kurznachrichten                                        26   Neue Gentechnik: Bahn frei?
                                                                                                      Dörfchen Lützerath die Schlagzeilen.
7 Gerettete Landschaft                                   27   FLOW: Lückenfüller
                                                                                                    Auch hier war der BUND sehr präsent vor
8 Kommentar                                              28   Spurensuche Gartenschläfer
                                                                                                    Ort. Und auch hier die Frage: Warum nutzt
                                                         29   Schmetterling + Libelle des Jahres
                                                                                                    die Politik ihre Spielräume nicht besser?
              TITELTHEMA                                 30   30 Jahre Burg Lenzen
                                                                                                     Wie kann sie zulassen, dass noch Hun-
10            Zusammen verändern
                                                                                                     derte Millionen Tonnen Kohle gefördert
12            Vielfältig aktiv im BUND                       NATUR IM PORTRÄT
                                                                                                     werden, wo doch das Weltklima immer
13            Sieben Porträts                            32 Bedroht: Riesenregenwurm
                                                                                                          rascher aus der Balance gerät?
20            Franziska Heß im Gespräch                  34	Außenweser: Da muss noch
                                                              Salz dran                               Am 24. Januar erhob der BUND Klage
   AKTION                                                                                           gegen die Bundesregierung. Der Grund:
21 Atomkraft: Endlich abschalten!                             AKTIV                                 Die Regierung leistet speziell im Bereich
                                                         36   Neues aus dem BUND                     Verkehr und Gebäude zu wenig für den
              GUT LEBEN                                  39   Rückblick BDV                          Klimaschutz. »Wir können nicht weiter
24 Fischstäbchen als Klimaretter?                        40   Internationales                       mit ansehen, wie Teile der Regierung die
25 Ökotipp: Besser Reisen                                42   Die junge Seite                          eigenen Klimaziele ignorieren. Uns
                                                                                                     rennt die Zeit davon«, sagte der BUND-
                                                              SERVICE                                 Vorsitzende Olaf Bandt. Zu unserem
                                                         44   Leserbriefe                           Rechtsbeistand zählt Franziska Heß. Ein
                                                         46   Marktplatz                             Interview mit ihr finden Sie in unserem
                                                         48   Medien: Neu erschienen                 Schwerpunkt »Zusammen verändern«.
                                                         50   Kontakte und Impressum

                                 Das BUNDmagazin ist die
                                                                                                                  Severin Zillich
                                 Mitgliederzeitschrift des BUND.                                                      Redaktion
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
4 BUNDmagazin 1 | 23   ›   AKTUELLES

                                                                        AKTUELLES
                                             UMWELT- UND KLIMASCHÄDLICH
                                             angehört, überprüft, wie viele fossile Roh-          Spanien und Schweden abschauen. Beide
                                             stoffe unser Plastikkonsum beansprucht.              Länder wollen ihre Plastikverpackungen
                                             In Deutschland ist die Plastikindustrie mit          bis 2026 halbieren.
                                             rund einem Viertel des Gasverbrauches                  Nicht zu vergessen: Einwegverpackun-
                                             der größte industrielle Abnehmer. Auch               gen aus Aluminium oder Glas benötigen
                                             EU-­weit verschlingt sie am weitaus meis-            ebenfalls viel Energie. Und auch Papier ist
                                             ten Öl und Gas (und Strom) und stellt da-            wegen seines Holz-, Chemikalien- und
                                             mit Branchen wie Stahl, Automobil- und               Wasserverbrauchs keinesfalls »öko«. Nur
                                             Maschinenbau in den Schatten. Würde                  wenn Produkte unverpackt oder in Mehr-
Kunststoffe sind das (nicht mehr ganz)       die Hälfte der Kunststoffverpackungen in             weg gehüllt angeboten werden, dient das
neue Geschäft der Öl- und Gasindustrie.      der EU vermieden und der Rest zu 90 Pro-             dem Ressourcen- und Klimaschutz.
Wer Plastik spart, entlastet nicht nur die   zent recycelt, ließe sich damit der Ge-
Umwelt von Müll, sondern stemmt sich         samtverbrauch Tschechiens an fossilem
auch gegen die Energiekrise. Das Bündnis     Öl und Gas sparen. Wie man der Plastik-                        www.bund.net/plastik
#BreakFreeFromPlastic, dem der BUND          flut begegnet, kann sich Deutschland bei

VOGELFREUNDLICH BAUEN                                                                             Die Neuauflage der Broschüre der Schwei-
                                                                                                  zerischen Vogelwarte, entstanden u.a. mit
Weltweit werden pro Jahr 800 Millionen       breiteten Irrtümern auf und zeigt, wie               Fachleuten des BUND, ist das aktuellste
Quadratmeter Glas als Außenhaut von          sich der Massentod verhindern ließe.                 und umfassendste deutschsprachige
Gebäuden verbaut. Diese Bauweise hat         Wann bilden Glasfassaden ein tödliches               Werk zum Thema. »Ein verantwortungs-
eine Schattenseite. Die Deutschen Vogel-     Risiko für Vögel? Auf 64 Seiten veran-               voller Einsatz des Baustoffes Glas würde
schutzwarten schätzen, dass fünf bis         schaulichen viele Beispiele die Gefahr.              weltweit Milliarden Vögeln das Überleben
zehn Prozent unserer heimischen Vögel        Vor allem liefert die Broschüre eine um-             sichern. Wer unsere Broschüre beachtet,
durch den Aufprall an Glasflächen sterben.   fangreiche Übersicht wirksamer Schutz-               kann entscheidend zum Schutz der bio-
Die Broschüre »Vogelfreundliches Bauen       maßnahmen, als unverzichtbares Hand-                 logischen Vielfalt beitragen«, so BUND-
mit Glas und Licht« räumt mit weit ver-      werkszeug für Architektinnen und Planer.             Expertin Claudia Wegworth.

                                                                                                     i      Mehr zum Thema
                                                                                                            > www.bund.net/vogelfreundlich-bauen
                                                                                                            Hier ist die Broschüre gratis h
                                                                                                                                          ­ erunter-
                                                                                                            zuladen oder in gedruckter Form zu
                                                                                                            bestellen. Kontakt zur Expertin Claudia
                                                                                                            Wegworth: wegworth@bund-berlin.de
                                                                                    BUND Berlin

                                                                                                  Diese Waldschnepfe starb wie schon Hunderte Vögel
                                                                                                  an einer Glasfassade des Berliner Flughafens BER;
                                                                                                  siehe BUND-Blog: umweltzoneberlin.de/vogelsterben
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
BUNDmagazin 1 | 23   ›   AKTUELLES 5

WIR HABEN
ES SATT!
Eine artgerechte Tierhaltung statt Mega-
ställe, und gutes Essen für alle – dafür
gingen am 21. Januar rund zehntausend
Menschen in Berlin auf die Straße. Zum
Auftakt der Grünen Woche forderte der
BUND in einem breiten Bündnis aus Land-
wirtschaft und Gesellschaft, bäuerliche
Betriebe besser zu unterstützen und das
Insektensterben und die Klimakrise zu
stoppen. Im Schulterschluss mit ökolo-
gisch und konventionell wirtschaftenden

                                                                                                                                             J. Farys
Bäuer*innen richtete sich der Protestzug
gegen die fatalen Folgen der industriellen
                                                                                                          Auch der BUND-Vorstand demonstrierte
Landwirtschaft.                                                                                             in Berlin für eine rasche Agrarwende.
Die Lage ist ernst: Jeden Tag geben hier-
zulande durchschnittlich zehn landwirt-      Und die Agrarsubventionen müssten eine               »Wir erwarten deutlich mehr von Agrar-
schaftliche Betriebe auf. Ein Zehntel der    ökologische und das Klima schonende                minister Özdemir und der Bundesregie-
Weltbevölkerung hungert mittlerweile.        Landwirtschaft fördern.                            rung. Das ist bisher zu wenig ehrgeizig, zu
Gleichzeitig konnten die größten 95 Ener-      81 Prozent der Vermögensgewinne aus              mutlos und zu langsam«, sagte Myriam
gie- und Lebensmittelkonzerne 2021 ihre      den letzten beiden Jahren gingen auf das           Rapior mit Blick auf das erste Jahr Agrar-
Gewinne mehr als verdoppeln.                 Konto des obersten (einen!) Prozents der           und Ernährungspolitik der Ampelkoalition.
  Um eine sozial gerechte Ernährungs-        Deutschen. Für die Finanzierung der                Die stellvertretende BUND-Vorsitzende
und Agrarwende voranzubringen, forder-       Agrarwende sind auch gerechte Steuern              sprach auf der Abschlusskundgebung.
ten die 60 Bündnispartner eine Über-         notwendig. Die Demonstration stand da-
gewinnsteuer auch für Agrar- und Lebens-     her unter dem Motto: »Wir haben Krisen-
mittelkonzerne. Die Mehrwertsteuer bei       profite satt! Gutes Essen für alle – statt                 www.bund.net/landwirtschaft
Obst und Gemüse müsse auf Null sinken.       Profite für wenige«.

