www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 - Aargauer Kulturmagazin
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www.aaku.ch Dez 18 / Jan 19 Nr. 21 LIEBE AUF KENIANISCH In Wanuri Kahius Film verlieben sich zwei Frauen und lösen einen Skandal aus MUSIK AUF SCHWEIZERISCH Das Berner Duo Lo & Leduc tanzt auf jeder Bühne – auch in Aarau LÜGEN AUF MENSCHLICH In «Alles wahr» führt das Theater Marie Verschwörungs theorien vor
14. – 17. Dezember 2018 KUNST SCHAU Wir über uns 2018 Das Aargauer Kulturmagazin AAKU ist eine unabhängige, nicht gewinn orientierte Zeitschrift, herausgegeben von der Interessengemeinschaft 5430 Kultur Aargau, dem Verein der Kulturveranstalter*innen im Kanton. Zwei Jahre AAKU! Bereits seit zwei Jahren bietet das Aargauer Kulturmagazin den unent behrlichen monatlichen Überblick zum Kulturleben im Aargau. Quasi als Hilfe zur Selbsthilfe wird das Magazin getragen von über 100 Mitglieds KUNST SCHAU 5430 – 2018 organisationen, von der einfachen Kulturkommission bis zum professio JAHRESAUSSTELLUNG DER WETTINGER KUNSTSCHAFFENDEN nell geführten Kulturbetrieb. Vernissage Freitag 14. Dezember, 18 – 21 Uhr Nach wie vor wollen wir uns breiter abstützen und zusätzliche Ver Begrüssung Philippe Rey, Gemeinderat und Ressortleiter Kultur breitung erreichen. Dazu brauchen wir die Hilfe aller, der Kulturorganisa Grusswort Roland Kuster, Gemeindeammann tionen, der öffentlichen Hand, der Leserinnen und Leser. Sie können in Einführung Dr. phil. Rudolf Velhagen, Leiter Gluri Suter Huus Musik Vocappella, Wettingen verschiedener Weise mithelfen: Öffnungszeiten Zum AAKU kann man sich äussern … Fr, 14. Dezember, 18 – 21 Uhr Sa/So, 15./16. Dezember, 11 – 17 Uhr Schreiben Sie uns Ihre Meinung, geben Sie der Redaktion Rückmel Mo, 17. Dezember, 14 – 19 Uhr dungen, und machen Sie Vorschläge. redaktion@aaku.ch Das AAKU kann man abonnieren … Wenn Sie das Magazin nicht über ein Abonnement der «Aargauer Zeitung» erhalten, können Sie es separat abonnieren. Für 55 Franken erhalten Sie das AAKU 10 Mal im Jahr nach Hause geliefert. Oder machen Sie JAHRESPROGRAMM 2019 jemandem eine Freude mit einem Geschenkabo. abo@aaku.ch EIN SAMMLER UND EIN KÜNSTLER EINE PRIVATSAMMLUNG AUS DEM AARGAU & ALEX SADKOWSKY Im AAKU kann man inserieren … 24. Februar – 4. April 2019 Das Kulturmagazin finanziert sich zu einem grossen Teil über Inserate GABI FUHRIMANN & CHRISTIAN HERTER: FURYHERZ der Mitgliedsorganisationen. Es bietet zudem mit attraktiven Tarifen 5. Mai – 23. Juni 2019 Platz für weitere Veranstalter und kulturnahe Inserentinnen, die mit helfen, das Magazin breiter abzustützen. BERTOLD STALLMACH IN KOOPERATION MIT inserate@aaku.ch FANTOCHE UND FIGURENTHEATER WETTINGEN 18. August – 22. September 2019 Für das AAKU kann man spenden … BIFANG KULTURMEILENFEST Um das Magazin print wie online zu verbessern, sind wir auch auf Sonntag, 15. September 2019 Spenden angewiesen. Helfen Sie mit, das AAKU tragfähiger zu machen URBAN SKETCHER FESTIVAL und damit eine unabhängige und starke Stimme für die Kultur im 29. September – 13. Oktober 2019 Aargau zu erhalten. Wir brauchen Sie! PC 60-150878-5, IBAN CH27 0900 0000 6015 0878 5 VALENTIN MAGARO & CHRISTIAN VETTER 27. Oktober – 1. Dezember 2019 Interessengemeinschaft Kultur Aargau KUNST SCHAU 5430 – 2019 Bruno Meier, Präsident JAHRESAUSSTELLUNG DER WETTINGER KUNSTSCHAFFENDEN Freitag, 13. Dezember – Sonntag, 16. Dezember 2019 Das AAKU wird unterstützt von: Kanton Aargau, Swisslos-Fonds; Stadt Baden; Gemeinde Wettingen; Stadt Aarau; Stadt Lenzburg; AZ Medien Galerie im Gluri Suter Huus Öffnungszeiten Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen Mi bis Sa 15 – 18 Uhr www.glurisuterhuus.ch So 11 – 17 Uhr 181101_GSH_102x290_AAKU_kunst_schau_jahresprogramm.indd 1 01.11.18 15:07
