CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel

 
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CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN
                                            4/ 2018

                       Gesund und gut versichert – 26 Fragen und Antworten

Was bringt
die Grippe-
impfung?
FRAGE 02

Süchtig nach
Nasenspray?
FRAGE 19

Warum sind die
Prämien in der
Stadt so viel höher?
FRAGE 22

                                          DOSSIER

           Essen – mehr als bloss
            Nahrungsaufnahme?
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN

                                              Liebe Leserin, lieber Leser

                                              Freuen Sie sich bereits auf die bald schon festlich gedeckten
                                              Tafeln und feinen Speisen während der Feiertage?
                                              Nie sonst im ganzen Jahresverlauf wird klarer, wie grenzen-
                                              los unsere Möglichkeiten sind, wenn es um Nahrungs-
                                              mittel geht. Entsprechend verschwenderisch geht es in
                                              vielen Haushalten zu und her. Der Preis spielt oft keine
                                              Rolle und die Menge und Herkunft schon gar nicht. Alles
                                              zu jeder Zeit und stets mehr als genug, lautet das Motto.
                                              In diesem Magazin werfen wir deshalb den einen oder andern
                                              kritischen Blick auf unser Ernährungsverhalten und
                                              auf die Folgen, die dieses haben kann. Wir geben aber auch
                                              einen Einblick in die überraschende kulinarische
                                              Welt einer jungen Schweizer Spitzenköchin. Sie findet
                                              vieles von dem, was sie zu hervorragenden Gerichten
                                              verwertet, direkt vor der Haustür: in einem kleinen Bergdorf
                                              im Bündnerland. Lassen Sie sich also überraschen –
                                              und vielleicht auch inspirieren für ein Festessen der etwas
                                              anderen Art.

                                              Roland Hügi
                                              Chefredaktor

FRAGE
        Wie kann ich                          8–18 Uhr, weiter: 0844 277 277    Abbestellung

01
                                              (Lokaltarif Festnetz Schweiz),    Erhalten Sie das Magazin –

        die CSS                               info@css.ch                       zum Beispiel als Familie –
                                                                                mehrfach und möchten bloss

        erreichen?                            24h Notfall und
                                              medizinische
                                                                                noch ein Exemplar im
                                                                                Briefkasten haben? Teilen Sie
                                              Beratung                          uns dies mit:
             Fragen zu den                    Die CSS ist für Sie da in Not-    www.css.ch/abbestellung
             Produkten                        fallsituationen und bei medizi-
             Die Mitarbeitenden in den        nischen Fragen während
             Agenturen unterstützen Sie       24 Stunden an 7 Tagen die
             gerne persönlich und sind        Woche: +41 (0)58 277 77 77
                                                                                                                   Titelbild: simon+kim | Thomas Zimmermann

             telefonisch täglich zwischen
             8 und 18 Uhr erreichbar.         Adressänderungen
             www.css.ch/agentur               Adressänderungen können auf
                                              der Website oder per Telefon
             Fragen zu Leistungen             dem Contact Center der CSS
             und Rechnungen                   mitgeteilt werden:
             Das Contact Center hilft Ihnen   www.css.ch/adressaenderung                        Kennen Sie schon
             von Montag bis Freitag,          oder 0844 277 277                                 unseren Blog?
                                                                                                blog.css.ch

                                              Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
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                                                                                                                      Was steckt drin?

                                               LEISTUNGEN &                                                  DOSSIER:                                                        ERNÄHRUNG &
                                               ANGEBOTE                                                      ERNÄHRUNG                                                       BEWEGUNG

                                               01 Wie kann ich die CSS erreichen?                                                                                            15 Pralinen aus Datteln?

                                               03 Auf der Bühne mit Star-Artisten?                                                                                           24 Gesundes Ingwerwasser?

                                               16 myCSS – wirklich noch einfacher?                                                                                           25 Ausgewogene Ernährung –
                                                                                                                                                                                auch in Personalrestaurants?

                                                                                                                                                                             POLITIK &
                                                                                                                                                                             WIRTSCHAFT
                                                                                                             04	Lebensgefährliche Erdnüsse?

                                               17	Was haben Sie bei der CSS erlebt,                         05 Erdbeeren im Winter?                                         14 Weshalb so grosse Reserven?
                                                   Herr Weiss?
                                                                                                             06	Superfood – gar nicht super?                                23 Ambulant statt stationär?
                                               18 Rauch ade?
                                                                                                             07 Essvergnügen aus der Natur?
                                               20	Weshalb die Plastikfolie?

                                               21 Qualität im Gesundheitswesen?
                                                                                                                                                                             GESUNDHEIT &
                                                                                                                                                                             VORSORGE
                                               22 Warum sind die Prämien in der
                                                  Stadt so viel höher?
                                                                                                                                                                             02 Was bringt die Grippeimpfung?
                                               26 Wissen Sie es?
                                                                                                                                                                             19 Süchtig nach Nasenspray?
                                                                                                             08 Gelten die alten Regeln noch?

                                               Profitieren Sie von den                                       09 Genussvoller Biss in die
                                               attraktiven Angeboten unseres                                    Heuschrecke?
                                               Kundenclubs CSS Exklusiv
                                                                                                             10 Was ist umami?

                                                                                                             11 Wie viel verschwenden wir?

                                                                                                             12	Essen als Ausdruck der Persön-
                                                                                                                 lichkeit?

                                                                                                             13	Wie bring ich’s dem Kinde bei?
Thomas Zimmermann | simon+kim | Claudia Link

                                                                                                                  Wer hat’s gemacht?
                                               Das CSS Magazin ist das Kundenmagazin der CSS Gruppe für       Telefon 058 277 11 11, Fax 058 277 12 12, css.magazin@css.ch   Gesamtauflage: 740 000 Exemplare
                                               die Versicherten von CSS, INTRAS und Arcosana. Es erscheint    (keine Adressänderungen und Abbestellungen an diese Mail)      Druck: swissprinters AG, Zofingen
                                               viermal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch.      Redaktion: Roland Hügi (Chefredaktor)                          Papier: ArtiPress Silk, FSC® Mixed Sources
                                                                                                              Redaktionskommission: Samuel Copt, Roland Gisler,              CSS Magazin online: blog.css.ch
                                                                                                              Franziska Guggisberg, Esther Hashimoto, Nadja Hegglin,         Copyright: Nachdruck nur mit Quellenangabe
                                               Unternehmen der CSS Gruppe: CSS Kranken-Versicherung AG,       Bruno Schmid, Bettina Vogel                                    Hinweis: Bei redaktionellen Beiträgen über Versicherungs-
                                               CSS Versicherung AG, INTRAS Kranken-Versicherung AG,           Redaktion CSS Exklusiv: Diana Bruggmann                        produkte gelten jeweils ausschliesslich die Allgemeinen
                                               INTRAS Versicherung AG und Arcosana AG                         Ständige Mitarbeit: Vera Sohmer                                Versicherungsbedingungen (AVB). Nur Texte, die als offizielle
                                               Herausgeberin, Redaktions­adresse: CSS Versicherung,           Konzept: Infel Corporate Media, Zürich                         Mitteilung gekennzeichnet sind, haben rechtsverbindlichen
                                               Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern                Gestaltung, Produktion: Niki Bossert, Silvia Tschümperlin      Charakter.

                                                                                                                                Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN

  FRAGE

02
Was bringt                                                     die Grippeepidemie dauerte fünfzehn Wo-
                                                               chen. Das ist fast fünf Wochen länger als der
                                                               Durchschnitt der zehn vorangehenden Sai-

die Grippe-                                                    sons. Zwar wurden zahlreiche geimpfte Per-
                                                               sonen krank. Das Bundesamt für Gesundheit
                                                               (BAG) betont auf Anfrage jedoch, «dass selbst

impfung?                                                       bei nicht optimaler Wirksamkeit des Impf-
                                                               stoffs vieles darauf hindeutet, dass die
                                                               Grippeimpfung die Schwere des Krank-
«Gripp’, lass nach!», sagten sich                              heitsverlaufs, das Risiko von Komplikatio-
letzte Grippesaison viele Menschen,                            nen sowie die grippebedingte Sterblichkeit
                                                               zu reduzieren vermag».
die trotz Impfung krank im Bett
                                                                  In der laufenden Saison kommen in der
lagen. Wie es diesen Winter steht,                             Schweiz insgesamt fünf Grippeimpfstoffe
wird sich bald zeigen.                                         zum Einsatz. Zwei davon sind Vierfachimpf-
                                                               stoffe. Die Zusammensetzung wurde von
Text: Roland Hügi                                              der Weltgesundheitsorganisation bereits im
                                                               Februar 2018 festgelegt. Zu einem Zeit-
                                                               punkt also, zu dem die Grippe hierzulande
                                                               noch immer grassierte. Insgesamt stehen –
                                                               wie vor einem Jahr – gut eine Million Impf-
                                                               dosen zur Verfügung. Gemäss Bundesamt
                                                               für Gesundheit ist die überwiegende Mehr-
                                                               heit der 2018 für die Schweiz zur Verfügung
                                                               stehenden Grippeimpfstoff-Dosen ein Vier-
                                                               fachimpfstoff. In der vergangenen Grippe-
                                                               saison war es gut die Hälfte.