NATURERBE IM BLICK
Alte Wälder, weite Moore und Heiden,                                                            Die Naturstiftung David unseres Landes-
­izarre Felsen und wilde Strände –
b                                                                                               verbandes in Thüringen hilft seit Langem,
Deutschland besitzt einzigartige Natur-                                                         dieses Naturerbe zu bewahren.
landschaften. Sie sind der Lebensraum                                                             Der BUND sucht nun bundesweit nach
vieler bedrohter Tiere und Pflanzen. Rund                                                       Aktiven, die sich ehrenamtlich an der Un-
181 500 Hektar wertvolle Naturflächen                                                           tersuchung der Flächen beteiligen wollen.
hat die Bundesregierung seit 2005 von                                                           Auf der Online-Plattform »Monitoring-­
der Privatisierung ausgenommen. Als                                                             Börse« können Sie recherchieren, ob auch
Nationales Naturerbe wurden und werden                                                          in ­
                                                                                                   Ihrer Nähe Gebiete liegen, für deren
sie unentgeltlich für den Schutz der Natur                                                      Kartierung Unterstützung benötigt wird,
gesichert.                                                                                      und welche ­Artengruppen hier betrachtet
Zu den Flächen zählen einstiges Militär-                                                        werden sollen. Helfen Sie mit!
                                             Naturstiftung David

gelände, Teile des Grünen Bandes an der
ehemaligen innerdeutschen Grenze, die
Treuhandflächen aus DDR-Volksvermögen                                                                   www.naturschutzflaechen.de/
                                                                           Auf der Suche nach           nne-monitoring-boerse
sowie Folgelandschaften des Bergbaus.                              Tagfaltern im Grünen Band.
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
6 BUNDmagazin 1 | 23   ›   AKTUELLES

                                             KURZ & GUT 15 Mio.
                                                                                                      EURO
                                                                                          Shell muss für Verschmutzung
         »Only bad news                                                                   zahlen: Vier nigerianische Bauern
           is good news«                                                                  und ihre Gemeinden muss der Öl-
                                                                                          konzern Shell mit 15 Mio. Euro ent-
      heißt es, vor allem                    Haie und Rochen geschützt: Eine             schädigen. Leckgeschlagene Shell-­
 schlechte Nachrichten                       Entscheidung von historischer Trag-         Pipelines hatten ihr Land verseucht.
                                             weite trafen 184 Länder Ende No-            Unterstützt vom BUND-Partner
    erregen also unsere                      vember auf der Weltartenkonferenz           ­»Friends of the Earth Niederlande«
       Aufmerksamkeit.                       in Panama. Sie schnürten ein                 verklagten die Betroffenen 2008
                                             Schutz­paket für rund einhundert             den Konzern am Hauptsitz in Den
   Doch positive Neuig-                      Hai- und Rochenarten – gegen den             Haag. Nun endlich widerfuhr ihnen
  keiten aus dem Natur-                      Widerstand von Fischerei-Nationen            Gerechtigkeit. Allerdings haben die
                                             wie Japan und Peru. Die Aufnahme             Öllecks zahllose weitere Dörfer im
und Umweltschutz tun                         von etwa 90 Prozent der weltweit             Nigerdelta ihrer Lebensgrundlage
 einfach gut. Einige aus                     gehandelten Haie in das CITES-               beraubt. Immerhin setze die Ent-
                                             Abkommen lässt hoffen, dass der              schädigung einen neuen Maßstab,
jüngster Zeit haben wir                      Raubbau in den Meeren zumindest              so Donald Pols von FoE Niederlande.
       wie immer für Sie                     für diese faszinierende Tiergruppe           Konzerne seien künftig besser zur
                                             ein Ende hat. Haie und Rochen sind           Rechenschaft zu ziehen.
             ausgewählt.                     Schlüsselarten mariner Ökosysteme
                                             und vielfach hoch gefährdet.

Wundersam wiederentdeckt: Im Jahr 2008
                                                    + 2%
erklärte die internationale Naturschutz-     Mehr Unterstützung denn je: Trotz        Kein Schlick nach Scharhörn: Seit der
organisation IUCN den Tiefensaibling für     weiterhin erschwerter Bedingungen        jüngsten Elbvertiefung fallen im Hafen von
ausgestorben. Dieser Fisch kam weltweit      in der Corona-Pandemie ist es dem        Hamburg enorme Mengen Schlick an. Die
nur im Bodensee vor. In den 1970er Jah-      BUND auch 2022 gelungen zu wach-         Hansestadt wollte das mit Schadstoffen
ren war der See stark überdüngt, der einst   sen, um über zwei Prozent. Damit         belastete Baggergut teilweise bei der
häufige Saibling konnte sich nicht mehr      geht die Zahl unserer Unterstüt-         ­Vogelschutzinsel Scharhörn abladen, am
fortpflanzen, mehrere Suchaktionen nach      zer*innen zügig auf die 700000 zu.        Rande des Nationalparks und Weltnatur­
der Art blieben erfolglos. 2014, mehr als    Wir danken all jenen, die neu zu uns      erbes Wattenmeer. (Das BUNDmagazin
40 Jahre nach der letzten Sichtung, ging     gefunden haben, sowie allen, die          berichtete.) Nach lauten Protesten sagte
Schweizer Forscherinnen der Fisch wieder     uns die Treue gehalten haben. Nie         die Stadt nun zu, dafür vorerst einen weni-
ins Netz. Und die Zoologische Staats-        nämlich war der Schutz unserer            ger sensiblen Standort zu wählen. Der
sammlung München bestätigte nun: Die         natürlichen Lebensgrundlagen dring-       BUND begrüßte die Entscheidung, forderte
Art hat in den Tiefen des Bodensees          licher als heute. Helfen Sie uns, noch    angesichts der kollabierenden Tideelbe
tatsächlich überlebt. Ihre DNA entspricht    mehr Menschen für die Anliegen des        aber, das hausgemachte Problem rasch
jener von früher gesammelten Exemplaren      BUND zu gewinnen: www.bund.net/           zu lösen. Die ständigen Baggerarbeiten in
und hat wenig gemein mit den seither im      mitgliedwerden                            dem empfindlichen Ökosystem müssten
See eingesetzten Zuchtsaiblingen.                                                      auf ein Minimum verringert werden.
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
GERETTETE
LANDSCHAFT

1300 heimische Bäume und Büsche pflanzte der BUND
Mitte November entlang der Lossa in Sachsen. Dank
der Hilfe von mehr als 120 Freiwilligen entstand ein
neuer Korridor für die Wildkatze und andere Wald­
bewohner. Als grüner Pfad wird er künftig zwei große
Waldgebiete verbinden. Die Fläche wie auch die Geräte
stellte der Landwirt Johannes von Carlowitz bereit,
gefördert hat die Pflanzung der Freistaat Sachsen.
Mehr dazu unter: www.bund-sachsen.de/wildkatze.
                                                        Martin Jehnichen

Mit dem Projekt »Rettungsnetz Wildkatze« setzt sich
der BUND seit vielen Jahren für den Schutz und die
Ausbreitung der scheuen Art ein.
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
8 BUNDmagazin 1 | 23   ›   AKTUELLES

                     Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt mit
                  seinen Stellvertreterinnen Myriam Rapior
                      (links) und Verena Graichen (rechts).

