www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 - Aargauer Kulturmagazin

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www.aaku.ch
     Dez 18 / Jan 19
         Nr. 21

 LIEBE AUF KENIANISCH

  In Wanuri Kahius
 Film verlieben sich
zwei Frauen und lösen
  einen Skandal aus

MUSIK AUF SCHWEIZERISCH

  Das Berner Duo
  Lo & Leduc tanzt
  auf jeder Bühne –
   auch in Aarau

LÜGEN AUF MENSCHLICH

  In «Alles wahr»
 führt das Theater
Marie Ver­schwörungs­­
    theo­rien vor
www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 - Aargauer Kulturmagazin
14. – 17. Dezember 2018

                            KUNST
                            SCHAU                                                               Wir über uns
                            2018                                                                Das Aargauer Kulturmagazin AAKU ist eine unabhängige, nicht gewinn­
                                                                                                orientierte Zeitschrift, herausgegeben von der Interessengemeinschaft

                            5430
                                                                                                Kultur Aargau, dem Verein der Kulturveranstalter*innen im Kanton.

                                                                                                Zwei Jahre AAKU!
                                                                                                Bereits seit zwei Jahren bietet das Aargauer Kulturmagazin den unent­
                                                                                                behrlichen monatlichen Überblick zum Kulturleben im Aargau. Quasi als
                                                                                                Hilfe zur Selbsthilfe wird das Magazin getragen von über 100 Mitglieds­
            KUNST SCHAU 5430 – 2018                                                             organisationen, von der einfachen Kulturkommission bis zum professio­
            JAHRESAUSSTELLUNG DER WETTINGER KUNSTSCHAFFENDEN                                    nell geführten Kulturbetrieb.
            Vernissage       Freitag 14. Dezember, 18 – 21 Uhr                                      Nach wie vor wollen wir uns breiter abstützen und zusätzliche Ver­
            Begrüssung       Philippe Rey, Gemeinderat und Ressortleiter Kultur                 breitung erreichen. Dazu brauchen wir die Hilfe aller, der Kulturorganisa­
            Grusswort        Roland Kuster, Gemeindeammann
                                                                                                tionen, der öffentlichen Hand, der Leserinnen und Leser. Sie können in
            Einführung       Dr. phil. Rudolf Velhagen, Leiter Gluri Suter Huus
            Musik            Vocappella, Wettingen                                              verschiedener Weise mithelfen:

                                                                     Öffnungszeiten             Zum AAKU kann man sich äussern …
                                                         Fr, 14. Dezember, 18 – 21 Uhr
                                                 Sa/So, 15./16. Dezember, 11 – 17 Uhr
                                                                                                Schreiben Sie uns Ihre Meinung, geben Sie der Redaktion Rückmel­
                                                        Mo, 17. Dezember, 14 – 19 Uhr           dungen, und machen Sie Vorschläge.
                                                                                                    redaktion@aaku.ch

                                                                                                Das AAKU kann man abonnieren …
                                                                                                Wenn Sie das Magazin nicht über ein Abonnement der «Aargauer Zeitung»
                                                                                                erhalten, können Sie es separat abonnieren. Für 55 Franken erhalten
                                                                                                Sie das AAKU 10 Mal im Jahr nach Hause geliefert. Oder machen Sie
            JAHRESPROGRAMM 2019                                                                 jemandem eine Freude mit einem Geschenkabo.
                                                                                                     abo@aaku.ch
            EIN SAMMLER UND EIN KÜNSTLER
            EINE PRIVATSAMMLUNG AUS DEM AARGAU & ALEX SADKOWSKY                                 Im AAKU kann man inserieren …
            24. Februar – 4. April 2019                                                         Das Kulturmagazin finanziert sich zu einem grossen Teil über Inserate
            GABI FUHRIMANN & CHRISTIAN HERTER: FURYHERZ                                         der Mitgliedsorganisationen. Es bietet zudem mit attraktiven Tarifen
            5. Mai – 23. Juni 2019                                                              Platz für weitere Veranstalter und kulturnahe Inserentinnen, die mit­
                                                                                                helfen, das Magazin breiter abzustützen.
            BERTOLD STALLMACH IN KOOPERATION MIT
                                                                                                     inserate@aaku.ch
            FANTOCHE UND FIGURENTHEATER WETTINGEN
            18. August – 22. September 2019
                                                                                                Für das AAKU kann man spenden …
            BIFANG KULTURMEILENFEST                                                             Um das Magazin print wie online zu verbessern, sind wir auch auf
            Sonntag, 15. September 2019                                                         Spenden angewiesen. Helfen Sie mit, das AAKU tragfähiger zu machen
            URBAN SKETCHER FESTIVAL                                                             und damit eine unabhängige und starke Stimme für die Kultur im
            29. September – 13. Oktober 2019                                                    Aargau zu erhalten. Wir brauchen Sie!
                                                                                                    PC 60-150878-5, IBAN CH27 0900 0000 6015 0878 5
            VALENTIN MAGARO & CHRISTIAN VETTER
            27. Oktober – 1. Dezember 2019
                                                                                                Interessengemeinschaft Kultur Aargau
            KUNST SCHAU 5430 – 2019                                                             Bruno Meier, Präsident
            JAHRESAUSSTELLUNG DER WETTINGER KUNSTSCHAFFENDEN
            Freitag, 13. Dezember – Sonntag, 16. Dezember 2019                                  Das AAKU wird unterstützt von:
                                                                                                Kanton Aargau, Swisslos-Fonds; Stadt Baden; Gemeinde Wettingen;
                                                                                                Stadt Aarau; Stadt Lenzburg; AZ Medien
            Galerie im Gluri Suter Huus                             Öffnungszeiten
            Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen                      Mi bis Sa 15 – 18 Uhr
            www.glurisuterhuus.ch                                       So 11 – 17 Uhr

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www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 - Aargauer Kulturmagazin
Herausgegeben von der IG Kultur Aargau                             Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin               Editorial

                                         Liebe,
                                         Lo & Zimt­sterne
                                         «Das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
                                         und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören.» Elegien
                      Corinne Rufli      können so furchtbare Wahrheiten enthalten und diese auch noch so furchtbar schön
                   Redaktionsleiterin    formuliert präsentieren. Im Sog meiner Jahresendmelancholie versuche ich dennoch,
               corinne.rufli@aaku.ch     nur das Schöne zu besingen, da Sie wohl wenig Lust auf mein Seufzen haben. Darum
                                         hievte ich die Liebe auf das Cover. Passend auch zu dem sich mit Vollgas nähernden
                                         Fest der Liebe. Mit Liebe meine ich aber nicht diese entseelte, kommerzialisierte Versi­
                                         on menschlichen Fühlens, sondern ein zärtlicher Zugang – so wie er im kenianischen
                                         Film «Rafiki» gezeigt wird. Darin verlieben sich zwei junge Frauen ineinander – in einem
                                         Land, das solche Verbindungen mit Gefängnis bestraft, mit Gesetzen, die noch aus
                                         kolonialistischer Zeit stammen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Filmbehörde des
                                         Landes verbot, «Rafiki» in den Kinos zu zeigen.
                                         Dank der im Aargau ansässigen Stiftung Trigon-Film, die dafür sorgt, dass wir nicht
                                         nur US-imperialistische Superhero-Schönheitsköniginnen-Oberflächlichkeiten auf die
                                         Leinwand geknallt bekommen, sondern auch filmische Perspektiven und Macharten
                                         aus anderen Kontinenten, kommen wir in den Genuss einer exklusiven Vorpremiere
                                         von «Rafiki» in Wettingen. Dazu wird die Regisseurin Wanuri Kahiu höchstpersönlich
                                         an­reisen. Ihr liegt es am Herzen, farbige, fröhliche Filme aus Afrika zu drehen und dass
                                         man darüber nachdenkt, warum Freude politisch ist. Das grosse Interview mit der
                                         Regisseurin führte Kristin T. Schnider (ab Seite 24).

                                         Die Liebe besingen auch unsere sympathischen Berner Chartsstürmer und -dränger
                                         Lo & Leduc. Ihre auffällige Hitkonstanz nahm Donat Kaufmann in einem Essay unter
                                         die Lupe (ab Seite 6). Wohlfühlmusik kann die Welt nicht verändern, geschweige denn
                                         retten. Für alle, die das nicht glauben, verlosen wir Tickets für das ausverkaufte Konzert
                                         in Aarau.

                                         Im Jahresrückblick unserer satirischen Sprachverdichterin und Kolumnistin Olga
                                         Tucek steht die Liebe nicht im Zentrum. Love gibts jedoch für Olgas wunder­
                                         bar bissige Verhöhnungen unserer korrupten Menschheit (ab Seite 30).
                                         Denn zu viel Wellness verdeckt nur den Blick auf bittere Realitäten.

                                         Weihnachten werden kommen. Bringen sie auch Hoffnung und Liebe?
                                         Wir wissen es nicht, und ich zitiere nochmals Rilke: «Und so verhalt ich
                                         mich denn und verschlucke den Lockruf dunkelen Schluchzens.» Aber
                                         machen Sie sich jetzt bitte keine Sorgen, und backen Sie Ihre Zimtsterne
                                         ruhig fertig.