                                                                Empfehlungen des BAG
                                                               Grundsätzlich empfiehlt das BAG unter
                                                               anderem allen Personen mit einem erhöh-
                                                               ten Komplikationsrisiko bei einer Grippe-
                                                               erkrankung, sich impfen zu lassen. Konkret
                                                               sind dies:
                                                               • Personen ab 65 Jahren;
                                                               • s chwangere Frauen und Frauen, die in den
                                                                  letzten vier Wochen entbunden haben;
                Wie in den meisten europäischen Ländern        •F  rühgeborene (geboren vor der 33. Woche     Personen mit
                kam in der Grippesaison 2017/2018 hierzu-         oder mit einem Geburtsgewicht unter          erhöhtem Komplika-
                lande sowohl ein Dreifach- wie auch ein         1500 g) ab dem Alter von sechs Monaten         tionsrisiko sollten
                Vierfachimpfstoff zum Einsatz. Allerdings        für die ersten zwei Winter nach der Geburt;   sich impfen lassen.
                liessen sich lediglich 14 Prozent der Bevöl-   •P  ersonen (ab dem Alter von sechs Mona-
                kerung impfen. Dazu kam, dass der Drei-           ten) mit gewissen chronischen Erkrankun-
                fachimpfstoff genau jenen Virenstamm              gen wie zum Beispiel Herz- und Lungen-
                nicht abdeckte, der in der Schweiz beson-         erkrankungen.
                ders grassierte. Mit der Folge, dass viele     Empfohlen wird die Impfung auch für Per-
                Menschen trotz einer Grippeimpfung das         sonen, die in der Familie oder im Rahmen
                Bett hüten mussten. Gemäss Studien betrug      ihrer privaten oder beruflichen Tätigkeiten     In dieser Grippe-
                die Impfwirksamkeit bei nicht hospitali-       regelmässigen Kontakt haben mit jeman-          saison werden
                sierten Personen denn auch lediglich zwi-      dem aus der oben erwähnten Aufzählung.          grossmehrheitlich
                schen 25 und 52 Prozent. Massiv weniger                                                        Vierfachimpfstoffe
                als ein Jahr zuvor. Hochgerechnet konsul-      Die vollständige Impfempfehlung                 eingesetzt.
                tierten denn auch mehr als 330 000 Perso-      mit sämtlichen Details findet sich auf:
                nen aufgrund einer Grippe den Arzt und          www.impfengegengrippe.ch

                                                               Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
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                                              FRAGE

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                                                                                                                                                              CSS-Versicherte
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                                                                                                                                                              nerin von «Das Zelt».
                                                                                                                                                              CSS-Versicherte profitieren
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                                                                                                                                                              auf die regulären Preise des
                                                                                                                                                              Family Circus (siehe Haupt-
                                                                                                                                                              text). Aber auch Comedy-
                                                                                                                                                              Liebhaberinnen und
                                                                                                                                                              -Liebhaber kommen auf
                                                                                                                                                              ihre Kosten. Nebst der
                                                                                                                                                              Familien-Zirkusshow ist die
                                                                                          2019 werden die Kinder                                              CSS auch Showpartnerin
                                                                                          im Family Circus unter                                              des Comedy Club. Auch hier
                                                                                          anderem mit Jason Brügger                                           erhalten CSS-Versicherte
                                                                                          auf der Bühne stehen.
                                                                                                                                                              einen Rabatt von 25 Prozent.

                                                                                                                                                              Die Aufführungen für
                                                                                                                                                              CSS-Versicherte können
                                                                                                                                                              online gebucht werden
                                                                                                                                                              unter Eingabe des Gut-
                                                                                                                                                              scheincodes «DZCSS18».

                                           Auf der Bühne
                                           mit Star-Artisten?
                                           Der Family Circus startet bald in die                                            Kosten: Sie können vor Showbeginn und in der Pause im
                                           neue Saison. Er bietet für Familien                                              CSS Zirkusparcours unter fachkundiger Anleitung jonglie-
                                                                                                                            ren, Stelzen laufen, seiltanzen und sich als Fakire versuchen.
                                           ein Zirkuserlebnis pur. Star auf der Bühne
                                           ist Jason Brügger.                                                               Stargast ist Jason Brügger
                                                                                                                          Star der kommenden Saison, die im Januar 2019 beginnt,
                                           Text: Roland Hügi
                                                                                                                          wird Jason Brügger sein. Er hatte seinen ersten Zirkusauf-
                                                                                                                          tritt mit fünf Jahren im Basler Kinderzirkus Basilisk. Jason
                                                                                                                          Brügger ist unter anderem bekannt aus der Casting-Show
                                                           Wenn Kinderaugen leuchten und den Eltern der Stolz ins «Die grössten Schweizer Talente», wo er 2016 zum souve-
                                                           Gesicht geschrieben steht – dann ist Family Circus ange- ränen Sieger erkoren wurde. 2017 begeisterte er als Solo-
                                                           sagt. Bald startet der CSS Mitmachzirkus des Schweizer artist das Publikum im Schweizer Nationalzirkus Knie, als
                                                           Tournee-Theaters «Das Zelt» in die neue Saison. Und auch er hoch über der Manege an den Strapaten – zwei schmalen
                                                           kommendes Jahr profitieren Versicherte der CSS von attrak- Stoffbändern – schwebte, im Handstand, im Spagat, Rollen
                                                                            tiven Vergünstigungen. Die Idee des Family schlagend. Der 25-jährige Profiartist aus Basel bereitet sich
                                           Kinder teilen das                Circus ist – wie sich in der zu Ende gehenden derzeit akribisch auf seine neue Aufgabe und vor allem die
                                           Rampenlicht mit                  Saison gezeigt hat – so einfach wie beste- Zusammenarbeit mit den Kindern vor. «Ich freue mich auf
                                           bekannten Künstlern. chend: Während rund drei Stunden üben die diese neue Herausforderung und kann es kaum erwarten,
plan b entertainment | Thomas Zimmermann

                                                                            teilnehmenden Kinder eine Zirkusnummer demnächst mit jungen Talenten arbeiten und die Bühne
                                                           ein, die sie dann vor grossem Publikum auf der Bühne zum teilen zu dürfen. Family Circus – eine grosse Chance für
                                                           Besten geben. Vor den Augen ihrer staunenden Eltern und junge Künstler», sagte er gegenüber dem CSS Magazin.
                                                           Verwandten. Dabei teilen die Kinder das Rampenlicht mit
                                                           bekannten Künstlerinnen und Künstlern. Kinder, die ihr Ta- Sämtliche Informationen zu den
                                                           lent im Mitmachzirkus unter Beweis stellen möchten, kön- «Family Circus»-Aufführungen
                                                           nen online angemeldet werden. Auch Kinder, die nicht sel- finden Sie auf folgender Website:
                                                           ber im Rampenlicht stehen möchten, kommen voll auf ihre www.css.ch/club/daszelt

                                                                                                         Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN DOSSIER

Ernährung
   FRAGE 04 –13

   DOSSIER
                         Fotonachweis
                         simon+kim

   Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN DOSSIER

                                      Lebensgefährliche
                                     DOSSIER
                                      FRAGE

                                   04 Erdnüsse?
                                                        Weihnachtszeit ist für viele von uns auch Erdnusszeit.                                          Die CSS unter-
                                                        Doch für Erdnussallergiker kann die kleine Nascherei                                            stützt
                                                        lebensgefährlich werden.
                                                                                                                                                        Im Rahmen der Zusammen-
                                                                                                                                                        arbeit mit aha! Allergie-
                                                        Text: Roland Hügi                                                                               zentrum Schweiz unter-
                                                                                                                                                        stützt die CSS Schu-
                                                                                                                                                        lungen für Kinder, Jugend-
                                                        Rund ein Fünftel der Schweizer Bevöl-           so Stalder. Solche allergischen Schocks         liche und Erwachsene
                                                        kerung gibt bei Umfragen an, auf Nah-           könnten schlimmstenfalls tödlich enden,         in den Bereichen Asthma,
                                                        rungsmittel allergisch zu sein. «Tatsächlich    wenn nicht sofort entsprechende Gegen-          Neurodermitis und Ana-
                                                        nachweisbar sind entsprechende Allergien        massnahmen ergriffen werden können.             phylaxie (akute allergische
                                                        jedoch lediglich bei zwei bis sechs Prozent»,   «Allergiker sollten deshalb möglichst um-       Reaktionen, z. B. auf
                                                        sagt Karin Stalder von aha! Allergiezent-       fassend über ihre Allergie im Bild sein»,       Nahrungsmittel). Zudem
                                                        rum Schweiz. «Kleinkinder entwickeln am         so Expertin Stalder. «Wer bereits eine          übernimmt sie unter be-
                                                        häufigsten Allergien auf Nahrungsmittel,        starke allergische Reaktion erlebt hat,         stimmten Voraussetzungen
                                                        vertragen diese aber mit zunehmendem            sollte zudem immer einen Notfallausweis         (mindestens eine Zusatz-
                                                        Alter häufig wieder.» Erwachsene sind am        und ein Notfallset bei sich tragen.» Ein sol-   versicherung im Bereich
                                                        häufigsten allergisch auf Haselnüsse, Selle-    ches umfasst eine Adrenalinfertigspritze        Heilungskosten) die Kos-
                                                        rie, Äpfel, Baumnüsse und Kiwis. Besonders      sowie Notfallmedikamente.                       ten für betreute Ferienlager
                                                        schwerwiegende allergische Reaktionen                                                           für Kinder und Jugendli-
                                                        treten beim Konsum von Erdnüssen, Mee-          Umfassende Informationen rund um                che, die unter einer Allergie,
                                                        resfrüchten oder Nüssen und Sesamsamen          das Thema Allergien finden sich unter:          an Asthma oder Neuro-
                                                        auf. Kreuzreaktionen zwischen Birkenpol-         www.aha.ch                                     dermitis leiden.
                                                        len und rohem Stein- und Kernobst sind
                                                        häufig, kommen aber auch zwischen Mil-                                                          Weitere Informationen
                                                        ben und Meeresfrüchten sowie Latex und                                                          unter:
                                                        exotischen Früchten vor. Kinder reagieren                                                       www.css.ch/betreuungs-
                                                        typischerweise auf Kuhmilch, Hühnereier,                                                        programm
                                                        Erdnüsse und Nüsse.

