Sektion Konstanz des Deutschen Alpenvereins - Heft 125 Dezember 2012 63. Jahrgang
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Heft 125 ÜBERSchrift Dezember 2012 63. Jahrgang Mitteilungen 02/12 Sektion Konstanz des Deutschen Alpenvereins Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein 1 dav-konstanz.de Mitteilungen 2012
Bergfahrt ÜBERSchrift snowboardkurse sobald der erste Schnee fällt. Infos im Laden. der snowboard- und ski-freeride-shop Schottenstr. 73, Konstanz, Tel. 07531-21333, mo. bis fr. 13.30 - 18.30, sa. 10.00 - 15.00 2 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
inhaltsverzeichnis Editorial ������������������������������������������������4 Unsere Sektion 7000. Mitglied��������������������������������������5 Neue Referenten������������������������������������7 Vorträge����������������������������������������������7 Wegereferent��������������������������������������8 Neues Redaktionsteam��������������������������9 Infos aus der Geschäftsstelle������������������9 Termine ������������������������������������������������9 Einladung Jahreshauptversammlung����10 Konstanzer Hütte��������������������������������11 Verstorbene Mitglieder������������������������12 Nachruf F. P. Bung��������������������������������13 Berichte Jugend Lofoten Trekking����������������������������������14 Hochtourenwoche ������������������������������17 Wilde Exen������������������������������������������21 Berichte Sektion Projekt 1800 - Lernort Alpen����������������22 Klettern mit Diabeteskindern ��������������24 Berliner Höhenweg������������������������������26 Wanderung im Böhmischen Paradies ��30 Oberalpstock ��������������������������������������34 Kun 7077 m����������������������������������������38 Passu Peak������������������������������������������42 Auf historischen Wegen����������������������46 Berichte Senioren Emsradtour������������������������������������������50 Radreise Lage Maggiore����������������������54 Sonstiges Buchbesprechung Austria Alpin ����������56 Blodig‘s Alpenkalender������������������������56 Titelbild und Umschlagrückseite dieses Heftes wurden von unserer Jugend (Stefanus Stahl) gestaltet. Die Bilder entstan- den bei der Pfingsttour auf die Lofoten. Auf Seite 14 der zugehörige Bericht. Danke für Sektion Eure Mitarbeit. Konstanz des Deutschen Alpenverein e d . z n a t s n ok - v a d .w w w Werner2012 Mitteilungen 1102 negnuliettiM 3 2 Breinlinger
editorial wir hätten hauptsächlich die Materialkos- ten zu tragen sowie die Zu- und Abstiegs- wege zu pflegen. Zurück ins flache Land: bereits im August 2012 konnten wir das 7000ste Mitglied der Sektion Konstanz begrüßen. Wenn wir die Entwicklung der Mitgliederzahlen in die Zu- kunft projizieren, so werden wir uns zuneh- mend weiteren Aufgaben stellen müssen. Dies erfordert vor allem ein verstärktes En- Hand aufs Herz: ist Ihnen der Begriff „Ge- gagement von ehrenamtlichen Helfern. Um walthaber“ schon mal begegnet ? Abge- diese professionell zu unterstützen müssen sehen davon, dass dieses Wort Gewalt wir auch die weitere Optimierung unserer vorbelastet ist, haben wir es hier mit ei- Abläufe im Blick haben. Dazu gehört, die nem Vertreter der österreichischen Obrig- technischen Möglichkeiten des Internets keit zu tun, ähnlich einem Bürgermeister weiter auszunutzen und unseren Service für oder Landrat. die Mitglieder weiter zu verbessern. Dieser Gewalthaber also vertritt in unse- Damit kommen wir zum Beitrag. Ab 2014 rem Fall die Interessen der 7 bis 8 Gemein- wird der DAV München die Abführungsbei- den mit Grundbesitz im Verwall-Tal und träge (den Teil, den wir aus Ihrem Beitrag bejaht unser Projekt eines Klettersteigs nach München durchreichen müssen) von am Gaiserkopf. Nur wenigen Eingeweih- 24,54 € auf 27,50 € bei A-Mitgliedern und ten wird dieser Berg in unmittelbarer Nä- von 14,72 € auf 16,50 € bei B- und D- Mit- he (ca. 1000 m nördlich) zur Konstanzer gliedern erhöhen. Für die Beiträge der Kin- Hütte bekannt sein. Nach einer umfang- der werden wir anstelle von 7,36 € ab 2014 reichen Vorprüfung erklärten die Erbauer den Betrag von 8,25 € abführen müssen. der Rätikon-Klettersteige (zum Beispiel Diese Mehrkosten lassen sich durch unsere Sulzfluh, Saulakopf u.a.) das Gelände am heutigen Mitglieds-Beitragssätze nicht auf- Gaiserkopf für eine Anlage als Klettersteig fangen, sodass wir gezwungen sind auf un- für geeignet. Mit einer möglichen Länge serer Hauptversammlung im kommenden von 600 Metern und einem Ausstieg an Jahr den Mitgliedern eine moderate Be- der Spitze des Gaiserkopfs bei 2200 Me- tragserhöhung ab dem Jahr 2014 zur Ab- tern wäre der Steig nicht in der obersten stimmung vorzulegen. Dieses Heft enthält Schwierigkeitsklasse angesiedelt, würde nun das neue Touren- und Ausbildungsan- gleichwohl zu einer enormen Steigerung gebot für das kommende Jahr – wir freuen der Attraktivität der Konstanzer Hütte bei- uns auf viele interessante Begegnungen und tragen. Wie unser Hüttenwirt Urban Bol- Herausforderungen mit Ihnen zusammen! ter in Erfahrung bringen konnte, würde die Bergrettung St. Anton den techni- Mit den besten Wünschen schen Teil der Montage übernehmen und Horst Postel 1. Vorsitzender 4 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Unsere Sektion Der Countdown 2012 läuft 7000stes Mitglied in der Sektion Konstanz Der Outdoor-Sport Wandern, Skifahren, Wir gratulieren Wolfgang Gihr ganz Klettern ist beständig im Aufwärtstrend. herzlich zum Beitritt in die Sektion und Das bestätigen die kontinuierlich wach- wünschen ihm mit der magischen „7“ senden Mitgliederzahlen in unserer Sekti- immer Glück und Freude bei all seinen on. Die Aufnahme-Anträge kommen von Touren und Unternehmungen in den allen Altersklassen, - also von Familien mit Bergen. Kindern, Junioren, Erwachsenen bis zu Rentnern – in der Geschäftsstelle an. Fragen an Wolfgang: Am 15. August war die Mitgliederzahl von Was hat dich geprägt im Leben und hat 7000 erreicht! Wolfgang Gihr war für die dann zu dieser Sportart geführt? Sektion das Siebentausendste - Superzahl - Mitglied! Ich bin vor ungefähr 10 Jahren über mei- nen Freundeskreis in die Berge gegangen; Auf diese runde Zahl hat sich die Sektion Skifahren mehr auf der Piste, keine Skitou- konzentriert und besonders gefreut. War es ren in höheren Regionen. doch so, dass sich innerhalb der letzten 10 Jahre die Mitgliederzahl fast verdoppelt hat. War es eine plötzliche Entscheidung, sich Alle Bergfreunde, die registriert sind, und auf diesem Terrain zu bewegen um sich die, die laufend dazu kommen, sind das dann beim DAV anzumelden? Potential der Sektion. Gemeinsam sind wir stark, das ist eine gute Voraussetzung für Es war eine kurze Entscheidung. Ich habe das kollegiale und faire Miteinander. mich auch deshalb beim DAV angemeldet, Wertvolle Bergfreundschaften wurden um sicher unterwegs zu sein, d. h. die Ver- über diesen Sport geschlossen. sicherung, den Service, den der Verein Zur Person Wolfgang Gihr ist 31 Jahre alt, Elektroingenieur und wohnt in Konstanz. Seine sportlichen Aktivitäten sind das Wandern und Skifahren. Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 5
