Dens Januar 2013 - dens bekommt neues Layout übersichtlich, modern, strukturiert - Mitteilungsblatt der ZÄK und der KZV ...
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dens Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer und der Januar 2013 Kassenzahnärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern dens bekommt neues Layout übersichtlich, modern, strukturiert Ausbildung wichtiger denn je Fachkräftemangel in Mecklenburg-Vorpommern Parodontologie im Brennpunkt Entzündung, Ernährung, Bewegung, Rauchen
Editorial Dabei sein und mitmachen G leich zu Beginn des neuen Jahres bitte ich Sie sehr herzlich um Ihr persönliches Engagement. Viele von Ihnen haben Post von der Bundeszahnärztekammer bekommen mit der Bitte, bei der GOZ-Analyse mitzumachen. Zahlreiche von Ihnen haben sich bereits be- teiligt. Trotzdem müssen wir die Breite der Teilnahme noch verbessern. Deswegen bitte ich von dieser Stelle diejenigen, die sich noch unentschlossen zeigen, sich nochmals mit dieser Thematik zu beschäftigen und bei der GOZ-Analyse mitzumachen. Die Einführung der neuen GOZ hat unsere Praxen im letzten Jahr wiederum vor neue Professor Dr. Dietmar Oesterreich bittet die Praxen im Herausforderungen gestellt und nicht zuletzt Land um Unterstützung bei zwei wichtigen Projekten. auch zu einem erhöhten Bürokratieaufwand geführt. Wir wissen, dass die politische Dis- gar lokale Initiativen, um einzelnen Menschen kussion um die GOZ weitergehen wird und im Rahmen einer Spendersuche zu helfen. wir uns dieser in nicht allzu ferner Zukunft er- Mit dem Slogan der DKMS „Mund auf gegen neut stellen müssen. Blutkrebs“ ergibt sich bereits natürlicherwei- Leider haben wir erlebt, dass aus bestimm- se eine Synergie zu unserem Wirkungskreis. ten Bereichen der Gesundheitspolitik, aber Die Zahnärzteschaft ist nicht nur erfolgreich auch der privaten Krankenversicherungen, bei der Prävention und Aufklärung zur Mund- unter Zuhilfenahme nicht repräsentativer Da- gesundheit, sondern besitzt darüber hinaus ten zum Abrechnungsverhalten des Berufs- auch deutliche Potentiale, ihre medizinische standes eine unfaire Einkommensdiskussion Kompetenz in die Waagschale zu werfen. Im geführt wurde. Zusätzlich wurde das Bundes- Rahmen der Kooperation gilt es nunmehr, in- ministerium für Gesundheit vom Bundesrat nerhalb unserer Praxis unsere Patienten auf beauftragt, nach einer festgesetzten Zeit das die Möglichkeit und Chancen für die Heilung Abrechnungsverhalten der Zahnärzte bezüg- an Leukämie und anderen lebensbedrohli- lich der GOZ zu überprüfen. Uns ist es wich- chen Erkrankungen des blutbildenden Sys- tig, dass wir spätestens zu diesem Zeitpunkt tems aufzuklären. Dies ist eine Aufgabe für über eine solide Datenbasis verfügen, die die das gesamte Praxisteam. Natürlich muss die berechtigten Interessen des Berufsstandes Entscheidungsfreiheit des Patienten gewahrt unterlegen kann. Dazu brauchen wir mög- bleiben. Aber mit der nötigen Information lichst jeden von Ihnen und ich bitte Sie sehr versorgt, kann sich der Patient im häuslichen herzlich, sich diesem Ansinnen im Interesse Bereich entscheiden. Auch bei diesem Pro- von uns allen nicht zu verschließen. jekt bitte ich um Ihre Unterstützung und Ihr Engagement. Eine Beteiligung unterstreicht Das soziale Engagement des zahnärztlichen nicht nur die ethischen Verpflichtungen des Berufsstandes ist sehr vielschichtig und stark Berufsstandes, sondern auch unsere medi- ausgeprägt. Zahlreiche Kolleginnen und Kolle- zinische Kompetenz. Zeigen wir auch hier, gen engagieren sich mit Hilfsaktionen in ver- wie einheitlich und geschlossen wir uns in schiedenen Organisationen oder vor Ort bei die Wertediskussion in unserer Gesellschaft der Hilfe Sozialbedürftiger. In diesem Heft fin- einbringen. den Sie einen Bericht über eine Kooperation zwischen der Bundeszahnärztekammer und Machen Sie mit und seien Sie dabei. der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Welches Leid an Leukämie erkrank- Ihr ten Patienten widerfährt, brauche ich an die- Prof. Dr. Dietmar Oesterreich ser Stelle nicht zu betonen. Oftmals gibt es so- Präsident dens 1/2013 1
Redaktion Neues Gewand für Mitgliederzeitschrift Übersichtlich, modern, strukturiert und trotzdem vertraut d ens sieht ab heute anders aus als bisher. Die Zeitschrift hat ein neues Layout bekommen und präsentiert sich damit klarer, lesbarer und aufgeräumter. Doch auch wenn sie optisch renoviert wurde, wird sie künftig das bleiben, was sie immer war: seriös, fachlich und vor allem unverwechselbar. Denn dens war noch nie eine Zeitschrift wie jede andere. Ihr fehlt Farbe. Schon immer. In den An- fangsjahren war eine farbige Zeitschrift teuer. Die Körperschaften brauchten ihre Einnahmen für Wichtigeres. Trotz- dem sollte dens etwas hermachen. Ein schlichtes und sachliches Schwarz-weiß- Layout wurde entworfen. In den Jahren danach gab es von der Redaktion aber auch von außen immer mal wieder die Überlegung, ein farbiges Heft zu dru- cken. Etwas mehr Mainstream – auch für dens? Mittlerweile will das in der dens- Redaktion niemand mehr. Zwischen all den bunten Magazinen und Fachzeit- schriften fällt unsere dens auf. Sofort. Sie hat sich zu etwas etabliert, das heute unbezahlbar ist. Zu einer Marke. Und das soll auch so bleiben. dens erkennt jeder. Die Zeitschrift sieht eben gerade nicht so aus, wie die vielen farbigen Ratgeber, Journale und Magazine. Charakter und Identität sind deshalb geblieben. Die Meinung von Medien- gestaltern, Design-Consultants und Social-Media-Beratern war uns bei der Neugestaltung nicht wichtig. Sie hätten gefordert, alles kürzer, bunter und netzaf- finer zu machen, weil die Zeitungen und Zeitschriften ohnehin in ihrer ursprüngli- chen Form bald ausgedient haben. Der Links jeweils das alte Layout, rechts das neue. dens präsentiert sich im Leser wolle schnell und ohne viel Zeit Jahr 2013 frischer. Informationen konsumieren. Doch die Erfahrung lehrt uns anderes. Wissenschaftlich zent Inhalt weniger wird hineinpassen in die neue komplexe Themen lassen sich nun mal schlecht in Zeitschrift. Bilder und Grafiken sind lockerer ange- Stichworten zusammenfassen. Außerdem wollen ordnet, ohne dass es chaotisch. sondern auf den wir niemandem die lieb gewordene Tradition des ersten Blick strukturiert wirkt. Durchblätterns und „Hängenbleibens“ bei einer Wir hoffen, dass den vielen und treuen Lesern Tasse Tee oder Kaffee nehmen. diese Zeitschrift gut gefällt. Über Lob aber auch Kri- dens wird zukünftig etwas einfacher zu lesen tik würden wir uns sehr freuen. sein. Wir haben eine das Auge umschmeichelnde Kerstin Abeln, Dr. Manfred Krohn, Schrift gewählt, die Raum braucht. Etwa zehn Pro- DS Gerald Flemming, Konrad Curth 2 dens 1/2013