                                                        Kleinste Mengen genügen
                                                        Eine Nahrungsmittelallergie beruht auf
                                                        einer Abwehrreaktion des Körpers gegen-
                                                        über an sich harmlosen pflanzlichen oder
                                                        tierischen Eiweissen (Allergenen). «Oft
                                                        genügen kleinste Mengen des entspre-
                                   Karin Stalder        chenden Nahrungsmittels, um eine allergi-
                                   aha! Allergiezent-
                                   rum Schweiz
                                                        sche Reaktion auszulösen», sagt Karin Stal-
                                                        der. Die Palette möglicher Reaktionen ist
                                                        sehr breit gefächert. In leichten Fällen kann
                                                        es zum Beispiel zu einem Juckreiz an den
                                                        Lippen oder im Hals kommen. «In schwe-
                                                        ren Fällen jedoch sind Asthmaanfälle oder
                                                        gar anaphylaktische Reaktionen die Folgen»,
Cristina Pedrazzini, Gettyimages

                                                                                                        Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
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  FRAGE

05                                                                             Werden Früchte und Gemüse per
                                                                               Flugzeug transportiert, darf
                                                                               dies als ökologischer Sünden-
                                                                               fall taxiert werden.

                                                                         zeigt, dass eine differenzierte Sichtweise gefragt ist.
                                                                         Einzig in einem Punkt ist die Aussage klar und deutlich:
                                                                         Alles, was mit dem Flugzeug in die Schweiz geflogen
                                                                         wird – egal ob Erdbeeren aus Ägypten, Avocados aus
                                                                         Chile oder Spargeln aus Peru –, darf als ökologischer Sün-
                                                                                           denfall taxiert werden. Egal zu welcher
                                                             Wer Flugware vermeidet, Jahreszeit. Denn allein schon der Ver-
                                                             hat schon einiges             brauch fossiler Energien für den Trans-
                                                             für sein ökologisches         port liegt in einem Bereich, der einem
                                                             Gewissen getan.               die Schamesröte ins Gesicht treiben
                                                                                           müsste. So schlägt zum Beispiel ein

Erdbeeren                                                                Kilo «Flugspargeln» mit einem CO2-Ausstoss von mehr
                                                                         als 14 Kilogramm zu Buche, wobei hier sämtliche Fak-
                                                                         toren wie Transport, Düngung, Wasserverbrauch, La-
                                                                         gerung etc. einberechnet sind. Zum Vergleich: Ein Kilo

im Winter?                                                               Schweizer Spargeln bringt es – in der «ordentlichen» Spar-
                                                                         gelsaison – auf weniger als ein Kilogramm CO2. Wer also
                                                                         Flugware vermeidet, hat schon einiges für sein ökologi-
                                                                         sches Gewissen getan. Allerdings ist eine entsprechende
                                                                         Deklaration nicht vorgeschrieben.
Je näher die Festtage rücken, desto
grösser wird die Auswahl an Früchten                                           Regional heisst nicht zwingend ökologisch
                                                                               Wer nun aber glaubt, alles, was regional angebaut wird,
und Gemüsen. Darunter viele,                                                   sei auch gleich ökologisch, der irrt gewaltig. Auch dazu
die aus irgendeiner Ecke dieser Welt                                           macht die WWF-Studie klare Aussagen. «So belasten zum
kommen.                                                                        Beispiel im Winter sonnengereifte Tomaten aus Spanien
                                                                               das Klima weit weniger als solche, die aus einem beheiz-
Text: Roland Hügi                                                              ten Schweizer Gewächshaus stammen», betont Damian
                                                                               Oettli, Leiter Konsum und Wirtschaft beim WWF
                                                                               Schweiz. Regional macht für ihn vor allem dann Sinn,
                Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen, Spargeln, Auberginen: Die       wenn das jeweilige Gemüse oder die jeweilige Frucht Sai-
                Auswahl an Früchten und Gemüsen, die bald schon wieder         son hat. Das Problem dabei: Die meisten Konsumentin-
                die Auslagen der Supermärkte zieren, liesse sich wohl fast     nen und Konsumenten wissen kaum mehr, was eigentlich
                beliebig verlängern. Gerade während der Festtage scheinen      saisonal heisst. «Vielmehr nehmen sie an, dass alles, was
                wir Konsumenten alle guten Vorsätze bezüglich saisonaler       im Regal des Supermarkts liegt, vermutlich gerade Saison
                                                                                                                                           Kamil Porabik / EyeEm, Gettyimages

                und lokaler Produktion weit über Bord zu werfen. Aber ist      hat», so Oettli.
                denn wirklich alles, was von weit her transportiert wird,
                ökologisch fragwürdig? Der WWF wollte es genau wissen          Die ETH-Studie, eine Übersicht saisonaler Produkte
                und hat die ETH mit einer entsprechenden Studie betraut.       sowie eine App dazu finden sich auf der Website des
                Darin wurden die Umweltauswirkungen von 25 Früchte-            WWF Schweiz:
                und Gemüsesorten unter die Lupe genommen. Die Studie           www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben

                                                            Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN DOSSIER

                                                                           Superfood –
                                                                           gar nicht super?
                                                                           Superfoods sollen um ein Vielfaches gesünder sein
                                                                           als herkömmliche Lebensmittel. Aber diesem
                                                                           Versprechen halten Açaí-Beeren, Chia-Samen oder
                                                                           Quinoa-Flocken nicht stand.
                                                                           Text: Vera Sohmer

                                                                                                                                                                                             Sonnenblumen-
                                                                                                                                                                                             kerne
                                                                           DOSSIER        Sie verjüngen den Organismus, kräftigen            Oft mit Schadstoffen belastet                   Sonnenblumenkerne
                                                                            FRAGE         das Immunsystem, senken das Herzinfarkt-           In zwei Punkten schneiden Superfoods so-        machen als kleiner Knabber-

                                                                           06
                                                                                          risiko: Superfoods sollen wahre Wunder be-         gar schlechter ab. Sie haben meist lange        snack oder auch im Salat
                                                                                          wirken. Beworben werden bei den – meist            Transportwege per Flugzeug oder Schiff          eine gute Figur. Sie enthalten
                                                                                          exotischen – Lebensmitteln die Nährstoff-          hinter sich. Ihr ökologischer Fussabdruck       unter anderem Magnesium,
                                                                                          dichte und das hohe antioxidative Poten-           ist – verglichen mit Regionalem und Saiso-      Eiweiss, mehrfach unge-
                                                                                          zial. Letzteres ist wichtig, um freie Radikale     nalem – grösser. Zudem können die Le-           sättigte Fettsäuren und
                                                                                          im Körper zu neutralisieren. Die Botschaft         bensmittel mit Schadstoffen belastet sein.      B-Vitamine.
                                                                                          der Anbieter ist klar: Vital und fit bleibt nur,   Die deutsche Zeitschrift Öko-Test liess vor
                                                                                          wer regelmässig zu den speziellen Lebens-          zweieinhalb Jahren 21 Produkte untersu-
                                                                                          mitteln greift. Tatsächlich? Nein, hält die        chen. Bei zwei Dritteln wurden erhöhte
                                                                                          Schweizerische Gesellschaft für Ernährung,         Werte von Mineralöl, Blei, Cadmium oder
                                                                                          SGE, fest. Superfoods seien herkömmli-             Pestiziden nachgewiesen. Nur vier Biopro-
                                                                                          chen einheimischen Lebensmitteln meis-             dukte waren empfehlenswert.
                                                                                          tens nicht überlegen. Zudem – kritisieren              Deshalb: Superfoods sind allenfalls eine
                                                                                          Konsumentenschützer – handelt es sich              Abwechslung auf dem Speiseplan. Wer ge-
                                                                                          nicht um ein geprüftes Label, sondern um           sund bleiben will, findet jedoch einheimi-
                                                                                          einen Marketingbegriff.                            sche Alternativen, die mindestens genauso
                                                                                                                                             wertvoll sind. Eine ähnliche Zusammenset-
                                                                                                                                             zung wie Chia-Samen haben Leinsamen; sie
                                                                                                                                             sind reich an Ballaststoffen sowie gesunden     Hagebutte
                                                                                                                                             Fetten und Eiweissen. Statt Quinoa lässt sich   Die Hagebutte ist eine wahre
                                                                                                                                             Dinkel verwenden, vorausgesetzt, man ver-       Vitamin-C-Bombe und
                                                                                                                                             trägt Gluten. Goji-Beeren lassen sich durch     enthält zudem Mineralstoffe.
                                                                                                                                             Himbeeren oder Johannisbeeren ersetzen.         Sie kann zum Beispiel als
                                                                                                                                             Heidelbeeren haben weniger Kalorien als         Tee oder Konfitüre genossen
                                                                                                                                             Açaí -Beeren. Und wer zum hippen Weizen-        werden. Die Zubereitung
                                                                                                                                             gras mal wieder eine Variante sucht, dem sei    ist zwar arbeitsintensiv – aber
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                                                                                                                                             der gute alte Federkohl empfohlen.              es lohnt sich.

