Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016

Die Seite wird erstellt Yanick Steinbach
 
WEITER LESEN
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
3. November N° 10/2017
                                                                              www.weinwisser.com

                  Für alle, die mehr über Wein wissen wollen

         Das grosse Châteauneuf-Spezial:
Ikone Domaine du Pégau • Grosse Gewächse 2016 Teil 2

      2 Best of Châteauneuf-du-Pape 2010 bis 2015 – die grosse WEINWISSER-Verkostung
     9 Interview mit Baptiste Grangeon • 10 Domaine du Pégau – «Da Capo» & Co. vertikal
            14 Rheingau GG Teil 2 • 16 Die besten Weissburgunder Deutschlands
            18 Das grosse Württemberg-Spezial • 21 WEINWISSERS TOP 100 GG
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
2     N° 10/2017

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
                                                                                                       lehmigen Böden im nördlichen Teil der Ap-
                                                                                                       pellation (z.B. Château Rayas), wo die fines-
                                                                                                       senreichsten Weine entstehen. Auch ge-
                                                                                                       schätzt: der harte Kalkstein auf Tonunter-
                                                                                                       grund, ideal für die raren Weissweine.
                                                                                                       Berühmt sind die 13 Rebsorten der Appel-
                                                                                                       lation. In Wirklichkeit stellt Grenache Noir
                                                                                                       jedoch drei Viertel der Bestockung und wird
                                                                                                       vorwiegend von Syrah und Mourvèdre er-
                                                                                                       gänzt. Ohne Zweifel ist Grenache die ideale
                                                                                                       Sorte für dieses Terroir und im Wesentli-
                                                                                                       chen für die Grandezza des Châteauneuf
                                                                                                       verantwortlich. Dennoch zeigt er sich in ei-
                                                                                                       ner Vielfalt von Stilen, die von ausgespro-
                                                                                                       chen elegant bis enorm mächtig reichen
                                                                                                       können. Mit ihrer verführerischen Frucht
                                                                                                       schmecken die Weine oft jung und die na-
                                                                                                       türliche Fülle des Grenache überdeckt die
                                                                                                       oft durchaus kräftigen Tannine angenehm.
                                                                                                       Aber ihren eigentlichen Charakter offenba-
                                                                                                       ren die Weine erst nach einem Jahrzehnt,
Blick über einen Weinberg mit den berühmten Rollkieseln auf den Mont Ventoux                           wenn die frischen Aromen zu eingelegten
                                                                                                       oder getrockneten Früchten übergehen und
                                                                                                       sich Aromen wie Kakao, Tabak, Unterholz,
Die grosse WEINWISSER-Verkostung:                                                                      Leder, Wildbret und Trüffel einstellen.

Best of Châteauneuf-du-Pape                                                                            Best of Châteauneuf-du-Pape
von André Dominé
                                                                                                       2015

Châteauneuf-du-Pape nimmt eine Sonderstellung ein. Nicht nur ist er der grösste Cru                    Der Jahrgang 2015 wurde durch einen hei-
des Rhônetals, sondern auch der vollste und mächtigste und kann ausserordentliches                     ssen und trockenen Sommer geprägt.
Alterungspotenzial besitzen. Dennoch kann man die meisten Weine schon jung                             Mehrmals überschritt das Thermometer
                                                                                                       37 °C, während zwischen Mitte Juni und
genies­sen und an ihrer hinreissenden Frucht Freude haben. Exklusiv für den
                                                                                                       Mitte August weniger als 60 mm Regen fie-
­WEINWISSER organisierte Michel Blanc, Direktor der Fédération des Syndicats des
                                                                                                       len. Folglich übertraf 2015, was Sonnen-
 Producteurs de Châteauneuf-du-Pape eine grossangelegte Verkostung der Rotweine                        schein angeht, sogar die beiden Rekordjah-
 von 2015 bis 2010, die überwiegend in der Schweiz und in Deutschland noch im                          re 2010 und 2011. Die besten Rotweine be-
 ­Handel sind.                                                                                         sitzen genug Struktur, um ohne Weiteres
                                                                                                       20 Jahre reifen zu können. 2015 kann zu
Anfang des 14. Jahrhunderts hatte Papst                Pape erhielt als erste Weinregion am            den sehr guten Jahrgängen gezählt wer-
Clemens V. sein Interesse an den Weinen                15. Mai 1936 die anerkannte Herkunftsbe-        den. 49 verkostete Weine.
des Dorfes bei Avignon bekundet. Sein                  zeichnung.
Nachfolger Jean XXII. liess die Burg als               Das Anbaugebiet erstreckt sich auf dem              David et Goliath, Domaine de Fontavin,
Sommersitz der Päpste errichten, deren                 linken Rhône-Ufer zwischen Orange und           Courthézon: 95 % Grenache noir plus 5 %
Ruine noch heute Wahrzeichen des Ortes                 Avignon über eine Fläche von rund 3.200          Syrah. 80 Jahre alt. Bioanbau. In der
und der Appellation ist. Vor allem aber för-           Hektar. Alle seine Terroirs wurden zunächst      Nase schwarze reife Beeren und Kir-
derte er wie kein anderer den dortigen                 durch den Rückzug der früheren Binnen-           schen, Note von Kompott und dichte
Weinbau. Der im Papstpalast in Avignon al-             meere im Sekundär und Tertiär geschaffen.       ­Würze. Strotzt am Gaumen vor Saft, Kraft
len Besuchern kredenzte Wein gewann                    Darüber aber lagerte die Rhône während           und Fülle, in Alkohol eingelegte Kirschen,
schnell ein über die Region hinausreichen-             der Eiszeiten des Quartärs das sogenannte        Eichen­würze, ausgezeichnete Tannin-
des Renommee. Der eigentliche Auf-                     Diluvium Alpin ab. Wie die teils meterdicken     struktur mit enormer Länge und sehr viel
schwung erfolgte im 18. Jahrhundert. Châ-              Schichten an Rollkieseln, die das berühm-        Potenzial.             19/20 2017 – 2040
teau La Nerthe begann ab 1776 seinen                   teste Terroir von Châteauneuf bilden. Wäh-
Wein in Flaschen zu vermarkten. Mit dem                rend die Kiesel Hitze speichern und abge-          Paule Courtil, Domaine L’Or de Line,
19. Jahrhundert verzeichnete der Wein be-              ben, speichern die darunterliegenden Ton-       Châteauneuf-du-Pape: Uralte Grenache-
achtliche Erfolge im Export. Um ihren Wein             böden Feuchtigkeit. Obwohl Châteauneuf          Parzellen im Mischsatz und im Bioanbau.
zu schützen, gründeten die Winzer 1923                 eines der heissesten, sonnigsten und win-       Sehr elegante und komplexe Nase mit
unter der Federführung von Baron Le Roy                digsten Terroirs Frankreichs besitzt, erfährt   Rosen­duft, reifen Himbeeren und Cassis
de Boiseaumarié ein Syndikat und legten                man dort seltener Trockenstress als in an-      und einer Note von Kaffeebohnen. Im
bereits die heute noch gültigen Grund­                 deren südlichen Gebieten. Auf diesem Ter-       Mund rund, saftig, rote Früchte, leicht
regeln der Produktion fest. Diese Initiative           roir erhalten die Weine eine imposante Tan-     pfeffrig, Note von Kakao, Tannine mit viel
führte zum System der Appellations                     ninstruktur und intensive Aromen roter und      Finesse, superbe Ausgewogenheit.
d’Origine Controlée und Châteauneuf-du-                dunkler Früchte. Berühmt sind die sandig-                             19/20 2017 – 2030
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
N° 10/2017   3