Inhaltsverzeichnis Aus dem Inhalt M-V / Deutschland Kassenzahnärztliche Vereinigung Neues Gewand für Mitgliederzeitschrift .................. 2 Jahresurlaub in Missionsklinik ............................... 7-8 Demokratierelevante Expertenberufe ....................... 4 Behandlung von Asylbewerbern ............................... 9 LFB: Neuwahlen des Vorstands.............................. 4-5 Bedarfsplan der KZV ............................................. 18-19 Bundestag: Patientenrechtegesetz ........................... 6 Service der KZV...................................................... 22-23 Bürokratiekosten werden ermittelt ........................... 6 Aktuelle Fortbildungsangebote der KZV.................. 23 Neues in der Kinderzahnheilkunde ............................ 9 DKMS: Aufruf zur Mithilfe......................................... 10 DGZMK: neue Leitlinie .............................................. 10 GOZ-Analyse Bundeszahnärztekammer ................. 11 3. DH-Kurs 2013 in Hamburg ................................... 11 Hochschulen / Wissenschaft / Praxis / Recht Junge Forscherin zeigte ihr Können ........................ 29 PEERS zeichnet Implantologen aus ........................ 29 Greifswalder Kinderzahnheilkunde Spitze .............. 13 Glückwünsche / Anzeigen ........................................ 32 Vortrag zur klinischen Hypnose ............................... 21 Parodontologie im Brennpunkt ........................... 24-27 Groupon-Urteile sind rechtskräftig .......................... 28 Register 2012 ....................................................... 30-31 Rund ums Thema Schmerzensgeld......................... 32 Zahnärztekammer Ausbildung wichtiger denn je ..................................... 8 Qualitätszirkel einmal anders..................................... 12 Stammtisch wurde gegründet ............................ 12-13 Verfahrensordnung ............................................... 14-15 Absolventen schauen gern zurück .......................... 16 Impressum .................................................................... 3 Kommentierung zur GOZ .......................................... 17 Fortbildung im Februar und März............................. 20 Herstellerinformationen ............................................ 33 dens Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern mit amtlichen Mitteilungen 22. Jahrgang 9. Januar 2013 Herausgeber: Internet: www.dens-mv.de Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern Wismarsche Str. 304, 19055 Schwerin Gestaltung und Satz: Kassenzahnärztliche Vereinigung Tel. 03 85-59 10 80, Fax 03 85-5 91 08 20 E-Mail: sekretariat@zaekmv.de, Internet: www.zahnaerzte-mv.de Redaktionshinweise: Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträ- ge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produkt- Kassenzahnärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern informationen werden ohne Gewähr veröffentlicht. Wismarsche Str. 304, 19055 Schwerin Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe bedürfen der vorherigen Telefon 03 85-5 49 21 03, Telefax 03 85-5 49 24 98 Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich bei allen Beiträ- E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kzvmv.de, gen das Recht auf Kürzungen vor. Internet: www.zahnaerzte-mv.de Redaktionsschluss: 15. des Vormonats Redaktion: Dipl.-Stom. Gerald Flemming, ZÄK (verant.), Erscheinungsweise: Das Mitteilungsblatt erscheint monatlich. Dr. Manfred Krohn, KZV (verant.), Kerstin Abeln, Konrad Curth Bezugsbedingungen: Der Bezug ist für Mitglieder der zahnärztlichen Anzeigenverwaltung, Druck und Versand: Körperschaften Mecklenburg-Vorpommern kostenlos. Nichtmitglieder Satztechnik Meißen GmbH, Sabine Sperling erhalten ein Jahresabonnement für 36 Euro, Einzelheft 4 Euro zuzüglich Am Sand 1c, 01665 Diera-Zehren Versandkosten. Telefon 0 35 25-71 86 24, Telefax 0 35 25-71 86 10 E-Mail: sperling@satztechnik-meissen.de Titelbild: Antje Künzel dens 1/2013 3
Mecklenburg-Vorpommern Demokratierelevante Expertenberufe Freiberufler mit Kompetenz und Komplexität für Gemeinwohl D er Landesverband der Freien Berufe Mecklen- burg-Vorpommern hatte die Abgeordneten der demokratischen Parteien des Landtages Mecklenburg- Stellvertretend für die hohe, dem Gemeinwohl ver- pflichtete Verantwortung der Freien Berufe dokumen- tierte am Beispiel der Steuerberater Dr. Holger Stein, Vorpommern zu dem inzwischen traditionellen Par- Präsident der Steuerberaterkammer, die Sicherung re- lamentarischen Abend in das Schlossrestaurant des gelmäßiger Steuereinnahmen für die Funktion des So- Schweriner Schlosses eingeladen. In diesem Jahr stand zialstaates, gleichzeitig aber auch den Schutz ihrer Man- der Abend unter dem Motto „Freiberufler – Demokra- danten vor Begehrlichkeiten eines immer unter Geldnot tierelevante Expertenberufe“. Dr. Peter Schletter, Prä- leidenden Staates. Die Freien Berufe garantieren durch sident des Landesverbandes der Freien Berufe, hob in eine funktionierende Selbstverwaltung und Selbstkon- seiner Begrüßung die Komplexität der Freien Berufe trolle die Unabhängigkeit ihrer Mitglieder, verkörpern hervor. Als Dienstleistung bieten sie ihren Patienten, somit demokratierelevante Expertenberufe. Mandanten und Bauherren ein Höchstmaß an Sicher- Zahnärztekammerpräsident Professor Dr. Dietmar heit. Die Kompetenz und Komplexität in ihrer Berufs- Oesterreich verwies in seinem Statement auf die ge- ausübung bilden die Grundlage für ein demokratisch samtgesellschaftliche Verantwortung der Freiberufler orientiertes Gemeinwohl. Die hohe Verantwortung und aus Sicht der Zahnärzteschaft. die Übernahme hoheitlicher Aufgaben entlaste den So- In den Statements u. a. von Beate Schlupp, 1. Vizeprä- zialstaat erheblich und garantiere den Ausgleich individu- sidentin des Landtages und Mitglied der CDU-Fraktion, eller und gesellschaftlicher Interessen. und Helmut Holter, Fraktionsvorsitzender „Die Linke“, hoben die Redner einmütig die Bedeutung der Freien Berufe in ihrer Funktion als demokra- tierelevante Expertenberufe hervor und sicher- ten die Unterstützung der im Landtag vertrete- nen demokratischen Parteien zu. Die Parlamentarischen Abende stellen eine sinnvolle Plattform für den direkten Gedanken- austausch zwischen Parlamentariern unseres Bundeslandes und Vertretern der Freien Beru- fe dar. Landesverband der Freien Berufe M-V Professor Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident der Zahnärztekammer, bei seiner Ansprache im Schweriner Schloss. LFB: Neuwahlen des Vorstands Mitgliederversammlung mit Wahlen und Rechenschaftsbericht D ie diesjährige Mitgliederversammlung des Landes- verbandes der Freien Berufe in Mecklenburg-Vor- pommern stand ganz im Zeichen der Neuwahlen des Selbstkontrolle im Rahmen der Selbstverwaltung und Eigenverantwortlichkeit der ca. 9000 Freiberufler im Bundesland garantiert ein Höchstmaß an Verbraucher- Vorstands. Daher stand auch zum Ende der Legislatur schutz und sichert ca. 30 000 sozialversicherungspflich- die Rechenschaftslegung des Vorstands über die in den tige Arbeitsplätze. letzten Jahren geleistete ehrenamtliche Arbeit im Mittel- Der Vorstand pflegte im vergangenen Jahr mit Vertre- punkt der Mitgliederversammlung. tern der Landesregierung einen intensiven Gedanken- Dr. Peter Schletter hob in seinem Bericht die hohe austausch, um die Interessen der Freien Berufe ständig Professionalität der Freien Berufe und ihre Verpflichtung präsent zu halten. So berichteten die Vorstandsmitglie- gegenüber dem Allgemeinwohl hervor. Die strenge der über Gespräche mit Justizministerin Uta-Maria Ku- 4 dens 1/2013