                                                                                                                                                            Löwenzahn
                                                                                                                                                            Im Frühling wächst Super-
                                                                                                                                                            food in Form von Löwenzahn
                                                                                                                                                            direkt vor der Türe. Dessen
                                                                                                                                                            (junge) Blätter haben nicht
                                                                                                                                                            bloss ein zartes Aroma,
                                                                                                                                                            sondern auch viele wertvolle
                                                                                                                                                            Inhaltsstoffe wie zum
                                                                                                                                                            Beispiel Kalium, Magnesium
                                                                                                                                                            und zahlreiche Vitamine.

                                                                                                                                             Ausgabe 4 | 2018
CSSMAGAZIN - Essen - mehr als bloss Nahrungsaufnahme? - Was bringt die Grippe-impfung? - UB Basel
CSS MAGAZIN DOSSIER

   Essvergnügen
DOSSIER
 FRAGE

07 aus der Natur?
               Köchin Rebecca Clopath gilt als grosses                           her. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ich ent-
               Talent. Eine Karriere in der Sterne-                              decke eine unglaubliche Fülle an Zutaten
                                                                                 und Aromen, stosse auf Unbekanntes und
               Gastronomie ist aber nicht ihr Ding.                              Vergessenes. Zudem hat es den schönen
               Warum sie lieber ins bündnerische                                 Nebeneffekt, dass ich heute besser wahr-
               Bergdorf Lohn heimkehrte. Und hier                                nehme und schätze, welchen Reichtum mir
               Gäste mit dem bekocht, was                                        meine Umgebung bietet. Vieles habe ich
                                                                                 seit meiner Kindheit vor der Nase. Jetzt
               die Natur ringsherum hergibt.                                     bringe ich damit Neues auf den Teller.
               Interview: Vera Sohmer
                                                                                 Was zum Beispiel?
                                                                                 Neulich habe ich Glace aus Fichtenharz
                              Rebecca Clopath, was war das beste                 gemacht – sie hatte ein wahnsinnig kräf-
                              Essen, das Sie jemals gegessen haben?              tiges Aroma. Gerade bei Wildpflanzen,
                              Kardamom-Linsen mit Nudeln. Dafür wer-             die ja viel mehr Zeit zum Wachsen hatten,
                              den schwarze Linsen mit Zwiebeln ange-             staune ich immer wieder über diese in-
                              dünstet, es kommt viel Kardamom hinein             tensiven Geschmäcker.
                              und Rahm, dazu Nudeln mit Käse oben-
                              drauf – best ever! Wir haben als Kinder            Von einer Pflanze oder einem Gemüse
                              immer Kardabomben-Linsen dazu gesagt,              alles zu verwenden ist ein aktueller
                              weil es so bombenfein war.                         Kochtrend. Was halten Sie davon?
                                                                                 Die Idee ist gut. Ich habe schon alles vom
                              Ein Rezept Ihrer Mutter?                           Löwenzahn verwertet – die Wurzel, Blät-
                              Ja, sie hat es wohl von einer ihrer vielen Rei-    ter, Stängel. Die Knospen wurden süss
Rebecca Clopath               sen mitgebracht.                                   eingelegt, aus den Blüten Honig produ-
machte ihre Kochlehre bei                                                        ziert. Es war überraschend, wie vielfältig
«Chrüteroski» Oskar Marti     Sie selbst benutzen keine exotischen               eine einzige Pflanze schmecken kann.
und wurde mit 25 Jahren       Gewürze, nicht einmal Pfeffer. Was
Chefköchin bei Natur-         bringt den letzten Schliff in Ihre                 Was ist das oberste Prinzip, wenn Sie
koch Stefan Wiesner, be-      Gerichte?                                          für Ihre Gäste kochen?
kannt als «Hexer aus          Viele Zutaten brauchen keine Gewürze,              Ein Gericht muss sorgfältig und behutsam
dem Entlebuch». Neben         weil sie auch so fantastisch schmecken.            zubereitet sein und so schmecken, dass ich
ihrer Arbeit als Köchin       Sind zusätzliche Nuancen erwünscht,                es auch gerne essen würde. Ich muss voll
lässt sich die 30-Jährige     nehme ich Wildkräuter. Wenn Sie da jetzt           und ganz dahinterstehen können.
zur Bäuerin ausbil-           rauslaufen auf die Wiese, finden Sie Bären-
den, um später den Bio-       klau. Er erinnert ein bisschen an Stan-            Die Qualität muss stimmen?
bauernhof ihrer Eltern        gensellerie, ein bisschen an Petersilie. Auch      Absolut. Freilich ist die Frage, wie man Qua-
übernehmen zu können.         Brennnessel, Sauerampfer, wilder Salbei            lität definiert. Für mich stimmt sie dann,
rebecca-clopath.ch            oder Wiesenkümmel lässt sich sammeln –             wenn man sieht und schmeckt, um welche
                              Gewürze wachsen auch hier.                         Zutaten es sich handelt. Mir kommt es
                                                                                 nicht darauf an, ob ein Rüebli kerzengerade
                              Zu Ihrer Philosophie gehört, nur das zu            ist; es muss in gesunder Erde wachsen und
                              verwenden, was in Ihrem Umfeld wild                einen guten Geschmack haben.
                              wächst oder produziert wird. Warum?
                              Es ist ein spannendes Experiment. Zu-              Wie aufgeklärt sind ältere Menschen
                              nächst denkt man vielleicht: Das ist aber          darüber, was sie aktiv tun können?
                                                                                                                                  Claudia Link

                              sehr einschränkend, denn so viele Lebens-          Die «jungen Alten», also die 60- bis 75-Jähri-
                              mittel gibt die Alpenregion doch gar nicht         gen, in der Regel gut. Sie wissen mit neuen

                                                              Ausgabe 4 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER

Ausgabe 4 | 2018
CSS MAGAZIN DOSSIER

                      Medien umzugehen und holen das ent-               Ist Ihnen schon einmal etwas
                      sprechende Wissen ab. Wichtig dabei ist           gründlich misslungen?
                      Folgendes: Die Weichen für Gesundheit             (Lacht) Nein, ich hatte schon lange nichts
                      und Wohlbefinden werden früh gestellt,            mehr, wo ich hätte sagen müssen, das ist so
                      spätestens aber im mittleren Lebensalter.         grausig, dass man es nicht essen kann.
                      Ab 40 festigt sich die Persönlichkeit. Wir
                      haben bestimmte Gewohnheiten und Vor-             Ein Gericht, heisst es, steht und fällt
                      lieben entwickelt, etwa, was wir gerne            mit der Sauce. Stimmt das?
                      essen und trinken, wie wir die Freizeit ver-      Auch ich bin ein Saucen-Fan! Allerdings
                      bringen, welche Gesellschaft wir bevorzu-         verkoche ich dazu nie Alkohol. Schlechten
                      gen. Dies alles hat direkte Auswirkungen          Wein reduzieren oder einen guten heiss
                      auf die späteren Jahre. Es zahlt sich also aus,   machen, das ergibt keinen Sinn. Allenfalls
                      rechtzeitig einen gesundheitsfördernden           gebe ich ganz am Schluss noch ein bisschen
                      Lebensstil aufzugleisen.                          etwas dazu. Saucen müssen auch gar nicht
                                                                        immer schwer sein. Je nach Gericht machen
                      Wie kommen Sie auf Rezeptideen?                   sich welche auf Quark- oder Joghurtbasis
                      Für Menus wähle ich gerne ein Thema, er-          gut oder eine Kräuter-Vinaigrette.
«Viele Zutaten        zähle dazu eine Geschichte, die jeder Gast
brauchen keine        auch in einem Booklet nachlesen kann. Ein-        Essen ist heute eine Glaubensfrage:
Gewürze, weil         mal drehte sich alles um die alpine Jagd. Bei     Vieles ist angeblich ungesund,
sie auch so fantas-   ihr ist es Tradition, vom frisch erlegten Wild    anderes ökologisch und moralisch
tisch schmecken.»     zuerst die Leber zu essen, klassisch mit          verwerflich. Wie lässt sich mit gutem
                      Zwiebeln, Äpfeln oder Beeren. Solche Infor-       Gewissen geniessen?
                      mationen können als Grundlage dienen.             Das ist schwierig zu beantworten und kann
                      Für eine der Vorspeisen kombinierte ich           wahrscheinlich nur jeder für sich entschei-
                      dann gebratene Zwiebeln, Einkorn, Gams-           den. Es gibt Menschen, die zum Beispiel
                      leber-Parfait, kalt gerührte Preiselbeeren        regelmässig hoch verarbeitete Industrie-
                      und eingelegte Preiselbeerblätter.                Lebensmittel essen und gut vertragen. Ich
                                                                        hätte Mühe damit. Mir ist wichtig zu wis-
«Meistens sagt mir    Woher wissen Sie, was gut mitein-                 sen, wo etwas herkommt, wie es produziert
die Erfahrung,        ander harmoniert?                                 wurde, was alles drin ist. Und meinen Gäs-
welche Aromen gut     Meistens sagt mir die Erfahrung, welche           ten sagen zu können: Diese Biomilch
zusammenpassen.»      Aromen gut zusammenpassen könnten.                stammt von jener Kuh, die dort drüben im
Rebecca Clopath       Oft fliesst mit hinein, was ich wozu selber       Stall steht, und nicht aus einer riesigen
                      gerne essen würde. Und wenn ich etwas             Maschinerie, bei der die Milch unzähliger
                      ganz Neues produziere, etwa Glace, stelle         Kühe zusammengemixt wurde.
                      ich mehrere Varianten her und wähle dann
                      jene, die mir am besten gefällt.                  Essen Sie Fleisch?
                                                                        Durchaus, aber längst nicht jeden Tag; das
                                                                        gehört sich meiner Ansicht nach nicht. Ich
                                                                        bin ab und zu beim Schlachten dabei. Es
                                                                        lässt mich nicht kalt, wenn ein Rind oder
                                                                        ein Schwein neben mir tot zu Boden fällt.