KOMMENTAR

WAS WIR
BEWEGEN
WOLLEN

                                                                                                                                   Annika Holthaus
In Berlin regiert die Ampel in schwerem Fahrwasser. Mehr denn
je ist der BUND als kritische Stimme gefragt. Als neu gewählte
Vorsitzende nehmen wir diese Herausforderung gerne an.

B    ei der Vorstandswahl im November haben uns die Bundes-
     delegierten einen großen Vertrauensvorschuss gewährt.
Gemeinsam waren wir uns damals einig: Viele Regierungsent-
                                                                     Eine Wende bei Landwirtschaft und Ernährung ist uns ein weite-
                                                                     res großes ­Anliegen. Denn eine fortschrittlichere Agrarpolitik
                                                                     hätte enormen Einfluss auf Natur, Klima und unsere Gesundheit.
scheidungen nehmen die heftigen Krisen dieser Zeit zu wenig          Ein zentrales Ziel des BUND bleibt es hier, den Fleischkonsum
als Ganzes in den Blick. Dabei erlauben die Klimakapriolen und       und die Zahl der Nutz­tiere deutlich zu senken. Wir wollen ein
die schwindende natürliche Vielfalt keinen Verzug mehr. Auch         Ende der alltäglichen Tierquälerei und die weitere Industrialisie-
ein drohender Energiemangel darf kein Vorwand sein, sich vor         rung der Landwirtschaft stoppen. Dazu gehört, den Einsatz von
dem nötigen Umbau unserer Gesellschaft zu drücken. Doch eben         Pestiziden stark zu verringern und speziell das Totalherbizid
das passiert in Berlin noch zu oft, auch unter Rot-Grün-Gelb.        Glyphosat zu verbieten. Und wir wollen verhindern, dass uns die
                                                                     EU-Kommission gentechnisch veränderte Lebensmittel aufzwingt,
Statt Deutschlands Energieversorgung gegen den Schutz unserer        indem sie deren Zulassung erleichtert.
Lebensgrundlagen auszuspielen, fordern wir rasche politische
Korrekturen. So wollen wir dafür kämpfen, die neu anlau­fenden       Als Vorstandsteam sind wir bewusst mit drei Generationen an-
Kohlekraftwerke mit Rücksicht auf die nationalen Klimaziele          getreten. Wir möchten Menschen jedes Alters und jeder Herkunft
schnell wieder vom Netz zu nehmen. Die fossile Renaissance in        für den BUND begeistern und den Weg für neues Engagement
Form von Flüssiggas-Terminals und Lieferverträgen für Fracking-      ebnen. Es ist wichtig, dass Menschen die vielfältigen Angebote
gas muss deutlich vor 2040 beendet werden, auch durch mehr           unseres basisdemokratischen Verbandes erleben und gestalten
Schub für den grünen Wasserstoff.                                    können. Das macht uns wirksamer auf allen Ebenen, in der Viel-
                                                                     falt liegt unsere Stärke. Auch möchten wir unsere internationalen
Eine ganz zentrale Bedeutung für den Klimaschutz hat die Ver-        Partner unterstützen. Denn Umweltschutz kann weltweit nur
kehrspolitik. Es scheint gerade so, als wolle der zuständige FDP-­   mit vitalen Zivilgesellschaften gelingen, und wenn wir Umwelt-
Minister Wissing sein Profil durch den Ausbau überflüssiger          verbände zusammenhalten.
Autobahnen schärfen, statt den Wandel zu einer klimagerechten
Mobilität voranzutreiben. Seinen Fokus auf den Individualverkehr                      Olaf Bandt, Verena Graichen und Myriam Rapior
werden wir ihm auf keinen Fall durchgehen lassen. Wir möchten
klimafreundliche Mobilitätskonzepte voranbringen.
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
Lebensräume für Wildkatzen
schaffen und bewahren
                                                                             Foto: © Torsten Pröhl/www.fokus-natur.de

     Informieren Sie sich jetzt über Ihre Möglichkeiten der Unterstützung.

     Ihr Kontakt zur BUNDstiftung:
     Guido Weidner                   Kaiserin-Augusta-Allee 5
     Telefon: 0 30 / 2 75 86-424     10553 Berlin
     guido.weidner@bund.net          www.bundstiftung.de
BUND MAGAZIN - ZUSAMMEN VERÄNDERN 01 23
zusammen
             VERÄNDERN
Jörg Farys
Das Jahr begann mit zwei Großdemonstrationen.
Am 14. Januar protestierten Zehntausende bei
Lützerath dagegen, dass RWE mit dem Segen
der Bundes- und Landespolitik noch Millionen
Tonnen Braunkohle fördern darf (unser Titelbild).
Eine Woche später hieß es in Berlin einmal mehr:
Wir haben es satt! Ob für den Klimaschutz oder
eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft
– für unsere Anliegen zusammen und zahlreich
auf die Straße zu gehen, zählt zu den sichtbaren
Höhepunkten vieler BUND-Aktiver.

Weit weniger auffällig, doch oft sehr beharrlich
setzen sich zahllose unserer Mitglieder für
Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit ein. Auf den
nächsten neun Seiten stellen wir Ihnen Menschen
vor, die sich auf ganz unterschiedliche Weise
im BUND engagieren. Sie alle zeigen, dass wir
nicht machtlos sind in einer Zeit der Krisen.
Vielleicht öffnet sich damit auch für Sie ein
Weg, aktiv zu werden. Lassen Sie sich anregen.
Lassen Sie uns die Welt zusammen verändern!
12 BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA

                               ZUSAMMEN VERÄNDERN                                                                            In jedem Fall verändert es die Welt. Eine
                                                                                                                             Spende, die Pflege einer Streuobstwiese

                               VIELFÄLTIG AKTIV
                                                                                                                             oder das Einsammeln von Plastikmüll
                                                                                                                             machen einen Unterschied!
                                                                                                                                Der Einsatz im BUND verändert auch
                                                                                                                             uns selbst und kann uns ermutigen. Wir
                                                                                                                             schauen nicht tatenlos zu, sondern gehen
                                                                                                                             Herausforderungen gemeinsam an. So
                                                                                                                             können wir Ungewissheiten besser be-
                            Mehr denn je brauchen Natur- und Klimaschutz                                                     wältigen. Ob mit fachlichen Denkanstößen
                            eine starke Interessensvertretung. Diese bietet                                                  oder neuen Aktionsformen – jeder Im-
                                                                                                                             puls, den Engagierte in unseren Verband
                            der BUND seit jeher, dank der Unterstützung und                                                  tragen, bereichert den BUND und stellt
                            dem Engagement seiner Mitglieder.                                                                uns besser auf für die großen Aufgaben,
                                                                                                                             die vor uns liegen.
                                                                              Im BUND ist eine tatkräftige Zivilgesell-
                                              OLAF BANDT                      schaft am Werk. Er bildet einen Ort, wo        WIR LADEN SIE EIN
                                                                              wir uns begegnen und austauschen und           Zusammen erreichen wir unsere Ziele.
                                              ist der Vorsitzende des BUND.
                                                                              zusammen etwas bewegen können. Wer             Jung und Alt, aus der Wissenschaft und
                                                                              im BUND aktiv ist, bringt im Großen wie        Praxis, in einem Streich oder mit langem
                                                                              im Kleinen den Schutz der Umwelt und           Atem, in neuen Bündnissen. Nicht alles
                                                                              Natur voran. Sei es durch eine gewonnene       können wir besser machen. Doch können
                                              MARTINA LÖW
                                                                              Klage für den Klimaschutz vor dem Bun-         wir vieles versuchen.
                                              leitet die Abteilung            desverfassungsgericht oder durch eine            Und gelingt uns etwas nicht gleich, ver-
                                              Freiwilligenmanagement.         Energieberatung vor Ort.                       folgen wir doch gemeinsam ein Anliegen,
                                                                                                                             mit Blick auf die akuten Herausforderungen
                                                                              EINEN UNTERSCHIED MACHEN                       dieser Zeit, den Schutz des Klimas und