                                                                                1679995-1.pdf - Oktober 12, 2017 x

   Vieilles Vignes Domaine Grand        schen Brombeeren und Cassis mit
Veneur, Vignobles Alain Jaume,          der Würze der Garrigue und Noten
Orange: 50 % Grenache und 40 %          von Humus und Erde. Voll und aus-
Mourvèdre, ergänzt mit 10 % Sy-         gewogen am Gaumen mit intensiver
rah. Eine ausserordentlich dichte,      dunkler Beerenfrucht, pfeffrigen
würzige Nase mit Noten von reifen       Tanninen, rassiger Struktur, Dichte
Brombeeren, Cassis und schwar-          und guter Frische im langen Ab-
zen Kirschen, Lorbeer und Thymi-        gang.          18+/20 2017 – 2035
an. Zeigt eine beeindruckende
Textur und Konzentration mit               Espirito, Domaine des Maravil-
Kirsch- und Pflaumenkonfitüre,          has, Saint-Laurent-des-Arbres: Rei-
feiner Vanillenote, ausgezeichnete      ner Syrah. Erster Jahrgang in Châ-
Tannine und trotz aller Kraft Fi-       teauneuf des biodynamischen Wein-
nesse und Ausgewogenheit bei            guts aus dem Gard, das Jean-
hervorragender Länge und Poten-         Frédéric Bestagne 2014 von Frédéric
zial.        18.5+/20 2017 – 2040      Duseigneur übernahm. Rauchig,
                                        würzig, dichte, dunkle Pflaumen-
    Vieilles Vignes, Domaine de         frucht, Noten von Kakao, Kompost
­Cristia, Courthézon: 95 Jahre alter    und Garrigue. Sehr frischer, dichter,
 mit Grenache bestockter Wein-          lebendiger Ansatz mit reifen Brom-
 berg. Sehr intensiv und komplex,       beeren, sehr modern, viel Spannung,
 Aromen von Veilchen, in Alkohol        erdig, ungewöhnlich, aber raffiniert
 eingelegten Him-, Erd- und Brom-       und gemeistert. 18/20 2018 – 2030
 beeren, feine süsse Würze und ein
 Hauch von Rauch. Samtig-seidiger          Clos Saint Antonin, Courthézon:
 Ansatz mit Akzenten von Rosen-         Reiner Grenache. Das Gut in Jon-
 blüten, reifen Kirschen und roten      quières wurde kürzlich von der Fa-
 Pflaumen, Kirschkonfitüre, Pfeffer     milie Sabon, Domaine de la Janas-
 und Schokolade, viel Würze, fein-      se, übernommen. Feine, florale
 körnige, anregende Tannine, be-        Nase mit Noten von reifen Beeren
 achtliche Kraft, Länge und Poten-      und Wildkräutern. Sehr eleganter
 zial.          18.5/20 2017 – 2035    Ansatz mit komplexer roter Frucht,
                                        feinen Tanninen, Pfeffer, Zimt, et-
   Vieilles Vignes, Domaine de la       was Tabak, geht mit viel ­Finesse
Côte de l’Ange, Châteauneuf-du-­        und anregender Frische in die
Pape: 80 % Grenache und 20 %            Länge.         18/20 2017 – 2030
Mourvèdre, Alter 85 Jahre. Intensi-
ve Frucht, zerdrückte Kirschen,             Les Origines, Domaine Grand
Brombeeren, Himbeerkonfitüre mit        ­Veneur, ­Vignobles Alain Jaume,
Noten von Garrigue und Nelken.           Orange: 50 % Grenache, 30 % Mour-
Am Gaumen grossartige, volle, reife      vèdre und 20 % Syrah im Bioanbau.
Frucht, echte Lakritz, Röstaromen        In der Nase sehr komplex mit reifen
mit dichter Struktur, pfeffrigen Tan-    Brombeeren und Cassis, schwarzer
ninen, anregend, präzise und sehr        Beerenkonfitüre, Noten von Wild-
lang.          18.5/20 2017 – 2035      kräutern, Gewürzen, Kakao und Le-
                                         der. Am Gaumen sehr saftig und                  Domaine Moulin Tacussel
    Quet, Mas de Boislauzon, Orange:     konzentriert mit dunklen Beeren                        10, avenue des Bosquets
80 % Grenache and 20 % Mourvèdre.        und Pflaumen, Lakritz und Pfeffer,                  F-84230 Châteauneuf-du-Pape
Dichte, frische Blaubeer-, Brom-         dann enorm dichte, aber gut einge-                      Tel. 0033-490 837 009
beer- und Cassisfrucht mit Röst-         hüllte Tannine, sehr lang und viel                 info@domainemoulintacussel.fr
und Würzaromen. Am Gaumen eine           Potenzial.      18/20 2018 – 2035                  www.domainemoulintacussel.fr
hinreissend dichte Textur und Kom-
plexität, viel Volumen, intensive          Domaine de Saje, Châteauneuf-
                                                                                          Unsere Vertretung in Deutschland :
dunkle Frucht, Lakritz, Pfefferminze,   du-Pape: Etwa 80 % Grenache er-
Bitterschokolade mit fleischigem        gänzt durch Trauben aus Parzellen                              Grand Vin
­Akzent, hervorragende Tanninstruk-     im Mischsatz. In der Nase Aromen
tur, kräftig und fein zugleich, sehr    von Veilchen, Himbeeren und Cassis
                                                                                 Eine Marke der MD-Systems GmbH
viel Potenzial. 18.5/20 2017 – 2035    mit dezenter, leicht rauchiger Wür-                             Berner Str. 38
                                        ze. Überrascht am Gaumen mit sei-                       60437 Frankfurt am Main
   Vieilles Vignes, Domaine de la       ner Eleganz und Ausgewogenheit,                              Tel: 069/7675770
Janasse, Courthézon: Assemblage         reiner und raffinierter Beerenfrucht
                                                                                        pascaline.rombaut@wines4business.de
von vier Parzellen, die zwischen 60     und Kompott, präsenten, aber gut
und 100 Jahre alt sind und sich in      eingehüllten Tanninen, mit viel Län-
ihrem Charakter ergänzen. Sehr an-      ge, seidiger Textur und beachtlicher
                                                                                      Wir suchen Fachhändler in der Schweiz.
sprechender Duft nach reifen, fri-      Ausdauer.      17.5/20 2018 – 2030
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
4       N° 10/2017

    1679996-1.pdf - Oktober 12, 2017 x
CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
                                               Schokolade, feine Tannine, gute Spannung            Cuvée Le Pressoir, Domaine Patrice
                                               und viel Länge.      17+/20 2018 – 2030       ­Magni, Châteauneuf-du-Pape: 60 % Mour-
                                                                                               vèdre und 40 % Grenache. Zuerst drängt
                                                   Hommage à Henri Tacussel, Domaine           feine Eichenwürze in die Nase, gefolgt von
                                               Moulin Tacussel, Châteauneuf-du-Pape:           leckerer dunkler Kirsche und den Wild-
                                               110 Jahre alte Grenache-Stöcke auf einer        kräutern der Garrigue. Schöne vollreife
                                               Parzelle von einem halben Hektar. Zunächst      und saftige Fruchtaromen von Brombee-
                                               intensive Würz- und Toastnoten, dann noch       ren und Heidelbeeren, die lange nachklin-
         ,dhEh&hWW                   eher verhaltene dunkle Kirschfrucht, braucht    gen, reizvolle Nelkenwürze, Note von
                ϮϬϭϱ                           noch Zeit. Dagegen im Mund intensive, safti-    ­Lakritz, feine Tanninstruktur, ausgewogen
                                               ge Frucht und Würze, viel Druck und Tief-        und elegant.            17/20 2017 – 2030
                                               gang mit ausgezeichneten Tanninen und raf-
                                               finierter Struktur.   17+/20 2018 – 2030         Catarina, Domaine Duseigneur, Châ-
     ϴϰϯϱϬKhZd,KEʹ&ƌĂŶĐĞ
                                                                                              teauneuf-du-Pape: Unter Input von Philip-
      ŝƐĂďĞůůĞ͘ƐĂďŽŶΛŐŵĂŝů͘ĐŽŵ
                                                  Domaine Lucien Barrot et Fils, Château-     pe Faure-Brac, weltbestem Sommelier
                                               neuf-du-Pape: 80 % Grenache, 10 % Syrah,       1992. 100 % Grenache in biodynamischem
      ϵϭ-ϵϯŹZŽďĞƌƚWZ
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
N° 10/2017            5