unsere sektion bietet, so das Tourenprogramm, die Gehen deine Ansprüche an die Berge und Bibliothek mit der Möglichkeit z. B. Karten den Bergsport auch in die emotionale auszuleihen, in Anspruch zu nehmen. Das Ebene, d.h. bist du mit dem Herzen und finde ich vorteilhaft. dem Verstand in den Bergen und der Na- tur unterwegs? Dazu möchte ich noch sagen, dass mich das Unglück unlängst in Kärnten / Mall- Ich liebe das Umfeld und akzeptiere, was nitzscharte sehr betroffen hat. Ich war da so an Angenehmem oder nicht so Tol- selbst an der Unglückstelle zu einem spä- lem auf mich zukommt. Ich kann damit teren Zeitpunkt. Das hat mich sehr be- umgehen. Mein Verstand ist natürlich da- schäftigt. Es bestätigt mir, dass das Wis- bei, wenn sich Situationen ergeben, die sen über Gefahren in der Bergwelt nicht ich besser und problemlos umgehen groß genug sein kann. Meine Anmeldung könnte. Oder z.B. wenn aus wetter zum DAV ist damit fundiert. bedingten Gründen in der Gruppe schnell demokratisch anders entschieden werden Ist es für dich wichtig, Gleichgesinnte müsste. Die Wege und die Natur sind zu zu treffen und gemeinsam sportlich respektieren. unterwegs zu sein? Was sind deine Erwartungen an die Sek- Ja. Durch meine Freunde, mit denen ich tion und wie beabsichtigst du dich einzu- immer wieder in die Berge gehe, habe ich bringen? mir inzwischen ein gutes Wissen und Fin- gerspitzengefühl für die Gefahren aneig- Gerne nehme ich etwas an, was mich in- nen können. Es macht Spaß und ich bin teressiert und erklärbar ist. Sei es über ei- auch stolz, wenn ich das gesetzte Ziel – nen Kurs, der sich anbietet. Z. B. würde besonders, wenn es mich anstrengt und ich mich gerne für Klettersteige über das herausfordert erreiche. Sektionsprogramm fit machen. Das würde No risk no fun, ist da nicht ganz richtig. mich freuen und etwas Neues für mich Ich bin schon ehrgeizig, aber eben nach sein. meiner Einschätzung und meinen Erfah- Mein Engagement kann ich durchaus dar- rungen dann Touren zu machen. in sehen, wenn ich länger im Verein bin, Es ist schön, mit anderen darüber zu dis- dass ich mich – auch mal ehrenamtlich - kutieren und sich gemeinsam auszutau- einbinde. Terminlich vom Beruf her müss- schen. Am „Berg“ redet jeder mit jedem te ich das einplanen können. und gibt seine Erfahrungen weiter, ohne sich unbedingt zu profilieren. Private Din- ge, Beruf, Titel etc. sind da nicht so vor- dergründig, bleiben eher im Hintergrund. Die Fragen stellte Helga Brüderle im Diese entspannte Atmosphäre gefällt mir September 2012, Geschäftsstelle DAV, einfach. Sektion Konstanz 6 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Fachreferent „Vorträge“ Nach dem das Fachreferat einige Zeit un- besetzt war stelle ich nun als neuer kom- missarischer Fachreferent vor. Ich bin Ar- min Kehl, 45 Jahre alt und wohne im Radolfzell. Aktiv bin ich in der MTB Grup- pe Radolfzell. Wie stelle ich mir das Referat vor? Ich pla- ne 3 – 4 Vorträge im Jahr rund um die … Zeit für mich Aktivitäten der Sektion Konstanz. Das kann von Reiseberichten einzelner Mit- glieder oder Gruppen bis hin zu Fach- vorträgen mit externen Referenten, wie z.B. Fotografieren in den Bergen oder Pflanzenkunde sein. Um möglichst sol- che Vorträge zu organisieren, die auch wirklich von Interesse sind, rufe ich an dieser Stelle alle Mitglieder auf mir Vor- schläge und Themen an die E-Mail: Ar- min.Kehl@dav-konstanz.de oder an die Geschäftstelle zu schicken. Ich freue mich darauf, ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten. Armin Kehl Täglich von 9 bis 22 Uhr Sauna ab 10 Uhr Dienstags Damensauna Werktags Wassergymnastik um 11, 15 und 19 Uhr Bodensee-Therme Konstanz Zur Therme 2, 78464 Konstanz www.therme-konstanz.de Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 7
unsere sektion Wegereferent andere, insbesondere Wegesanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, werde ich Hilfe benötigen. Falls Sie zu den Uner- In den letzten Jahren bin ich davon ausge- schrockenen gehören, die ein Wochenen- gangen, dass es für die Sektion Konstanz de im wunderschönen Verwall mit einem mit über 6.000 Mitgliedern mit Sicherheit Arbeitseinsatz und exquisitem Essen auf kein Problem ist, für alle anfallenden Auf- der Konstanzer Hütte verbinden möchten, gaben ehrenamtliche Mitarbeiter zu fin- schreiben Sie mir einfach eine mail an ro- den. Bis ich, im letzten Heft, die Zeilen von bert.wagner@dav-konstanz.de oder hin- Ottokar Groten gelesen habe. terlassen Sie auf der Geschäftsstelle Ihre Einige Überlegungen mit der Familie und Telefonnummer. Meine Idee ist es, eine mehrere Telefonate mit dem Vorstand „Mitarbeiterliste“ zu erstellen, die dann später stand dann fest, dass ich die vakan- bei Bedarf die Suche nach Helfern te Stelle des Wegewartes zunächst kom- erleichtert. missarisch übernehmen werde. Das war Mitte August. Seitdem war ich zweimal Robert Wagner für sechs Tage auf der Konstanzer Hütte, habe mir einen Teil des zukünftigen Ar- beitsgebietes angeschaut, erste kleinere Arbeiten durchgeführt und festgestellt, das das Wegewarteamt wohl schon län- ger vakant ist... Mein Name ist Robert Wagner, ich kom- me aus Singen, bin verheiratet und habe drei Kinder. Die Legende besagt, dass ich im Alter von vier Jahren auf die Barmer Hütte gelaufen bin. Diese Wanderung hat keine bleibenden Schäden hinterlassen und durch die Tätigkeit als Wegewart kann ich in Zukunft meiner noch immer anhaltenden Begeisterung für die Berge ungehemmt und verbunden mit einer sinnvollen Tätigkeit fröhnen. Zum Arbeitsgebiet der Sektion Konstanz gehören ca. 12km Forst- etwa 14km Wan- derwege, verteilt auf Rosanna-, Fasul- und Pfluntal. Viele der anfallenden Arbeiten werde ich alleine durchführen können, für 8 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Neues Redaktionsteam Beitragshöhe Der Beitrag für 2013 bleibt unverändert ge- genüber 2012. A-Mitglieder 55,00 Euro, Für unsere Mitteilungshefte haben wir seit B-Mitglieder 33,00 Euro. Kinder allein 25,00 Herbst ein Redaktionsteam gegründet. Euro. Der Familienbeitrag ist 98,00 Euro. Dabei sind Steffi Zieten, in deren Vor- Junioren im Alten von 18 bis 25 Jahren be- standsressort die Sektionsmitteilungen zahlen 33,00 Euro. Wenn Sie im Laufe des angesiedelt sind, weiter aus dem Vorstand