Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig

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Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Die
Zukunft
so
hell

2020/21
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Die Zukunft
   so hell

   2020/21
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Inhalt

Vorwort                               4

Spielzeitübersicht 2020/21            6

Musiktheater                         18
Schauspiel                           44
Tanztheater                          84
JUNGES! Staatstheater               106
Staatsorchester                     126
Extras                              146

Partnerschaften und Kooperationen   152
Service                             162
Mitarbeiter*innen                   170
Saalpläne & Preise                  178
Impressum                           187
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Liebe Wissensdurstige,
liebe Zukunftsforscher*innen,
liebe Theaterbesucher*innen von
heute und morgen,

da ist er, der Spielplan 2020/21. Coronatauglich,      ­unseren Planeten noch nicht ganz verloren, son­         Das Aquarium verwandeln wir in eine analoge           das JUNGE! Staatstheater mit Volldampf Richtung
flexibel und sehr lebendig. Die vergangenen Monate     dern stellen uns den brennenden Zukunftsfragen.          Spiel-und Forschungsstätte, das Analogicum,           Zukunft. Während Hartmut El Kurdi in »Clevergirl«
waren für uns alle eine große Herausforderung.         Viele Menschen arbeiten an Perspektiven, Lösungs-        Früher war alles besser? Untersuchen wir, wie         für alle ab 8 Geschlechterklischees so humor- wie
Wie sollen wir planen, wenn so vieles nicht vor­       und positiven Denkansätzen.                              sich das Zusammenleben durch Digitalisierung          lustvoll auflöst, widmen sich das experimentelle
ausgesagt werden kann, mit welchen Situationen         Braunschweig ist eine Forschungsstadt, und               und Künstliche Intelligenz verändert hat und noch     Musiktheater »Fake Voices« von Erich Lesovsky,
müssen wir rechnen? Aber nun ist es uns gelungen,      das Thema Forschung interessiert auch uns in             verändern wird.                                       die Romanadaption »Die Insel des Dr. Moreau«
eine Saison zu präsentieren, bei der wir davon         der kommenden Saison. Wir loten Utopien wie                                                                    nach H. G. Wells und das Tanzstück »Die letzte
ausgehen können, dass wir sie auf den Bühnen           Dystopien mit spielerischem Ernst aus und zeigen         Im Musiktheater wird weiterhin der Schwerpunkt        Pflanze« von Teresa Rotemberg der Trias Mensch
des ­Staatstheaters erleben werden. Nach etlichen      die Welt als eine, die man verbessern kann. Wir          des Zeitgenössischen erforscht. Jake Heggies          – Natur – Maschine und ihren widersprüchlichen
Lockerungen in den letzten Wochen sollte es auch       sehen die Gefahr des Scheiterns, loten aber alle         eindrucksvolles Werk »Dead Man Walking« erzählt       Beziehungen.
den Theatern wieder erlaubt sein zu spielen. Natür­    Möglichkeiten aus, um dies verhindern zu können.         von Schuld, Vergebung und Menschlichkeit
lich unter Beachtung der notwendigen Schutz­           Die Zukunft so hell – das ist ein trotziges Motto, ein   im Angesicht der Hinrichtung eines Schwer­            Vergangene Zukünfte prägen den neuen Sinfonie­
maßnahmen. Wir sind gewappnet und freuen uns           Aufruf, sich einer vermeintlichen Vergeblichkeit         verbrechers, in Toshio Hosokawas Oper »Hanjo«         konzert-Zyklus »Avantgarde« des Staatsorchesters.
auf den Herbst. Freuen uns vor allem auf Sie, liebes   entgegen zu stemmen.                                     verschwimmt in endlosem Warten der Übergang           Komponisten wie Schreker, Ligeti, Ravel,
Publikum, das uns so treu in den letzten Wochen                                                                 von Wirklichkeit und Fantastik. Wir eröffnen die      Strawinsky, Schulhoff, Gershwin, Foote, Antheil
begleitet hat. Haben Sie uns doch mehr als einmal      Das Schauspiel unter Leitung der neuen Schau­            Spielzeit im Musiktheater mit »Fidelio« in einer      und Copland stehen neben Mozart, Brahms,
gezeigt, wie solidarisch Sie zu Ihrem Theater in       spieldirektorin Ursula Thinnes, die wir in unserem       Fassung, die Sie überraschen wird. Weitere große      Tschaikowsky, Mahler und Beethoven, deren
der schweren Zeit stehen. Der direkte Kontakt mit      Leitungsteam herzlich willkommen heißen, nimmt           Opernklassiker wie Dvořáks »Rusalka«, Händels         Werke, neben vielen weiteren, zu erleben sein
Ihnen hat uns sehr gefehlt, wir können es kaum         das Thema Zukunft in seiner ganzen Wider­                »Alcina« und Mozarts »Die Zauberflöte« stehen auf     werden. Beethovens 9. Sinfonie eröffnet als über­
erwarten, wieder für Sie Theater zu spielen.           sprüchlichkeit ins Visier: Vergangene, aber hoch­        dem Programm.                                         wältigende Menschheitsutopie das Jahr 2021, unter
                                                       brisante Visionen wie Shelleys »­ Frankenstein« und                                                            der Leitung von Generalmusikdirektor Srba Dinić.
»Die Zukunft so hell« lautet unser Motto. Nach         »Her: Olimpia« nach Hoffmanns »Der ­Sandmann«            Dem Mut, ohne den sich Zukunft und Aufbruch           Entgegen den vorherigen Ansagen bleiben wir mit
den Aufbrüchen in fremde Welten, den Fäden             über die Grenzen von Forschung und Künstlicher           nicht denken lassen, verschreibt sich das Tanz­       den Sinfoniekonzerten in der Stadthalle. Durch
der Geschichte(n) und den großen, extremen             Intelligenz stehen neben »Pfisters Mühle: Ein Hei­       theater. Mit den Tanzabenden »Die Zeit ist reif«,     die Verschiebung der Renovierung ist das möglich
Gefühlen, die wir in den vergangenen Spielzeiten       matverein«, einer Adaption von Raabes Umwelt­            »Narben« in Kooperation mit dem Schauspiel            geworden. Wir bedanken uns bei der Stadthalle,
untersucht haben, rücken wir nun das Morgen ​in        skandal-Roman, und einer Theaterfassung von              und »All You Need is Less« greifen Gregor Zöllig      denn sie bietet mehr Raum für die Musiker*innen
den Mittelpunkt.                                       »Alles was wir geben mussten« des Nobelpreis­            und eingeladene Gastchoreograf*innen wichtige         und für Sie, liebes Publikum.
Die Zukunft so hell? Haben wir etwa Grund, leicht      trägers Kazuo Ishiguro um drängende Fragen der           Themenkomplexe wie Gemeinschaft, Abgrenzung,
und fröhlich in die Zukunft zu blicken? Wohl kaum.     Medizin und Ethik. Martina Clavadetschers Stück          ­körperliche (Un-)Versehrtheit und den Überfluss      Und nun noch eine schöne Nachricht: In der neuen
Selbst wenn wir die gegenwärtige Corona-Krise für      »Frau Ada denkt Unerhörtes« blickt zurück auf die        der Dinge auf und unterziehen sie einer tänzeri­      Saison wird es keine Preiserhöhungen geben.
einen Moment außer Acht lassen, tauchen sofort         Visionärin des Computer-­Zeitalters Ada Lovelace,         schen Überprüfung. In zwei »tanzwärts!«-Projekten
zahlreiche Herausforderungen wie Klimawandel,          ohne deren Errungenschaften unsere durchdigitali­         sind Braunschweiger Tanzbegeisterte wieder           Auf in die Zukunft – wir erwarten Sie!
Rechtspopulismus, Spaltung der Welt in arm und         sierte Welt nicht denkbar wäre. »Des Teufels Gene­        eingeladen, die Bühnen zu erobern.
reich auf. Wie sollen wir angesichts der vielen        ral« von Zuckmayer und »Der Prozess I« vom
Probleme unseren Mut nicht verlieren? Wir leben        Regieduo krügerXweiss um den Eichmann-Prozess            Mit vier Uraufführungen in Musiktheater,
in einer Zeit der Umbrüche, vieles wird sich           greifen Themen wie Rassismus, Antisemitismus             Schauspiel und tanz JUNG! sowie einer neu             Dagmar Schlingmann            Stefan Mehrens
verändern, vieles muss sich ver­ändern. Geben wir      und Nationalismus auf.                                   eingerichteten Interimsspielstätte im Lokpark ​geht   Generalintendantin		          Verwaltungsdirektor

4                                                                             VORWORT                                              2020/21                                                                                5
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Musiktheater
                              Fidelio
                         34                       Ludwig van              10.10.2020

                                                                                        PREMIEREN
                                                  Beethoven            GROSSES HAUS

                              The Last Five
                         35                       Jason Robert Brown      17.10.2020
                                                                       KLEINES HAUS

                              Years
                              Rusalka
                         36                       Antonín Dvořák          28.11.2020
                                                                       GROSSES HAUS

                              Alcina
                         37                       Georg                   16.01.2021
                                                  Friedrich Händel     GROSSES HAUS

                              Dead Man
                         38                       Jake Heggie              27.02.2021
                                                                       GROSSES HAUS

