Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau Grosse Gewächse 2016
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3. November N° 10/2017 www.weinwisser.com Für alle, die mehr über Wein wissen wollen Das grosse Châteauneuf-Spezial: Ikone Domaine du Pégau • Grosse Gewächse 2016 Teil 2 2 Best of Châteauneuf-du-Pape 2010 bis 2015 – die grosse WEINWISSER-Verkostung 9 Interview mit Baptiste Grangeon • 10 Domaine du Pégau – «Da Capo» & Co. vertikal 14 Rheingau GG Teil 2 • 16 Die besten Weissburgunder Deutschlands 18 Das grosse Württemberg-Spezial • 21 WEINWISSERS TOP 100 GG
2 N° 10/2017 CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE lehmigen Böden im nördlichen Teil der Ap- pellation (z.B. Château Rayas), wo die fines- senreichsten Weine entstehen. Auch ge- schätzt: der harte Kalkstein auf Tonunter- grund, ideal für die raren Weissweine. Berühmt sind die 13 Rebsorten der Appel- lation. In Wirklichkeit stellt Grenache Noir jedoch drei Viertel der Bestockung und wird vorwiegend von Syrah und Mourvèdre er- gänzt. Ohne Zweifel ist Grenache die ideale Sorte für dieses Terroir und im Wesentli- chen für die Grandezza des Châteauneuf verantwortlich. Dennoch zeigt er sich in ei- ner Vielfalt von Stilen, die von ausgespro- chen elegant bis enorm mächtig reichen können. Mit ihrer verführerischen Frucht schmecken die Weine oft jung und die na- türliche Fülle des Grenache überdeckt die oft durchaus kräftigen Tannine angenehm. Aber ihren eigentlichen Charakter offenba- ren die Weine erst nach einem Jahrzehnt, Blick über einen Weinberg mit den berühmten Rollkieseln auf den Mont Ventoux wenn die frischen Aromen zu eingelegten oder getrockneten Früchten übergehen und sich Aromen wie Kakao, Tabak, Unterholz, Die grosse WEINWISSER-Verkostung: Leder, Wildbret und Trüffel einstellen. Best of Châteauneuf-du-Pape Best of Châteauneuf-du-Pape von André Dominé 2015 Châteauneuf-du-Pape nimmt eine Sonderstellung ein. Nicht nur ist er der grösste Cru Der Jahrgang 2015 wurde durch einen hei- des Rhônetals, sondern auch der vollste und mächtigste und kann ausserordentliches ssen und trockenen Sommer geprägt. Alterungspotenzial besitzen. Dennoch kann man die meisten Weine schon jung Mehrmals überschritt das Thermometer 37 °C, während zwischen Mitte Juni und geniessen und an ihrer hinreissenden Frucht Freude haben. Exklusiv für den Mitte August weniger als 60 mm Regen fie- WEINWISSER organisierte Michel Blanc, Direktor der Fédération des Syndicats des len. Folglich übertraf 2015, was Sonnen- Producteurs de Châteauneuf-du-Pape eine grossangelegte Verkostung der Rotweine schein angeht, sogar die beiden Rekordjah- von 2015 bis 2010, die überwiegend in der Schweiz und in Deutschland noch im re 2010 und 2011. Die besten Rotweine be- Handel sind. sitzen genug Struktur, um ohne Weiteres 20 Jahre reifen zu können. 2015 kann zu Anfang des 14. Jahrhunderts hatte Papst Pape erhielt als erste Weinregion am den sehr guten Jahrgängen gezählt wer- Clemens V. sein Interesse an den Weinen 15. Mai 1936 die anerkannte Herkunftsbe- den. 49 verkostete Weine. des Dorfes bei Avignon bekundet. Sein zeichnung. Nachfolger Jean XXII. liess die Burg als Das Anbaugebiet erstreckt sich auf dem David et Goliath, Domaine de Fontavin, Sommersitz der Päpste errichten, deren linken Rhône-Ufer zwischen Orange und Courthézon: 95 % Grenache noir plus 5 % Ruine noch heute Wahrzeichen des Ortes Avignon über eine Fläche von rund 3.200 Syrah. 80 Jahre alt. Bioanbau. In der und der Appellation ist. Vor allem aber för- Hektar. Alle seine Terroirs wurden zunächst Nase schwarze reife Beeren und Kir- derte er wie kein anderer den dortigen durch den Rückzug der früheren Binnen- schen, Note von Kompott und dichte Weinbau. Der im Papstpalast in Avignon al- meere im Sekundär und Tertiär geschaffen. Würze. Strotzt am Gaumen vor Saft, Kraft len Besuchern kredenzte Wein gewann Darüber aber lagerte die Rhône während und Fülle, in Alkohol eingelegte Kirschen, schnell ein über die Region hinausreichen- der Eiszeiten des Quartärs das sogenannte Eichenwürze, ausgezeichnete Tannin- des Renommee. Der eigentliche Auf- Diluvium Alpin ab. Wie die teils meterdicken struktur mit enormer Länge und sehr viel schwung erfolgte im 18. Jahrhundert. Châ- Schichten an Rollkieseln, die das berühm- Potenzial. 19/20 2017 – 2040 teau La Nerthe begann ab 1776 seinen teste Terroir von Châteauneuf bilden. Wäh- Wein in Flaschen zu vermarkten. Mit dem rend die Kiesel Hitze speichern und abge- Paule Courtil, Domaine L’Or de Line, 19. Jahrhundert verzeichnete der Wein be- ben, speichern die darunterliegenden Ton- Châteauneuf-du-Pape: Uralte Grenache- achtliche Erfolge im Export. Um ihren Wein böden Feuchtigkeit. Obwohl Châteauneuf Parzellen im Mischsatz und im Bioanbau. zu schützen, gründeten die Winzer 1923 eines der heissesten, sonnigsten und win- Sehr elegante und komplexe Nase mit unter der Federführung von Baron Le Roy digsten Terroirs Frankreichs besitzt, erfährt Rosenduft, reifen Himbeeren und Cassis de Boiseaumarié ein Syndikat und legten man dort seltener Trockenstress als in an- und einer Note von Kaffeebohnen. Im bereits die heute noch gültigen Grund deren südlichen Gebieten. Auf diesem Ter- Mund rund, saftig, rote Früchte, leicht regeln der Produktion fest. Diese Initiative roir erhalten die Weine eine imposante Tan- pfeffrig, Note von Kakao, Tannine mit viel führte zum System der Appellations ninstruktur und intensive Aromen roter und Finesse, superbe Ausgewogenheit. d’Origine Controlée und Châteauneuf-du- dunkler Früchte. Berühmt sind die sandig- 19/20 2017 – 2030