mecklenburg-vorpommern der, dem Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe, und Dr. Fuchs, Abteilungsleiter im Wirt- schaftsministerium. Ein Termin mit der Sozialministerin Manuela Schwesig findet demnächst statt. Ausführlich ist auf die berufspolitischen Entwicklun- gen aus der Arbeit der Monopolkommission der Bun- desregierung und die Mitteilung der Europäischen Kom- mission vom Juni 2012 zur künftigen Aufgabenstellung der „Deregulierung“ in den Mitgliedsstaaten eingegan- gen worden. Nach wie vor werden Forderungen nach Deregulie- rung erhoben, die sich auf die Qualifikationsvorausset- zungen bei den Freien Berufen, die Zugangsvoraus- setzungen in den Beruf, die Berufsausübungsregeln einschließlich der Gebührenordnungen und die Arbeit und Struktur der Selbstverwaltungen beziehen. Hier ist auf allen Ebenen, sowohl regionaler Landes- ebene, Bundesebene und auf dem europäischen „Par- Dr. Peter Schletter, alter und neuer Präsident des LFB M-V, kett“, weitere Aufklärungsarbeit dringend angezeigt. hob die hohe Professionalität der Freien Berufe hervor. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Meck- lenburg-Vorpommern mbH teilte mit, dass die gemein- samen Anstrengungen zur Einbeziehung der Freien Jahresabschluss 2011 und erteilten dem Vorstand die Berufe in die regionalen Fördermöglichkeiten der Mittel- Entlastung für das Wirtschaftsjahr. ständischen Beteiligungsgesellschaft erfolgreich gewe- Der Haushaltsplan 2013 konnte trotz des Einnahme- sen sind. rückgangs durch die Kündigung der Kassenärztlichen Ab dem 1. Januar wird es im Land Mecklenburg-Vor- Vereinigung ohne Beitragssteigerung aufgrund konse- pommern mit den neuen Rückgarantieerklärungen des quenter Einsparungen ausgeglichen vorgelegt und von Bundes und des Landes möglich sein, auch an die Frei- den Stimmberechtigten einstimmig beschlossen wer- en Berufe typisch stille Beteiligungen auszureichen. den. Im Rahmen der berufsrechtlichen Möglichkeiten soll Nach der Wahl des neuen Vorstands und dessen auf diesem Wege die Chance gegeben werden, den konstituierender Sitzung stellte sich Dr. Peter Schletter Freiberuflern für Existenzgründungen oder Unterneh- als wiedergewählter Präsident den Herausforderungen mensnachfolgen Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. der ehrenamtlichen Arbeit, die Vizepräsidenten RA Jörg Damit werden gleichzeitig Alternativen aufgezeigt, Hähnlein und Dipl.-Ing. Reinhard Dietze wurden eben- die den Bestrebungen entgegenstehen, die Kapitalbin- falls in ihren Ämtern bestätigt, ebenfalls wieder im Vor- dungsvorschriften der Freien Berufe zu Lasten fremder stand engagiert sich RA Stefan Grasshoff, neu in den Kapitalgeber jedweder Art aufzuheben. Vorstand gewählt wurde als Vertreter der Apotheker- Die anwesenden Vertreter der Mitgliedskammern kammer Christian Gillot. und -verbände der Freien Berufe M-V bestätigten den Landesverband der Freien Berufe M-V ANZEIGE dens 1/2013 5
deutschland Bundestag: Patientenrechtegesetz Bürokratischer Aufwand und Kosten in den Praxen D as Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Pa- tientinnen und Patienten (Patientenrechtegesetz) wird voraussichtlich im ersten Quartal des Jahres 2013 Positiv zu bewerten ist, dass auch zukünftig die Be- weislast für Behandlungs- und Aufklärungsfehler dem Patienten obliegt und eine von zahlreichen Gruppierun- in Kraft treten; die für Dezember 2012 vorgesehene gen geforderte generelle Umkehr der Beweislast bei Beschlussfassung im Bundesrat hatte sich verscho- behaupteten Behandlungsfehlern nicht vorgesehen ist. ben. Auch Genehmigungsverfahren, z. B. bei Zahnersatz- Durch dieses Gesetz wird der ärztliche Behandlungs- versorgungen, sollen zukünftig schneller erfolgen. Bei vertrag im Bürgerlichen Gesetzbuch näher gesetzlich der Einschaltung von vertragszahnärztlichen Gutach- geregelt (§§ 630 a-h BGB). Weiterhin werden Bestim- tern, die in § 13 Abs. 3 a SGB V (neu) explizit erwähnt mungen des SGB V, der Zulassungsverordnung und werden, gilt eine grundsätzliche Genehmigungsfrist anderer Gesetze geändert. In weiten Teilen übernimmt von sechs Wochen. das Patientenrechtegesetz bislang bereits in den Be- Im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens wurde rufsordnungen und von der Rechtsprechung entwi- von den ärztlichen und zahnärztlichen Berufsorgani- ckelte Grundsätze zur ärztlichen Behandlung; vor allem sationen die berechtigte Frage gestellt, ob es dieses werden aber Pflichten der Ärzte und Zahnärzte bei Gesetzes überhaupt bedarf. Jedenfalls ist absehbar, der ärztlichen Behandlung nun erstmalig in Gesetzes- dass durch das Patientenrechtegesetz weiterer büro- form gegossen. Neu ist eine Differenzierung zwischen kratischer Aufwand sowie Kosten in den Praxen ent- so genannten Informationspflichten (§ 630 c BGB) stehen werden. Unverzüglich nach dem Inkrafttreten zu Beginn der Behandlung und Aufklärungspflichten des Gesetzes werden in dens und/oder im Rundbrief (§ 630 e BGB). Weiterhin enthält das Gesetz nähere die einzelnen Bestimmungen des Patientenrechtege- Bestimmungen zur ärztlichen Dokumentation und die setzes näher dargestellt und erläutert. Einsichtsrechte der Patienten (§§ 630 f und g BGB). KZV Bürokratiekosten werden ermittelt Zahnärzte in Sachsen, Bayern und Westfalen-Lippe beteiligt I n Gesprächen mit dem Normenkontrollrat der Bun- desregierung, die aufseiten der Bundeszahnärzte- kammer mit deren Vizepräsidenten, Prof. Dr. Christoph Dokumentation des einrichtungsinternen Qualitätsma- nagements. Aus dieser Liste sollen fünf Dokumentati- onspflichten angegeben werden, die nach Meinung der Benz, geführt wurden, konnte nun ein wichtiges Projekt Zahnärzte die Praxis am meisten belasten. auf dem Weg zur Entbürokratisierung vereinbart wer- Die Zahnarztpraxen werden aufgefordert, Vorschläge den: Das Statistische Bundesamt wird im Auftrag der für konkrete Maßnahmen zu benennen, um den büro- Bundesregierung Befragungen zum Bürokratieaufwand kratischen Aufwand in Zahnarztpraxen zu reduzieren, in Zahnarztpraxen durchführen. Neben Zahnärzten in ohne dabei bestehende Qualitätsstandards zu senken. Sachsen und Westfalen-Lippe werden auch bayerische Nachdem die Bayerische Landeszahnärztekammer Zahnärzte um Mitarbeit gebeten. bereits in der Vergangenheit bei Bundes- und Landes- Insgesamt 13 Dokumentationspflichten werden da- ministerien mehrfach interveniert hatte, um zusätzli- bei angesprochen. Die Teilnehmer der Umfrage können chen Bürokratieaufwand in den Praxen zu stoppen, ist hierzu ihre Einschätzung hinsichtlich der Belastung mit- die jetzt vorgesehene Befragung nur zu begrüßen. Die teilen. Das beginnt bei der Frage nach dem Dokumen- Politik wird sich daran messen lassen müssen, ob dies tationsaufwand für Mehrkostenvereinbarungen, setzt letztlich auch dazu führt, den Verwaltungsaufwand in sich fort bezüglich der Dokumentation von Fortbildungs- Zahnarztpraxen zu reduzieren. Die Abschaffung der Pra- maßnahmen und geht hin bis zur Dokumentation von xisgebühr könnte als erstes wichtiges Signal interpre- privatzahnärztlichen Behandlungsschritten. Auch der tiert werden, dass es der Politik mit dem Bürokratieab- Aufwand im Bereich Röntgen und bei der Aufbereitung bau wirklich ernst ist. von Medizinprodukten wird angesprochen, ebenso die Bayerische Landeszahnärztekammer 6 dens 1/2013