Jahres 2013 ihren 26. Geburtstag haben Ottokar Groten, von der Geschäftsstelle wird der Beitrag für das ganze Jahr auf Helga Brüderle und Annette Kälberer, die 55,00 Euro angehoben. bei redaktionellen Arbeiten Erfahrung be- sitzt. Ich freue mich über diese Erweite- Mitgliedsausweise rung, denn die vielfältigen Arbeiten bis Die Ausweise 2012 sind bis zum 28. Februar zum Erscheinen eines Heftes sind in einem 2013 gültig. Die neuen Ausweise werden Team weit besser zu bewältigen. automatisch Anfang Februar versendet. Danken möchten wir allen die sich auch Konnte der Beitrag nicht abgebucht wer- bisher schon eingebracht haben mit Be- den, oder wenn die Adresse nicht stimmt, richten und Bildern und so zur Gestaltung kommen die Ausweise in die Geschäfts- unserer Hefte beigetragen haben. Gerne stelle nach Konstanz. nehmen wir auch Anregungen und Ver- besserungsvorschläge von Euch an, denn Beitragserhöhung für 2014 mit Eurem Engagement steigert sich die In der Jahreshauptversammlung der Qualität unserer Mitteilungen. Sektion im März wird über eine Beitrags erhöhung ab dem 01.01.14 diskutiert Werner Breinlinger werden. Weitere Informationen hierzu im Editorial auf Seite 4. Kündigungen Infos aus der Geschäftsstelle Austritte aus dem Alpenverein für das folgende Jahr nimmt die Sektion bis zum Abbuchung 30. November eines Jahres entgegen. Der Beitrag für das Jahr 2013 wird von der Sektion Konstanz am 14. Dezember 2012 Unsere nächsten von der bei uns angegebenen Bankverbin- Sektionsveranstaltungen: dung abgebucht. Haben wir Ihre aktuelle Bankverbindung? 14.3.2013 Jahreshauptversammlung Wenn nicht, bitten wir um eine formlose Mittelung der neuen Bankdaten. Rücklast- 27.4.2013 Frühlingsfest schriften machen viel Arbeit - und kosten 29./30.6.2013 Sektionstag uns Geld. Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 9
unsere sektion SEKTION KONSTANZ DES DEUTSCHEN ALPENVEREINS Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung (§§ 22 Abs. 1 und 24 der Satzung) Am Donnerstag, 14. 3. 2013 um 19.30 Uhr im Hotel Barbarossa in Konstanz Vorläufige Tagesordnungspunkte 1. Berichte 2012 von Fachreferenten und Vorstand von Schatzmeister und Rechnungsprüfer 2. Entlastung 3. E rgänzungswahlen 1. und 2. Vorstand, Beisitzer, Wegereferent- u. Referent Öffentlichkeitsarbeit 4. Änderung der Satzung zu § 6 Abs. 3 5. Mitgliedsbeiträge neu ab 2014 6. Klettersteig bei der Konstanzer Hütte 7. Anträge, Ergänzungen, Verschiedenes Horst Postel 1. Vorsitzender 10 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Konstanzer Hütte Eintrag vom: 26.08.2012 Sehr schön im Wald gelegene Hütte. Sehr gemütlich, nettes zuvorkommendes Seit diesem Jahr betreibt das neue Päch- Hüttenteam. terehepaar Petra und Urban Bolter unsere Konstanzer Hütte. Darüber haben wir im Eintrag vom: 24.08.2012 letzten Mitteilungsheft Nr. 124 auf Seite Erstklassiges Essen. Hier könnte man- 24 und 25 informiert. Schon ihr Einstand cher Restaurantkoch noch etwas lernen. beim Kennenlern-Wochenende kam gut Leider gab es zum Frühstück nur kräftiges an. Die allgemeine Zufriedenheit, zeigt Vollkornbrot und kein Weissbrot zur Aus- sich in den Reaktionen der Besucher 2012 wahl. im dem „Hüttentest“. Eintrag vom: 17.08.2012 Der „Hüttentest“ ist eine Internetseite auf Oh wie sind wir verwöhnt worden in die- der Berghütten bewertet werden können. ser herrlichen Umgebung! Die Ausstat- Die Kommentare zu unserer Hütte möchte tung der Hütte ist bilderbuchmäßig,da wir euch nicht vorenthalten. könnte man grad einen Film drehen! Siehe www.huettentest.de Alles sehr gepflegt+vor allem die BRETT- LJAUSE war ein echter Traum - soo lie- Werner Breinlinger bevoll gerichtet, soo viel Leckeres! Die Küche tut viel mehr, als man von einer Hütte erwartet! Und Maria ist wirklich Beurteilungen unserer Besucher reizend! im „Hüttentest“ Eintrag vom: 17.07.2012 Eintrag vom: 11.09.2012 Sehr gutes, frisches Essen. Nicht nur Wan- Sehr hübsche, gemütliche Hütte, sehr derer, sondern auch viele Mountainbiker. saubere sanitäre Einrichtungen (gratis Gute Betten im Lager, die keinen Lärm warmes Wasser in den Duschen!) machen beim Umdrehen. Das Hüttenteam ist sehr freundlich und zuvorkommend und hat uns bei allen Eintrag vom: 02.07.2012 Fragen weitergeholfen. Das Essen sowie Gut durchdachte Hüttenaufteilung das Frühstücksbuffet waren mit Abstand (Lager nicht über Gastraum), liebevoll das Beste,was wir in den letzten Tagen gestaltete Hütteneinrichtung, sehr sehr bekommen haben, da kann so manches netter Wirt, der uns auch bei der weite- Restaurant nicht mithalten. ren Tourenplanung (Nachbarhütte schon auf oder noch zu) behilflich war, selbst- Eintrag vom: 31.08.2012 gemachte Speisen durch eigenen Koch - nettes Hüttenteam, hilfreicher Hütten- dabei nicht überteuert - alles bestens und wirt, gutes Essen. empfehlenswert !!! Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 11
unsere sektion Verstorbene Mitglieder ab März 2011 bis September 2012 Name, Vorname Gestorben am: Mitglied seit: Walter Fuchs März 2011 1986 Günther Luther 01.11.2011 1949 Werner 08.12.2011 1988 Schwarzwälder Rita Litterst 11.01.2012 1955 Walter Kirchgässner 2012 1950 Ursula Engesser 18.02.2012 1978 Kriemhild Marquart 18.03.2012 1963 Franz Ruso 10.04.2012 1964 Dorle Schätzl 24.03.2012 1968 Thomas Naberfeld 30.03.2012 1969 Eberhard Schiess 21.06.2012 1955 Helmut Gänswein August 2012 1954 Brynja Sutter August 2012 2012 Fritz Peter Bung 31.08.2012 1935 Stefan Haser Sept. 2012 1956 12 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Nachruf Fritz-Peter Bung Der Vorstand der Sektion Konstanz des Al- penvereins trauert um seinen Berg kameraden Fritz Peter Bung, der schon 1935, mit 7 Jahren, in den Alpenverein aufgenommen wurde. Fritz-Peter Bung war 27 Jahre lang Vor- standsmitglied der Sektion, von April 1975 bis März 1987 zweiter Vorsitzender, Es waren Momente des Glücks, wenn wir von März 1987 bis März 2002 Schatz- uns nach anstrengenden Aufstiegen am meister. In seine Amtszeit als Finanzver- Gipfel die Hände reichen, Augenblicke der walter fielen die durch einen Murenab- Freude, wenn wir die Werke der Schöp- gang erfolgte Zerstörung der alten und fung von oben betrachten und bewun- der Bau der neuen Konstanzer Hütte, die dern konnten. 