CSSMAGAZIN - Wird mit dem Alter alles besser? - Hightech-Schiene statt Gipsbein? Unentgeltliche Rechtsberatung?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
CSS MAGAZIN 3/ 2018 Gesund und gut versichert – 27 Fragen und Antworten Hightech-Schiene statt Gipsbein? FRAGE 15 Unentgeltliche Rechtsberatung? FRAGE 19 Nie mehr Medika- mente sortieren? FRAGE 23 DOSSIER Wird mit dem Alter alles besser?
CSS MAGAZIN Liebe Leserin, lieber Leser Der morgendliche Blick in den Spiegel ist meist unerbittlich. Er zeigt die blanke Wahrheit: hier eine Falte, da ein Augenlid, das weniger straff ist als erwünscht, dort eine kahle Stelle im Haarschopf, die grösser scheint als auch schon. Das Alter fordert langsam seinen Tribut. Zu beschönigen gibt’s da nur noch wenig. Die Strategien, wie damit umzu- gehen ist, sind so vielfältig wie die Alterserscheinungen, die es im Spiegel zu entdecken gibt. Die einen verfallen in Panik und versuchen mit allen – gesunden und ungesun- den – Mitteln, den Prozess zu stoppen. Sehr zur Freude der ästhetischen Chirurgie. Die andern verfallen in Schwer- mut, weil die körperliche Frische langsam schwindet. Wiederum andere nehmen das Schicksal an und lassen ihren Körper in Würde altern. Ich habe mich für Letzteres ent- schieden. Weshalb denn sollte man mir nicht ansehen, dass ich kein knackiger Jungspund mehr bin (wobei wir auf dem Bild ordentlich nachgeholfen haben)? Wenn Sie sich auch mit dem Thema Alter befassen möchten, finden Sie in diesem Magazin zahlreiche Fakten rund um das schier unerschöpfliche Thema. Roland Hügi Chefredaktor FRAGE Wie kann ich 8–18 Uhr, weiter: 0844 277 277 Abbestellung 01 (Lokaltarif Festnetz Schweiz), Erhalten Sie das Magazin – die CSS info@css.ch zum Beispiel als Familie – mehrfach und möchten bloss erreichen? 24h Notfall und medizinische noch ein Exemplar im Briefkasten haben? Teilen Sie Beratung uns dies mit: Fragen zu den Die CSS ist für Sie da in Not- www.css.ch/abbestellung Produkten fallsituationen und bei medizi- Die Mitarbeitenden in den nischen Fragen während Agenturen unterstützen Sie 24 Stunden an 7 Tagen die gerne persönlich und sind Woche: +41 (0)58 277 77 77 Titelbild: simon+kim | Thomas Zimmermann telefonisch täglich zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar. Adressänderungen www.css.ch/agentur Adressänderungen können per Mail oder per Telefon Fragen zu Leistungen dem Contact Center der CSS und Rechnungen mitgeteilt werden: Das Contact Center hilft Ihnen www.css.ch/adressaenderung Kennen Sie schon von Montag bis Freitag, oder 0844 277 277 unseren Blog? blog.css.ch Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Was steckt drin? LEISTUNGEN & DOSSIER: ERNÄHRUNG & ANGEBOTE ALTER BEWEGUNG 01 Wie kann ich die CSS erreichen? 03 Biker vs. Wanderer? 02 Was nützen Befragungen? 24 Stürze vermeiden? 13 Welche Geräte sind bei myStep akzeptiert? 14 Was ändert sich ab POLITIK & 1. Januar 2019? WIRTSCHAFT 16 Zweitmeinung – wieso denn nicht? 20 Gute Beratung? 04 Können wir uns das noch 17 Soll ich zum Arzt? leisten? 25 Für den Mitgliederrat kandidieren? 18 Was haben Sie bei der CSS erlebt? 05 Schweiz im «Schönheits»- Wahn? 19 Unentgeltliche Rechtsberatung? 06 Gesund alt werden – haben wir GESUNDHEIT & 21 Eine einfachere Leistungs- es selber in der Hand? abrechnung? VORSORGE 07 Demenzrisiko massiv 27 Wissen Sie es? reduzieren? 15 Hightech-Schiene statt Gipsbein? 08 Was lernen Junge von Profitieren Sie von den den Alten? attraktiven Angeboten unseres 22 Mit der Krankheit besser Kundenclubs CSS Exklusiv umgehen? 09 Alternativen zum Altersheim? 10 Ein weiter Weg ins hohe Alter? 11 Was alles beeinflusst das Altern? 12 Wie lässt sich das Alter austricksen? 23 Nie mehr Medikamente sortieren? 26 Die Generationen managen? PeopleImages, Gettyimages | Thomas Zimmermann Wer hat’s gemacht? Das CSS Magazin ist das Kundenmagazin der CSS Gruppe für Telefon 058 277 11 11, Fax 058 277 12 12, Gesamtauflage: 740 000 Exemplare die Versicherten von CSS, INTRAS und Arcosana. Es erscheint css.magazin@css.ch Druck: swissprinters AG, Zofingen viermal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch. Redaktion: Roland Hügi (Chefredaktor) Papier: Novapress Silk, FSC® Mixed Sources Redaktionskommission: Samuel Copt, Judith Dissler, CSS Magazin online: blog.css.ch Roland Gisler, Franziska Guggisberg, Esther Hashimoto, Copyright: Nachdruck nur mit Quellenangabe Unternehmen der CSS Gruppe: CSS Kranken-Versicherung AG, Nadja Hegglin, Bruno Schmid Hinweis: Bei redaktionellen Beiträgen über Versicherungs- CSS Versicherung AG, INTRAS Kranken-Versicherung AG, Redaktion CSS Exklusiv: Diana Bruggmann produkte gelten jeweils ausschliesslich die Allgemeinen INTRAS Versicherung AG und Arcosana AG Ständige Mitarbeit: Vera Sohmer Versicherungsbedingungen (AVB). Nur Texte, die als offizielle Herausgeberin, Redaktionsadresse: CSS Versicherung, Konzept: Infel Corporate Media, Zürich Mitteilung gekennzeichnet sind, haben rechtsverbindlichen Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern Gestaltung, Produktion: Niki Bossert, Silvia Tschümperlin Charakter. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Was nützen FRAGE QualiCheck 02 Befragungen? Die Resultate der Patienten- zufriedenheitsbefragungen werden in QualiCheck, dem Spitalvergleich der CSS, publiziert. QualiCheck ermög- Zufriedene Versicherte und eine Spital- Anliegen ist», sagt dazu licht es, die Qualität der qualität, die diesen Namen auch Antje Höhler, Fachspezia- Akutspitäler in der Schweiz listin im Bereich «Qualität verdient: Diese beiden Ziele verfolgt miteinander zu verglei- Leistungserbringung». Die chen. So lässt sich innert die CSS mit regelmässig durch- Befragungen geben bei- Kürze herausfinden, in geführten Patientenzufriedenheits- spielsweise Aufschluss da- welcher Klinik zum Beispiel befragungen. rüber, wie zufrieden die am meisten Hüftprothe- Versicherten mit der Be- sen eingesetzt werden und Text: Roland Hügi handlung und dem Auf- wie zufrieden die Patien- enthalt im Spital waren. ten mit der Klinik waren. Oder Zudem werden diverse Fra- QualiCheck zeigt auf, wel- gen zur Ärzteschaft sowie ches Spital auf Lungenkrank- Was 2014 mit einem Pilotversuch begann, zu den Pflegefachperso- heiten oder andere spe- hat sich bei der CSS mittlerweile als nen gestellt, unter anderem zifische Eingriffe spezialisiert fixes Instrument etabliert: die Befragung zur Betreuung, zum res- ist. Auf diese Weise bietet von Versicherten, die einen Spital- oder pektvollen Umgang oder der Spitalvergleich eine wert- Rehaklinikaufenthalt hinter sich haben. dazu, inwiefern Fragen volle Hilfestellung, welches Jährlich werden rund 10 000 Fragebogen