kassenzahnärztliche vereinigung Jahresurlaub mal anders Missionsklinik in Ecuador gegen Praxis eingetauscht I hren Jahresurlaub verbrachte Elke Rößler diesen Sommer auf eine andere, etwas abenteuerliche Art und Weise. Die 57-jährige niedergelassene Zahnärztin aus Schwerin reiste gemeinsam mit ihrem Mann für ei- nen Monat nach Ecuador, um dort als Freiwillige in einer Missionsklinik zu arbeiten. Diese Klinik befindet sich im kleinen Ort Guadalupe in der Provinz Zamora Chinchipe im wunderschönen Yacuambi-Tal. Dorthin verirrt sich kein Tourist und die Belohnung für die strapaziöse An- reise war das Gefühl, im Paradies gelandet zu sein. Die Arbeit dort war anstrengend, aber die Gewissheit, mit einfacher Zahnmedizin so viele Menschen glücklich zu machen, ließ alle Strapazen vergessen. Wieder zurück in Deutschland war es ihr ein beson- deres Bedürfnis, von ihren Erfahrungen und Erlebnis- sen zu berichten und andere Kollegen auf die wichtige Elke Rößler behandelt gemeinsam mit einer Schwester Arbeit aufmerksam zu machen. Das Interview mit ihr vor Ort einen einheimischen Patienten. führte Kerstin Abeln. „Ich will mal was mit Entwicklungshilfe machen.“ ge Versorgungen wie Kunststofffüllungen und kiefer- Das ist ein gängiger Wunsch vieler Medizinstudie- orthopädische Versorgungen. Das können wir natür- render zu Beginn des Studiums und ist für viele oft lich nicht realisieren. Auffällig ist, dass die Bevölkerung ein entscheidender Grund gewesen, Medizin zu stu- zuerst die Frontzähne verliert und nicht wie beispiels- dieren. Rößler: Als ich studiert habe, war an Entwick- weise in Westeuropa die Seitenzähne. Ursache dafür lungshilfe nicht zu denken. Meine Motivation war eher ist vermehrtes Kauen von Zuckerrohr im Kindesalter. ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Dieses lässt sich bei Allerdings beobachten wir zusehends, dass Eltern ihre einem Entwicklungshilfe- Einsatz in vollen Zügen aus- Kinder beim Zahnarzt vorstellen. „Mein Kind soll es leben – jenseits bürokratischer Zwänge wie Budgetie- mal besser haben, als ich“, heißt es oft. rungen und ähnlicher Schikanen. Kann man Hilfe zur Selbsthilfe leisten? Oder ist die Egotrips ins Elend. Tausende gehen jedes Jahr als Lage nicht ziemlich hoffnungslos? Rößler: Die Men- freiwillige Helfer in Entwicklungsländer. Aber wem schen kommen von sehr weit her, um sich zahnmedi- nützen sie eigentlich? Am meisten sich selbst. So zinisch versorgen zu lassen und müssen dafür sogar beschrieb es vor ein paar Jahren mal die renommier- einen winzigen Obolus leisten. Das führt dazu, dass sie te Süddeutsche Zeitung. Warum sind Sie dorthin ihre Zahnversorgung auch schätzen und anschließend gegangen? Rößler: Sicher ist es eine sehr positive pflegen. Im Umkreis von bis zu 200 km reisen die Pa- persönliche Erfahrung, in einem Entwicklungsland hel- tienten an. In den Städten gibt es teure Privatkliniken. fend tätig zu sein, die mir natürlich auch selbst nützt. Die kann sich kaum jemand leisten. Die Arbeit dort stand im Vordergrund, aber ich konnte Die Missionsstation im Regenwald wird von Mitar auch meinen Horizont erweitern, die Menschen und beitern der katholischen Kirche betrieben und finan- ihre Lebensgewohnheiten kennenlernen, ohne Tourist ziert. Ohne Spendengelder aus aller Welt, zu einem zu sein. Ecuador ist ein für südamerikanische Verhält- großen Teil aus Deutschland, wäre ein reibungsloser nisse gut entwickeltes Land – ich habe sehr viel Armut Ablauf des Klinikalltags nicht möglich. Es sind in erster gesehen, aber kein Elend. Einen egoistischen Grund Linie freiwillig arbeitende Ärzte und Zahnärzte dort tä- gab es schon: Ich wollte meine Spanischkenntnisse tig (auch Zahntechniker sind willkommen), aber auch verbessern. Das ist gelungen. Ärzteteams anderer Fachrichtungen. Eine Art Polikli- nik – die Organisation ist gut, kann aber nicht perfekt Wie ist es um die Lage der Mundgesundheit vor Ort sein. Es werden immer Zahnärzte und Ärzte gesucht, heute bestellt? Rößler: Insgesamt wächst das Be- die ein paar Wochen freiwilliger Arbeit übernehmen. wusstsein der Menschen für Mundgesundheit. Es gibt Im Kalender auf der Seite www.guadalupe-ec.org sogar ein gewisses Anspruchsdenken für höherwerti- sind Lücken in der Jahresbesetzung ersichtlich. dens 1/2013 7
kZV / ZÄK Gute Stimmung bei der Arbeit war Pflicht. Fotos: Rößler aufs Helferteam ab und nötigte uns gro- ßen Respekt ab. Ein erneuter Aufenthalt in der Zahnstation ist fest eingeplant. In drei bis vier Jahren möchte ich wieder dabei sein. Kontaktadresse des Förderkreises Clinica Santa Maria e.V.: Geschäftsstelle Was haben Sie hier gelernt? Was nehmen Sie mit? Edith Wachendorf Rößler: Vielleicht klingt es abgedroschen, aber ich habe gelernt, Mozartstraße 4 dass es uns sehr gut geht. Zufriedenheit und Dankbarkeit sind 31199 Diekholzen bei den in sehr einfachen Verhältnissen lebenden Menschen Mail: info@fcsm.org Ecuadors stärker ausgeprägt als bei uns Europäern. Das strahlt Ausbildung wichtiger denn je Fachkräftemangel in Mecklenburg-Vorpommern S eit 2008 ist Sandra Bartke im Referat ZAH/ZFA zu- ständig für das Projekt „Passgenaue Vermittlung Auszubildender an ausbildungswillige Unternehmen“. Diese Maßnahme wird aus dem Europäischen Sozial- fonds (ESF) der Europäischen Union kofinanziert sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo- gie gefördert. In den letzten Jahren konnten zahlreiche Schüler erfolgreich in eine Ausbildung zur ZFA vermittelt werden. Jedoch wird es immer schwieriger, Interessier- te und vor allem geeignete Schüler für das Berufsbild der ZFA zu finden. Mit neuen Ideen und viel Engage- ment lockt Sandra Bartke Schüler auf Ausbildungsmes- sen an ihren Stand und weckt das Interesse für das Berufsbild der ZFA. Bereits im Dezember lagen dem Referat ZAH/ZFA einige Bewerbungen von interessier- ten Schülern vor. Zudem wurden erste Bewerbungsge- spräche geführt. In einigen Fällen entsprechen die schu- lischen Leistungen nicht immer den Vorstellungen der Ausbilder. Es wird jedoch angeraten, den empfohlenen Sandra Bartke vor dem neuen Messestand der Zahnärz- Bewerbern/-innen eine Chance zu geben und während tekammer Mecklenburg-Vorpommern. Foto: ZÄK eines Praktikums deren Qualitäten zu testen. So könn- te ein Abwandern zu anderen Berufswegen entgegen- gewirkt werden. Praxen, die sich angesprochen fühlen und die einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen, können sich an Sandra Bartke unter 0385 59108-12 oder per Mail s.bartke@zaekmv.de wenden. Dadurch kann bereits jetzt eine zügige Vermittlung von interessierten Schülern vorgenommen werden. Sandra Bartke, Referat ZAH/ZFA 8 dens 1/2013