N° 10/2017 3 1679995-1.pdf - Oktober 12, 2017 x Vieilles Vignes Domaine Grand schen Brombeeren und Cassis mit Veneur, Vignobles Alain Jaume, der Würze der Garrigue und Noten Orange: 50 % Grenache und 40 % von Humus und Erde. Voll und aus- Mourvèdre, ergänzt mit 10 % Sy- gewogen am Gaumen mit intensiver rah. Eine ausserordentlich dichte, dunkler Beerenfrucht, pfeffrigen würzige Nase mit Noten von reifen Tanninen, rassiger Struktur, Dichte Brombeeren, Cassis und schwar- und guter Frische im langen Ab- zen Kirschen, Lorbeer und Thymi- gang. 18+/20 2017 – 2035 an. Zeigt eine beeindruckende Textur und Konzentration mit Espirito, Domaine des Maravil- Kirsch- und Pflaumenkonfitüre, has, Saint-Laurent-des-Arbres: Rei- feiner Vanillenote, ausgezeichnete ner Syrah. Erster Jahrgang in Châ- Tannine und trotz aller Kraft Fi- teauneuf des biodynamischen Wein- nesse und Ausgewogenheit bei guts aus dem Gard, das Jean- hervorragender Länge und Poten- Frédéric Bestagne 2014 von Frédéric zial. 18.5+/20 2017 – 2040 Duseigneur übernahm. Rauchig, würzig, dichte, dunkle Pflaumen- Vieilles Vignes, Domaine de frucht, Noten von Kakao, Kompost Cristia, Courthézon: 95 Jahre alter und Garrigue. Sehr frischer, dichter, mit Grenache bestockter Wein- lebendiger Ansatz mit reifen Brom- berg. Sehr intensiv und komplex, beeren, sehr modern, viel Spannung, Aromen von Veilchen, in Alkohol erdig, ungewöhnlich, aber raffiniert eingelegten Him-, Erd- und Brom- und gemeistert. 18/20 2018 – 2030 beeren, feine süsse Würze und ein Hauch von Rauch. Samtig-seidiger Clos Saint Antonin, Courthézon: Ansatz mit Akzenten von Rosen- Reiner Grenache. Das Gut in Jon- blüten, reifen Kirschen und roten quières wurde kürzlich von der Fa- Pflaumen, Kirschkonfitüre, Pfeffer milie Sabon, Domaine de la Janas- und Schokolade, viel Würze, fein- se, übernommen. Feine, florale körnige, anregende Tannine, be- Nase mit Noten von reifen Beeren achtliche Kraft, Länge und Poten- und Wildkräutern. Sehr eleganter zial. 18.5/20 2017 – 2035 Ansatz mit komplexer roter Frucht, feinen Tanninen, Pfeffer, Zimt, et- Vieilles Vignes, Domaine de la was Tabak, geht mit viel Finesse Côte de l’Ange, Châteauneuf-du- und anregender Frische in die Pape: 80 % Grenache und 20 % Länge. 18/20 2017 – 2030 Mourvèdre, Alter 85 Jahre. Intensi- ve Frucht, zerdrückte Kirschen, Les Origines, Domaine Grand Brombeeren, Himbeerkonfitüre mit Veneur, Vignobles Alain Jaume, Noten von Garrigue und Nelken. Orange: 50 % Grenache, 30 % Mour- Am Gaumen grossartige, volle, reife vèdre und 20 % Syrah im Bioanbau. Frucht, echte Lakritz, Röstaromen In der Nase sehr komplex mit reifen mit dichter Struktur, pfeffrigen Tan- Brombeeren und Cassis, schwarzer ninen, anregend, präzise und sehr Beerenkonfitüre, Noten von Wild- lang. 18.5/20 2017 – 2035 kräutern, Gewürzen, Kakao und Le- der. Am Gaumen sehr saftig und Domaine Moulin Tacussel Quet, Mas de Boislauzon, Orange: konzentriert mit dunklen Beeren 10, avenue des Bosquets 80 % Grenache and 20 % Mourvèdre. und Pflaumen, Lakritz und Pfeffer, F-84230 Châteauneuf-du-Pape Dichte, frische Blaubeer-, Brom- dann enorm dichte, aber gut einge- Tel. 0033-490 837 009 beer- und Cassisfrucht mit Röst- hüllte Tannine, sehr lang und viel info@domainemoulintacussel.fr und Würzaromen. Am Gaumen eine Potenzial. 18/20 2018 – 2035 www.domainemoulintacussel.fr hinreissend dichte Textur und Kom- plexität, viel Volumen, intensive Domaine de Saje, Châteauneuf- Unsere Vertretung in Deutschland : dunkle Frucht, Lakritz, Pfefferminze, du-Pape: Etwa 80 % Grenache er- Bitterschokolade mit fleischigem gänzt durch Trauben aus Parzellen Grand Vin Akzent, hervorragende Tanninstruk- im Mischsatz. In der Nase Aromen tur, kräftig und fein zugleich, sehr von Veilchen, Himbeeren und Cassis Eine Marke der MD-Systems GmbH viel Potenzial. 18.5/20 2017 – 2035 mit dezenter, leicht rauchiger Wür- Berner Str. 38 ze. Überrascht am Gaumen mit sei- 60437 Frankfurt am Main Vieilles Vignes, Domaine de la ner Eleganz und Ausgewogenheit, Tel: 069/7675770 Janasse, Courthézon: Assemblage reiner und raffinierter Beerenfrucht pascaline.rombaut@wines4business.de von vier Parzellen, die zwischen 60 und Kompott, präsenten, aber gut und 100 Jahre alt sind und sich in eingehüllten Tanninen, mit viel Län- ihrem Charakter ergänzen. Sehr an- ge, seidiger Textur und beachtlicher Wir suchen Fachhändler in der Schweiz. sprechender Duft nach reifen, fri- Ausdauer. 17.5/20 2018 – 2030
4 N° 10/2017 1679996-1.pdf - Oktober 12, 2017 x CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Schokolade, feine Tannine, gute Spannung Cuvée Le Pressoir, Domaine Patrice und viel Länge. 17+/20 2018 – 2030 Magni, Châteauneuf-du-Pape: 60 % Mour- vèdre und 40 % Grenache. Zuerst drängt Hommage à Henri Tacussel, Domaine feine Eichenwürze in die Nase, gefolgt von Moulin Tacussel, Châteauneuf-du-Pape: leckerer dunkler Kirsche und den Wild- 110 Jahre alte Grenache-Stöcke auf einer kräutern der Garrigue. Schöne vollreife Parzelle von einem halben Hektar. Zunächst und saftige Fruchtaromen von Brombee- intensive Würz- und Toastnoten, dann noch ren und Heidelbeeren, die lange nachklin- ,dhEh&hWW eher verhaltene dunkle Kirschfrucht, braucht gen, reizvolle Nelkenwürze, Note von ϮϬϭϱ noch Zeit. Dagegen im Mund intensive, safti- Lakritz, feine Tanninstruktur, ausgewogen ge Frucht und Würze, viel Druck und Tief- und elegant. 17/20 2017 – 2030 gang mit ausgezeichneten Tanninen und raf- finierter Struktur. 17+/20 2018 – 2030 Catarina, Domaine Duseigneur, Châ- ϴϰϯϱϬKhZd,KEʹ&ƌĂŶĐĞ teauneuf-du-Pape: Unter Input von Philip- ŝƐĂďĞůůĞ͘ƐĂďŽŶΛŐŵĂŝů͘ĐŽŵ Domaine Lucien Barrot et Fils, Château- pe Faure-Brac, weltbestem Sommelier neuf-du-Pape: 80 % Grenache, 10 % Syrah, 1992. 100 % Grenache in biodynamischem ϵϭ-ϵϯŹZŽďĞƌƚWZ
N° 10/2017 5 CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE 2014 anderer Sorten. Dicht, würzig, eingelegte Gewürznoten, elegante Tannine und gute Kirschen und Beerenkompott. Feiner, Ausgewogenheit. 16.5/20 2017 – 2029 Ein komplizierter Jahrgang mit einem reg- saftiger und frischer Ansatz, viel Kirsche, nerischen, wolkenreichen Sommer mit Pfeffer, Bitterschokolade und Trocken- Château Saint-Roch, Roquemaure: 55 % kühlen Nächten. Die letztlich lange Reife- obst, exzellente Tannine und raffinierte Grenache plus je zur Hälfte Syrah und periode bescherte den Winzern, die gut ge- Struktur. 17.5/20 2017 – 2034 Mourvèdre. Komplex, Aromen von roten arbeitet hatten, sehr ausgewogene Weine Kirschen, Rauch, Unterholz und Erde. Fri- mit angenehmer Frische, feinen Tanninen Cuvée le Traversier, Château Simian, scher Ansatz mit süsser Kirschfrucht, de- und etwas weniger Alkohol als üblich. Meh- Piolenc: 70 % Grenache, 20 % Syrah und je zenter Würze, harmonisch und anspre- rere Erzeuger verzichteten darauf, 2014 5 % Cinsault und Mourvèdre in Biodynamie. chend. 16.5/20 2017 – 2024 ihre Topweine abzufüllen. 32 verkostete Elegante und komplexe Nase mit dunklen Weine. Kirschen, Heidelbeeren, Wildkräutern und Chante le Merle Vieilles Vignes, Domai- Lakritz. Seidiger Auftakt, dann rund und ne Bosquet des Papes, Châteauneuf-du-Pa- Domaine de Villeneuve, Orange: 70 % harmonisch, Noten von Pfeffer und Tabak, pe: 80 % Grenache, jeweils 10 % Mourvèdre Grenache, 16 % Mourvèdre, 8 % Syrah, 4 % anregende Tannine, gute Spannung und und Syrah. 80 bis 90 Jahre alte Weinstöcke. Cinsault und 2 % Clairette in biodynami- Frische. 