                                                                                                        CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
2014                                          anderer Sorten. Dicht, würzig, eingelegte      Gewürznoten, elegante Tannine und gute
                                              Kirschen und Beerenkompott. Feiner,            Ausgewogenheit.    16.5/20 2017 – 2029
Ein komplizierter Jahrgang mit einem reg-     saftiger und frischer Ansatz, viel Kirsche,
nerischen, wolkenreichen Sommer mit           Pfeffer, Bitterschokolade und Trocken-            Château Saint-Roch, Roquemaure: 55 %
kühlen Nächten. Die letztlich lange Reife-    obst, exzellente Tannine und raffinierte       Grenache plus je zur Hälfte Syrah und
periode bescherte den Winzern, die gut ge-    Struktur.            17.5/20 2017 – 2034      Mourvèdre. Komplex, Aromen von roten
arbeitet hatten, sehr ausgewogene Weine                                                      Kirschen, Rauch, Unterholz und Erde. Fri-
mit angenehmer Frische, feinen Tanninen           Cuvée le Traversier, Château Simian,       scher Ansatz mit süsser Kirschfrucht, de-
und etwas weniger Alkohol als üblich. Meh-    ­Piolenc: 70 % Grenache, 20 % Syrah und je     zenter Würze, harmonisch und anspre-
rere Erzeuger verzichteten darauf, 2014        5 % Cinsault und Mourvèdre in Biodynamie.     chend.              16.5/20 2017 – 2024
ihre Topweine abzufüllen. 32 verkostete        Elegante und komplexe Nase mit dunklen
Weine.                                         Kirschen, Heidelbeeren, Wildkräutern und         Chante le Merle Vieilles Vignes, Domai-
                                               Lakritz. Seidiger Auftakt, dann rund und      ne Bosquet des Papes, Châteauneuf-du-Pa-
   Domaine de Villeneuve, Orange: 70 %         harmonisch, Noten von Pfeffer und Tabak,      pe: 80 % Grenache, jeweils 10 % Mourvèdre
Grenache, 16 % Mourvèdre, 8 % Syrah, 4 %       anregende Tannine, gute Spannung und          und Syrah. 80 bis 90 Jahre alte Weinstöcke.
Cinsault und 2 % Clairette in biodynami-       Frische.              17+/20 2017 – 2029     Würzige Frucht, vor allem rote Kirschen
schem Anbau. Mitteldunkles junges klares                                                     und Himbeeren, Note von Orangenzeste.
Rubinrot. Reizvolles, sehr florales animie-      Maxence, Domaine Juliette Avril, Châ-       Am Gaumen saftig, rund und harmonisch
rendes Bouquet, auch Himbeeren und Wald-      teauneuf-du-Pape: Reiner Grenache. Inten-      mit Aromen von Pfeffer und Unterholz und
erdbeeren. Enorme Finesse am Gaumen mit       sive Brombeerfrucht, auch Kirschen und         guter Länge.          16.5/20 2017 – 2024
Wildkirschen, Kräutern, blondem Tabak,        Garrigue, Noten von Orangenrinde und Un-
sehr feinen Tanninen, dann Röstnoten, Un-     terholz. Seidiger harmonischer Ansatz mit         Cuvée Bertrand Stehelin, Frédéric
terholz, Bitterschokolade und eine betören-   würziger Frucht, Pfefferminze und Kakao,       Stehelin, Gigondas: 98 % Genache plus 2 %
de Lebendigkeit.        18/20 2017 – 2034    Finesse und Eleganz. 17/20 2017 – 2024        Syrah. In der Nase überwiegen die Aromen
                                                                                             von reifen roten Kirschen und süsslichen
   Cuvée de mon Aïeul, Domaine Pierre            Saint-Théoderic, Maison Gabriel Meffre,     Gewürzen. Am Gaumen saftig und frisch
Usseglio; Châteauneuf-du-Pape: 90 % Gre-      Gigondas: Grenache und Syrah. Rote Kir-        mit Noten von Himbeerkonfitüre, Garrigue
nache und 10 % Syrah. Alter 75 bis 90 Jah-    schen und Pflaumen, feine Würze. Wei-          und Pfeffer, würzige Tannine und angeneh-
re. In der Nase viel Frische und Ausdruck     cher samtiger Ansatz mit schönem Volu-         me Frische.           16.5/20 2017 – 2024
durch Aromen von Wildkräutern und Min-        men, Noten von Backobst, Bitterschokola-
ze, Waldhimbeeren und Lakritz. Über-          de und Nelken, elegante Tannine und gute
zeugt auch am Gaumen mit Frische, Volu-       Ausdauer.              17/20 2017 – 2029
men und Konzentration, viel süsser reifer
Frucht und Kompott. Kakao und anderen            Vieilles Vignes Elisabeth Chambellan,
Röstnoten, feinen Tanninen, Eleganz und       Domaine du Père Caboche, Châteauneuf-
Länge.                17.5/20 2017 – 2029    du-Pape: 78 % Grenache und 20 % Syrah
                                              sowie 2 % der übrigen elf Rebsorten. Kom-
   Le Secret des Sabon, Roger Sabon, Châ-     plexer Duft von Erd- und Himbeerkonfitüre
teauneuf-du-Pape: 90 % über 100 Jahre         mit Noten von Vanille, Zimt und Lakritz. Im
alter Grenache, plus 10 % «geheimer»          Mund überwiegen reife rote Beeren und

                                                                                                  DOMAINE
                                                                                            LUCIEN BARROT & FILS

                                                                                             F - 84230 Châteauneuf-du-Pape

                                                                                                   chemin du Clos - BP 61

                                                                                                    Tel. 0033/490.837.090

                                                                                                   dombarrotfils@aol.com

                                                                                                www.domaine-lucien-barrot.fr

                                                                                               Wir suchen Fachhändler in der Schweiz
                                                                                                      und in Süddeutschland.

  ww_10_2017_Lucien_Barrot.indd 1                                                                                             17.10.17 15:06
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
6      N° 10/2017

    1679999-1.pdf - Oktober 12, 2017 x
CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
                                                    Terre d’Abel, Domaine Saint-Siffrein,          La Réserve, Clos Du Caillou, Courthè-
     2015                  17,5/20               Orange: 50 % Mourvèdre, 30 % Grenache          zon: 60 % Grenache und 40 % Mourvèdre.
                                                 und 20 % Syrah, Reben zwischen 60 und          Um die 60 Jahre alte Reben. Intensive und
                                                 120 Jahre alt im Bioanbau. Sehr florales at-   komplexe Nase mit grosser Finesse, ge-
                                                 traktives Bouquet, auch mit Cassisknospen,     dünstete Pflaumen und Feigen, Orangen,
                                                 Wildkräutern und in Alkohol eingelegten        Kardamom und echte Lakritz. Süsser An-
                                                 Him- und Erdbeeren. Am Gaumen verbin-          satz mit Kirsch- und Erdbeerkonfitüre,
                                                 det sich die Frische des Jahrgangs mit an-     dann Thymian, Minze und Gewürznelken,
                                                 genehmer Rundheit, roter Beerenfrucht          samtige Textur, viel Relief, Eleganz und
                                                 und eleganten Tanninen.                        sehr langes Finale.   19/20 2017 – 2032
                                                                       16.5/20 2017 - 2023
                                                                                                    Cuvée Auguste Favier, Domaine Saint-
                                                    Domaine des Semelles du Vent, Vac-          Préfert, Châteauneuf-du-Pape: 82 % Gre-
                                                 queyras: 100 % Mourvèdre. Komplex in           nache, 15 % Cinsault und 3 % Syrah. In-
                                                 der Nase, frische rote Beeren und Kom-         tensiv, Konfitüre von Schwarzkirschen
                                                 pott, leicht animalisch, dann Bitterscho-      und Pflaumen, feine Bitternoten, Tabak
                                                 kolade und Röstnoten. Saftig und rund im       und Gewürze. Am Gaumen ausserordent-
                                                 Auftakt, Aromen von reifen Pflaumen,           lich dicht und samtig, eingelegte Brom-
                                                 Zimt und Kakao, feste Tannine, ausgewo-        beeren und Cassis, Minze und Zimt, viel
                                                 gen und lang.        16.5/20 2017 – 2028      Dynamik und Relief, ausgezeichnete ab-
                                                                                                gerundete Tannine, sehr lang, stimmig
                                                    Cuvée Exceptionnelle, Domaine du Vi-        und vollmundig.       19/20 2017 – 2032
                                                 eux Lazaret, Famille Quiot, Châteauneuf-
                                                 du-Pape: Hauptsächlich Grenache, ergänzt          Mourre de Perdrix, Domaine de la Char-
                                                 durch Syrah. 40 bis 85 Jahre alte Reben.       bonnière, Châteauneuf-du-Pape: 70 % Gre-
                                                 Aromen von Veilchen, roten Kirschen, Him-      nache, 15 % Mourvedre und 15 % Syrah.
                                                 beerkonfitüre und Vanille. Am Gaumen           Eleganter und attraktiver Duft von Veil-
     DOMAINE DE SAJE                             deutlich von feinem Holz geprägt, aber sehr    chen, reifen süssen Himbeeren und
           Jerome MATHIEU
                                                 ausgewogen und elegant mit süsser, reifer      Kirschlikör mit einer Note von Tabak. Am
 F-84230 CHATEAUNEUF DU PAPE
                                                 dunkler und präziser Frucht, guter Länge       Gaumen feine Süsse, Kompott von Him-
      jerome@domaine-de-saje.fr
                                                 und Harmonie.        16.5/20 2017 – 2023      beeren, leicht kandierte Orange, dann
          Wir suchen Fachhändler                                                                die Kräuter der Garrigue, sehr ausgewo-
     in der Schweiz und in Deutschland.
                                                    Paule Courtil, Domaine L’Or de Line,        gene Struktur mit eleganten Tanninen
                                                 Châteauneuf-du-Pape: Überwiegend 70            und einem enormen, feinfruchtigen
                                                 Jahre alter Grenache sowie die anderen         Nach­klang.          18.5/20 2017 – 2032
2013                                             12 Sorten in kleinen Proportionen im Bio-
                                                 anbau. Tiefes Rubin mit Backsteinrand.            Cuvée Anonyme, Xavier Vins, Château-
Nach warmen und frühzeitigen Jahren ist          Komplexes Bouquet mit Backpflaume,             neuf-du-Pape: Die 13 Rebsorten von alten
das Hauptcharakteristikum dieses Jahres          Kirschkonfitüre, Nelken und dezenter Kaf-      Reben. Sehr intensive Nase mit Aromen
die späte Reife und Lese, die erst ab Mitte      feenote. Weicher Ansatz mit reifer dunkler     von Kirschwasser, Himbeerkonfitüre, Wild-
September einsetzte. Durch Verrieselung          Frucht, süssen Gewürzen, ausgewogen und        kräutern, Lakritz und Unterholz. Am Gau-
des Grenache spielen in den Cuvées Syrah         angenehm.            16.5/20 2017 - 2023      men sehr rund, voll und präsent mit sü-
und Mourvèdre eine grössere Rolle als üb-                                                       sser, eingelegter Frucht, Pfeffer und Würze,
lich. Vielen Weinen fehlt es an Konzentrati-                                                    ausgezeichnete, eingehüllte Tannine, eine
on, sie wirkten einseitig, rustikal, zu leicht                                                  bemerkenswerte Frische und viel Pepp im
und trocken. 19 verkostete Weine.                                                               Abgang.                 18/20 2017 – 2032