                              Walking
                              Die Zauberflöte
                         39                       Wolfgang Amadeus        10.04.2021
                                                  Mozart               GROSSES HAUS

                              Hanjo
                         40                       Toshio Hosokawa         22.05.2021
                                                                       GROSSES HAUS

                              Madama Butterfly
                         41                       Giacomo Puccini          03.07.2021
                                                                          BURGPLATZ

                              Hänsel und Gretel
                         42                       Engelbert               06.12.2020

                                                                                        WA
                                                  Humperdinck          GROSSES HAUS

                              Opernjukebox
                         42                                             ab 30.10.2020

                                                                                        EXTRAS
                                                                       KLEINES HAUS

                              Liederabende
                         42                                             ab 20.12.2020
                                                                       LOUIS-SPOHR-
                                                                                 SAAL

                              Silvester-Gala
                         43                                               31.12.2020
                                                                       GROSSES HAUS

6   SPIELZEITÜBERSICHT            2020/21                                                           7
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Die Reise nach
    Schauspiel
                                                                                           72                               Michel Decar             15.05.2021

                                                                                                                                                                    PREMIEREN
                                                                                                                                                  KLEINES HAUS

                                                                                                Kallisto
         Frankenstein                                                                           Koyaanisqatsi
    65                                   nach Mary Shelley        11.09.2020               78                               Lukas Pergande,          29.05.2021

                                                                               PREMIEREN
                                                               GROSSES HAUS                                                 Josef Bäcker             AQUARIUM

                                                                                                jetzt erst recht
         Gaslicht
    66                                   Patrick Hamilton         12.09.2020                                         (UA)
                                                               KLEINES HAUS

                                                                                                Die Kinder
                                                                                           79                               Lucy Kirkwood            03.10.2020

                                                                                                                                                                    WIEDERAUFNAHMEN
         Bouvard und
    74                                   Christian Franke         20.09.2020                                                                      KLEINES HAUS
                                         nach Gustave             AQUARIUM

         Pécuchet                                                                               Novecento.
                                         Flaubert                                          79                               Alessandro Baricco       20.10.2020
                    (UA)                                                                                                                          KLEINES HAUS

                                                                                                Die Legende vom
         Frau Ada denkt
    75                                   Martina                  13.11.2020

                                                                                                Ozeanpianisten
                                         Clavadetscher            AQUARIUM

         Unerhörtes
                                                                                                Kassandra
                                                                                           79                               Christa Wolf             24.10.2020

         Pfisters Mühle:
    67                                   Rebekka David nach       14.11.2020                                                                      KLEINES HAUS
                                         Wilhelm Raabe         KLEINES HAUS

         Ein Heimatverein                                                                       Lichter der
                                                                                           80                               Charlie Chaplin          20.11.2020
                                                                                                                            (Diem, Barth,         KLEINES HAUS

                                                                                                Großstadt
                                                                                                                            Schröder)

         Der Prozess I
    68                                   krügerXweiss             09.01.2021
                            (AT) (UA)                          KLEINES HAUS

                                                                                                Wer hat Angst vor
                                                                                           80                               Edward Albee            04.02.2021

         Her: Olimpia
    76                                   Christoph Diem nach      15.01.2021                                                                     GROSSES HAUS

                                                                                                Virginia Woolf?
                           (UA)          E.T.A. Hoffmann          AQUARIUM

         Woyzeck
    69                                   Georg Büchner,           30.01.2021

                                                                                                Der Fiskus
                                         Tom Waits,            GROSSES HAUS                81                               Felicia Zeller           AQUARIUM
                                         Kathleen Brennan,
                                         Robert Wilson

                                                                                                Die große
                                                                                           82                               Thementage           22. – 25.04.2021

                                                                                                                                                                    EXTRAS
         Alles, was wir
    70                                   Kazuo Ishiguro           19.03.2021                                                                     KLEINES HAUS,

                                                                                                Transformation
                                                               KLEINES HAUS                                                                            AQUARIUM

         geben mussten
                                                                                                Jeder Mensch ist
                                                                                           82                               Johannes Koch              Juni 2021

         Des Teufels
    71                                   Carl Zuckmayer           20.03.2021                                                                      KLEINES HAUS

                                                                                                schön
                                                               GROSSES HAUS

         General
                                                                                                         (AT) (UA)

         Ti a boo [siabo:]
    77                                   David Castillo,          12.05.2021
                                  (UA)   Ensemble                 AQUARIUM

8                                                  SPIELZEITÜBERSICHT                                2020/21                                                                          9
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Tanztheater
                                Die Zeit ist reif
                          100                                       Gregor Zöllig         23.10.2020

                                                                                                       PREMIEREN
                                                      (UA)                             GROSSES HAUS

                                tanzwärts!
                          104                                       Pauline de Laet,      27.11.2020
                                                                    Tiago Manquinho    KLEINES HAUS

                                Körper.Kontakt?              (UA)

                                Narben
                          101                                       Gregor Zöllig,        29.01.2021
                                               (UA)                 Jörg Wesemüller    KLEINES HAUS

                                All You Need
                          102                                       Rainer Behr,          30.04.2021
                                                                    James Wilton,      GROSSES HAUS

                                is Less
                                                                    Henrietta Horn
                                          (UA)

                                tanzwärts!
                          104                                       Gregor Zöllig,        26.06.2021
                                                                    Ensemble           GROSSES HAUS

                                Leichtes Gepäck          (UA)

10   SPIELZEITÜBERSICHT              2020/21                                                                   11
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
JUNGES!                                                                                            tanz JUNG!
                                                                                                          Die letzte
 Staatstheater
                                                                                                    116                        Teresa Rotemberg       19.12.2020

                                                                                                                                                                     PREMIERE
                                                                                                                                                   KLEINES HAUS

                                                                                                          Pflanze       (UA)

                                                                                                          Grauzonen
                                                                                                    117                        Henrietta Horn         16.09.2020

                                                                                                                                                                     WIEDERAUFNAHMEN
 JUNGES! Musiktheater
                                                                                                                                                   KLEINES HAUS

       Fake Voices                                                                                        Sportomania
 108                                      Erich Lesovsky, Team      25.09.2020                      117                        Sara Angius              MOBIL IN

                                                                                  PREMIERE
                            (UA)                                     LOKPARK                                                                            SCHULEN

       Gold!
 109                                      Leonard Evers, Flora      04.06.2021

                                                                                  WA
                                                                                                    JUNGES! Konzert
                                          Verbrugge                  LOKPARK

 JUNGES! Schauspiel                                                                                       Vom Lärm
                                                                                                    118                                           27. & 28.09.2020

                                                                                                                                                                     PREMIEREN
                                                                                                                                                  GROSSES HAUS

                                                                                                          der Welt
       Clevergirl
 110                                      Hartmut El Kurdi          13.09.2020

                                                                                  PREMIEREN
                    (UA)                                             LOKPARK

                                                                                                          Wo dampft
                                                                                                    118                                           26. & 28.03.2021

       DEMOCRISIS.
 111                                      Jules Buchholtz           08.10.2020                                                                           LOKPARK

                                                                                                          die Lok?
                                                                     LOKPARK

       (K)ein Ausweg               (UA)

                                                                                                          Vom Träumen
                                                                                                    119                                           13. & 14.06.2021

       Alice im
 112                                      Lewis Carroll             08.11.2020                                                                     KLEINES HAUS
                                                                 GROSSES HAUS

       Wunderland                                                                                         Planet B – von Planeten
                                                                                                    119                                           15. & 16.06.2021
                                                                                                                                                  GROSSES HAUS

                                                                                                          und Göttern
       Die Insel des
 113                                      H. G. Wells                18.03.2021
                                                                      LOKPARK

       Dr. Moreau                                                                                         Babykonzerte
                                                                                                    120                                                 HAUSBAR

                                                                                                                                                                     KONZERTREIHEN
                           (UA)

       Djihad                                                                                             Konzertprobenwerkstatt
 114                                      Ismaël Saidi               17.11.2020                     120                                              23.04.2021
                                                                                  WIEDERAUFNAHMEN

                                                                      LOKPARK                                                                      VOLKSWAGEN
                                                                                                                                                         HALLE

       Die Mitte der Welt
 114                                      Andreas Steinhöfel        20.05.2021

                                                                                                          Notenkarussell
                                                                 KLEINES HAUS                       120                                                 06., 07. &
                                                                                                                                                      09.05.2021

       BIENE!
 115                                      Martin Grünheit,          20.05.2021                                                                         LOKPARK
                                          Kathrin Simshäuser,        LOKPARK
                                          Ensemble

12                                                  SPIELZEITÜBERSICHT                                        2020/21                                                            13
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Schulhoff,
Staatsorchester
                                                                                  142                       8. Sinfoniekonzert      09. & 10.05.2021

                                                                                                                                                         SINFONIEKONZERTE
                                                                                                                                      STADTHALLE

                                                                                        Dvořák,
                                                                                        Milhaud
       Beethoven,
 139                   1. Sinfoniekonzert   20. & 21.09.2020

                                                               SINFONIEKONZERTE
                                              STADTHALLE

       Schubert                                                                         Foote,
                                                                                  143                       9. Sinfoniekonzert      30. & 31.05.2021
                                                                                                                                      STADTHALLE