                            W      ir leben in einer Zeitenwende, nicht
                                   nur politisch. Können wir da weiter-
                            machen wie bisher? Sprich: Aufklären,
                                                                              Engagement heißt Stellung zu beziehen
                                                                              und die eigene Stimme zu erheben. Dafür
                                                                              bietet der BUND einige Möglichkeiten. Sei
                                                                                                                             der natürlichen Vielfalt.
                                                                                                                               Als Mitmachverband misst der BUND
                                                                                                                             dem Ehrenamt auf allen Ebenen eine her-
                            Stellungnahmen schreiben, Demos orga-             es mit der Unterschrift unter eine Petition,   ausragende Bedeutung bei, sei es dauer-
                            nisieren? Oder Hecken pflanzen, Wiesen            einem Kommentar auf Instagram oder             haft oder zeitlich begrenzt. Die Stärke
                            mähen, Nistkästen bauen? Wir meinen:              beim Klimastreik auf der Straße.               des BUND beruht darauf, dass sich derart
                            unbedingt! Der BUND bietet sich als ein             Engagement im BUND ist so vielfältig         viele Menschen beteiligen. So entwickeln
                            Aktionsraum an, um was zu schaffen, um            wie die Menschen, die es leisten. Es wird      wir uns weiter und laden Sie ein, mit uns
                            dagegenzuhalten, um wirksam zu sein.              hier gestaltet, gestritten und geschlichtet.   die Welt zu verändern.
          Anke Hofmeister

                                                                                                                                          Nicht nur beim Strandputz auf Juist:
Anke Hofmeister

                                                                                                                                             In der Gemeinschaft mit anderen
                                                                                                                                         ziehen Sie im BUND an einem Strang.
BUNDmagazin 1 | 23    ›   TITELTHEMA 13

   NICOLA BÖYE

   nicht so deR
   grEMIENmensch

                                                                                                                                                   Rolf K. Wegst
Naturschutz ist wichtig. Auch
und gerade im Landkreis mit der
zweithöchsten Bevölkerungsdichte
Deutschlands. Und zumal, wenn
                                                                                                      »Ich will die
ein besonders bedrohtes Tier in der                                                              Schönheit und Vielfalt
Nachbarschaft lebt.                                                                              der Natur vermitteln«

A     ufgewachsen ist Nicola Böye auf ei-
      nem Obsthof bei Cuxhaven. Als Kind
darf sie viel draußen spielen, Fische und
                                               sie immer wieder auf ruhende Garten-
                                               schläfer. Die bundesweite Spurensuche
                                               nach der Schlafmaus (> Seite 28) kommt
                                                                                              Workshop zum Bau von Nistkästen für
                                                                                              den Gartenschläfer zu betreuen.
                                                                                                Was wiederum an ihr Ehrenamt beim
Frösche fangen, Insekten beobachten.           da wie gerufen.                                BUND Flörsheim anknüpft. Die Fülle der
Zum Studium in Berlin tritt sie dem BUND          Als der BUND Hessen nach einer Probe-       Möglichkeiten, im Grünen aktiv zu werden,
bei, vorerst als »stilles Mitglied«, wie sie   fläche fahndet, ist Nicola Böye rasch dabei.   kommt ihr entgegen. »Ich bin nicht so der
sagt. Als sie später nach Flörsheim bei        Mit anderen Aktiven aus Flörsheim über-        Gremienmensch.«
Frankfurt zieht, freut sie sich, dass dort     nimmt sie die Kontrolle von 25 speziellen        Lieber läuft sie in einer Kleingartenkolo-
eine BUND-Gruppe existiert. Sie steigt         Nistkästen. Einmal im Monat gilt es nun        nie von Tor zu Tor, fragt, wer dem Säuger
dann gleich mit ein – und ist seitdem          genau hinzusehen: Sind Gartenschläfer          schon begegnet ist, und informiert über
vielseitig aktiv.                              im Kasten? Finden sich Kotproben, die          seine Schutzwürdigkeit. Oder sammelt
Rund 40 Jahre existiert der Ortsverband        Aufschluss über die Nahrung der Tiere          eben winzige schwarze Kotköttel, wenn
schon. Damit es nicht an Nachwuchs             geben, und somit ihre Lebensweise?             das der Erforschung des Gartenschläfers
fehlt, engagiert sich Nicola Böye seit ­2013                                                  und seinem Überleben bei uns dient.
für die Kindergruppe BUND-Spechte.             DRAUSSEN AKTIV                                                                          sz
»Meine Mitstreiterin und ich legen großen      Da sie hauptberuflich beim Landschafts-
Wert darauf, in der Natur zu sein und spie-    pflegeverband angestellt ist, kann sie die
lerisch Wissen und Neugier zu vermitteln«,     Erkenntnisse aus dem »Citizen Science«-­
so die Umweltpädagogin. Wichtig sei ihr,       Projekt direkt umsetzen. Zum Beispiel
dass die Kinder einen Sinn entwickeln für      Hecken pflanzen lassen, weil die für die                Aktiv werden
die Schönheit all der kleinen und großen       gefährdete Schlafmaus besonders wert-                   Einfach einsteigen in die Citizen Science
Naturschauspiele.                              voll sind.                                              können Sie, indem Sie Beobachtungen
                                                                                                       melden: zum Beispiel Gartenschläfer
                                                 Beim Pflegeverband arbeitet Nicola Böye               und andere Bilche unter www.garten-
AUF SPURENSUCHE                                nur halbtags. So bleibt ihr genug Zeit, um              schlaefer.de; bayerische Eichhörnchen
Einen regelmäßigen Anlaufpunkt bilden          als freiberufliche Referentin im Natur-                 unter www.bund-naturschutz.de/
                                                                                                       eichhoernchen-melden; Tiere, Pflanzen
die drei von der Ortsgruppe betreuten          schutzhaus des Main-Taunus-Kreises für
                                                                                                       und Pilze in Rheinland-Pfalz unter
Streuobstwiesen. Bei der winterlichen          das »Schuljahr der Nachhaltigkeit« tätig                artenfinder.rlp.de; oder bundesweit
Säuberung von Meisenkästen stößt auch          zu sein. Oder, wie im Mai wieder, einen                 Vögel auf www.ornitho.de.
14 BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA

   BRUNO SING                                                                                 SOLARPIONIER
                                                                                              Von Anfang an war Bruno Sing daher von

   gut VERNETZt
                                                                                              der Sonnenenergie begeistert. Da nicht
                                                                                              jede*r auf dem eigenen Dach Solarstrom
                                                                                              gewinnen kann, trieb er mit seinem BUND-
                                                                                              Team die Gründung von Bürger-Solarkraft-
                                                                                              werken voran. Und er brachte einen Frei-
                                                                                              flächen-Solarpark mit einer Leistung von
                                                                                              vier Megawatt auf den Weg. Dank ihm
Er lebt vor, dass man nachhaltig und zugleich                                                 wandeln heute mehr als 80 regionale
                                                                                              Anlagen Sonnenstrahlen in Energie um.
komfortabel leben kann. Wie er das schafft,
daraus macht Bruno Sing kein Geheimnis.                                                         »Nachhaltigkeit muss
Im Gegenteil.                                                                                 schließlich Spaß machen«