   Puy Rolland, Château La Font du Loup,                                                           Terre d’Abel, Domaine Saint-Siffrein,
Courthézon: 100 % Grenache von 100 Jah-                                                         Orange: 50 % Mourvèdre, 30 % Grenache
re alten Weinstöcken. Elegante Nase mit                                                         und 20 % Syrah, Reben zwischen 60 und
Rosenduft, Erdbeeren und Wildkirschen,                                                          120 Jahre alt im Bioanbau. Komplex in der
Thymian und Lorbeer. Zeigt viel Finesse                                                         Nase mit Kirschen in Alkohol, eingedick-
und seidige Textur bei leichterem Körper,                                                       tem Pflaumensaft, Orangenzeste und Ge-
saftige Frucht, Note von Unterholz, aus-                                                        würzen. Beginnt sehr süss und voll mit viel
gesprochen feine Tannine und sehr gute                                                          Druck, gefolgt von Rumtopf, reifen mar-
Länge.                 17/20 2017 – 2028        2012                                           kanten Tanninen und grosser Länge.
                                                                                                                      18/20 2017 – 2032
   Domaine Charvin, Orange: 80 % Grena-          Nach der Hitzewelle im August sorgten Ge-
che, 10 % Syrah sowie Vaccarèse und Mour-        wittergüsse für ausgezeichnete Reife. Nach        Jumille, Domaine Saint-Paul, Château-
vèdre. Feinziselierte Frucht von schwarzen       den natürlichen Bedingungen situiert sich      neuf-du-Pape: 60 % Grenache und 40 % Sy-
Kirschen mit den Kräutern der Garrigue           2012 zwischen 2010 und 2011 und erbrach-       rah. Parzellen im Alter zwischen 60 und 70
und einem Hauch von Humus. Im Mund               te vollfruchtige Weine mit sehr gutem Volu-    Jahren im Bioanbau. In der Nase reife Fei-
seidig und floral, balsamisch und kräuter-       men, reifen Tanninen und einer dezenten        gen, Backpflaumen, Kakao, Rauch und Ge-
würzig mit eleganten Tanninen und langem         Frische, ein ideales, jetzt schon sehr at-     würze. Zeigt im Mund viel Spannung, ein-
Abgang.                 17/20 2017 – 2028       traktives Profil. 33 verkostete Weine.         gedickte Kirschen und Feigen, reizvolle Tex-
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
N° 10/2017   7

tur und schöne Tanninstruktur, Eu-           Cuvée Bertrand Stehelin, Fré­dé­
kalyptus und Unterholz mit sehr          ric Stehelin, Gigondas: 98 % Gena-
guter Länge.   18/20 2017 – 2032         che plus 2 % Syrah. 60 bis 80 Jahre
                                         alte Rebstöcke. Höchst ­intensive
    Eternelle, Domaine des 3 Cellier,    Nase mit Aromen von Pflaumen,
Châteauneuf-du-Pape: Keine 3 Kel-        Beerenkonfitüre, After Eight, de-
ler, sondern 3 Brüder Cellier und        zent rauchig und würzig. Ebenso
die eingeheiratete Nathalie. 100 %       intensiv im Geschmack mit einge-
Grenache aus einer über 80 Jahre         legten Kirschen, Orangenrinde,
alten Parzelle. Sehr komplexe Nase       viel Druck durch markante, noch
mit Himbeerkonfitüre, Kardamom,          junge und feine Tannine und
Orangenzesten, schwarzen Oliven          ­grosse Länge. 17/20 2017 – 2027
und einer Note von Wildbret. Im
Mund vollfruchtig und verführe-              La Crau de ma Mère, Vignobles
risch, Rumtopf mit Orangen und           Mayard, Châteauneuf-du-Pape: 60 %
Himbeeren, schönes Volumen, geht         Grenache, 30 % Mourvedre und
sehr in die Länge und bleibt dabei       10 % Syrah. Zunächst floral und le-
frisch.          18/20 2017 – 2027      bendig mit Noten von Rosen und
                                         Veilchen, dann Konfitüre von klei-
    Rouge du Lion, Domaine Tour          nen roten Früchten, gefolgt von den
Saint Michel, Châteauneuf-du-Pape:       würzigen Aromen der Garrigue und
75 % Grenache, 20 % Syrah und 5 %        Wacholderbeeren. Hat sich noch
Mourvèdre. Intensiver Duft, Kirsch-      frische Kirschfrucht bewahrt, dann
likör und Konfitüre schwarzer Bee-       Beeren in Alkohol und spannende
ren, Noten von Patisserie und            Tannine mit einer Note von Kakao
Orangenrinde. Wirkt am Gaumen            und Tabak.      17/20 2017 – 2027
dicht, doch sehr ausgewogen mit
Aromen von Konfitüre, Kakao, Le-             Cuvée des Félix, Domaine Bois
der und Tabak und gutem Nach-            de Boursan, Châteauneuf-du-Pape:
klang.         17.5/20 2012 – 2027      13 Sorten in 27 Rebparzellen. Hier
                                         75% Grenache, 25 % Mourvèdre, 5 %
   La Bessade, Domaine La Millière,      Syrah und 5 % andere Rebsorten. Of-
Orange: Grenache Noir von hundert-       fene, würzige Nase mit Aromen von
jährigen Reben. Intensiv und kom-        Orangenblüten, Lakritz und Pflau-
plex, Backpflaume und Kirschkom-         menmus. Samtiger Ansatz, dann
pott, Kakao und Karamell. Bemer-         reizvolle rote «tanzende» Frucht,
kenswert frischer Ansatz, dann aber      gute Spannung und Struktur mit lan-
schönes Volumen, viel Tiefe und          gem Finale.    17/20 2017 – 2027
Kraft, elegante, würzige Tannine, ein
Hauch von Tabak und Rauch, gutes             Domaine des Sénechaux, Châ-
Potenzial.     17.5/20 2017 – 2032       teauneuf-du-Pape: 64 % Grenache,
                                         19 % Syrah, 15 % Mourvèdre und
   Tour d’Ambre, Mouriesse Vinum,        2 % an Vaccarèse und Cinsault.
Châteauneuf-du-Pape: 100 % Gre-          Tiefes Rubinrot. Intensives Bou-
nache, über 50 Jahre alt. Reizvoller     quet, Beeren und Kirschen in Al-
Duft von kandierten Kirschen und         kohol, Noten der Garrigue, von
roter Beerenkonfitüre mit dezenten       Eukalyptus und Lakritz. Am Gau-
Röstnoten und Gewürzen. Im Ge-           men dicht und mächtig, Himbeer-
schmack süsse Beerenfrucht und           coulis, Orangenkonfitüre, präsen-
Konfitüre, dichte Struktur mit fei-      te Tannine im Abgang auch Unter-
nen präsenten Tanninen, Tabak und        holz, Tabak und ein Hauch von
Nelken.         17/20 2017 – 2027       ­Vanille.    16.5+/20 2017 – 2032

   La Bégude des Papes, Domaine              Vieilles Vignes, Domaine du
Albin Jacumin, Châteauneuf-du-­
Pape: 70 % Grenache, 15 % Mour-
                                         ­ alet des Papes, Châteauneuf-du-
                                         G
                                         Pape: 60 % Grenache, 30 % Mourvèd-
                                                                                Clos Saint Michel
vèdre, 10 % Syrah und 5 % Cinsault.      re, plus 10 % Syrah. Parzellen zwi-    2505 Route de Châteauneuf‐
Intensive, erstaunlich frische, reife,   schen 60 und 100 Jahren. Intensives
süsse Kirsch- und Himbeerfrucht,         Bouquet mit viel süsser Würze, ro-     Du‐Pape 84700 Sorgues
dahinter Eukalyptus, Zitronenrinde       tem Beerenkompott und -konfitüre,
und feine Gewürznoten. Füllt den         leichter Note von Schokolade. Sehr
                                                                                Tél. : 04.90.83.56.05
Mund mit reifer süsser Frucht, dann      süsser, vollfruchtiger und würziger    mousset@clos‐saint‐michel.com
Pfeffer, Gewürze, Minz-Schokolade        Ansatz mit Himbeerkonfitüre, dann
und Tabak, geschliffene Tannine, gu-     pfeffrig, samtige Tannine und langes   www.clos‐saint‐michel.com
tes Finale.     17/20 2017 – 2027       Finale.         16.5/20 2012 – 2027
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
8    N° 10/2017