kassenzahnärztliche Vereinigung Behandlung von Asylbewerbern Zahnärztliche Leistungsansprüche sehr eingeschränkt D ie Leistungsansprüche von Asylbewerbern nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) sind sehr eingeschränkt. Asylbewerber Anspruch auf Leistungen zur akuten Schmerzbe- seitigung und dementsprechend nur die zur wirk- samen Bekämpfung der Krankheitssymptome haben nur Anspruch auf vertragszahnärztliche Be- geeigneten Behandlungsmaßnahmen, d. h. das handlung entsprechend den gesetzlichen Rege- Herstellen der Schmerzfreiheit. Bei der Quartals- lungen gem. § 4 Abs. 1 AsylbLG: abrechnung ist immer wieder festzustellen, dass „Zur Behandlung akuter Erkrankungen und die Abrechnung von zahnärztlichen Leistungen für Schmerzzustände sind die erforderlichen ärztli- Asylbewerber weit über den Rahmen einer aku- chen und zahnärztlichen Behandlungen einschließ- ten Schmerzbehandlung hinausgeht. Aus diesem lich der Versorgung von Arznei- und Verbandmittel Grund wird dann auch die Abrechnung durch die sowie sonstiger zur Genesung, zur Besserung zuständigen Kostenträger beanstandet und ent- oder zur Linderung von Krankheiten oder Krank- sprechend zurückgewiesen. heitsfolgen erforderlichen Leistungen zu gewäh- Um zum einen Berichtigungen der Abrechnung ren. Eine Versorgung mit Zahnersatz erfolgt nur, durch die KZV M-V zu vermeiden und zum anderen soweit dies im Einzelfall aus medizinischen Grün- eine vollständige Kostenübernahme der Abrech- den unaufschiebbar ist.“ nung durch die Kostenträger zu gewährleisten, wird dringend um Beachtung der auf den Behand- Der Umfang der Behandlung hat sich demnach lungsscheinen eingetragenen Hinweise der aus- nur auf die Behebung des akuten Krankheits- oder stellenden Behörde gebeten. Schmerzzustandes zu beschränken. Praktiziert In Zweifelsfällen wird geraten, sich mit dem zu- wird jedoch häufig eine komplette Sanierung des ständigen Sozialamt zwecks Übernahme der Be- Gebisses. Dies ist vom Gesetzgeber ausdrück- handlungskosten in Verbindung zu setzen. Eine lich nicht beabsichtigt. Auch wenn der Gebisszu- schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme stand der Asylbewerber zum Teil absolut desolat durch das Sozialamt ist dann der Quartalsabrech- ist und sich aus medizinischer Sicht Sanierungs- nung beizufügen. maßnahmen als notwendig erweisen, besteht nur Andrea Mauritz Neues in der Kinderzahnheilkunde Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft in Greifswald Die Frühjahrsta len das konventionelle Textbuchwissen in Fra- gung der Deut- ge und beleuchten Fragen wie: schen Ge- sellschaft für - Wieviel Kariesentfernung ist nötig? Kinderzahnheil- - Kann man Karies inaktivieren? kunde findet am - MTA in der Kinderzahnheilkunde? 15. und 16. März - Appromial versiegeln? Infiltrieren? am ZZMK der - Muss man für Stahlkronen präparieren? Universitätsme- - Was tun bei offenem Apex? dizin Greifswald unter der Leitung Anmeldung unter www.kinderzahnheilkunde- von Prof. Dr. Ch. Splieth statt. Titel sind die online.de, Frühbucherrabatt bis 15. Januar. „Revolutionen in der Kinderzahnheilkunde“. Deutsche und internationale Referenten stel- Prof. Christian Splieth, Greifswald dens 1/2013 9
deutschland DKMS: Aufruf zur Mithilfe Informationspaket bestellen – Mund auf gegen Blutkrebs G utes vollbringen, Synergien nutzen und dies öf- fentlichkeitswirksam darstellen – mit der frisch geschlossenen Kooperation zwischen der Bundes- fragen und sich telefonisch oder über die Homepage der DKMS ein Registrierungsset mit Wattestäbchen bestellen. Damit kann er zu Hause den Wangenab- zahnärztekammer (BZÄK) und der DKMS Deutsche strich durchführen und das Set in die Post geben. Der Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesell- direkte Wangenabstrich in der Praxis wird nicht avisiert, schaft mbH (DKMS) sollen diese drei Punkte möglich zum einen wegen der erforderlichen Bedenkzeit, zum werden. Dazu werden alle Zahnärzte anderen, um die Anonymität und ihre Praxisteams um Unterstüt- der Daten zu unterstreichen. zung gebeten. Gemeinsames Ziel der Was sind die Hintergründe? Zusammenarbeit von BZÄK Die DKMS ist eine gemeinnützige und DKMS: So viele Perso- Gesellschaft, deren Ziel es ist, durch nen wie möglich zu motivie- Unterstützung von Knochenmark- ren, Spender zu werden, um spenden die Heilungschancen von noch mehr Blutkrebspatien- an Leukämie und anderen lebens- ten helfen zu können. bedrohlichen Erkrankungen des blut- Das Informationspaket bildenden Systems Erkrankten zu für die Praxis kann ab so- verbessern. fort bei der BZÄK bestellt Nunmehr haben die Zahnärzte die werden. Im zweiten Schritt, Möglichkeit, ihren Patienten nicht im Frühjahr 2013, wird eine nur in Sachen Mundhygiene auf den Zahn zu fühlen, Kommunikationskampagne Patienten und Medien auf sondern sie zusätzlich über die Wichtigkeit der Le- diese Möglichkeit hinweisen. bensspende zu informieren. Patienten können in der Mit diesem Projekt bekommt die Zahnärzteschaft die Zahnarztpraxis erfahren, wie einfach es ist, sich bei der Chance, einmal mehr das umfangreiche Engagement DKMS zu registrieren. des zahnärztlichen Berufsstandes zu verdeutlichen. Im Namen der BZÄK bittet der Vorstand der Zahn- Der Aufwand in der Praxis ist gering! ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern sehr herzlich Im Wartezimmer können Informationsmaterial ausge- um Unterstützung durch alle Zahnarztpraxen! legt oder Plakate angebracht werden. Der interessierte Infos, Downloads und Bestellmöglichkeit unter: Patient soll das Praxisteam zu den Hintergründen be- http://www.dkms.de/home/de/bzaek/ ZÄK DGZMK: neue Leitlinie Implantologische Indikationen D ie Leitlinien werden von den wissenschaftlichen Fachgesellschaften nach definierten formalen Kriterien erstellt. Sie sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Si- tuationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die DGZMK hat unter Beteiligung einiger Fachgesellschaften Ende November eine weitere neue Leitlinie veröffentlicht: „Implantologische Indikationen für die Anwendung von Knochenersatzmaterialien“ Die Leitlinie ist abrufbar unter: http://www.dgzmk.de/zahnaerzte/wis- senschaft-forschung/leitlinien.html ZÄK 10 dens 1/2013