                                                                        Ein Grund, sich vegetarisch zu
                                                                        ernähren?
                                                                        Nach solchen Erlebnissen komme ich
                                                                        schon ins Grübeln. Aber wir Menschen ver-
                                                                        drängen vieles und nach einiger Zeit be-
                                                                        reite ich Fleisch dann wieder zu, weil es ein
                                                                        gutes, hochwertiges Lebensmittel ist. Es ist
                                                                        aber wichtig, alles vom Tier zu verarbeiten,
                                                                        auch das Blut und Innereien. In Lohn habe
                                                                        ich bislang nur einmal sogenannte Edelstü-
                                      Vieles von dem, was               cke verwendet – T-Bone-Steaks. Ansonsten
                                      sie in der Küche
                                                                        nehme ich gerne Second Cuts, schmack-
                                      verwendet, findet
                                      Rebecca Clopath                   hafte Fleischstücke, die kaum noch jemand
                                      in der Natur – direkt             kennt, weil viele lieber Filet oder Entrecote
                                                                                                                        Claudia Link

                                      vor der Haustüre.                 kaufen.

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                             Gelten die alten
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                             FRAGE

                          08 Regeln noch?
                                             Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettler –
                                             die alte Essensregel ist überholt. Nicht auf den Zeitpunkt der Mahlzeiten
                                             kommt es an, sondern darauf, was man isst und wie viel pro Tag.
                                             Text: Vera Sohmer

                                             «Du kannst doch nicht immer nüchtern aus dem Haus.»             ergänzt die Hauptmahlzeiten durch – gesunde – Snacks.
                                             Die mütterliche Mahnung klingt noch nach und doch ist           Eine Frucht, ein Joghurt oder eine Handvoll Nüsse liefern
                                             mancher ein Frühstücksmuffel geblieben. Was nach heu-           zwischendurch kleine Energieschübe und beugen Heiss-
                                             tigem Kenntnisstand vertretbar ist. Wer direkt nach dem         hungerattacken vor. Vollständig und ausgewogen meint,
                                             Aufstehen nichts essen kann, wartet einfach, bis sich der       dass eine Hauptmahlzeit aus einem Mix bestehen sollte:
                                             Hunger einstellt. Oder isst fürs Erste eine Miniportion         Gemüse und Früchte, Vollkornprodukte, ein eiweissrei-
                          Ana Pereira        und ergänzt diese später in der Znünipause. In einem frei-      ches Lebensmittel.
                          Ernährungs-
                          wissenschafterin
                                             lich behalten Mütter recht: Das Frühstück ganz zu strei-
                          mycoach            chen, ist unklug. «Es liefert nach dem Schlaf neue Energie      Gefährliches Naschen
                                             und wertvolle Nährstoffe», sagt Ana Pereira, Ernährungs-        Wer im Alltag viel unterwegs ist, hält sich oft mit kleineren
                                             wissenschafterin bei mycoach. Und nur mit wieder aufge-         Verpflegungen über Wasser und verschiebt die eigentliche
                                             füllten Speichern bleiben wir leistungsfähig und können         Hauptmahlzeit auf den Abend. Das kann ebenfalls in Ord-
                                             uns konzentrieren.                                              nung sein. Dass spätes Essen dick macht und den Schlaf
                                                Morgens, mittags und abends eine vollständige und aus-       stört, konnte bislang in keiner Studie nachgewiesen werden.
                                             gewogene Hauptmahlzeit – diesen traditionellen Rhyth-           Es kommt darauf an, was abends auf dem Teller landet – und
                                             mus empfiehlt zwar auch die Schweizerische Gesellschaft         wie die übrige Verpflegung ausgesehen hat. Tückisch ist,
                                             für Ernährung, SGE. Er lässt sich aber variieren, je nach Ap-   tagsüber ständig irgendetwas zu naschen. Man fühlt sich
                                             petit und Vorlieben. Eine Hauptmahlzeit kann durch eine         nie richtig satt und neigt dazu, sich am Abend zu überessen.
                                             oder zwei kleinere Mahlzeiten ersetzt werden. Oder man          So können zu viele Kalorien zusammenkommen.
                                                                                                                Der Energiebedarf eines Menschen hängt von ver-
                                                                                                             schiedenen Faktoren ab: Geschlecht, Grösse, Alter und ob
                                                                                                             jemand körperlich aktiv ist. In der Regel benötigt eine er-
                                                                                                             wachsene Person zwischen 1800 und 2500 Kilokalorien pro
                                                                                                             Tag. Diese zu zählen, ist unnötig. Der Körper signalisiert,
                                                                                                             was er braucht und was ihm wann guttut. Um dies besser
                                                                                                             wahrzunehmen, gilt eine Regel unumstösslich: In Ruhe es-
                                                                                                             sen und sich darauf konzentrieren. Weil man so rechtzeitig
                                                                                                             merkt, wann der Hunger gestillt ist. Zudem sollte man das
                                                                                                             Essen geniessen, was es auch bekömmlicher macht.

                                              Mit kleinen Mahlzeiten
                                              den Tag «überleben» ist o. k.
Chris Ryan, Gettyimages

                                              Allerdings sollte dafür
                                              die gesunde Variante gewählt
                                              werden.
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   FRAGE

09
Genussvoller
Biss in die
Heuschrecke?
Rund zwei Milliarden Menschen auf der Welt
ernähren sich von Insekten. In der Schweiz
ist die Lust auf Heuschrecken und Würmer auf
dem Teller jedoch noch gering.
Text: Roland Hügi

                     Leise ist das Zirpen unzähliger Grillen zu
                     vernehmen. Und in einem weissen Becken
                     wuseln Tausende von bräunlichen Würmern
                     herum. «Die hier sind zur Weiterverarbei-
                     tung bestimmt», sagt Urs Fanger und greift
                     mit der Hand in die wimmelnde Masse von
Urs Fanger           Mehlwürmern. Was bei den meisten ein
Geschäftsführer
Entomos AG
                     Schaudern auslöst, gehört für Urs Fanger                               Hübsch präsentiert und knackig
                     zum Alltag. Er ist Geschäftsführer der Firma                           im Biss: Heuschrecken in einer
                                                                                            Paste aus verschiedenen Gewürzen.
                     Entomos AG im luzernischen Grossdietwil.
                     Die Entomos AG ist in der Schweiz die ein-
                     zige biozertifizierte Herstellerin von Insekten,
«In der Schweiz      die für den menschlichen Verzehr bestimmt           wurden auch die Infrastrukturen für die
entwickelt sich      sind. «Doch während weltweit für rund zwei          Produktion dimensioniert, die heute nur
die Nachfrage nach   Milliarden Menschen Insekten zum norma-             teilweise ausgelastet sind.» Im Vollbe-
Essinsekten          len Speiseplan gehören, entwickelt sich die         trieb könnte die Entomos AG mehrere
nur zögerlich.»      Nachfrage in der Schweiz nur langsam», sagt         hundert Kilogramm pro Woche produzie-
Urs Fanger           Urs Fanger auf einem Rundgang durch das             ren – «heute sind wir bei einem Bruchteil
                     Entomos-Gebäude. Während die Menschen               davon». Gezüchtet werden die Grillen und
                     auf allen andern Kontinenten genussvoll in          Mehlwürmer in grossen Plastikwannen.
                     rohe, gekochte oder frittierte Maden, Spin-         Vor der Endverarbeitung, die in einem ab-
                     nen, Ameisen oder Heuschrecken beissen,             getrennten Hygieneraum erfolgt, werden
                     tut sich der Europäer äusserst schwer mit           sie sortiert und von allfälligen Schmutzpar-
                     dieser Vorstellung.                                 tikeln befreit. Dann werden sie als Ganzes
                                                                         tiefgefroren und für den Verkauf konfekti-
                     Prognosen trafen nicht zu                           oniert. Während ein Teil tiefgefroren in den
                     Urs Fanger räumt ein, dass man bei der Lan-         Handel kommt – vor allem für die Gastro-
                     cierung der Produktion im vergangenen Jahr          nomie –, wird der Rest gefriergetrocknet und
                     (seit Mai 2017 sind Insekten als Nahrungs-          in kleine Portionsdosen abgefüllt. Im Sorti-
                                                                                                                                Roland Hügi

                     mittel gesetzlich zugelassen) von grösseren         ment sind unter anderem getrocknete Gril-
                     Mengen ausgegangen sei. «Entsprechend               len und Heuschrecken natur, Mehlwürmer

                                                      Ausgabe 4 | 2018
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                                                                Maden für
                                                                die Medizin
                                                                Die Firma Entomos ist auch
                                                                führend in der Produktion
                                                                von sterilen Wundmaden.
                                                                Schon seit Jahrhunderten
                                                                bekannt, ging der Einsatz von
                                                                                                                                             DOSSIER
                                                                Maden zur Wundheilung                                                         FRAGE
                                                                mit dem Aufkommen von

                                                                                                                                           10
                                                                Antibiotika fast vergessen.
                                                                Doch je länger, je mehr erin-
                                                                nert sich die Fachwelt
                                                                wieder an die alte Methode.