                                                                                                                                  3
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VORSCHAU
                                                                                                                   VORSCHAU HERBST:
ODEON BRUGG                                                                                                        21.09.2018 Taubitz/Dobler Swing Quartett
das Kulturhaus beim Bahnhof
                                                                                                                    HERBST
                                                                                                                   22.09.2018 Crazy Diamond
CINEMA                               BÜHNE                           BAR                                           19.10.2018 The Creole Clarinets
Info 056 450 35 65                   Vorverkauf          Mo – Do 17.30 – 23 Uhr                                    02.11.2018 20 Jahre Salzhaus Special Concert
Tickets                              Mo bis Fr ab 14 Uhr Fr + Sa 17.30 – 24 Uhr
odeon-brugg.ch                       Sa/So ab 10 Uhr     Sonntag 17.30 – 22 Uhr                                    23.11.2018JON
                                                                                                               07.12.2018     Wawau    Adler Group Sandor Roy
                                                                                                                                  CLEARY
                                                                                                                   30.11.2018B.B.
                                                                                                               25.01.2019     8 x 15, 8 Bands
                                                                                                                                  & THE  BLUESje 15 Minuten
                                                                                                                                                 SHACKS
                                                                                                               01.03.2019       THREE WISE MAN & SCOTT HAMILTON
CINEMA                                                               BÜHNE                                     15.03.2019       MARC SWAY
DONNERSTAG 6. DEZEMBER 18 UHR                                        SONNTAG 2. DEZEMBER 11 UHR                05.04.2019       INTERNATIONAL HOT JAZZ QUARTETT
  FILMREIHE LANDWIRTSCHAFT                                           PAUL ALLEIN ZU HAUSE                      04.05.2019       SINA
SAATGUT – FREIHEIT FÜR DIE WELT                                      ab 4 Jahren 45 Minuten Mundart
CH 2017 36 Min. D ab 12 J. Regie: Josef und Lotti Stöckli            Ein Erzähltheater mit Alexandra Frosio,
Ein Dokumentarfilm über das Saatgut,                                 frei nach dem Bilderbuch «Oh nein,
die Basis unserer Ernährung.                                         Paul!» von Chris Haughton.

                                                                                                               www.salzhaus-brugg.ch

                                                                                                                                                                    19
AB DONNERSTAG 13. DEZEMBER
SHOPLIFTER – MANBIKI KAZOKU                                          FREITAG 7. DEZEMBER 20.15 UHR
JP 2018 121 Min. O/df ab 12 J. Regie: Hirokazu Kore-eda              DER A-QUOTIENT
Nach einer erfolgreichen Diebestour                                  Der bekannte Schriftsteller und
durch Lebensmittelgeschäfte entdecken                                Drehbuchautor Charles Lewinsky hat
                                                                     ein neues Theaterstück verfasst. Sein                         Aarauerstrasse 26 I 5200 Brugg
Osamu und sein Sohn Noboyo im
winterlichen Tokio ein halbverfrorenes,                              Inhalt ist angesichts der Weltlage
verlassenes Mädchen auf einer Terrasse.                              hochaktuell.
                                                                                                                   SICHERE DIR EINEN PLATZ
DIENSTAG 18. DEZEMBER 20 UHR
           ODEON OPERA                                                                                             AUF DEM SONNENDECK AB 2019!
L’ITALIANA IN ALGERI
2 H 45 Min. I/d Dirigent: Riccardo Frizza Regie: Vittorio Borrelli
Eine Oper in zwei Akten von Gioachino                                                                                   BORDKARTE          CHF 60 / JAHR
Rossini. Aufzeichnung aus dem Gran                                                                                      — reduzierter Eintritt gemäss Programm*
Teatre del Liceu, Barcelona.
                                                                                                                        — monatlicher Newsletter (digital)
                                                                     SONNTAG 16. DEZEMBER 11 UHR                        — Monatsprogramm (per Post)
                                                                     THOMAS GRÖBLY
                                                                     LESUNG UND TROMMELPOESIE                           BORDKARTE+ CHF 180 / JAHR
                                                                     Mit seinen Wortneuschöpfungen im
                                                                     Gedichtband «Inmitten» erklingen                   — GRATIS Eintritt an ALLEN Veranstaltungen*
                                                                     überraschende Bilder. Lassen Sie sich              — monatlicher Newsletter (digital)
                                                                                                        +

                                                                     entführen – damit die Zeit für eine                — Monatsprogramm (per Post)
                                                                     kurze Zeit stehen bleibt.
MITTWOCH 19. DEZEMBER 17 UHR                                                                                            Hier bestellen:
       ODEONKINOREIF?                                                FREITAG 21. DEZEMBER 20.15 UHR                     WWW.DAMPFSCHIFFBRUGG.CH
OUT OF ROSENHEIM                                                     HEINIGER ABEND
D 1987 108 Min. D ab 12 J. Regie: Percy Adlon                                                                           *ausgenommen Workshops
                                                                     Wer Tinu Heiniger kennt, der kennt
Nach einem Streit mit ihrem Mann
                                                                     auch seinen «Heiniger Abend». Zur
steht Jasmin Münchgstettner aus Ro-
                                                                     heurigen Vorweihnacht begleitet ihn
senheim irgendwo an einem Highway
                                                                     Hank Shizzoe mit seinen Gitarren und
ausserhalb von Las Vegas.
                                                                     dem Banjo.
DONNERSTAG 20. DEZEMBER 18 UHR
FILMREIHE LEBEN AM LEBENSENDE
ELISABETH KÜBLER-ROSS
DEM TOD INS GESICHT SEHEN
CH 2003 98 Min. O/d ab 12 J. Regie: Stefan Haupt                                                                                                    KUNST & APÉRO
Kaum jemand hat so viel zur Enttabu-                                                                                                                VERNISSAGE, DONNERSTAG, 6. DEZEM-
isierung des Sterbens beigetragen.                                                                                                                  BER 2018, AB 18.30 UHR
Ein Dokumentarfilm über Elisabeth                                                                                                                   AUSSTELLUNG 6. DEZEMBER BIS
Kübler-Ross.                                                                                                                                        31. JANUAR 2019
                                                                                                                                                    «30 JAHRE KUNSTSPUREN -
DONNERSTAG 27. DEZEMBER 18 UHR                                       MONTAG 24. DEZEMBER 15 UHR
                                                                                                                                                    CLAUDIO CASSANO»
    FILMREIHE LATEINAMERIKA                                          IM SALZHAUS BRUGG
SUR                                                                  WÄNN ISCH ÄNTLICH WIENACHT?                                                    GASTAUSSTELLERIN:
ARG 1988 117 Min SP/df ab 14 J. Regie: Fernando Solanas              0–99 Jahre 45 Minuten
                                                                                                               Aarauerstrasse 96a                   DOROTHÉE ROTHBRUST
Ein traumhaft bewegender Spielfilm,                                  Alle Kinder, die kaum mehr warten         CH-5200 Brugg                        JEDEN DONNERSTAG 16.45 – 21.45 Uhr
den der Argentinier Fernando Solanas                                 können, bis der Tannenbaum zum            galerie@immaginazione.ch             SAMSTAGS 10.00 – 14.00 Uhr
nach seiner Rückkehr aus dem Exil                                    Lichterbaum wird, sind zur Weihnachts-
                                                                     geschichten-Überraschung eingeladen.
                                                                                                               www.immaginazione.ch                 BEGEGNUNGEN, KUNST UND SEIN
realisiert hat.
www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 - Aargauer Kulturmagazin
Herausgegeben von der IG Kultur Aargau                            Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin                 Inhalt

                                                            VORSCHAU

                                                        Lo & Leduc 6
    Mit «079» hat sich das Berner Rapduo ins kollektive Gedächtnis der
Deutsch­schweiz gesungen. Bei ihrer aktuellen Tour machen die Musiker
                                                                             MAGAZIN
          halt im Kiff. Wir verlosen Tickets für das ausverkaufte Konzert.
                                                                             24 Fröhlich, leichtfüssig und politisch
                                                                                 Der kenianische Film «Rafiki» stellt die Liebe zweier junger Frauen ins
                                                                                 Zentrum. Im Interview spricht die Regisseurin Wanuri Kahiu über den
                                                                                 kolonialen Kater und seine Auswirkungen auf Land, Leute und Liebe.

