DC Tower 1 in Wien-Donaustadt
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Das Magazin für Partner der Firmengruppe Max Bögl Ausgabe Frühjahr 2013 Dem Himmel so nah: DC Tower 1 in Wien-Donaustadt Neubau der Schleuse Dörverden: Wasserbauwerk mit innovativer Kammerwand-Konstruktion Spektakulärer Brückenbau in Schweden: Stählerner Brückenschlag über den Sundsvall
Sehr geehrte Kunden, liebe Leserinnen und Leser, ob Dubai, Shanghai, Kuala Lumpur, New York, Moskau oder Frankfurt: Die Skyline dieser Metropolen wird vor allem durch ihre Wolkenkratzer (engl. Skyscraper) ge- zeichnet und geprägt. Als Konsequenz der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in Manhattan haben viele Experten das Aus für Hochhausbauten prophe- zeit. Doch weit gefehlt. Seit 2001 sind weltweit mehr als 60 Hochhäuser mit einer Gesamthöhe von über 300 Me- tern gebaut und eröffnet worden, weitere 45 befinden sich derzeit in der Bauphase. Johann Braun Führend im Ranking der höchsten Gebäude der Welt ist Geschäftsführer Hochbau zurzeit der 2010 eingeweihte Burj Khalifa in Dubai mit einer Gesamthöhe von 828 Metern. Es gibt allerdings bereits diverse Planungen mit Gebäuden über 1.000 Me- Wir als Firmengruppe Max Bögl sind für die Herausforde- tern Gesamthöhe, sodass diese Marke nicht mehr lange rungen, die der Bau von Hochhäusern darstellt, bestens Bestand haben dürfte. gerüstet. Durch unser großes Portfolio sind wir in der Lage, vom Spezialtiefbau und Erdbau über den Betonbau Was bewegt Investoren weltweit dazu, Gebäude zu bau- bis hin zum Ausbau alle Gewerke abzudecken. Nicht zu en, die architektonisch und statisch mit zu den anspruchs- vergessen die Elektrotechnische Abteilung und die Ma- vollsten gehören? schinentechnische Abteilung mit ihren Hochbaukranen und Betonpumpen, die im Zusammenspiel Experten im Zum einen sicherlich der Grundstückspreis von Bauflä- Bereich der Logistik von Hochhausbauten sind. chen in Ballungsräumen wie beispielsweise Tokio oder Shanghai. Zum anderen aber auch das Streben nach im- Nach den Hochhäusern am Potsdamer Platz in Berlin und mer Höherem und das Ausloten der technischen Grenzen. dem Business Tower Nürnberg fügen wir mit dem Bau des Nicht zuletzt ist sicherlich der enorme Prestigezuwachs DC Tower 1 in Wien einen weiteren erfolgreichen Mei- jener Städte zu nennen, die mit einer entsprechenden lenstein der Geschichte unserer Firmengruppe Max Bögl Skyline ausgestattet sind. hinzu. Für Baufirmen stellt die Realisierung von solchen kom- In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und gute plexen Vorgängen in schwindelerregenden Höhen eine Unterhaltung bei der Lektüre unseres Kundenmagazins Fotos: Stephanie Eisenkolb, Firmengruppe Max Bögl besondere logistische Herausforderung dar. Personal „mbquadrat“. und Baumaterialien, ob Beton, Schalung oder Stahl, ob Fußbodenbelag, Lüftungsgeräte oder Aufzugsanlagen, alles muss über ein entsprechendes Hebegerät nach oben transportiert werden. Dabei gilt es zu berücksichtigen: Je höher das Gebäude, desto länger die Wegstrecke und der damit verbundene Zeitbedarf, was wieder im Gegensatz zu einem gestrafften Terminplan steht. mbquadrat_Frühjahr 2013 3
Inhalt_Frühjahr 2013 Seite 3 : Vorwort von Johann Braun Seite 6 : 220 + 30 Meter am DC Tower 1: Endspurt für Österreichs höchstes Gebäude 220 + 30 metres at the DC Tower 1: Austria’s tallest building races towards the finishing line Seite 12 : Optimierte Transportlogistik: Zementtransporte gehen auf die Bahn Seite 14 : Grabenlose Kanalsanierung: Innovative Robotertechnik im Untergrund Seite 16 : VERBUND-Innkraftwerk Gars: Komplexer Triebwerksbau mit modernster 3D-Technik Seite 18 : Neubau der Schleuse Dörverden: Innovatives Wasserbauwerk an der Mittelweser Seite 22 : Kurzmeldungen Impressum Herausgeber: Firmengruppe Max Bögl Kontaktadresse: Firmengruppe Max Bögl, Hauptverwaltung: Max-Bögl-Straße 1, 92369 Sengenthal Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Postanschrift: Postfach 11 20 Redaktion: Johann Bögl, Jürgen Kotzbauer, Rebekka Forchheimer, 92301 Neumarkt, www.max-boegl.de info@max-boegl.de Ulrike Steffke (Die Jäger von Röckersbühl GmbH), Auflage: 11.500, Druck: die printzen GmbH, Amberg/OPf. Jürgen Kraus, verantw. (Die Jäger von Röckersbühl GmbH) Ausgabe: 28 4 mbquadrat_Frühjahr 2013
Seite 24 : Schwedisches Stahlbau-Puzzle: Eindrucksvoller Brückenbau über den Sundsvall Seite 28 : Präzisionsarbeit in China: Neubau des Automobil-Prüfgeländes Chang’an Seite 30 : Wind und Wasser perfekt kombiniert: Weltweit einzigartig: der Naturstromspeicher Gaildorf Seite 31 : Energie für 10.000 Haushalte: Endspurt für den Windpark Illschwang Seite 32 : Erstmalige Kundenumfrage: Ergebnisse zum Thema Kundenzufriedenheit Seite 34 : Höfe am Brühl in Leipzig: Shopping zwischen Tradition und Moderne Die Jäger von Röckersbühl GmbH, Hauptstraße 1 Titelbild: Mit Abschluss der Rohbauarbeiten erreicht DC Tower 1, 92361 Röckersbühl, Telefon 09179 9440-0 Österreichs höchster Wolkenkratzer, die Dachgleiche in 220 m Höhe; Gestaltung: Michael Fuchs, Manuel Schunder, fotografiert von Arnold Poeschl, Wien Franziska Perthen, Silke Diwisch Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Korrektur: Jürgen Kraus Für die Zurücksendung unverlangter Manuskripte/Dias/Fotos wird keine Projektleitung: Jürgen Kraus Gewähr übernommen. mbquadrat_Frühjahr 2013 5
220 + 30 Meter am DC Tower 1 Endspurt für Österreichs höchstes Gebäude Mit dem Erreichen der Dachgleiche in 220 Metern Höhe – i nklusive Fassadenaufbau und Antenne werden es sogar 250 Meter – überragt der DC Tower 1 seit Ende Oktober 2012 den bisherigen Platzhirsch der Wien-Donaustadt: den Millen- nium Tower. Doch Österreichs neuestes Wahrzeichen misst sich nicht alleine am Höhenrekord. Im Vordergrund steht vielmehr die Schaffung eines bestens konzipierten Gebäudes, das durch anspruchsvolles Design und hohe Objektqualität überzeugt. mbquadrat_Frühjahr 2013 7