deutschland GOZ-Analyse Bundeszahnärztekammer Angeschriebene Praxen dringend um Teilnahme gebeten E nde letzten Jahres hat sich die Bundeszahnärzte- kammer mit der Bitte an ausgewählte Zahnarzt- praxen in Mecklenburg-Vorpommern gewandt, die reich der Webseite der Bundeszahnärztekammer er- halten die Teilnehmer kostenfrei Zugriff auf die Stan- dardauswertungen der GOZ-Analyse. Darüber hinaus GOZ-Analyse zu unterstützen. Damit die empirisch wird unter allen regelmäßigen Teilnehmern einmal ermittelte Stichprobe die Gesamtheit repräsentieren jährlich eine attraktive Städtereise für zwei Personen kann, werden alle ausgewählten Praxen dringend ge- verlost. beten, auch an der GOZ-Analyse teilzunehmen. Für weitere Fragen stehen Andreas Kunzler oder Ka- Die GOZ-Analyse der Bundeszahnärztekammer ist thrin Fuchs vom GOZ-Analyse-Team der Bundeszahn- die derzeit einzige regelmäßig durchgeführte Erhebung ärztekammer zur Verfügung: Telefon: 030/40005-113/ zum privatzahnärztlichen Abrechnungsgeschehen der -112, Email: statistik@bzaek.de. deutschen Zahnärzteschaft und ist als Grundlage für Informationen zur GOZ-Analyse sowie zur aktuellen eine fundierte Argumentation in der politischen Dis- Erhebung sind im Internet auf der Webseite der Bun- kussion unerlässlich. deszahnärztekammer zu finden unter: www.bzaek. Die Teilnahme an der GOZ-Analyse erfolgt direkt aus de/?id=gozanalyse Ihrer Praxissoftware heraus und nimmt pro Quartal nur BZÄK 5 Minuten Zeit in Anspruch. Sie ist anonym und birgt kein Risiko, da alle Daten sicher verschlüsselt und an Software, die die GOZ-Analyse unterstützt: einen Datentreuhänder übermittelt werden. Eine Ein- ChreMaSoft, D1plus,Denis, WIN, DM2000, verständniserklärung der Patienten ist nicht erforder- DSWIN, EVIDENT, kfowin, PRAXIDENT KFO, lich. Z1, ZahnarztRechner Übrigens: Selbstverständlich soll das Engagement nicht unbelohnt bleiben. Im internen Teilnehmerbe- 3. DH-Kurs 2013 in Hamburg Norddeutsches Fortbildungsinstitut mit Aufstiegsfortbildung D as Norddeutsche Fortbildungsinstitut (NFI) veran- staltet vom 5. August 2013 bis 18. Januar 2014 eine Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin. Für zum Download parat. Der DH-Kurs ist in drei Abschnitte unterteilt. So finden die ersten beiden Wochen vollver- schult am NFI in Hamburg-Billstedt statt. Anschließend die wissenschaftliche Leitung konnte Prof. Dr. Christof sind über vier Wochen gruppenweise Patientenpraktika Dörfer (Direktor Zahnerhaltungskunde und Parodonto- und Unterricht vorgesehen. Nach weiteren drei Wo- logie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in chen Unterricht erfolgt eine Abschlussprüfung des the- Kiel) gewonnen werden. Die organisatorische Leitung oretischen Teils. Im zweiten Abschnitt sind die Teilneh- liegt bei Susanne Graack (DH, NFI). Erfahrene Dozenten merinnen rund drei Monate in der eigenen Hauspraxis aus dem In- und Ausland gewährleisten eine praxisnahe tätig. Sie dokumentieren in dieser Zeit Behandlungen umfangreiche Wissensvermittlung auf hohem Niveau. von 3 bis 5 PAR-Patienten im Testat-Heft. Monatliche Prof. Dörfer und Dr. Carsten Ehm (Institutsleiter des Coachings am NFI in Gruppen zur Patientenfallbespre- NFI) laden alle Teilnehmerinnen nach erfolgter Teilnah- chung unterstützen diesen Abschnitt. Ergänzend lesen mebestätigung im April zu einer Informationsveran- und interpretieren die Teilnehmerinnen wissenschaft- staltung ein. Bei dieser Veranstaltung sollte auch der liche Texte unter Anleitung einer Parodontologin. Der unterstützende Arbeitgeber dabei sein, da die Kurslei- dritte Abschnitt besteht aus dem vollverschulten Repe- tung Inhalte und Abläufe der Aufstiegsfortbildung ver- titorium und endet mit der praktischen Prüfung. mittelt. Außerdem werden Unterlagen, Stundenpläne Weitere Informationen im Web (www.nfi-hh.de) oder und Gruppeneinteilungen übergeben. Die detaillierten von Beate Jessen-Dönmez, Telefon: (040) 73 34 05-46, Zulassungskriterien gibt es auf einer Informationsseite E-Mail: beate.jessen-doenmez@nfi-hh.de im Web: http://bit.ly/SxlApO. Dort steht auch ein Flyer NFI dens 1/2013 11
zahnärztekammer Qualitätszirkel einmal anders Leserbrief: Ausflug nach Bensheim mit vielen neuen Erfahrungen D er Qualitätszirkel um Zahnärztin Bärbel Tönniges (Gadebusch) hat im Herbst eine Veranstaltung der etwas anderen Art durchgeführt. Nach sehr guten Er- Die Mitglieder des Qualitätszirkels Gadebusch fahrungen mit einem Ausflug in eine Produktionsstätte der Dentalindustrie stand wieder einmal eine längere Reise auf dem Programm. Diesmal sollte das Ziel die Firma Sirona in Bensheim sein. Fast jeder Zahnarztpra- xis sind die Produkte dieser Firma ein Begriff, angefan- gen von den Behandlungsstühlen, dem Cerec-System bis hin zu Hand- und Winkelstücken, um nur einige zu nennen. Aber wie werden nun solche innovativen Pro- dukte hergestellt und entwickelt? Dieser Frage wollte der Qualitätszirkel einmal direkt nachgehen. Nach einem sehr herzlichen Empfang bei Sirona in Bensheim wurde zunächst die Firmenphilosophie und deren Blick auf die Zukunft und deren Visionen aufge- zeigt. Dabei ist die USA der größte Einzelmarkt für Si- rona, gefolgt von Deutschland, Westeuropa und Asien. Anschließend ging es dann in die riesigen Produktions- Innovationen gewisse Meilensteine in der Zahnbehand- hallen, in denen nicht nur Behandlungsstühle, Rönt- lung sind. Es ist schon ein Unterschied, ob man nur mit gengeräte und CAD/CAM-Systeme zusammengebaut, entsprechenden Dentalgeräten arbeitet oder auch die sondern eben auch Hand- und Winkelstücke hergestellt Hintergründe um deren Entstehung und Entwicklung werden. Der Aufwand und die Genauigkeit sind schon kennt. enorm und brachten bei allen Teilnehmern großes Er- Am Reformationstag wurde dann mit vielen neuen staunen hervor. Im Anschluss an die Führung durch Erfahrungen im Gepäck gemeinsam die Heimreise an- die Betriebsstätten war noch ausreichend Zeit, sich mit getreten. Vielen Dank an die Firma Sirona, für diese sehr den neuesten Produkten im Showroom auseinanderzu- interessanten und kurzweiligenTage in Bensheim. setzen. Spätestens hier wurde vielen klar, dass diese Mario Schreen Stammtisch wurde gegründet Dentalhygienikerinnen in M-V suchen intensiven Austausch A m 28. November 2012 trafen sich erstmals vier von sieben Dentalhygienikerinnen aus Mecklenburg- Vorpommern, die alle Interesse bekundeten, regelmä- Erkenntnissen wissen wir, dass eine Parodontitis Allge- meinerkrankungen triggern kann und umgekehrt syste- mische Erkrankungen die Parodontitis in ihrem Verlauf ßig zu einem Qualitätszirkel für Dentalhygiene in Ros- negativ beeinflussen können. Diese Problematik stellt tock zusammenzukommen. eine große Herausforderung für die Zahnarztpraxen in Laut der IV. Deutschen Mundgesundheitsstudie von unserem Bundesland dar. Die Dentalhygienikerin/der 2006 sind in der Bundesrepublik von den 15- bis 19-jäh- Dentalhygieniker besitzt nach einer umfangreichen rigen Patienten 13 Prozent an einer moderaten und 1 Aufstiegsfortbildung solide theoretische und prakti- Prozent an einer schweren Parodontitis, von den 35- bis sche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der 44-jährigen Patienten 53 Prozent an einer moderaten Parodontologie und kann dadurch die Zahnärztin/den und 20 Prozent an einer schweren Parodontitis und von Zahnarzt im vorgeschriebenem Delegationsrahmen im den 65- bis 74-jährigen Patienten 48 Prozent an einer Bereich der sehr zeitaufwendigen Parodontitis-Therapie moderaten und 40 Prozent an einer schweren Paro- insbesondere bei der Parodontitis-Vorbehandlung be- dontitis erkrankt. Nach neuesten wissenschaftlichen reits im subgingivalen Bereich, bei der Erhebung von 12 dens 1/2013