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
    Domaine La Fagotière, Orange: 80 %              Domaine Pierre André, Courthèzon:           gen, Trockenobst, Kakao und Kardamom.
Grenache und 20 % Syrah. Rote Beerenkon-         80 % Grenache, 10 % Syrah, 8 % Mourvèdre       Entwickelt sofort ein enormes Volumen,
fitüre, Noten von Rosinen und Unterholz.         sowie 2 % Cinsault, Counoise, Muscardin,       samtige Textur, dabei superbe Frische
Am Gaumen rund und voll, eingelegte Bee-         Vaccarèse und Picpoul. Alter der Reben um      und Spannung, sehr feine präsente und
ren, Minze und Schokolade, präsente, aber        75 Jahre in biodynamischem Anbau. Inten-       anregende Tannine mit hervorragendem
feine Tannine, dezente Frische, typisch und      sive, kräuterbetonte, würzige, hinreissend     Abgang.             19.5/20 2017 – 2030
lang.                16.5/20 2017 – 2022        komplexe Nase mit eingedickten Feigen
                                                 und Pflaumen und Noten von Kakao und               Domaine Pierre André, Courthèzon:
    Cuvée XIII Cépages, Domaine Lou Fré-         Gewürznelken. Am Gaumen offen und voll-        81 % Grenache, 8 % Syrah, 8 % Mourvèdre
jau, Orange: Die 13 Rebsorten der Appellati-     mundig, viel Volumen, balsamisch, feine        sowie 3 % Cinsault, Counoise, Muscardin,
on mit einer Dominante von Grenache im           schokoladige verschmolzene Tannine, sehr       Vaccarèse und Picpoul. Alter der Reben um
Bioanbau. Ausdruckvolles, balsamisches           gute Länge.          18.5/20 2017 – 2026      75 Jahre in biodynamischem Anbau. Super-
Bouquet mit eingedickten Feigen und Pflau-                                                      be, sehr komplexe und elegante Nase, flo-
men, Wildkräutern wie Rosmarin, Kakao                Puy Rolland, Domaine La Font du Loup,      ral, eingelegte rote Beeren und feine balsa-
und anderen Röstaromen. Üppiges Volu-            Courthèzon: 100 % hundertjähriger Grena-       mische Würze. Rund, harmonisch und ele-
men, Trockenfrüchte und Gewürze, rustikal        che in biodynamischem Anbau. Reizvolle         gant, dabei dicht und mineralisch, viel
in positivem Sinn.    16.5/20 2017 – 2027       florale Noten von Veilchen und Rosen,          Spannung mit dunkler reifer Frucht, ge-
                                                 dann Himbeerkonfitüre, Kirschwasser, fei-      trockneten Feigen und Tabak, ausgezeich-
                                                 ne Kräuteraromen, vor allem Thymian. Am        nete Tanninstruktur, im Abgang lebendig
                                                 Gaumen seidige Textur, aber auch viel          mit viel Potenzial.    19+/20 2017 – 2035
                                                 Spannung, eingelegte Himbeeren und Kir-
                                                 schen, feine Mineralik, schöne Finesse            Réserve Secrète, Domaine de la Solitu-
                                                 und Länge.            18/20 2012 – 2026       de, Châteauneuf-du-Pape: An die 70 %
                                                                                                Grenache und 30 % Syrah. In der Nase
                                                     Cuvée Réservée, Clos Saint-Michel,         zunächst intensive Röst- und Würznoten
                                                 Sorgues: 40 % Grenache und je 30 % Syrah       von neuen Eichenbarriques, dann sehr
                                                 und Mourvèdre. Intensive Aromen von            reife Schwarzkirschen und Cassis, echte
                                                 Kirschkonfitüre, schwarzen Oliven, Pfeffer     Lakritz und Garrigue. Zeigt sich sehr
                                                 und einer Note von Kaffee. Rund und sam-       konzentriert mit intensiver dunkler
                                                 tig am Gaumen mit guter Fülle und Struk-       Frucht, Minze und Tapenade, superbe
2011                                             tur, Himbeerlikör, Oliven und Leder mit        Struktur, hervorragende Länge und Po-
                                                 präsenten Tanninen und einem lebendigen        tenzial.             19+/20 2017 – 2035
Ideale Bedingungen erlaubten den Winzern,        Finale.                17/20 2017 – 2026
die Lese in aller Ruhe einzubringen. Und                                                             Grand Vin, Clos Saint-Michel, Sorgues:
welche Lese! Während die zuerst gelese-                                                         Jeweils zur Hälfte Grenache und Syrah.
nen Roten viel attraktive Frucht vorwiesen,                                                     Sehr dicht, Kirschen und Himbeeren in Al-
ist 2011 für seine sonnenverwöhnten, kon-                                                       kohol, reife Pflaumen, feine Röstnoten und
zentrierten, samtigen Weine berühmt ge-                                                         Gewürze. Am Gaumen anregend trotz des
worden. Neun Weine probiert.                                                                    opulenten Körpers, eingelegte Beeren und
                                                                                                Blutorange, Thymian und Wacholder,
    Vieilles Vignes, Domaine de Villeneuve,                                                     grossartige Tannine, viel Pepp und Ausdau-
Orange: 70 % Grenache, 16 % Mourvedre,                                                          er.                     19/20 2017 – 2030
8 % Syrah, 4 % Cinsault und 2 % Clairette in
biodynamischem Anbau. Intensiv und sehr                                                            La Réserve, Clos du Caillou, Courthè-
komplex, Kräuter der Garrigue, noch sehr                                                        zon: 60 % Grenache und 40 % Mourvèdre.
frische Kirsch- und Himbeerfrucht, Oran-                                                        Um die 60 Jahre alte Reben. Komplex und
gen, Nelken und Tabak. Frischer, eleganter       2010                                           würzig, Konfitüre dunkler Früchte, Note von
Ansatz mit reifen roten Beeren, Noten von                                                       Blutorange und Orangenzeste. Seidig und
Kardamom, Lavendel und Bitterschokola-           Nach dem heissen Juli folgte kühles klares     samtig in der Textur, viel Volumen, reizvolle
de, feine Tannine, im langen Abgang mine-        Wetter. So reiften die Trauben langsam und     Spannung, erstaunliche Jugendlichkeit mit
ralisch mit hinreissender Frische und Fi-        entwickelten reichlich Aromen und Tanni-       noch frischen Fruchtnoten und minerali-
nesse.                  19/20 2017 – 2031       ne. Mit einer der kleinsten Ernten, aber ei-   schem Akzent, feine, runde Tannine, im Ab-
                                                 ner ausgezeichneten Qualität zählt 2010        gang viel Dynamik. 18.5/20 2017 – 2030
   Cuvée Immortelle, Château La Gardine,         wie 2007 und 2001 zu den grossen Jahr-
Châteauneuf-du-Pape: Grenache, Syrah und         gängen mit hervorragendem Alterungspo-            Réserve des Vieilles Vignes, Domaine
Mourvèdre zu je einem Drittel. Supertiefes       tenzial und superben Erfolgen. 15 Weine        Roger Perrin, Orange: 70 % Grenache,
schwärzliches Purpurrot. Ausserordentlich        probiert.                                      20 % Syrah und 10 % Mourvèdre. Intensi-
dicht, noch immer etwas verschlossen, jetzt                                                     ve Nase mit reifen, süssen Kirschen und
mit Aromen wie Cassislikör, eingedickten            Les Grandes Grenachières d’Hippolyte,       Brombeeren, ausgezeichnete Frische
Feigen und dunklen Beeren, Tapenade und          Château Simian, Piolenc: Reiner Grenache,      und elegante Vanille-Note. Zeigt sich saf-
eleganter Würze. Intensiv und floral im          der zwischen 1880 und 1948 gepflanzt           tig und ausgewogen mit dunkler Frucht,
Mund mit Veilchennote, reizvolle, seidig-        wurde. In biodynamischen Anbau. Gross-         Minze und schöner Würze, mittlerer ele-
samtige Textur, saftige, reife, dunkle Frucht,   artiges Bouquet, intensiv und komplex          ganter Körper mit feinen festen Tanni-
sehr konzentriert, viel Charakter und au-        mit sehr eleganter Entwicklung, verblüh-       nen, gutes Potenzial, am Besten noch
sserordentliche Länge. 19/20 2017 – 2031        te Rosen, eingelegte Kirschen und Fei-         abwarten.            18+/20 2019 – 2030
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
N° 10/2017        9

                                                                                                  CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
   Domaine des Sénéchaux, Châteauneuf-
du-Pape: 64 % Grenache, 19 % Syrah, 15 %    Interview mit Baptiste Grangeon
Mourvèdre, 1 % Cinsault und 1 % Vaccarè-    Domaine de Cristia und Chapelle St. Théodoric
se. Intensive, rauchig-würzige Nase, Cas-
sis-Konfitüre, eingelegte Feigen, schwar-
ze Oliven, Note von Unterholz. Grosse                                                  unter der Marke Cristia zu verkaufen
Dichte und Konzentration, Konfitüre                                                    und nicht länger an Handelshäuser.
dunkler Beeren, Pfeffer und Lakritz, aus-                                              1999 arbeiteten wir auf 20 ha. Wir ha-
gezeichnete Struktur und Länge, viel Po-                                               ben 2005 auf Bio umgestellt. 2008 er-
tenzial.              18+/20 2017 – 2035                                              hielten wir das Label Ecocert. Hier ist
                                                                                       es nicht sehr kompliziert, biologisch zu
                                                                                       arbeiten, denn wir haben generell tro-
                                                                                       ckene, heisse und nicht zu feuchte
                                                                                       Jahrgänge.