D ie Höhe des von Stararchitekt Herausforderungen. So erforderten das extreme Verhält- Dominique Perrault entworfenen nis der Höhe zur Grundfläche des DC Tower 1 sowie die DC Tower 1, dessen kleinerer lokalen Bedingungen für das Setzungsverhalten eine Bruder DC Tower 2 nicht vor 2015 Spezialgründung, die tiefer in den Boden reicht als viele gebaut werden soll, ergibt sich aus andere Gebäude hoch sind. Dafür wurden rund 20.000 der Ambition, bei der Verbauung Quadratmeter Schlitzwände mit bis zu 35 Metern Länge der vorgesehenen Kubaturmaße in den Baugrund getrieben – Voraussetzung für die Erstel- die attraktive Ästhetik eines schlanken Wolkenkratzers lung der vier Meter starken Bodenplatte, auf welcher der zu bewahren. Insbesondere die mehrfach geknickte, 250.000-Tonnen-Koloss sicher ruht. gläserne „Kristallfassade“ des 62 Stockwerke hohen Wolkenkratzers, der aufgrund seiner im Verhältnis 1:11 Stahlgeflecht auf engstem Raum geringen Grundfläche äußerst schlank wirkt, symbolisiert eindrucksvoll die gespaltene Hälfte zum zukünftigen Zwischen das Geflecht aus 3 .000 Tonnen Bewehrungsstahl „Zwilling“ und prägt damit weithin sichtbar die Skyline mit bis zu 40 Millimetern Durchmesser wurden für die Beto- der Donaumetropole. Bauherr dieses einmaligen Stückes nage der gewaltigen Bodenplatte rund 13.000 Kubikmeter Architektur in Wiens modernem „zweitem Stadtzentrum“ Beton durchgehend über fünf Tage im 24-Stunden-Betrieb ist die VIENNA DC Tower 1 Liegenschafts GmbH, ein Unter- eingebracht. Die Dimensionen derartiger Bauteile lassen nehmen der WED-Gruppe. sich im Vergleich zu normalen Wohnhäusern einfach dar- stellen: Liegt die untere Lage der Plattenbewehrung auf Bautechnisches Neuland Niveau Erdgeschoss, befindet sich die obere Lage rund Beauftragt für die Rohbauarbeiten, betrat die Firmen- vier Meter höher auf halber Höhe des Obergeschosses. gruppe Max Bögl auf dieser komplexen Großbaustelle Zuvor mussten für die Herstellung der Bodenplatte und technisches Neuland – mit Bewehrungskonzentrationen der anschließenden Untergeschosse über 60.000 Kubik- bis zu 800 Kilogramm pro Kubikmeter, eingebettet in meter Erdreich ausgehoben werden. hochfeste Betone C 70/85. Mit Beginn der Gründungs- maßnahmen im Juni 2010 und Hochbauarbeiten im Januar Höhensprung im 4-Tage-Takt 2011 meisterten die Ingenieure und Facharbeiter der Fir- mengruppe auf ihrem Weg in schwindelerregende Höhen Beeindruckend war auch der Einbau höchstbewehrter im Hinblick auf die eingesetzten Bautechniken zahlreiche Stützen, Unterzüge und Kernwände mit einem Stahlgehalt 8 mbquadrat_Frühjahr 2013
Stählerner Kraftakt an der Basis: Bewehrung und Betonage der 4 m hohen Bodenplatte Im Eiltempo in schwindelerregende Höhen: Mit Erreichen des 18. Obergeschosses wurde jedes weitere Stockwerk im 4-Tage- Takt fertiggestellt. mbquadrat_Frühjahr 2013 9
Beeindruckendes Spiel mit Licht und Schatten: Die geneigten Fassaden bänder des DC Tower 1 (mittleres Bild) bilden das Gegenstück zum kleineren „Zwillingsbruder“ DC Tower 2, der ab 2015 gebaut werden soll. 220 + 30 metres at the DC Tower 1: Austria’s tallest the Max Bögl Group to construct the building shell building races towards the finishing line overcame numerous structural engineering challenges. Special structural engineering features included the Reaching 220m high at the topping-off ceremony construction of the special foundations, which reached Fotos: Arnold Poeschl, Wien; W. Knoll, Wien; WED; Peri GmbH; Firmengruppe Max Bögl (or even 250m high including building façade and 35 m down into the ground and the creation of the 4m- antenna) DC Tower 1, which was designed by star ar- thick floor slab. Equally impressive was the integration chitect Dominique Perrault, has towered above the of top-rated supports, beams and core walls with steel previous top dog in Vienna-Donaustadt, the Millennium content of up to 800kg/m³ (embedded in high-strength Tower, since the end of October 2012. The symbol of C 70/85 concrete), as well as the construction of the 2m- the 62-storey skyscraper, whose height to floor surface thick outrigger reinforcement levels at heights of 60 and ratio gives it a slender appearance, is the multi-pitched, 150m. Optimised construction processes meant that glass “crystal façade”, which can be seen from afar. The when the 18th floor was reached, each further storey building contractor for this unique piece of architecture could be constructed in 4-day cycles. in Vienna's modern 'second city centre' is the company VIENNA DC Tower 1 Liegenschafts GmbH, which is part Throughout the course of the shell construction, a total of the WED Group. of 100,000m³ of concrete (20,000m³ of which was re- inforced concrete) and 20,000 tons of reinforced steel As construction of the building climbed to dizzying were installed. The DC Tower 1 is scheduled for comple- heights, the engineers and specialists contracted by tion in autumn 2013. 10 mbquadrat_Frühjahr 2013
Mehrzweckturm mit tollem Ausblick bis zu 800 Kilogramm pro Kubikmeter,vergleichbar mit Bis zur geplanten Fertigstellung des DC Tower 1 im Herbst dem Gewicht eines Kleinwagens. Weitere bautechnische 2013 laufen die Innenausbauarbeiten sowie der Einbau der Herausforderung für die in Spitzenzeiten 250 Max Bögl- Haustechnik auf Hochtouren. In den ersten 15 Stockwer- Facharbeiter auf der Großbaustelle war die Ausführung der ken wird dann ein Hotel der spanischen Gruppe Sol Melia zweiMeter dicken Outrigger-Aussteifungsdecken in 60 und einziehen. Zu diesem gehören auch ein Restaurant und 150 Metern Höhe. Auf dem Weg nach oben konnten die eine Skybar in den Etagen 57 und 58. Ebenso wird die Fit- Bauabläufe derart optimiert werden, dass mit Erreichen des nesscenterkette John Harris im DC Tower 1 einen Standort 18. Geschosses jedes weitere Stockwerk im 4-Tage-Takt eröffnen. Der Rest des Gebäudes ist für Haustechnik und erstellt werden konnte. Mit erfolgreichem und terminge- Büroräumlichkeiten reserviert. Ob in den vier obersten rechtem Abschluss der Rohbauarbeiten in 220 Metern Höhe Geschossen auch luxuriöse Wohnungen eingerichtet wer- wurden insgesamt rund 20.000 Tonnen Bewehrungsstahl den, ist derzeit noch offen. Die Entscheidung dazu wird und 100.000 Kubikmeter Beton, davon 20.000 Kubikmeter spätestens im Frühjahr fallen. ■ hochfester Beton, verarbeitet. hochbau@max-boegl.de mbquadrat_Frühjahr 2013 11