17+/20 2017 – 2029 Würzige Frucht, vor allem rote Kirschen schem Anbau. Mitteldunkles junges klares und Himbeeren, Note von Orangenzeste. Rubinrot. Reizvolles, sehr florales animie- Maxence, Domaine Juliette Avril, Châ- Am Gaumen saftig, rund und harmonisch rendes Bouquet, auch Himbeeren und Wald- teauneuf-du-Pape: Reiner Grenache. Inten- mit Aromen von Pfeffer und Unterholz und erdbeeren. Enorme Finesse am Gaumen mit sive Brombeerfrucht, auch Kirschen und guter Länge. 16.5/20 2017 – 2024 Wildkirschen, Kräutern, blondem Tabak, Garrigue, Noten von Orangenrinde und Un- sehr feinen Tanninen, dann Röstnoten, Un- terholz. Seidiger harmonischer Ansatz mit Cuvée Bertrand Stehelin, Frédéric terholz, Bitterschokolade und eine betören- würziger Frucht, Pfefferminze und Kakao, Stehelin, Gigondas: 98 % Genache plus 2 % de Lebendigkeit. 18/20 2017 – 2034 Finesse und Eleganz. 17/20 2017 – 2024 Syrah. In der Nase überwiegen die Aromen von reifen roten Kirschen und süsslichen Cuvée de mon Aïeul, Domaine Pierre Saint-Théoderic, Maison Gabriel Meffre, Gewürzen. Am Gaumen saftig und frisch Usseglio; Châteauneuf-du-Pape: 90 % Gre- Gigondas: Grenache und Syrah. Rote Kir- mit Noten von Himbeerkonfitüre, Garrigue nache und 10 % Syrah. Alter 75 bis 90 Jah- schen und Pflaumen, feine Würze. Wei- und Pfeffer, würzige Tannine und angeneh- re. In der Nase viel Frische und Ausdruck cher samtiger Ansatz mit schönem Volu- me Frische. 16.5/20 2017 – 2024 durch Aromen von Wildkräutern und Min- men, Noten von Backobst, Bitterschokola- ze, Waldhimbeeren und Lakritz. Über- de und Nelken, elegante Tannine und gute zeugt auch am Gaumen mit Frische, Volu- Ausdauer. 17/20 2017 – 2029 men und Konzentration, viel süsser reifer Frucht und Kompott. Kakao und anderen Vieilles Vignes Elisabeth Chambellan, Röstnoten, feinen Tanninen, Eleganz und Domaine du Père Caboche, Châteauneuf- Länge. 17.5/20 2017 – 2029 du-Pape: 78 % Grenache und 20 % Syrah sowie 2 % der übrigen elf Rebsorten. Kom- Le Secret des Sabon, Roger Sabon, Châ- plexer Duft von Erd- und Himbeerkonfitüre teauneuf-du-Pape: 90 % über 100 Jahre mit Noten von Vanille, Zimt und Lakritz. Im alter Grenache, plus 10 % «geheimer» Mund überwiegen reife rote Beeren und DOMAINE LUCIEN BARROT & FILS F - 84230 Châteauneuf-du-Pape chemin du Clos - BP 61 Tel. 0033/490.837.090 dombarrotfils@aol.com www.domaine-lucien-barrot.fr Wir suchen Fachhändler in der Schweiz und in Süddeutschland. ww_10_2017_Lucien_Barrot.indd 1 17.10.17 15:06
6 N° 10/2017 1679999-1.pdf - Oktober 12, 2017 x CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Terre d’Abel, Domaine Saint-Siffrein, La Réserve, Clos Du Caillou, Courthè- 2015 17,5/20 Orange: 50 % Mourvèdre, 30 % Grenache zon: 60 % Grenache und 40 % Mourvèdre. und 20 % Syrah, Reben zwischen 60 und Um die 60 Jahre alte Reben. Intensive und 120 Jahre alt im Bioanbau. Sehr florales at- komplexe Nase mit grosser Finesse, ge- traktives Bouquet, auch mit Cassisknospen, dünstete Pflaumen und Feigen, Orangen, Wildkräutern und in Alkohol eingelegten Kardamom und echte Lakritz. Süsser An- Him- und Erdbeeren. Am Gaumen verbin- satz mit Kirsch- und Erdbeerkonfitüre, det sich die Frische des Jahrgangs mit an- dann Thymian, Minze und Gewürznelken, genehmer Rundheit, roter Beerenfrucht samtige Textur, viel Relief, Eleganz und und eleganten Tanninen. sehr langes Finale. 19/20 2017 – 2032 16.5/20 2017 - 2023 Cuvée Auguste Favier, Domaine Saint- Domaine des Semelles du Vent, Vac- Préfert, Châteauneuf-du-Pape: 82 % Gre- queyras: 100 % Mourvèdre. Komplex in nache, 15 % Cinsault und 3 % Syrah. In- der Nase, frische rote Beeren und Kom- tensiv, Konfitüre von Schwarzkirschen pott, leicht animalisch, dann Bitterscho- und Pflaumen, feine Bitternoten, Tabak kolade und Röstnoten. Saftig und rund im und Gewürze. Am Gaumen ausserordent- Auftakt, Aromen von reifen Pflaumen, lich dicht und samtig, eingelegte Brom- Zimt und Kakao, feste Tannine, ausgewo- beeren und Cassis, Minze und Zimt, viel gen und lang. 16.5/20 2017 – 2028 Dynamik und Relief, ausgezeichnete ab- gerundete Tannine, sehr lang, stimmig Cuvée Exceptionnelle, Domaine du Vi- und vollmundig. 19/20 2017 – 2032 eux Lazaret, Famille Quiot, Châteauneuf- du-Pape: Hauptsächlich Grenache, ergänzt Mourre de Perdrix, Domaine de la Char- durch Syrah. 40 bis 85 Jahre alte Reben. bonnière, Châteauneuf-du-Pape: 70 % Gre- Aromen von Veilchen, roten Kirschen, Him- nache, 15 % Mourvedre und 15 % Syrah. beerkonfitüre und Vanille. Am Gaumen Eleganter und attraktiver Duft von Veil- DOMAINE DE SAJE deutlich von feinem Holz geprägt, aber sehr chen, reifen süssen Himbeeren und Jerome MATHIEU ausgewogen und elegant mit süsser, reifer Kirschlikör mit einer Note von Tabak. Am F-84230 CHATEAUNEUF DU PAPE dunkler und präziser Frucht, guter Länge Gaumen feine Süsse, Kompott von Him- jerome@domaine-de-saje.fr und Harmonie. 16.5/20 2017 – 2023 beeren, leicht kandierte Orange, dann Wir suchen Fachhändler die Kräuter der Garrigue, sehr ausgewo- in der Schweiz und in Deutschland. Paule Courtil, Domaine L’Or de Line, gene Struktur mit eleganten Tanninen Châteauneuf-du-Pape: Überwiegend 70 und einem enormen, feinfruchtigen Jahre alter Grenache sowie die anderen Nachklang. 18.5/20 2017 – 2032 2013 12 Sorten in kleinen Proportionen im Bio- anbau. Tiefes Rubin mit Backsteinrand. Cuvée Anonyme, Xavier Vins, Château- Nach warmen und frühzeitigen Jahren ist Komplexes Bouquet mit Backpflaume, neuf-du-Pape: Die 13 Rebsorten von alten das Hauptcharakteristikum dieses Jahres Kirschkonfitüre, Nelken und dezenter Kaf- Reben. Sehr intensive Nase mit Aromen die späte Reife und Lese, die erst ab Mitte feenote. Weicher Ansatz mit reifer dunkler von Kirschwasser, Himbeerkonfitüre, Wild- September einsetzte. Durch Verrieselung Frucht, süssen Gewürzen, ausgewogen und kräutern, Lakritz und Unterholz. Am Gau- des Grenache spielen in den Cuvées Syrah angenehm. 16.5/20 2017 - 2023 men sehr rund, voll und präsent mit sü- und Mourvèdre eine grössere Rolle als üb- sser, eingelegter Frucht, Pfeffer und Würze, lich. Vielen Weinen fehlt es an Konzentrati- ausgezeichnete, eingehüllte Tannine, eine on, sie wirkten einseitig, rustikal, zu leicht bemerkenswerte Frische und viel Pepp im und trocken. 19 verkostete Weine. Abgang. 