verständlich beantwortet Spital sich für einen geplan- Antje Höhler, verschickt. Der Rücklauf beträgt bis zu wurden. Ausgewertet wer- ten Eingriff eignet. Fachspezialistin im Bereich 50 Prozent. «Dies zeigt, dass das Thema den die anonymisierten www.css.ch/qualicheck «Qualität Leistungs- nicht nur uns als Versicherung, sondern Fragebogen von einem un- erbringung» eben auch unseren Kunden ein grosses abhängigen Unternehmen. «Weder die auswertende Firma noch die Spitäler oder die CSS können irgendwelche Rückschlüsse auf die Versicherten ziehen», so Antje Höhler. Verbesserungspotenziale aufzeigen Die Resultate zeigen in den meisten Fällen eine hohe Zufriedenheit der Versicher- ten mit ihrem Spitalaufenthalt. «Gleich- wohl ermöglichen die Rückmeldungen, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und Schwachstellen in Spitälern anzugehen», sagt Antje Höhler. So konnten verschie- dene Spitäler aufgrund der Umfrageresul- tate bereits Verbesserungen vornehmen. Als Beispiele nennt die CSS-Fachfrau die Bereiche Kommunikation der Ärzte, Sauberkeit oder Funktionsfähigkeit von Therapiegeräten. Somit sind die umfassen- den Patientenzufriedenheitsbefragungen für alle Beteiligten ein Gewinn. Die Spitäler erhalten – zusätzlich zu ihren eigenen Be- fragungen – eine Standortbestimmung: Wo sind die Stärken, wo die Schwächen? Die Patienten profitieren von einer besseren Qualität und die CSS gewinnt wertvolle Fabian Unternährer | Mike Flam Informationen, die für den Spitalvergleich QualiCheck verwendet werden (siehe Kas- ten). Die Resultate der Patienten- befragungen fliessen auch in QualiCheck, den Spitalvergleich der CSS, ein. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN FRAGE 03 Biker vs. Wanderer? Gerade im Herbst kommt es häufig zu Gemäss der Website der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) wird «im Rechts- alltag wohl weitgehend so entschieden, dass die Nutzung von Wanderwegen durch Konflikten zwischen Wanderern Mountainbikes zugelassen wird, wenn nicht ausdrückliche Verbote signalisiert sind. In und Bikern. Denn oft ist unklar, welche Zweifelsfällen muss ein entsprechendes Regeln genau gelten. Fahrverbot signalisiert werden, ansonsten darf der Weg befahren werden». Text: Roland Hügi Gemeinsames Positionspapier Das Wanderer-Biker-Dilemma haben auch Stark motorisierte Es ist müssig, darüber zu diskutieren, ob es die Schweizer Wanderwege, Schweiz Tou- E-Bikes haben denn nun mehr rücksichtslose Biker auf rismus, bfu, Schweizer Alpen-Club, Seil- die Situation noch Wanderwegen gibt oder mehr Wanderer, bahnen Schweiz und Swiss Cycling erkannt. verschärft. die grundsätzlich kein Verständnis für Zwei- Sie haben ein gemeinsames Positions- radfahrer in freier Natur haben. Tatsache ist, papier veröffentlicht, in dem sie «für ein dass Konflikte häufig vorprogrammiert sind, rücksichtsvolles Mit- und Nebeneinander Das Recht wird wenn die beiden Spezies aufeinandertreffen. von Wandernden und Velo-/Mountain- eher zugunsten der Grund dafür ist nicht zuletzt die individu- bikefahrern» eintreten. Wo möglich und Biker ausgelegt. elle Auslegung des gesetzliche Rahmens. sinnvoll, soll zudem eine Entflechtung der Gemäss Strassenverkehrsgesetz (SVG) dür- Wegnetze angestrebt werden. Dezidiert fen «Wege, die sich für den Verkehr mit äussern sich die Organisationen zu starken Motorfahrzeugen oder Fahrrädern nicht eig- E-Bikes: «Die Nutzung von Weginfrastruk- nen oder offensichtlich nicht dafür be- turen abseits von öffentlichen Strassen stimmt sind, wie Fuss- und Wanderwege, durch Elektro-Motorfahrräder mit einer mit solchen Fahrzeugen nicht befahren Tretunterstützung über 25 km/h, einer werden». Während viele Wanderer zur Motorenleistung über 500 Watt und/oder restriktiven Auslegung tendieren und den der Möglichkeit, ohne aktives Treten zu Bikern auf Wanderwegen die Daseinsbe- fahren, wird grundsätzlich abgelehnt.» rechtigung absprechen, sehen es ebenso Klar ist aufgrund obiger Ausführungen viele Biker um 180 Grad anders: Für sie ist bloss eines: dass die Rechtslage – wenn auch der steilste und schmalste Wanderweg es um die Benutzung von Wanderwegen noch «genügend geeignet», um ihn mit dem geht – eher zugunsten der Biker ausgelegt Zweirad zu benutzen. Verschärft hat sich die wird. Umso mehr Bedeutung kommt der Situation insofern, weil auch immer mehr von allen Seiten propagierten Rücksicht- stark motorisierte E-Bikes – mit einer Tret- nahme zu. Nur wenn sie gelebt wird, kann unterstützung über 25 km/h – abseits der sich die Situation entschärfen. Ein Posi- Strassen unterwegs sind. tionspapier allein nützt nichts. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Können wir uns DOSSIER FRAGE 04 das noch leisten? 449 Mio. Die älter werdende Gesellschaft steht vor Herkulesaufgaben. 415 Mio. 407 Mio. Explodierende Pflegekosten und fehlendes Pflegepersonal sind 334 Mio. 317 Mio. zwei davon. Text: Vera Sohmer 2009 2015 2013 2017 2011 Die Schweiz altert massiv: Nach Angaben 40 000 zusätzliche Fachkräfte des Thinktanks Avenir Suisse nimmt die Tragbare Lösungen werden auch fürs Pfle- In den vergangenen Zahl der über 80-Jährigen in den nächsten gepersonal gesucht. Allein in den nächsten Jahren sind die Kosten zwanzig Jahren um mehr als 80 Prozent neun Jahren wird es rund 40 000 zusätz- für Pflegeheime und zu – während die Zahl der Erwerbstätigen liche Fachkräfte für Spitex und Pflege- Spitexleistungen stark nur um 7 Prozent steigt. Viele Hochbetagte heime brauchen. Schon heute wird Perso- gestiegen. leiden an einer schweren Krankheit wie nal aus dem Ausland rekrutiert, aber dies Krebs oder Demenz. Auf längere Pflege reicht nicht. Berufsverbände fordern des- wird schätzungsweise jeder Dritte ange- halb, mehr inländischen Nachwuchs aus- wiesen sein. Die Ausgaben dafür werden zubilden, und tatsächlich ist die Zahl der um ein Vielfaches steigen – bis 2030 auf bis Abschlüsse in Pflege und Betreuung in den zu 20 Milliarden Franken jährlich, schätzt letzten Jahren gestiegen. Dennoch ist nicht das Gesundheitsobservatorium Obsan. einmal die Hälfte des Bedarfs gedeckt. Ein zusätzliches Problem: Die Aussteiger- Eine obligatorische Pflegeversicherung? Quote ist hoch. Fast jede zweite Pflege- Um damit fertigzuwerden, sind neue fachkraft gibt auf. Als einer der häufigsten Finanzierungsmodelle gefragt, denn das Gründe wird Personal- und Zeitmangel heutige – getragen von Patient, Kranken- genannt. Er führe dazu, sich nicht so um kasse und Staat – wird auf längere Sicht Pflegebedürftige kümmern zu können, nicht aufgehen. Bereits jetzt kann jeder wie es gut und richtig wäre – und man es in zweite Pflegeheimbewohner die Kosten der Ausbildung gelernt hat. nicht mehr bezahlen und ist auf Ergän- zungsleistungen angewiesen. Diese wer- den aus Steuergeldern finanziert – rund zwei Milliarden Franken pro Jahr. Eine seit Jahren immer wieder diskutierte Alterna- tive ist die obligatorische Pflegeversiche- DOSSIER rung ab 50. Sie würde die Finanzierung FRAGE Schweiz im längerfristig sichern und wäre eine sozial- verträgliche Lösung, sagen Befürworter. 