125-Jahrfeier der Sektion mit zahlreichen Veranstaltungen wie Festabend, Podiums- Unvergeßlich bleibt die Erinnerung an die diskussion und Landesverbandstagung. von Fritz-Peter auf dem Gipfel des Jegi- Diese Aktionen waren mit einem enormen horns, umgeben von hohen Bergen, spon- zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden, tan gehaltene Andacht mit Gebet und Ge- welchen Fritz-Peter vorbildlich meisterte. sang, zu der aus dem Saastal die In Anbetracht dieser Verdienste wurde Kirchenglocken zu uns heraufdrangen. Fritz-Peter 1996 zum Ehrenmitglied ernannt. Auch in Notsituationen stand uns Fritz- Ich denke gern an die vertrauensvolle Peter als Pfarrer stets zur Seite, und dabei Zusammenarbeit mit Fritz-Peter im Sekti- denke ich an das Lawinenunglück am onsvorstand zurück, die auch für mich Kreuz und den Tod meines Kameraden eine Bereicherung war. Als ich nach 10 Schorsch Bernhard am Schreckhorn. Jahren meine Verantwortung als 1. Vor- Fritz-Peter führte als begeisterter Bergstei- sitzender der Sektion abgeben wollte, ger zahlreiche Bergtouren und botanische waren wir uns einig, daß wir gemeinsam Wanderungen, bei denen er bis zu 60 Teil- den Vorstand verlassen werden. Ich wer- nehmern die Schönheit und den Reiz der de den Freund und zuverlässigen Mitar- Berge vermittelte. Zusammen mit meiner beiter in bester Erinnerung behalten. Die Frau habe ich immer wieder an diesen Ex- Sektion Konstanz hat ihm viel zu kursionen teilgenommen. Mit ihm zogen verdanken. wir u.a. hinauf in die Eisregionen von Kö- nigspitze und Weißmies. Raimund Steinhoff Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 13
bERICHTE JUGEND Lofoten Trekking 2012 - Jugendleiter Völlig abgekämpft, ungeduscht, genervt fen hat, prahlen wollte mit allem, was er voneinander und von den Angestellten zu bieten hat. Hunderte Meter hohe Fels- der norwegischen Flugsicherung saßen wände fallen in das Meer hinab, zwischen wir am 9. Juni 2012 in Bodø – nördlich den Bergen immer wieder Fjorde, die das vom Polarkreis, nördlich von der Südspitze türkisblaue Wasser ins Landesinnere brin- Grönlands, nördlicher als jeder Ort, an gen. Die Lofoten lockten uns, eine Gruppe dem wir bisher waren – auf dem Flugha- von Abiturienten und Studenten, mit ihrer fen und fragten uns, wie wir nach Hause Abgeschiedenheit und ihrer gigantischen kommen sollten. Die Lage war prekär, das Landschaft an. mündliche Abitur mussten 3 von uns in Wir kamen nachts in Bodø an, die Sonne naher Zukunft ablegen, ein Nichterschei- schien gerade unter zu gehen. Doch auch nen kam nicht in Frage. Wie also Oslo, un- nachdem wir unser Gepäck geholt hatten ser nächstes Ziel erreichen, wenn die Flug- und durch die menschenleeren Straßen zeuge zwar fliegen, aber keine Passagiere zum Fährhafen liefen, war die Sonne einsteigen können, weil die Flugsicherung noch immer zur Stelle. Mit der Nachtfäh- streikt? re fuhren wir den Lofoten entgegen, die Was hatte uns überhaupt in diese sich von ihrer besten Seite zeigten. Rote 40.000-Einwohner Stadt verschlagen? Es Häuser, steile Felswände und grünes war die Fähre. Die Fähre vom Festland auf Moos, in das wir uns sogleich legten, um die Lofoten. Viele sagen, dass sich, wer uns von der Reise zu erholen. Wir hatten auch immer diese rund 80 mit Tunneln keinen Plan und keine Zeitvorgaben. Als und Fähren verbundenen Inseln erschaf- wir in Moskenes im Süden von den Lofo- 14 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
ten auf der Insel Moskenesoy ankamen, Als nächstes besuchten wir Nusfjord, ein wussten wir nur, dass der Berg Reinebrin- Museumsdorf und Unesco Weltkultur gen ganz in der Nähe eine wunderbare erbe. Hier findet man das Bilderbuch- Aussicht bot. Wir machten uns auf und Norwegen, das es in Moskenes nicht entdeckten gleich, dass die Norweger unbedingt gibt. pragmatische Wegebauer sind: Der Mit dem Bus machten wir uns danach auf schnellste Weg nach oben führt bergauf. den Weg zum Ort mit dem kürzesten Na- Fast ohne Kehren also bestiegen wir un- men der Welt: Å. seren ersten Gipfel. Die Aussicht ließ uns Das tollste in Å ist die alte Bäckerei, in der die anstrengende Reise vergessen und nette Bäckerinnen Zimtschnecken verkau- wir freuten uns auf die kommenden fen, die nach 7 Tagen Maggi-Küche wie Tage. der Himmel auf Erden schmecken. Abends begann der Weg zu unserem Auch in Å kann man etwas über das traditi- nächsten Fernziel: Die Kvalvika-Strände. onelle Leben der Insel-Bewohner erfahren, Wir hatten gelesen, dass sie zu den 10 es gibt eine alte Tranbrennerei und ein schönsten Stränden der Welt gekürt Stockfischmuseum. Noch heute spielt die worden waren. Auf nur einer unserer Fischerei eine große Rolle auf den Lofo- Karten war ein Weg dorthin eingezeich- ten, ist sie doch der Hauptwirtschafts- net. Nach wenigen Metern verliert dieser zweig neben dem Tourismus. sich jedoch und man wandert 3 Tage Gerade hatten wir uns an das Licht, die Ein- lang durch das absolut menschenleere samkeit und das Wandern gewöhnt, da Hinterland der Inselgruppe. Neben stra- erreicht uns die unheilvolle SMS der Flug- paziösen Abschnitten über schnee gesellschaft, die uns dazu bringt, einen Tag bedeckte Joche, durch mit Wasser voll- früher als geplant mit der Fähre überzuset- gesogenen Moostälern und schier zen. Zum Glück fing mit unserer Heim undurchdringbaren Gestrüpp erlebt man reisen-Odysee auch das schlechte Wetter auf dieser wegelosen Etappe viele an, so dass wir zumindest die Wärme und Glücksmomente. Am beeindruckensten Trockenheit der Fähre schätzen konnten. wohl ist das Licht, das sich zwar im Laufe Da saßen wir nun, in Bodo auf dem Flug- des Tages ändert, aber immer da ist. Die hafen und suchten nach einer Reise- Stirnlampen haben wir auf jeden Fall Alternative. Schlussendlich erreichten wir umsonst eingesteckt. nach etlichen Stunden in Zug und Bus und einer Nacht in Trondheim endlich Nach 3 Tagen erreichten wir die Strände, Oslo. Beide Städte machen Lust auf mehr die Anstrengung hatte sich gelohnt. Norwegen und verderben die Lust auf Der weiße Sand zwischen Steilküsten und Alkoholkonsum: 0,6l Bier für umgerech- vor grünen Wiesen sah aus wie der in ei- net 13 Euro – das EM-Spiel der Deut- nem Land in der Südsee, nur die Wasser- schen haben wir trotzdem im Biergarten temperatur erinnerte uns an unsere geo- geschaut und uns schon sehr zuhause graphische Position. gefühlt. Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 15