18/20 2017 – 2032 Puy Rolland, Château La Font du Loup, Terre d’Abel, Domaine Saint-Siffrein, Courthézon: 100 % Grenache von 100 Jah- Orange: 50 % Mourvèdre, 30 % Grenache re alten Weinstöcken. Elegante Nase mit und 20 % Syrah, Reben zwischen 60 und Rosenduft, Erdbeeren und Wildkirschen, 120 Jahre alt im Bioanbau. Komplex in der Thymian und Lorbeer. Zeigt viel Finesse Nase mit Kirschen in Alkohol, eingedick- und seidige Textur bei leichterem Körper, tem Pflaumensaft, Orangenzeste und Ge- saftige Frucht, Note von Unterholz, aus- würzen. Beginnt sehr süss und voll mit viel gesprochen feine Tannine und sehr gute Druck, gefolgt von Rumtopf, reifen mar- Länge. 17/20 2017 – 2028 2012 kanten Tanninen und grosser Länge. 18/20 2017 – 2032 Domaine Charvin, Orange: 80 % Grena- Nach der Hitzewelle im August sorgten Ge- che, 10 % Syrah sowie Vaccarèse und Mour- wittergüsse für ausgezeichnete Reife. Nach Jumille, Domaine Saint-Paul, Château- vèdre. Feinziselierte Frucht von schwarzen den natürlichen Bedingungen situiert sich neuf-du-Pape: 60 % Grenache und 40 % Sy- Kirschen mit den Kräutern der Garrigue 2012 zwischen 2010 und 2011 und erbrach- rah. Parzellen im Alter zwischen 60 und 70 und einem Hauch von Humus. Im Mund te vollfruchtige Weine mit sehr gutem Volu- Jahren im Bioanbau. In der Nase reife Fei- seidig und floral, balsamisch und kräuter- men, reifen Tanninen und einer dezenten gen, Backpflaumen, Kakao, Rauch und Ge- würzig mit eleganten Tanninen und langem Frische, ein ideales, jetzt schon sehr at- würze. Zeigt im Mund viel Spannung, ein- Abgang. 17/20 2017 – 2028 traktives Profil. 33 verkostete Weine. gedickte Kirschen und Feigen, reizvolle Tex-
N° 10/2017 7 tur und schöne Tanninstruktur, Eu- Cuvée Bertrand Stehelin, Frédé kalyptus und Unterholz mit sehr ric Stehelin, Gigondas: 98 % Gena- guter Länge. 18/20 2017 – 2032 che plus 2 % Syrah. 60 bis 80 Jahre alte Rebstöcke. Höchst intensive Eternelle, Domaine des 3 Cellier, Nase mit Aromen von Pflaumen, Châteauneuf-du-Pape: Keine 3 Kel- Beerenkonfitüre, After Eight, de- ler, sondern 3 Brüder Cellier und zent rauchig und würzig. Ebenso die eingeheiratete Nathalie. 100 % intensiv im Geschmack mit einge- Grenache aus einer über 80 Jahre legten Kirschen, Orangenrinde, alten Parzelle. Sehr komplexe Nase viel Druck durch markante, noch mit Himbeerkonfitüre, Kardamom, junge und feine Tannine und Orangenzesten, schwarzen Oliven grosse Länge. 17/20 2017 – 2027 und einer Note von Wildbret. Im Mund vollfruchtig und verführe- La Crau de ma Mère, Vignobles risch, Rumtopf mit Orangen und Mayard, Châteauneuf-du-Pape: 60 % Himbeeren, schönes Volumen, geht Grenache, 30 % Mourvedre und sehr in die Länge und bleibt dabei 10 % Syrah. Zunächst floral und le- frisch. 18/20 2017 – 2027 bendig mit Noten von Rosen und Veilchen, dann Konfitüre von klei- Rouge du Lion, Domaine Tour nen roten Früchten, gefolgt von den Saint Michel, Châteauneuf-du-Pape: würzigen Aromen der Garrigue und 75 % Grenache, 20 % Syrah und 5 % Wacholderbeeren. Hat sich noch Mourvèdre. Intensiver Duft, Kirsch- frische Kirschfrucht bewahrt, dann likör und Konfitüre schwarzer Bee- Beeren in Alkohol und spannende ren, Noten von Patisserie und Tannine mit einer Note von Kakao Orangenrinde. Wirkt am Gaumen und Tabak. 17/20 2017 – 2027 dicht, doch sehr ausgewogen mit Aromen von Konfitüre, Kakao, Le- Cuvée des Félix, Domaine Bois der und Tabak und gutem Nach- de Boursan, Châteauneuf-du-Pape: klang. 17.5/20 2012 – 2027 13 Sorten in 27 Rebparzellen. Hier 75% Grenache, 25 % Mourvèdre, 5 % La Bessade, Domaine La Millière, Syrah und 5 % andere Rebsorten. Of- Orange: Grenache Noir von hundert- fene, würzige Nase mit Aromen von jährigen Reben. Intensiv und kom- Orangenblüten, Lakritz und Pflau- plex, Backpflaume und Kirschkom- menmus. Samtiger Ansatz, dann pott, Kakao und Karamell. Bemer- reizvolle rote «tanzende» Frucht, kenswert frischer Ansatz, dann aber gute Spannung und Struktur mit lan- schönes Volumen, viel Tiefe und gem Finale. 17/20 2017 – 2027 Kraft, elegante, würzige Tannine, ein Hauch von Tabak und Rauch, gutes Domaine des Sénechaux, Châ- Potenzial. 17.5/20 2017 – 2032 teauneuf-du-Pape: 64 % Grenache, 19 % Syrah, 15 % Mourvèdre und Tour d’Ambre, Mouriesse Vinum, 2 % an Vaccarèse und Cinsault. Châteauneuf-du-Pape: 100 % Gre- Tiefes Rubinrot. Intensives Bou- nache, über 50 Jahre alt. Reizvoller quet, Beeren und Kirschen in Al- Duft von kandierten Kirschen und kohol, Noten der Garrigue, von roter Beerenkonfitüre mit dezenten Eukalyptus und Lakritz. Am Gau- Röstnoten und Gewürzen. Im Ge- men dicht und mächtig, Himbeer- schmack süsse Beerenfrucht und coulis, Orangenkonfitüre, präsen- Konfitüre, dichte Struktur mit fei- te Tannine im Abgang auch Unter- nen präsenten Tanninen, Tabak und holz, Tabak und ein Hauch von Nelken. 17/20 2017 – 2027 Vanille. 16.5+/20 2017 – 2032 La Bégude des Papes, Domaine Vieilles Vignes, Domaine du Albin Jacumin, Châteauneuf-du- Pape: 70 % Grenache, 15 % Mour- alet des Papes, Châteauneuf-du- G Pape: 60 % Grenache, 30 % Mourvèd- Clos Saint Michel vèdre, 10 % Syrah und 5 % Cinsault. re, plus 10 % Syrah. Parzellen zwi- 2505 Route de Châteauneuf‐ Intensive, erstaunlich frische, reife, schen 60 und 100 Jahren. Intensives süsse Kirsch- und Himbeerfrucht, Bouquet mit viel süsser Würze, ro- Du‐Pape 84700 Sorgues dahinter Eukalyptus, Zitronenrinde tem Beerenkompott und -konfitüre, und feine Gewürznoten. Füllt den leichter Note von Schokolade. Sehr Tél. : 04.90.83.56.05 Mund mit reifer süsser Frucht, dann süsser, vollfruchtiger und würziger mousset@clos‐saint‐michel.com Pfeffer, Gewürze, Minz-Schokolade Ansatz mit Himbeerkonfitüre, dann und Tabak, geschliffene Tannine, gu- pfeffrig, samtige Tannine und langes www.clos‐saint‐michel.com tes Finale. 17/20 2017 – 2027 Finale. 16.5/20 2012 – 2027
8 N° 10/2017 CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Domaine La Fagotière, Orange: 80 % Domaine Pierre André, Courthèzon: gen, Trockenobst, Kakao und Kardamom. Grenache und 20 % Syrah. Rote Beerenkon- 80 % Grenache, 10 % Syrah, 8 % Mourvèdre Entwickelt sofort ein enormes Volumen, fitüre, Noten von Rosinen und Unterholz. sowie 2 % Cinsault, Counoise, Muscardin, samtige Textur, dabei superbe Frische Am Gaumen rund und voll, eingelegte Bee- Vaccarèse und Picpoul. Alter der Reben um und Spannung, sehr feine präsente und ren, Minze und Schokolade, präsente, aber 75 Jahre in biodynamischem Anbau. Inten- anregende Tannine mit hervorragendem feine Tannine, dezente Frische, typisch und sive, kräuterbetonte, würzige, hinreissend Abgang. 