Herausgegeben von der IG Kultur Aargau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Editorial Liebe, Lo & Zimtsterne «Das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören.» Elegien Corinne Rufli können so furchtbare Wahrheiten enthalten und diese auch noch so furchtbar schön Redaktionsleiterin formuliert präsentieren. Im Sog meiner Jahresendmelancholie versuche ich dennoch, corinne.rufli@aaku.ch nur das Schöne zu besingen, da Sie wohl wenig Lust auf mein Seufzen haben. Darum hievte ich die Liebe auf das Cover. Passend auch zu dem sich mit Vollgas nähernden Fest der Liebe. Mit Liebe meine ich aber nicht diese entseelte, kommerzialisierte Versi on menschlichen Fühlens, sondern ein zärtlicher Zugang – so wie er im kenianischen Film «Rafiki» gezeigt wird. Darin verlieben sich zwei junge Frauen ineinander – in einem Land, das solche Verbindungen mit Gefängnis bestraft, mit Gesetzen, die noch aus kolonialistischer Zeit stammen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Filmbehörde des Landes verbot, «Rafiki» in den Kinos zu zeigen. Dank der im Aargau ansässigen Stiftung Trigon-Film, die dafür sorgt, dass wir nicht nur US-imperialistische Superhero-Schönheitsköniginnen-Oberflächlichkeiten auf die Leinwand geknallt bekommen, sondern auch filmische Perspektiven und Macharten aus anderen Kontinenten, kommen wir in den Genuss einer exklusiven Vorpremiere von «Rafiki» in Wettingen. Dazu wird die Regisseurin Wanuri Kahiu höchstpersönlich anreisen. Ihr liegt es am Herzen, farbige, fröhliche Filme aus Afrika zu drehen und dass man darüber nachdenkt, warum Freude politisch ist. Das grosse Interview mit der Regisseurin führte Kristin T. Schnider (ab Seite 24). Die Liebe besingen auch unsere sympathischen Berner Chartsstürmer und -dränger Lo & Leduc. Ihre auffällige Hitkonstanz nahm Donat Kaufmann in einem Essay unter die Lupe (ab Seite 6). Wohlfühlmusik kann die Welt nicht verändern, geschweige denn retten. Für alle, die das nicht glauben, verlosen wir Tickets für das ausverkaufte Konzert in Aarau. Im Jahresrückblick unserer satirischen Sprachverdichterin und Kolumnistin Olga Tucek steht die Liebe nicht im Zentrum. Love gibts jedoch für Olgas wunder bar bissige Verhöhnungen unserer korrupten Menschheit (ab Seite 30). Denn zu viel Wellness verdeckt nur den Blick auf bittere Realitäten. Weihnachten werden kommen. Bringen sie auch Hoffnung und Liebe? Wir wissen es nicht, und ich zitiere nochmals Rilke: «Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf dunkelen Schluchzens.» Aber machen Sie sich jetzt bitte keine Sorgen, und backen Sie Ihre Zimtsterne ruhig fertig. 3