                                                                                       WEINWISSER: Wie kam es zum ge-
                                                                                       meinsamen Projekt mit Ihrem amerika-
                                                                                       nischen Importeur Peter Weygandt?
                                                                                       Grangeon: Meine Philosophie war es,
                                                                                       fortfahrend biologisch zu arbeiten, den
                                            Baptiste Grangeon                          Flaschenverkauf zu entwickeln und na-
                                                                                       türlich auch die Domaine zu vergrö-
                                                                                       ssern. 2009 haben wir 15 ha gekauft an
                                            WEINWISSER: Was ist das Besondere          Châteauneuf, Côtes du Rhône Villages
                                            an Cristia?                                und Vin de Pay. Vor allem haben wir
 Châteauneuf-Ikone                          Grangeon: Châteauneuf ist sehr be-         Parzellen in dem lieu-dit La Garrigue
                                            kannt für seine tonkalkigen Terroirs wie   im Norden der Appellation gekauft, wo
 Clos des Papes                             La Crau oder das Plateau von Montre-       Beaucastel, Clos du Caillou und Janas-
                                            don, wir im Nordwesten der Appellation     se ihren Côtes du Rhône machen. Und
 Die Familie Avril kreiert aus rund         sind hingegen auf sandigen Terroirs. Es    wir nahmen Parzellen in den lieu-dits
 15 Hektar mit überwiegend alten            gibt zwei lieu-dits (Flurnamen), die       Pignan und La Guigasse in Pacht. Das
 Rebstöcken aussergewöhnliche               Cristia heissen und wo sich unsere Par-    geschah in Partnerschaft mit Peter
                                            zellen befinden. Dort haben wir Grena-     Weygandt.
 Weine der Spitzenklasse mit hoher
                                            che, Syrah und Mourvèdre, aber vor al-
 Lagerfähigkeit. Das sind hoch­
                                            lem die alten Grenache-Weingärten.         WEINWISSER: Inwiefern unterscheiden
 elegante Châteauneuf-Monumente             Hier befinden sich auch die Weinberge      sich deren Weine von Cristia?
 wie dieser Clos des Papes aus dem          von Rayas. Das erlaubt uns, Weine zu       Grangeon: Chapelle St. Théodoric be-
 grossen Jahrgang 2015.                     machen, die sehr fein sind. Während        steht aus den beiden genannten Par-
                                            man auf den Rollkieseln sehr reiche,       zellen. La Guigasse hat einen reinen
 2015 Châteauneuf-du-Pape AOC, Clos         sehr strukturierte Weine macht.            Sandboden, wo die Grenache-Stöcke
 des Papes: Tiefgründiger, intensiver                                                  zwischen 50 und 100 Jahre alt sind. Da-
 und hochfeiner blau- und dunkelbeeri-      WEINWISSER: Wie gehen Sie bei der          rüber liegt Pignan in direkter Nachbar-
 ger Duft mit viel Blaubeeren, schwar-      Vinifikation vor?                          schaft zu Château Rayas. Auch dort rei-
 zen Johannisbeeren sowie ein delikates     Grangeon: Wir entrappen den Grena-         ner Sand und alte Grenache-Reben. Im
 Gelee von der Schwarzkirsche und           che zu hundert Prozent. Der Ausbau         Gegensatz zu Cristia ist die Vinifikation
 Zwetschge. Dahinter schwingen auch         geschieht in Fässern aus Mehrfachbe-       hier traditionell in ganzen Trauben. Die
 kräutrige und mineralische Noten mit       legung, wir verwenden kein neues Holz      beiden Parzellen, die nur 200 Meter
 einem Hauch Graphit und Lavendel           bei dem sandigen Terroir. Deshalb ma-      voneinander entfernt liegen, werden se-
 mit. Was für eine sensationelle Präzisi-   che ich Weine mit Finesse und Eleganz.     parat vinifiziert, ausgebaut und abge-
 on in einem solch mediterranen Wein!       Ich verwende Demi-Muids (600-Liter-        füllt, aber mit exakt der gleichen Be-
 Am Gaumen intensiv und weit gestaf-        Fässer).                                   handlung. Das Ergebnis ist begeis-
 felt, superbe Vielschichtigkeit und im-                                               ternd! Der Unterschied zwischen den
 mer tänzelnd bleibend, bei aller Inten-    WEINWISSER: Wie weit geht Ihr Wein-        beiden Weinen ist klar und eindeutig.
 sität hochelegant und seidig – mit ge-     gut zurück?                                La Guigasse ist der ein wenig reichere
 schliffener, süsslich-samtiger und         Grangeon: Mein Grossvater hat die Do-      Wein der zwei. Der Grand Pin, vielleicht
 hochfeiner Gerbstoffstruktur. Die feinen   maine nach dem Krieg in den 1950er         weil der Sand fast reines Weiss ist, viel-
 Säureadern unterstützen die bereits        Jahren kreiert. Anfangs hatte er 2 Hekt-   leicht wegen der höheren Lage oder
 jetzt vorhandene grosse Balance. Und       ar, heute kommen wir auf 60. Mein Va-      wegen eines anderes Faktors, den wir
 trotz der Intensität ein fast schon kühl   ter begann 1963 und konstruierte 1970      noch nicht erkannt haben, ergibt einen
 wirkender Trinkfluss. Eine ganz grosse     einen Keller, aber er lieferte den Wein    Wein mit niedrigerem Alkohol, aber in-
 Delikatesse, die jetzt schon eine Versu-   fassweise an Guigal, Jaboulet und Cha-     tensiver und feiner.
 chung wert ist!    19+/20 2018 – 2030     poutier. Als meine Schwester Domi-
                                            nique und ich 1999 und später mein         Beide Weine zählen 2015 zur absoluten
 Bezugsquelle: www.pinard-de-picard.de      Bruder übernahmen, beschlossen wir,        Spitze von Châteauneuf-du-Pape.
Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
10   N° 10/2017

VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU

                                                                                                     Domaine du Pégau
                                                                                                     Das Herzstück aber bleiben die 21 Hektar
                                                                                                     vorwiegend östlich von Châteauneuf-du-
                                                                                                     Pape befindlichen Lagen, aus denen die
                                                                                                     Cuvée Réservée, die Cuvée Laurence und
                                                                                                     natürlich das Flaggschiff «Da Capo» her-
                                                                                                     vorgehen: La Crau, Montpertuis, Les Bos-
                                                                                                     quets, Les Escondudes und nicht zuletzt
                                                                                                     Pignan, in unmittelbarer Nachbarschaft von
                                                                                                     Château Rayas. Die prächtigen 30- bis
                                                                                                     100-jährigen Rebstöcke sind im regionsty-
                                                                                                     pischen Gobelet-Schnitt erzogen und ste-
                                                                                                     cken mit ihren Wurzeln in sehr heteroge-
                                                                                                     nen Böden, von sandig über mit Eisenoxi-
                                                                                                     den durchsetzten Lehm bis zu kargem
                                                                                                     Kalk. Dadurch ergibt sich die typisch mine-
                                                                                                     ralische und kräuterbetonte Komplexität ei-
                                                                                                     nes jeden Weins der Domaine, die ab einem
                                                                                                     Alter von ca. 10 Jahren verstärkt erkennbar
                                                                                                     wird.