Zum Jahresbeginn 2013 verlager- Optimierte Transportlogistik Zementtransporte te Max Bögl in Teilbereichen den Antransport von Zement für die gehen auf die Bahn Mischanlagen am Firmenhauptsitz in Sengenthal von der Straße auf die Schiene. Höchste Qualitätsansprüche verbunden mit einer möglichst effizi- enten Nutzung der Energieressour- Für die Fertigung der hybriden Windkrafttürme werden die Produktionshallen in Sengenthal cen sind die Gründe für die erfolgte zukünftig auf dem Schienenweg mit hoch Teilauslagerung auf die Bahn – und wertigen Rohstoffen aus dem Zementwerk in Geseke beliefert. damit für eine „grüne Logistik“. D ie nachhaltige Schonung der Umwelt und damit transportiert, sodass sieben Waggons im Pendel zwischen einhergehende Energie- und Kosteneinsparungen dem Zementwerk in Geseke (Nordrhein-Westfalen) und zeigen sich bei Max Bögl exemplarisch im Bereich Sengenthal (Bayern) im Einsatz sind. Der Bahnhof Geseke der Windenergie. Insbesondere für die Herstellung der liegt an der Bahnstrecke Hamm–Warburg, das Werk Sen- Betonsegmente der Hybridtürme ist eine gleichbleibend genthal ist über eine gut fünf Kilometer lange und firmen- hohe Zementqualität erforderlich. Um die Gefahr einer eigene Gleisstrecke an den Bahnhof Neumarkt angebunden Verunreinigung des Rohstoffes durch fehlende oder man- – mit Anschluss an die Bahnstrecke Regensburg–Nürnberg. gelnde Säuberung der LKWs nach Transporten anderer Güter zu vermeiden, entschied man sich, zukünftig die Gefahren werden die Waggons von DB Schenker. Auf Anlieferung per Bahn durchzuführen. dem Anschlussgleis der Firmengruppe zwischen Werk und Bahnhof Neumarkt ist entweder die Rangierlok der Ein weiterer Vorteil: Die Verlagerung auf die Schiene Baureihe 294 der DB oder die Max Bögl-Werklok V60 608 spart viele Liter Diesel und damit verbunden viele Ton- mit den Waggons unterwegs. Die Weiterreise bis zum nen CO² ein. Würde man die enorme Menge von jährlich Rangierbahnhof in Nürnberg erfolgt mit der Übergabe- rund 22.000 Tonnen Zement per LKW anliefern, müssten fahrt der in Neumarkt stationierten Rangierlok. In der Foto: Firmengruppe Max Bögl insgesamt 850 Fahrten mit einer Gesamtfahrstrecke von Frankenmetropole angekommen, geht es von dort aus in etwa 350.000 Kilometern bewältigt werden. regulären Güterzügen weiter. Die sieben Waggons werden als 3er- und 4er-Einheit im Pendeltransport zwischen Geseke und Sengenthal wöchentlichen Pendel zwischen Geseke und Sengenthal Der Bahntransport erfolgt mit insgesamt 14 in Firmenfar- unterwegs sein. ■ ben lackierten Zementsilo-Containern von 30 Fuß Länge. Jeweils zwei der Container werden auf einem Tragwagen transport-geraete@max-boegl.de 12 mbquadrat_Frühjahr 2013
Schweißroboter-Anlagen und Automation Die Fanuc Roboter der Arc Mate Serie sind 6-Achs-Roboter, die für den Einsatz im Bereich Lichtbogenschweißen, WIG, MIG/MAG und Laserschweißen geeignet sind. Wir beraten Sie gerne! Tecnorobot GmbH Bürgermeister-Wegele-Straße 12 � 86167 Augsburg � Telefon +49 821 907853-90 � Fax +49 821 907853-99 info@tecnorobot.net � www.tecnorobot.net
Grabenlose Kanalsanierung Innovative Robotertechnik im Untergrund Reparieren von innen statt aufgraben: Mit der modernen grabenlosen Kanalsanierung gibt es heute eine innovative und kostengünstige Alternative zur konventionellen offenen Bauweise. Neben Schlauch- oder Kurzlinern kommen deshalb bei Max Bögl auch leistungsstarke, ferngesteuerte Robotersysteme zum Einsatz – eine unverzichtbare Option bei der Behebung partieller Schadensbilder im nicht begehbaren Entsorgungsnetz. P robleme mit Inkrustationen, Korrosion und schlech- Hindernisse aus Stahl, wie zum Beispiel Armierungsstähle, ter hydraulischer Leistungsfähigkeit in den beste- sind für den Einsatz des Roboters kein Problem. In Ver- henden Entsorgungsnetzen machen diese Sanie- bindung mit der kompakten Bauweise lassen sich auch rungstechnik mit speziellen Fräs- und Spachtelrobotern schwer zugängliche Stellen erschließen. Durch einfaches seit Langem unersetzbar. Durch eine breite Palette spe- Umstellen auf frontales Fräsen können selbst vollständig zifischer Werkzeuge ermöglichen die bei Max Bögl vom verstopfte Kanäle freigefräst werden. Fachbereich Rohrsanierungs-Systeme eingesetzten KA-TE Robotersysteme eine grabenlose Reparatur und Abdich- Nach dem Ausfräsen der Schadstellen wird mit dem KA-TE tung partieller Schäden in Abwasserkanälen aller gän- Spachtelroboter ein spezielles Epoxidharz in die vorge- gigen Werkstoffe – bei Nennweiten zwischen DN 150 und fräste Stelle kraftschlüssig verpresst bzw. verspachtelt. Je DN 800 bis hin zu Ei-Profilen bis DN 600/900. nach Schadensbild wird das als Spachtelmasse eingesetzte Epoxidharz mithilfe einer Längs- oder Querkelle präzise Zu den bearbeiteten Schadensbildern gehören schad- aufgebracht. In Kombination mit dem KA-TE Schalungs- hafte Zuläufe und Muffen, Riss- und Scherbenbildungen System werden auf diese Weise schadhafte Muffen und mit einragenden Kanten und fehlende Wandungsteile. Stutzen eingebunden und verpresst bzw. verspachtelt. Selbst schwierigste Anforderungen im Sanierungsfall wie Versätze, Rohrbrüche, Löcher, Hindernisse, Ablagerungen Präzisionseingriff mit Spachteltechnik und Wurzeleinwüchse werden erfolgreich gelöst. Hierbei positioniert der Spachtelroboter eine Kunststoff- Fotos: Firmengruppe Max Bögl; KA-TE PMO AG schalung direkt an der schadhaften Stelle. Im nächsten Einsatz unter extremen Bedingungen Schritt wird ein Ballon als Innenschalung in den zu sa- Kernstück des hydraulisch angetriebenen Hightech-Ro- nierenden seitlichen Zulauf eingebracht und über zwei boters ist ein selbstfahrendes Trägergerät, dessen präzise Einspritzöffnungen das Epoxidharz in den entstandenen Steuerung per Videokamera vom Basisfahrzeug aus er- Hohlraum injiziert. Im Anschluss kann die Schalungsman- folgt. Der kraftvolle Hydraulikantrieb des KA-TE Fräsro- schette vom Roboter abgekoppelt und nach dem end- boters sorgt für eine saubere, schnelle und zuverlässige gültigen Aushärten des Harzes wieder aufgenommen Ausführung der Fräs- und Schleifarbeiten. Einragende werden. Das Ergebnis ist ein glatter, vollständig ange- bundener, dichter Zulauf ohne Querschnittsreduzierung. 14 mbquadrat_Frühjahr 2013
Über einen Kettenzug wird der KA-TE Roboter in den Kanal ein- gebracht und vom Steuerpult im Basisfahrzeug aus ferngesteuert. Dank der innovativen Robotertechnik ist die Firmengrup- pe Max Bögl in der Lage, marode bzw. partiell beschä- digte Abwasserkanäle ohne Aufgraben wirtschaftlich und umweltfreundlich zu sanieren. Mit Hightech und einem Rundumservice steht der Fachbereich Rohrsanierungs- Systeme als kompetenter und leistungsstarker Partner zur Seite. ■ infrastruktur@max-boegl.de Vorteile des KA-TE PMO-Verfahrens • Grabenlose Bauausführung • Dauerhafte Sanierung auch •H ohe Flexibilität und Präzision • Zügige Projektabwicklung dank komplexer Schadensbilder bei Spachtel- und Verpressarbeiten kurzer Bauzeiten • Partielle Reparatur von Extrem •Z uverlässige Funktionsweise • Geringe Verkehrsstörungen schäden (auch an schwer zugäng- auch bei Hitze und Kälte • Minimales Baustellenequipment lichen Stellen) • Hohe Wirtschaftlichkeit (hilfreich bei beengten Verkehrs- • Hohe Leistung für anspruchsvolle • F achkundige Ausführung dank räumen) Fräsarbeiten abgestimmter Systemtechnik • Lückenloses Qualitätsmanagement im Herstellungs- und Einbauprozess • Chemisch resistente, abriebfeste und mechanisch belastbare Materialkomponente mbquadrat_Frühjahr 2013 15