                       «Auswahl 18» mit Simone Holliger 9
    Das Aargauer Kunsthaus zeigt aktuelles Schaffen aus der Region

                                    Lukas-de-Rungs-Quintett 10
               Der deutsche Pianist mit seiner Band zu Gast in Aarau

                                      «Capriccio im Element» 10
    Die Konzertreihe des Barockorchesters widmet sich dem Wasser

                               Grenzen des Glaubwürdigen 11                  30 Tucek blickt zurück
      Das Theater Marie beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien               Wortgewandt lässt Olga Tucek das Jahr 2018 Revue passieren

                                                            Wurzeln 12       32 Backstage
           Florianne Köchlin und Sara Heiligtag zu Gast im Philothik             Von Patti Basler

                                               Janina Fialkowska 13          33 Merhawis Welt
          Die Grande Dame des Klavierspiels in der Druckerei Baden               Kolumne

                                                       Bruchstücke 14        33 Das Objekt
       Pianistin Paulina Maslanka und Klarinettist Barnabás Völgyesi             Sammlerstücke von Rudolf Velhagen

                                            Intergenerationalität 15         34 Tour de Kaff
                                     Meyer, Amuat und Grossvater Leu             Nächster Halt: Remetschwil

                          Afro-Fusion von Claudia Masika 15
               Kenianische Rhythmen und zeitgenössische Melodien

                                            30 Jahre Day & Taxi 16
     Das Trio um den Badener Saxofonisten Christoph Gallio in Aarau

                 Gesellschaftskritik und Selbstreflexion 17
                           Cr7z und DJ Eule zu hören am Flösserplatz

                                                      Familienseite 19
                                                           Filmtipps 21
                                                            Hörtipps 21
                                                           Lesetipps 23      AGENDA

                                                                             36	Kultur im Aargau auf einen Blick
                                                                                 Veranstaltungen im Dezember und Januar

                                                                             Cover: Filmstill «Rafiki»

                                                                                                                                           5
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                     TEXT DONAT KAUFMANN | FOTOS MAXIMILIAN LEDERER

 Die auf allen
Bühnen tanzen
       SOUNDS Sie bieten Service public in Mundart und sind allseits beliebt:
    Die Berner Lo & Leduc wissen, wie Menschen zu beglücken sind. Bald treten
                       sie auf der Kiff-Bühne in Aarau auf.

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Neulich im Bus: Ein kleiner Junge schaut aus dem Fenster,                                                    Musikalisches Traumpaar Lo & Leduc.
als seine Mutter neben ihm gerade eine Natelnummer ins
Smartphone murmeln will. «079 …», beginnt sie. Der Junge
springt auf und johlt: «het sie gseit!».
    Sie wissen, wen er zitiert. Vielleicht gehören Sie gar
zu jenen, die es wissen, ohne den Song je bewusst gehört
zu haben. Gemeint ist natürlich «079», der Gassenhauer
des Berner Mundartrapduos Lo & Leduc. Der Song hat sich
innerhalb von wenigen Monaten im kollektiven Gedächtnis
der Deutschschweiz eingenistet, vergleichbar mit «I schänke
dr mis Härz» von Züri West, über die der Schriftsteller Pedro
Lenz einmal sagte: «Züri West gehört allen».
    Auch Lo & Leduc scheinen heute zum Gemeingut zu
zählen, sie sind so was wie die musikalische Abteilung des
Service public. Bei SRF zumindest sind Lo & Leduc Dauer­
gäste, und zwar quer durch alle Sendungen. Kaum ein For­
mat, in welches sich das Duo mit ihrem lüpfigen, Eigentlich-
ist-doch-alles-ganz-in-Ordnung-Rap nicht integrieren liesse.
Sie serbeln nicht ab, wenn sie bei SRF Virus zum Rap-Battle
geladen werden, machen aber auch als Duettpartner von
Sina eine gute Figur. Mit ihrem sympathischen und unauf­
geregten Auftreten verkörpern sie zudem Bodenständigkeit,
sie prahlen nicht mit ihrem Erfolg und meiden Eskapaden.
Sie sind, so könnte man sagen, der Musik gewordene, gut­
schweizerische Kompromiss.

In der Bäärner Tradition
    Kennengelernt haben sich die damaligen Germanistik­
studenten Lorenz Häberli und Luc Oggier 2005 in Bern.
Oggier (Leduc) sang in der Band Pacomé. Als er wegen
Stimmproblemen aussetzen musste, sprang Häberli (Lo)
als Ersatz ein – und blieb. Aus überschüssigen Songs
für das Album mit Pacomé formten Oggier und Häberli
als Duo das Album «Update 1.0». Mit dem vermeintlichen              drei, vier Cafés und Bars, in denen sich die Musiker*innen
Nebenprojekt legten sie den Grundstein für ihre eigentliche         treffen, sagt etwa Michael Egger von Jeans for Jesus. Man
Karriere. Es folgten «Update 2.0» und «Update 3.0», dann            habe als junger Musiker gewusst, wo man hingehen müsse,
die zwei kommerziell sehr erfolgreichen Alben «Zucker fürs          um mit Persönlichkeiten wie Endo Anaconda ins Gespräch
Volk» und «Für Ingwer und Ewig». Im Februar diesen Jahrs            zu kommen. Deren Musik wiederum kenne man, weil man
schliesslich erschien «Update 4.0» und mit ihm die Single           mit ihr aufwachse. Zu Hause. In der Schule. «Meine musika­
«079». Spätestens damit sind Lo & Leduc in der obersten             lische Früherziehung war unter anderem das Livealbum von
Etage des Schweizer Mundartpop angelangt. Sie gesellen              Stiller Has. Die Pausenansagen von Endo Anaconda kann ich
sich dort zu ihren Nachbarn: Patent Ochsner, Stephan                auswendig», sagt Luc Oggier in einem Interview.
Eicher, Züri West, Stiller Has, Greis, Steff la Cheffe, Jeans for
Jesus – fast alle, die die Mundartmusik prägten und prägen,

                                                                             «Lo & Leduc sind
stammen aus dem Grossraum Bern. Die wohl wichtigs­
ten Impulse lieferten Mani Matter und Polo Hofer in den

                                                                             der Musik gewordene,
1970er-Jahren, Mani Matter als begnadeter Geschichtener­
zähler mit moralischem Kompass, Polo Hofer als Grenzen

                                                                             gutschweizerische
auslotender Rockmusiker. Dass sich gerade in Bern eine
lebendige Szene für Mundartmusik etabliert hat, erstaunt

                                                                             Kompromiss»
kaum. Wer Bäärndütsch spricht, singt, auch wenn er redet.
Die langgezogenen Vokale, überhaupt die farbige Ausspra­
che – sie ist wie gemacht für poetische Texte. Wie könnte
der Flussverlauf «dr Aare naa» schöner nachgezeichnet wer­
den, als mit dem ausschweifenden A von Endo Anaconda?                   Es kommt nicht von ungefähr, dass generationenüber­
    Ein weiterer Grund für die lebendige Szene sei die              greifende Projekte schon fast Tradition haben. Praktisch alle
Überschaubarkeit der Stadt und der daraus resultierende             aufstrebenden Berner Mundartkünstler*innen schliessen sich
Austausch, berichten verschiedene Musiker*innen. Es gebe            früher oder später mal mit ihren Vorbildern zusammen.

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Vorschau                   Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin

    Lo & Leduc waren mit «079» 21 Wochen an der Spitze der Schweizer Charts.

Lo & Leduc etwa haben mit Büne Huber den Song «1» auf­                 Beats, geschmückt mit üppigen Bläserbouquets. So klingen
genommen. Auf ihren Alben finden sich zudem zahlreiche                 die Songs fast schon per definitionem aufmunternd und
Referenzen auf Züri West, Mani Matter oder die Stadt selbst:           versöhnlich, auch wenn gerade eine zerflossene Liebe be­
Im Song «Henker» beschreiben Lo & Leduc ihre Beziehung                 sungen wird. Zumindest dem Erfolg nach zu urteilen,
zu ihrer Heimat. Manchmal verwandle sich die Beschaulich­              treffen Lo & Leduc damit einen Nerv. «079» hielt sich ganze
keit der Aarestadt in Enge. Oder wie es im Song heisst:                21 Wochen an der Spitze der Charts. Für die aktuelle Tour
«Die Stadt, die schliift mi langsam ab». Doch getreu der               gibt es nur noch wenige Tickets. Das Konzert im Kiff Aarau
Kompromissbereitschaft lassen Lo & Leduc den Song nicht                ist bereits ausverkauft. Im Frühling folgt für Lo & Leduc der
einfach in der Melancholie absinken. «Bärn, du bisch mi                nächste Schritt: Sie gehen als Häberli & Oggier mit Texten
Hänker – und glich hangeni a der».                                     auf Lesetour. Die zwei tanzen wirklich auf jeder Bühne.
    Prägend ist dieser Hang zur Harmonie spätestens ab
2014, als Lo & Leduc begannen, mit dem Zürcher Produzen­
ten Dodo («Hippie-Bus») zu arbeiten. Dodos Produktionen                AARAU Kiff
zeichnen sich aus durch schunklige, von Reggae inspirierten            Fr, 14. Dezember, 20.30 Uhr

                          KULTURBLINDDATE
                    Die etwas andere Ticketverlosung
                                        Gewinne einen Eintritt und ein Blinddate …

                              … für das Konzert von Lo & Leduc
                         im Kiff am Fr, 14. Dezember 2018, 20.30 Uhr
                  Wir verlosen zwei mal zwei Konzerttickets an Personen, die sich an der Veranstaltung
             zum ersten Mal treffen. Die Verkupplung dient der absichtslosen Teilung gemeinsamer Interessen
                    mit fremden Menschen. Romantischer Nebeneffekt möglich. Aber ohne Garantie.

                                               Teilnahmebedingungen
                Miteinander hingehen, gemeinsames Foto schiessen, zwei Sätze über den Abend schreiben,
                                  an uns schicken. Wird auf www.aaku.ch veröffentlicht.

                           Mail mit Namen, Adresse, Natelnummer und mit Stichwort «Lo & Leduc».
                                 bis am Mi, 5. Dezember 2018, 14 Uhr, an redaktion@aaku.ch.
                               Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme nur für Volljährige.