VORSCHAU VORSCHAU HERBST: ODEON BRUGG 21.09.2018 Taubitz/Dobler Swing Quartett das Kulturhaus beim Bahnhof HERBST 22.09.2018 Crazy Diamond CINEMA BÜHNE BAR 19.10.2018 The Creole Clarinets Info 056 450 35 65 Vorverkauf Mo – Do 17.30 – 23 Uhr 02.11.2018 20 Jahre Salzhaus Special Concert Tickets Mo bis Fr ab 14 Uhr Fr + Sa 17.30 – 24 Uhr odeon-brugg.ch Sa/So ab 10 Uhr Sonntag 17.30 – 22 Uhr 23.11.2018JON 07.12.2018 Wawau Adler Group Sandor Roy CLEARY 30.11.2018B.B. 25.01.2019 8 x 15, 8 Bands & THE BLUESje 15 Minuten SHACKS 01.03.2019 THREE WISE MAN & SCOTT HAMILTON CINEMA BÜHNE 15.03.2019 MARC SWAY DONNERSTAG 6. DEZEMBER 18 UHR SONNTAG 2. DEZEMBER 11 UHR 05.04.2019 INTERNATIONAL HOT JAZZ QUARTETT FILMREIHE LANDWIRTSCHAFT PAUL ALLEIN ZU HAUSE 04.05.2019 SINA SAATGUT – FREIHEIT FÜR DIE WELT ab 4 Jahren 45 Minuten Mundart CH 2017 36 Min. D ab 12 J. Regie: Josef und Lotti Stöckli Ein Erzähltheater mit Alexandra Frosio, Ein Dokumentarfilm über das Saatgut, frei nach dem Bilderbuch «Oh nein, die Basis unserer Ernährung. Paul!» von Chris Haughton. www.salzhaus-brugg.ch 19 AB DONNERSTAG 13. DEZEMBER SHOPLIFTER – MANBIKI KAZOKU FREITAG 7. DEZEMBER 20.15 UHR JP 2018 121 Min. O/df ab 12 J. Regie: Hirokazu Kore-eda DER A-QUOTIENT Nach einer erfolgreichen Diebestour Der bekannte Schriftsteller und durch Lebensmittelgeschäfte entdecken Drehbuchautor Charles Lewinsky hat ein neues Theaterstück verfasst. Sein Aarauerstrasse 26 I 5200 Brugg Osamu und sein Sohn Noboyo im winterlichen Tokio ein halbverfrorenes, Inhalt ist angesichts der Weltlage verlassenes Mädchen auf einer Terrasse. hochaktuell. SICHERE DIR EINEN PLATZ DIENSTAG 18. DEZEMBER 20 UHR ODEON OPERA AUF DEM SONNENDECK AB 2019! L’ITALIANA IN ALGERI 2 H 45 Min. I/d Dirigent: Riccardo Frizza Regie: Vittorio Borrelli Eine Oper in zwei Akten von Gioachino BORDKARTE CHF 60 / JAHR Rossini. Aufzeichnung aus dem Gran — reduzierter Eintritt gemäss Programm* Teatre del Liceu, Barcelona. — monatlicher Newsletter (digital) SONNTAG 16. DEZEMBER 11 UHR — Monatsprogramm (per Post) THOMAS GRÖBLY LESUNG UND TROMMELPOESIE BORDKARTE+ CHF 180 / JAHR Mit seinen Wortneuschöpfungen im Gedichtband «Inmitten» erklingen — GRATIS Eintritt an ALLEN Veranstaltungen* überraschende Bilder. Lassen Sie sich — monatlicher Newsletter (digital) + entführen – damit die Zeit für eine — Monatsprogramm (per Post) kurze Zeit stehen bleibt. MITTWOCH 19. DEZEMBER 17 UHR Hier bestellen: ODEONKINOREIF? FREITAG 21. DEZEMBER 20.15 UHR WWW.DAMPFSCHIFFBRUGG.CH OUT OF ROSENHEIM HEINIGER ABEND D 1987 108 Min. D ab 12 J. Regie: Percy Adlon *ausgenommen Workshops Wer Tinu Heiniger kennt, der kennt Nach einem Streit mit ihrem Mann auch seinen «Heiniger Abend». Zur steht Jasmin Münchgstettner aus Ro- heurigen Vorweihnacht begleitet ihn senheim irgendwo an einem Highway Hank Shizzoe mit seinen Gitarren und ausserhalb von Las Vegas. dem Banjo. DONNERSTAG 20. DEZEMBER 18 UHR FILMREIHE LEBEN AM LEBENSENDE ELISABETH KÜBLER-ROSS DEM TOD INS GESICHT SEHEN CH 2003 98 Min. O/d ab 12 J. Regie: Stefan Haupt KUNST & APÉRO Kaum jemand hat so viel zur Enttabu- VERNISSAGE, DONNERSTAG, 6. DEZEM- isierung des Sterbens beigetragen. BER 2018, AB 18.30 UHR Ein Dokumentarfilm über Elisabeth AUSSTELLUNG 6. DEZEMBER BIS Kübler-Ross. 31. JANUAR 2019 «30 JAHRE KUNSTSPUREN - DONNERSTAG 27. DEZEMBER 18 UHR MONTAG 24. DEZEMBER 15 UHR CLAUDIO CASSANO» FILMREIHE LATEINAMERIKA IM SALZHAUS BRUGG SUR WÄNN ISCH ÄNTLICH WIENACHT? GASTAUSSTELLERIN: ARG 1988 117 Min SP/df ab 14 J. Regie: Fernando Solanas 0–99 Jahre 45 Minuten Aarauerstrasse 96a DOROTHÉE ROTHBRUST Ein traumhaft bewegender Spielfilm, Alle Kinder, die kaum mehr warten CH-5200 Brugg JEDEN DONNERSTAG 16.45 – 21.45 Uhr den der Argentinier Fernando Solanas können, bis der Tannenbaum zum galerie@immaginazione.ch SAMSTAGS 10.00 – 14.00 Uhr nach seiner Rückkehr aus dem Exil Lichterbaum wird, sind zur Weihnachts- geschichten-Überraschung eingeladen. www.immaginazione.ch BEGEGNUNGEN, KUNST UND SEIN realisiert hat.