bERICHTE JUGEND So ging eine sehr lehrreiche Zeit in Nor- wegen zu Ende – Nicht am Trockenfisch riechen und Schafspfade nicht mit Wan- derwegen verwechseln – die wir alle noch lange in Erinnerung behalten werden. Mit dabei waren Julian Heyne, Adrian Phi- lipp, Stefanus Stahl, Mareike Höll, Florian Rümler, Jonas Bentele und ich Leonie Wallisch 16 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Hochtourenwoche 6 Tage Schnee, Eis und hohe Berge! packt und die Zimmer bezogen. Also erst mal ausruhen und ein Nickerchen Die lange geforderte Hochtourenwoche machen - von wegen! Arne, Larissa und in den Ötztaler Alpen fand nun endlich Jacob eröffneten uns, dass sich die statt. Los ging es um 7 Uhr am Parkplatz Steigeisen nicht von selber einstellen des Media-Marktes in Konstanz. Das und dass auch Spaltenbergung gelernt Material wurde zum Kontrollieren aus- sein will. Also rafften wir uns alle wieder gepackt und überprüft. Danach durfte auf und stellten im inzwischen beheiz- es wieder eingepackt werden. Und auf ten Trockenraum unsere Steigeisen ein. ging es in Richtung Ötztal, drei Stunden Und weil das so schnell ging hatten wir später hielten wir an unserem Parkplatz auch noch Zeit, in Dreiergruppen, im in Vent. trockenen und ganz ohne Stress uns die ersten Handgriffe der Spaltenbergung Die Pickel, Steigeisen und Seile wurden beibringen zu lassen. verteilt und los ging es. Zur ersten Hütte waren wir noch auf normale Wander- Das Timing war wie immer perfekt, als wegen und Asphalt unterwegs. Hier wir fertig waren gab es Abendessen. wurde das erste Mal unser Material auf Danach wurde noch die Tour zu Ende die Probe gestellt als wir in regelmäßi- geplant und unser Abmarschzeitpunkt gen Abständen vollgeregnet wurden. auf 10 Uhr festgelegt. Wir verkrochen Als wir in der Hütte ankamen, haben wir uns so langsam in Richtung Zimmer mit erst mal unser ganzes Material ausge- Träumen von strahlendem Sonnen- Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 17
bERICHTE JUGEND schein, steile Gletscher und kristallkla- waren wir auch schon an der Hütte, rem Eis. Als ich aufwachte sah ich schon allerhöchste Zeit für eine Mahlzeit, und die Sonne durchs Fenster linsen, aber die kam dann auch und wie ich behaupte nix wars mit Sonne, geschneit hatte es eines der besten Essen der Tour. Auf die ganze Nacht durch und es gab 10 cm dem Brandenburger Haus verbrachten Neuschnee, naja, immerhin hell war es wir also die nächsten drei Tage, zuerst dadurch. Also schnell gefrühstückt und wurde das Spaltenbergen in einem weiter ging es mit vollen Bäuchen und Windkolk und dann auch in einer richti- Rücksäcken mit durchschnittlich 10 Me- gen Spalte geübt. Ein bisschen Überwin- tern Sicht. dung hat es schon gebraucht einfach Als wir nach ein paar Stunden am Glet- mal so in eine Spalte zu hüpfen, aber wir scherrand ankamen, die Steigeisen an- waren ja auch nicht zum Vergnügen zogen und das Seil anlegten, kam das hier. erwartete Hochtourenfeeling auf. Und nach schlappen vier Stunden im Schnee Das Wetter hat immer noch nicht so ganz mitgespielt und die ersten Blasen gab es auch schon an den einen oder anderen Füßen. Aber auf eine Tour hat uns das Wetter dann doch noch gelas- sen, und was für eine! Wir sind auf den Hausberg und sind von da aus einem wunderbar ausgesetzten und schmalen Grat gefolgt. Durch den immer noch lie- gendem Schnee wurde das Ganze noch etwas kniffliger, aber dank gut gelegter Fixseile von Arne, Jacob und Larissa konnten alle die Strecke in Nullkomma- nix bewältigen. Bei dem Mittagessen, das wie immer aus Nüssen, etwas Schokolade und Wasser bestand hat sich sogar die Son- ne kurz blicken lassen. Im weiteren Ver- lauf der Tour sogar noch öfter! Denn als wir schließlich das letzte Couloir hinun- ter auf den Gletscherrand sind, standen wir vollkommen in der Sonne. Nachdem wir einen wundervollen Ausblick auf das Ötztal genossen haben, flogen auch schon die ersten Schneebälle. Die weiter unten am Hang Stehenden wurden gna- 18 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
denlos zum Gletscherrand getrieben mehrmals vermittelte.Los ging es nach und ihnen blieb nichts anderes mehr üb- dem leicht gefrorenen Frühstück um rig als sich in selbstgebauten Schnee- zwanzig nach sieben. Zu diesem Zeit- höhlen zu vergraben. Ausgepowert gin- punkt hörte man vor allem Jacob her- gen wir zum Gletscher und seilten uns ummaulen, der sich darüber beschwer- an. Nachdem der schusselige Jakob sei- te, dass wir nicht bei Sonnenaufgang nen Pickel wiedergefunden hatte, ging auf dem Gipfel waren. es auch schon los zurück zur Hütte, wo Er verstummte aber schnell wieder als uns ein wunderbares Abendessen die Sonne die ersten Gipfel in goldenes erwartete. Licht tauchte und wir über den ange- Von dort aus wurde die nächste Tour frorenen Schnee in Richtung unseres von Klara und zu kleinen Teilen meiner ersten Gipfels stiegen, dem Fluchtkogel Wenigkeit geplant. Wir legten den Ab- mit 3500 Metern Höhe. Wir stapften marschzeitpunkt auf ca. halb sieben vorbei am Windkolk und stiegen in die fest, das bedeutete, dass wir um halb Gipfelflanke ein, die wir nun seilfrei sechs aufstehen mussten, endlich beka- gingen, da die Gefahr eines Mitreiß- men wir mal die richtigen Strapazen ei- sturzes zu groß und der Gletscher aper ner Hochtour zu spüren, wie Arne uns war. nz Mehr Konsta IM Leben! lleicht n, zahlen wir vie er ke al s Ku nd en unterstütze Wa ss er, ab er „Weil wir die St adtw d erstklassiges me hr fü r sa uberen Strom un un se re m St ad tteil, in ein bisschen ndergarten in auch für den Ki dadurch indirekt re Freu nde gehen.“ er und ih ke. den unsere Kind Deine stadtwer r Ko ns ta nz in die region. bring’ meh Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 19
bERICHTE JUGEND Die Flanke war aber mit „nur“ 30 Grad schlafen, weil wir wieder um sieben Uhr noch recht einfach zu begehen. Auf dem losgehen wollten. Nach dem Frühstück Gipfel suchten wir dann den weiteren mussten wir leider auf Anna verzichten, Weg, der vorbei an den imposanten Ver- die wegen ihrer gigantischen Blase am nagtwänden einem steilen und verschnei- Fuß am Weitergehen gehindert war. Das ten Grat folgte. Hier kamen wieder das stimmte uns natürlich traurig, hinderte Kletterkönnen von Arne, Larissa und Ja- uns aber nicht am Weiterlaufen. Also cob zum Einsatz, die an der einen oder brachen wir auf und wühlten uns durch anderen Stelle ein Fixseil legten, damit wir die Geröllfelder, bevor wir sie erblickten, sicher ankamen. Nachdem wir den finalen die im Führer so eindrucksvoll beschrei- Grat hinunter waren, banden wir uns wie- bene steile Eisrinne, naja, was davon üb- der ein und querten den Gletscher bis zu riggeblieben war, ist nun ein bisschen einem Wanderweg der uns zum heutigen nasser Pappschnee und ein Klettersteig, Tagesziel bringen würde, der Breslauer aber trotzdem freuten wir uns auf den Hütte. Gletscher dahinter. Also ging es gleich Am Fuße des Gletschers genehmigten weiter über den Klettersteig hinweg auf die heutigen Tourenleiter eine Mittags- den Gletscher.Inzwischen hatte sich pause, bevor es jetzt wieder in normalen auch das gute Wetter wieder von uns Wandersachen und zur Abwechslung verabschiedet und wir standen mal wie- ohne Seil und Steigeisen weiter in Rich- der in Wind und Nebel. tung Hütte ging. Wir folgten dem Weg weiter bis zu unserer ersten Hütte, der Nach ca. zwei Stunden über den Gletscher Vernagthütte. Von da aus weiter mar- und über