05 «Schönheits»-Wahn? Ein vererbbares Pflegekapital schwebt hingegen Avenir Suisse vor. Dafür soll jeder Falten straffen, Nase korrigieren, Brüste vergrössern, Fett ab- ab Mitte 50 rund 135 000 Franken ansparen, saugen: Schönheitsoperationen boomen. 2016 wurden in der was die durchschnittlichen Pflege- und Be- Schweiz rund 55 000 Eingriffe vorgenommen. Laut Schät- treuungskosten deckt. Die Monatsprämie zungen werden es jährlich 5 bis 10 Prozent mehr. Die Klientel dafür wird auf rund 280 Franken beziffert. Zu ist zum Grossteil weiblich. Doch Männer holen auf, ihr Anteil hoch, sagen Kritiker, denn das könnten sich beträgt schon jetzt 20 Prozent. Gemachte Schönheit scheint nur Besserverdienende leisten. Ob Kranken- immer mehr zum Alltag zu werden – und sorgt doch für versicherungen die vollen Pflegekosten über- Diskussionsstoff: Warum stehen wir nicht dazu, dass die nehmen sollen – auch dies wird diskutiert. Lebensjahre sichtbare Spuren hinterlassen? Experten sind Bislang sind deren Beiträge an stationäre und indessen überzeugt: Attraktivität hat nichts damit zu tun, decobrush, Gettyimages ambulante Pflege nach oben begrenzt. Wür- Gesicht und Körper auf jung und genormt zu trimmen. den die Versicherungen alles übernehmen, so die Kritik an diesem Vorschlag, hätte es Mehr zum Thema auf massiv höhere Prämien zur Folge. blog.css.ch/schoenheit Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Gesund alt werden – DOSSIER FRAGE 06 haben wir es selber in der Hand? Ob wir im Alter gesund bleiben, haben wir zum Grossteil selbst in der Hand, sagt Altersforscherin Pasqualina Perrig-Chiello. Dabei darf es durchaus nach dem eigenen Kopf gehen. Interview: Vera Sohmer Frau Perrig-Chiello, freuen Sie sich Es liegt an der doppelten Alterung. Zum aufs Älterwerden? einen sterben immer weniger Kleinkinder. Nun, ich befinde mich ja schon länger in Zum anderen sprengen wir immer mehr diesem Prozess – und als emeritierte Profes- die Grenze «80 plus», was an der modernen sorin gelte ich streng genommen jetzt Medizin, aber auch an den Sozialsystemen schon als alt. Im Ernst: Das Älterwerden hat und dem funktionierenden Gesundheits- mich nie sonderlich beschäftigt oder gar be- wesen liegt. Allerdings gibt es grosse Unter- lastet, ich habe es immer als etwas Norma- schiede, selbst innerhalb Europas. Wäh- les betrachtet. Ans hohe Alter denke ich rend Menschen in der Schweiz, Italien oder allerdings mit einem gewissen Respekt. Spanien im Schnitt heute weit über 80 wer- den, liegt die Lebenserwartung in osteuro- Warum? päischen Ländern bei nicht einmal Mitte 70. Aus Forschung und Praxis wissen wir, dass bei vielen Menschen über 80 Jahren de- Wird es dort, wo die Versorgung menzielle Erkrankungen stark zunehmen. stimmt, bald keine Grenze mehr nach Pasqualina Perrig- Auch Multimorbidität, das gleichzeitige Be- oben geben? Chiello stehen mehrerer Krankheiten, ist ein häufi- Das wage ich zu bezweifeln. 120 Jahre 66, ist emeritierte Professo- ges Problem. Es kann dann schwierig wer- gelten heute als Obergrenze. Dann ver- rin für Entwicklungs- den, den Alltag zu meistern und selbst- fallen die Zellen immer mehr und können psychologie an der Univer- ständig zu leben. Irgendwann auf fremde sich nicht mehr regenerieren. Es gibt Versu- sität Bern. Generationen- Hilfe angewiesen zu sein, mit diesem Ge- che, diesen Prozess hinauszuzögern oder beziehungen, biografische danken habe ich Mühe. gar zu stoppen. Ob dies gelingen wird, Übergänge und kritische ist schwer zu sagen. Zumal Lebensereignisse sowie die Also stimmt es, dass wir immer älter, es von verschiedenen Fak- «Ob wir lange gesund menschliche Entwick- aber auch immer kränker werden? toren abhängt, wie alt wir bleiben, hängt in lung im mittleren und höhe- So pauschal kann man das nicht sagen. werden und wie wir altern. erster Linie vom Le- ren Lebensalter sind ein Eher, dass wir immer länger leben und viele Und hier zeichnet sich eine bensstil und der paar ihrer Forschungsschwer- Jahre in guter Gesundheit verbringen kön- bedenkliche Entwicklung ab: Lebensführung ab.» punkte. nen. Die Phase der kranken Jahre hat sich Viele junge Menschen er- Pasqualina Perrig-Chiello nachweislich verkürzt. Und selbst wer eine nähren sich kalorienreich Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes und bewegen sich wenig. Weltweit steigt hat, muss nicht zwangsläufig unter schlech- die Zahl fettleibiger Kinder und Jugendli- ter Lebensqualität leiden. Einiges lässt sich cher. Wie diese die späten Jahre erleben heute über Jahre hinweg mit Medikamen- werden, ist offen. ten eindämmen und auffangen. Welche Faktoren bestimmen, ob wir Fotonachweis Laut aktuellen Studien soll bis 2030 die lange gesund bleiben? Lebenserwartung 90 Jahre überschrei- Eine Metastudie des Rostocker Max- ten. Woran liegt das? Planck-Instituts für Demographie hat ge- Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER zeigt: Wie wir altern, ist zu circa 25 Prozent Wie aufgeklärt sind ältere Menschen von genetischen Faktoren abhängig. Zu darüber, was sie aktiv tun können? rund 10 Prozent von frühkindlichen Be- Die «jungen Alten», also die 60- bis 75-Jähri- gebenheiten, beispielsweise, wie stark die gen, in der Regel gut. Sie wissen mit neuen emotionale Bindung zu den Eltern, die Er- Medien umzugehen und holen das ent- «Alles, was Kopf und nährung und die hygienischen Bedingun- sprechende Wissen ab. Wichtig dabei ist Körper stimuliert, gen waren. Zu mehr als zwei Dritteln je- Folgendes: Die Weichen für Gesundheit ist gut für die Gesund- doch ist der Lebensstil und die Lebens- und Wohlbefinden werden früh gestellt, heit.» führung ausschlaggebend. spätestens aber im mittleren Lebensalter. Ab 40 festigt sich die Persönlichkeit. Wir Den Grossteil haben wir also selbst haben bestimmte Gewohnheiten und Vor- «Der Mensch ist bis ins in der Hand? lieben entwickelt, etwa, was wir gerne hohe Alter lernfähig. Absolut. Von Vorteil ist alles, was Kopf und essen und trinken, wie wir die Freizeit ver- Diese Ressource sollte Körper stimuliert, und dafür können wir bringen, welche Gesellschaft wir bevorzu- er nutzen.» selbst sorgen. gen. Dies alles hat direkte Auswirkungen Pasqualina Perrig-Chiello auf die späteren Jahre. Es zahlt sich also aus, Womit zum Beispiel? rechtzeitig