Domaine de Pégau: von aussen unscheinbar, von innen wunderbar                                        Cuvée Reservée – Tradition pur
                                                                                                     Die «Standard»-Cuvée Réservée wird jedes
                                                                                                     Jahr seit 1981 produziert. Davor wurde die-
Domaine du Pégau – umtriebige                                                                        ser Wein unter dem Label «Féraud & Fils“
                                                                                                     verkauft. Gibt es in einem Jahr keinen «Da
Tradition in Châteauneuf-du-Pape                                                                     Capo» oder keine Cuvée Laurence, wandert
                                                                                                     deren Traubenmaterial in die Cuvée Réser-
von Richard Voit                                                                                     vée. Der Wein reift ca. 24 Monate im Fass
                                                                                                     und besteht in der Regel aus 80 % Grena-
                                                                                                     che, 5 bis 8 % Syrah, 2 bis 5 % Mourvèdre
Laurence klettert auf das kellerhohe, 6.000 Liter fassende Holzfass aus bester fran-                 und bis zu 10 % aus den übrigen in Château-
zösischer Eiche: «Il est ci-dedans ici!» hallt es durch das Kellergewölbe: «Hier ist er              neuf-du-Pape zugelassenen Rebsorten.
drinnen, der nächste, Da Capo!» Dunkelviolett, fast schwarz läuft das Elixier samtig
aus dem Weinheber in die bauchigen Gläser. Sofort verströmt der duftige Inhalt seine
                                                                                                     Cuvée Laurence –
                                                                                                     Grenache in Höchstform
würzig-wilden Kräuteraromen der Provence und die dunklen reifen Früchte von
                                                                                                     Die Cuvée Laurence wird in sehr guten oder
Brom- und Heidelbeeren, Cassis und Pflaumen. So unzugänglich, so ungestüm, ja                        herausragenden Jahren produziert, ist aber
geradezu animalisch präsentiert sich «Da Capo», so dass von der späteren Geschlif-                   im Gegensatz zum «Da Capo» nicht auf
fenheit und strukturellen Tiefe gerade einmal Ansätze zu erahnen sind. Welch ein                     die Lage La Crau beschränkt, sondern
Monument von Wein und welch ein langer Weg zur Spitzenriege der Appellation.                         schliesst alle Rebflächen der Domaine im
                                                                                                     Gemeindegebiet von Châteauneuf-du-Pape
                                                                                                     ein. Der Rebsortenspiegel entspricht der
                                                                                                     Cuvée Reservée, aber der Wein bekommt
Begonnen hat alles im Jahr 1670, als die             fässern (3.000 bis 6.000 Liter) stellten sich   sehr viel mehr Zeit zum reifen, nämlich bis
Vorfahren der Familie Féraud Obst, Oliven            bereits Anfang der 90er Jahre beachtliche       zu 42 Monate. Diese Cuvée wurde in den
und Wein produzierten. 1964 entschloss               Erfolge auf regionaler und nationaler Ebene     Jahren 1988, 1989, 1990, 1994, 1995, 1998,
sich Paul, jüngstes von vier Kindern und Va-         ein. Der endgültige internationale Durch-       2000, 2001, 2004, 2005, 2006, 2008, 2009,
ter von Laurence, einen Teil seines Weins            bruch gelang mit dem ersten Jahrgang ih-        2011 und 2012 abgefüllt.
abzufüllen und flaschenweise zu verkaufen.           rer Spitzencuvée «Da Capo».
Ein Jahr nach der Gründung der heutigen                                                              Da Capo –
Domaine du Pégau, dessen Name von ei-                Château Pégau                                   «immer wieder» Weltklasse
nem Terrakottakrug aus dem 14. Jahrhun-              Nicht nur in Châteauneuf-du-Pape sind die       Die Trauben, vor allem der Grenache, wer-
dert abgeleitet ist, stieg 1987 das quirlige,        umtriebigen Férauds aktiv. 10 Jahre nach        den von den ältesten Rebstöcken aus der
stets gutgelaunte Energiebündel Laurence             der Jahrtausendwende wurden Rebflächen          Lage La Crau gelesen und separat ausge-
nach erfolgreichem Abschluss des Wein-               in der Appellation Côtes-du-Rhône erwor-        baut. Nur wenn das Ergebnis eines «Da
baustudiums in das Weingut ein und über-             ben und sind überwiegend mit Grenache,          Capos» würdig ist, gibt es diese weltweit
nahm nicht nur die weltweite Vermarktung             Syrah, Mourvèdre, Cinsault und Carignan         sehr gefragte Abfüllung; bisher nur in den
und Präsentation, sondern peu à peu auch             bestockt. Seit 2012 gibt es aus diesen          Jahrgängen 1998, 2000, 2003, 2007 und
vielfältige Aufgaben von der Rebpflanzung            42 Hektar umfassenden Weingärten west-          2010. Jeder «Da Capo» schlummert in den
bis zur Kellerarbeit.                                lich der mittelalterlichen Stadt Sorgues, di-   grossen alten Eichenfässern mindestens
Aufgrund strikten Qualitätsstrebens und              rekt an einem Nebenarm der Rhône gele-          zwei Jahre seiner Abfüllung entgegen, die
der Fokussierung auf traditioneller Weinbe-          gen, zwei Rotweincuvées (Côtes-du-Rhône         in der Regel aus 70 % Grenache, 5 bis 8 %
reitung wie Spontanvergärung und Reifung             und Côtes-du-Rhône Village), eine Weiss-        Syrah, 2 bis 5 % Mourvèdre und 20 % aus
in grossen, mehrfach gebrauchten Eichen-             weincuvée sowie einen Rosé.                     den übrigen Rebsorten besteht.
N° 10/2017     11

                                                                                                   VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU
Das originelle und auffällige Rückenetikett             verlief mit einem trockenen Frühjahr, ei-         1990 Réservée: Das Ausnahmejahr spie-
zeigt Musiknoten des Stückes «Petite Sym-               nem warmen, nicht zu heissen Sommer mit        gelt sich hier wider: Schwarzkirsche, Brom-
phonie du Pégau» für Violine und Klavier,               etwas Trockenstress für die Rebstöcke und      beeren und Pflaumen paaren sich mit Lakrit-
komponiert im Jahr 2000 von dem österrei-               gesunden Trauben zur Lese geradezu opti-       ze und getrocknete Wildkräuter mit leichtem
chischen Musikprofessor Gerhard Präsent.                mal mit der Tendenz zu körper- und tannin-     Anis-Hauch zu einer Melange, die auch in
Seitdem wird jeder Jahrgang von «Da                     reichen Weinen. 2017 wurde von Hitze und       den kommenden Jahren noch viel Freude
Capo» von einem anderen Komponisten ge-                 Trockenheit dominiert, so dass zwar hinrei-    bereiten wird. Kräftig und zupackend, und
staltet. Auch die Namensgebung ist musi-                chend gesunde Trauben in sehr guter Qua-       dabei doch virtuos mit seinem Körper spie-
kalisch inspiriert und bezeichnet eine No-              lität geerntet werden konnten, aber die        lend ohne überladend zu wirken, lässt das
tenstelle, an der ein Musikstück ab einer               Menge sehr gering ausfällt.                    sehr lange Finish die würzig-fruchtigen Ein-
bezeichneten Stelle «immer wieder» («Da                                                                drücke und die feinkörnige Tanninstruktur
Capo») zu spielen ist.                                  Die Verkostung                                 eindrucksvoll Revue passieren. 19/20 –2026
                                                        Die meisten Verkostungsnotizen entstan-
Pégau in Weiss                                          den bei einer Probe mit Paul Féraud, die          1992 Réservée: Kaffee und sonstige
Von der Domaine du Pégau werden aber                    der Bochumer Altweinhändler Uwe Bende          Röstnoten dominieren neben einem sehr
auch noch zwei beachtliche Weisswein-­                  im letzten Jahr im Landhotel Aust in Wa-       würzigen, dabei aber auch Unterholz-lasti-
Cuvées produziert: ein mineralischer und                rendorf organisierte.                          gen Aroma das Bouquet. Die Holzwürze
eher fruchtig geprägter Réservée blanc aus                                                             setzt sich am Gaumen in Verbindung mit
60 % Clairette Blanche, 20 % Grenache                      1984 Réservée: Reife Noten von Unter-       etwas trocknenden Tanninen bei prägnan-
Blanc, 10 % Roussanne und 10 % Bourbou-                 holz und ein dezenter Hauch von Lieb­          ter Säure fort.        16.5/20 austrinken
lenc, in Edelstahltanks vergärt und gela-               stöckel zeugen von einem in Würde geal-
gert, sowie seit 2014 eine 100 % biodyna-               terten Wein, am Gaumen überraschend               1995 Réservée: Mächtig setzt sich der
misch erzeugte Cuvée «A TEMPO» mit je                   elegant, samtig mit einer stimmigen            95er in Szene: tief dunkelrot steht er im
einem Drittel Clairette Blanche, Grenache               Säure zum nicht zu üppigen Körper. Ein         Glas, die kompottigen dunklen Früchte
Blanc und Roussanne, produziert in Ei-                  Hit für Altweinfans.     17.5/20 trinken      wie reife Brombeeren, Pflaumen und
chenfässern, Edelstahl und Betoneiern.                                                                 Preiselbeeren, umhüllt von rauchigen
                                                            1985 Réservée: Ein Hauch von Fleisch-      Pfeffer- und Wacholdernoten breiten sich
Und aktuell?                                            brühe kündigt die Hochreife dieses Langläu-    generös aus. Im Mund zieht sich die flei-
Nach den klimatisch nicht ganz so einfa-                fers an, der mit seinem Brombeerfrucht-do-     schige Textur bis in den langen samtigen
chen Jahren 2013 und 2014, die Pégau je-                minierten Mix aus dunklen Beeren und der       Abgang, der dabei überraschend elegant
doch gekonnt gemeistert hat – so wird es                pfeffrig-minzigen Würze immer noch kraftvoll   gerät und dazu noch von passender Säure
wahrscheinlich sogar eine Cuvée Laurence                zuschlägt. In einem grosszügig bemessenen      getragen wird.               18/20 –2025
geben – können sich die Weinliebhaber auf               Glas entfaltet der 1985er seinen muskulösen
hervorragende Weine der Jahrgänge 2015                  Körper und macht richtig Druck am Gaumen          1996 Réservée: Die beste Flasche, die
und 2016 freuen. Die Fassproben des Jah-                mit der mürben Tanninfülle, aber auch seiner   mir bisher unterkam: eine schön angereif-
res 2015 zeigten sich im besten Sinne klas-             Samtigkeit und der aussergewöhnlichen und      te Nase von vielschichtigen Sekundäraro-
sisch und ausgewogen. Und das Jahr 2016                 intensiven Länge.            18.5/20 –2022    men mit etwas Brett, Pilze, Rauch, Unter-
                                                                                                       holz, provenzalische Wildkräuter, ein
                                                                                                       Hauch von Fleischbrühe. Ein ausgewoge-
                                                                                                       nes Mundgefühl mit einem saftigen Trink-
                                                                                                       fluss und einem langen Finish überzeugt
                                                                                                       auf der ganzen Linie.     17.5/20 trinken