Herausgegeben von der IG Kultur Aargau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Inhalt VORSCHAU Lo & Leduc 6 Mit «079» hat sich das Berner Rapduo ins kollektive Gedächtnis der Deutschschweiz gesungen. Bei ihrer aktuellen Tour machen die Musiker MAGAZIN halt im Kiff. Wir verlosen Tickets für das ausverkaufte Konzert. 24 Fröhlich, leichtfüssig und politisch Der kenianische Film «Rafiki» stellt die Liebe zweier junger Frauen ins Zentrum. Im Interview spricht die Regisseurin Wanuri Kahiu über den kolonialen Kater und seine Auswirkungen auf Land, Leute und Liebe. «Auswahl 18» mit Simone Holliger 9 Das Aargauer Kunsthaus zeigt aktuelles Schaffen aus der Region Lukas-de-Rungs-Quintett 10 Der deutsche Pianist mit seiner Band zu Gast in Aarau «Capriccio im Element» 10 Die Konzertreihe des Barockorchesters widmet sich dem Wasser Grenzen des Glaubwürdigen 11 30 Tucek blickt zurück Das Theater Marie beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien Wortgewandt lässt Olga Tucek das Jahr 2018 Revue passieren Wurzeln 12 32 Backstage Florianne Köchlin und Sara Heiligtag zu Gast im Philothik Von Patti Basler Janina Fialkowska 13 33 Merhawis Welt Die Grande Dame des Klavierspiels in der Druckerei Baden Kolumne Bruchstücke 14 33 Das Objekt Pianistin Paulina Maslanka und Klarinettist Barnabás Völgyesi Sammlerstücke von Rudolf Velhagen Intergenerationalität 15 34 Tour de Kaff Meyer, Amuat und Grossvater Leu Nächster Halt: Remetschwil Afro-Fusion von Claudia Masika 15 Kenianische Rhythmen und zeitgenössische Melodien 30 Jahre Day & Taxi 16 Das Trio um den Badener Saxofonisten Christoph Gallio in Aarau Gesellschaftskritik und Selbstreflexion 17 Cr7z und DJ Eule zu hören am Flösserplatz Familienseite 19 Filmtipps 21 Hörtipps 21 Lesetipps 23 AGENDA 36 Kultur im Aargau auf einen Blick Veranstaltungen im Dezember und Januar Cover: Filmstill «Rafiki» 5
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin TEXT DONAT KAUFMANN | FOTOS MAXIMILIAN LEDERER Die auf allen Bühnen tanzen SOUNDS Sie bieten Service public in Mundart und sind allseits beliebt: Die Berner Lo & Leduc wissen, wie Menschen zu beglücken sind. Bald treten sie auf der Kiff-Bühne in Aarau auf. 6
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Neulich im Bus: Ein kleiner Junge schaut aus dem Fenster, Musikalisches Traumpaar Lo & Leduc. als seine Mutter neben ihm gerade eine Natelnummer ins Smartphone murmeln will. «079 …», beginnt sie. Der Junge springt auf und johlt: «het sie gseit!». Sie wissen, wen er zitiert. Vielleicht gehören Sie gar zu jenen, die es wissen, ohne den Song je bewusst gehört zu haben. Gemeint ist natürlich «079», der Gassenhauer des Berner Mundartrapduos Lo & Leduc. Der Song hat sich innerhalb von wenigen Monaten im kollektiven Gedächtnis der Deutschschweiz eingenistet, vergleichbar mit «I schänke dr mis Härz» von Züri West, über die der Schriftsteller Pedro Lenz einmal sagte: «Züri West gehört