eine kleine Felspassage standen schierten wir ins Hinterland.Nach einem wir alle auf dem Gipfel und genossen die uns endlos anmutenden Weg quer durch herrliche Aussicht, die vor allem aus Nebel die Prärie der Ötztaler Alpen kamen wir bestand. Schade, aber immerhin hatten zu einem kleinen Bergsee wo es nach ei- wir nette Gesellschaft von ein paar Tsche- ner kurzen Wasserschlacht und Ver- chen, die uns auch auf dem Weg runter schnaufpause auch schon weiter ging. ständig über den Weg gelaufen sind. Die letzte halbe Stunde zur Hütte war Wieder an der Hütte wurde geduscht und dann auch schnell geschafft. Auf der sich wieder in Jogginghosen gehüllt. Das Hütte wurden wir von selbstgemachtem Abendessen fiel wie immer aus und uns Mikrowellenessen und freundlichen wurde allen schmerzlich bewusst, dass es Gastarbeitern bedient und von vorne bis morgen wieder zurück ins erschreckend hinten verwöhnt. tief liegende Konstanz ging. Also wurde der Abend voll genutzt mit Memory, Mau Arne erklärte uns dann, dass wir mor- Mau und Skat. gen auf unser großes Ziel, die Wildspit- Als wir alle im Bett lagen, entbrannte die ze, gehen würden, den zweithöchsten übliche Schlacht um die Kissen bevor Berg Österreichs. Also ging es früh auch Larissa und Jacob einschliefen. 20 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Nach einer kurzen Einheit zum Thema Viel Spaß mit den Bildern auf: selbst aus einer Spalte retten traten wir jdav-konstanz.de am nächsten Morgen alle wieder den Weg ins Tal an. An den Autos angekom- Alexander Bock men, gingen die Hartgesottenen noch schnell in den Fluss baden, bevor wir un- Teilnehmer: ser Gepäck einluden und Richtung Hei- Anna Merkler, Alexander Bock, mat düsten. Dort hatten wir nämlich al- Dominik Feiden, Johannes Beyer, lerhand zu erzählen, von Schnee, Eis, Klara Schönenberger, Lisa Genseleiter Kälte und jeder Menge Spaß, die garan- Leiter: tiert jeder auf diesen genialen sieben Ta- Larissa Münzner, Jacob Heinemann, gen hatte. Arne Aerts Die wilden Exen sind gewachsen. Hier ihr aktuelles Bild auf dem Gipfel des Schesaplana (2965m). Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 21
bERICHTE sektion Projekt 1800 Einige Schüler mit dem verschneiten Patteriol im Hintergrund. Lernort Alpen Gruppe sicher führten. Hier einige Mo- Dank einer großzügigen Spende konnte mentaufnahmen der Schüler: „Ein Frosch! der Alpenverein Konstanz in Kooperation Ein Frosch!“, ruft Julio begeistert und be- mit der Schulsozialarbeit der Stadtjugend- obachtet das hüpfende Tier am Bach, pflege Radolfzell in der Teggingerschule während Kim und Sonita müde auf der mit zwölf Jugendlichen für drei Tage auf Holzbank liegen und Müsliriegel und die Konstanzer Hütte in Österreich Sonne genießen. Dominic und Simon fahren. schmeißen Steine in den Fluss, an dem alle zuvor gemeinsam große Steinmänn- Ziel war es mit Schülern in die Berge zu chen gebaut haben. gehen, die sonst keinen Zugang dazu ha- ben. Eine gemischte Gruppe neuzuge- „Ich hab‘ wieder energy!“, lässt Vladimir wanderter Schüler aus der Internationa- die anderen wissen. Zeynep schnürt er- len Vorbereitungsklasse (IVK) und neut die Wanderstiefel für die letzte deutschen Schülern, machte möglich, Etappe durch die Rosanna-Schlucht ins dass die deutsche Sprache im Erleben ge- Tal. Es kann weiter gehen! Die zwölf Kin- lernt werden konnte. Schüler der IVK der der Tegginger Schule kommen von Klasse erhalten anstelle des normalen der Konstanzer Hütte, hinter ihnen liegen Deutschunterrichts Deutsch als Fremd- ereignisreiche Wandertage mit Jutta sprache. Begleitet wurde das Projekt von Hertlein und Markus Brügel vom Alpen- zwei erfahrenen Wanderleitern, die die verein und dem Schulsozialarbeiter Hay- 22 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
dar Sanli: Sie haben beim Anstieg An- strengungen auf sich genommen („weniger laufen wäre auch gut gewesen“), den Anblick von Wasserfällen und dem türkisglitzernden Verwall-See genossen, sind mutig durch Kuh- und Schafherden gegangen, liefen ausdauernd bei Wind und Regen bis sie den Schnee erreichten, haben leckere Spaghetti auf der Hütte gegessen, die Nächte in Stockbetten ge- schlafen und viel Spaß miteinander gehabt. Wanderleiterin Jutta Hertlein mit den Benedikt gefiel besonders die Landschaft, Schülern unterwegs (zweite von rechts). Julio die Teamarbeit. Luis will noch auf einen Gipfel. Für Ali war vieles neu. Nicht nur die Bergwelt, sondern auch die deutschen Wörter dafür. Aber er lernt schnell. So weiß er nun, was „Gletscher“, „Höhen- meter“, „Wanderkarten“ und „Schluch- ten“ sind. Ähnlich geht es auch ande- ren Kindern, deren Muttersprache russisch, rumänisch oder spanisch ist. An der gemütlichen Konstanzer Hütte Die Berge erkunden, in der Natur sein mit dem Hüttenwart. und gemeinsam schwierige Situationen zu meistern - diese Erfahrungen wur- den durch eine gelungene Kooperation zwischen der Schulsozialarbeit der Stadtjugendpflege Radolfzell, der Teg- gingerschule und dem Alpenverein ermöglicht. Für die nette Unterkunft und Unterstüt- zung vor Ort sei der Familie Bolter herzlich gedankt. Steffi Zieten, Organisation DAV Haydar Sanli, Stadtjugendpflege Jutta Hertlein und Markus Brügel, Einige Schüler am Schneefeld vom Nord- Wanderleiter DAV ostgrat des Patteriols. Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 23
bERICHTE sektion Ich bin eine Headline Klettern mit Diabeteskindern „Ich habe heute meine Höhenangst Welt des Kletterwerks. Nachdem ich überwunden!“ drei Jugendleiter für meinen „Aktions- oder „Ich bin über die ganze Slackline tag im Kletterwerk“ gewinnen konnte ohne Hilfe balanciert!“, das waren nur und der Vorstand der Sektion „grünes zwei Aussagen von begeisterten Kin- Licht“ für einen vergünstigten Eintritts- dern, die ihre ersten Erfahrungen mit preis gab, stand der ungetrübten Klet- der vertikalen Welt bzw. mit der Slackli- terfreude nichts mehr im Wege. Neben ne im Kletterwerk Radolfzell sammeln den sportlichen Aktivitäten, waren auch durften. Diabetes-Schulungen ein wichtiger Be- standteil des Tages. In Kleingruppen In der ersten Pfingstferienwoche 2012 wurden zusammen mit dem Ärzteteam verbrachten dreißig an Diabetes er- sowie den Diabetesberaterinnen wichti- krankte Kinder spannende Tage am Bo- ge Punkte und Aspekte, die bei sportli- densee. Untergebracht waren die Mäd- chen Aktivitäten zu berücksichtigen chen und Jungen im Alter von 9 bis 13 sind, erarbeitet und vorgestellt. Die je- Jahren, die meist schon von klein auf weils andere Hälfte der Kinder konnte Diabetes haben, im Naturfreundehaus in sich derweil an den Kletterwänden im Markelfingen. Neben einem Ausflug Kinderkletterbereich, im Boulderbereich zum Wild- und Freizeitpark in