VERBUND-Innkraftwerk Gars Komplexer Triebwerksbau mit modernster 3D-Technik Im Zuge des Ausbaus der bayerischen Wasserkraft am Inn investiert der VERBUND, Österreichs führendes Stromunter- nehmen, in ein neues Triebwerk an der Stau- und Kraftwerkstufe in Gars. Für das komplexe Wasserkraftprojekt setzte die Firmengruppe Max Bögl beim Bau des Saugschlauches der Turbine auf modernste 3D-Computertechnik. E ffizienzsteigerung und Revitalisierung bestehen- (Auslaufgeometrie) spürbar erhöht werden. Auf diese der Anlagen und deren maßvoller Ausbau – wie Weise erzeugt die spezielle Form des Schlauches hinter derzeit am Innkraftwerk Gars – sind für VERBUND der Turbine einen Unterdruck, sodass die Wassermassen wichtige Bausteine zur umweltfreundlichen Nutzung des Inns regelrecht durch das Triebwerk gesaugt werden der heimischen erneuerbaren Ressource Wasserkraft. und somit ein optimaler Wirkungsgrad erzielt wird. Mit einer jährlichen Mehrerzeugung von 13,7 Millionen Kilowattstunden und einem Investitionsvolumen von rund Unterstützendes 3D-Modell 20 Millionen Euro wird das neue Triebwerk nach seiner Fertigstellung im Jahr 2013 zusätzlich 3.400 Haushalte Aufgrund der komplexen Bauwerksgeometrie, der beengten versorgen und so einen wesentlichen Beitrag für eine Baustellenverhältnisse im Bestand und der hohen Präzisions- sichere und saubere Stromversorgung leisten. Maßgeblich anforderungen kam ein computergeneriertes 3D-Modell beteiligt an den Ausbauarbeiten am Wasserkraftwerk in des Saugschlauches zur Unterstützung zum Einsatz. Vor und Gars waren die Unternehmensbereiche Ingenieurbau und während der Ausführung wurde in enger Abstimmung des Schalungsbau der Firmengruppe Max Bögl im Auftrag der Projektteams mit den Planern des Bauherrn das 3D-Modell VERBUND Innkraftwerke GmbH. ständig aktualisiert, sodass ein Ausführungsmodell mit der tatsächlichen Bauwerksgeometrie entstand. Anhand des Di- gitalen Geländemodells (DGM) und des Aushubkonzeptes Effiziente Bauteilgeometrie wurde das 3D-Modell für die Abrechnung des Baugruben- Bei einer Durchflussrate von 100 m³/s wird das neue Kraft- aushubs, der Baustraße und der Böschungssicherung der werk in Form einer 7° geneigten Kaplan-Rohrturbine Erdbauleistungen genutzt. Zudem konnte für die Spezial- unter Volllast fünf Megawatt Leistung erzielen. Mit einer tiefbauarbeiten eine mögliche Kollision der Anker mit den Länge von rund 15 Metern sitzt der Saugschlauch nicht Baugrubenaussteifungen vor der Ausführung kontrolliert vor, sondern hinter den Laufrädern der Kaplan-Hoch- werden. Über die Anfertigung eines Betonierkonzeptes des leistungsturbine, dem Herzstück des neuen Triebwerks. Saugschlauches und die Abrechnung komplexer Bauwerks- Dessen Wirkungsgrad soll aufgrund des sich erweiternden formen hinaus unterstützte das 3D-Modell Planer und Aus- Querschnitts von „rund“ (Turbinenlaufrad) auf „eckig“ führende auch in der Bestandsplanung. 16 mbquadrat_Frühjahr 2013
Computer- generiertes 3D-Modell des Saugschlauches Betonage in drei Akten Die Installation des Saugschlauches, der an seinem runden Ende einen Durchmesser von 3,7 Metern und am eckigen Auslauf eine Höhe von acht und eine Breite von sechs Me- tern aufweist, erfolgte am tiefsten Punkt der Baugrube. Er war daher eines der ersten Bauteile nach der Kraft- werkssohle, das nach Beendigung der Erdaushub- und Baugrubenarbeiten eingebaut werden musste. Die Beto- nage des Saugschlauches erfolgte in drei Abschnitten. Prä- zise gefertigt in der Schalungshalle der Firmengruppe am Hauptsitz in Sengenthal, wurde das aus 20 verschiedenen Querschnittsprofilen zusammengesetzte Schalungskon- Fotos: Michael Stibitz, München; Visualisierung: Firmengruppe Max Bögl strukt des Schlauches zuvor mit Felsankern an der Sohle und an den Bohrpfahlwänden verankert und gegen Auf- trieb gesichert. Damit die Schalung auch an der Unterseite oben links u. rechts: Die spezielle Geometrie und präzise Lage des vollständig mit Beton ausgefüllt wurde, kam ein spezieller Saugschlauches hinter der Kaplan-Rohrturbine sorgt für einen fließfähiger Beton zum Einsatz. optimalen Wirkungsgrad. Kreative Ingenieursbaukunst fertigten Sonderschalung und des erfolgreichen Einsatzes Komplexe Stahlwasserbauarbeiten und ungewöhnliche eines anschaulichen 3D-Modells konnte diese technisch Bauwerksformen wie die Saugschlauch-Schalung der neu- anspruchsvolle Bauaufgabe eindrucksvoll zur vollen Zu- en Kaplan-Turbine am Innkraftwerk Gars stellten höchste friedenheit des Bauherrn gelöst werden. ■ Anforderungen an den Ingenieur- und Schalungsbau. Mithilfe der speziell für den Einsatz geplanten und ange- infrastruktur@max-boegl.de mbquadrat_Frühjahr 2013 17
P r o j ektdaten Nutzlänge Schleusenkammer 139,00 m Neubau der Schleuse Dörverden Der Ausbau der Weser zwischen Innovatives Wasserbauwerk Minden und Bremen für die moder- ne Güterschifffahrt erfordert den an der Neubau einer der letzten veralteten Wasserbauwerke: der 1912 in Be- Mittelweser trieb genommenen Schleusenanlage Dörverden. Innovatives Merkmal des Bauprojektes ist die Konstruktion der Schleusenkammerwand: Die für die Baugrube nötige rückverankerte und überschnittene Bohrpfahlwand dient im Endzustand zugleich als statisches Bauwerkshöhe Tragsystem der Schleusenkammer. 14,75 m Diese wurde im Laufe des Baube- triebes mit einer nur 40 Zentimeter starken, bewehrten Betonvorsatz- Breite Schleusenkammer schale ausgestattet – ein Pilotprojekt für alle Beteiligten. 12,50 m maximale Hubhöhe 4,6 m Drempeltiefe 4,0 m Blick auf die im Verhältnis in leichter Stahlbetonbauweise ausgeführte Schleusenkammer mit Gitterwand und Obertor im Hintergrund. 18 mbquadrat_Frühjahr 2013