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Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin                 Vorschau

            Sie verwandelt
            Papier in glän-
            zende Keramik
            KUNST Zum Abschluss des Jahres zeigt das Aar­
            gauer Kunsthaus in einer grossen Ausstellung das
            aktuelle Schaffen verschiedener Künstler*innen
            aus der Region. Simone Holliger ist dieses Jahr
            als Gast an der «Auswahl 18» dabei.

            Wer bei Papierskulpturen an klassische Origami-Faltkunst
            denkt, liegt hier falsch. Die in Lenzburg aufgewachsene
            Simone Holliger wird im Aargauer Kunsthaus einen Raum
            mit einer mehrteiligen Skulptur bespielen, die sie eigens für
            diese Ausstellung konzipiert hat. In der Künstlerin wohnt
            eine grosse Entdeckerinnenseele, die sich mit dem Papier
            als Ausgangsmaterial befasst. Durch Recherche und expe­
            rimentelles Arbeiten verwandelt sie dieses in ein robustes
            Baumaterial mit verschiedensten visuellen Erscheinungsfor­
            men: mit Graphit zu kaltem Metall, mit dicken Schichten
            von Tinte zu glänzender Keramik, mit Aquarellfarben in wei­
            ches Textil. Sie lotet dabei die Fragen aus: «Bis wohin kann
            ich das Material treiben, wie lange hält es stand?» und «Wie
            wird aus Fläche ein Körper?». Daraus entsteht ein Dialog zwi­
            schen einer rein formalen Eingangsidee und dem Material,
            aus dem sich langsam ein finales Objekt herauskristallisiert.     Simone Holliger sitzt inmitten ihrer Skulpturen aus Papier.
                                                                              Foto: Rebecca Bowring
                Holligers Skulpturen stehen an der Schnittstelle zwi­
            schen Objekt und Bild; sie haben oft eine Vorder- und
            Rückseite, bleiben aber durch die Auswahl der Medien                 Schon zum vierten Mal stellt die 32-Jährige im Rahmen
            wie Papier, Grafit, Pigment oder Tinte eng mit der Malerei      der «Auswahl» aus. Als Gast durfte sie sich dieses Jahr den
            und Zeichnung verbunden. «Inspiriert werde ich von einer        Raum im Aargauer Kunsthaus selbst aussuchen: «Ich be­
            eigens angelegten Sammlung aus linearen Zeichnungen von         komme einen ganzen Raum für mich und kann so eine Ar­
            Formen und Fragmenten. Diese kommen aus Werken der              beit zeigen, die sonst den Rahmen der ‹Auswahl› sprengen
            Kunstgeschichte, dem urbanen Raum und alltäglichen Be­          würde», erzählt sie begeistert. Sprengen würde das Werk
            obachtungen», erzählt die Künstlerin im Skype-Interview.        auch ihr niedriges Atelier in Genf, weshalb sie die Skulptur
                                                                            für die «Auswahl» erst beim Aufbau in ihrer kompletten
Abgleich 2018. Papier, Leim, Wachskreide. Foto: Raphaelle Müller            Grösse zu sehen bekommen wird. Dann kann sie auch
                                                                            entscheiden, wie sie die Objekte im Raum installiert. Denn
                                                                            für Holliger ist das Zusammenspiel zwischen den Dimen­
                                                                            sionen und der Wahrnehmung am Ort zentral; sie möchte
                                                                            einen Raum durch präzise, aber auch intuitive Setzung in
                                                                            eine landschaftliche, architektonische oder monumentale
                                                                            Gesamtkomposition überführen. «Wichtig ist mir, dass die
                                                                            Betrachtenden eingreifen können, indem sie die Skulpturen
                                                                            anfassen und Spuren hinterlassen. Durch das Bewegen im
                                                                            Raum können sie verschiedene Sichtpunkte auf die Ins­
                                                                            tallation entdecken und so die Facetten meiner Objekte
                                                                            wahrnehmen.» Von Gianna Rovere

                                                                            AARAU Aargauer Kunsthaus
                                                                            Vernissage: Fr, 30. November, 18 Uhr
                                                                            Bis 6. Januar

                                                                                                                                            9
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            Die Entdeckung wert
            SOUNDS Eine Frauenstimme und eine Trompete, zwei helle,                nicht möglich ohne Musiker*innen, die selbstbewusst auch
            hohe und leuchtende Klänge über einem schweren Bass                    die gewagtesten Einfälle mit grösster Selbstverständlichkeit
            und einem dichten Gewebe von Trommeln und Becken,                      singen und spielen.
            zusammengehalten von reichen und vieldeutigen Akkorden                     Die junge Oltner Sängerin Eliane Zeitel Frei und der
            des Klaviers: Der deutsche Pianist Lukas de Rungs hat sich             Innerschweizer Trompeter Martial In-Albon können das. Bei­
            eine ausserordentliche Klangwelt erschaffen mit seinem                 de sind sie aber beinahe unbeschriebene Blätter, In-Albon
            Quintett. Und in seinen Kompositionen lotet er diese Welt              kann man zuweilen in Nik Bärtschs Ronin-Grossformation
            immer wieder neu aus, in neuen Kombinationen, in gewag­                erleben und Frei mit ihren eigenen Liedern in ihrer Hei­
            ten Zweistimmigkeiten der Melodieinstrumente Stimme                    matstadt. Über den deutschen Bassisten Luc Hatzis und
            und Trompete, in Gegenüberstellungen von tief und hoch,                seinen Kollegen am Schlagzeug, Jonas Esser, auch sie beide
            schwer und leicht, durchsichtig und dicht. Dies alles wäre             hervorragende Instrumentalisten, weiss sogar das World
                                                                                                             Wide Web nichts, was zeigt, dass
Der deutsche Pianist Lukas de Rungs (Mitte) mit seiner Band. Foto: Rocco Dürlich                             erstens die Jazzausbildung hierzu­
                                                                                                             lande und in den Nachbarländern
                                                                                                             einen unerhört hohen Standard
                                                                                                             hat und dass es zweitens für junge
                                                                                                             Musiker*innen ziemlich schwierig
                                                                                                             ist, sich Gehör zu verschaffen.
                                                                                                             Und für uns Zuhörerinnen und
                                                                                                             Zuhörer heisst das: Hingehen, dem
                                                                                                             Lukas-de-Rungs-Quintett zuhören,
                                                                                                             entdecken. Und dabei ein paar
                                                                                                             Musiker*innen kennenlernen, von
                                                                                                             denen wir noch hören werden!
                                                                                                            Von Beat Blaser

                                                                                                            AARAU Theater Tuchlaube
                                                                                                            Galerieraum
                                                                                                            Do, 13. Dezember, 20.15 Uhr

            Orchester im Element
            KLASSIK Wasser in der Musik: Was kommt einem da spontan in den Sinn? Georg Friedrich Händels «Wassermusik». Diese
            spielt auch eine Rolle in der Konzertreihe 2018/19 des Capriccio Barockorchesters, das sich erneut Besonderes hat einfallen
            lassen. Mit «Capriccio im Element» thematisiert das Ensemble im Aargau das kostbare Nass. Der Rhein war im Oktober an
            der Reihe (Verenamünster, Bad Zurzach); nun kommen die Stadtkirche Brugg und damit das berühmte Wasserschloss sowie
            weitere Lokalitäten hinzu, die sich alle in unmittelbarer Nähe
            zur Aare, der Reuss und der Limmat sowie dem Hallwilersee
                                                                              Das Capriccio Barockorchester widmet sich
            befinden. Das Thema «Wasser» ist aber nicht nur an den            dem Element Wasser. Foto: Rob Lewis
            Konzertorten präsent, sondern auch programmatisch: Das
            Capriccio Barockorchester spielt neben Händels «Wasser­
            musik» etwa Vivaldis «La tempesta di mare» sowie (bei­
            spielsweise in Brugg) Werke barocker Meister wie Albinoni,
            Graupner und Fux. Von Elisabeth Feller

            BRUGG Stadtkirche, Sa, 12. Januar, 18 Uhr
            AARAU Aula Handelsschule KV, Sa, 16. Februar, 19.30 Uhr
            SEENGEN Schloss Hallwyl, So, 28. April, 11 Uhr
            BREMGARTEN St. Nikolaus, So, 19. Mai, 18 Uhr
            BADEN Villa Boveri, So, 16. Juni, 11 Uhr

            10
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin          Vorschau

Orangehaarige Echsen regieren die Welt, und die Erde wird eine Scheibe. Fotomontage: Andreas Bächli

            Wahrheit ist                                                         Rilke und merken nicht nur die findigen Tiere. Die allgemei­
                                                                                 ne Verunsicherung hat aber nun dank flächendeckender
                                                                                 und gezielter Desinformation, der bewussten Produktion