19.5/20 2017 – 2030 lang. 16.5/20 2017 – 2022 komplexe Nase mit eingedickten Feigen und Pflaumen und Noten von Kakao und Domaine Pierre André, Courthèzon: Cuvée XIII Cépages, Domaine Lou Fré- Gewürznelken. Am Gaumen offen und voll- 81 % Grenache, 8 % Syrah, 8 % Mourvèdre jau, Orange: Die 13 Rebsorten der Appellati- mundig, viel Volumen, balsamisch, feine sowie 3 % Cinsault, Counoise, Muscardin, on mit einer Dominante von Grenache im schokoladige verschmolzene Tannine, sehr Vaccarèse und Picpoul. Alter der Reben um Bioanbau. Ausdruckvolles, balsamisches gute Länge. 18.5/20 2017 – 2026 75 Jahre in biodynamischem Anbau. Super- Bouquet mit eingedickten Feigen und Pflau- be, sehr komplexe und elegante Nase, flo- men, Wildkräutern wie Rosmarin, Kakao Puy Rolland, Domaine La Font du Loup, ral, eingelegte rote Beeren und feine balsa- und anderen Röstaromen. Üppiges Volu- Courthèzon: 100 % hundertjähriger Grena- mische Würze. Rund, harmonisch und ele- men, Trockenfrüchte und Gewürze, rustikal che in biodynamischem Anbau. Reizvolle gant, dabei dicht und mineralisch, viel in positivem Sinn. 16.5/20 2017 – 2027 florale Noten von Veilchen und Rosen, Spannung mit dunkler reifer Frucht, ge- dann Himbeerkonfitüre, Kirschwasser, fei- trockneten Feigen und Tabak, ausgezeich- ne Kräuteraromen, vor allem Thymian. Am nete Tanninstruktur, im Abgang lebendig Gaumen seidige Textur, aber auch viel mit viel Potenzial. 19+/20 2017 – 2035 Spannung, eingelegte Himbeeren und Kir- schen, feine Mineralik, schöne Finesse Réserve Secrète, Domaine de la Solitu- und Länge. 18/20 2012 – 2026 de, Châteauneuf-du-Pape: An die 70 % Grenache und 30 % Syrah. In der Nase Cuvée Réservée, Clos Saint-Michel, zunächst intensive Röst- und Würznoten Sorgues: 40 % Grenache und je 30 % Syrah von neuen Eichenbarriques, dann sehr und Mourvèdre. Intensive Aromen von reife Schwarzkirschen und Cassis, echte Kirschkonfitüre, schwarzen Oliven, Pfeffer Lakritz und Garrigue. Zeigt sich sehr und einer Note von Kaffee. Rund und sam- konzentriert mit intensiver dunkler tig am Gaumen mit guter Fülle und Struk- Frucht, Minze und Tapenade, superbe 2011 tur, Himbeerlikör, Oliven und Leder mit Struktur, hervorragende Länge und Po- präsenten Tanninen und einem lebendigen tenzial. 19+/20 2017 – 2035 Ideale Bedingungen erlaubten den Winzern, Finale. 17/20 2017 – 2026 die Lese in aller Ruhe einzubringen. Und Grand Vin, Clos Saint-Michel, Sorgues: welche Lese! Während die zuerst gelese- Jeweils zur Hälfte Grenache und Syrah. nen Roten viel attraktive Frucht vorwiesen, Sehr dicht, Kirschen und Himbeeren in Al- ist 2011 für seine sonnenverwöhnten, kon- kohol, reife Pflaumen, feine Röstnoten und zentrierten, samtigen Weine berühmt ge- Gewürze. Am Gaumen anregend trotz des worden. Neun Weine probiert. opulenten Körpers, eingelegte Beeren und Blutorange, Thymian und Wacholder, Vieilles Vignes, Domaine de Villeneuve, grossartige Tannine, viel Pepp und Ausdau- Orange: 70 % Grenache, 16 % Mourvedre, er. 19/20 2017 – 2030 8 % Syrah, 4 % Cinsault und 2 % Clairette in biodynamischem Anbau. Intensiv und sehr La Réserve, Clos du Caillou, Courthè- komplex, Kräuter der Garrigue, noch sehr zon: 60 % Grenache und 40 % Mourvèdre. frische Kirsch- und Himbeerfrucht, Oran- Um die 60 Jahre alte Reben. Komplex und gen, Nelken und Tabak. Frischer, eleganter 2010 würzig, Konfitüre dunkler Früchte, Note von Ansatz mit reifen roten Beeren, Noten von Blutorange und Orangenzeste. Seidig und Kardamom, Lavendel und Bitterschokola- Nach dem heissen Juli folgte kühles klares samtig in der Textur, viel Volumen, reizvolle de, feine Tannine, im langen Abgang mine- Wetter. So reiften die Trauben langsam und Spannung, erstaunliche Jugendlichkeit mit ralisch mit hinreissender Frische und Fi- entwickelten reichlich Aromen und Tanni- noch frischen Fruchtnoten und minerali- nesse. 19/20 2017 – 2031 ne. Mit einer der kleinsten Ernten, aber ei- schem Akzent, feine, runde Tannine, im Ab- ner ausgezeichneten Qualität zählt 2010 gang viel Dynamik. 18.5/20 2017 – 2030 Cuvée Immortelle, Château La Gardine, wie 2007 und 2001 zu den grossen Jahr- Châteauneuf-du-Pape: Grenache, Syrah und gängen mit hervorragendem Alterungspo- Réserve des Vieilles Vignes, Domaine Mourvèdre zu je einem Drittel. Supertiefes tenzial und superben Erfolgen. 15 Weine Roger Perrin, Orange: 70 % Grenache, schwärzliches Purpurrot. Ausserordentlich probiert. 20 % Syrah und 10 % Mourvèdre. Intensi- dicht, noch immer etwas verschlossen, jetzt ve Nase mit reifen, süssen Kirschen und mit Aromen wie Cassislikör, eingedickten Les Grandes Grenachières d’Hippolyte, Brombeeren, ausgezeichnete Frische Feigen und dunklen Beeren, Tapenade und Château Simian, Piolenc: Reiner Grenache, und elegante Vanille-Note. Zeigt sich saf- eleganter Würze. Intensiv und floral im der zwischen 1880 und 1948 gepflanzt tig und ausgewogen mit dunkler Frucht, Mund mit Veilchennote, reizvolle, seidig- wurde. In biodynamischen Anbau. Gross- Minze und schöner Würze, mittlerer ele- samtige Textur, saftige, reife, dunkle Frucht, artiges Bouquet, intensiv und komplex ganter Körper mit feinen festen Tanni- sehr konzentriert, viel Charakter und au- mit sehr eleganter Entwicklung, verblüh- nen, gutes Potenzial, am Besten noch sserordentliche Länge. 19/20 2017 – 2031 te Rosen, eingelegte Kirschen und Fei- abwarten. 18+/20 2019 – 2030
N° 10/2017 9 CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Domaine des Sénéchaux, Châteauneuf- du-Pape: 64 % Grenache, 19 % Syrah, 15 % Interview mit Baptiste Grangeon Mourvèdre, 1 % Cinsault und 1 % Vaccarè- Domaine de Cristia und Chapelle St. Théodoric se. Intensive, rauchig-würzige Nase, Cas- sis-Konfitüre, eingelegte Feigen, schwar- ze Oliven, Note von Unterholz. Grosse unter der Marke Cristia zu verkaufen Dichte und Konzentration, Konfitüre und nicht länger an Handelshäuser. dunkler Beeren, Pfeffer und Lakritz, aus- 1999 arbeiteten wir auf 20 ha. Wir ha- gezeichnete Struktur und Länge, viel Po- ben 2005 auf Bio umgestellt. 2008 er- tenzial. 18+/20 2017 – 2035 hielten wir das Label Ecocert. Hier ist es nicht sehr kompliziert, biologisch zu arbeiten, denn wir haben generell tro- ckene, heisse und nicht zu feuchte Jahrgänge. WEINWISSER: Wie kam es zum ge- meinsamen Projekt mit Ihrem amerika- nischen Importeur Peter Weygandt? Grangeon: Meine Philosophie war es, fortfahrend biologisch zu arbeiten, den Baptiste Grangeon Flaschenverkauf zu entwickeln und na- türlich auch die Domaine zu vergrö- ssern. 