Um die Mittelweser an die heutigen Anforderungen der Binnenschifffahrt anzupassen, entsteht bei Dörverden der Neubau einer Kammerschleuse ohne Sparbecken. D ie aus einer großen Schleppzugschleuse und einer Schleusenkammer in einschaliger Bauweise zusätzlichen kleinen Schleuse bestehende Anlage in der Gemeinde Dörverden entspricht nicht mehr Das neue Schleusenbauwerk Dörverden mit einer Gesamt- den heutigen Anforderungen für die Binnenschifffahrt. länge von 201 Metern (Nutzlänge: 139 Meter) besteht aus Zwischen dem Altbestand der beiden Schleusen wird des- der Schleusenkammer, dem Unter- und Oberhaupt ein- halb seit Baubeginn im Mai 2009 das neue Schleusenbau- schließlich Trossenfanggrube sowie zwei jeweils 30 Meter werk als Einkammerschleuse ohne Sparbecken errichtet. langen, trichterförmigen Einfahrbereichen. Damit die in Die alte Schleppzugschleuse wird im Zuge des Neubaus verhältnismäßig leichter Stahlbetonbauweise ausgeführte teilweise abgebrochen bzw. überbaut. Beauftragt für die Schleusenkammer dauerhaft der Belastung der Schleu- umfangreichen, teils vom Wasser aus durchzuführenden sungen und somit den ständigen Lastwechseln Stand hält Spezialtiefbauarbeiten wurde Max Bögl von der ARGE und auch gegen Auftrieb gesichert ist, wurde die Kammer- Schleuse Dörverden, bestehend aus den Bauunternehmen sohle mit über 300 rund 16,50 Meter langen Verpresspfäh- H.F. Wiebe, Matthäi und Max Bögl. len im Baugrund rückverankert. Dieses Verfahren wurde mbquadrat_Frühjahr 2013 19
ca. 12.800 m³ jeweils 3,00 Metern Höhe und 2,00 Metern Breite ist die Stahlbeton Unter- Kammer relativ schnell auf das Niveau des unteren Was- und Oberhaupt serspiegels abgesenkt. Das Untertor wurde traditionell als zweiflügeliges Stemmtor in Faltbauweise hergestellt. Sollte ein Schiff, das von Oberwasser in die Schleuse ein- 10.500 m² fährt, vor dem Untertor nicht rechtzeitig halten können, verhindert eine Seilstoßschutzanlage den Anprall an das Spundwände Tor. Ein Stahlseil überspannt die Schleuse und würde das Schiff aufhalten. Ist das Tor geöffnet, der Wasserspiegel demnach auf dem unteren Niveau, fährt das Schiff unter dem Seil hindurch. Mit Fertigstellung der Weserschleuse Dörverden im Sep- tember 2013 wird das neue Wasserbauwerk von der Be- triebszentrale Minden ferngesteuert. Die Überwachung 9.830 m erfolgt ausschließlich über Kameras. Eine Vor-Ort-Steue- Kleinbohrverpresspfähle rung, beispielsweise für Revisionszwecke, ist vom Ober- haupt möglich. ■ infrastruktur@max-boegl.de benfalls am Ober- und Unterhaupt praktiziert, dient auf- e grund der massiven Bauweise der Häupter allerdings nur als temporäre Sicherung gegen Auftrieb während der Bauzeit. Um die Neigung der Bohrpfähle bei den verschiedenen Last- zuständen der Schleusungen möglichst gering zu halten, sind diese nicht nur tief in den Baugrund – weit unterhalb der Sohle – eingebracht, sondern auch zusätzlich im oberen Bereich durch Rundstahlanker rückverankert. Zum Schutz der Konstruktion gegen Anprall und Witterung, aber auch 9.750 m aus optischen Gründen, wurde eine 40 Zentimeter starke Bohrpfähle (Ø = 1.200 mm,Länge: 15,00 bis 24,00 m) Betonvorsatzschale auf rund 11,00 Metern Höhe einschalig Drucksegmenttor gegenbetoniert. Die Vorsatzschale wird von etwa 6.000 Be- des Oberhauptes in wehrungsankern an der Bohrpfahlwand gehalten. Revisionsstellung; da- runter die Gitterwand Das Ober- und Unterhaupt wurde in massiver Bauweise flach gegründet. Aufgrund der Dimension und des Ge- unten: Herzstück der Anlage – Elektrohub- wichtes der massigen Bauteile ist hier keine Veranke- zylinder vom Obertor rung nötig. Allein in der Sohle des Unterhauptes wurden rund 3.000 Kubikmeter Beton und Bewehrung mit einem Gesamtgewicht von knapp 530 Tonnen verbaut! Ober- und Unterhaupt in Massivbauweise ca. Stahlbeton Schleusenkammer Fotos: Firmengruppe Max Bögl; Luftbildfotografie Dirk Laubner (Wände + Sohle) 5.600 m³ Beide Häupter wurden in der für Flussschleusen üblichen Form in fugenloser Bauweise als Stahlbetonmassivbauteil mit entsprechenden Antriebs- und Betriebsräumen ausge- führt. Das Oberhaupt ist mit einem Drucksegmenttor mit Füllmuschel ausgestattet. Öffnet sich das Tor, dreht es sich langsam nach unten und füllt dabei über die Füllmuschel die Schleusenkammer. Somit liegt das Tor in geöffneter Stellung so weit unter Wasser, dass Schiffe darüber hin- weg in die Schleuse einfahren können. Die Entleerung der Kammer erfolgt über seitlich angeordnete Umlaufkanäle ca. im Unterhaupt, die durch Zugsegmentschützen geöffnet oder geschlossen werden. Bei zwei Umlaufkanälen mit 5.500 m³ Unterwasserbeton 20 mbquadrat_Frühjahr 2013
Ritterschlag für neue IJsselbrücke Max Bögl gewinnt niederländischen Stahlbaupreis Hohe Auszeichnung für das „Rote Luder“: Als markantes Element der 50 Kilometer langen, zweigleisigen Neubau- strecke „Hanzelijn“ zwischen Lelystad und Zwolle wur- de die IJsselbrücke im Oktober 2012 mit dem niederlän- dischen Stahlbaupreis gewürdigt. Das 926 Meter lange Brückenbauwerk mit seiner charak- teristischen, rot gefärbten Strombrücke mit 150 Metern Spannweite über den Fluss IJssel ist das neueste Schmuck- stück im niederländischen Eisenbahnnetz. Beauftragt für die Fertigung, Lieferung und Montage des Stahlüberbaus Sander Roesink (links), Harry Steenbergen und der „Brug over de IJssel“ wurde Max Bögl. Seit ihrer Fer- Dieter Schummer (rechtes Bild oben) von Max Bögl freuen sich tigstellung im Oktober 2010 ersetzt sie ein bestehendes über die Auszeichnung in der Kategorie Infrastruktur. Bauwerk, das nach Inbetriebnahme der preisgekrönten Bahnstrecke Halle–Bitterfeld Streckensanierung unter Zeitdruck mit FF Bögl Im Jahr 1995 für eine Streckengeschwindigkeit von 160 km/h errichtet, musste ein Teil der Bahnstrecke Halle–Bitterfeld aufgrund von Instabilitäten in der Deutschen Bahn AG für die Herstellung des Oberbaus in der Fotos: Josine Voogt/www.josinevoogtfotografie.nl; Quelle Grafik: DB AG, Grafik: Die Jäger der Gleislage im August 2012 für den Betrieb Bauart „Feste Fahrbahn“ einschließ- gesperrt werden. Für die Sanierung des zwei- lich des Einbaus von Schallabsorbern gleisigen Abschnitts unter hohem Zeitdruck in Teilbereichen. Besondere Heraus- kommt mit der Festen Fahrbahn Bögl forderung für die Firmengruppe ist bewährte und hochwertige Fahr- die extrem kurze Bauzeit. wegtechnologie aus dem Haus Im Zuge der aufwendigen Sanierungs- Max Bögl zum Einsatz. arbeiten, die allesamt unter abgeschalteter Oberleitung erfolgen müssen, werden zunächst vor- Bereits Mitte 2013 soll der knapp handene Asphalttragschichten und hydraulisch ge- 15 Kilometer lange Streckenab- bundene Tragschichten vollständig zurückgebaut. Im schnitt Roitzsch–Hohenthurm – Fertigteilwerk am Hauptsitz in Sengenthal werden seit in diesem Bereich war eine Feste Anfang Februar die erforderlichen Gleistragplatten her- Fahrbahn mit Y-Stahlschwellen aus gestellt und ab April ausgeliefert und montiert. Weiter- Asphalt eingebaut – komplett saniert hin sind der Einbau von 18 Weichen sowie der Bau von und für den Betrieb freigegeben wer- Nebengleisen in den Bahnhöfen Roitzsch und Landsberg den. Beauftragt wurde Max Bögl von Bestandteil des anspruchsvollen Projektes. ■ 22 mbquadrat_Frühjahr 2013