einen gesundheitsfördernden Indem wir offen bleiben für Neues. Das Er- Lebensstil aufzugleisen. freuliche ist ja, dass wir bis ins hohe Alter lernfähig sind; diese Ressource sollten wir Inwieweit spielt die Einstellung zum nutzen. Oder gehen Sie tanzen! Es wirkt Leben eine Rolle? äusserst anregend und gilt darüber hinaus Das ist ein wesentlicher Aspekt und ich als eines der besten Mittel gegen Stürze, habe dies insbesondere bei Menschen fest- weil wir dabei auch Balance und Koordina- gestellt, die über 90 wurden und noch fit wa- tion trainieren. Und zentral sind soziale Be- ren. Sie alle verfügten über eine ausgeprägte ziehungen. Sie wirken ebenfalls stimulie- Selbstverantwortung. Ihnen wäre nicht in rend, abgesehen davon, dass sie ein Gefühl den Sinn gekommen, Entscheidungen ande- von Zugehörigkeit und Geborgenheit ver- ren zu überlassen oder andere für die eigene mitteln. Einsamkeit ist – neben Demenz Befindlichkeit verantwortlich zu machen. und Multimorbidität – eines der grössten Probleme im hohen Alter. Sehr alten Menschen sagt man eine gewisse Eigensinnigkeit nach. Ja, eine Tatsache, die ich als sehr positiv er- achte. Meinen Beobachtungen nach haben sehr alte Menschen oft eine grosse psychi- sche Kraft. Sie tun das, was sie für richtig hal- ten und was ihnen guttut – das kann auch das Quäntchen Gift mit dem täglichen Gläs- chen Portwein sein. Eigene Standards set- zen und nach seinem Rhythmus leben zu können, ist wichtig, um gesund zu bleiben. Dennoch wird das Alter mit Unattrak- tivität und Hinfälligkeit gleichgesetzt. Wann wird sich dieses schlechte Image ändern? Das braucht noch ein bisschen Geduld. Frü- her haben Menschen gar nicht erwartet, sehr alt zu werden. Die hohe Lebenserwar- tung ist noch recht neu. Ältere sind gerade dabei, sich neu zu definieren. Die Babyboo- mer, die jetzt nachkommen, tun dies for- dernder – und lassen auch bei der Diskus- Die emeritierte Profes- sion um selbstbestimmtes Sterben nicht sorin Pasqualina locker. Sie werden zeigen, dass es ein buntes Perrig-Chiello befasst Bild des Alters gibt, und nicht zulassen, dass sich unter anderem mit der menschlichen man alle alten Menschen in einen Topf wirft und sämtliche Ängste der Gesellschaft Marco Sieber Entwicklung im mittleren und höheren in sie hineinprojiziert. Diesen Gegenwind Lebensalter. spüren wir schon jetzt. Und das ist gut so! Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Demenzrisiko massiv DOSSIER FRAGE 07 reduzieren? Niemals an Demenz zu erkranken, zeigt: Sogar Senioren mit hohem Demenz- risiko können ihre kognitiven Fähigkeiten dafür gibt es keine Garantie. länger erhalten. Ein veränderter Lebensstil Es lässt sich aber einiges tun, das Risiko und die Behandlung von Risikofaktoren zu minimieren. wie Bluthochdruck oder Diabetes tragen dazu bei. Erste Anzeichen rechtzeitig zu er- Text: Vera Sohmer kennen, ist wichtig. «Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser und länger lässt sich der Krankheitsverlauf verlangsamen», sagt Demenz – unter dem Begriff werden 50 ver- Reto W. Kressig, Geriatrie-Professor und schiedene Krankheiten zusammengefasst, Ärztlicher Direktor des Felix-Platter-Spitals die eines gemeinsam haben: Hirnfunk- für Altersmedizin in Basel. Eingesetzt wer- «Je früher die Diag- tionen wie Denken, Sprechen, Erinnern den dafür bereits heute spezielle Medika- nose erfolgt, oder Orientieren sind gestört. Schon heute mente. desto besser lässt leben in der Schweiz rund 135 000 Men- sich der Krank- schen damit. Die Zahl dürfte sich bis 2050 Vorbeugende Massnahmen heitsverlauf verlang- verdreifachen. Gross ist die Hoffnung, die Sich mit vorbeugenden Massnahmen vor samen.» Erkrankungen bald mit Medikamenten Demenz schützen – auch dies ist in gewis- Reto W. Kressig, heilen zu können. Noch aber ist dies ein sem Umfang möglich. Eine Garantie, nicht Felix Platter-Spital für Wunschszenario. zu erkranken, hat man damit zwar nicht, Altersmedizin, Basel Hilflos ausgeliefert ist dem Schicksal sagt Reto W. Kressig. Aber: «Das Risiko aber niemand. Eine grosse skandinavische lässt sich je nach Massnahme um weit über Studie mit mehr als 1200 Menschen hat ge- 50 Prozent reduzieren.» Was Sie gegen Demenz tun können •B ewegen Sie sich regelmässig. •A uch das Gehirn benötigt Training. Tun Sie alles, was die grauen Zellen fit hält: Fremdsprachen lernen, musizieren, jassen. •R auchen Sie nicht, vermeiden Sie Überge- wicht und Bluthochdruck. Was das Herz gefährdet, erhöht das Risiko für Demenz- erkrankungen ebenfalls. •S oziale Aktivitäten halten den Geist jung. Nehmen Sie sich Zeit für Familie und Freunde. •E ine ausgewogene Ernährung nach medi- terranem Vorbild tut Kopf und Körper gut. Welche Warnsignale Sie ernst nehmen sollten •W enn es Mühe bereitet, sich neue Dinge zu merken. •W enn der Alltag beeinträchtigt ist durch Gedächtnis- und/oder Konzentrations- schwierigkeiten. •W enn Angehörige oder Freunde einen aufs schlechter gewordene Gedächtnis Richard Hartog, Gettyimages ansprechen. Quelle und weitere Tipps: Tanzen eignet sich sehr gut als Vorbeugung gegen eine www.prosenectute.ch Demenzerkrankung. www.memo-info.ch Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Was lernen Junge DOSSIER FRAGE 08 von den Alten? Hier der Grufti, dort der Grünschnabel: Alt und Jung begegnen sich oft mit Vorurteilen. Dabei können sie einiges voneinander lernen. Text: Vera Sohmer Familienfeste sind dann besonders bereichernd, wenn zu suchen». Denn: Die demografische Entwicklung fordere mehrere Generationen am Tisch sitzen. Das kann überra- die Generationensolidarität heraus. Miteinander reden sei schende An- und Einsichten eröffnen, ungekannte Werte- das verbindende Element. haltungen aufzeigen und Anlass geben, den eigenen Stand- punkt zu überdenken. Von diesem Austausch können Alt Zeitzeugen in den Schulen und Jung auch über die Familie hinaus profitieren. Warum Zeitzeugen-Projekte in Schulen erweisen sich ebenfalls als nicht von den Jungen lernen, wie man digitale Techniken gutes Mittel: Kinder und Jugendliche lernen, mit älteren nutzt, um in dieser turboschnellen Welt besser klarzu- oder sehr alten Menschen umzugehen, und erfahren, wie kommen? Warum nicht von Älteren hören, wie sie nach es früher war. Wichtig dabei ist der Brückenschlag zu heute, der Diagnose einer schweren Krankheit neuen Lebensmut etwa zur aktuellen Flüchtlingssituation. Erst dann werden fassten? die Erfahrungsberichte für die Jüngeren relevant. Wie gut das Miteinander funktioniert, zeigt das Mento- Sich gegenseitig akzeptieren und ernst nehmen – im ring-Projekt www.munterwegs.eu. Die Idee: Ältere Men- Idealfall klappt dies auch in altersgemischten