allen». Auch Lo & Leduc scheinen heute zum Gemeingut zu zählen, sie sind so was wie die musikalische Abteilung des Service public. Bei SRF zumindest sind Lo & Leduc Dauer gäste, und zwar quer durch alle Sendungen. Kaum ein For mat, in welches sich das Duo mit ihrem lüpfigen, Eigentlich- ist-doch-alles-ganz-in-Ordnung-Rap nicht integrieren liesse. Sie serbeln nicht ab, wenn sie bei SRF Virus zum Rap-Battle geladen werden, machen aber auch als Duettpartner von Sina eine gute Figur. Mit ihrem sympathischen und unauf geregten Auftreten verkörpern sie zudem Bodenständigkeit, sie prahlen nicht mit ihrem Erfolg und meiden Eskapaden. Sie sind, so könnte man sagen, der Musik gewordene, gut schweizerische Kompromiss. In der Bäärner Tradition Kennengelernt haben sich die damaligen Germanistik studenten Lorenz Häberli und Luc Oggier 2005 in Bern. Oggier (Leduc) sang in der Band Pacomé. Als er wegen Stimmproblemen aussetzen musste, sprang Häberli (Lo) als Ersatz ein – und blieb. Aus überschüssigen Songs für das Album mit Pacomé formten Oggier und Häberli als Duo das Album «Update 1.0». Mit dem vermeintlichen drei, vier Cafés und Bars, in denen sich die Musiker*innen Nebenprojekt legten sie den Grundstein für ihre eigentliche treffen, sagt etwa Michael Egger von Jeans for Jesus. Man Karriere. Es folgten «Update 2.0» und «Update 3.0», dann habe als junger Musiker gewusst, wo man hingehen müsse, die zwei kommerziell sehr erfolgreichen Alben «Zucker fürs um mit Persönlichkeiten wie Endo Anaconda ins Gespräch Volk» und «Für Ingwer und Ewig». Im Februar diesen Jahrs zu kommen. Deren Musik wiederum kenne man, weil man schliesslich erschien «Update 4.0» und mit ihm die Single mit ihr aufwachse. Zu Hause. In der Schule. «Meine musika «079». Spätestens damit sind Lo & Leduc in der obersten lische Früherziehung war unter anderem das Livealbum von Etage des Schweizer Mundartpop angelangt. Sie gesellen Stiller Has. Die Pausenansagen von Endo Anaconda kann ich sich dort zu ihren Nachbarn: Patent Ochsner, Stephan auswendig», sagt Luc Oggier in einem Interview. Eicher, Züri West, Stiller Has, Greis, Steff la Cheffe, Jeans for Jesus – fast alle, die die Mundartmusik prägten und prägen, «Lo & Leduc sind stammen aus dem Grossraum Bern. Die wohl wichtigs ten Impulse lieferten Mani Matter und Polo Hofer in den der Musik gewordene, 1970er-Jahren, Mani Matter als begnadeter Geschichtener zähler mit moralischem Kompass, Polo Hofer als Grenzen gutschweizerische auslotender Rockmusiker. Dass sich gerade in Bern eine lebendige Szene für Mundartmusik etabliert hat, erstaunt Kompromiss» kaum. Wer Bäärndütsch spricht, singt, auch wenn er redet. Die langgezogenen Vokale, überhaupt die farbige Ausspra che – sie ist wie gemacht für poetische Texte. Wie könnte der Flussverlauf «dr Aare naa» schöner nachgezeichnet wer den, als mit dem ausschweifenden A von Endo Anaconda? Es kommt nicht von ungefähr, dass generationenüber Ein weiterer Grund für die lebendige Szene sei die greifende Projekte schon fast Tradition haben. Praktisch alle Überschaubarkeit der Stadt und der daraus resultierende aufstrebenden Berner Mundartkünstler*innen schliessen sich Austausch, berichten verschiedene Musiker*innen. Es gebe früher oder später mal mit ihren Vorbildern zusammen. 7