Max Bögl im Aufwind 100. Hybridturm startet zur Windernte Mit der Entwicklung von hohen Windkrafttürmen und einem effektiven Montagesystem leistet Max Bögl seit 2010 einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. B ereits die erste Windenergieanlage in Hybridbauweise über- zeugte durch ihre Leistungsstärke. Ende November Brücke Mitte 2011 abgerissen wurde. Wie perfekt sich 2012 feierte die Firmengruppe jetzt die Errichtung ihres beim Neubau fließende Bewegungen mit Stahl in Sze- ne setzen lassen, zeigen die komplexen Bauwerksgeo- 100. Windenergieturms im BMW Werk Leipzig. metrien, insbesondere die bogenförmige Fachwerk- konstruktion mit ihren Brückenpfeilern in V-Form. Künftig werden vier Windenergieanlagen mit Hyb ridtürmen für eine direkte Stromversorgung der Auto Entworfen vom Architekturbüro Quist Wintermans mobilversorgung im BMW Werk Leipzig sorgen. Im Auf- A rchitekten BV, überzeugt die G estaltung des Brü- trag des Windenergieanlagen-Herstellers Nordex führt ckenbauwerks auch die Jury. „Die IJsselbrug schlängelt die Max Bögl Wind AG die Fertigung, Logistik und Mon- sich charmant durch die Landschaft und bildet durch tage der Betontürme aus. Der 100. Windkraftturm ist der ihre rote Farbe einen markanten Orientierungspunkt erste von vier Windenergietürmen, die den kompletten in der grünen Umgebung. Die großen Hauptspannwei- Jahresbedarf der künftigen Elektrofahrzeug-Produktion ten und die geringe Anzahl von Pfeilern sorgen für im BMW Werk Leipzig abdecken. minimaleEingriffe bei maximaler Sicht auf die Land- schaft“, heißt es im Jurybericht. ■ Den Grundstein für den erfolgreichen Einstieg in den Markt der erneuerbaren Energien legte Max Bögl mit der Entwicklung, Planung und dem Bau einer neuen Genera- tion von hohen Türmen für Hochleistungswindräder im Binnenland. Große Windkrafttürme mit Höhen von weit Hochbau bei Max Bögl über 100 Metern sind für eine effiziente Windausbeute und Stromgewinnung von entscheidender Bedeutung. Änderungen in der Mit konventionellen Bautechniken lassen sich Türme in diesen Dimensionen wirtschaftlich kaum mehr realisieren. Geschäftsleitung Die passende Lösung dazu bietet die Firmengruppe mit der Entwicklung hybrider Windenergietürme in kombi- nierter Spannbeton-/Stahlbauweise an. Weiterhin wurde Nach über 30 Jahren Firmenzugehörigkeit ist Gerhard mit dem selbstkletternden Turmdrehkran ein flächenspa- Hupfer, Firmenrat und Geschäftsführer des Bereiches rendes Montagekonzept, vorzugsweise für Projekte in Schlüsselfertigbau (Hochbau), aus der Firmengruppe Waldgebieten, entwickelt und erfolgreich eingesetzt. ■ Max Bögl ausgeschieden. Innerhalb des Gesamtbereiches Hochbau hat Gerhard Hupfer den Schlüsselfertigbau ent- scheidend geprägt und zur heutigen Größe ausgebaut. Fotos: Reinhard Mederer/rmwerbefotografie.de; Firmengruppe Max Bögl Aufsichtsrat, Firmenrat und Betriebsrat danken Gerhard Hupfer für sein langjähriges Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Johann Braun übernimmt ab sofort die Zuständigkeiten und Aufgaben für den Gesamtbereich Hochbau. Er gehört dem Unternehmen seit 1982 an und leitet seit 2006 als Firmenrat und verantwortlicher Geschäftsführer den Bereich Hochbau. Johann Braun wird die Struktur inner- halb des Gesamtbereiches Hochbau neu ordnen und die strategische Entwicklung der Firmengruppe Max Bögl vom reinen Bauunternehmen hin zu einem Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit eigenen Produkten gezielt weiterführen. ■ 23
Schwedisches Stahlbau-Puzzle Eindrucksvoller Brückenbau über den Sundsvall Es ist ein ehrgeiziges Brückenbauprojekt mit ebenso ehrgeizigen Zielen: Im Zuge des Ausbaus der E4 von Myre nach Skönsberg wird rund 400 Kilometer nördlich von Stockholm der Sundsvallfjord mit einer 2.420 Meter langen Straßenbrücke, davon 1.420 Meter in reiner Stahlbauweise, überquert. Insbesondere die außergewöhnliche, doppelgekrümmte Form des Brückenzuges stellt an die Stahlbauer von Max Bögl eine enorme Herausforderung dar. Präziser Zusammenbau der einzelnen Stahlsegmente zu großen Brückensektionen auf dem Vormontageplatz in Stettin 24 mbquadrat_Frühjahr 2013
B eauftragt für den Bau der vom dänischen Architek- turbüro KHR Arkitekter A/S entworfenen Sunds- vall-Brücke wurde das Joint Venture „Sundsvall broen PBM“ unter Beteiligung der Firmengruppe Max Bögl. Baubeginn für den größten Stahlbauauftrag der Firmengeschichte mit der auf das Volumen bezoge- nen kürzesten Realisierungszeit war im Januar 2012. Bis Mitte 2013 werden in nur 18 Monaten in einer eigens ent w ickelten, automatisierten Fertigungsstraße am Hauptsitz Sengenthal unzählige Stahlbauteile mit einer Gesamttonnage von rund 21.000 Tonnen gefertigt und zu einzelnen Paneelen zusammengesetzt. Die Doppel- krümmung der Straßenbrücke sorgt dafür, dass kein ein- ziger Querschnitt dem anderen gleicht. Jedes Stahlbau- teil muss deshalb als Unikat individuell und mit höchster Präzision gefertigt werden. Gewaltige Bauteil-Dimensionen Die 1.420 Meter lange Hohlkastenkonstruktion weist einen veränderlichen Querschnitt von bis zu 38 Metern Breite und 6,5 Metern Höhe auf. Beeindruckend sind die Dimensionen: Jedes Brückensegment aus jeweils zwei Randelementen, zwei Volumenbauteilen und ein bis drei dazwischenliegenden, losen Plattenelementen ist 20 bis 25 Meter lang und bringt ein Gewicht von 80 bis 85 Tonnen mbquadrat_Frühjahr 2013 25