                                                                                        Antheil,
       Schreker,
 140                   2. Sinfoniekonzert   25. & 26.10.2020

                                                                                        Copland,
                                              STADTHALLE

       Beethoven
                                                                                        Gershwin
       Sarri,
 140                   3. Sinfoniekonzert   15. & 16.11.2020

                                                                                        Beethoven,
                                              STADTHALLE                          143                       10. Sinfoniekonzert     20. & 21.06.2021

       Haydn,
                                                                                                                                      STADTHALLE

                                                                                        Brahms
       Vivaldi,
       Telemann,                                                                        Kammerkonzerte
                                                                                  144                                                 AB 18.10.2020

                                                                                                                                                       KONZERTREIHEN
                                                                                                                                 LOUIS-SPHOR-SAAL

       Mozart
                                                                                        Lunchkonzerte
                                                                                  144

       Mahler,
 141                   4. Sinfoniekonzert   17. & 18.01.2021

                                                                                        Pop Meets Classic
                                              STADTHALLE                          144                                                17.10.2020

                                                                                                                                                       SONDERKONZERTE
       Beethoven
                                                                                                                             VOLKSWAGEN HALLE

                                                                                        Filmkonzert
                                                                                  144                                                    02.11.2020

       Ligeti,
 141                   5. Sinfoniekonzert   15. & 21.02.2021                                                                           STADTHALLE
                                              STADTHALLE

       Wagner,                                                                          Silvester-Gala
                                                                                  144                                                  31.12.2020
                                                                                                                                    GROSSES HAUS

       Ravel,
                                                                                        Neujahrskonzert
                                                                                  144                                                    02.01.2021

       Strawinsky
                                                                                                                                       STADTHALLE

                                                                                        Klassik im Park
                                                                                  144                                                   24.05.2021

       Bruch,
 142                   6. Sinfoniekonzert   14. & 15.03.2021                                                                          BÜRGERPARK
                                              STADTHALLE

       Tschaikowsky,
       Glasunow
       Sibelius,
 142                   7. Sinfoniekonzert   11. & 12.04.2021
                                              STADTHALLE

       Mahler

14                               SPIELZEITÜBERSICHT                                         2020/21                                                                  15
Die Zukunft so hell - Staatstheater Braunschweig
Extras
                                Spielzeitauftakt
                          148                                       September 2020
                                                                        GROSSES &
                                                                     KLEINES HAUS

                                GroßerHausBesuch
                          149                       Live-Konzerte       in Planung
                                                                    GROSSES HAUS

                                Die Lange Nacht
                          149                                          31.10.2020
                                                                    KLEINES HAUS

                                der Literatur
                                Verleihung des
                          149                                          01.11.2020
                                                                    KLEINES HAUS

                                Wilhelm-Raabe-
                                Literaturpreises
                                Preisverleihung
                          149                                          07.11.2020
                                                                    GROSSES HAUS

                                34. Internatio-
                                nales Filmfest
                                Braunschweig
                                Salut Salon – Die
                          150                       Gastspiel          27.11.2020
                                                                    GROSSES HAUS

                                Magie der Träume
                                125 Jahre Ulrich
                          150                       Gastspiel          10.01.2021
                                                                    GROSSES HAUS

                                Tukur & Die
                                Rhythmus Boys
                                Bodo Wartke:
                          151                       Gastspiel           26.02.2021

                                Antigone

16   SPIELZEITÜBERSICHT             2020/21                                          17
Mu
                      Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an die          Mit Hosokawas »Hanjo« zeigen wir eine Frau,
                      Zukunft denken? Sind Sie optimistisch, gespannt?      deren Gegenwart ausschließlich aus der Hoffnung
                      Oder aber machen Sie sich Sorgen, fürchten sich       eines längst vergangenen Versprechens besteht:
                      gar? Welche Themen sind es vorwiegend, die Sie        Yoshio hatte sie einst mit dem Versprechen auf
                      bewegen – jene, die globale oder gesellschaftliche    ein Wiedersehen verlassen. Nun verbringt die
                      Implikationen tragen oder zunächst die, die Sie       Geisha ihre Tage als Eigentum einer anderen Frau
                      persönlich und Ihr direktes Umfeld betreffen?         und wartet tagein tagaus auf die Rückkehr ihres

sik
                      Und lassen Sie die Dinge geschehen oder gestalten     Geliebten ...
                      Sie die Zukunft selbst?
                                                                            Im Kammermusical »The Last Five Years«
                      Diese Zeilen und Fragen formulierten wir bereits      im ­Kleinen Haus werden Vergangenheit und
                      im Februar für das Spielzeitheft der Saison           Gegenwart direkt aufeinanderprallen und auf
                      2020/21. Heute, drei Monate später, lesen sie sich    charmante Weise zeigen, wie subjektiv doch
                      unter gänzlichen neuen Vorzeichen – Ihre per­         unser Verständnis vom Lauf der Zeit und der
                      sönlichen Antworten haben sich wahrscheinlich         Wahrnehmung von Ereignissen oder Handlungen
                      ebenfalls verändert.                                  und deren Folgen ist.

thea
                      Auch wir sehen uns veranlasst, unsere Planung         Möglicherweise kann das Musiktheater einige
                      den Gegebenheiten dieser besonderen Zeit              Ihrer Fragen beantworten und Sie Ihre Zukunft­
                      anzupassen. So wird die Saison mit einem Werk         sängste während Ihres Besuchs bei uns vergessen
                      eröffnet, das bereits im Mai hätte Premiere feiern    lassen. Vor allem aber kann es ein Ort sein, an
                      sollen: Ludwig van Beethovens »Fidelio«. Um           dem Sie sich auf die verschiedensten Schicksale
                      etwaigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen kreativ         einlassen dürfen und emotionale Geschichten
                      zu begegnen, werden Sie bei uns eine besondere        erfahren können, die Aspekte Ihres eigenen
                      Fassung der Oper erleben, die auf einer Einrich­      Lebens berühren.

ter
                      tung von Wenzel Sedlák für Kammerensemble
                      basiert und von Beethoven autorisiert worden ist.     Wir laden Sie ein, mit uns in diese Welten
                                                                            einzutauchen und Oper auch unter besonderen
                      In den folgenden Premieren stehen die Schicksale      Bedingungen zu erleben und genießen.
                      und Handlungen zweier unterschiedlicher
                      Frauen im Zentrum: Rusalka will ihre Zukunft
                      selbst bestimmen und ist bereit, für ihren Traum      Isabel Ostermann und das Team des
                      vom Menschsein alles zu riskieren, während die        Musiktheaters
                      Zauberin Alcina im Reich ihrer Vergangenheit
                      und von der Täuschung anderer lebt. Als ihr
                      Bann aber gebrochen wird, ist sie nicht nur ihrer
                      ­Vergangenheit beraubt, sondern auch ihrer
                       erhofften Zukunft.

                      Mit »Die Zauberflöte« steht nicht nur der Klassiker
                      des Opernrepertoires auf dem Programm, sondern
                      auch ein Stück, das die Menschlichkeit diskutiert
                      und fragt, auf welcher Grundlage, mit welchen
                      Prinzipien wir miteinander leben und umgehen.
                      Diese Debatte wird zuvor schon »Dead Man
                      Walking« mit einer Geschichte über Schuld und
                      Vergebung, moralisches Handeln und die mensch­
                      liche Fehlbarkeit anstoßen.

18     MUSIKTHEATER                      2020/21                                                                          19
Milda Tubelytė   MUSIKTHEATER   2020/21   Jisang Ryu
Zachariah N. Kariithi   MUSIKTHEATER   2020/21   Ekaterina Kudryavtseva
Rainer Mesecke   MUSIKTHEATER   2020/21   Zhenyi Hou
Valentin Anikin   MUSIKTHEATER   2020/21   Isabel Stüber Malagamba
Joska Lehtinen   MUSIKTHEATER   2020/21   Maximilian Krummen
Kwonsoo Jeon   MUSIKTHEATER   2020/21   Jelena Banković
Opernchor   MUSIKTHEATER   2020/21
Fidelio                                                                                                 The Last
                                                                                                            Five
Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven
Libretto von Josef Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg           10.10.
                                                                                                           Years
                                                                                                        17.10.
                                                                                                                                      Musical von Jason Robert Brown
                                                                                                                                      Produktion in New York von Arielle Tepper und Marty Bell