                                                                                                          1998 Réservée: Der Jahrgang macht
                                                                                                       durch die Bank richtig Spass! Ein prächti-
                                                                                                       ger Strauss von wilden Kräutern der Pro-
                                                                                                       vence vereinigt sich mit Kirschlikör-Noten
                                                                                                       und dunkelbeerigen Düften wie Brom-und
                                                                                                       Heidelbeeren. Daneben bringt die rauchi-
                                                                                                       ge Würze von Tabak, Unterholz und ein
                                                                                                       Hauch Pferdestall die typische Pégau-
                                                                                                       Komposition zum Klingen. Seidige Tannine
                                                                                                       sorgen für einen vollmundigen Körper, der
                                                                                                       nie überfrachtet wirkt und in einen langen
                                                                                                       Abgang mündet.              19+/20 –2030

                                                                                                           1999 Réservée: Welch eine betörende
                                                                                                       Nase: Garrigue, Leder, Pferdestall, dahinter
                                                                                                       Oliven und ein reifer Beerenmix mit etwas
                                                                                                       Röstnoten bringen Abwechslung und Spass
                                                                                                       ins Glas. Die saftige und leicht pfeffrige
                                                                                                       ­Textur passt harmonisch und animierend zu
                                                                                                       den mürben Tanninen und dem wärmenden
                                                                                                       Körper, der auch im langen kräutrigen
Die Ruine des Papstsitzes: das Wahrzeichen der Appellation                                              ­Abgang Pégau pur ist.      18/20 –2022
12   N° 10/2017

VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU

                                                                                                      lässt den Gaumen jauchzen und das sehr
                                                                                                      lange Finish auskosten. Die Tannine sind
                                                                                                      überraschend zugänglich, aber lassen sich
                                                                                                      trotzdem nicht davon abhalten, alles zu
                                                                                                      kleistern. Enormes Lagerpotenzial! 19.5/20
                                                                                                      –2040

                                                                                                         2010 Réservée: Unnahbar und extrem
                                                                                                      jugendlich zeigt sich diese junge Cuvée.
                                                                                                      Nicht ganz so kräftig wie der Jahrgang 2009,
                                                                                                      präsentiert sich der 10er mit Kirschsahneli-
                                                                                                      kör, frischem und reifem Beerenmix, würzi-
                                                                                                      ger Vanille und Garrigue. Vollmundig bei be-
                                                                                                      törender Fruchtsüsse, mächtigen Tanninen
                                                                                                      und einer frischen Säurestruktur steckt eine
                                                                                                      samtige Eleganz, eine substanzielle Harmo-
                                                                                                      nie und ein sehr intensiver Abgang noch in
                                                                                                      den Babyschuhen.       19+/20 2018 – 2038

                                                                                                         1990 Laurence: Ein wunderbar elegan-
Das Dorf Châteauneuf-du-Pape mit der berühmten Burg                                                   tes Bouquet verströmt dieser Wein. Man
                                                                                                      möchte nicht mehr aufhören zu riechen an
   2000 Réservée: Die aufhellende gra­                Säure daher. Aktuell wirkt er etwas distan-     den Leder- und Tabaknoten, der Zartbitter-
nat­rote Farbe und die Aromen von Unter-              ziert, aber das Potenzial für ein weiteres      schokolade, den Orangenzesten, Schwarz-
holz, Leder und rohem Rindfleisch kündi-              Jahrzehnt ist vorhanden.    17.5/20 –2026      kirschen und dem Gewürzstrauss mit Min-
gen zunächst Reife an. Doch am Gaumen                                                                 ze. Das saftige Mundgefühl bei einem über-
gibt sich der Réservée überraschend le-                  2007 Réservée: Immer neue Nuancen            raschend mittleren Körper und perfekt ein-
bendig mit rotfruchtiger Süsse und einer              gibt es zu entdecken: erst sind es die Kir-     gebundenen Tanninen deutet auf den
pikanten Säure, die bis in den langen Ab-             schen, schwarzen Johannisbeeren, Brom-          Genusshöhepunkt hin. Jetzt einfach wun-
gang anhält.              17.5/20 trinken            und Heidelbeeren, dann die minzigen Oran-       derbar!                    18.5/20 –2022
                                                      genzesten, der orientalische Gewürzbaser
   2003 Réservée: Der Blockbuster unter               mit Pfeffer, animalisch rauchige Aromen            1998 Laurence: Granat- und Ziegelrot
den Réservée! Soll man bei dem hochreifen             und Lakritze und natürlich die unvermeidli-     sind die Farben, speckiger Rauch, Pferde-
Lesegut beginnen, das verführerisch süss              che Garrigue. Sehr jugendlich und tannin-       sattel, Brombeeren, Pflaumen, Garrigue
und saftig mit Pflaumen, Schwarzkirschen              stark präsentiert sich der volle Körper bei     und Rosinen sind die Aromen. Am Gaumen
und Brombeeren lockt? Oder doch lieber                saftiger Textur mit Vanille und dezenten        kommt er tanninstark, leicht trocknend,
dem fein- und vielschichtigen orientali-              Röstnoten. Der sehr lange Abgang und der        etwas rustikal und insgesamt zu sehr auf
schen Gewürzbasar huldigen, der in Verei-             gut eingebundene Alkohol tun ihr Übriges        der alkoholischen Seite daher. Da bevorzu-
nigung mit den Garrigue-Kräutern und dem              für eine grosse Zukunft.      19/20 –2035      ge ich, offen gesagt, die bedeutend fri-
mineralischen Fleischblut zur Hochform                                                                schere und in sich stimmig wirkende Cu-
aufläuft? Egal: spätestens der volle, tannin-             2008 Réservée: An diesem Jahrgang           vée Reservée.                18/20 –2024
reiche Körper überwältigt geradezu mit ei-            zeigt sich das ganze Können der Domaine,
ner Konzentration und Fülle, die fasziniert,          aus vermeintlich schwachen oder besten-             2001 Laurence: Was für eine begeistern-
ohne jemals marmeladig oder gar plump                 falls durchschnittlichen Jahrgängen etwas       de und animierende Duftvielfalt bietet der
zu wirken. Es ist so viel Leben in diesem             Besonderes zu machen. Bei dunkelfruch-          2001er. Reife Kirschen, Heidelbeeren, Brom-
Wein und ein Ende ist noch lange nicht ab-            tigem Aroma mit würzigen, provenzali-           beeren und Pflaumen, gepaart mit salziger
sehbar.                     19.5/20 –2035            schen Kräuternoten und etwas Tabak,             Mineralik einerseits. Dann die balsamischen
                                                      Mokka und erdigen Noten sind die Tanni-         Orangenzesten, die frischen Garrigue-Kräu-
   2005 Réservée: In einem satten Granat-             ne im nicht zu üppigen Körper bereits gut       ter, etwas Lakritze und Sojasauce anderer-
rot leuchtet der immer noch fein fruchtige            integriert, bei passender Säure und einem       seits. Auch das zupackende, aber doch ele-
05er. Cassis dominiert neben Brombeeren,              mittleren Abgang.            17/20 –2024       gant wirkende Mundgefühl bei feiner, süssli-
Pflaumen und Himbeeren. Auch das ju-                                                                  cher Tanninstruktur, erfrischender Säure
gendliche Mundgefühl mit den nicht ganz so                2009 Réservée: Eigentlich ist er unfer-     und einem sehr langen Finish machen den
kräftigen Tanninen, den rauchigen Röstno-             tig, absolut zu jung. Das zeigt sich schon in   Wein zu einem Pégau-Star.      19/20 –2031
ten und der passenden Säurestruktur pro-              der dunklen violetten Farbe. Aber er ist be-
phezeien dem Wein ein langes Leben. Doch              reits jetzt so fantastisch und so überwälti-       2005 Laurence: Meinte man, dass die
bereits jetzt ist es sehr attraktiv, sich ab und      gend zu geniessen, dass sich glücklich          Komplexität des 2001 Laurence nicht über-
an eine Flasche zu gönnen. 18/20 –2033               schätzen kann, der genug davon im Keller        troffen werden kann, wird man sofort eines
                                                      hat. Ein bunter Strauss an fruchtigen und       Besseren belehrt! Ein Riechwein par excel-
   2006 Réservée: Alles, was ein Pégau                animalisch würzigen Aromen schlägt dem          lence ist dieser 2005er. Zu den vielfältigen
braucht: fruchtige dunkle Beeren, Kräuter             Geniesser grosszügig entgegen: reife            Aromen des Vorgängers kommen noch wil-
der Provence, animalische und fleischige              Schwarzkirschen, Brombeeren, Cassis, et-        de Leder- und Tabaknoten, Lakritze und et-
Noten. Der jugendliche mittel- bis vollmun-           was Pferdestall, Lavendel, Lakritze, Weih-      was Schwarztee, Rumtopf und fleischige
dige Körper kommt mit einer kräftigen Tan-            nachtsgewürze, etwas rauchig-speckige           Aromen. Auch am Gaumen setzt der Wein
ninpackung und einer dazu gut passenden               Noten. Das volle und kräftige Mundgefühl        noch obendrauf. Die kräftigen und dabei
Sie können auch lesen