                                                                                                                            Was ist umami?
                                                                Die Maden kommen
                                                                in zahlreichen Schweizer
                                                                Spitälern zum Einsatz,
                                                                «vor allem dann, wenn sich                         Umami? – «Keine Ahnung, was das sein soll.» So geht es
                                                                Wunden trotz Antibiotika-                          den meisten Menschen, wenn es um dieses Thema geht.
                                                                Einsatz weiter entzünden                           Wir wissen zwar, was süss, sauer, salzig oder bitter ist. Aber
                                                                und nicht heilen», so                              die fünfte Geschmacksrichtung – eben umami – findet nur
                                                                Entomos-Geschäftsführer                            langsam Eingang in unsere Küchensprache. Umami heisst
                                                                Urs Fanger. Die kleinen                            ungefähr so viel wie vollmundig, herzhaft oder wohlschme-
                                                                Tierchen werden jeweils                            ckend. Wenn wir also beim Abschmecken eines Gerichts
                                                                express an die Spitäler                            das Gefühl haben, es fehle noch etwas, so ist das vielfach der
                                                                verschickt und – in sterile                        Umami-Geschmack. Hauptverantwortlich für die fünfte
                                                                Gaze verpackt – umgehend                           Geschmacksrichtung sind in erster Linie die Salze der Glu-
                                                                auf die Wunde gegeben.                             taminsäure (bekannter unter dem Namen Glutamat), die
                                                                Der Erfolg ist meist erstaun-                      in zahlreichen Lebensmitteln vorkommen. Glutamat ist
                                                                lich. Innert weniger Tage                          also – anders als oft vermutet – etwas durchaus Natürliches,
                                                                fressen die Maden die Beläge                       das wir täglich zu uns nehmen.Es findet sich vor allem in Käse
                                                                in den Wunden auf, die                             (in erster Linie Parmesan), vollreifen Tomaten, Pilzen, aber
                                                                Wunde präsentiert sich in                          auch in Fisch und Fleisch. Einen besonders hohen Glutamat-
                                                                einem sauberen Zustand                             gehalt hat demnach ein Teller mit Spaghetti an einer (stun-
                                                                und kann weiterbehandelt                           denlang gekochten) Salsa Bolognese, sind doch hier Fleisch,
                                                                werden.                                            Tomaten und Parmesan vereint. Wohl nicht zuletzt deshalb
                                                                www.entomos.ch                                     erachten nicht wenige von uns dieses Gericht trotz seiner
                                                                                                                   Einfachheit als köstlich.
                                                                                                                      Der Begriff «umami» geht übrigens auf den japanischen
                                                                                                                   Chemiker Ikeda Kikunae zurück. Er scheint ein ausge-
                                                                                                                   prägter Geschmackstüftler gewesen zu sein, vermutete er
                               in verschiedenen Geschmacksrichtungen                                               doch aufgrund eigener Erfahrungen nebst den vier bereits
                               (Barbecue, Kräuter, Chili) sowie Mehlwür-                                           bekannten Geschmacksrichtungen noch eine weitere Ge-
                               mer mit Früchten oder Nüssen.                                                       schmackskomponente. Ihm gelang es zu Beginn des letzten
                                                                                                                   Jahrhunderts denn auch, den wesentlichen Geschmacks-
                               Reine Handarbeit                                                                    träger von umami – die Glutaminsäure – zu identifizieren.
                               Was auffällt: Der ganze Produktionspro-
                               zess erfolgt in reiner Handarbeit. «Von einer
                               Automatisierung sind wir aufgrund der Pro-
                               duktionsmengen noch weit entfernt», sagt
                               Urs Fanger. Je nach Art sind Essinsekten,                         süss              salzig           sauer            bitter         umami
                               die über den Online-Shop bezogen wer-
                               den können, denn auch (noch) alles andere
                               als ein Schnäppchen. Gleichwohl ist der
                               Entomos-Geschäftsführer überzeugt, dass
Edit Horvath, Andreas Knecht

                               auch in der Schweiz nach und nach ein Sin-
                               neswandel einsetzen wird, was den Verzehr
                               von Insekten anbelangt.

                               www.gourmetbugs.ch

                                                                                                Ausgabe 4 | 2018
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11                                                                                                    Überproduktion
                                                                                                      Der vergangene Sommer führte in
                                                                                                      der Schweiz dank des schönen
                                                                                                      Wetters vielerorts zu massiver Über-

Wie viel                                                                                              produktion von Gemüse. Dieses
                                                                                                      musste tonnenweise geschreddert,
                                                                                                      eingeackert oder in Biogas-

verschwenden
                                                                                                      anlagen verwertet werden. Laut einer
                                                                                                      aktuellen Studie der University
                                                                                                      of Edinburgh werden in Europa
                                                                                                      jährlich 50 Millionen Tonnen

wir?                                                                                                  Gemüse und Früchte vernichtet.

Rund ein Drittel aller in der Schweiz
verfügbaren Lebensmittel geht verloren.
In einem ganzen Jahr sind das rund
2,3 Millionen Tonnen oder etwa 300 Kilo
pro Person. Die Gründe sind vielfältig.
Text: Roland Hügi, Illustration: Peter Goes

Transport
Geschätzte 46 000 Tonnen Lebens-
mittel gehen Jahr für Jahr im
Grosshandel verloren respektive
werden vernichtet. Verant-
wortlich dafür sind zum Beispiel                                                      Ungeplanter Einkauf
Transport- oder Lagerverluste.                                                        Lebensmittelverschwendung ist
                                                                                      auch auf unser Einkaufsverhalten
                                          Gastrobereich                               zurückzuführen. Wer hungrig,
                                          Schätzungsweise 115 000 Tonnen              mit fehlender Einkaufsliste oder
                                          Nahrung landen allein im Gast-              ohne vorher die noch vorhan-
                                          ro-bereich im Abfall. Meist wegen           denen Vorräte zu prüfen, zum Ein-
                                          Überproduktion und zu grosser               kauf schreitet, kauft mit grosser
                                          Portionen.                                  Wahrscheinlichkeit mehr ein als
                                                                                      benötigt. Jährlich werden pro
                                                                                      Kopf zwischen 500 und 1000 Fran-
                                                                                      ken ausgegeben für Lebensmittel,
                                                                                      die nie auf dem Teller landen.

                                                                   Ausgabe 4 | 2018
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Reiche sind
verschwenderisch
In reichen Ländern gibt man 7 Pro-
zent des Einkommens für Nahrung
aus, davon landen 30 Prozent im
Abfall. In Entwicklungsländern wer-
den 70 Prozent des Einkommens
für Nahrung ausgegeben, davon                                                                     Ein Riesenberg
landen 3 Prozent im Abfall.                                                                       88 000 000 000, also 88 Milliarden
                                                                                                  Kilogramm. So hoch wird gemäss
                                                                                                  einer EU-Statistik die Lebensmittel-
                                                                                                  verschwendung in Europa
                                                                                                  geschätzt. Allerdings dürfte diese
                                                                                                  Zahl vor dem Hintergrund der
                                                                                                  neusten Studie aus Edinburgh zu
                                                                                                  tief gegriffen sein.

                          Zwiespältige Freude für Tell
                          Grösse, Gewicht, Farbe – alles muss
                          stimmen, damit ein Apfel in den
                          Verkauf kommt. Moderne Sortieranlagen
                          machen von jedem Apfel Dutzende
                          von Bildern und geben den Ausschlag
                          dafür, ob die Äpfel als Tafelobst, Most-
                          obst, Industrieobst oder Tierfutter en-
                          den. Oder als Zielscheibe für
                          Wilhelm Tell. Was aber für ihn wohl
                          eine zwiespältige Freude wäre.

                                                                                      Lebensmittel im Abfall
                                                                                      Pro Person und Jahr werden in
                                                                                      der Schweiz 347 Kilogramm Abfall
                                                                                      im Hauskehricht entsorgt.
          Zu krumm, zu klein, zu gross                                                Rund 15 Prozent davon sind
                                                                                      essbare Lebensmittel.
          Auch unser Normierungswahn führt zu
          immenser Lebensmittelverschwendung.
          Entspricht ein Apfel oder eine Kartoffel
                                                                                      Infos unter www.foodwaste.ch,
          nicht der Norm, landet er / sie in der Regel
          nie auf unserem Teller. So werden                                           www.wwf.ch/foodwaste, www.bafu.admin.ch
          von 100 Kartoffeln deren 66 aussortiert.                                    (Stichwort «Lebensmittelabfälle»)
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   Essen als Ausdruck
 DOSSIER
  FRAGE

12
   der Persönlichkeit?
              Menschen sind Allesesser – im Prinzip. Auf bestimmte
              Lebensmittel zu verzichten, liegt im Trend. Und dies nicht
              nur aus gesundheitlichen Gründen.
              Text: Vera Sohmer