Allens- oder im Slacklineraum versuchen. Für bach und einem feucht-fröhlichen „Was- den ein oder anderen kostete es schon sertag“ am und im Bodensee, folgte am Überwindung plötzlich so viel Luft unter Donnerstag ein Ausflug in die vertikale den Füßen zu haben und auch beim 24 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Bouldern oder Slacken sorgten die un- natürlich bei den Jugendleitern Stefan gewohnten Bewegungsabläufe schnell Feickert, Jonas Freihart und Georg Has- für dicke Arme. Bei einer gut gegrillten selberg für die tatkräftige Unterstützung Würstchenmischung, Brot und Rohkost beim Sichern und Betreuen der Kinder wurden die benötigen BE’s (Broteinhei- bedanken. ten) schnell wieder zugeführt und so konnte es in die zweite Kletterrunde ge- Die Kinder erhielten in der Freizeit die hen. Nach einem abwechslungsreichen Möglichkeit, gemeinsam mehr über ihre Tag im Kletterwerk brachte der seehas Erkrankung und den Umgang damit zu uns wieder zurück nach Markelfingen. lernen. Vor allem freuten sie sich darü- ber einmal zu erleben, dass es anderen Bei der „Feedbackrunde“ am Ende der Kindern genauso ergeht und sie unter Freizeit habe ich mich sehr gefreut, dass Berücksichtigung einiger Regeln fast all dem überwiegenden Teil der Kinder der das machen können, was alle Kindern Ausflug ins Kletterwerk und das gebote- gern machen. Dabei war die Herausfor- ne Programm sehr gut gefallen hat. An derung „Klettern“ ein ganz besonderes dieser Stelle möchte ich beim Vorstand Erlebnis. der Sektion, insbesondere bei Reinhard Schröter, beim Team der Kletterhalle und Alexander Schäkel Christoph hofmann BirNauer strasse 6 Baumpflegespezialist mit 78464 koNstaNz eidg. fachausweis tel +49 (0) 7531 361 93 39 mobil +49 (0) 178 827 27 98 tree care specialist with fax +49 (0) 7531 361 68 77 fed. certificate of higher Vet. W W W.stammesbrUDer.De Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 25
bERICHTE sektion Ich bin eine Berliner Headline Höhenweg Sa., 18.Aug. 1250 HM gebraucht. Selbst auf unserer Kennt jemand Finkenberg? Obwohl wir Höhe war es fast unerträglich heiß, so aus verschiedenen Richtungen angereist dass wir die Gelegenheit zum Bad im eis- sind haben wir uns wie verabredet beim kalten Wasser des Wesentlekarsees kurz Einstieg zum Heinrich Hecht Weg unterhalb des Friesenberghauses gerne getroffen. nutzten. Ein traumhaft schöner Tag mit Wir, - das sind Doris, Heike, Sandra, Ge- Ausblicken auf Olperer, Hochfeiler und org, Gunter, Horst und Bernd- wollen Großen Möseler. den Berliner Höhenweg erwandern. Der Heinrich Hecht Weg führt überwiegend Mo., 20.Aug. durch schattigen Bergwald zur Gamshütte Verpflegungstechnisch hat uns das Frie- (1916 m), unserem 1. Stützpunkt. senberghaus nicht ganz überzeugt, dafür Aufstieg 3 h und 900 HM, als Variante waren die Lager in Ordnung. Start um gibt‘s noch die Vordere Griesbergspitze 8 Uhr, dann aber erst mal im steilen Son- mit zusätzlichen 800 HM. nenhang über 200 HM hoch. Nach 2 h erreichen wir auf einem schönen Höhen- So., 19.Aug. weg die 2008 neu erbaute Olperer Hütte Heute steht eine unserer Turbo-Etappen (2389 m). Da heute nur 6 h Laufzeit ange- auf dem Plan. Lt. Beschreibung sind es sagt sind gibt es hier die erste Pause. Ra- von der Gamshütte zum Friesenberghaus schen Schrittes steigen wir die 600 HM in (2498 m) 1400 HM und 7 bis 9 Stunden 1,25 h zum Schlegeisspeicher ab. Dort er- Gehzeit. Wir haben 8 h reine Gehzeit bei schrecken uns Massen von Tagestouristen 26 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
und Eiskaffee gab‘s bei der Rast im Zam- nimmt die Abkürzung zur Mörchenschar- ser Eck leider auch keinen. Nach einer kur- te, um sich 2 Stunden als Schartenwäch- zen Pause steigen wir in der Nachmittags- ter zu betätigen. Mit seinem frisch gebü- hitze die 500 HM zum Furtschaglhaus gelten weißen Hemd ist er auch allen (2298 m) auf. Super Abendessen im von aufgefallen und war Die Attraktion in der 3 Seiten verglasten Gastraum mit Blick auf Scharte. Großen Möseler und Furtschaglspitze. Der steile, seilversicherte Abstieg war jetzt eine Kleinigkeit für alle Teilnehmer Di., 21.Aug. und erwies sich sogar als angenehmer als Da die Wettervorhersage Gewitter nicht gestern. Lediglich der Gegenanstieg von ausschließt frühstücken wir bereits um 400 HM erwies sich als sehr schweiß 6 Uhr. Beim anschließenden Aufstieg sind treibend. Die Greizer Hütte (2227 m) ist alle dankbar für den frühen Abmarsch eine urige und gemütliche Hütte. Bei der um 7 Uhr, so bringen wir die 850 m Auf- Ankunft wird man von den beiden Haus- stieg aufs Schönbichler Horn (3133 m) ziegen begrüßt. überwiegend im Schatten hinter uns. Der Gipfelaufstieg ist nicht ohne und sehr viel Do., 23.Aug. mit Drahtseilen versichert. Der Abstieg Bei wolkenlosem Himmel bewältigen wir (1200 HM!) ist sehr beschwerlich, Gott den Großteil der 400 HM zur Lapenschar- sei Dank gibt es einen Eiskaffee-Stop in te im Schatten. Der steile Abstieg - wie der Alpenrose (1878 m). üblich teilweise durch Blockwerk - war Die Berliner Hütte (2042 m) imponiert mit nochmals eine Belastungsprobe für die ihrem kolossalen Baustil der späten Grün- Knie. Anschließend wandern wir ohne derzeit - aber welche AV-Hütte kann große Höhenverluste über dem Talgrund schon mit komplett holzvertäfelten Räu- zur Kasseler Hütte (2177 m), dabei queren men und einem 5m hohen Speisesaal mit wir viele Bäche und die - mal wieder - seil- Kronleuchtern aufwarten? Muß man ge- versicherte Elsenklamm. sehen haben, beim nächsten Mal würden Kurz vor der Hütte noch über eine schau- wir aber in der Alpenrose übernachten. kelnde Hängebrücke mit Tiefblick. Mi., 22.Aug. Fr., 24.Aug. Das Frühstück blieb doch etwas hinter Eigentlich steht heute unsere 2. Turbo- den Erwartungen zurück, die der impo- Etappe mit 9 h Gehzeit auf dem Plan. Es sante Speisesaal geweckt hatte. Ab- gewittert und regnet stellenweise heftig marsch wieder um 7 Uhr bei leichter Be- seit dem frühen Abend und die ganze wölkung im Schatten. Der Umweg über Nacht durch. Als es morgens um 8 Uhr die Melkerscharte wird als Trainings immer noch regnet, ist für uns klar, dass einheit „leichte Blockkletterei“ definiert. wir diesen Tag nicht wie geplant wan- Einzig unser 1. Vorsitzender Horst verlus- dern werden. Der Hüttenwirt hat uns am tiert sich beim Mineraliensuchen und Abend auch noch vor den teils sehr Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 27