            Arbeit                                                               von Fake-News und des Austausches von Fakten gegen
                                                                                 reine Meinungen einen neuen Höhepunkt erreicht. So
                                                                                 auch die Gehässigkeit, mit der um den Besitz der alleinigen
            BÜHNE Das Verschwörungstheoriestück «Al­­les                         Wahrheit gestritten wird. Dagegen spielt das Theater Marie
            wahr» des Theaters Marie arbeitet mit Text­                          an: «Die Inszenierung richtet sich gegen die Vergiftung
            collagen von Daniel Di Falco.                                        unseres Lebens durch allgegenwärtiges Misstrauen», sagt
                                                                                 Dramaturg Patric Bachmann. «Nur gegenseitiges Vertrauen
            «Alles wahr». Das ist jedenfalls, was das Theaterensemble            und eine gewisse Gelassenheit beflügelt die Menschen.» Es
            Marie von seinem neuen Theaterstück behauptet. Aber ist              heisst also, Gelassenheit bewahren und doch wach bleiben,
            das die ganze Wahrheit? Oder schlichtweg ein Fake, wenn              während das Ensemble, für das anstelle eines klassischen
            nicht gar alles Lüge? Wahr ist, dass «Alles wahr» eingebettet        Theaterformates der Journalist Daniel Di Falco einen auf
            in das Winterprogramm des Theaters Tuchlaube uraufge­                Zeitdokumenten beruhenden Kon-Text zusammengefügt
            führt wird und sehr viel mit der aktuellen Ausstellung «Fake»        hat, mit Elan, Witz und auch Ironie wirklichen Urängsten,
            des Stapferhauses Lenzburg zu tun hat. Mit mehreren                  verständlichen Zweifeln, gesamtgesellschaftlichen Paranoia-­
            Veranstaltungen widmen sich Kunstschaffende vertieft den             Anfällen und auch der Faszination von Verschwörungs­
            immer akuter werdenden Fragen nach dem Umgang mit                    theorien nachspürt, die zu schön sind, um wahr zu sein.
            Wahrheit, Lüge, Fakten und Verschwörungstheorien in einer            Von Kristin T. Schnider
            Welt voller Ungewissheit.
                Schon in der Bibel heisst es: Alle Menschen sind Lügner.
            Das muss also wahr sein. Gelogen wird von jeher, und dass            AARAU Theater Tuchlaube
            wir nicht allzu verlässlich in der gedeuteten, also von uns          Premiere: Fr, 11. Januar, 20.15 Uhr
            stetig interpretierten Welt zu Hause sind, weiss nicht nur           Weitere Aufführungen: 16./19./23. Januar

                                                                                                                                          11
Vorschau                 Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin

                          Wurzeln: Alles über eine
                          botanische Metapher
                          BÜHNE Das philosophische Winterhalbjahr im Thik Baden ist dem Thema «Wurzeln» gewidmet.

                          Es ist eine nicht ungefährliche Me­                                                                          hofes «Narr» lebt sie die Verbun­
                          tapher: In spannenden und sicher­                                                                            denheit von allem mit allem, der
                          lich erhellenden Diskussionen mit                                                                            festen Ansicht, dass ein bewusstes
                          interessanten Gästen und dem Pu­                                                                             Miteinander aller Lebewesen, un­
                          blikum umkreist das PhiloThik-Team                                                                           abhängig von ihrer örtlichen oder
                          «Wurzeln», deren bodenständigen                                                                              zeitlichen Nähe, unabdingbar ist für
                          Ursprung und ihre Verästelungen.                                                                             eine erlebbare Zukunft.
                          Eröffnet wurde die Saison bereits                                                                                Pflanzen haben ein «Ich»,
                          im Oktober mit dem Filmer Markus                                                                             sagt die Biologin, Chemikerin und
                          Imhoof und der Frage nach der                                                                                Autorin Florianne Köchlin. Auch
                          menschlichen Verwurzelung, die                                                                               seien sie keine empfindungslo­
                          dieser Tage zwangsläufig vor dem                                                                             sen Maschinen, die einfach nach
                          Hintergrund freiwilliger, aber vor                                                                           unseren Vorstellungen program­
                          allem erzwungener Migration, des                                                                             mierbar sind. Tatsächlich sind sie
                          Flüchtlingselendes und dubioser                                                                              es, Blümelein, Baum oder Kartoffel,
                          Politkampagnen verhandelt wird.                                                                              die wirkliche, physische Wurzeln
                          Weg von der Kultivierung der Wur­                                                                            haben, die weitgehend unsichtbar
                          zel als zwiespältiges Symbol führen                                                                          sind für waldferne Menschen ohne
                          die beiden nächsten Veranstaltun­                                                                            Garten oder Balkon und daher
                          gen mit der Bäuerin, Philosophin                                                                             meist unerklärlich mit ihren Myria­
                          und selbsternannten Närrin Sarah                                                                             den von Funktionen. Zu erfahren,
                          Heiligtag zuerst auf den harten                                                                              wovon Pflanzen reden, warum
                          Boden der Tatsachen und danach                                                                               und wie, wie sie über ihre Wurzeln
                          mit der Naturwissenschaftlerin Flo­                                                                          vernetzt sind und auch koope­
                          rianne Koechlin in den Untergrund,                                                                           rieren, könnte unter Umständen
                          wo es die Pflanzen sind, die sich                                                                            die notorische Metapher von der
                          unterhalten.                                                                                                 menschlichen Verwurzelung etwas
                              «Ohne den Boden und seine                                                                                oberflächlich erscheinen lassen.
                          Früchte gibt es nichts, gar keine                                                                            Von Kristin T. Schnider
                          Nahrung», sagt Thomas Gröbly vom
                          PhiloThik-Team, der zusammen mit
                          Sara Heiligtag erörtert, auf welche                                                                          BADEN Thik, So, 9. Dez, 11 Uhr:
                          Art «verwurzelt» der Mensch sein                                                                             Gast: Sara Heiligtag
                          kann oder sollte, um sogar die                                                                               So, 6. Jan, 11 Uhr: Gast: Florianne
                          Welt retten zu können. Im kleinen                  Die Denkerinnen Florianne Köchlin (oben)                  Koechlin
                                                                             und Sara Heiligtag. Fotos: zvg und superpeng
                          Kosmos ihres Bauern- bzw. Lebens­

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                                                                                               a.S.
                                                                                                        Literatur-Apéro
                                                DIE KONZERTREIHE DER AARGAUER ORCHESTER
                                                                                                        Sonntag, 13. Januar
                                                                                                        11.00 Uhr                           Nana Ekvtimishvili
                                                           Sa. 12. Januar 2019                                                              liest aus «Das Birnenfeld»
                                                            «Blitz & Donner»
                                                             Vivaldi - Mozart                           Aula
                                                                                                        Pestalozzischulhaus
                                                                   - Geminiani                          Bahnhofstrasse 46
                                                                                                        Aarau
                                                                       Xiaoming Wang - Violine
                                                                                                        Vorverkauf:
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                                                      Tickets Fr. 36.-/40.-/46.-                        www.literarischeaarau.ch
                                                           loewenkonzerte.ch
                                                    Tel. | Di-Fr | 14-17 Uhr | 062 834 70 00
                         12
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Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin                Vorschau

            «Brechen Sie alle Termine ab»
            KLASSIK Für die «Frank­furter Allgemeine                           Janina Fialkowska zählt zu den grossen Pianistinnen unserer Zeit.
            Zeitung» (FAZ) ist Janina Fialkowska «eine                         Foto: Peter Schaaf
            der Grandes Dames des Klavierspiels». Nun spielt
            die Kanadierin beim Piano District Baden.

            Dieser Aufforderung kann man sich wohl kaum entziehen:
            «Wenn Sie die Möglichkeit haben, sie zu hören, brechen Sie
            alle anderen Termine ab», befand der Londoner «Evening
            Standard» unlängst und meinte damit – wie die erwähnte
            FAZ – Janina Fialkowska. Ein solches Lob kommt nicht von
            ungefähr. Schon der legendäre Arthur Rubinstein hat die
            in Montreal geborene Pianistin ungemein geschätzt und
            gefördert. Und das so sehr, dass er sie 1974 beim Ar­thur-
            Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv sogar vor dem
            drohenden Rausschmiss bewahrte. Sie habe als Kanadierin
            keine Lobby in der Jury gehabt, erzählte die Pianistin einem
            deutschen Journalisten: «Aber Rubinstein wurde unglaub­
            lich wütend und drohte, seinen Namen vom Wettbewerb
            abzuziehen, wenn ich nicht ins Finale komme.» Nun, sie
            gelangte dorthin, belegte den dritten Platz – und wurde zu
            einer weltweit gefeierten Pianistin, die insbesondere für ihre
            Mozart-, Chopin- und Liszt-Interpretationen gerühmt wird.
                Doch 2002 wurde ihre Karriere durch die Entdeckung
            eines Tumors im linken Oberarm dramatisch unterbrochen.
            Janina Fialkowska musste den Konzertbetrieb aussetzen;
            begann dann zunächst mit der gesunden Hand Konzerte
            zu spielen und transponierte hierfür Klavierliteratur für die
            linke Hand auf die rechte. Erst nach einer Muskelverpflan­
            zung begann die Pianistin erneut beidhändig zu spielen –
            2004 kehrte sie schliesslich auf die internationalen Kon­        Wolfgang Amadeus Mozart, Gabriel Fauré, Francis Poulenc,
            zertpodien zurück. Kritiker*innen und Publikum sind sich         Maurice Ravel, Frédéric Chopin und Germaine Tailleferre.
            einig: Janina Fialkowska zählt zu den grossen Pianistinnen       Von Elisabeth Feller
            unserer Zeit.
                Beim Piano District Baden wird nun zu erleben sein,
            was es heisst, wenn die Musikerin Kompositionen spielt, die      BADEN Druckerei
            auf sie förmlich massgeschneidert erscheinen: solche von         18. Januar, 19.30 Uhr