W       as ein autofreier Sonntag ist, weiß
        man. In Aulendorf, Kreis Ravens-
burg, gibt es sogar einen »nachhaltigen
                                               VORBILDLICH
                                               UMWELTFREUNDLICH
                                               Der 62-Jährige weiß, wovon er spricht.
                                                                                                Mehr geht kaum, könnte man meinen.
                                                                                              Doch, doch, würde er sagen. Denn wenn
Sonntag«. Bruno Sing hat ihn mitinitiiert.     1998 wurde seine Familie als umwelt-           man ihn nach seinen Hobbys fragt, ant-
Der Ortsvorsitzende des BUND zählt zu          freundlichster Haushalt Baden-Württem-         wortet er: »Nach Möglichkeiten suchen,
den Vorreitern in Sachen Umweltbildung         bergs ausgezeichnet, bundesweit kam            um noch klimafreundlicher zu leben.«
und Energieberatung und ist ein gefragter      sie auf Platz 3. Obwohl die drei Töchter         Natürlich müsse man jeden Tag Kom-
Referent.                                      damals noch klein waren, verbrauchte die       promisse finden, zwischen den eigenen
Als Lokalpolitiker und einstiger 2. Bürger-    Familie im Jahr nur rund 1500 Kilowatt-        Bedürfnissen und denen der Umwelt.
meister weiß er, wie man auf Menschen          stunden Strom und 39 000 Liter Wasser.         Aber Bruno Sing fand da bisher immer
zugeht und sie dafür gewinnt, einem zu-        Wie er das geschafft hat, interessiert die     eine Lösung, ohne sich selbst zu kasteien.
zuhören. Überhaupt vernetzt er sich mit viel   Menschen. Bruno Sing erklärt es gerne.         »Nachhaltigkeit muss schließlich auch
Elan, um gemeinsam mit anderen etwas           Jeder, den er dafür gewinnen kann, hilft       Spaß machen.«
zu bewegen. So rief die Stadt Aulendorf        Ressourcen zu sparen.                                                                 cro
2022 mit der BUND-Gruppe und anderen              So wäscht die Waschmaschine im Hau-
Akteuren ihren ersten Nachhaltigkeitstag       se Sing zum Beispiel mit Regenwasser.                   Aktiv werden
aus. An diesem Sonntag verwandelte             »Nachhaltig leben bedeutet nicht, sich                  Überlegen auch Sie in Ihrem Umfeld
                                                                                                       aktiv zu werden? Dann finden Sie doch
sich Aulendorfs Innenstadt in ein großes       vom Fortschritt abzukoppeln«, erläutert
                                                                                                       in e
                                                                                                          ­ inem ersten Schritt heraus, ob in
grünes Infozentrum: Wie können wir das         er im Gespräch immer wieder. Im Gegen-                  Ihrer Nähe eine BUND-Gruppe existiert:
Klima schützen? Und wie die siebzehn           teil, Technik kann einen dabei unterstützen,            www.bund.net/bund-vor-ort
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Natio-      umweltbewusst zu leben. Deshalb berät
nen praktisch umsetzen?                        er öffentliche Einrichtungen wie Kliniken
  Mittendrin: Bruno Sing. Hat er doch den      oder Schulen, wie sie innovativ Kosten
»Sozialladen Aulendorf« mitbegründet und       senken und zugleich das Klima schonen
die Steuerungsgruppe »Fairtrade-Stadt«.        können.
Denn Ökologie, Ökonomie und Soziales
müssen sich nicht ausschließen. Außer-
dem, wer könnte besser über Nachhaltig-
keit referieren als er?
                                                                                                                                                Bernd Jaufmann
BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA 15

                                                                                                               SARAH KRAUS

                                                                   GERN DRAUßEN
 Jörg Farys

                                                                                              Dabei experimentiert Sarah Kraus auch
                                                                                            mit Pilzen. »Wir haben einen riesigen Hau-
Nach einem Studium der Informatik war ihr                                                   fen Straßenlaub hier, durchzogen von
                                                                                            Plastikmüll. Mal gucken, ob wir den nicht
nach Abwechslung. Den Wunsch, im Grünen                                                     mithilfe von Austernpilzen kleinkriegen.
zu arbeiten, hat sich Sarah Kraus mit einem                                                 Angeblich können die ja auch Kunststoffe
                                                                                            zersetzen.«
Bundesfreiwilligendienst erfüllt.
                                                                                            IN GEMEINSCHAFT
                                                                                            Neben ihrer praktischen Tätigkeit im Grü-
                                               Prozesse der Kompostierung verfolgen         nen schätzt sie das Miteinander an ihrem
                                               und sich mit Methoden wie Wurmkisten         Einsatzort: »Man trifft auf Leute anderer
                                               und Bokashi für den Balkon vertraut ma-      Initiativen, erschließt sich gemeinschaft-

S    ie will einfach mal wissen, wie es ist,
     für eine Nichtregierungsorganisation
tätig zu sein. Erst arbeitet sie als Bundes-
                                               chen. Zu denen, die dann freundlich mit
                                               Rat und Tat bereitstehen, wird in dieser
                                               Saison Sarah Kraus zählen.
                                                                                            liche Räume, unterstützt sich gegenseitig.«
                                                                                            Und sie genießt ihren Freiraum, um Dinge
                                                                                            auszuprobieren, dazuzulernen oder eigene
freiwillige für ProVeg (also pflanzliche                                                    Projekte zu starten.
Ernährung). Dann vermittelt die BUND-                                                          Ohne Büroarbeit läuft auch hier nichts,
Zentralstelle sie zur »workstation ideen-        »Ich wollte mal was mit                    gerade im Winter. Da stellt sie Leitfäden zu
werkstatt berlin e.v.« und ihrem Projekt          den Händen schaffen«                      verschiedenen Arten des Kompostierens
»BodenschätzeN«. Sarah Kraus möchte                                                         online, oder Antworten auf die Frage, was
enger mit der Natur verbunden sein, weg                                                     alles in eine Wurmkiste gehört.
von der reinen Kopf­arbeit kommen, mehr                                                        Demnächst geht es draußen wieder los.
mit den Händen tun. Beim Schnupper-            BODENBEWUSST                                 Die 27-Jährige freut sich schon auf das
Workshop impft sie Stroh mit Austern-          Worum geht es ihr bei dem Freiwilligen-      Frühlingserwachen. In der hektischen
pilzen und merkt: Hier ist sie richtig.        dienst? »Mit meinen Kolleginnen will ich     Stadt die eher schleichenden Prozesse
Ein permanenter Strom von Autos ergießt        dem Lebensraum Boden in der Stadt zu         der Natur zu verfolgen, empfindet sie als
sich durch die Neuköllner Hermann- und         mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Warum         angenehm entschleunigend.
Karl-Marx-Straße. Wer dem Lärm entgehen        ist ein gesunder, gut durchwurzelter Boden                                             sz
will, kann sich auf den Alten St. Jacobi-­     so wichtig? Und was benötigt er?«
Friedhof zurückziehen, der zwischen den           Gleich nach dem Meer sei der Boden
Straßen liegt. Er birgt eine Oase für ge-      der zweitwichtigste Speicher von Kohlen-              Aktiv werden
meinschaftliches Gärtnern, den Prinzes-        stoff. Dennoch würde er so oft vernach-               Mehr zum Projekt BodenschätzeN unter
sinnengarten. Von April bis Oktober bietet     lässigt. Um dies bewusster zu machen,                 workstation-berlin.org/bodenschaetzen;
                                                                                                     Interessieren Sie sich für einen Bundes-
das Team von BodenschätzeN hier wö-            ­bietet BodenschätzeN regelmäßige Mit-
                                                                                                     freiwilligendienst im Bereich Umwelt- und
chentliche Kompostiertage an. Jede und         mach-Aktionen an, mit etwas Theorie und               Naturschutz? Dann kontaktieren Sie die
jeder kann sein Biogut mitbringen, die         viel Praxis.                                          BUND-Zentralstelle: www.bund.net/bfd
16 BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA

   KAWA EIBESH                                                                              in den Landesvorstand der BUNDjugend
                                                                                            gewählt, 2020 in den Bundesvorstand.

   DIE WICHTIGSTE
                                                                                              Sein Engagement auf eine strukturelle
                                                                                            Ebene zu heben, ist für ihn der notwendige
                                                                                            nächste Schritt. Im Gespräch wird immer
                                                                                            wieder sein Wunsch deutlich, den Ver-
                                                                                            band und die Gesellschaft mit Vielfalt zu

   AUFGABE
                                                                                            konfrontieren. Offener und inklusiver zu
                                                                                            werden, sei für alle Seiten wichtig. »Wir
                                                                                            bekommen es wohl mit einer großen
                                                                                            Migrationsbewegung zu tun. Konzepte
                                                                                            dafür gibt es noch keine, auch für den
                                                                                            Klimaschutz passiert zu wenig.«
Schon zwei Jahre nach seiner
Ankunft in Deutsch­land engagierte
er sich in der BUND­jugend. Und hat
seitdem unge­wöhnlich v ­ iel bewegt.
Bis vor Kurzem auch im Bundes­
vorstand des Jugendverbands.