Teams am schen schenken Kindern und Jugendlichen das, was diese Arbeitsplatz. Junge Mitarbeitende können dann von lang- sich oft sehnlichst wünschen: dass jemand ohne Stress für jährigen Fachleuten lernen, komplexe Projekte besonnen sie da ist. Sich für junge Menschen interessieren und sie be- anzugehen. Ältere hingegen besser nachvollziehen, dass gleiten, aber sich nicht in ihr Leben einmischen, dies zeich- heute ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Job, Fami- net laut Altersforscher François Höpflinger gute Mentorin- lie und Freizeit wichtiger ist. Und klug sind laut François nen und Mentoren aus. Höpflinger jene älteren Semester, die einsehen, dass Er- Den Dialog zwischen den Generationen fördern will fahrungswissen in vielen Berufen heute schnell an Gren- auch die – von jungen Leuten initiierte – multimediale zen stösst und man damit bei Jungen nur noch bedingt Plattform www.generationentandem.ch. punktet. Frei nach dem Motto: sich auf Augenhöhe begegnen, «alle Aspekte des Lebens diskutieren, einander auch mal Mehr Generationenprojekte unter die Meinung geigen, um dann gemeinsam nach Lösungen www.intergeneration.ch Pro Juventute Kanton Bern, jobs4teens.ch Der Austausch unter Generationen kann Fotonachweis überraschende Einsichten eröffnen. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Mehrgenerationenhäuser ermöglichen einen engen Austausch zwischen (ganz) jungen und älteren Menschen. Privatsphäre ist wichtig Neue Wohn- und Lebensformen – ein gros- ses Thema, wenn es ums Alter geht. Aller- dings variieren die Bedürfnisse stark, je nachdem, in welcher Lebensphase jemand steht, welche Umgebung einen geprägt hat – und freilich, was finanziell möglich ist. Umfragen zeigen: Während es sich die wenigstens älteren Menschen vorstellen können, bei den eigenen Kindern einzuzie- hen, wäre für einige eine Haus- oder Wohn- gemeinschaft mit Altersgenossen durchaus denkbar. Vorausgesetzt, es hätte genügend Privatsphäre. Dass sich ein alter Baum nicht verpflan- zen lässt, stimmt nicht für alle. Ein Wechsel in spezielle Alterswohnungen wird zwar spät ins Auge gefasst. Aber: «Ältere Men- schen schätzen es durchaus, in einen gut ge- legenen Neubau mit moderatem Mietzins ziehen zu können», sagt Antonia Jann von der Age-Stiftung, die innovative Wohnpro- jekte fördert. Beliebt ist das «Service-Woh- nen» in speziellen Siedlungen, die in immer DOSSIER mehr Städten und Gemeinden entstehen. FRAGE Einige Hilfsangebote wie ein durchgehend 09 erreichbarer Notruf sind im Mietzins inbe- griffen. Anderes wie Verpflegung oder Fahr- dienste lässt sich, je nach Bedarf, zusätzlich einkaufen. Häuser und Siedlungen, die für meh- Alternativen zum rere Generationen konzipiert sind – darauf werden jene vermehrt Wert legen, die bald ins Alter kommen. Das «Novellas Genera- Altersheim? tionenhaus» in Vilters-Wangs SG macht es schon einmal vor. Hier gibt es im Attika- geschoss hindernisfreie Mietwohnungen. Altersheim oder Seniorenresidenz – daran denken Auf zwei Etagen werden Menschen mit De- viele, wenn es um Wohnformen für später geht. menz gepflegt. Das öffentliche Restaurant im Erdgeschoss ist nicht nur Speisesaal für Doch es gibt innovative Alternativen. die Bewohnerinnen und Bewohner, son- Text: Vera Sohmer dern wird von externen Gästen ebenfalls gerne frequentiert. Und in der Kinderta- gesstätte basteln, malen und spielen Kinder Die Gemeinde Horgen am Zürichsee er- und berät bei sämtlichen Gesundheitsfra- gemeinsam mit den Hausbewohnern. Das füllt einen der Herzenswünsche vieler älte- gen, Alltäglichem, Administrativem. Und Konzept scheint auch Eltern zu überzeu- rer Menschen: daheim und im gewohnten fördert mit diversen Aktionen das soziale gen: Die Kita-Plätze sind begehrt. Maskot, Gettyimages Umfeld bleiben zu können, auch wenn es Miteinander. Das Angebot gilt nicht nur in vorübergehend oder zunehmend schwie- den gemeindeeigenen Alterssiedlungen, Weitere Wohnprojekte rig wird. Ein dreiköpfiges Frauen-Team der sondern kann in allen Quartieren der Ge- www.age-stiftung.ch neuen Siedlungs- und Wohnassistenz hilft meinde in Anspruch genommen werden. www.wohnform50plus.ch Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER FRAGE 10 Das Ende Vergangenes Jahr starben in der Schweiz Ein weiter Weg bis 66 971 Menschen. 41 528 davon waren älter als 80 Jahre, 300 waren Kleinkinder unter einem Jahr. ins hohe Alter? Der Weg bis ins hohe Alter ist in der Schweiz lang. Gemäss Statistik genau 83,4 Jahre pro Person. So hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung. Auf diesem Weg liegen viele Meilensteine, die unser Leben prägen. Text: Roland Hügi, Illustration: Cornelia Gann Der erste Schrei Mit der Geburt beginnt der lange Lebensweg von durchschnitt- lich 83,4 Jahren. 2017 für 42 508 Mädchen und 44 873 Knaben. Die Erfolge Die Schule ruft Schule fertig, Lehre oder Studium abge- Mit der Einschulung beginnt der – schlossen, Tritt im Berufsleben vermeintliche – Ernst des gefasst: Spätestens mit 30 sind die Lebens. In der Schweiz erfolgt der meisten von uns beruflich Eintritt in den Kindergarten etabliert und streben nach weiteren in der Regel nach dem erfüllten Karriereschritten. 4. Altersjahr. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Das Altersheim Für viele Menschen stellt sich um das 80. Lebensjahr die Frage nach dem Altersheim. Das durchschnittliche Eintritts- alter beträgt im Kanton Obwalden 79,8 Jahre, im Kanton Tessin liegt es mit 83,5 Jahren am höchsten. Ab in die Pension Mit 65 Jahren beginnt für viele Menschen die vermeintlich grosse Frei- heit. Wer heute dieses Alter er- reicht, darf sich statistisch gesehen noch auf 22,6 (Frauen) respek- tive 19,8 (Männer) Lebensjahre freuen. Midlife Crisis Wen zwischen 40 und 50 die Midlife- Crisis trifft, für den oder die bricht nicht selten eine ganze Welt zusammen. Verlässliche Zahlen für das Phänomen, (Ewige) Liebe das eher Männer trifft, gibt’s keine. Bei der Erstheirat sind die Männer in der Schweiz knapp 32 und die Frauen knapp 30 Jahre alt. Die Scheidungs- rate ist in den vergangenen Jahren auf rund 40 Prozent gesunken. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER DOSSIER FRAGE 11 Was alles beeinflusst das Altern? Wir altern, so viel steht fest. Warum, ist noch mosomen sind wichtig für die Zellteilung nicht in allen Punkten geklärt. und verkürzen sich im Laufe des Lebens. Je kürzer die Telomere, desto geringer die Gene und Zellen liefern nur einen Teil Lebenserwartung und desto höher das der Antworten. Risiko für schwere Krankheiten? Forscher sind sich uneinig, ob man es auf einen der- Text: Vera Sohmer art einfachen Nenner bringen kann. Zumal weitere Ursachen vermutet werden, wes- halb Zellen «vergreisen». Deren Kraftwerke, die Mitochondrien, werden mit den Jahren «Das Altern ist ein fortschreitender, nicht möglicherweise schwächer und weniger, umkehrbarer biologischer Prozess der meis- dies ist ein weiterer Erklärungsansatz. ten Organismen, der mit dem Tod endet.» Lexika-Einträge können sehr nüchtern sein. Äussere Einflüsse Hans Rudolf Schelling vom Zentrum für Sicher indessen ist: Menschen altern unter- Gerontologie der Uni Zürich steht eher schiedlich, was nur zum Teil von den Zellen Hans Rudolf staunend vor diesem Phänomen. Weniger und den eigenen Genen abhängt. Stärker Schelling, Zentrum für Gerontologie, vor dem Alterungsprozess, vielmehr davor, wiegen äussere Einflüsse und von denen Uni Zürich wie lange wir jung bleiben. Also wie lange wirken viele positiv, zumindest in unseren es unser Organismus schafft, tadellos zu Breitengraden. Im Gegensatz zu früher ist funktionieren. Schliesslich sei der Mensch Arbeit körperlich weniger belastend, Bil- eines der langlebigsten Säugetiere. Einen dung steht jedem offen, ebenso präventive wesentlichen Beitrag dazu leisten körperei- und therapeutische Angebote sowie eine gene Mechanismen, die Zellen reproduzie- reiche Auswahl an ausgewogenen Nah- ren und reparieren, was Grundlage jegli- rungsmitteln. chen Lebens ist. «Im Laufe der Zeit erhöht Kein Wunder, bleiben heute viele Men- sich aber die Wahrscheinlichkeit, dass da- schen länger jung. Sie sind auch im fortge- bei Fehler auftreten», sagt Schelling weiter. schrittenen Alter geistig sowie körperlich Das Altern hängt Dysfunktionen der Organe und Krankhei- fit und pflegen einen aktiven Lebensstil. nur zum Teil von ten können die Folge sein. Und freilich ster- Dass sie es ausserhalb des Erwerbslebens Eugenio Marongiu, Gettyimages den Zellen und ben wir irgendwann daran. und familiärer Verpflichtungen tun, ist den eigenen Genen Wie diese Mechanismen im Körper ge- nach Schellings Beobachtung gesellschaft- ab. nau ablaufen und ob sie sich beeinflussen lich stärker akzeptiert als in früheren Jahr- lassen, ist Gegenstand intensiver Forschung. zehnten. Die «jungen Alten» haben sich Fotonachweis In den Fokus sind dabei unter anderem die Freiheit genommen, das Leben noch die Telomere gerückt. Die Enden der Chro- einmal richtig zu geniessen. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER Wie lässt sich das Alter austricksen? Ernst Imholz (82) aus Unterschächen UR ist immer in Bewegung und pflegt das gesellige Beisammensein. Das hält ihn in jeder Hinsicht jung. Text: Manuela Specker DOSSIER Wer Ernst Imholz auf den Wanderpfaden im Urnerland fol- FRAGE gen will, muss fit sein. Keine Steigung ist dem 82-Jährigen 12 zu steil, keine Strecke zu lang. Das hat auch mit seiner über 60-jährigen Erfahrung als Jäger zu tun. Jeden Herbst geht er Auch mit 82 ist Ernst Imholz in den Bergen keine Steigung auf die Pirsch. Und jedes Jahr sagt er, es sei dies nun sein zu steil, keine Strecke zu lang. letztes Mal. Aber auch diesen Herbst wird er wieder mit sei- nen Jagdkollegen unterwegs sein. «Es geht mir eben nie nur um die körperliche Bewegung, sondern auch um die Pflege der Kameradschaft», so Ernst Imholz. Er ist überzeugt: Der soziale Zusammenhalt, verbunden mit regelmässiger kör- sehr viel Wert auf geselliges Beisammensein gelegt und perlicher Bewegung, halten ihn jung. Erkenntnisse aus der viel Halt in sozialen Strukturen gefunden – gerade auch Altersforschung bestätigen seine Vermutung: Ein aktives mit seiner Ehefrau Paula und dank seiner vielfältigen Leben erhöht die Wahrscheinlichkeit, sowohl physisch als ehrenamtlichen Tätigkeiten. Er war Gründungsmitglied auch psychisch länger bei guter Gesundheit zu sein. und einer der Mitinitianten des Musikvereins Unterschä- chen, er engagierte sich in der lokalen Politik, er präsidierte Auf den Körper hören den Rad- und Motorfahrerverein Klausen – das ist nur eine Das aktive Leben ist nicht mit Hyperaktivität zu verwech- kleine Auswahl seiner Engagements. seln. Der Urner betont, sehr auf seinen Körper zu hören – Auch das ist wissenschaftlich erwiesen: Freiwilligenar- «ich will nie etwas erzwingen.» Im Winter ist er oft auf beit trägt viel zu einer höheren Zufriedenheit bei. Mehr den Skiern anzutreffen, aber auf Skitouren verzichtet er jedenfalls als die blinde Jagd nach dem Geld, die losgelöst mittlerweile, «das braucht zu viel Kraft». Denn darin liegt ist von Fragen der Sinnhaftigkeit und Freude an der Tätig- ein weiteres Geheimnis sei- keit. «Dabei weiss es doch jedes Kind: Geld alleine macht nes glücklichen Älterwer- nicht glücklich», so der 82-Jährige, der sich gerne auch um dens: haushälterisch mit seinen eigenen kleinen Garten kümmert und beim Unter- den Kräften umgehen. Und halt der Wanderwege im Schächental mitarbeitet. sie vor allem dort investie- ren, wo man mit dem Herzen Sich nicht abschotten bei der Sache ist. Zum Bei- 82. Das ist ein Alter, in dem manche Menschen Mühe spiel in langjährige Freund- haben, sich fortzubewegen oder eine Einkaufstasche zu schaften. tragen. Aber das ist nicht immer eine Frage des Lebensstils, Immer im Herbst geht Ernst Imholz mit Einsamkeit kann im Alter sondern auch der Veranlagung. Oder einfach des Schicksals. seinen Jägerkollegen auf Pirsch. besonders belastend sein. Wer aber so wie Ernst Imholz ein geistig und körperlich «Manche Menschen veraus- aktives Leben führt, erhöht zweifellos die Chance, auch im Manuela Specker gaben sich beruflich und fallen nach der Pensionierung in hohen Alter auf eigenen Beinen zu stehen. «Es ist wichtig, ein Loch, weil sie nicht wissen, was sie mit der freien Zeit sich nicht abzuschotten und stattdessen unter die Leute anfangen sollen», so Ernst Imholz. Er hat ein Leben lang zu gehen.» Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Welche Geräte sind bei myStep akzeptiert? Die Teilnahme beim Schrittprogramm myStep ist mit immer mehr Geräten 11 080 16 498 möglich. Neu auch mit denjenigen der 2666 Firma Polar. Text: Roland Hügi 2016 2017 2018 Jeweils im Juli FRAGE Rund 16 000 Personen machen bereits bei myStep mit, der Schrittentschädigung der CSS. Für jeden Tag, an dem 13 10 000 Schritte und mehr auf das persönliche myStep- Konto übermittelt werden, erfolgt eine Gutschrift von 40 Rappen. Bei 7500 bis 9999 Schritten pro Tag gibt’s 20 Rappen. Pro Kalenderjahr kann also eine Schrittentschä- digung von maximal 146 Franken erreicht werden. Nebst Die Zahl der Teilnehmenden an den Schrittzählern von Fitbit und Garmin können neu myStep hat seit Beginn kontinuier- lich zugenommen. auch Geräte von Polar eingesetzt werden. Die CSS prüft laufend, ob auch weitere Hersteller und Gerätetypen wie zum Beispiel Smartwatches für myStep Für 10 000 Schritte genutzt werden können. Bei der Aus- gibt’s eine Gutschrift wahl der Schrittzähler-Hersteller sind wie Datenqualität und Verlässlichkeit einen hohen Stellen- von 40 Rappen pro für die CSS verschiedene Faktoren mass- wert. Um all diese Anforderungen gewährleisten zu kön- Tag. gebend wie Kundenbedürfnisse, betrieb- nen, hat die CSS mit den vier erwähnten Anbietern ent- liche Standards und Voraussetzungen sprechende Vereinbarungen unterzeichnet. sowie Kriterien hinsichtlich Datenqualität, Datenschutz, Verlässlichkeit und Sicherheit. Da zudem beim myStep- Informationen über anerkannte Anbieter Schrittentschädigungsangebot der effektive Fitness- finden sich unter: Aspekt im Vordergrund liegt, haben insbesondere Kriterien www.css.ch/mystep Was ändert Modellen ausgewählt werden. sich ab Bei den Modellen Gesund- heitspraxisversicherung und 1. Januar 2019? Hausarztversicherung wen- den sich die versicherten Per- sonen zuerst an den aus- gewählten Hausarzt und pro- fitieren so von einer koordi- FRAGE Die CSS bietet in der Grund- nierten Behandlung. und Zusatzversicherung Ab 1. Januar wird die CSS die 14 zahlreiche Versicherungsmo- Anzahl der Ärztenetze er- delle für jede Lebenslage an. weitern. Einen Überblick über In der obligatorischen Grund- diese und andere Verän- versicherung kann so zum derungen erhalten Sie unter Beispiel aus verschiedenen www.css.ch/anpassungen Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Hightech-Schiene statt Gipsbein? Geht es um lädierte Gelenke, profitieren lässt sich genau so exakt dosieren, wie es Hier zusammen- immer mehr Patienten von Orthesen. der Heilungsverlauf erfordert. Nützlicher gefasst die Vortei- Was leisten diese modernen Kunststoff- Nebeneffekt: Weil die Patienten schon le einer Orthese: bald normal auftreten können, schwin- • Unkompliziertes Anlegen Konstruktionen? det – anders als mit klobigem Gipsbein – die und Abnehmen Muskulatur deutlich weniger dramatisch. • Angenehme Hygiene- Text: Vera Sohmer bedingungen Orthese wird wiederverwertet • Hoher Tragekomfort auch Wenige Wochen nach seinem Malheur durch Vakuumkissen FRAGE Kurz umgeknickt, ein deutliches Knacken, brauchte der Patient seine Orthese nicht • Schnellere Mobilisierung, ein stechender Schmerz: Beim Joggen im mehr. Behalten durfte er das Produkt aller- weniger Muskelschwund 15 Gelände hatte sich der junge Mann das Sprunggelenk gebrochen. Im Spital fixier- ten die Chirurgen das Gelenk operativ und verordneten anschliessend zur Überra- dings nicht: Er schickte es im Original- karton an den Hersteller zurück. Dort wurde es zerlegt, geprüft, penibel gereinigt und wieder zusammengesetzt. Bestand- • Ausgeprägter Nachhaltig- keitsfaktor (Wiederver- wendung) schung des Patienten keine Gipsschiene: teile mit direktem Haut- oder Wundkon- Er erhielt eine kniehohe, einem Skischuh takt wurden ersetzt. Kurze Zeit später trug ähnliche Kunststoffkonstruktion – eine ein anderer Patient die wiederaufbereitete Orthese. Sie wird als Hilfsmittel eingestuft Orthese – dieses Mal ein Tennisspieler mit und daher auf Kassenrezept verschrieben. einem Achillessehnenriss. Orthesen gibt es vor allem für Fuss-, Knie-, www.css.ch/hilfsmittel Hand- und Schultergelenke. Gelenk wird ruhig gestellt Diese modernen Produkte erfüllen im Prin- zip die Aufgaben, die auch eine klassische Gipsschiene hat. Sie stellen das verletzte Gelenk ruhig und stabilisieren es. Aber sie können zusätzlich eine frühere Belastung und eine schnellere Mobilisierung des Pati- enten ermöglichen und Die Orthese erfüllt die sind angenehmer zu tra- gleiche Aufgabe gen als Gips. wie eine klassische Bei der Nachbehand- Gipsschiene. lung von Sprunggelenks- verletzungen und Achil- lessehnenrupturen haben die leichten und dennoch stabilen Hightech-Orthesen die herkömmlichen Gipsschienen schon oft verdrängt. Sie punkten zusätzlich mit ihren individuellen Anpassungsmöglichkeiten, was nicht nur das Tragen angenehmer macht. Auch das Bewegungsprogramm Thomas Zimmermann Orthesen ermöglichen eine frühere Belastung und eine schnellere Mobilisie- rung des Patienten. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN Zweitmeinung – FRAGE 16 wieso denn nicht? Eine ärztliche Zweitmeinung kann mithelfen, Alternativen zu einer geplanten Operation zu finden. Denn nicht immer stellt eine Operation die beste aller möglichen Lösungen dar. Text: Roland Hügi Niemand legt sich gerne auf den Opera- Pyramide am See in Zürich. Denn nicht im- Für CSS-Versicher- tionstisch. Doch gerade bei Knie- oder mer sei der sofortige Gelenkersatz die beste te kostenlos Hüftgelenkproblemen scheint die Hemm- aller Möglichkeiten. «Je grösser die Zweifel Personen, die bei der CSS schwelle, sich ein Ersatzgelenk «einbauen» vor einer Operation sind, desto eher emp- über eine Heilungskosten- zu lassen, kontinuierlich zu sinken. Das fehle ich eine neutrale Zweitmeinung.» Zusatzversicherung ver- zeigt ein Blick auf die Zahlen der vergange- fügen, profitieren vor einem Andreas nen Jahre. 2016 wurden gemäss Bundesamt Umfassende Beurteilung geplanten operativen Ein- Oberholzer, Orthopäde, Klinik für Statistik 25 129 Personen für die Im- Wichtig sei, dass eine neutrale Beurteilung griff von einer kostenlosen Pyramide am See plantation einer Hüftgelenkprothese hos- möglichst umfassend erfolge. Andreas Ober- Zweitmeinung. Ein neu- pitalisiert, was aber bis zu einem gewissen holzer sucht deshalb bei einer Zweitmei- traler, bisher nicht beteilig- Grad auch an der Überalterung liegt. Das nung – die er auch für Versicherte der CSS ter Spezialist beurteilt sind 66 Prozent mehr als noch im Jahr 2002. vornimmt – wenn immer möglich das per- dabei die medizinische Situ- Und auch bei den Kniegelenken zeigen die sönliche Gespräch mit den Patienten. «Nur ation. Falls möglich, zeigt Zahlen kontinuierlich nach oben. Eine wenn ich nebst einer genauen Diagnose er Alternativen auf und hilft wirkungsvolle Möglichkeit, diesen Trend auch die Bedürfnisse und Vorbehalte einer bei der Entscheidungsfin- zu brechen, stellt eine ärztliche Zweitmei- Patientin oder eines Patienten kenne, bin dung für oder gegen eine nung dar. «Gerade bei Knie- und Hüftgelen- ich auch imstande, eine klare Empfehlung Operation. Informationen ken macht es Sinn, zuerst Alternativen zu für oder gegen eine Operation abzugeben.» unter: 0844 277 277; einer Operation zu prüfen», sagt der Ortho- Ist Letzteres der Fall, kommt in der Regel zweitmeinung@css.ch; päde Andreas Oberholzer von der Klinik eine klassische Behandlung zur Anwen- www.css.ch/ dung, zum Beispiel eine Physiotherapie, zweitmeinung Medikamente oder auch Methoden aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). So sinnvoll eine Zweitmeinung ist, so hoch scheint vielen Versicherten oft die Hürde, überhaupt eine solche einzuholen. «Ich treffe immer wieder auf Personen, die aus Respekt vor ihrem Arzt oder ihrer Ärz- tin Bedenken haben, ihre Akten einzufor- dern, um an einem anderen Ort nach einer zusätzlichen Meinung zu fragen.» Hier spiele sicher eine Hemmung mit, die unnö- tigerweise verhindere, dass nicht mehr Personen in der Schweiz eine Zweitmei- nung einholen. Sally Elford, Gettyimages Eine Zweitmeinung hilft mit, sich besser für oder gegen eine Operation entscheiden zu können. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN FRAGE 17 hat in Zusammenarbeit mit der in4medi- Die Vorteile cine AG* den Service so weiterentwickelt, von myGuide auf dass er von ihren Kunden genutzt werden einen Blick: kann und ihnen bei gesundheitlichen Be- schwerden einen ersten Rat erteilt. myGuide … … prüft Ihre Krankheitssymp- Soll ich Frage um Frage zu einer Empfehlung Der digitale Service myGuide hilft, medizi- nische Alarmzeichen zu erkennen. CSS- Kunden können ihre Krankheitssymptome tome innert Kürze; … erteilt Rat, ob Sie zum Arzt, in die Apotheke oder ins Spital gehen sollen zum Arzt? eingeben und myGuide führt sie Frage um Frage zu einer Empfehlung. myGuide sagt, ob man zum Arzt, in die Apotheke oder ins Spital gehen sollte oder nicht. Und wenn oder nicht; … hilft medizinische Alarm- zeichen zu erkennen; … kann überall und jederzeit myGuide – der neue digitale Ratgeber nicht, erhält man Tipps, wie Beschwerden verwendet werden; der CSS – prüft Krankheitssymptome und behandelt werden können. … kann von CSS-Kunden liefert innert Kürze eine Empfehlung. und ihren Familien- Kostenlos und überall verfügbar mitgliedern kostenlos Text: Vera Sohmer myGuide kann von CSS-Kunden und ihren benutzt werden; Familienmitgliedern kostenlos benutzt wer- … wurde von Fachärzten den. Der Ratgeber kann zu jeder Tages- und Medizininformatikern und Nachtzeit sowie im In- und Ausland entwickelt; Bei ersten Krankheitsanzeichen suchen genutzt werden. Zugänglich ist myGuide … erfüllt die höchsten Stan- viele Menschen im Internet nach einer über das Kundenportal myCSS oder über dards im Bereich Sicher- Lösung. Sind die Kopfschmerzen eine www.css.ch/myguide. Bei myGuide sind heit und Datenschutz. Migräne oder ist ein Arztbesuch notwen- Ihre Daten sicher. Die CSS legt grossen dig? Die Suchresultate im Internet wer- Wert auf den Schutz Ihrer Privatsphäre. fen jedoch meist mehr Fragen auf, als dass Darum erfüllt myGuide die höchsten Stan- sie Antworten geben. Wäh- dards im Bereich Sicherheit und Daten- myGuide erteilt bei rend auf einer Website der schutz. gesundheitlichen sofortige Spitalbesuch emp- * myGuide basiert auf einer Softwarelösung der in4medicine AG. Beschwerden einen fohlen wird, schätzen Mit- Die in4medicine AG ist für die Korrektheit der medizi- nischen Inhalte von myGuide verantwortlich. Die Bestimmun- ersten Rat. glieder in einem anderen gen der CSS-Versicherungsprodukte finden unabhängig Forum dasselbe Krankheits- der Empfehlung von myGuide unverändert Anwendung. symptom als weniger gefährlich ein. So hilf- reich das World Wide Web mit seiner grossen Datenmenge in vielen Fällen ist, kann es bei Fragen zur Gesundheit aber auch für Verwirrung sorgen. Ein erster Rat Deshalb lanciert die CSS myGuide, einen digitalen Rat- geber bei Krankheitssymp- tomen. Von Fachärzten und Medizininformatikern ent- wickelt, wird myGuide in ähnlicher Form bereits in verschiedenen Gesundheits- institutionen, wie beispiels- weise Arztpraxen und Apo- theken, eingesetzt. Die CSS Maria Savenko, Shutterstock Der digitale Service myGuide hilft, medizinische Alarmzeichen zu erkennen. Ausgabe 3 | 2018
CSS MAGAZIN FRAGE 18 Was haben Sie bei der CSS erlebt? Eine der schönsten Fähigkeiten des Menschen ist sein Einfühlungsvermögen. Genau deshalb ist uns Ihre Meinung sehr wichtig. Im CSS Magazin berichten wir regelmässig über Ihre Erfahrungen: Diesmal wird ein Abenteuer im Dschungel plötzlich zum Albtraum. Text: Luc-Etienne Fauquex «Ich muss verhindern, dass mich ein einen Flug in die Hauptstadt La Paz buchen, Jaguar mitten in der Nacht wecken wo er in einer Klinik untersucht wird. kommt.» Die Luft ist feucht, eine drü- Die Diagnose: Die Bänder in seinem linken ckende Hitze liegt zwischen den Lianen Knöchel sind gerissen. «Zum Glück war und den Palmen. Mitten im boliviani- es nichts noch Schlimmeres. Allerdings er- schen Dschungel des Amazonas bereitet klärte mir der Arzt, dass ich meine Reise Guillaume sich der 26-jährige Guillaume Fumeaux nicht fortsetzen könne.» In diesem Mo- Fumeaux, CSS-Kunde auf die Nacht vor. Den Ratschlägen des ment sagte sich Guillaume Fumeaux, dass Reiseführers folgend, richtet sich der dank der CSS bald schon alles geregelt sein junge Walliser drei Meter über dem würde. Doch sein Leidensweg hatte gerade Boden auf einem Baum eine winzige erst begonnen. Hütte ein. Plötzlich ein Knacken: Der Ast «Auch nur schon gibt nach, Guillaume Fumeaux stürzt ins Keine Repatriierung am Wochenende einen Schritt zu Leere. Für einen Moment spürt er nichts Die Zeit verstrich. Guillaume Fumeaux machen, war prak- mehr. Doch dann schiesst ein fürchterli- musste sich anstrengen, ruhig zu bleiben – tisch unmöglich.» cher Schmerz durch seinen linken Knö- in der Hoffnung, schon bald die Bestäti- chel. «Auch nur schon einen Schritt gung der CSS zu erhalten, in die Schweiz zu machen, war praktisch unmöglich.» zurückkehren zu können. Da es sich nicht «Ich finde, die CSS Doch er schleppt sich mit einem Ast als um einen Notfall handelte, war der Rück- müsste in Zukunft Krücke in das nächste Camp, das einige flug nur mit einer Kostengutsprache der rascher und effizien- Kilometer entfernt liegt. Versicherung möglich. Doch es herrscht ter reagieren.» Funkstille. Am Samstag ruft er deshalb Guillaume Fumeaux Das lange Warten um zwei Uhr morgens Ortszeit die CSS «Ob ich erleichtert war, als ich angekom- an. «Es tut uns wirklich leid. Wir können men war? Nicht wirklich.» Spät am Abend Ihnen erst am Montag mitteilen, ob wir und ohne jegliche Telefonverbindung ver- sämtliche Kosten übernehmen können», sucht Guillaume Fumeaux in seinem Zelt lautet die Antwort. Die Frustration von Guillaume Fumeaux vergeblich, Schlaf zu finden. Am kommen- Guillaume Fumeaux ist auf dem Höhe- den Tag hat er Glück: Ein Boot bringt ihn in punkt. «Wo bleibt denn hier der Service? die Stadt Rurrenabaque. Endlich kann er Bin ich denn nur zu den Bürozeiten der die Notfallzentrale der CSS anrufen und CSS versichert?» Ausgabe 3 | 2018
Sie können auch lesen