                                                                 «Ein logistisches Monster»
                                                                 KUNST Während kompakten vier Tagen werden in der «Kunst-Schau
                                                                 5430» rund 300 Werke von 78 Kunstschaffenden aus und von Wettingen
                                                                 ausgestellt. Ein neues Projekt, bei dem Farbtherapeut*innen, Zur-Ent­
                                                                 spannung-Malende und bekannte lokale Künstler*innen nebeneinander
                                                                 Platz finden. Der Kultursekretär Stefan Meier spricht liebevoll von einem
                                                                 logistischen Monster, das auf die Bedürfnisse der Wettinger*innen ein­
                                                                 geht. Denn diese wollen ausstellen! gro

                                                                 WETTINGEN Gluri Suter Huus
                                                                 Vernissage: Fr, 14. Dezember, 18 Uhr
                                                                 Finissage: Mo, 17. Dezember 14 Uhr

Das Werk von Christov Frey ist
eines von 300. zvg
                                                                                                                                              13
Vorschau                   Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin

           Bruchstücke
           KLASSIK Die Pianolounge Aarau West ist ein geschätzter Musikort – auch von der Pianistin Paulina
           Maslanka und dem Klarinettisten Barnabás Völgyesi.

           Irene Näf-Kuhn träumte seit langem von einer
           Begegnungsplattform für den aktiven und
           lustvollen musikalischen Austausch in Aarau.
           Schliesslich liess die Pianistin, Chorleiterin und
           ehemalige Präsidentin des Aargauer Kuratoriums
           ihren Traum Realität werden: Seither schätzen
           Musikerinnen und Musiker die Pianolounge für
           deren ungezwungene, einladende, ausgespro­
           chen motivierende Atmosphäre. Deshalb wird
           hier liebend gerne nicht nur vertrautes, sondern
           auch unbekannteres Repertoire gespielt, wie das
           Programm der polnischen Pianistin Paulina Mas­
           lanka und des ungarischen Klarinettisten Barna­
           bás Völgyesi zeigt. Ihre Auswahl von Werken
           Chopins, Schumanns, Brahms, Poulencs und des
           Zeitgenossen Jörg Widmann scheint sich dabei
           am Credo des 1998 verstorbenen Komponisten
           Alfred Schnittke zu orientieren: «Unmögliches
           hat in der Kunst Gelingenschancen, das Sichere
           ist immer trügerisch und aussichtslos.»
                 Auf das Sichere, Bruchlose hat der
           45-­­­jäh­­r ige Komponist und Klarinettist Jörg Wid­
           mann nie gebaut. Deswegen hat ihn vor
           20 Jahren auch die Idee von Bruchstücken
           fasziniert: Reduktion, Verknappung, Konzen­
           tration. «Die mir liebgewordenen Instrumente
           Klarinette und Klavier mussten mir dazu wieder
           fremd werden; es ist eine andere Vertraut­
           heit geworden», schreibt er zu seinen «Fünf
           Bruchstücken», die nun in Aarau zu hören sein
           werden. Von Elisabeth Feller

           AARAU Pianolounge                                        Paulina Maslanka und Barnabás Völgyesi spielen
                                                                    Jörg Widmanns «Bruchstücke». zvg
           Fr, 14. Dezember, 19 Uhr

                                                                   Philosophie der Familie
                                                                   LITERATUR Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist gleichsam
                                                                   existenziell als auch äusserst komplex. Gesellschaftliche Normen be­
                                                                   finden sich in stetigem Wandel, und die daraus resultierenden Lebens­
                                                                   entwürfe gilt es, in der Familie aufeinander abzustimmen. Die Schrift­
                                                                   stellerin Julia Weber («Immer ist alles schön») und die Philosophin und
                                                                   Moderatorin Barbara Bleisch («Warum wir unseren Eltern nichts schul­
                                                                   den») lesen und diskutieren ausgehend von ihren aktuellen Veröffentli­
                                                                   chungen zum Thema familiärer Beziehungen. phn

Philosophin und Autorin
Barbara Bleisch. Foto:                                             BADEN Librium
Mirjam Kluka
                                                                   Do, 31. Januar, 19.30 Uhr

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Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin             Vorschau

(Wahl-)Ver-                                                    Der in Baden geborene Arzt und Künstler Hans-Jörg Leu
                                                               ist nicht weit von der Galerie Anixis aufgewachsen, wo er
                                                               nun Spraybilder zu Urner Sagen und grosse Holzschnitte

wandtschaften                                                  ausstellen wird. Seine Faszination für die alten Erzählungen
                                                               hat Leu auch seiner Mutter zu verdanken: «Eine waschech­
                                                               te Urnerin aus einer sehr alten Urner Familie, bei der ich
KUNST Parallel zu ihrer Einzelausstellung in                   in meiner Jugend viel Zeit verbracht habe», erinnert sich
Paris zeigen die Künstlerinnen Lena Amuat                      Leu gerne zurück. Speziell interessieren ihn die ganz alten
und Zoë Meyer Arbeiten in der Galerie Anixis.                  Sagen, die einen rein magischen Ursprung haben: «Die
Diese bespielen sie zusammen mit Amuats                        Sage vom Sennentuntschi» ist ein bekanntes Beispiel. Leus
Grossvater, dem 92-jährigen Künstler Hans-­                    farbige Bildwelten bleiben aber nicht allein; es werden auch
Jörg Leu.                                                      Arbeiten der Künstlerinnen Lena Amuat und Zoë Meyer
                                                               gezeigt. Die beiden arbeiten seit zehn Jahren zusammen
                                                               und haben ein grosses Fotoarchiv von verschiedenen Objek­
                                                               ten angelegt. «Das sind oft Artefakte und Modelle, die früher
                                                               genutzt wurden und dann in Sammlungen gekommen sind.
                                                               Dadurch haben sie ihren alten Kontext verloren und durch
                                                               unsere Auswahl und präzise Inszenierung einen neuen
                                                               be­kommen», sagt Meyer in ihrem gemütlichen Atelier in
                                                               Zürich. Im Gegensatz zu dieser sehr bewussten Arbeitsweise
                                                               experimentiert Hans-Jörg Leu aus dem Moment heraus mit
                                                               seiner selbst entwickelten Spraytechnik.
                                                                    Die Künstlerinnen kennen das breite Schaffen des
                                                               92-Jährigen sehr gut, letztes Jahr gestalteten sie zusammen
                                                               mit ihm das Künstlerbuch «Brandnacht». Sie konnten in
                                                               seine Arbeiten eintauchen und freuen sich sehr, mit ihm
                                                               zusammen auszustellen. «Ich kann mich noch gut daran
                                                               erinnern, wie es bei meinem Grossvater nach Ölfarbe gero­
                                                               chen und wie er meine Lieblingsgeschichten für mich visuell
                                                               dargestellt hatte», sagt seine Enkelin Lena Amuat. In der
                                                               gemeinsamen Ausstellung «Magische Welt» in Baden wer­
                                                               den Assoziationen und offene Verbindungen zwischen den
                                                               verschiedenen Werken sichtbar gemacht. Von Gianna Rovere

 Die Künstlerinnen Lena Amuat und Zoë Meyer beim Inszenieren   BADEN Galerie Anixis, Vernissage: Sa, 1. Dezember, 16 Uhr
 eines Artefakts. zvg
                                                               Finissage: So, 9. Dezember, 16 Uhr

Sonnenbringerin
SOUNDS «Afro-Fusion» entsteht bei Claudia Masika, wenn
sich tradi­tionelle kenianische Rhythmen und zeitgenössi­
sche Melodien und Themen vermischen. Die warme Stimme
der Sängerin schwebt über starken Melodien, mitreissenden
Perkussionen und bringt so ihr Publikum zum Tanzen.
    Masika heisst übersetzt «Die Sonnenbringerin» und
ist genau das Richtige gegen die hereinbrechende Winter­
melancholie. Ihre positive Energie versprüht die in Dulliken
wohnhafte Sängerin seit zehn Jahren in der Schweiz und
engagiert sich neben der Musik mit einem eigenen Mode­
label und dem Hilfswerk «Hofogi – Help for girls». gro

BADEN Stanzerei, Sa, 8. Dezember, 20.30 Uhr (Albumtaufe)
LENZBURG Baronessa, Fr, 4. Januar, 21 Uhr

                                                                 Eine engagierte Musikerin: Claudia Masika. zvg
                                                                                                                         15
Vorschau                   Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin

            Sisyphos                                                                                  Silvan Jeger, Christoph Gallio und Gerry Hemingway (v. l.)
                                                                                                      als Day & Taxi. Foto: Day & Taxi, Gerry Hemingway