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Lo & Leduc waren mit «079» 21 Wochen an der Spitze der Schweizer Charts. Lo & Leduc etwa haben mit Büne Huber den Song «1» auf Beats, geschmückt mit üppigen Bläserbouquets. So klingen genommen. Auf ihren Alben finden sich zudem zahlreiche die Songs fast schon per definitionem aufmunternd und Referenzen auf Züri West, Mani Matter oder die Stadt selbst: versöhnlich, auch wenn gerade eine zerflossene Liebe be Im Song «Henker» beschreiben Lo & Leduc ihre Beziehung sungen wird. Zumindest dem Erfolg nach zu urteilen, zu ihrer Heimat. Manchmal verwandle sich die Beschaulich treffen Lo & Leduc damit einen Nerv. «079» hielt sich ganze keit der Aarestadt in Enge. Oder wie es im Song heisst: 21 Wochen an der Spitze der Charts. Für die aktuelle Tour «Die Stadt, die schliift mi langsam ab». Doch getreu der gibt es nur noch wenige Tickets. Das Konzert im Kiff Aarau Kompromissbereitschaft lassen Lo & Leduc den Song nicht ist bereits ausverkauft. Im Frühling folgt für Lo & Leduc der einfach in der Melancholie absinken. «Bärn, du bisch mi nächste Schritt: Sie gehen als Häberli & Oggier mit Texten Hänker – und glich hangeni a der». auf Lesetour. Die zwei tanzen wirklich auf jeder Bühne. Prägend ist dieser Hang zur Harmonie spätestens ab 2014, als Lo & Leduc begannen, mit dem Zürcher Produzen ten Dodo («Hippie-Bus») zu arbeiten. Dodos Produktionen AARAU Kiff zeichnen sich aus durch schunklige, von Reggae inspirierten Fr, 14. Dezember, 20.30 Uhr KULTURBLINDDATE Die etwas andere Ticketverlosung Gewinne einen Eintritt und ein Blinddate … … für das Konzert von Lo & Leduc im Kiff am Fr, 14. Dezember 2018, 20.30 Uhr Wir verlosen zwei mal zwei Konzerttickets an Personen, die sich an der Veranstaltung zum ersten Mal treffen. Die Verkupplung dient der absichtslosen Teilung gemeinsamer Interessen mit fremden Menschen. Romantischer Nebeneffekt möglich. Aber ohne Garantie. Teilnahmebedingungen Miteinander hingehen, gemeinsames Foto schiessen, zwei Sätze über den Abend schreiben, an uns schicken. Wird auf www.aaku.ch veröffentlicht. Mail mit Namen, Adresse, Natelnummer und mit Stichwort «Lo & Leduc». bis am Mi, 5. Dezember 2018, 14 Uhr, an redaktion@aaku.ch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme nur für Volljährige. 8
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Sie verwandelt Papier in glän- zende Keramik KUNST Zum Abschluss des Jahres zeigt das Aar gauer Kunsthaus in einer grossen Ausstellung das aktuelle Schaffen verschiedener Künstler*innen aus der Region. Simone Holliger ist dieses Jahr als Gast an der «Auswahl 18» dabei. Wer bei Papierskulpturen an klassische Origami-Faltkunst denkt, liegt hier falsch. Die in Lenzburg aufgewachsene Simone Holliger wird im Aargauer Kunsthaus einen Raum mit einer mehrteiligen Skulptur bespielen, die sie eigens für diese Ausstellung konzipiert hat. In der Künstlerin wohnt eine grosse Entdeckerinnenseele, die sich mit dem Papier als Ausgangsmaterial befasst. Durch Recherche und expe rimentelles Arbeiten verwandelt sie dieses in ein robustes Baumaterial mit verschiedensten visuellen Erscheinungsfor men: mit Graphit zu kaltem Metall, mit dicken Schichten von Tinte zu glänzender Keramik, mit Aquarellfarben in wei ches Textil. Sie lotet dabei die Fragen aus: «Bis wohin kann ich das Material treiben, wie lange hält es stand?» und «Wie wird aus Fläche ein Körper?». Daraus