                                                 »Wir müssen die
E    s ist kurz vor Jahresende. Vor den
     Fenstern der WG in Münster glitzert
der Frost, irgendwo blinkt eine Lichter-
                                              Demokratie verteidigen«

kette. Über die dampfende Teetasse hin-

                                                                                                                                         Henri Mengler
weg erzählt Kawa Eibesh, was er bei der
BUNDjugend alles gemacht hat. Wer ihm
zuhört, kommt nicht umhin, beeindruckt
zu sein. Politisches Enga­ge­ment nimmt
den größten Teil seines Lebens ein – und       Spricht er über seine Fokusthemen,           ANSTECKEND
damit ist er sehr erfolgreich. Derart viel   wird er ernst. Seine Worte sind gewählt        Kawa streicht sich über das Gesicht. Das
Einfluss wie der 25-jährige Student der      und klar. Schnell wird deutlich, dass er       Jahr war ereignisreich. Auf die Frage, wie
Philosophie und Politikwissenschaften        sich eingehend mit den Folgen der Klima-       er seine Batterien auftankt, lächelt er. Die
üben nur wenige Gleichaltrige aus.           krise beschäftigt hat. »Es ist wichtig, dass   BUNDjugend biete eine politische Heimat
                                             wir die Demokratie verteidigen und globale     und den Raum, wirklich was zu verändern.
GEFRAGT                                      Gerechtigkeit schaffen, indem wir Länder       Und man könne hier viel Spaß haben und
Allein während seiner Zeit im Bundesvor-     und Gesellschaften unterstützen, die jetzt     sich Motivation und Inspiration in der
stand diskutiert Kawa mit Angela Merkel,     schon stark von der Krise betroffen sind.«     Gruppe holen.
Frank Walter Steinmeier und etlichen Ab-                                                      Seine Haltung zum Ehrenamt wirkt an-
geordneten. Er ist Sachverständiger der      KRITISCH                                       steckend. »Aktiv sein für Klimaschutz und
Kinderkommission des Bundestags und          Kawa gelangt 2015 aus dem syrisch-             Klimagerechtigkeit, das ist die wichtigste
gestaltet parlamentarische Abende. Er        kurdischen Afrin nach Deutschland. Zwei        politische Aufgabe unserer Zeit.«
gründet den Arbeitskreis »Global Health &    Jahre später stößt er auf ein Schulungs-                                                  lf
Migration« (siehe Seite 43) und treibt den   angebot der BUNDjugend NRW. Einen so
Prozess »Diskriminierungssensible BUND-      kritischen Blick auf die Zusammenhänge
                                                                                                     Aktiv werden
jugend« voran. In den Medien ist er immer    von Klimakatastrophe und Flucht habe er
                                                                                                     Willst auch du dich bei der BUNDjugend
wieder zu dem Thema Umweltrassismus          anderswo kaum gefunden, schon gar                       für eine bessere Welt einsetzen?
gefragt.                                     nicht auf der Jugendebene. 2019 wird er                 www.bundjugend.de/mitmachen
BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA 17

  GERNOT HARTWIG

 RUNTERVOM
RUNTER  VOMGAS
            GAS
Gernot Hartwig will die Erde für die
bewahren, die nach ihm kommen.
Er wünscht sich ordentlich Druck,

                                                                                                                                               Bernd Jaufmann
um den CO2-Ausstoß zu senken,
und weniger Druck aufs Gaspedal.

                                                                                                    »Der Staat
                                                                                                  muss umdenken«
U    nser Verkehr stößt einfach zu viel
     CO2 aus«, meint Gernot Hartwig,
»das kann so nicht weitergehen.« Er will     BESSERE ALTERNATIVE
seinen vier Enkelkindern keinen kaputten     Deshalb engagiert sich Gernot Hartwig         Natur zerstören, nur um ein paar Minuten
Planeten hinterlassen. »Auch kommende        seit über vier Jahrzehnten beim BUND          schneller von A nach B zu kommen.«
Generationen haben das Recht zu leben«,      Naturschutz. Dem Sprecher des Landes-            Die Politik solle lieber für attraktive
sagt er mit fester Stimme. Der Ver­­kehrs-   arbeitskreises Verkehr macht beim Thema       öffentliche Verkehrsmittel sorgen und ein
sektor müsse endlich runter vom Gas.         Mobilität so schnell keine*r was vor.         besseres Radwegenetz. Neue Planungs-
Und das meint der 76-Jährige wörtlich.         Dabei kommt der pensionierte Lehrer         grundsätze müssten her, um den Verkehr
                                             eigentlich aus einem anderen Fach. 14         zu entschleunigen, den Lärmschutz zu
DEN ENKELN ZULIEBE                           Jahre lang hat er den Arbeitskreis Abfall     verbessern, die Schiene auszubauen.
Warum sich gerade unser Land so schwer       geleitet. Als in seiner Heimat eine Um-          Der bayerischen Verkehrspolitik stellt er
mit einem Tempolimit auf Autobahnen          gehungsstraße geplant wird, die viel Natur    kein gutes Zeugnis aus: »Bei der Mobilität
tut, kann Gernot Hartwig nicht nachvoll-     zu zerstören droht, setzt er sich zur Wehr.   ist sie noch auf dem falschen Dampfer.
ziehen. »Es ist doch kein Verzicht, son-     Mit Erfolg.                                   Sie muss uns helfen, unseren Lebensstil
dern eine Bereicherung, langsamer fahren       Lang ist die Liste der Straßen, die seit-   zu ändern. Da genügt es nicht zu schwät-
zu können.« Deshalb rollt er auch über       dem – auch dank seinem Einsatz – nicht        zen oder Bäume zu umarmen. Die Ausrede,
Landstraßen entspannt mit 80 dahin. »Ich     oder zumindest schmaler gebaut wurden.        es fehle für ein Tempolimit an Verkehrs-
spare dabei nicht nur Energie und Geld,      »Über 20 Vorhaben sind es bestimmt, an        schildern, war erbärmlich.«
sondern komme auch viel gelöster ans         denen unser Arbeitskreis beteiligt war.          Wirklich, so könne es nicht weitergehen.
Ziel.« Doch diese Erkenntnis scheint noch    Uns geht es immer um konstruktive Vor-        Sein ehrenamtliches Engagement mit der
nicht überall angekommen zu sein.            schläge, um die bessere Alternative. Nicht    Zeit aufzugeben, daran denkt Gernot
  Dass es auf dem Land selten ganz ohne      bloß darum, etwas zu verhindern.«             Hartwig noch lange nicht.
Auto geht, weiß er selbst. Auch er wohnt                                                                                           cro
in einer Gegend, wo das Bus- und Bahn-       WENIGER SCHWÄTZEN
angebot besser sein könnte. Rund 6000        Hartwig wirbt für ein neues Mobilitäts-
Menschen zählt sein Heimatort Butten-        konzept. »Nicht nur wir Bürger, auch der
wiesen im Landkreis Dillingen, am Rande      Staat muss umdenken«, betont er. Doch                  Aktiv werden
                                                                                                    Beteiligen auch Sie sich an der BUND-
des Donaurieds. Wer eine so lebenswerte      die Politik kümmere sich weiter vor allem
                                                                                                    Fach­arbeit: www.bund.net/arbeitskreise.
Gegend um sich weiß, will sie erst recht     um die Autofahrer. »Dabei brauchen wir                 Über regionale AKs informieren unsere
für die Nachwelt erhalten.                   nicht noch mehr Straßen, die unsere                    Landesverbände auf ihren Seiten.
18 BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA

   ISABELLA WALDORF

   AUSPROBIEREN

                                                                                                                                            Felix Hälbich
Isabella Waldorf studiert Politik-
wissenschaften und engagiert
sich in einem Dialoglabor des
                                                                                                      »Wie wollen wir
BUND für die Demokratie.                                                                             zusammenleben?«