bERICHTE sektion großen Blöcken gewarnt, die durch ihren Flechtenbewuchs bei Regen gefährlich rutschig werden. So steigen wir erst mal in‘s Tal zur Grüne-Wand Hütte (1438 m) ab. Während wir bei einem Kaffee noch überlegen, ob wir von der Staumauer des Speichers Stillup zur Karl-von-Edel Hütte aufsteigen sollen um morgen noch die Ahornspitze (2976 m) zu besteigen nimmt uns ein weiterer Regenschauer die Entscheidung ab. Gemeinsam beschlie- ßen wir mit dem Kleinbus nach Mayr- hofen zu fahren und unsere Tour zu be- enden. Wenn man sich die Kommentare auf der Homepage der Kasseler Hütte (schwere Unwetterschäden) anschaut wohl keine schlechte Entscheidung. Generell ist zu sagen, dass diese Tour so- wohl den technisch versierten als auch konditionsstarken Wanderer erfordert. Auch wenn alle Wege gut versichert sind ist doch ständige Konzentration gefor- dert. Der Wettergott war uns - mal wieder - überwiegend hold gesonnen, so daß die um 1 Tag vorgezogene Rückreise keinem wehtat. Bernhard Teufel 28 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
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bERICHTE sektion Wanderungen mit dem Touristenklub Tabor im Böhmischen Paradies Nach Besichtigung der Burgruine Frydstejn führt der Weg zum Pantheon. Auch beim diesjährigen Treffen zeigte bizarre Felsenstädte und malerische Tä- sich, dass nach 18 Jahren das Interesse ler. Zu den Veränderungen trug auch der an gemeinsamen Wanderungen sowohl Fluß Jizera bei, der sein Flußbett mehr- beim Touristenklub Tabor wie bei der mals veränderte. Sektion Konstanz keinesfalls nachgelas- sen hatte.Unterwegs bietet sich immer In Zusammenarbeit mit Dieter Kleiner hat- die beste Möglichkeit, Landschaft und te Richard für die Zeit vom 22. bis 29. Juli Kultur des jeweiligen Gastlandes kennen 2012 für diese Region ein vielversprechen- zu lernen und die Freundschaft zu des Programm ausgearbeitet, das dank vertiefen. der Wetterverhältnisse in vollem Umfang durchgeführt werden konnte. Richard Cerny beglückte seine Konstanzer Freunde in diesem Sommer mit dem Böh- Nach der Anfahrt über fast 700 km tra- mischen Paradies. Diese Region war in fen sich die 23 Teilnehmer – 12 von der prähistorischer Zeit von einem Kreide- Sektion Konstanz und 11 vom Touris- meer bedeckt. Das hinterließ mächtige tenklub Tabor - im Ort Frydstejn-Roud- Ablagerungen, die eine ausgedehnte ny, im Nord-Tschechien gelegen. Herz- Sandsteintafel bildeten. Durch Vulkanis- lich war die Begrüßung unter Freunden, mus zerfiel das Massiv. Ergüsse des Mag- aber auch die Neulinge fanden trotz der mas bildeten Basalterhebungen. Durch unterschiedlichen Sprache schnell die lange währende Erosion entstanden Kontakt. 30 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
Am Montag besuchte die Gruppe zu- Kämpfe im Jahre 1866 erinnern soll, be- nächst zum Geld wechseln die Stadt Tur- stiegen und die in den Felsen eingebaute nov. Nach der Besteigung der Burgruine Burg Velecov besucht. Parez folgten Auf- und Abstiege im Na- turreservat Prachovské skály, den be- Am Donnerstag stand die Führung durch kanntesten Felsformationen des Paradie- das Jagdschloß Humbrecht im Pro- ses, ein Eldorado auch für Kletterer. Alle gramm, dem sich die Besichtigung des Teilnehmer waren von den Felswänden, Ortes Sobotka mit Kirche und Block Türmen und Nadeln sowie den Aussichts- häusern anschloß. Dann wanderte die kanzeln - von denen ein Teil über Trep- Schar durch die Täler Vesecky Plákanek pen, Leitern und Brücken erreichbar - be- und Plakánek zur Burg Kost, eine der eindruckt. Die Besichtigung der Stadt schönsten, größten und besterhaltens- Jicin mit ihrem Uhrturm, dem Marktplatz, ten Burgen von Tschechien, zwischen der Kirche und historischen Gebäuden morastigen Tälern und Teichen, auf ei- beendeten den ersten erlebnisreichen nem Sandsteinfelsen erbaut. Durch das Tag. Tal von Prokopské údoli gelangten die Wanderer zum Ort Libosovice. Am Dienstag wanderte die Gruppe von Ein weiterer Höhepunkt lag in der Besich- der Paßhöhe über Frydstejn zunächst tigung der Burgruine Trosky, im 14. Jahr- zum Turm Kopanina, um die Aussicht zu hundert auf zwei Vulkangipfeln errichtet. genießen, nach dem Abstieg zur Burgru- Von hier beeindruckte wieder einmal die ine Frydstejn folgte die Besichtigung der Schau über die weite Landschaft mit aus dem 14 Jahrhundert stammenden Hügeln und Tälern, dem Waldreichtum, Burg und die Besteigung des 15 m ho- zahlreichen Teichen und den riesigen hen Turmes. Nächstes Ziel waren die aus Getreidefeldern. dem Tertiär stammenden bizarren Krei- desandsteinfelsen mit dem auf der ehe- Das Gebiet um Hrubrá skála wurde am maligen Feste Vranov errichteten Pan- Freitag angefahren. Dem Aufstieg zum theon, die Ausblicke auf den Fluß Jizero als Weltkulturerbe eingestuften Gutshaus und den Ort Malá Skála gewährten. Kopic folgte der Abstieg ins Tal, wo der Dem Abstieg zum genannten Ort folg- ungelernte Bildhauer Kopic zahlreiche ten der Gegenanstieg zum Felsturm So- Reliefs, auch mit Motiven aus der böhmi- kol sowie zu den Felsgebilden von Be- schen Geschichte, in die Felsen eingemei- sednické skaly. ßelt hatte. Später musste man auf die Besichtigung des Schlosses Hrubá Skála In den Westen des Paradieses führte die wegen einer Veranstaltung verzichten, Tour am dritten Tag. Die Felsformationen doch der nahe gelegene Felsturm bot von Drabské svetnicky und Prihazy wur- wieder lohnende Ausblicke. Faszinierend den erwandert, der 463 m hohe Berg war die anschließende Wanderung durch Muzsky mit dem Denkmal, das an die das Felslabyrinth Mysi dira im Talgrund. Sektion Konstanz des Deutschen Alpenverein Mitteilungen 2012 31
bERICHTE sektion Wer gedacht hatte, eine Steigerung der Bei den gemütlichen Abenden sorgten Felslandschaft sei nicht mehr möglich, gemeinsam gesungene tschechische und wurde hier eines Besseren belehrt. Die deutsche Lieder, von Manfred Rummel Aussichten von den Felstürmen Mariáns- auf dem Schifferklavier begleitet, anre- ka, Kapelnik, Janova, die Besichtigung gende Gespräche sowie ein Grillabend der Burg Valdstejn und der Abstieg vom für gute Stimmung. Unsere tschechi- Turm Hlavatice nach Turnov beendeten schen Freunde trugen mit guten Deutsch- den Tagesablauf. kenntnissen zur Verständigung bei. In der Pension „U Pestu“ waren die Teilnehmer Der letzte Tag sah eine Wanderung ent- gut untergebracht und mit Abendessen lang der Flüsse Jizera und Kamenice vor, und Frühstück versorgt. die bei zunehmender Wärme im schatti- gen Wald Erholung bot. Luftig war es Beim Abschied begrüßten alle den Vor- bei der Schau vom Aussichtturm Rozh- schlag Dieter Kleiners, sich im kommen- ledna na Kazákove in 744 m Höhe, der den Jahr zur Tourenwoche im Schwarz- eine umfassende Rundsicht bot. Mit der wald wiederzusehen. Besteigung der Burgruine Rotstejn en- dete das Exkursionsprogramm. Raimund Steinhoff Tourengruppe auf einem Felsturm im Naturreservat Prachovské skály. 32 Mitteilungen 2012 www.dav-konstanz.de
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