2009 haben wir 15 ha gekauft an WEINWISSER: Was ist das Besondere Châteauneuf, Côtes du Rhône Villages an Cristia? und Vin de Pay. Vor allem haben wir Châteauneuf-Ikone Grangeon: Châteauneuf ist sehr be- Parzellen in dem lieu-dit La Garrigue kannt für seine tonkalkigen Terroirs wie im Norden der Appellation gekauft, wo Clos des Papes La Crau oder das Plateau von Montre- Beaucastel, Clos du Caillou und Janas- don, wir im Nordwesten der Appellation se ihren Côtes du Rhône machen. Und Die Familie Avril kreiert aus rund sind hingegen auf sandigen Terroirs. Es wir nahmen Parzellen in den lieu-dits 15 Hektar mit überwiegend alten gibt zwei lieu-dits (Flurnamen), die Pignan und La Guigasse in Pacht. Das Rebstöcken aussergewöhnliche Cristia heissen und wo sich unsere Par- geschah in Partnerschaft mit Peter zellen befinden. Dort haben wir Grena- Weygandt. Weine der Spitzenklasse mit hoher che, Syrah und Mourvèdre, aber vor al- Lagerfähigkeit. Das sind hoch lem die alten Grenache-Weingärten. WEINWISSER: Inwiefern unterscheiden elegante Châteauneuf-Monumente Hier befinden sich auch die Weinberge sich deren Weine von Cristia? wie dieser Clos des Papes aus dem von Rayas. Das erlaubt uns, Weine zu Grangeon: Chapelle St. Théodoric be- grossen Jahrgang 2015. machen, die sehr fein sind. Während steht aus den beiden genannten Par- man auf den Rollkieseln sehr reiche, zellen. La Guigasse hat einen reinen 2015 Châteauneuf-du-Pape AOC, Clos sehr strukturierte Weine macht. Sandboden, wo die Grenache-Stöcke des Papes: Tiefgründiger, intensiver zwischen 50 und 100 Jahre alt sind. Da- und hochfeiner blau- und dunkelbeeri- WEINWISSER: Wie gehen Sie bei der rüber liegt Pignan in direkter Nachbar- ger Duft mit viel Blaubeeren, schwar- Vinifikation vor? schaft zu Château Rayas. Auch dort rei- zen Johannisbeeren sowie ein delikates Grangeon: Wir entrappen den Grena- ner Sand und alte Grenache-Reben. Im Gelee von der Schwarzkirsche und che zu hundert Prozent. Der Ausbau Gegensatz zu Cristia ist die Vinifikation Zwetschge. Dahinter schwingen auch geschieht in Fässern aus Mehrfachbe- hier traditionell in ganzen Trauben. Die kräutrige und mineralische Noten mit legung, wir verwenden kein neues Holz beiden Parzellen, die nur 200 Meter einem Hauch Graphit und Lavendel bei dem sandigen Terroir. Deshalb ma- voneinander entfernt liegen, werden se- mit. Was für eine sensationelle Präzisi- che ich Weine mit Finesse und Eleganz. parat vinifiziert, ausgebaut und abge- on in einem solch mediterranen Wein! Ich verwende Demi-Muids (600-Liter- füllt, aber mit exakt der gleichen Be- Am Gaumen intensiv und weit gestaf- Fässer). handlung. Das Ergebnis ist begeis- felt, superbe Vielschichtigkeit und im- ternd! Der Unterschied zwischen den mer tänzelnd bleibend, bei aller Inten- WEINWISSER: Wie weit geht Ihr Wein- beiden Weinen ist klar und eindeutig. sität hochelegant und seidig – mit ge- gut zurück? La Guigasse ist der ein wenig reichere schliffener, süsslich-samtiger und Grangeon: Mein Grossvater hat die Do- Wein der zwei. Der Grand Pin, vielleicht hochfeiner Gerbstoffstruktur. Die feinen maine nach dem Krieg in den 1950er weil der Sand fast reines Weiss ist, viel- Säureadern unterstützen die bereits Jahren kreiert. Anfangs hatte er 2 Hekt- leicht wegen der höheren Lage oder jetzt vorhandene grosse Balance. Und ar, heute kommen wir auf 60. Mein Va- wegen eines anderes Faktors, den wir trotz der Intensität ein fast schon kühl ter begann 1963 und konstruierte 1970 noch nicht erkannt haben, ergibt einen wirkender Trinkfluss. Eine ganz grosse einen Keller, aber er lieferte den Wein Wein mit niedrigerem Alkohol, aber in- Delikatesse, die jetzt schon eine Versu- fassweise an Guigal, Jaboulet und Cha- tensiver und feiner. chung wert ist! 19+/20 2018 – 2030 poutier. Als meine Schwester Domi- nique und ich 1999 und später mein Beide Weine zählen 2015 zur absoluten Bezugsquelle: www.pinard-de-picard.de Bruder übernahmen, beschlossen wir, Spitze von Châteauneuf-du-Pape.
10 N° 10/2017 VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU Domaine du Pégau Das Herzstück aber bleiben die 21 Hektar vorwiegend östlich von Châteauneuf-du- Pape befindlichen Lagen, aus denen die Cuvée Réservée, die Cuvée Laurence und natürlich das Flaggschiff «Da Capo» her- vorgehen: La Crau, Montpertuis, Les Bos- quets, Les Escondudes und nicht zuletzt Pignan, in unmittelbarer Nachbarschaft von Château Rayas. Die prächtigen 30- bis 100-jährigen Rebstöcke sind im regionsty- pischen Gobelet-Schnitt erzogen und ste- cken mit ihren Wurzeln in sehr heteroge- nen Böden, von sandig über mit Eisenoxi- den durchsetzten Lehm bis zu kargem Kalk. Dadurch ergibt sich die typisch mine- ralische und kräuterbetonte Komplexität ei- nes jeden Weins der Domaine, die ab einem Alter von ca. 10 Jahren verstärkt erkennbar wird. Domaine de Pégau: von aussen unscheinbar, von innen wunderbar Cuvée Reservée – Tradition pur Die «Standard»-Cuvée Réservée wird jedes Jahr seit 1981 produziert. Davor wurde die- Domaine du Pégau – umtriebige ser Wein unter dem Label «Féraud & Fils“ verkauft. Gibt es in einem Jahr keinen «Da Tradition in Châteauneuf-du-Pape Capo» oder keine Cuvée Laurence, wandert deren Traubenmaterial in die Cuvée Réser- von Richard Voit vée. Der Wein reift ca. 24 Monate im Fass und besteht in der Regel aus 80 % Grena- che, 5 bis 8 % Syrah, 2 bis 5 % Mourvèdre Laurence klettert auf das kellerhohe, 6.000 Liter fassende Holzfass aus bester fran- und bis zu 10 % aus den übrigen in Château- zösischer Eiche: «Il est ci-dedans ici!» hallt es durch das Kellergewölbe: «Hier ist er neuf-du-Pape zugelassenen Rebsorten. drinnen, der nächste, Da Capo!» Dunkelviolett, fast schwarz läuft das Elixier samtig aus dem Weinheber in die bauchigen Gläser. Sofort verströmt der duftige Inhalt seine Cuvée Laurence – Grenache in Höchstform würzig-wilden Kräuteraromen der Provence und die dunklen reifen Früchte von Die Cuvée Laurence wird in sehr guten oder Brom- und Heidelbeeren, Cassis und Pflaumen. So unzugänglich, so ungestüm, ja herausragenden Jahren produziert, ist aber geradezu animalisch präsentiert sich «Da Capo», so dass von der späteren Geschlif- im Gegensatz zum «Da Capo» nicht auf fenheit und strukturellen Tiefe gerade einmal Ansätze zu erahnen sind. Welch ein die Lage La Crau beschränkt, sondern Monument von Wein und welch ein langer Weg zur Spitzenriege der Appellation. schliesst alle Rebflächen der Domaine im Gemeindegebiet von Châteauneuf-du-Pape ein. Der Rebsortenspiegel entspricht der Cuvée Reservée, aber der Wein bekommt Begonnen hat alles im Jahr 1670, als die fässern (3.000 bis 6.000 Liter) stellten sich sehr viel mehr Zeit zum reifen, nämlich bis Vorfahren der Familie Féraud Obst, Oliven bereits Anfang der 90er Jahre beachtliche zu 42 Monate. Diese Cuvée wurde in den und Wein produzierten. 