                            «Einmal den gemischten Salat, aber ohne Ei.       oder Fisch gönnen. Hauptgründe für den
                            Und könnten Sie die Joghurtsauce durch            Verzicht sind das Tierwohl sowie morali-
                            eine Vinaigrette ersetzen, aber es darf kein      sche oder ökologische Erwägungen.
                            Honig drin sein.» Vor ein paar Jahren noch
                                              waren Restaurant-Besuche        Ausdruck der Persönlichkeit
               Spezielle Ernährungs- mit der besten Freundin ge-              Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme. Es
               formen haben an                fürchtet.Wie kann sie nur       halte Einzug in fast alle Lebensbereiche,
               Bedeutung gewonnen so heikel sein! Heute be-                   heisst es im aktuellen European Food Trends
               und dürften noch               findet sie sich in guter        Report des Gottlieb Duttweiler Instituts.
               wichtiger werden.              Gesellschaft. Spezielle Er-     Was auf den Teller kommt, ist Ausdruck der
                                              nährungsformen haben an         Persönlichkeit, Lifestyle, Wellness-Erlebnis.
                            Bedeutung gewonnen und dürften noch               Mehr noch: Sich auf eine bestimmte Weise
                            wichtiger werden.                                 zu ernähren, könne ein gemeinsamer Nen-
                               In der Schweiz isst bereits jede siebte        ner sein innerhalb einer sozialen Gruppe.
                            Person kein Fleisch. Dies laut einer Um-          Halt geben in einer unübersichtlichen Welt
                            frage der Organisation Swissveg. Elf Pro-         und sogar zum Religionsersatz werden.
                            zent ernähren sich vegetarisch, drei Prozent      Hinzu kommt das Bedürfnis, selbst zu be-
                            vegan, rein pflanzlich. Hinzu kommen sieb-        stimmen, welche Lebensmittel man seinem
                            zehn Prozent «Flexitarier» – Teilzeit-Vege-       Körper zuführen möchte – und welche nicht.
                            tarier, die sich ab und an ein Stück Fleisch      Über die Nahrung lassen sich Gesundheit
                                                                              und Wohlbefinden schliesslich direkt be-
                                                                              einflussen. So liegt laktose- und glutenfreies
                                                                              Essen ebenfalls im Trend. Wenn Menschen
                                                                              auf Milch- und Getreideprodukte verzich-
                                                                              ten, muss es also nicht zwingend wegen ei-
                                                                              ner Unverträglichkeit sein. Manchmal ist es
                                                                              auch ein Statement.
                Pescetarier
 Kein Fleisch von warmblütigen Tieren, aber Fisch                             Unzählige Ernährungsformen
und Meeresfrüchte – dies haben sich Pescetarier                               Essen aus Überzeugung und wie es einem
             zum Prinzip gemacht.                                             am besten passt: Es gibt zig Ernährungs-
                                                                              formen. Während der «gewöhnliche» Ve-
                                                                              getarier auf Fleisch, Fisch oder Meerestiere
                                                                              verzichtet, isst ein Laktovegetarier keine
                                                                              Eier – Käse, Rahm oder Joghurt aber sehr
                                                                              wohl. Der Ovovegetarier hingegen meidet
                                                                              Milchprodukte, während er Eier gerne hat.
                                                                                  Besagte Freundin ist konsequente Vega-
                                                                              nerin, weswegen auch Honig als tierisches
                 Freeganer                                                    Produkt tabu ist. Eine Zeit lang hatte sie
  Freeganer essen nur Lebensmittel, die keinen                                sogar überlegt, ins Frutarier-Fach zu wech-
wirtschaftlichen Wert mehr besitzen. Sie ernähren                             seln. Aber nur noch Fallobst, Nüsse oder
  sich deshalb von abgelaufenen Lebensmitteln,                                Samen zu essen, also Produkte, bei denen
die sie meist aus den Abfallcontainern von Super-                             die Stammpflanze unbeschädigt bleibt, war
     märkten und Restaurants herausfischen.                                   selbst ihr zu umständlich.

                                                           Ausgabe 4 | 2018
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                                                                                                       Clevere Tricks und spielerische
                                                                                                       Ansätze können mithelfen,
                                                                                                       dass Kinder auch Dinge essen,
                                                                                                       die sie sonst nicht gern haben.

                                                                                                               Schutzmechanismus aus Urzeiten meldet. Frü-
                                                                                                               her musste der Nachwuchs in freier Natur rasch
                                                                                                               lernen, giftige von ungiftigen Lebensmitteln zu
                                                                                                               unterscheiden. Grün und bitter signalisierte Ge-
                                                                                                              fahr. Süss Schmeckendes hingegen war praktisch
                                                                                                             immer geniessbar.

                                                                                                           Immer wieder anbieten
                                                                                                          Die Liebe für Süsses ist zudem angeboren, denn bereits
                                                                                                       Fruchtwasser und Muttermilch haben einen süsslichen
                                                                                                       Geschmack. Mit Kohlenhydraten wähnen sich die Klei-
                        DOSSIER                                                                        nen ebenfalls auf der sicheren Seite. Kein Wunder, benö-
                         FRAGE
                                                                                                       tigt es für Pizzateig und Pommes kaum elterliche Über-

                        13
                                                                                                       zeugungskraft. Für «Grünzeug» hingegen schon.
                                                                                                          Verschmähtes immer wieder anbieten – in kurzen
                                                                                                       Abständen, kleinen Portionen und auf spielerische Art.
                                                                                                       Damit hat Ernährungsspezialistin Marianne Botta gute
                                                                                                       Erfahrungen gemacht. «Kinder müssen ein Lebensmittel
                                                                                                       bis zu fünfzehnmal probieren, bis sie sich an den neuen Ge-

                        Wie bring ich’s                                                                schmack gewöhnt haben», erläutert die achtfache Mutter.
                                                                                                       Eltern dürfen dabei ein bisschen mogeln und Neues mit
                                                                                                       Gewohntem kombinieren: Spinat im Strudelteig, Sellerie-

                        dem Kinde bei?                                                                 stäbchen mit Mayonnaise-Dip, Himbeeren als heisse
                                                                                                       Sauce, mit Vanilleglace. Auch stufenweises Vorgehen ist
                                                                                                       ein guter Trick. Fürs Erste kann ein Kind am Salatblatt
                        Mag ich nicht, ess ich nicht: Wenn Kinder                                      lecken und es zurück auf den Teller legen. Das nächste
                        bestimmte Lebensmittel ablehnen,                                               Mal draufbeissen und wieder hinlegen. Beim dritten
                                                                                                       Mal klappt es dann vielleicht schon mit dem Runter-
                        brauchen Eltern Geduld und Gelassenheit.
                                                                                                       schlucken.
                        Und ein paar clevere Tricks,
                        Verschmähtes interessant zu machen.                                            Kinder nicht zwingen
                                                                                                       Das Kind zu nichts zwingen, aber ausdauernd bleiben,
                        Text: Vera Sohmer                                                              ist laut Marianne Botta eine gute Strategie. «Falsch wäre,
                                                                                                       zu schnell aufzugeben.» Denn damit ist die Chance ver-
                                                                                                       tan, Kinder mit einer Vielfalt an neuen Geschmäckern
                                       Bohnen, Erbsen, Rosenkohl – alles «wäh». Kindern Ge-            vertraut zu machen. Und so den Grundstein zu legen für
                                       müse aufzutischen, ist gut gemeint, oft aber ein erfolglo-      eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung.
                                       ser Versuch. Eltern fragen sich entnervt bis besorgt: Wie       Mama und Papa sollten dabei Vorbild sein, denn die Klei-
                                       sollen die Kleinen gesund bleiben, wenn sie sich wo-            nen übernehmen deren Essverhalten – Abneigungen stär-
                                       chenlang am liebsten nur von Nudeln mit Tomatensauce            ker als Vorlieben. Schlecht also, wenn auch die Grossen
                                       ernähren würden? Doch zum Verzweifeln besteht kein              Bohnen, Erbsen oder Rosenkohl links liegen lassen.
Dash_med, Gettyimages

                                       Anlass. Solche Vorlieben und Abneigungen sind normal.
                                       Zwischen zwei und fünf Jahren haben fast alle Kinder            Buchtipp:
                                       eine Neophobie. Sie lehnen neue Esswaren grundsätz-             Marianne Botta Diener, Kinderernährung gesund
                                       lich ab. Dies nicht aus Trotz, sondern weil sich ein kluger     und praktisch, Beobachter-Ratgeber

                                                                                    Ausgabe 4 | 2018
CSS MAGAZIN

Weshalb so                                                        der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht
                                                                  (FINMA) mittels des Solvenztests jährlich
                                                                  kontrolliert. Falls sie nicht im Normbereich

grosse                                                            liegen, müssen die Versicherungen Mass-
                                                                  nahmen treffen.
                                                                     Die Reserven sind immer wieder Ge-

Reserven?                                                         genstand politischer Diskussionen, be-
                                                                  sonders in der Westschweiz. Politische
                                                                  Initiativen verlangten die
Immer wieder stehen die Kranken-                                  Bildung von kantonalen Grössere Versiche-
versicherungen wegen ihrer Reserven                               Reserven oder den Trans- rungen müssen pro
                                                                  fer der Reserven der ein- versicherte Person
in der Kritik. Meist zu Unrecht,
                                                                  zelnen Versicherten beim weniger auf die Seite
unterliegen doch die Reserven klaren                              Versicherungswechsel.             legen als kleine.
Vorgaben.                                                         Diese Forderungen sind
                                                                  jedoch nicht sinnvoll, da die kantonalen
Text: Bettina Vogel                                               Versichertenbestände kleiner sind als der
                                                                  Versichertenbestand der ganzen Schweiz.
                                                                  Deshalb steigt aus mathematisch zwin-
  FRAGE          Eine Versicherung hat die Aufgabe, ihre          genden Gründen das Risiko; die Reserven
                 Versicherten bei einem Krankheitsfall vor        müssten höher kalkuliert werden und die