ZÄK / Universitäten komplexen Parodontal-Staten, bei dem geschlossenen esten Stand der Parodontitis- Therapie auszutauschen, Verfahren der Parodontitis-Therapie und bei der unter- schwierige Patientenfälle vorzustellen und zu diskutie- stützenden Parodontitis-Therapie (UPT/PA-Recall) ent- ren und gemeinsam Fortbildungen zu besuchen. lasten. Dadurch hat die Zahnärztin/der Zahnarzt die Mög- Zurzeit sind in Mecklenburg/Vorpommern nur sieben lichkeit, diese Zeit für andere Bereiche der Zahnmedizin Dentalhygienikerinnen bekannt. zu nutzen. Es können sich jederzeit Dentalhygienikerinnen/Den- Am Gründungsabend ging es hauptsächlich darum, talhygieniker melden, um an diesem Qualitätszirkel teil- Schwerpunkte und die Intervalle der Treffen des Qua- zunehmen. litätszirkels festzulegen. Dabei kam es zu konstruktiven Interessenten bitte unter folgender E-Mail- Adresse: Vorschlägen für die nächste Zusammenkunft im Früh- christine.deckert@arcor.de melden. jahr 2013. Ziele des Qualitätszirkels sind es, sich über den neu- DH Christine Deckert, Grevesmühlen/Gadebusch Zwei auf einen Streich Greifswalder Kinderzahnheilkunde mehrfach Spitze A rbeitsgruppen aus der Greifswalder Kinderzahn- heilkunde haben gleich eine doppelte Ehrung erfahren: Sie gewannen den ersten und dritten wis- se ebenfalls von der LAJ finanzierte Neuausschrei- bung vollzieht. Den dritten Preis erhielt die Arbeitsgruppe um senschaftlichen Preis der Deutschen Gesellschaft Marina Agathi Petrou, Promotionsstudentin der für Kinderzahnheilkunde (DGK), den sogenannten Universität Greifswald, nachdem sie bereits von Oral-B-Preis. der Europäischen Akademie für Kinderzahnheil- kunde (EAPD) für die beste Präsentation mit ei- Den ersten Preis erhielten Dr. Anja Treuner, ner Auszeichnung geehrt wurde. Die Zahnärztin Zahnärztin Elisabeth Schüler und Prof. Dr. Christian untersuchte mit ihrem Betreuer Professor Splieth Splieth, Leiter der Abteilung für Präventive Zahn- die Verteilung, Ausprägung und das klinische Bild medizin & Kinderzahnheilkunde an der Universität von Hypomineralisationen an den bleibenden Mo- Greifswald, für ihre Arbeit über den Jugendzahnärzt- laren und Inzisiven (MIH) in vier deutschen Städten lichen Dienst Greifswald. Unter dem Titel „Erfolge (Greifswald, Hamburg, Heidelberg, Düsseldorf) in der risikoorientierten Prävention – 16 Jahre Karies- Kooperation mit den dortigen Universitätskliniken entwicklung bei Einschülern“ wurden die überdurch- und Gesundheitsämtern. schnittlichen Kariesreduktionen bei Greifswalder MIH erscheint als ein relevantes klinisches Prob- Kindern dargestellt, die durch die Kooperation der lem, wobei bezüglich der regionalen Ausprägungen universitären Kinderzahnheilkunde, der Hansestadt signifikante Unterschiede bestehen. Ungefähr 10 Greifswald und der Landesarbeitsgemeinschaft Ju- Prozent der Kinder weisen die für MIH charakteris- gendzahnpflege erzielt werden konnten. Während tischen Symptome auf, welche sich in umschriebe- Greifswalder Einschüler Mitte der 90er-Jahre mit nen Opazitäten, Substanzverlust sowie atypischen über vier kariösen, gefüllten oder fehlenden Milch- Restaurationen äußern und regelmäßige Kontrollen zähnen noch deutlich über den deutschen und Lan- erfordern. Außerdem hat die Hälfte der Patienten deswerten in M-V lagen, weisen sie heute mit 1,6 Schmerzen bei alltäglichen Aktivitäten wie z. B. betroffenen Zähnen bessere Werte als M-V oder heißen oder kalten Speisen und Getränken sowie sogar Deutschland auf. Wesentlicher Ansatzpunkt dem Zähneputzen. Daher benötigen die unter MIH war die Umstellung auf eine risikoorientierte Pro- leidenden Kinder bereits beim Durchbruch der ent- phylaxe, die eine intensivere Betreuung von Kinder- sprechenden Zähne eine spezielle Therapie sowie gärten und Schulen ermöglicht. Dazu finanziert die eine Intensivprophylaxe. Als Ursachen werden bak- Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege M-V terielle und virale Infektionen, hohes Fieber und An- (LAJ) seit 2003 wie in vielen Landkreisen eine zu- tibiokanutzung während der ersten drei Lebensjahre sätzliche Prophylaxehelferin. Unter der Arbeit von angenommen. ZMF Lisa Meyer sanken seitdem die Karieswerte in Beide Preise wurden auf dem Deutschen Zahnärz- Greifswald überdurchschnittlich. Dieses Erfolgskon- tetag am 9. November in Frankfurt verliehen. zept soll demnächst auch schon auf die Kleinsten, Prof. Dr. Ch. H. Splieth die Greifswalder Krippenkinder, ausgedehnt werden Abt. für Präventive Zahnmedizin & – wenn der Landkreis Vorpommern-Greifswald die- Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald dens 1/2013 13
zahnärztekammer Verfahrensordnung der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern für den Schlichtungsausschuss gemäß § 111 Abs. 2 Arbeitsgerichtsgesetz gemäß Beschluss der Kammerversammlung vom 1.12.2012 Aufgrund des § 111 Abs. 2 Satz 1 des Arbeitsgerichts- § 5 Ladung gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom (1) Der Vorsitzende setzt einen Termin zur mündlichen 02.07.1979 (BGBl. I. S. 853, S. 1036), zuletzt geändert Verhandlung fest und lädt die Beteiligten schriftlich zur durch Verordnung vom 25.11.2003 (BGBl. I. S. 2304) i. V. Verhandlung ein. m. § 91 Abs. 1 BBiG vom 14.08.1969 (BGBl. I. S. 1112), (2) Dem Antragsgegner ist die Ladung mit einer Ausferti- zuletzt geändert durch Gesetz vom 24.12.2003 (BGBl. I S. gung des Antrags zuzustellen. Ihm ist anheim zu stellen, 2954) hat die Kammerversammlung der Zahnärztekam- zu dem Antrag bereits vor dem Termin zur mündlichen mer Mecklenburg-Vorpommern (im folgenden Zahnärzte- Verhandlung schriftlich Stellung zu nehmen. kammer) am 01.12.2012 die folgende Verfahrensordnung (3) Bei minderjährigen Beteiligten sind auch deren gesetz- erlassen: liche Vertreter zu laden. (4) Die Beteiligten sind in der Ladung auf die Folgen ihres § 1 Errichtung und Zuständigkeit Nichterscheinens (§ 14) sowie auf die Zulässigkeit einer Die Zahnärztekammer hat gemäß § 111 Abs. 2 ArbGG ei- Vertretung (§ 6) hinzuweisen. nen Ausschuss zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen (5) Die Ladungsfrist beträgt mindestens eine Woche. Ausbildenden und Auszubildenden aus einem bestehen- den Berufsausbildungsverhältnis, das in das Berufsaus- § 6 Bevollmächtigte bildungsverzeichnis der Zahnärztekammer Mecklenburg- (1) Die Beteiligten können die Verhandlung vor der Güte- Vorpommern eingetragen ist, errichtet (Gütestelle). stelle selbst führen oder sich durch Rechtsanwälte, Ver- treter von Gewerkschaften oder von Vereinigungen von § 2 Zusammensetzung Arbeitgebern oder Arbeitnehmern von Zusammenschlüs- (1) Mitglieder der