1964 entschloss Erfolge auf regionaler und nationaler Ebene Jahren 1988, 1989, 1990, 1994, 1995, 1998, sich Paul, jüngstes von vier Kindern und Va- ein. Der endgültige internationale Durch- 2000, 2001, 2004, 2005, 2006, 2008, 2009, ter von Laurence, einen Teil seines Weins bruch gelang mit dem ersten Jahrgang ih- 2011 und 2012 abgefüllt. abzufüllen und flaschenweise zu verkaufen. rer Spitzencuvée «Da Capo». Ein Jahr nach der Gründung der heutigen Da Capo – Domaine du Pégau, dessen Name von ei- Château Pégau «immer wieder» Weltklasse nem Terrakottakrug aus dem 14. Jahrhun- Nicht nur in Châteauneuf-du-Pape sind die Die Trauben, vor allem der Grenache, wer- dert abgeleitet ist, stieg 1987 das quirlige, umtriebigen Férauds aktiv. 10 Jahre nach den von den ältesten Rebstöcken aus der stets gutgelaunte Energiebündel Laurence der Jahrtausendwende wurden Rebflächen Lage La Crau gelesen und separat ausge- nach erfolgreichem Abschluss des Wein- in der Appellation Côtes-du-Rhône erwor- baut. Nur wenn das Ergebnis eines «Da baustudiums in das Weingut ein und über- ben und sind überwiegend mit Grenache, Capos» würdig ist, gibt es diese weltweit nahm nicht nur die weltweite Vermarktung Syrah, Mourvèdre, Cinsault und Carignan sehr gefragte Abfüllung; bisher nur in den und Präsentation, sondern peu à peu auch bestockt. Seit 2012 gibt es aus diesen Jahrgängen 1998, 2000, 2003, 2007 und vielfältige Aufgaben von der Rebpflanzung 42 Hektar umfassenden Weingärten west- 2010. Jeder «Da Capo» schlummert in den bis zur Kellerarbeit. lich der mittelalterlichen Stadt Sorgues, di- grossen alten Eichenfässern mindestens Aufgrund strikten Qualitätsstrebens und rekt an einem Nebenarm der Rhône gele- zwei Jahre seiner Abfüllung entgegen, die der Fokussierung auf traditioneller Weinbe- gen, zwei Rotweincuvées (Côtes-du-Rhône in der Regel aus 70 % Grenache, 5 bis 8 % reitung wie Spontanvergärung und Reifung und Côtes-du-Rhône Village), eine Weiss- Syrah, 2 bis 5 % Mourvèdre und 20 % aus in grossen, mehrfach gebrauchten Eichen- weincuvée sowie einen Rosé. den übrigen Rebsorten besteht.
N° 10/2017 11 VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU Das originelle und auffällige Rückenetikett verlief mit einem trockenen Frühjahr, ei- 1990 Réservée: Das Ausnahmejahr spie- zeigt Musiknoten des Stückes «Petite Sym- nem warmen, nicht zu heissen Sommer mit gelt sich hier wider: Schwarzkirsche, Brom- phonie du Pégau» für Violine und Klavier, etwas Trockenstress für die Rebstöcke und beeren und Pflaumen paaren sich mit Lakrit- komponiert im Jahr 2000 von dem österrei- gesunden Trauben zur Lese geradezu opti- ze und getrocknete Wildkräuter mit leichtem chischen Musikprofessor Gerhard Präsent. mal mit der Tendenz zu körper- und tannin- Anis-Hauch zu einer Melange, die auch in Seitdem wird jeder Jahrgang von «Da reichen Weinen. 2017 wurde von Hitze und den kommenden Jahren noch viel Freude Capo» von einem anderen Komponisten ge- Trockenheit dominiert, so dass zwar hinrei- bereiten wird. Kräftig und zupackend, und staltet. Auch die Namensgebung ist musi- chend gesunde Trauben in sehr guter Qua- dabei doch virtuos mit seinem Körper spie- kalisch inspiriert und bezeichnet eine No- lität geerntet werden konnten, aber die lend ohne überladend zu wirken, lässt das tenstelle, an der ein Musikstück ab einer Menge sehr gering ausfällt. sehr lange Finish die würzig-fruchtigen Ein- bezeichneten Stelle «immer wieder» («Da drücke und die feinkörnige Tanninstruktur Capo») zu spielen ist. Die Verkostung eindrucksvoll Revue passieren. 19/20 –2026 Die meisten Verkostungsnotizen entstan- Pégau in Weiss den bei einer Probe mit Paul Féraud, die 1992 Réservée: Kaffee und sonstige Von der Domaine du Pégau werden aber der Bochumer Altweinhändler Uwe Bende Röstnoten dominieren neben einem sehr auch noch zwei beachtliche Weisswein- im letzten Jahr im Landhotel Aust in Wa- würzigen, dabei aber auch Unterholz-lasti- Cuvées produziert: ein mineralischer und rendorf organisierte. gen Aroma das Bouquet. Die Holzwürze eher fruchtig geprägter Réservée blanc aus setzt sich am Gaumen in Verbindung mit 60 % Clairette Blanche, 20 % Grenache 1984 Réservée: Reife Noten von Unter- etwas trocknenden Tanninen bei prägnan- Blanc, 10 % Roussanne und 10 % Bourbou- holz und ein dezenter Hauch von Lieb ter Säure fort. 16.5/20 austrinken lenc, in Edelstahltanks vergärt und gela- stöckel zeugen von einem in Würde geal- gert, sowie seit 2014 eine 100 % biodyna- terten Wein, am Gaumen überraschend 1995 Réservée: Mächtig setzt sich der misch erzeugte Cuvée «A TEMPO» mit je elegant, samtig mit einer stimmigen 95er in Szene: tief dunkelrot steht er im einem Drittel Clairette Blanche, Grenache Säure zum nicht zu üppigen Körper. Ein Glas, die kompottigen dunklen Früchte Blanc und Roussanne, produziert in Ei- Hit für Altweinfans. 17.5/20 trinken wie reife Brombeeren, Pflaumen und chenfässern, Edelstahl und Betoneiern. Preiselbeeren, umhüllt von rauchigen 1985 Réservée: Ein Hauch von Fleisch- Pfeffer- und Wacholdernoten breiten sich Und aktuell? brühe kündigt die Hochreife dieses Langläu- generös aus. Im Mund zieht sich die flei- Nach den klimatisch nicht ganz so einfa- fers an, der mit seinem Brombeerfrucht-do- schige Textur bis in den langen samtigen chen Jahren 2013 und 2014, die Pégau je- minierten Mix aus dunklen Beeren und der Abgang, der dabei überraschend elegant doch gekonnt gemeistert hat – so wird es pfeffrig-minzigen Würze immer noch kraftvoll gerät und dazu noch von passender Säure wahrscheinlich sogar eine Cuvée Laurence zuschlägt. In einem grosszügig bemessenen getragen wird. 18/20 –2025 geben – können sich die Weinliebhaber auf Glas entfaltet der 1985er seinen muskulösen hervorragende Weine der Jahrgänge 2015 Körper und macht richtig Druck am Gaumen 1996 Réservée: Die beste Flasche, die und 2016 freuen. Die Fassproben des Jah- mit der mürben Tanninfülle, aber auch seiner mir bisher unterkam: eine schön angereif- res 2015 zeigten sich im besten Sinne klas- Samtigkeit und der aussergewöhnlichen und te Nase von vielschichtigen Sekundäraro- sisch und ausgewogen. Und das Jahr 2016 intensiven Länge. 18.5/20 –2022 men mit etwas Brett, Pilze, Rauch, Unter- holz, provenzalische Wildkräuter, ein Hauch von Fleischbrühe. Ein ausgewoge- nes Mundgefühl mit einem saftigen Trink- fluss und einem langen Finish überzeugt auf der ganzen Linie. 17.5/20 trinken 1998 Réservée: Der Jahrgang macht durch die Bank richtig Spass! Ein prächti- ger Strauss von wilden Kräutern der Pro- vence vereinigt sich mit Kirschlikör-Noten und dunkelbeerigen Düften wie Brom-und Heidelbeeren. Daneben bringt die rauchi- ge Würze von Tabak, Unterholz und ein Hauch Pferdestall die typische Pégau- Komposition zum Klingen. Seidige Tannine sorgen für einen vollmundigen Körper, der nie überfrachtet wirkt und in einen langen Abgang mündet. 19+/20 –2030 1999 Réservée: Welch eine betörende Nase: Garrigue, Leder, Pferdestall, dahinter Oliven und ein reifer Beerenmix mit etwas Röstnoten bringen Abwechslung und Spass ins Glas. Die saftige und leicht pfeffrige Textur passt harmonisch und animierend zu den mürben Tanninen und dem wärmenden Körper, der auch im langen kräutrigen Die Ruine des Papstsitzes: das Wahrzeichen der Appellation Abgang Pégau pur ist. 18/20 –2022