14               dem wirtschaftlichen Ruin zu bewahren.
                 Eine Krankheit ist jedoch nicht vorherseh-
                 bar. So ist es zum Beispiel möglich, dass eine
                 schwere Grippewelle die Schweiz heim-
                                                                  Prämien würden steigen. Der Reservebe-
                                                                  darf bei kantonaler Berechnung fällt 4,5-
                                                                  mal höher aus als bei nationaler Kalkula-
                                                                  tion, ohne dass die Sicherheit zunimmt.
                 sucht und die Leistungskosten plötzlich          Weiter würden Einwohner von kleinen
                 viel höher ausfallen als erwartet. Deswegen      gegenüber solchen von grossen Kantonen
                 müssen die Krankenversicherer gemäss             benachteiligt, da in den kleinen Kantonen
                 Artikel 14 des Krankenversicherungsauf-          höhere Reserven pro Kopf finanziert wer-
                 sichtsgesetzes (KVAG) Reserven besitzen,         den müssten. Deshalb hält die CSS an dem
                 um in einem durchschnittlichen Jahrhun-          heutigen Reservesystem fest.
                 dertschadenjahr ihre Zahlungsfähigkeit für
                 die Leistungskosten ihrer Versicherten si-
                 cherzustellen und den Konkurs zu vermei-
                 den. Derzeit belaufen sich die Reserven der
                 CSS auf ungefähr 750 Franken pro Person.
                 Die Höhe der Reserven unterscheidet sich
                 bei den verschiedenen Krankenversiche-
                 rungen. Das mathematische Gesetz der
                 grossen Zahlen besagt: Je mehr Versicherte
                 eine Versicherung hat, desto besser kann                                                 FRAGE
                 sie die durchschnittlichen Leistungskos-
                 ten prognostizieren und allfällige Schwan-                                                15
                 kungen abfangen. Grössere Versicherun-
                 gen müssen also pro versicherte Person
                 weniger auf die Seite legen als kleine.                             Pralinen aus Datteln?
                 Behörden kontrollieren                                         Sie ist süss wie Honig, enthält wertvolle Vitamine sowie
                 Wie hoch die Reserven bei den einzelnen                        Mineralstoffe (vor allem Kalium und Magnesium) und ist
                 Krankenversicherungen sein sollen, be-                         für viele die typische Weihnachtsfrucht: die Dattel. Da sie
                 stimmt der sogenannte Solvenzquotient.                         zu rund zwei Dritteln aus Zucker besteht, sollte die gesunde
                 Solvenz bedeutet, dass eine Person oder                        Frucht massvoll genossen werden. Datteln lassen sich viel-
                 eine Unternehmung fähig ist, ihre fälligen                     fältig verwenden, sei es mit Speck umwickelt und gebraten
                 Verbindlichkeiten sofort bzw. innerhalb                        zum Apéro, in Kuchen oder in Dattelpralinen, hergestellt
                 absehbarer Zeit zu erfüllen. Die Reserven                      aus Datteln, Nüssen und Vanilleextrakt. Gerade zur Weih-
                                                                                                                                               Foodcollection, Gettyimages

                 der Krankenversicherungen werden vom                           nachtszeit stellen Letztere ein spezielles selbst gemachtes
                 Bundesamt für Gesundheit (BAG) und                             Mitbringsel dar.

                                                                                Das Rezept finden Sie auf unserem Blog:
                                                                                blog.css.ch/dattel

                                                                  Ausgabe 4 | 2018
CSS MAGAZIN

                            Neu ermöglicht myCSS in
                             Form eines «Zeitstrahls»
                         und gegliedert in Kategorien
                         einen detaillierten Überblick
                                über sämtliche abge-
                            rechneten Behandlungen
                                   und Medikamente.

                            FRAGE

                         16
                         myCSS – wirklich
                         noch einfacher?
                         myCSS wird noch einfacher: Die eingereichten                                wirklich finden, was Sie suchen, verfügt myCSS über eine
                         Rechnungen werden klar strukturiert dargestellt.                            neue Filterfunktion. So können Sie mit einem Klick die
                                                                                                     gewünschten Angaben aufrufen. Falls es bei Medikamen-
                         Dies ermöglicht eine Übersicht über alle
                                                                                                     ten eine kostengünstigere Alternative gibt, erscheint im
                         medizinischen Behandlungen und die damit                                    myCSS-Zeitstrahl automatisch ein Hinweis dazu. Die ver-
                         verbundenen Kosten.                                                         linkte Generika-Suche hilft Ihnen, das günstigere Medika-
                                                                                                     ment zu finden. So erfahren Sie, wie Sie allenfalls in Zukunft
                         Text: Roland Hügi                                                           Ihren Selbstbehalt reduzieren können.

                                                                                                     Viele Vorteile
                                     Bereits über 400 000 Kundinnen und Kunden der CSS               Sie kennen myCSS noch nicht? Hier die Vorteile, die Ihnen
                                     haben sich bei myCSS registriert und profitieren vom            das Kundenportal der CSS bietet:
                                     Rundum-Service des Kundenportals. Nun sorgt myCSS               •R  echnungen einfach online einreichen
                                     für noch mehr Transparenz, wenn es um medizinische              •T  ransparente Darstellung Ihrer eingereichten Rechnungen
                                                     Behandlungen und Medikamente und die               mit übersichtlichen Details zu medizinischen
                         Gibt es bei Medika-         damit verbundenen Kosten geht. Neu fin-           Behandlungen und den damit verbundenen Kosten
                         menten eine kosten-         den Sie unter «Meine Gesundheit» in Ihrem       •S  ofortige Klarheit über Ihre Leistungsdeckung dank dem
                         günstigere Alter-           «Zeitstrahl» einen detaillierten Überblick        Leistungs-Check
                         native, erscheint in        über Ihre abgerechneten Behandlungen            •T agesaktueller Stand der Versicherungsleistungen
                         myCSS automatisch           und Medikamente. Die Positionen der             • Z
                                                                                                         ugriff auf Policen Ihrer CSS Kranken-, Reise- und
                         ein Hinweis dazu.           eingereichten Rechnungen werden auto-             Haushaltversicherung
Westend61, Gettyimages

                                                     matisch in Kategorien gegliedert: Behand-       •Z  ugriff auf myGuide, Ihren digitalen Ratgeber bei
                                     lungen, Medikamente, Impfungen, Hilfsmittel, Gesund-              Krankheitssymptomen
                                     heitsförderung und übrige Leistungen. Dadurch haben Sie
                                     eine bessere Übersicht über Ihre medizinischen Behand-          Weitere Informationen unter:
                                     lungen und die damit verbundenen Kosten. Damit Sie auch         www.css.ch/mycss

                                                                                  Ausgabe 4 | 2018
CSS MAGAZIN

   FRAGE

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Was haben Sie
bei der CSS erlebt,
Herr Weiss?
Kundenzufriedenheit steht für die CSS im Mittelpunkt.
Wir gehen Problemen nicht aus dem Weg, sondern
haken in schwierigen Situationen nach. Der CSS-Kunde
Henry Weiss erhielt einen Anruf, der ihm nicht
nur weiterhalf, sondern sich im Nachhinein als grosse
Überraschung herausstellte.
Text: Luc-Etienne Fauquex

                            Der Schuss ist scharf, wie eine Rakete            Multiples Myelom. Umgangs- «Wir möchten
                            kommt der Ball angeflogen. Henry Weiss            sprachlich heisst das: Kno- in diesen Telefon-
                            springt: «Den kann ich noch halten!» Plötz-       chenmarkkrebs, unheilbar. In gesprächen am
                            lich spürt er nur noch stechenden Schmerz.        der Schweiz erkranken jedes Puls der Kunden
                            Seine Schulter ist ausgekugelt, an das Wei-       Jahr rund 560 Menschen an sein.»
                            terspielen auf dem Fussballplatz ist nicht        dieser unkontrollierten Ver- Philomena Colatrella
                            mehr zu denken. «Ich habe schon vermutet,         mehrung der Plasmazellen.
«Ich bin begeistert,        dass einige Sehnen beschädigt sind. Aber             «Warum ich? Die Frage führt ins Leere. Ich
dass sich auch die          was dann auf mich wartete – unvorstellbar!»       möchte damit leben, nicht dagegen kämpfen»,
Geschäftsleitung mit                                                          fand Henry Weiss. Zweifel entstanden hin-
der Kundenzu-               Vom Radiologen zum Onkologen                      sichtlich seiner Krankenversicherung. Die
friedenheit befasst.»       Henry Weiss konnte seine Schulter schnell         Chemotherapie bestand zunächst aus vier
Henry Weiss                 wieder einrenken. Doch als ein Radiologe          Zyklen, danach folgte eine Hochdosis-
                            überprüfte, welche Sehnen angerissen wa-          Behandlung mit Stammzelltransplantation.
                            ren, entdeckte er plötzlich zwei Schädigun-       «Ich war mir sicher, dass meine myFlex-Versi-
                            gen, die verdächtig nah am Schlüsselbein          cherung die Kosten übernimmt.» Aller-
                            lagen. Die Computertomografie ergab ein           dings ist eine Stammzelltransplantation
                                                                              nicht durch die Zusatzversicherung gedeckt,
                                                                              sondern einzig von der Grundversicherung.
                                                                              Die Behandlung muss in der Regel im Wohn-
                                                                              kanton des Patienten erfolgen. Weil das bei
                                                                              Henry Weiss nicht der Fall war und ausser-
                                                                              kantonale Mehrkosten entstanden, erhielt er
                                                                              für seinen Spitalaufenthalt eine Rechnung in
                                           CEO Philomena                      Höhe von 2686 Franken.
                                           Colatrella (rechts) mit
                                                                                                                                  Luc-Etienne Fauquex

                                           Regula Furrer, Mitar-              Nachgehakt und rasch geholfen
                                           beiterin des Kunden-
                                           service-Centers.                   «Man hat mich vor dem Eingriff von kei-
                                                                              ner Seite darüber informiert», beklagte
                                                                              sich Henry Weiss nach der Rehabilitation.

                                                           Ausgabe 4 | 2018
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