                                                                          2020                          2020
Friedrich Treitschke                                                                                                                  Originalproduktion Northlight Theatre, Chicago, USA
in deutscher Sprache mit Übertiteln                                                                                                   in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
                                                                          Premiere                      Premiere
Unter dem Namen Fidelio – »der Treue« – verdingt sich Leonore als                                                                     Die letzten fünf Jahre haben Schriftsteller Jamie und Musical­
Gehilfe beim Gefängniswärter Rocco. Sie will ihren Gatten Florestan       GROSSES HAUS                  KLEINES HAUS                  darstellerin Cathy zusammen verbracht. Abwechselnd berichten
befreien, der widerrechtlich inhaftiert wurde. Doch während                                                                           sie von den Hochs und Tiefs ihrer gemeinsamen Zeit – wie sie sich
sie noch um Florestans Freiheit kämpft, ordnet der korrupte               Weitere Termine entnehmen     Die Vorstellungstermine       verliebten, heirateten und wie die Beziehung schließlich schmerzlich
­Gouverneur Don Pizarro schon die Hinrichtung des ihm unliebsa­           Sie bitte den Monatsspiel-    entnehmen Sie bitte den       endete. Dabei schildert Jamie die Geschichte chronologisch vom
 men Gefangenen an, um seine eigene Haut zu retten. Nicht umsonst         plänen und unserer Website.   Monatsspielplänen und         Beginn zum Ende, während Cathy die letzten fünf Jahre rückwärts
 aber gilt Beethovens Werk als Befreiungsoper …                                                         unserer Website.              erzählt.
 Zum Ausklang des Beethovenjahres 2020 präsentiert das                    Musikalische Leitung:                                       Jason Robert Brown hat mit »The Last Five Years« ein charmantes
 ­Staatstheater Braunschweig eine ganz besondere Fassung von              Srba Dinić                    Musikalische Leitung:         und musikalisch vielseitiges Kammermusical geschaffen, bei dem
  Beethovens einziger Oper: basierend auf der von Wenzel Sedlák           Regie: Dagmar Schlingmann­    Johanna Motter                Freud und Leid buchstäblich dicht beieinanderliegen: Durch die
  eingerichteten Fassung für ein »Harmoniemusik« genanntes                Co-Regie: Alexandra Holtsch   Regie: Jessica Schauer        Verschiebung der erzählten Zeiten wechseln sich Upbeat-Nummern
  Kammerensemble, die auch in der reduzierten Besetzung nichts von        Bühne: Sabine Mader           Bühne und Kostüme:            wie »Moving Too Fast« mit Balladen wie »Still Hurting« ab. Dennoch
  der Faszination dieses mächtigen Werkes missen lässt – wie auch von     Kostüme: Inge Medert          Julia Burkhardt               sind die beiden Protagonisten auch in der Partitur eng verbunden,
  Beethoven selbst verbürgt, der Sedláks Bearbeitung autorisierte. Ein    Dramaturgie:                  Dramaturgie: Sarah Grahneis   da sie sich oft das musikalische Material teilen, auch wenn es sich in
  »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben!                           Theresa Steinacker                                          einer ganz anderen Stimmung präsentiert.
                                                                                                                                      Als Cathy und Jamie sind Sophia Gorgi und Markus Schneider zu
                                                                                                                                      Gast, die in der letzten Spielzeit im Musical »Chicago« begeisterten.

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Rusalka                                                                                             Alcina
                                                                      28.11.                        16.01.
Lyrisches Märchen in drei Akten von Antonín Dvořák                                                                                Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Libretto von Jaroslav Kvapil nach der Erzählung »Undine«                                                                          Libretto von einem unbekannten Autor nach ­Antonio ­Fanzaglias

                                                                      2020                          2021
von F ­ riedrich de la Motte Fouqué, dem Märchen »Die kleine                                                                      Textbuch zu Riccardo Broschis »L’isola di Alcina«, nach
­Meerjungfrau« von Hans Christian Andersen, dem Drama                                                                             ­Ludovico Ariostos »Orlando furioso«
 »Die versunkene Glocke« von Gerhart Hauptmann und Motiven aus        Premiere                      Premiere                       in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
 »Ein Blumenstrauß aus Volkserzählungen« von Karel Jaromír Erben
 in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln                    GROSSES HAUS                  GROSSES HAUS                  Im Reich der Zauberin Alcina ist nichts, wie es scheint: Ruggiero,
                                                                                                                                  der eigentlich mit Bradamante verlobt ist, hat unter dem Einfluss
Während die Waldelfen ihr neckisches Spiel mit dem mürrischen         Weitere Termine entnehmen     Weitere Termine entnehmen     von Alcinas Liebeszauber sein früheres Leben völlig vergessen. Um
Wassermann treiben, richtet die Wassernixe Rusalka den Blick nur      Sie bitte den Monatsspiel-    Sie bitte den Monatsspiel-    Ruggiero zurückzugewinnen, begibt sich Bradamante – verkleidet
nach oben: zu den Gestirnen, die die Welt der Menschen beleuchten.    plänen und unserer Website.   plänen und unserer Website.   als ihr Zwillingsbruder Ricciardo – in Alcinas Reich, doch gilt es
Rusalka liebt einen menschlichen Prinzen, doch um ihm begegnen zu                                                                 dort nicht nur, Alcinas mächtige Magie abzuwehren. Denn Alcinas
können, muss sie alles zurücklassen und sogar ihre Stimme opfern.     Musikalische Leitung:         Musikalische Leitung:         Schwester Morgana fühlt sich zu »Ricciardo« so hingezogen, dass
Unter den Menschen findet sie keinen Halt, und die anfängliche        Christopher Lichtenstein      Christopher Lichtenstein      sie ihren Liebhaber Oronte verlässt, was diesen zu eifersüchtigen
Liebe des Prinzen zu der stummen Fremden erweist sich als             Regie: Dirk Schmeding         Regie und Bühne: Ben Baur     Intrigen veranlasst, die Bradamante zusätzlich in Gefahr bringen.
wankelmütig. Eine Rückkehr ins Wasserreich ist Rusalka jedoch nur     Bühne: Ralf Käselau           Kostüme: Julia K. Berndt      Händel komponierte für die fantastische Geschichte über Liebe und
gestattet, wenn sie ihrem Liebsten den Tod bringt ...                 Kostüme: Julia Rösler         Dramaturgie:                  Täuschung eine psychologisch fein gezeichnete Oper, die in ebenso
Mit »Rusalka« schuf Dvořák eine der beliebtesten tschechischen        Dramaturgie:                  Theresa Steinacker            virtuosen wie berührenden Arien das Ringen der Figuren spürbar
Opern – ein berührendes »lyrisches Märchen«, das zwischen             Theresa Steinacker                                          werden lässt. Mit Ben Baur kehrt der Regisseur ans Staatstheater
volksliedhafter Melodik und Wagner-Einflüssen, zwischen sinfonisch                                                                Brauschweig zurück, der das hiesige Publikum zuletzt mit seiner
dichtem Orchestersatz und zarten Momenten von unerfüllten Sehn­                                                                   »La bohème«-Inszenierung verzauberte.
süchten und der Unvereinbarkeit zweier Elemente erzählt.

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Dead                                                                                                                           Die
Man                                                                                                                        Zauber
Walking
Oper in zwei Akten von Jake Heggie
Libretto von Terrence McNally                                          27.02.                           10.04.
                                                                                                                             flöte    Große Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
                                                                                                                                      Dichtung von Emanuel Schikaneder

                                                                       2021                             2021
nach dem gleichnamigen Buch von Sister Helen Prejean                                                                                  in deutscher Sprache
Auftragswerk der San Francisco Opera
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln                         Premiere                         Premiere                      Heute gilt Mozarts »Zauberflöte« als der Klassiker für Jung und
                                                                                                                                      Alt, doch schon kurz nach der Uraufführung 1791 entbrannten die
Joseph de Rocher ist wegen Vergewaltigung und Mord zum Tode            GROSSES HAUS                     GROSSES HAUS                  Diskussionen um das Gedankengut dieser Oper. Zum einen stand
verurteilt. Im Todestrakt hat er bisher schon per Brief Beistand                                                                      Mozart mit der »Zauberflöte« in der Tradition der Wiener Kasperl-
durch Sister Helen erhalten. Nun, da der Tag seiner Hinrichtung        Weitere Termine entnehmen        Weitere Termine entnehmen     und Zauberoper. Zum anderen wimmelt es in der »Zauberflöte« nur
näher rückt, bittet er um ein persönliches Treffen. Damit beginnt      Sie bitte den Monatsspiel-       Sie bitte den Monatsspiel-    so von freimaurerischen Ideen. Aus dem bösen Zauberer aus dem
für Helen eine Folge von Begegnungen und Erfahrungen, die sie vor      plänen und unserer Website.      plänen und unserer Website.   Genre Märchen wurde der weise Herrscher Sarastro, aus der guten
zahlreiche emotionale wie moralisch-religiöse Konflikte und ihre                                                                      Fee seine Gegenspielerin, die Königin der Nacht. Diese nutzt den
tiefsten Überzeugungen auf eine harte Probe stellt.                    Musikalische Leitung: Christo­   Musikalische Leitung:         Prinzen Tamino, um ihre Tochter Pamina aus dem Tempel Sarastros
»Dead Man Walking!« lautet der Ausruf, der in US-amerikanischen        pher Lichtenstein                Srba Dinić                    zu befreien. Der Anblick von Paminas Bild genügt für den jungen
Gefängnissen ertönt, wenn ein zum Tode Verurteilter seinen             Regie: Florentine Klepper        Regie: Dagmar Schlingmann     Mann, sich sofort mit dem Vogelfänger Papageno an seiner Seite
letzten Weg zur Hinrichtung gehen muss. Ordensschwester                Bühne und Kostüme: Adriane       Bühne: Sabine Mader           auf den Weg zu machen. Doch bis Pamina und Tamino einander in
HelenPrejean wählte diesen Ruf als Titel ihres Buchs, welches 1995     Westerbarkey                     Kostüme: Inge Medert          die Arme schließen können, müssen zahlreiche Prüfungen bestan­
von Tim R­ obbins als Film und schließlich von Jake Heggie als Oper    Dramaturgie: Sarah Grahneis      Dramaturgie: Sarah Grahneis   den werden …
adaptiert und im Jahr 2000 uraufgeführt wurde. Mit suggestiv-atmo­
sphärischer Musik schildert Heggie eine eindringliche Geschichte
über Schuld und Vergebung, moralisches Handeln und vor allem
über Menschlichkeit – mit all ihren Schwächen und Fehlern.