            SOUNDS Der Badener Saxofonist Christoph Gallio                      Manchmal sind sie lang, und die Mitmusiker erfinden mit,
            feiert mit seinem Trio Day & Taxi das 30-Jahr-­                     zu dritt bahnen sie sich improvisierend den Weg durchs
            Jubiläum in der Pianolounge Aarau.                                  Gestrüpp einer Geschichte. Zuweilen sind sie kurz und völlig
                                                                                auskomponiert und gleichen eher einem Aphorismus oder
            «Man muss sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen              einem Haiku.
            vorstellen», schrieb Albert Camus in seinem berühmten                   Seit dreissig Jahren erforscht Christoph Gallio mit
            Essay. Wenn Sisyphos der ist, der sich einer Aufgabe total          Day & Taxi seine ganz eigene und eigenständige Klangwelt.
            verschrieben hat, sich nicht mit Halbheiten zufrieden gibt,         Sie ist auf mittlerweile acht CDs dokumentiert und wurde in
            sondern tiefer gräbt, um einer Idee wirklich auf den Grund          Hunderten von Konzerten ausformuliert. Die Mitspieler ha­
            zu gehen, dann kann man sich gut vorstellen, dass er glück­         ben im Laufe dieser Zeit des Öfteren gewechselt, der Sound
            lich wurde dabei. Und wenn wir uns Sisyphos als Künstler            der Band hat seine Identität bewahrt. Denn die Stücke, die
            vorstellen, wird diese Unbedingtheit des Suchens geradezu           Gallio seinen Kollegen aufs Pult legt, laden zwar zur Impro­
            zur Conditio sine qua non, zur Voraussetzung gültiger Kunst.        visation ein, nie aber zur Beliebigkeit. Sie sind sperrig und
                Christoph Gallio, der Badener Saxofonist und Kompo­             schön, wundersam und berührend. Und sie spiegeln den
            nist ist so ein Sisyphos. Seine Leidenschaft ist Musik an           künstlerischen Anspruch von Christoph Gallio, und der ist,
            der Schnittstelle zwischen Komponiertem und Improvi­                wie gesagt, unbedingt und hoch. Ein anderer Satz aus dem
            siertem, und das Vehikel seiner Forschungsarbeit nennt              Essay von Albert Camus lautet: «Der Kampf gegen Gipfel
            er «Day & Taxi». Ein Trio mit Saxofon, Bass und Schlagzeug,         vermag ein Menschenherz auszufüllen.» Gilt für Musiker*in­
            quasi die kleinstmögliche Besetzung, um alle musikali­              nen und Zuhörer*innen! Von Beat Blaser
            schen Parameter abzudecken. Für sich und seine Kollegen
            Silvan Jeger am Bass und Gerry Hemingway am Schlagzeug
            schreibt Christoph Gallio Stücke, die Geschichten erzählen.         AARAU Pianolounge, Sa, 1. Dezember, 20 Uhr

            «Mücken»-Solo reloaded                                              theater in Baden auf der Bühne. Eine turbulente und immer
                                                                                wieder provokative Zeit folgte, in der sich Palino zwischen
            BÜHNE Vor vierzig Jahren stand der Mime und Clown Palino            allen Genres und Geschlechterrollen ausprobierte und zu
            zum ersten Mal mit einem Soloprogramm im Kornhaus­                  regen Kulturdiskussionen beitrug.
                                                                                    Heute als Stella Palino Brunner steht die Schauspielerin
                                                                                stets mit neuen Ideen auf den Brettern, die ihre Welt bedeu­
                                                                                ten. Für ihr Bühnen­jubiläum kommt es zu einer Weiterfüh­
                                                                                rung ihres ausgezeichneten «Mücken»-Solos: «Die Mücke
                                                                                wi(e)derspricht». Darin geht es um eine Mensch gewordene
                                                                                Mücke und deren verblüffende Ähnlichkeiten zum Homo
                                                                                sapiens. Und eine Abrechnung mit dem Menschsein. cru

                                                                                BADEN Thik
                                                                                Fr/Sa, 25./26. Januar, 20.15 Uhr

Der Mensch (Stella Palino) will wieder Mücke werden. zvg
            16
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin                 Vorschau

Rap als Katharsis
SOUNDS Melancholische Beats und tiefgründige                         auf der «Pandora»-­Tour die unheilvolle Büchse des schönen
Texte sind das Markenzeichen des deutschen                           Übels öffnet. Übrigens: Das gleichnamige Mixtape zur Tournee
Rappers Cr7z. Mit Labelkumpel DJ Eule ist er                         (inkl. unveröffentlichtem Material und neuen Remixes) gibt es
samt neuem Mixtape auf Tour.                                         nur an den Konzerten zu kaufen. Von Philippe Neidhart

«Ich sehe bei vielen keine Skills mehr, keine Inhalte, immer
dasselbe Gelaber von Abstechen, Drogen, Bitches bumsen,               AARAU Flösserplatz
Nasen ziehen und so weiter. Einfach Worte aneinanderrei­              Fr, 7. Dezember, 21 Uhr
hen wie bei Einkaufslisten.» Es sind harte Töne,
die Christoph Hess aka Cr7z anschlägt, wenn
es um die momentane Situation der deutschen
Rapszene geht. «Viele richten ihre Musik wie
eine Fahne nach dem Wind des Geldes. Ich
sehe bei diesen Leuten keine Identität mehr als
Künstler», äusserte er sich kürzlich in einem In­
terview. Auch in seinen neusten Tracks schiesst
er scharf gegen die Kommer­zialisierung, gegen
den Einheitsbrei. Nicht jedem Trend hinter­
herrennen, lautet die Devise, was sich auch in
seiner Musik widerspiegelt. Klickt man sich quer
durch die unzähligen Tracks auf Youtube oder
Facebook, kommt eine Nostalgie an das Golden
Age des Hip-Hop auf. Boom bap trifft auf Texte
zwischen Gesellschaftskritik und Selbstreflexi­
on, mal kompromisslos, mal nachdenklich.
    Die Musik wirkt hier als Katharsis – Cr7z’
Texte (be)schreiben Tragödien. Diese lassen
uns jedoch nicht mit einer stoischen Weltsicht
zurück, sondern mit einem bestärkten Gefühl,
etwas verändern zu wollen. Moralisierend?
Vielleicht. Lyrisch gehaltvoll? Bestimmt. Unter­
stützt wird er dabei durch seinen Labelpartner
und Mitmusiker DJ Eule, der sich des Öfteren für        Cr7z (l.) und DJ Eule richten sich mit durchdachten Kompositionen
                                                        und Texten gegen den musikalischen Einheitsbrei. zvg
Cr7z’ Beats verantwortlich zeichnet und mit ihm

Vier Quadratmeter Liebe
BÜHNE Inspiriert von einem französischen Film und einem              Thomas» des belgischen Choreografen Jan Martens fünf
Album von Perfume Genius untersucht das Stück «Pauline               Schlüsselmomente einer Liebesbeziehung. Diese werden
                                                                                auf engstem, wechselndem Raum von Pauline
                                                                                Prato und Thomas Régnier getanzt. Es entsteht
                                                                                ein diffuser Ort der Intimität, der sich zwischen
                                                                                Zärtlichkeit und Gewalt bewegt, Wunden
                                                                                verursacht und Heilung verspricht. Martens
                                                                                ist ein zartes Stück gelungen, das sich mit der
                                                                                Übersetzung und Kommunikation über den
                                                                                menschlichen Körper und Tanz auseinander­
                                                                                setzt. gro

                                                                                   BADEN Thik
                                                                                   Kurtheater ausser Haus
                                                                                   Sa/So, 1./2. Dezember, 20 Uhr

 Pauline Prato und Thomas Régnier als Duett. Foto: Laure Rousseau
                                                                                                                                  17
KIFF                                                                                                                                                                                                                                                                               ANIMEO & HUMANIA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 12. / 14.12.2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 20.15 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Theater Tuchlaube Aarau

                                                                         AARAU                                                                                                                                                                                                                   ALLES WAHR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 11./16./19./23.01.2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 20.15 Uhr
              07.12                                        25.01                                                                                                                                                                                                                                     Ein Stück Verschwörungs-
              PUTS MARIE ch                                CHE SUDAKA col/arG                                                                                                                                                                                                                        theorie von Daniel Di Falco
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Theater Tuchlaube Aarau
              07.12                                        26.01
              SHANTEL D                                    THE BABOON                                                                                                                                                                                                                            FRAU IM WALD
               & Bucovina cluB orkesTar
              08.12
                                                           SHOW sWe                                                                                                                                                                                                                              31.1./1./2./2.2019
                                                           01.02
              BAZE ch                                      KAKKMADDA-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 20.0 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Von Julia Haenni
              14.12
              LO & LEDUC ch                                FAKKA nor                                                                                                                                                                                                                                 Schlachthaus Theater Bern
                                                           02.02
              14.12
              IMPALA RAY D                                 GISBERT ZU
              15.12
                                                           KNYPHAUSEN D
                                                           08.02
              BEAR ch                                      DAS EFX us
              12.01
                                                           13.02
              DONOTS D

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 THEATER
                                                           JOËL VON
              16.01
              CHARLY‘S                                     MUTZENBECHER
                                                           „halBiDioT“
              COMEDY CLUB                                  15.02

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 MARIE
              23.01                                        MARIUS BEAR ch
              REETO VON                                    22.02
              GUNTEN „sinGle“                              BASCHI ch
                                   TickeTs: WWW.sTarTickeT.ch
                                 More infos & shoWs: WWW.kiff.ch