Gütestelle sind je ein Vertreter der Arbeit- sen solcher Verbände vertreten lassen. geber und Arbeitnehmer sowie der Justiziar der Kammer. (2) Bevollmächtige haben spätestens im Verhandlungster- (2) Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter werden vom min eine schriftliche Vollmacht im Original vorzulegen. Vorstand der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpom- mern für vier Jahre berufen. § 7 Öffentlichkeit (3) Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter üben ihre Die Verhandlung vor der Gütestelle ist nicht öffentlich. Tätigkeit ehrenamtlich aus. Für bare Auslagen und Zeit- versäumnis wird eine Entschädigung nach der Entschä- § 8 Verfahren digungsordnung der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vor- (1) Den Beteiligten ist ausreichend Gehör zu gewähren. pommern gewährt. Während des Verfahrens soll eine gütliche Einigung ange- strebt werden. Das Verfahren ist so schnell wie möglich § 3 Vorsitz durchzuführen. Der Justiziar der Kammer nimmt den Vorsitz der Gütestel- (2) Der Vorsitzende soll die der Aufklärung der Streitig- le wahr. Er setzt den Verhandlungstermin fest und beruft keit dienenden Beweismittel in die Verhandlung einbe- die Gütestelle ein. Der Vorsitzende leitet die Sitzung. ziehen. (3) Zur Einnahme eines Augenscheins kann die Verhand- § 4 Einleitung des Verfahrens lung außerhalb des Sitzungsortes durchgeführt werden. (1) Die Gütestelle wird auf Antrag des Ausbildenden oder des Auszubildenden tätig. Ist ein Beteiligter minderjährig, § 9 Beschlussfassung so kann der Antrag nur von den gesetzlichen Vertretern Entscheidungen bedürfen der Einstimmigkeit der stimm- gestellt werden. berechtigten Mitglieder der Gütestelle. (2) Der Antrag ist bei der Geschäftsstelle der Zahnärzte- kammer schriftlich einzureichen oder mündlich zu Proto- § 10 Vertagung koll zu geben. Falls für die Aufklärung des Streitfalles ein weiterer Ver- (3) Der Antrag soll enthalten: handlungstermin erforderlich ist, kann die Gütestelle die a) die Bezeichnung der Beteiligten (Antragssteller und Vertagung der Verhandlung beschließen. Mit dem Be- Antragsgegner), schluss über die Vertagung ist zugleich der neue Verhand- b) einen bestimmten Antrag, lungstermin festzusetzen; die Gütestelle soll nach Mög- c) eine Begründung. lichkeit in gleicher Besetzung zusammentreten. 14 dens 1/2013
zahnärztekammer § 11 Abschluss der Verhandlung b) die Namen des Vorsitzenden, der Ausschussmitglie- Die Verhandlung kann abgeschlossen werden durch: der und des Protokollführers, a) gütliche Einigung c) die genaue Bezeichnung des Verfahrens nach den b) Spruch Beteiligten und dem Streitgegenstand, c) die Feststellung der Gütestelle, dass weder eine Eini- d) die Angaben der erschienenen Beteiligten, gesetz- gung noch ein Spruch möglich war lichen Vertreter usw., d) Säumnisspruch e) die wesentlichen Angaben über den Verlauf und e) Rücknahme des Antrags. das Ergebnis des Termins. (4) Die Niederschrift ist vom Vorsitzenden und vom Pro- § 12 Vergleich tokollführer zu unterzeichnen. Im Termin geschlossene Ein vor der Gütestelle geschlossener Vergleich ist unter Vergleiche sind von allen Beteiligten einschließlich deren Angabe des Tages seines Zustandekommens von den Bevollmächtigten zu unterzeichnen. Mitgliedern der Gütestelle und den Beteiligten bzw. ihren (5) Die Niederschrift ist den Beteiligten zuzustellen. Bevollmächtigten zu unterzeichnen. Der Vergleich kann mit Widerrufsmöglichkeit oder im Anschluss an die münd- § 16 Fristen für Anerkennung und Klage liche Verhandlung schriftlich geschlossen werden. (1) Ein von der Gütestelle gefällter Spruch wird nur wirksam, wenn er innerhalb einer Woche nach Verkün- § 13 Spruch dung anerkannt wird. Die Anerkennung des Spruches (1) Sofern das Verfahren keine anderweitige Erledigung kann im Verhandlungstermin, schriftlich oder zu Proto- findet, hat die Gütestelle einen Spruch zu fällen. koll der Geschäftsstelle der Zahnärztekammer erklärt (2) Über den Spruch wird in Abwesenheit der Beteiligten werden. beraten. Der Spruch ist unter Angabe des Tages seines (2) Der Vorsitzende hat die Beteiligten unverzüglich da- Zustandekommens von den Mitgliedern der Gütestelle zu von zu unterrichten, ob der Spruch anerkannt wurde. Bei unterzeichnen. Nichtanerkennung sind die Beteiligten darauf hinzuwei- (3) Der Spruch wird nach der mündlichen Verhandlung sen, dass eine Klage beim zuständigen Arbeitsgericht nur mündlich oder schriftlich verkündet. Dabei soll der wesent- binnen zwei Wochen nach ergangenem Spruch zulässig liche Inhalt der Entscheidungsgründe mitgeteilt werden. ist. (4) Den Beteiligten ist unverzüglich, spätestens aber inner- halb einer Frist von zwei Wochen nach Verkündung des § 17 Vollstreckbarkeit Spruchs, eine vom Vorsitzenden unterzeichnete Ausferti- Aus den Vergleichen, die vor der Gütestelle geschlossen gung des Spruches mit Rechtsmittelbelehrung zuzustel- worden sind, und aus den Sprüchen der Gütestelle, die len. Der Spruch soll schriftlich begründet werden, sofern von den Beteiligten anerkannt sind, findet die Zwangs- die Beteiligten hierauf nicht verzichtet haben. vollstreckung statt, wenn der Vergleich oder der Spruch (5) Kommt in der Gütestelle keine einvernehmliche Ent- von dem Vorsitzenden des Arbeitsgerichts, das für die scheidung zustande, wird ein Spruch nicht gefällt. Die Geltendmachung des Anspruchs zuständig wäre, für voll- Beteiligten sind hierüber unverzüglich zu unterrichten und streckbar erklärt worden ist. darauf hinzuweisen, dass die Klage vor dem Arbeitsgericht nunmehr zulässig ist. § 18 Kosten (1) Das Verfahren ist gebührenfrei. § 14 Nichterscheinen eines Beteiligten (2) Jeder Beteiligte trägt die ihm durch das Verfahren (1) Erscheint der Antragsteller ohne ausreichende Ent- entstandenen Kosten selbst. Zeugen und Sachverstän- schuldigung nicht zum Verhandlungstermin und lässt sich dige sind von demjenigen Beteiligten zu entschädigen, auch nicht vertreten, so ist auf Antrag ein Säumnisspruch der sie zum Beweis seiner Behauptungen angeboten dahin gehend zu erlassen, dass der Antragsteller mit sei- hat. nem Begehren abgewiesen wird. (3) Bei unbilliger Härte kann die Gütestelle durch Spruch (2) Bei Säumnis des Antragsgegners ist dem Antragsbe- eine andere Kostenentscheidung fällen. gehren durch einen entsprechenden Spruch stattzugeben, sofern die Begründung den Antrag rechtfertigt. § 19 Inkrafttreten § 15 Niederschrift (1) Die Verfahrensordnung tritt am Tag nach ihrer Veröf- (1) Über den Verlauf der mündlichen Verhandlung ist eine fentlichung im Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer Niederschrift zu führen. Mecklenburg-Vorpommern in Kraft. (2) Die Niederschrift kann von einem Mitglied der Gü- testelle oder von einem Protokollführer aufgenommen werden. (3) Die Niederschrift muss enthalten: Schwerin, 1.12.2012 Prof. Dr. Dietmar Oesterreich a) den Ort und Tag des Verhandlungstermins, Präsident dens 1/2013 15
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