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Hanjo                                                                                               Madama
                                                                                                    Butterfly
                                                                                                    03.07.
                                                                                                    2021
                                                                                                    Premiere

                                                                                                    BURGPLATZ

                                                                      22.05.
Oper in einem Akt von Toshio Hosokawa                                                                                           Japanische Tragödie in drei Aufzügen von Giacomo Puccini
Libretto von Toshio Hosokawa nach dem gleichnamigen Nō-Spiel von                                    Sa   03.07.2021             Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica

                                                                      2021
Yukio Mishima, ins Englische übersetzt von Donald Keene                                             So   04.07.2021             nach »Madame Butterfly« von David Belasco und der gleichnamigen
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln                                                      Di   06.07.2021             Erzählung von John Luther Long
                                                                      Premiere                      Mi   07.07.2021             in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Jeden Tag wartet Hanako am Bahnhof auf die Rückkehr ihres                                           Do   08.07.2021
Geliebten Yoshio – und das schon so lange, dass in ihrer Wahr­        GROSSES HAUS                  Fr   09.07.2021             »Madama Butterfly« erzählt die tragische Geschichte einer Geisha,
nehmung allmählich die Grenzen zwischen Realität und Wahn                                           Sa   10.07.2021             die sich in den amerikanischen Soldaten Pinkerton verliebt. Zwar
verschwimmen. Die Künstlerin Jitsuko, die Hanako bei sich             Weitere Termine entnehmen     So   11.07.2021             heiratet Pinkerton sie, um eine »Ehe auf Zeit« zu führen, doch
aufgenommen hat, sieht mit Sorge, dass man auf Hanakos auffälliges    Sie bitte den Monatsspiel-    Di   13.07.2021             bedeutet seine Rückkehr nach Amerika für ihn auch das Ende ihrer
Verhalten aufmerksam wird. Sie liebt Hanako und versucht mit aller    plänen und unserer Website.   Mi   14.07.2021             Beziehung. Nur einmal besucht Pinkerton Butterfly noch – zusam­
Macht, Yoshios Rückkehr zu verhindern. Doch als Yoshio schließlich                                  Do   15.07.2021             men mit seiner neuen amerikanischen Frau, um das Kind, das er mit
vor Hanako steht, scheint diese ihn nicht wiederzuerkennen:           Musikalische Leitung:         Fr   16.07.2021             Butterfly hat, nach Amerika zu holen ...
Hanakos Warten endet nicht.                                           Alexis Agrafiotis             Sa   17.07.2021             In mitreißender Musik lässt Puccini das »exotische« Japan auf
Toshio Hosokawa, der zu den wichtigsten japanischen Komponisten       Regie: Isabel Ostermann       So   18.07.2021             amerikanische Sorglosigkeit treffen und erzählt an der Figur
der Gegenwart gehört, verbindet in seiner 2004 uraufgeführten         Bühne und Kostüme:            Di   20.07.2021             Butterflys die herb enttäuschte Sehnsucht nach der westlichen Welt.
Oper »Hanjo« japanische und europäische Musiktraditionen zu           Stephan von Wedel             Mi   21.07.2021
einem faszinierenden und berückend schönen Vexierspiel, das           Dramaturgie:                                              Hauptsponsor

immer wieder vieldeutig offenlässt, wo die Realität endet und die     Theresa Steinacker            Musikalische Leitung:
Fantastik beginnt.                                                                                  Srba Dinić
                                                                                                    Regie: Andrea Schwalbach
                                                                                                    Bühne: Stephan von Wedel
                                                                                                    Kostüme: Pascal Seibicke
                                                                                                    Dramaturgie:
                                                                                                    Theresa Steinacker

40                                                                   MUSIKTHEATER                                     2020/21                                                                    41
06.12.                            Hänsel und Gretel                                                               31.12.                              Silvester-Gala

                                                                                                  WIEDERAUFNAHME

                                                                                                                                                                                                                     EXTRAS
 2020                              Oper von Engelbert Humperdinck                                                  2020                                Ein ganz besonders herausforderndes und in jeder Hinsicht
                                   Libretto von Adelheid Wette                                                                                         spezielles Jahr 2020 möchten wir mit einer musikalischen
 GROSSES HAUS                      in deutscher Sprache mit Übertiteln                                             GROSSES HAUS                        Gala ausklingen lassen. Josef & Friends, ein von Josef Ziga
                                                                                                                                                       vor vier Jahren gegründetes Ensemble aus Mitgliedern
 Weitere Termine entnehmen Sie     Der Weihnachtsklassiker kehrt zurück! Lassen Sie sich und                                                           des Staatsorchesters, wird den Abend gemeinsam mit
 bitte den Monatsspielplänen und   Ihre Familie mitnehmen auf Hänsels und Gretels Irrweg,                                                              Sänger*innen unseres Musiktheater-Ensembles und dem
 unserer Website.                  begegnen Sie der Lebkuchen knuspernden Hexe und erleben                                                             Opernchor gestalten. Es erwartet Sie ein bunt gemisch­
                                   Sie, wie Mut und Klugheit schließlich das Böse besiegen.                                                            tes Programm von Klassik bis Rock & Pop in einem
 Musikalische Leitung:             »Die Aufführung ist eine runde Sache, wie aus einem Guss.                                                           ­unvergesslichen Jahresausklang.
 Christine Strubel                 […] Eine Aufführung für alle zu gestalten und zugleich etwas
 Regie: Brigitte Fassbaender       Neues, was mit den Gewohnheiten nicht bricht, sondern                                                                     siehe ab Seite 108

                                                                                                                                     JUNGES! Musiktheater
 Bühne und Kostüme:                sie weiterdenkt, war Brigitte Fassbaenders Ziel. Es ist ihr
 Bettina Munzer                    gelungen.« — Online Merker
 Kinderchor: Mike Garling
 Video: Grigory Shklyar                                                                                            FAKE VOICES

                                                                                                                                                                                                                     PREMIERE
 Dramaturgie: Sarah Grahneis                                                                                       Erich Lesovsky und Team
                                                                                                                   Jugend & Erwachsene

 30.10.                            Opernjukebox
                                                                                                                   ab 25.09.2020      LOKPARK

                                                                                                  EXTRAS
 2020
                                                                                                                   GOLD!

                                                                                                                                                                                                                     WA
                                   An diesem Abend werden die Sängerinnen und Sänger aus                           Leonard Evers und Flora Verbrugge
                                   unserem Ensemble zu Ihrer persönlichen Live-Jukebox. Auf                        Kinder ab 6 Jahren & Familien
 KLEINES HAUS                      dem Programm stehen natürlich Opernhits und -raritäten,                         ab 04.06.2021       LOKPARK
                                   aber auch das ein oder andere Schmankerl aus anderen
 Weitere Termine entnehmen Sie     Genres – das jeweilige Musikmenü ist bei jedem Termin
 bitte den Monatsspielplänen und   anders und von den jeweiligen Solist*innen selbst gewählt.
 unserer Website.                  Jeder Song kostet (mindestens) einen Euro – wie in der
                                   Jukebox eben – und die erwirtschaftete Summe kommt einer
 Szenerie: Jessica Schauer         sozialen Einrichtung zugute.
 an den Tasten:
 Alexis Agrafiotis u. a.
 Conférencières: Sarah Grahneis,
 Theresa Steinacker

 20.12.                            Liederabende
 2020                              Nachdem wir in der letzten Spielzeit eine musikalische
                                   Reise in verschiedene Länder unternommen haben, widmen
 LOUIS-SPOHR-SAAL                  sich die Liederabende programmatisch nun bestimmten
                                   Themen. So erwarten Sie ein Abend mit Liedern von
 So 20.12.2020                     Komponistinnen, Don-Quixote-Vertonungen sowie ein
 So 24.01.2021                     Programm, das sich nicht dem Kunstlied, sondern dem
 So 20.06.2021                     unterhaltenden Genre widmet.