                                                                 Norbert Bisky
                                                                 Fernwärme
                                                                 2.9.—9.12.2018
                                                                                  Oben: Claude Monet, Eisschollen im Dämmerlicht, 1893, Öl auf Leinwand, 60 x 99,7 cm (Ausschnitt). Unten: Schaumstoffe
                                                                                                                                                                                         Norbert Bisky, Schiefe Ebene / Harry F., 2018, Öl auf Leinwand, 60 x 50 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Love, Peace &
                                         Museum Langmatt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Frauen-
             Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown                                                                                                                                                                                                                                                                                                stimmrecht
                     Römerstrasse 30, CH-5401 Baden                                                                                                                                                                                                                                                                                                  bis 17.3.2019
                      Di – Fr, 14 – 17 Uhr, Sa + So, 11–17 Uhr
                                                 langmatt.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Historisches Museum Baden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Di – So 13 – 17 Uhr, Do 12 – 19 Uhr, So 10 – 17 Uhr | www.museum.baden.ch

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Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin           Vorschau

 Das wilde Rotkäppli von Kolypan. Foto: Matthias Hoffmann
                                                               Rotkäppli im Kartonwald
                                                               BÜHNE Der Advent im Kurtheater geht «Ausser Haus» und trifft dort
                                                               auf allerlei Gestalten. Im märchenhaften Kartonwald wartet die berühmte
                                                               Figur aus dem Märchen der Gebrüder Grimm – samt hinterlistigem Wolf.
                                                               Dank den groovigen Sounds von Michael Jackson und Queen kann das
                                                               Rotkäppchen ihre Angst überwinden und gelangt unversehrt zur kranken
                                                               Grossmutter. Fressen oder gefressen werden? Diese Frage stellt das
                                                               Theater Kolypan am Ende des Stücks und fordert die Kinder zum mit­
                                                               spielen auf. phn

                                                               BADEN Kindermuseum, Mo, 3. Dezember, 18 Uhr:
                                                               «Rotkäppli»
                                                               BADEN Historisches Museum, Mo, 10. Dezember,
                                                               18 Uhr: «Leuchte Turm, leuchte»
                                                               BADEN Stadtbibliothek, Mo, 17. Dezember, 18 Uhr:
                                                               «Paula, die Leuchtgans»

Faszination Fotografie
DIES & DAS Einmal selbst zum rasenden Fotoreporter
werden? Der «Kinder Fotowalk» des Stadtmuseums Aarau
macht es möglich. Zusammen mit dem Aarauer Fotogra­
fen Donovan Wyrsch begeben sich die Kinder mit Kamera,
Smartphone oder iPad auf Bilderjagd durch die Stadt.
Ob Witziges oder Ästhetisches, Erstaunliches oder Spek­
takuläres – das jeweilige Lieblingsbild kann ausgedruckt und
als Andenken mit nach Hause genommen werden. Ab fünf
Jahren. phn

AARAU Stadtmuseum
Sa, 15. Dezember, 10 Uhr
Sa, 19. Januar, 10 Uhr

                                                                Kinder auf der Suche nach dem perfekten Bild. zvg

                                                                            Zusammen sind sie stark
                                                                            BÜHNE Der Hund auf dem Esel, die Katze auf dem Hund
                                                                            und der Hahn zuoberst – so kennt man die Bremer Stadt­
                                                                            musikanten. Vier Ausgestossene, die mit gemeinsamer Kraft
                                                                            erreichen, dem Leben eine neue Perspektive zu geben.
                                                                            Eine gleichsam wundervolle wie ungewohnte Version dieses
                                                                            Stücks präsentiert das Figurentheater Fährbetrieb. Der Solo­
                                                                            spieler Kurt Fröhlich versteht es, das Publikum mit seinen
                                                                            liebevoll gestalteten Stabfiguren und Klarinettenklängen zu
                                                                            faszinieren und in die Märchenwelt zu entführen. Ab fünf
                                                                            Jahren. phn

                                                                            ZOFINGEN Kleine Bühne
                                                                            So, 9. Dezember, 11 Uhr

 Kurt Fröhlich entführt das Publikum mit Stabpuppen
 und Klarinette in die Welt der Märchen. zvg
                                                                                                                                      19
Vorschau                  Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin

Eighties im Advent                     Aus der Sicht des Pferdes               Klassisches Luciafest                 Obsessiv
«The Chor», das ist eine gmögige       Es muss nicht immer «Aschenput­         Wenngleich nicht im hiesigen          Es sind die historischen Begeben­
Gruppe aus freigeistigen Mittvier­     tel» oder «Der gestiefelte Kater        Brauchtum verankert, schwappt         heiten, die Geschichte, die Topo­
zigern. Geleitet wird der Chor von     sein»: Das Autor*innenduo Ariane        die Faszination des Luciafests        grafie des Landes, die archäolo­
der Sängerin Anet Zemp, und für        von Graffenried (Bild) und Martin       schon mal aus Europas Norden          gischen Funde, die den Künstler
ihre Schweiz-Tournee reisen sie        Bieri tischt im Berner Stadttheater     in südlichere Gefilde über und er­    Hugo Marxer in «Reflexionen auf
zurück in die wilden 80er-Jahre.       ein frisches Weihnachtsmärchen          freut auch so manches Schweizer       Liechtenstein» reflektieren lassen.
Kraftwerk, Yello, Prince … alle        auf. Sie erzählen Cervantes’ Roman      Dezembergemüt. Schön, dass das        Die Erarbeitung dieser Ausstellung
werden sie gecovert, in Arrange­       «Don Qujiote» aus der Sicht             Musikkollegium das schwedische        ist folglich eine Spiegelung von
ments aus Zemps Feder. Die Band?       der Tiere neu. «Donkey der Schot­       Fest wieder zelebriert und dafür      Liechtensteins Geschichte, von der
Dreimal raten: Die Synthis kom­        te und das Pferd, das sich Rosi         Opernsängerin Malin Hartelius,        frühesten Vorzeit bis zum Jetzt.
men!                                   nannte» eignet sich für Kinder          authentischerweise aus Schwe­
                                       ab 6 Jahren.                            den stammend, als Lichterkönigin      VADUZ Liechtensteinisches
LUZERN Neubad                                                                  eingeladen hat.                       Landesmuseum
Sa, 15. Dezember, 21 Uhr               BERN Stadttheater                                                             www.landesmuseum.li
www.neubad.org                         7. Dezember bis 26. Januar              WINTERTHUR Stadthaus
                                       www.konzerttheaterbern.ch               Do, 13. Dezember, 19.30 Uhr

Hopp Regionale!                        «Herr der Diebe»                        Kunst ins Leben!                      Der letzte Angriff
Nach drei Jahren ist es wieder         Zur Weihnachtszeit adaptiert            Mit dem St. Galler Ignaz Epper und    Das Zentralschweizer Metal-Label
so weit: Die Kantone AR und AI,        Regisseurin Daniela Kranz den           dem Solothurner Otto Morach           zieht die Reissleine, aber das
St. Gallen, Thurgau und erstmals       Jugendbuchklassiker «Herr der           rückt das Kunstmuseum Olten zwei      Ganze endet nicht ohne Knall: Das
auch Glarus sowie das Fürsten­         Diebe» von Cornelia Funke für die       Hauptvertreter des Schweizer Ex­      «Monthly Assault» feiert seinen
tum Liechtenstein und Vorarlberg       Theaterbühne. Neben Schauspiel­         pressionismus in den Fokus, deren     Abgang mit einem Festival. Die
haben insgesamt 75 Kunstschaf­         profis agieren Teenager, begleitet      Schaffen bisher nie in einer direk­   Namen der Bands machen schon
fende zum grenzüberschreitenden        von einer Musikband. «Herr der          ten Gegenüberstellung gezeigt         mal klar, um was es da geht:
Ausstellungsevent «Heimspiel» ein­     Diebe» ist eine packende Ge­            worden ist. Parallel dazu wird das    Devourment (USA), Ingested (UK),
geladen. Unter anderem mit dabei:      schichte, die in Irrungen, Wirrun­      Plakatschaffen von Otto Morach        Wormed (E), Extermination
Katalin Deér, Georg Gatsas, Jiajia     gen und Zauberwelten führt, die         (Bild) im Überblick gezeigt.          Dis­memberment (BY) oder Korpse
Zhang, Manon, Sebastian Stadler,       von Freundschaft, Vertrauen und                                               (NL). Letzte Chance für einen
Lika Nüssli, Silke Maier-Gamauf und    Vertrauensbruch handelt.                      OLTEN Kunstmuseum               Besuch in der – deren Worte –
Huber.Huber. Bild: Tebogo Ribane                                                        Vernissage: Sa,              musikalischen «Hauptstadt der
von Georg Gatsas.                      BASEL Theater Basel                                1. Dezember, 19 Uhr        Brutalität».
                                       Fr, 30. November,                                   Bis 17. Februar
OSTSCHWEIZ Diverse Orte                18 Uhr (Premiere)                                   www.kunstmuseum­          ZUG Galvanik
16. Dezember bis 10. Februar           Bis 8. Januar                                       olten.ch                  Sa, 15. Dezember

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