W      ie sie damals vom Vorläufer der
       Dialoglabore, der digitalen Schreib­
werkstatt, erfahren hat, weiß sie gar nicht
                                                 aus dem BUND oder von LobbyControl und
                                                 Mehr Demokratie e.V. Und der Austausch
                                                 verläuft über die Generationen hinweg.
                                                                                               VIELE PERSPEKTIVEN
                                                                                               Was könnte andere dazu ermuntern, auf
                                                                                               gleiche Weise im BUND aktiv zu werden?
mehr. Jedenfalls fand Isabella Waldorf es        Eine bereichernde Erfahrung für alle.         Zwei Gründe hebt die Studentin hervor:
schon im Herbst 2020 »total spannend               Auch das Laborhafte sagt Isabella           »Eine gute Voraussetzung war, dass die
und inspirierend«, sich mit ganz unter-          Waldorf zu, der Freiraum, einfach etwas       Mitarbeit digital funktioniert hat.« Gerade
schiedlichen Menschen neuen Formen der           zu probieren und sich ergebnisoffen in ein    Menschen, die häufiger den Wohnort
Demokratie zu widmen. Wieso lädt der             Thema zu vertiefen. Weil der Austausch        wechseln oder die mit kleinen Kindern
BUND dazu ein, frei über Zukunftsthemen          digital passiert, kann die Oberbayerin        nicht so flexibel sind, käme das entgegen.
zu diskutieren? Und wieso beschäftigt er         selbst während eines mehrmonatigen            Erleichtert habe ihr den Einstieg auch,
sich mit Demokratie? »Vielleicht ist das         Aufenthalts in Kanada dabeibleiben.           dass sie nicht auf langjährige Strukturen
nicht offensichtlich, aber Demokratie und                                                      gestoßen sei. »Mir hat gefallen, dass ich
Umwelt haben viel miteinander zu tun«,           WER PROFITIERT?                               mich in neuen Formaten ausprobieren
so die heute 24-Jährige. »Nur mit demo-          Derzeit schreibt Isabella Waldorf an ihrer    und gleich Ideen einbringen konnte. Und
kratischer Teilhabe können wir klären,           Masterarbeit. Nicht von ungefähr hat sie      dass ich über die Schnittstelle ­Natur- und
wie wir künftig zusammenleben wollen.«           sich ein umweltpolitisches Thema aus-         Umweltschutz so verschiedene Aspekte
                                                 gesucht, das auch im BUND diskutiert          und Lebensrealitäten erfahre.«
THEORIE UND PRAXIS                               wird: das 9-Euro-Ticket. »Meine Per­spek­       Wie es nach dem Studium weitergeht?
Die Schreibwerkstatt erlebt Isabella             tive ist die der Mobilitätsgerechtigkeit.     Ihr Plan ist, weiter im Themenbereich der
Waldorf als »eher theoretisch«, da ging          Ich schaue mir an, ob von diesem Ticket       Nachhaltigkeit zu arbeiten. Erst einmal
der Blick aufs große Ganze und die Krisen        auch marginalisierte Gruppen profitiert       will sie aber ein, zwei Monate per Interrail
unserer Zeit. Das anschließende Dialog-          haben.«                                       durch Europa reisen.
labor soll den Schritt in die Praxis schaffen.      Soziale Aspekte liegen der Münchnerin                                               sz
»Was können wir den Menschen anbieten,           ebenfalls am Herzen. Während der ärgs-
im Verband und außerhalb?« Eine Antwort          ten Corona-Zeit hat sie sich ehrenamtlich
ist der neue Werkzeugkasten, der Orts-           für die Tafeln engagiert. Dort fehlten
                                                                                                        Aktiv werden
gruppen bei der Arbeit mit oder in einem         plötzlich etliche ältere Freiwillige, um
                                                                                                        Falls auch Sie sich in einem Dialoglabor
Bürger*innenrat unterstützt.                     Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen.               des BUND engagieren wollen, wenden
   Im Dialoglabor kommen verschiedenste          Über eine digitale Plattform half sie junge            Sie sich an: lia.polotzek@bund.net
Perspektiven zusammen, ob von Aktiven            Leute als Ersatz zu finden.
BUNDmagazin 1 | 23   ›   TITELTHEMA 19

                                                                                                                   SIEGWARD JÄKEL

                                                                         GLEICHGESINNT
                                                                              Um zu verhindern, dass sein Geld
                                                                             das Wirtschaftswachstum anfacht,
                                                                          hat Siegward Jäkel der BUNDstiftung
                                                                          ein großzügiges Darlehen überlassen.
                                                Jörg Farys

R   und 22 Jahre lang war der gebürtige
    Nordrhein-Westfale Stadtrat in seiner
badischen Wahlheimat Leimen. Damals
                                            Landwirtschaft«, bezieht seine
                                            Lebensmittel von Höfen aus
                                            der Region und baut selbst
                                                                                                        AKTIV WERDEN
                                                                                                        IM BUND
entsteht der Kontakt zu gleich gesinnten    Gemüse an. In seinem Garten
                                                                                                        Es muss ja nicht gleich das Vorstands-
BUND-Aktiven. Sie kann er bei Natur-        bleibt Platz für die Natur: »Ich
                                                                                                        amt sein. Aktiv werden können Sie bei
schutzfragen immer um Rat bitten. Der       freu mich über die wilde Vielfalt
                                                                                                        uns auch im Kleinen. Zum Beispiel hier:
Hard- und Software-Entwickler – der         und all die Vögel und Insekten,
heute im brandenburgischen Bad Belzig       die davon angelockt werden.«
                                                                                                        • Petitionen unterzeichnen, etwa gegen
wohnt – ist überzeugt: Der westliche           Wildnis in einer ganz anderen
                                                                                                          den Bau neuer Autobahnen: aktion.
Lebensstil zerstört die Grundlage unseres   Dimen­sion erlebt er vergangenen
                                                                                                          bund.net/keine-neuen-autobahnen
Daseins. Die Wirtschaft dürfe nicht noch    Sommer in der Goitzsche bei Bit-
                                                                                                        • Plastikfrei einkaufen: www.bund.net/
weiter wachsen, sie müsse vielmehr          terfeld. Auf einer Exkursion der
                                                                                                          plastikfrei-einkaufen
gesundschrumpfen. Als Siegward Jäkel        BUNDstiftung in diese Bergbau-­
                                                                                                        • Energie sparen: www.bund.net/
entdeckt, dass er sein Geld mithilfe der    Folgelandschaft bekommt er erst-
                                                                                                          energiespartipps
BUNDstiftung dem Wachstumsmarkt ent-        mals eine genaue Vorstellung, wohin
                                                                                                        • Giftfrage stellen: www.bund.net/toxfox
ziehen kann, zögert er nicht lange.         sein Geld geflossen ist.
                                                                                                        • Gärtnern ohne Torf: www.bund.net/
                                               »Mich hat beeindruckt, wie schnell
                                                                                                          torffrei-gaertnern
                                            Tiere und Pflanzen sich ihre Welt zu-
»Ich will möglichst wenig                   rückholen, wenn der Mensch sie lässt.
                                                                                                        • Bienenparadiese schaffen:
                                                                                                          www.bund.net/wildbienen-helfen
   Schaden anrichten«                       Vor allem gefällt mir, dass der BUND
                                                                                                        • Müllsammeln am Strand:
                                            hier nur ganz behutsam eingreift.«
                                                                                                          www.bund.net/strandaktionen
                                                                                gw
                                                                                                        • Themennewsletter abonnieren:
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WILDNIS ERLEBT
                                                                                                        • Uns auf Facebook, Instagram und
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weltgerecht. Sein Motto: so wenig wie
                                                             Aktiv werden
                                                                                                          Likes, Shares und Kommentare!
möglich Schaden anrichten. Und darauf
                                                             Sie möchten die BUNDstiftung unter­
achtet er nicht nur bei der Geldanlage.
                                                             stützen, aber Ihr Geld vorerst nicht aus
Um Verpackungsmüll zu vermeiden, unter-                      der Hand geben? Dann informieren Sie
stützt er das Konzept der »solidarischen                     sich unter: www.bundstiftung.de
20 BUNDmagazin 1 | 23   › TITELTHEMA

                                                                  IM GESPRÄCH MIT

                                                                  FRANZISKA HEß
  Martin Jehnichen

                                                                             Franziska Heß vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.
                                                                             2021 verlieh ihr der BUND – Anwalt der Natur – seine Ehrennadel.