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Schau
                  Nur einmal kurz die Welt retten                        David Castillo in seinem Projekt »Ti a boo« zum
                                                                         Klimawandel. Die ästhetischen Handschriften
                  2020 überlagert ein Thema unser Nachdenken             sind breit gefächert, einige Regisseur*innen
                  über Welt. Eine Virus-Pandemie hat sich in             wie Felicitas Brucker, Ulrike Arnold, Matthias
                  alle Bereiche unseres Lebens gedrängt und              Rippert oder Milena Mönch werden erstmals in
                  bestimmt, wie wir leben, arbeiten, wie wir Kultur      Braunschweig arbeiten.
                  und ­Theater erleben können. Wie unter einem

spiel
                  Brennglas vergrößert sich in dieser Krise das,         Gemeinsam mit den Schauspieler*innen des
                  was uns stark macht, aber auch das, was unser          Staatstheaters stellen wir uns Fragen nach
                  gesellschaftliches Miteinander in Frage stellt.        der ethischen Verantwortung, die Technik und
                  Dabei sahen wir uns auch ohne diese globale            Innovation aufwerfen, Fragen, die wir lustvoll
                  Herausforderung einer unübersichtlichen Zahl           und sinnlich durchspielen, im besten Fall so
                  von Krisen gegenüber: Klimawandel, Digitalisie­        offen, wie es Karl Popper formulierte: »Der Wert
                  rung, Migrationsbewegungen, Populismus und             eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der
                  internationale Konflikte.                              konkurrierenden Meinungen ab.« Neugier und
                                                                         Experimentierlust sind entscheidende Tugenden
                  »Die Welt ist groß und Rettung lauert überall«         erfolgreicher Wissenschaftler*innen, Kreati­
                  schreibt Ilija Trojanow und so setzen wir auf          vität und Hartnäckigkeit gehören dazu – alles
                  Lösungen aus Wissenschaft und Forschung. Diese         Schlüsselqualifikationen von Theaterschaffenden
                  haben der Menschheit zweifelsohne ungeheure            und Publikum: Lassen Sie uns gemeinsam die
                  Entwicklung ermöglicht, man denke nur an Rad,          Welt erforschen!
                  Buchdruck, Glühbirne, Penicillin oder Solarzelle.
                  Doch es geht nie nur um technologische Frage­
                  stellungen, auch das hat die Pandemie an vielen        Ursula Thinnes und das Team des Schauspiels
                  Stellen gezeigt.

                  Die Spielzeit 2020/21 beschäftigt sich mit Fragen
                  aus Wissenschaft und Forschung: Was bedeutet
                  technologischer Fortschritt heute? Welche Hoff­
                  nungen und Gefahren verbinden sich mit Digi­
                  talisierung und Künstlicher Intelligenz? Warum
                  erodieren demokratische Werte? Was bedeuten in
                  einer globalisierten Welt Solidarität, Gerechtigkeit
                  und Teilhabe? Wie zukunftstauglich sind wir?

                  Das Theater ist ein Ort spielerischer Forschung.
                  Dazu möchten wir Sie herzlich einladen. Wir
                  wollen die Fragen, die uns als Gesellschaft
                  beschäftigen, in der künstlerischen Arbeit
                  reflektieren, auf der Bühne wie in unseren
                  Arbeitsprozessen und im gemeinsamen Austausch
                  mit Ihnen. Sie werden auf klassische Stoffe von
                  Georg Büchner, Wilhelm Raabe und Carl Zuck­
                  mayer treffen, auf Autorinnen wie Mary Shelley,
                  die in »Frankenstein« einen künstlichen Menschen
                  erschuf, und Martina Clavadetscher, die sich mit
                  der Computerpionierin Ada Lovelace auseinan­
                  dersetzte. Das Theater als sozialer Raum wird neu
                  ausgelotet in dem Flaubert-Projekt von Christian
                  Franke. Das Theaterkollektiv krügerXweiss forscht
                  in einem Rechercheprojekt zu Fritz Bauer und
                  dem Eichmann-Prozess, der junge Regisseur

44   SCHAUSPIEL                       2020/21                                                                              45
Saskia Petzold

Robert Prinzler   SCHAUSPIEL   2020/21   Ana Yoffe
Joshua Seelenbinder

Saskia Taeger   SCHAUSPIEL          2020/21        Klaus Meininger
Saskia Taeger                Cino Djavid

Gertrud Kohl                   SCHAUSPIEL   2020/21       Luca Füchtenkordt
Robert Prinzler

Naima Laube   SCHAUSPIEL                     2020/21   Mattias Schamberger
Johannes Kienast   SCHAUSPIEL   2020/21   Saskia Petzold
Gina Henkel   SCHAUSPIEL   2020/21   Cino Djavid
Georg Mitterstieler   SCHAUSPIEL   2020/21   Roman Konieczny
Tobias Beyer

Nina Wolf   SCHAUSPIEL   2020/21        Tobias Beyer
Larissa Semke   SCHAUSPIEL   2020/21   Heiner Take
Franken
                              stein
                                                                                                       11.09.
                              Mary Shelley
                              für die Bühne bearbeitet von Michael Talke

                              Die Faszination des Frankenstein-Mythos ist auch 200 Jahre               2020
                              nach Erscheinen des Romans ungebrochen. Das Meisterwerk                  Premiere
                              der damals erst 20-jährigen Mary Shelley erzählt von Traum und
                              Alptraum der Erschaffung eines menschenähnlichen Wesens.                 GROSSES HAUS
                              In vielfältigen Varianten haben das namenlose Monster und der
                              ehrgeizige Forscher, der es in die Welt brachte, sich seither in unser   Weitere Termine entnehmen
                              kollektives Gedächtnis eingeschrieben. Abstoßend, ungeliebt, fremd,      Sie bitte den Monatsspielplä-
                              unheimlich und ohne Möglichkeit zu normaler sozialer Interaktion         nen und unserer Website.
                              rächt sich das Werk schließlich bitter an seinem Schöpfer. Noch nie
                              waren wir so nah an der Verwirklichung der Visionen von Shelleys         Regie: Michael Talke
                              ­Viktor F
                                      ­ rankenstein. Die Selbstoptimierung des Menschen wird –         Bühne: Barbara Steiner
                               nicht nur – in der Forschung immer weiter vorangetrieben. Wo sind       Kostüme: Agathe MacQueen
                               die Grenzen?                                                            Musik: Johannes Mittl
                                                                                                       Dramaturgie:
                                                                                                       Katharina Gerschler

Götz van Ooyen   SCHAUSPIEL                       2020/21                                                                          65
Gaslicht                                                                                                          Pfisters
                                                                                                                    Mühle:
                                                                                                                  Ein Heimatverein

                                                                        12.09.                         14.11.
Patrick Hamilton                                                                                                                     nach Wilhelm Raabe
Deutsch von Günther Blöcker                                                                                                          für die Bühne bearbeitet von Rebekka David

Bella lebt mit ihrem Mann Jack in einem viktorianischen Haus im         2020                           2020                          Es ist eine veritable Ökokatastrophe: Die neue Zuckerfabrik leitet
Londoner Nebel. Es ist schaurig, zugig und gaslampenbeleuchtet. Um      Premiere                       Premiere                      Abwässer in den Mühlbach, erfüllt die Gegend mit Gestank und
die Ehe steht es auch nicht zum Besten. Es herrscht Psychoterror.                                                                    bringt so Gewerbe und Menschen zu Tode. Was Wilhelm Raabe
Bella macht nicht nur alles falsch, nein, offenbar ist sie krank, ein   KLEINES HAUS                   KLEINES HAUS                  in seinem nachhaltig aktuellen Roman beschrieb, verdankte er
Opfer von Wahnzuständen und unbewussten Zwangshandlungen –                                                                           Spaziergängen um Braunschweig, wo man 1882 im Prozess gegen
oder soll dies zumindest glauben. Es gäbe wohl eine gute Erklärung      Weitere Termine entnehmen      Weitere Termine entnehmen     einen ortsansässigen Mühlenbesitzer einem massiven Fisch­sterben
für die Geräusche aus der Wohnung darüber. Und auch dafür, dass         Sie bitte den Monatsspiel-     Sie bitte den Monatsspiel-    in der Wabe nachging. Mit dem Gerichtsgutachter bekannt, durfte
das Gaslicht immer wieder infolge Druckabfalls an Kraft verliert.       plänen und unserer Website.    plänen und unserer Website.   der Autor Einsicht in die Akten nehmen. Wie nebenbei beschreibt
Nur: Wer würde ihr glauben? Was glaubt sie, selbst zu glauben?                                                                       er in »Pfisters Mühle« dann auch den Sprung vom vorindustriellen
Diese Welt ist von Desinformation und Dauerlüge perforiert. Diese       Regie: Christoph Diem          Regie: Rebekka David          Deutschland in die Moderne. Die Ablösung der alten Welt durch eine
Welt ist hysterisch und paranoid. Diese Welt ist bewohnt von bloßen     Musik: Daniel »D-flat« Weber   Bühne: Robin Metzer           neue geschieht dabei irritierend geräuschlos, hat aber Merkmale
Spinnern und manipulativen Psychopathen. »Gaslicht« wurde 1940          Bühne: Kim Winkler,            Kostüme: Florian Kiehl        einer Revolution: Sie verschlingt Natur und Lebensgrundlagen, ver­
als »Das Haus der Lady Alquist« mit Ingrid Bergman und Joseph           Christoph Diem                 Dramaturgie: Katharina        nichtet jene, die den Schritt in die Zukunft nicht mehr gehen können
Cotten verfilmt. Heute, da der psychologische Thriller gänzlich ins     Kostüme: Inge Medert           Gerschler                     und nivelliert ihre Vergangenheit.
Fernsehen gewandert ist, verlangt das Genre auf der Bühne einen         Dramaturgie: Claudia Lowin
ganz eigenen Groove.