Montage der beiden Landsektionen 1 und 11 auf einem Lehrgerüst in der schwedischen Hafenstadt Sundsvall auf die Waage. Die Segmente bestehen aus Paneelen, die zuvor aus einzelnen Blechen, Trapezstreifen und Querträ- gern verschweißt werden. Fünf bis sechs Segmente bilden dabei eine Sektion. Der 2,5 Prozent quergeneigte Über- bau setzt sich aus insgesamt elf Sektionen mit Einzellän- gen zwischen 115 und 160 Metern zusammen. Anlieferung der bis zu 25 m langen Brückensegmente per Schiff nach Sundsvall bzw. Stettin Sektionsbau in Sundsvall und Stettin Jeweils 60 Bauteile für die beiden Landsektionen 1 und Stahlbauarbeiten im Zeitplan 11 wurden mit je drei Schiffen auf dem Rhein-Main- Donau-Kanal direkt über Rotterdam zur schwedischen Ab Mai 2013 werden dann die auf dem Vormontageplatz Hafenstadt Sundsvall transportiert und vor Ort auf einem in Stettin gefertigten Brückensektionen mittels Pontons Lehrgerüst montiert. Die Segmente der restlichen neun über die Ostsee nach Schweden transportiert. Dort in der Sektionen wurden bzw. werden ebenfalls per Schiff nach Hafenstadt am Bottnischen Meerbusen angekommen, Fotos: Firmengruppe Max Bögl Stettin in Polen verbracht. Dort auf dem Betriebsgelände sorgen die Facharbeiter von Max Bögl dafür, dass die stäh- der Max Bögl Polska erfolgen seit Februar 2012 der Zusam- lernen Großeinheiten eingeschwommen, per Litzenheber menbau und das Verschweißen der bis zu 2.200 Tonnen präzise in Endlage eingehoben und endmontiert werden. schweren Brückensektionen inklusive Korrosionsschutz Mit Abschluss der Stahlbauarbeiten Ende 2013 soll das und Zwischenlagerung auf zwei Verschubbahnen. Diese spektakuläre Brückenbauwerk über den Sundsvallfjord sind so konstruiert, dass sie rund 40 Meter über die Kai- fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden. ■ Kante hinausführen und die Übergabe der Stahlbauteile auf Schwimmpontons ermöglichen. infrastruktur@max-boegl.de; stahlbau@max-boegl.de 26 mbquadrat_Frühjahr 2013
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Präzisionsarbeit in China Neubau des Automobil-Prüfgeländes Chang'an Peking Shanghai Dianjiang Chongqing Mithilfe des Hightech-Brückenfertigers und einer zuverlässigen Nachverdichtung durch speziell entwickelte Hang- walzen entsteht die präzise Kontur der parabolisch geformten Steilkurven. Hongkong Seit Jahren leistet die SMB Construction International GmbH beim Bau von Prüfgeländen für die Auto mobilentwicklung weltweit Pionierarbeit. Jüngstes Referenzprojekt der erfolgreichen Partnerschaft zwi schen den Unternehmen STRABAG und Max Bögl ist der Bau eines modernen Prüfgeländes für den chinesischen Automobilhersteller Chang'an. M it Baubeginn im September 2012 kommen nahe lände und ermöglicht die Durchführung der Stadt Dianjiang, rund 130 Kilometer nörd- von Fahrzeugtests im Dauerbetrieb bei lich von Chongqing, Chinas zurzeit größter Me- fliehkraftfreiem Fahren bis zu Geschwin- tropole mit etwa 30 Millionen Einwohnern, ausgereifte digkeiten von 200 km/h. Für die anspruchs- Bautechniken und innovative Gerätschaften zum Einsatz. volle Ausführung der Steilkurven inklusive Realisiert wird ein mit modernsten Techniken ausgestat- der Straßenoberbaumaßnahmen steht dem tetes Prüfgelände, auf dem Prototypen und Vorserien- Bauherrn ein eingespieltes Team vor Ort zur fahrzeuge ab April 2013 unter extremen dynamischen und Seite – bestehend aus rund 20 Experten aus topografischen Bedingungen bis zur Marktreife auf Herz Deutschland, unterstützt von sechs chine- und Nieren getestet werden. sischen Kollegen vom Projektbüro der Fir- mengruppe Max Bögl in Tianjin. Fahrzeugerprobung unter Dauerbelastung Präzision in parabolisch geformten Steilkurven Neben zahlreichen Zustandsstre- cken für Dauerlauf- und Einzel Für die plangetreue und qualitativ hochwer- erprobungen wurde die SMB für tige Erstellung aller Schichten des Oberbaus den Bau einer 5.437 Meter langen kommt beim Bau der Steilkurven modernste Ovalbahn mit zwei Steilkurven bis Fertigungstechnik in Form des ausgereiften zu 45° Querneigung beauftragt. und mehrfach erprobten Brückenfertigers Das Hochgeschwindigkeits-Oval zum Einsatz. Dieser wurde per Schiff von umschließt das gesamte Prüfge- Deutschland nach Shanghai und weiter auf 28 mbquadrat_Frühjahr 2013
dem Yangtze River nach Chongqing befördert und vor Ort zusammengebaut. Im Vorfeld erstellten mehrere Ver- messer-Teams ein lokales Festpunktnetz, anhand dessen die exakten Koordinaten für die einzelnen Einbaulagen der Ovalbahn in einem geodätischen Raster aus einem zuvor aufgestellten, digitalen Geländemodell generiert werden. Ein eigens angeliefertes Labor stellt sowohl die Eignungsprüfungen für die „hydraulisch verfestigte Trag- schicht“ (HVT) und die Asphaltlagen als auch die Eigen Hochsensible Sensoren tasten zuvor montierte Referenzschie- überwachungen zum Nachweis der erforderlichen Einbau- nen an der Außen- und Innenkante der Steikurve berührungs- qualität sicher. los ab, um den Brückenfertiger exakt auf Spur zu halten. Fotos: Firmengruppe Max Bögl; Gu Tianxiang HVT, eine mit Zement verfestigte Schottertragschicht, ein- Walzen-Ballett im Verdichtungs-Marathon gebaut. Über die Paddel des Fertigers wird dazu das Ein- Für die Feinprofilierung des vom Generalunternehmer baumaterial quer zur Einbaurichtung über die Fahrbahn aufgeschütteten Dammkörpers im Bereich der Ovalbahn gleichmäßig verteilt. Die nachfolgende Einbaubohle, die kamen bis zu drei Hydraulikbagger zum Einsatz, die GPS- über Hydraulikzylinder von einem Rechner angesteuert unterstützt das Erdplanum herstellten. Als erste Schicht wird, gibt der Einbaulage die geforderte Oberflächen- wurde mit dem Brückenfertiger die 15 Zentimeter starke kontur. Für die Verdichtung sorgen eigens für Steilkurven entwickelte Hangwalzen, die je- weils von einer zweiten Walze auf der Dammkronenstraße gehalten werden. Die geballten Bandagen der Hangwalzen sind dabei den diversen Radien der Steilkurve an- gepasst. Ein Walzplan gibt die Ein- satzbreite für die verschiedenen Walzen vor. Bahn frei für Millionen von Testkilometern Nach dem Einbau der HVT und der beiden nächsten, je sieben Zenti- meter starken Asphalttragschich- ten erfolgt nach der Winterpause die Ausführung der Asphaltbin- der- und Asphaltdeckschicht mit sechs bzw. vier Zentimetern Auf- bau. Alle vier Fahrspuren und der obere Sicherheitsstreifen werden mit dem Hightech-Brückenfer- tiger ohne dazwischenliegende Längsfugen in einem Arbeitsgang von 16 Metern Breite erstellt. Bis Ende März sollen die Einbauarbei- ten planmäßig fertiggestellt sein. Die Testpiloten von Chang'an ste- hen schon in den Startlöchern. ■ Ein eingespieltes Team aus deutschen und chinesischen Fachleuten sorgt vor Ort für die reibungslose Erstellung der beiden Steilkurven der Hochgeschwindigkeits-Ovalbahn. infrastruktur@max-boegl.de mbquadrat_Frühjahr 2013 29