                                              Was motiviert dich bei deinem Einsatz?             Du engagierst dich im Arbeitskreis Recht,
Mit viel Energie und                          Ich bringe gerne ein, was ich kann, auch           bist Vorsitzende unseres Schiedsgerichts
Geschick sorgt die                            neben meiner Tätigkeit als Anwältin. In            und aktiv im Vorstand des BUND Sachsen.
                                              Umweltverfahren sind Betroffene und                Wie bist du beim BUND gelandet?
­Leipziger Rechts-                            Verbände juristisch oft schlechter auf-            Über die Kanzlei. Wir führten im sächsi-
 anwältin dafür, dass                         gestellt als Behörden und Konzerne. Doch           schen Riesa Klage gegen ein Stahlwerk.
                                              diese David-gegen-­Goliath-Situation muss          Um unseren Argumenten vor Ort mehr
 Natur und Umwelt zu                          ja nicht sein. Ich will hier ein bisschen für      Kraft zu verleihen, hatte ein Kollege vor-
 ihrem Recht gelangen.                        Waffengleichheit sorgen. Es macht Spaß             geschlagen, die Anwohner mit dem BUND
                                              zu sehen, dass man Einfluss hat. Jedes             zusammenzubringen.
                                              Verfahren wirkt sich auf die Rechtslage              Bei einer Fachkonferenz drückte mir
Franziska, wie kamst du dazu, dich juris-     aus. Wir sorgen für Gesetzesänderungen             der damalige Vorsitzende Hubert Weiger
tisch für Natur und Umwelt zu engagieren?     und neue Klagerechte.                              einen Mitgliedsantrag in die Hand und
Schon im Studium hat mich vor allem das                                                          meinte, ich müsse unbedingt Mitglied
öffentliche Recht interessiert. Nach dem      Wo muss unser Recht aus Umweltsicht                werden. Stimmt eigentlich, dachte ich mir.
Staatsexamen habe ich die Würzburger          vor allem reformiert werden?                       Ein Mitgliederverband, eng verknüpft mit
Kanzlei entdeckt, deren Partnerin ich heute   Oh je, wo soll ich da anfangen? Teilweise          den Betroffenen vor Ort, diese Struktur
bin. Nach großen Atomprozessen wie            haben wir schon ganz gute Standards.               gefällt mir. Gerade das lokale Engage-
Wackersdorf lag damals gerade der Flug-       Die stehen in der Energiekrise aber erheb-         ment löst oft wesentliche Veränderungen
hafen BER auf dem Tisch. Ich fand das         lich unter Druck. Im nationalen, aber auch         aus. Dazu kann ich gut beitragen.
spannend und begann mich ins Umwelt-          im Europarecht – als unserer schärfsten
recht einzulesen.                             Waffe bisher –, erleben wir ­ein echtes            Was rätst du angehenden Jurist*innen,
                                              Rollback. Im Moment liegt unser Fokus              die sich für Natur und Umwelt einsetzen
Gibt es seitdem Urteile, an die du dich       im BUND darauf zu verteidigen, was über            wollen?
besonders gern erinnerst?                     Jahrzehnte erkämpft wurde.                         Einfach machen – es gibt so viele span-
So einige. Beim BER gelang es uns damals         Ansonsten sehe ich gerade in der Land-          nende Themenfelder, die man beackern
25 000 Haushalten den besten Schall­          und Forstwirtschaft starke Defizite. So            kann. Und nicht abschrecken lassen von
schutz Deutschlands zu sichern. Im Ver-       unterläuft die »gute fachliche Praxis« viele       der oft komplexen Materie. Natur- und
fahren um den Polder Altrip in der Pfalz      rechtliche Standards. Und mit Blick auf            Umweltschutz sind nicht nur rechtlich an-
konnten wir die Klagerechte gegen fehler-     die Stoffkreisläufe (Stickstoff, Phosphor          spruchsvoll, nebenbei wird man noch zur
hafte Umweltverträglichkeitsprüfungen         etc.) fehlt es an ganzheitlichen rechtlichen       halben Biologin oder Anlagentechnikerin.
massiv ausweiten. Das größte Ding war         Lösungen. Oder nehmen wir den Bundes-              Dieses interdisziplinäre Arbeiten ist aber
natürlich die erfolgreiche Verfassungs-       verkehrswegeplan und die Gesetze zum               auch reizvoll, da lerne ich viel dazu neben
beschwerde gegen Deutschlands Klima-          Straßenausbau – die sind aus meiner                der Juristerei, und das schätze ich.
politik vor dem Bundesverfassungsgericht.     Sicht verfassungswidrig.                                                                    sz
BUNDmagazin 1 | 23   ›   AKTION 21

ATOMAUSSTIEG

ENDLICH ABSCHALTEN!
Mit einem Anti-Atom-Frühling will der BUND
sicherstellen, dass spätestens Mitte April Schluss
ist mit dem Kapitel »Atomkraft in Deutschland«.

E    igentlich hätte die Erzeugung von
     deutschem Atomstrom am Silvester-
tag 2022 ein für alle Mal enden sollen.
                                              aller Kraft protestieren. Wir rufen einen
                                              heißen Anti-Atom-Frühling aus, um den
                                              gesellschaftlichen Druck zu erhöhen.
                                                                                                Zusammen mit ».ausgestrahlt« werden
                                                                                                wir deshalb bundesweit aktiv:

Doch die fest eingeplante Freudenfeier        Spätestens am 15. April muss Schluss              Am 11. März, dem Jahrestag der Reaktor-
zur Abschaltung der letzten Atommeiler        sein mit der Atomkraft in Deutsch­land.           katastrophe in Fukushima, ­werden wir auf
musste ausfallen. Denn Neckarwestheim                                                           Straßen, Plätzen und vor Parteizentralen
2, Emsland und Isar 2 dürfen noch bis         Der Winter hat klar gezeigt: Wir brauchen         präsent sein. Am 15. April werden wir im
15. April im sogenannten Streckbetrieb        die drei Atomkraftwerke auch in Zeiten            Emsland, am AKW Neckarwestheim und
weiterlaufen.                                 der K
                                                  ­ rise nicht für die Stromversorgung.         in München mit vielen Menschen auf die
Trotz eines Machtworts des Bundeskanz-        Gutachten der Bundesregierung belegen,            Straße gehen, um uns für die Stilllegung
lers wurden schon Forderungen laut, die       dass Deutschland seine Versorgung ohne            der drei Atommeiler einzusetzen.
Laufzeit der drei Kraftwerke langfristig zu   AKW sichern kann, selbst bei einem
verlängern. Zu hören war dies unter ande-     schnellen Kohleausstieg. Real ist dagegen         ­ chließen Sie sich uns an. Gemeinsam
                                                                                                S
rem von Verkehrsminister Volker Wissing       das Risiko: Die verbliebenen Kraftwerke           wollen wir ganz deutlich machen: Schluss
(FDP) und den Ministerpräsidenten Daniel      sind nicht sicher. Alle drei zeigen Risse in      mit der gefährlichen Atomkraft!
Günther (CDU) und Markus Söder (CSU).         Rohren oder nähren den Verdacht auf wei-
Damit stellen sie den vereinbarten Atom-      tere Rissbildung. Seit Jahren unterbleiben
ausstieg jetzt grund­sätzlich in Frage.       nötige Investitionen in ihre Sicherheit.
                                                                                                          www.bund.net/
                                              Eine umfassende Überprüfung fand letzt-
                                                                                                          anti-atom-frühling
Nicht mit uns! Der BUND wird gegen eine       malig 2009 statt, nach einem Regelwerk
weitere Verlängerung der Laufzeiten mit       der frühen 1980er Jahre.

                                                   Im November vor dem Bundestag: Trommeln für den Atomausstieg.

                                                                                                                                                        annebarthphoto
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