12 N° 10/2017 VERTIKALE KULT-DOMAINE DU PÉGAU lässt den Gaumen jauchzen und das sehr lange Finish auskosten. Die Tannine sind überraschend zugänglich, aber lassen sich trotzdem nicht davon abhalten, alles zu kleistern. Enormes Lagerpotenzial! 19.5/20 –2040 2010 Réservée: Unnahbar und extrem jugendlich zeigt sich diese junge Cuvée. Nicht ganz so kräftig wie der Jahrgang 2009, präsentiert sich der 10er mit Kirschsahneli- kör, frischem und reifem Beerenmix, würzi- ger Vanille und Garrigue. Vollmundig bei be- törender Fruchtsüsse, mächtigen Tanninen und einer frischen Säurestruktur steckt eine samtige Eleganz, eine substanzielle Harmo- nie und ein sehr intensiver Abgang noch in den Babyschuhen. 19+/20 2018 – 2038 1990 Laurence: Ein wunderbar elegan- Das Dorf Châteauneuf-du-Pape mit der berühmten Burg tes Bouquet verströmt dieser Wein. Man möchte nicht mehr aufhören zu riechen an 2000 Réservée: Die aufhellende gra Säure daher. Aktuell wirkt er etwas distan- den Leder- und Tabaknoten, der Zartbitter- natrote Farbe und die Aromen von Unter- ziert, aber das Potenzial für ein weiteres schokolade, den Orangenzesten, Schwarz- holz, Leder und rohem Rindfleisch kündi- Jahrzehnt ist vorhanden. 17.5/20 –2026 kirschen und dem Gewürzstrauss mit Min- gen zunächst Reife an. Doch am Gaumen ze. Das saftige Mundgefühl bei einem über- gibt sich der Réservée überraschend le- 2007 Réservée: Immer neue Nuancen raschend mittleren Körper und perfekt ein- bendig mit rotfruchtiger Süsse und einer gibt es zu entdecken: erst sind es die Kir- gebundenen Tanninen deutet auf den pikanten Säure, die bis in den langen Ab- schen, schwarzen Johannisbeeren, Brom- Genusshöhepunkt hin. Jetzt einfach wun- gang anhält. 17.5/20 trinken und Heidelbeeren, dann die minzigen Oran- derbar! 18.5/20 –2022 genzesten, der orientalische Gewürzbaser 2003 Réservée: Der Blockbuster unter mit Pfeffer, animalisch rauchige Aromen 1998 Laurence: Granat- und Ziegelrot den Réservée! Soll man bei dem hochreifen und Lakritze und natürlich die unvermeidli- sind die Farben, speckiger Rauch, Pferde- Lesegut beginnen, das verführerisch süss che Garrigue. Sehr jugendlich und tannin- sattel, Brombeeren, Pflaumen, Garrigue und saftig mit Pflaumen, Schwarzkirschen stark präsentiert sich der volle Körper bei und Rosinen sind die Aromen. Am Gaumen und Brombeeren lockt? Oder doch lieber saftiger Textur mit Vanille und dezenten kommt er tanninstark, leicht trocknend, dem fein- und vielschichtigen orientali- Röstnoten. Der sehr lange Abgang und der etwas rustikal und insgesamt zu sehr auf schen Gewürzbasar huldigen, der in Verei- gut eingebundene Alkohol tun ihr Übriges der alkoholischen Seite daher. Da bevorzu- nigung mit den Garrigue-Kräutern und dem für eine grosse Zukunft. 19/20 –2035 ge ich, offen gesagt, die bedeutend fri- mineralischen Fleischblut zur Hochform schere und in sich stimmig wirkende Cu- aufläuft? Egal: spätestens der volle, tannin- 2008 Réservée: An diesem Jahrgang vée Reservée. 18/20 –2024 reiche Körper überwältigt geradezu mit ei- zeigt sich das ganze Können der Domaine, ner Konzentration und Fülle, die fasziniert, aus vermeintlich schwachen oder besten- 2001 Laurence: Was für eine begeistern- ohne jemals marmeladig oder gar plump falls durchschnittlichen Jahrgängen etwas de und animierende Duftvielfalt bietet der zu wirken. Es ist so viel Leben in diesem Besonderes zu machen. Bei dunkelfruch- 2001er. Reife Kirschen, Heidelbeeren, Brom- Wein und ein Ende ist noch lange nicht ab- tigem Aroma mit würzigen, provenzali- beeren und Pflaumen, gepaart mit salziger sehbar. 19.5/20 –2035 schen Kräuternoten und etwas Tabak, Mineralik einerseits. Dann die balsamischen Mokka und erdigen Noten sind die Tanni- Orangenzesten, die frischen Garrigue-Kräu- 2005 Réservée: In einem satten Granat- ne im nicht zu üppigen Körper bereits gut ter, etwas Lakritze und Sojasauce anderer- rot leuchtet der immer noch fein fruchtige integriert, bei passender Säure und einem seits. Auch das zupackende, aber doch ele- 05er. Cassis dominiert neben Brombeeren, mittleren Abgang. 17/20 –2024 gant wirkende Mundgefühl bei feiner, süssli- Pflaumen und Himbeeren. Auch das ju- cher Tanninstruktur, erfrischender Säure gendliche Mundgefühl mit den nicht ganz so 2009 Réservée: Eigentlich ist er unfer- und einem sehr langen Finish machen den kräftigen Tanninen, den rauchigen Röstno- tig, absolut zu jung. Das zeigt sich schon in Wein zu einem Pégau-Star. 19/20 –2031 ten und der passenden Säurestruktur pro- der dunklen violetten Farbe. Aber er ist be- phezeien dem Wein ein langes Leben. Doch reits jetzt so fantastisch und so überwälti- 2005 Laurence: Meinte man, dass die bereits jetzt ist es sehr attraktiv, sich ab und gend zu geniessen, dass sich glücklich Komplexität des 2001 Laurence nicht über- an eine Flasche zu gönnen. 18/20 –2033 schätzen kann, der genug davon im Keller troffen werden kann, wird man sofort eines hat. Ein bunter Strauss an fruchtigen und Besseren belehrt! Ein Riechwein par excel- 2006 Réservée: Alles, was ein Pégau animalisch würzigen Aromen schlägt dem lence ist dieser 2005er. Zu den vielfältigen braucht: fruchtige dunkle Beeren, Kräuter Geniesser grosszügig entgegen: reife Aromen des Vorgängers kommen noch wil- der Provence, animalische und fleischige Schwarzkirschen, Brombeeren, Cassis, et- de Leder- und Tabaknoten, Lakritze und et- Noten. Der jugendliche mittel- bis vollmun- was Pferdestall, Lavendel, Lakritze, Weih- was Schwarztee, Rumtopf und fleischige dige Körper kommt mit einer kräftigen Tan- nachtsgewürze, etwas rauchig-speckige Aromen. Auch am Gaumen setzt der Wein ninpackung und einer dazu gut passenden Noten. Das volle und kräftige Mundgefühl noch obendrauf. Die kräftigen und dabei
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