Illustration: Nina Rode In Kombination mit der Pumpspeicherung wird eine Windenergieanlage zum Ersatz für konventionelle Kraftwerke. Wind und Wasser perfekt kombiniert Würzburg Weltweit einzigartig: A3 der Naturstromspeicher Gaildorf A7 1 Nürnberg A8 A6 Vier Unternehmen – darunter die Max Bögl Wind AG – Gaildorf A9 Heilbronn arbeiten gemeinsam an einem innovativen Pilotpro- jekt, das Wind- und Wasserkraft kombiniert: dem Naturstromspeicher Gaildorf in Baden-Württemberg. Die Stuttgart Ingolstadt Kombination einer Windenergieanlage mit einer Pump- speicherung soll zukünftig konventionelle Kraftwerke A8 ersetzen. N eben der Erzeugung regenerativer Energie sind als Wasserspeicher dienen. Das Wasser wird von einem auch die Einspeisung ins Stromnetz und deren Pumpspeicherkraftwerk im Tal unterirdisch in die Wind- Speicherung aktuelle Themen, denen sich die krafttürme gepumpt und wieder entnommen. Das elek- Kommunen und Energiedienstleister stellen müssen. Die trische Speichervolumen umfasst dabei 70 MWh. Mit der Frage nach einer einzigartigen Speichertechnologie hat modernen erneuerbaren Stromerzeugung in Kombinati- sich daher auch Alexander Schechner, der geistige Vater on mit der Speicherung kann mittel- und langfristig ein und Initiator des einzigartigen Energieprojektes, gestellt Beitrag zu günstigen Stromtarifen der Region geleistet und den Naturstromspeicher Gaildorf ins Leben gerufen. werden. Der Grundstein für die Realisierung des ehrgeizigen Pro- Ökologischen Strom ökonomisch speichern jektes ist inzwischen gelegt. Die Koordination hat die Die Idee dahinter ist simpel und doch innovativ: die Kom- eigens gegründete Naturstrom Gaildorf GmbH & Co. KG bination zweier Technologien, die dem Menschen bereits übernommen. Für die Technik des Pumpspeicherkraft- seit vielen Jahren gute Dienste erweisen, Wasserkraft und werks und die Anlagensteuerung zeichnet sich die Firma Windkraft. Geplant sind vier Windenergieanlagen mit Na- Voith Hydro verantwortlich. Beauftragt für die Planung benhöhen von 150 Metern und einem Rotordurchmesser und Erstellung der Windkrafttürme als kombinierte Spei- von jeweils 136 Metern. Die Fundamente der Anlagen sollen chertürme wurde die Max Bögl Wind AG. n 30 mbquadrat_Frühjahr 2013
Energie für 10.000 Haushalte Endspurt für den Windpark Illschwang In Illschwang kommt Energie zukünftig aus dem Wald. Mit Dieser speziell entwickelte und patentierte Montagepro- insgesamt fünf Anlagen wird bis März 2013 der Windpark zess ermöglicht nicht nur einen problemlosen Kranbetrieb bei Windgeschwindigkeiten bis zu 20 m/sec. Auch für das fertiggestellt. Vier Hybridtürme mit einer Nabenhöhe von Aufstellen des Turmdrehkranes wird nur die Hälfte der 141 Metern und ein Stahlrohrturm mit 120 Metern wer- normalerweise notwendigen Baustelleneinrichtungs den derzeit in einem Waldgebiet aufgebaut. Zukünftig fläche benötigt, sodass deutlich weniger Wald gerodet wird der 12-Megawatt-Windpark mehr als 35 Millionen werden muss als beim Einsatz eines Raupenkranes. Kilowattstunden ökologischen Strom für bis zu 10.000 Fotos: Reinhard Mederer/rmwerbefotografie.de Haushalte produzieren. Innovatives Montagekonzept Die vier Hybridtürme wurden in dieser Bauweise bereits Z wischen Schwenderöd und Augsberg entsteht im letzten Jahr aufgestellt. Die Konstruktion der Wind- derzeit der Windpark Illschwang. Die besondere krafttürme ist dabei konsequent auf die Errichtung mit Herausforderung dieses Projektes ist der Aufbau dem Turmdrehkran ausgelegt. Dieser nutzt als Stand- der Windenergieanlagen in einem Waldgebiet, für den platz das Betonfundament des Turmes und arbeitet bis zu Max Bögl einen selbstkletternden Turmdrehkran einsetzt. einer Hakenhöhe von knapp 100 Metern freistehend. Mit nur einer einzigen Abspannung am Übergangs- stück des Windkraftturms, dem Übergang von Beton auf Stahl, klettert der Turmdrehkran mit dem zu erstel- lenden Turm in die Höhe. Mit einer Endhakenhöhe von über 150 Metern werden auf diese Weise die einzelnen Stahlsegmente der Turmspitze, das Maschinenhaus und die Rotorblätter präzise montiert. Erstmals werden da- bei 2,4-Megawatt-Turbinen der Nordex SE mit einem Rotordurchmesser von 117 Metern installiert. Eigentümer des Windparks ist die Flemma W.1 Energie GmbH & Co. KG. Verantwortlich für die Konzeption, Pla- nung und Projektierung des Windparks einschließlich der Bauüberwachung ist die Jura Energy GmbH & Co. KG. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 25 Milli- onen Euro. Hauptinvestoren sind die N-ERGIE AG Nürn- berg, die Stadtwerke Schwabach und Infra Fürth. Auch die Stadtwerke Amberg haben einen Einstieg in Aussicht gestellt. n Ideales Einsatzgebiet in Waldstand wind@max-boegl.de orten: Aufbau der Hybridtürme mittels selbstkletterndem Turmdrehkran mbquadrat_Frühjahr 2013 31
Erstmalige Max Bögl-Kundenumfrage Ergebnisse zum Thema Kunden- zufriedenheit Qualität nimmt bei Max Bögl einen hohen Stel lenwert ein. Neben der Kenntnis der e igenen Stärken ist es auch wichtig, eine Einschät zung zu bekommen, wie man aus Sicht des Auftraggebers gesehen wird. Durch diese Informationen kann sich unsere Firmengruppe bei Schwachstellen verbessern und weiter ent wickeln, sich aber auch bei positiven Bewertungen in ihrem Handeln bestätigt fühlen. I m September 2012 wurde deshalb für unsere aktuellen bzw. gerade fertiggestellten Baustellen erstmals eine Kundenumfrage durchgeführt. Aus einem Katalog Da auch die Termintreue Bestandteil unserer Qualitäts- von insgesamt 17 Fragen wurden alle qualitätsrelevanten philosophie ist, wurden auch hierzu Fragen gestellt und Tätigkeiten beleuchtet. Hier die wichtigsten Ergebnisse mit 97 %* Zufriedenheit beantwortet. Mit im Mittel 92 %* unserer Umfrage: waren unsere Bauherren mit der Flexibilität in Bezug auf Planung und Bauausführung zufrieden. In den Bereichen Fachkompetenz, Freundlichkeit und So- zialkompetenz wurden unsere Projektleiter zu 97 % mit Für die positive Resonanz seitens unserer Bauherrenschaft gut oder sehr gut bewertet. Fast die gleiche Zufriedenheit und der Bereitschaft, die Fragen zu beantworten, gilt an zeigt sich in der Kommunikation zwischen Auftraggeber dieser Stelle unser herzlicher Dank. Auch für die Zukunft und Max Bögl. ist es geplant, diese Umfrage in regelmäßigen Abständen Fotos: fotolia; Die Jäger zu wiederholen. ■ Eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Umfrage, die bauherrenseitige Zufriedenheit mit der Ausführungsqua- *D er Prozentsatz beschreibt den Anteil der guten und lität, wurde zu 90 % mit gut oder sehr gut beurteilt. sehr guten Bewertungen. Zufriedenheit mit der Flexibilität in Planung Ausführungsqualität und Bauausführung Termintreue Angaben in Prozent Kommunikation zwischen Fachkompetenz, Freundlichkeit und Bauherr und Max Bögl Sozialkompetenz der Mitarbeiter 32 mbquadrat_Frühjahr 2013
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