66                                                                      SCHAUSPIEL                                       2020/21                                                                       67
Der       Woyzeck
Prozess I
                                                                      09.01.                          30.01.
krügerXweiss                                                                                                                          nach Georg Büchner
                                                                                                                                      von Tom Waits, Kathleen Brennan und Robert Wilson

                                                                      2021                            2021
Ein Projekt über den Prozess gegen Adolf Eichmann aus dem Jahr                                                                        Songs und Liedtexte von Tom Waits und Kathleen Brennan
1961 steht am Anfang einer Trilogie des Regie-Duos krügerXweiss                                                                       Konzept von Robert Wilson
über Prozesse, die für die deutsche Vergangenheit bahnbrechend        Uraufführung                    Premiere                        Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang Wiens
waren und die Gegenwart prägen. Eichmann organisierte als Hitlers
Schreibtischtäter die Deportation und Ermordung von Millionen         KLEINES HAUS                    GROSSES HAUS                    Mit nur 23 Jahren stirbt Georg Büchner 1837 in Zürich an den Folgen
Menschen. Der NSU und die Anschläge in Halle und Hanau zeigen:                                                                        einer Typhusinfektion, im Exil, auf der Flucht vor der hessischen
Verdrängen, Vergessen- und Nicht-Aufarbeiten-Wollen hängen wie        Weitere Termine entnehmen       Weitere Termine entnehmen       Obrigkeit, die den politischen Aufrührer steckbrieflich verfolgte. In
ein Damoklesschwert über den Deutschen. So ist es kein Zufall, dass   Sie bitte den Monatsspielplä-   Sie bitte den Monatsspielplä-   seinem Nachlass ein Dramenfragment, ein Monolith der Moderne:
die Trilogie mit einem Prozess eröffnet, der nicht in Deutschland     nen und unserer Website.        nen und unserer Website.        »Woyzeck« – der Held einfacher Soldat, die Sprache dem Leben
stattfand, weil die Behörden ihn dort verhinderten.                                                                                   abgelauscht. Woyzeck ist ein Außenseiter, vom Hauptmann verhöhnt,
krügerXweiss suchen in ihren Recherche-Projekten nach neuen           Konzept und Regie:              Regie: Ulrike Arnold            in einem medizinischen Experiment missbraucht, von seiner Frau
ästhetischen Formen und der Auseinandersetzung mit benachbarten       Marie-Luise Krüger und          Musikalische Leitung:           betrogen, von der Welt ausgespuckt. Immerzu, immerzu dreht
Künsten und digitalen Medien. Ihre Arbeiten sind Auseinanderset­      Christian Weiß                  Clemens Rynkowski               sich die Spirale für ihn nach unten. Grässlich begegnen ihm seine
zungen mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Sie entwickeln   Bühne und Kostüme:              Bühne:                          Mitmenschen als Fratzen, der Wahnsinn zerrt an ihm – bis eine
Aufführungsformate, welche Besucher*innen durch reale und             Andrea Jensen                   Bartholomäus Martin Kleppek     Wahnsinnstat sich mehr ereignet als begangen wird. Einem sozialen
imaginierte Räume führen.                                             Musik und Soundmontage:         Kostüme: Anne Buffetrille       Alptraum gleicht Büchners Drama, kongenial erweitert durch die
Der Audio-Walk »Inside the Orchestra«, eine Koproduktion von krü­     Antimo Sorgente                 Dramaturgie: Ursula Thinnes     betörenden Songs von Tom Waits und Kathleen Brennan, denen
gerXweiss und dem Staatstheater Braunschweig, wurde für den Preis     Video: André Elbeshausen                                        es gelingt, Büchners messerscharfe Sätze in wilde, raue Musik zu
»Innovatives Orchester« der Deutschen Orchesterstiftung nominiert.    Dramaturgie:                                                    verwandeln, in Musik, die unmittelbar berührt.
                                                                      Katharina Gerschler

                                                                      Koproduktion mit

68                                                                    SCHAUSPIEL                                        2020/21                                                                          69
Alles, was                                                                                                         Des
wir geben                                                                                                       Teufels
mussten
Kazuo Ishiguro
für die Bühne bearbeitet von Felicitas Brucker                         19.03.                        20.03.
                                                                                                                General              Carl Zuckmayer

                                                                       2021                          2021
                                                                                                                                     Harras, hedonistischer Superstar der Lüfte, hat sich über das
Hailsham, South Essex. Hier, in einem typischen englischen Internat                                                                  NS-Regime nie Illusionen gemacht. Ohne innere Überzeugung stellte
wachsen Kathy, Tommy und Ruth heran. Gut behütet in diesem             Premiere                      Premiere                        er sich dennoch in dessen Dienst. Nun fühlt er sich immer fremder
scheinbaren Idyll, gedeiht ihre Freundschaft. Wie alle Jugendlichen                                                                  im eigenen Leben – und in einer Welt, die er nicht mehr versteht.
ringen sie um Anerkennung und Zuneigung und kämpfen gegen die          KLEINES HAUS                  GROSSES HAUS                    Als eine Reihe von Flugzeugabstürzen auf Sabotage aus seinen
Feindseligkeiten des Alltags. Und dennoch scheint etwas Rätselhaftes                                                                 eigenen Reihen zurückgeführt wird, wählt Harras den fast sicheren
über den Schüler*innen von Hailsham zu liegen wie dunkler Nebel.       Weitere Termine entnehmen     Weitere Termine entnehmen       Tod. Keine Heldentat, sondern Verzweiflungsgeste eines alternden
Stück für Stück entdecken Kathy, Tommy und Ruth das Geheimnis          Sie bitte den Monatsspiel-    Sie bitte den Monatsspielplä-   Mannes, der nichts anderes kann als Fliegergeneral.
ihres Lebens – ihre grausame Bestimmung.                               plänen und unserer Website.   nen und unserer Website.        Zuckmayers im Exil geschriebenes und 1946 uraufgeführtes Stück
Der Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro hat 2005 eine Geschichte über                                                                    stellt große und nachhaltig gültige Fragen um Verstrickung und
sehr aktuelle Fragen der Medizin geschrieben, die so emotional         Regie: Felicitas Brucker      Regie: Christoph Diem           Schuld. Der Autor zeichnet um seinen ambivalenten »Helden« auch
ist, dass man sich ihr einfach nicht entziehen kann. Ishiguro stellt   Dramaturgie: Ursula Thinnes   Bühne, Kostüme und Video:       das Drama einer moralisch in Auflösung begriffenen Gesellschaft:
die Frage nach dem, was einen Menschen ausmacht und welche                                           Florian Barth                   »Was kann denn der Einzelne tun – in einer Welt, die ihm den Don­
ethischen Grenzen das wissenschaftlich Mögliche hat – Fragen, die                                    Dramaturgie:                    ner ihres fürchterlichen Ablaufs – und seines eigenen rettungslosen
nicht alleine von Wissenschaftler*innen beantwortet werden können,                                   Katharina Gerschler             Mitgerissenseins – mit jedem Herzschlag in die Ohren dröhnt?«
sondern die eine Gesellschaft immer wieder neu auszuhandeln hat.

70                                                                     SCHAUSPIEL                                      2020/21                                                                        71
Das ANALOGICUM
Die                                                                                                    im    AQUARIUM.
Reise nach                                                                                             Ein   KLUBHAUS.

Kallisto
                                                                                                       Wie war das damals, vor dem Siegeszug des Binären? In den analogen Jahrhunderten, als es noch physi­
                                                                                                       sche Tonträger gab, Zelluloid, Magnetbänder, Matrizen und Overheadprojektoren. Als wir an der Schnur
                                                                                                       telefonierten. Als man Daten per Hand notierte – in einen Kalender.

                                                                                                       Wir müssen einen Diskurs führen über Vernetzung, Digitalisierung und KI.

                                                                                                       Und damit wir diesen Diskurs mit möglichst wenig Heuchelei bestreiten, räumen wir diese ganze digitale
                                                                                                       Realität aus dem Aquarium und suchen nach analogen Träumen – und nach Möglichkeiten, Theater,
                                                                                                       Konzerte, Installationen, Kunst von und mit Hand und Bordmitteln zu machen. Ging früher ja auch.
                                                                                                       Eine technische Zeitreise, hinein in die Klub- und Kulturhäuser des längst vergangenen Jahrhunderts, die
                                                                                                       uns vielleicht hineinführt in die Zukunft – und in eine ganz neue, dem Menschen gemäße Ästhetik.

                                                                                                       Format ANALOGE SCHNITTSTELLE
                                                                                                       Wir sind nicht allein. Performative und installative Kunst- und Diskursschaffende sind gebeten, mit und

                                                                        15.05.
Michel Decar                                                                                           bei uns die Ketten des Digitalen abzuwerfen – und hier – in der lustvollen Beschränkung – die Unendlich­
                                                                                                       keit radikalen Fühlens zu finden – oder den Kartoffeldruck. Je nachdem.

                                                                        2021
An Bord des Raumschiffs »Zimorodok I«, zu Beginn des 22. Jahrhun­
derts: Sechs russische Kosmonaut*innen sind unterwegs zum Plane­                                       Format NICHT MEHR GANZ JUGEND FORSCHT
ten Kallisto. Die ungefähre Reisedauer wird ein knappes Jahr betra­     Premiere                       Am Staatstheater sind fabelhafte Menschen auf der Suche nach ihren Formen – abseits der fixen Dispo­
gen, begleitet von Sonnenstürmen und anderen ­Unwägbarkeiten                                           sition, der Abos und der Verwertbarkeit. Schauspieler*innen, die sich in der Performance prüfen wollen,
im zur Unordnung strebenden Kosmos. Das einzige, was man dem            KLEINES HAUS                   Tänzer*innen, die Choreografien testen, Regieassistent*innen, die Szenen dehnen und Filme drehen. Das
entgegensetzen könne, sei Haltung, wie die Kernphysikerin an                                           ist deren Format.
Bord, Sonja Laschko, feststellt. Dennoch gerät im Verlauf der Reise     Die Vorstellungstermine
einiges in Schieflage. Persönliche Verschrobenheiten beeinflussen       entnehmen Sie bitte den        Format BLINDTEXT
die ­wachsenden erotischen Wechselspiele, während das Raumschiff        Monatsspielplänen und          Theatrale Schnellschüsse. Dramaturgische Übernahmen. Lautes Lesen mit Absicht. Dieses Format dient
immer wieder verdächtige Geräusche absondert.                           unserer Website.               dem Unfertigen. Blindtext überspringt das Üben und stößt so gleich durch zum Tun. Halbgeprobt, aber
In pointierten Miniaturen entwirft Michel Decar das Bild einer                                         ganz gewollt, egal ob Kunst tatsächlich von Können kommt. Text-Jonglage in geschwind und schmutzig.
Gesellschaft, die sich auf einer Reise befindet, die länger andauert,   Regie: Matthias Rippert
als es zunächst den Anschein hat. »Die Reise nach Kallisto« weckt       Bühne: Fabian Liszt            Format D/A-WANDLER
Erinnerungen an kultische Sci-Fi-Klassiker wie »Dark Star« und          Kostüme: Johanna Lakner        Töne aus analogen Instrumenten, Texte aus Flüstertüten, Filme auf 16mm oder in VHS. Hierzu gehören
ist gleichzeitig eine absurd komische Reflexion auf unsere aktuelle     Musik: Robert Pawliczek        auch 1a Erfolgskisten wie die Direktmusik und die Musik bei Freunden. Nur jetzt mit noch mehr Seele –
Wirklichkeit. Michel Decar studierte Szenisches Schreiben an der        Dramaturgie: Holger Schröder   und ganz ohne bits und bytes.
UDK Berlin. 2012 bereits im Rahmen des Berliner Theatertreffens
mit einem Förderpreis für neue Dramatik ausgezeichnet, erhielt                                         Format HANDGEMACHTES THEATER
er 2014 den Kleist-Förderpreis für sein Stück »Jenny Jannowitz«.                                       Bouvard und Pécuchet
Zusammen mit Jakob Nolte schreibt er auch als Nolte Decar.                                             Frau Ada denkt Unerhörtes
                                                                                                       Her: Olimpia
                                                                                                       Ti a boo [siabo:]
                                                                                                       Koyaanisqatsi jetzt erst recht

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Bouvard                                                                                             Frau Ada
und                                                                                                 denkt
Pécuchet                                                                                            Unerhörtes
                                                                      20.09.                        13.11.
nach Gustave Flaubert                                                                                                                Martina Clavadetscher
unter Zuhilfenahme aller möglicher wissenschaftlicher Quellen

                                                                      2020                          2020
Projekt von Christian Franke                                                                                                         Ada Lovelace, Mathematikerin und Tochter Lord Byrons, blieben zu
                                                                                                                                     Lebzeiten wissenschaftliche Karriere wie selbstbestimmtes Leben
In der sommerlichen Hitze von Paris begegnen sich die Büro­           Uraufführung                  Premiere                         durch gesellschaftliche Konventionen verwehrt. Inzwischen gilt
angestellten Bouvard und Pécuchet. Die beiden schließen sofort                                                                       sie als Visionärin des Digitalzeitalters, ihre Auseinandersetzung
Freundschaft und lassen – als Bouvard unverhofft Geld erbt – ihren    AQUARIUM                      AQUARIUM                         mit Entwürfen zu einer dampfgetriebenen Rechenmaschine legte
gemeinsamen Plänen Taten folgen: Auf dem Land werden sie sich                                                                        begriffliche Grundlagen für unsere multimediale Welt. Martina
fortan nur noch den Wissenschaften widmen! Aber welcher genau?        Weitere Termine entnehmen     Weitere Termine entnehmen        Clavadetscher erforscht die Lebens- und Denkwelt der »Countess of
Wo fängt man da an? Die methodischen Maulwürfe beginnen beim          Sie bitte den Monatsspiel-    Sie bitte den Monatsspiel-       Computing« und spannt einen Bogen bis in die Gegenwart. Erzieht
Ackerbau, vergraben sich in entsprechende Bücher und kommen           plänen und unserer Website.   plänen und unserer Website.      in einem ersten Teil die Mutter ihr begabtes Kind weg von dunkel
doch auf keinen grünen Zweig. Das tut ihrem Eifer allerdings keinen                                                                  romantischen väterlichen Neigungen zum angepassten Roboter,
Abbruch ...                                                           Regie: Christian Franke       Regie: Milena Mönch              zerbricht Ada am Zwiespalt zwischen fragilem Körper und revolu­
Flauberts großes Spätwerk blieb unvollendet und unbeliebt. Es hat     Rauminstallation und          Rauminstallation: Sabine Mäder   tionärem Geist, so verselbständigt sich im zweiten Teil eine von ihr
keine richtige Handlung, keine echten Figuren und erst recht keine    Kostüme: Sabine Mäder         Kostüme: Lou Hinderhofer         vorausgedachte künstliche Intelligenz zum Monstrum, das plötzlich
Madame Bovary – die Flaubert nach eigener Aussage ja ohnehin          Musik: Tim Roth               Dramaturgie: Holger Schröder     eigenen Geist entwickelt. Ein Auswuchs des menschlichen Triebs zur
selbst war. Bouvard und Pécuchet aber sind wir. Das werden uns die    Dramaturgie: Claudia Lowin                                     Selbstoptimierung.
beiden späten Aspiranten der Erwachsenenbildung schon beibringen
– und dabei von einem gewissen Flaubert zu berichten wissen, der
von den Fluten moderner Dummheit erstickt wurde.

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Her:                                                                                                    Ti a boo [siabo:]
                                                                                                             Wie man ein Aquarium flutet und 43

 Olimpia
                                                                                                              Strategien, das wieder auszubaden

                                                                        15.01.                           12.05.
mit Motiven von E.T.A. Hoffmanns »Der Sandmann«                                                                                          David Castillo und Ensemble
Projekt von Christoph Diem

                                                                        2021                             2021
                                                                                                                                         Kiribati. Ein Inselstaat im Pazifik. 32 Atolle, 110.000 Menschen. Zwei
E.T.A. Hoffmann, ist das noch dunkle Romantik oder schon Science                                                                         Meter über dem Meeresspiegel. Drei Flugstunden bis zum nächsten
Fiction? Oder ist es doch sehr Jetztzeit, zu erleben, wie der Student   Uraufführung                     Uraufführung                    Archipel. Das Wasser steigt. »Ti a boo« (»Wir werden uns treffen«)
Nathanael in »Der Sandmann« der mechanischen Olimpia verfällt?                                                                           ruft man sich auf Kiribati zum Abschied zu. Doch wo, wenn das
Sex könnte in Zukunft zu etwas mit Mechatronik werden. Kaum ist         AQUARIUM                         AQUARIUM                        Wasser die Füße umspült, wo, wenn es bis zum Halse steht? Noch
die Gesellschaft pornografisiert, da lockt das nächste Level. Nach                                                                       30 Jahre lang wird Kiribati bewohnbar sein. In 50 Jahren wird man
der verdinglichenden »Benutzung« des begehrten Menschen folgt           Weitere Termine entnehmen        Weitere Termine entnehmen       Kiribati nur noch von Schiffen aus sehen können. Dann kommt das
die Vermenschlichung des begehrten Dings. Aber: Hat das Ding            Sie bitte den Monatsspiel-       Sie bitte den Monatsspielplä-   Wasser. Dann werden wir uns verantworten müssen. Dann wird ein
Lust? Wie sähe das aus? Was sieht das Ding in mir, und wie löse ich     plänen und unserer Website.      nen und unserer Website.        Expert*innenteam 43 Strategien entwickelt haben, um eine unterge­
sie aus, die Lust des Dings? KI heißt: Das Ding lernt. Kann man,                                                                         hende Inselgruppe zu retten. Dann werden sie da sein. Hoffentlich.
kann KI Lust lernen? Hingabe ist schön und gut, aber was hat das        Regie: Christoph Diem            Regie: David Castillo
Ding denn hinzugeben? Sein Selbst? Was soll das sein? Geht Lust         Rauminstallation: Sabine Mäder   Rauminstallation:
ohne Bewusstsein? »Her: Olimpia« ist ein Theaterprojekt über            Kostüme: Anne Buffetrille        Sabine Mäder
Kontrollverlust und die Erotik von Betriebssystemen. Und über die       Dramaturgie: Holger Schröder     Kostüme: Annika Bethke
Perspektivübernahme, den Blick aus den Maschinenaugen auf den                                            Dramaturgie: Ursula Thinnes
erregten Menschen. Dunkle Romantik.

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