entsteht ein Dialog zwi schen einer rein formalen Eingangsidee und dem Material, aus dem sich langsam ein finales Objekt herauskristallisiert. Simone Holliger sitzt inmitten ihrer Skulpturen aus Papier. Foto: Rebecca Bowring Holligers Skulpturen stehen an der Schnittstelle zwi schen Objekt und Bild; sie haben oft eine Vorder- und Rückseite, bleiben aber durch die Auswahl der Medien Schon zum vierten Mal stellt die 32-Jährige im Rahmen wie Papier, Grafit, Pigment oder Tinte eng mit der Malerei der «Auswahl» aus. Als Gast durfte sie sich dieses Jahr den und Zeichnung verbunden. «Inspiriert werde ich von einer Raum im Aargauer Kunsthaus selbst aussuchen: «Ich be eigens angelegten Sammlung aus linearen Zeichnungen von komme einen ganzen Raum für mich und kann so eine Ar Formen und Fragmenten. Diese kommen aus Werken der beit zeigen, die sonst den Rahmen der ‹Auswahl› sprengen Kunstgeschichte, dem urbanen Raum und alltäglichen Be würde», erzählt sie begeistert. Sprengen würde das Werk obachtungen», erzählt die Künstlerin im Skype-Interview. auch ihr niedriges Atelier in Genf, weshalb sie die Skulptur für die «Auswahl» erst beim Aufbau in ihrer kompletten Abgleich 2018. Papier, Leim, Wachskreide. Foto: Raphaelle Müller Grösse zu sehen bekommen wird. Dann kann sie auch entscheiden, wie sie die Objekte im Raum installiert. Denn für Holliger ist das Zusammenspiel zwischen den Dimen sionen und der Wahrnehmung am Ort zentral; sie möchte einen Raum durch präzise, aber auch intuitive Setzung in eine landschaftliche, architektonische oder monumentale Gesamtkomposition überführen. «Wichtig ist mir, dass die Betrachtenden eingreifen können, indem sie die Skulpturen anfassen und Spuren hinterlassen. Durch das Bewegen im Raum können sie verschiedene Sichtpunkte auf die Ins tallation entdecken und so die Facetten meiner Objekte wahrnehmen.» Von Gianna Rovere AARAU Aargauer Kunsthaus Vernissage: Fr, 30. November, 18 Uhr Bis 6. Januar 9
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Die Entdeckung wert SOUNDS Eine Frauenstimme und eine Trompete, zwei helle, nicht möglich ohne Musiker*innen, die selbstbewusst auch hohe und leuchtende Klänge über einem schweren Bass die gewagtesten Einfälle mit grösster Selbstverständlichkeit und einem dichten Gewebe von Trommeln und Becken, singen und spielen. zusammengehalten von reichen und vieldeutigen Akkorden Die junge Oltner Sängerin Eliane Zeitel Frei und der des Klaviers: Der deutsche Pianist Lukas de Rungs hat sich Innerschweizer Trompeter Martial In-Albon können das. Bei eine ausserordentliche Klangwelt erschaffen mit seinem de sind sie aber beinahe unbeschriebene Blätter, In-Albon Quintett. Und in seinen Kompositionen lotet er diese Welt kann man zuweilen in Nik Bärtschs Ronin-Grossformation immer wieder neu aus, in neuen Kombinationen, in gewag erleben und Frei mit ihren eigenen Liedern in ihrer Hei ten Zweistimmigkeiten der Melodieinstrumente Stimme matstadt. Über den deutschen Bassisten Luc Hatzis und und Trompete, in Gegenüberstellungen von tief und hoch, seinen Kollegen am Schlagzeug, Jonas Esser, auch sie beide schwer und leicht, durchsichtig und dicht. Dies alles wäre hervorragende Instrumentalisten, weiss sogar das World Wide Web nichts, was zeigt, dass Der deutsche Pianist Lukas de Rungs (Mitte) mit seiner Band. Foto: Rocco Dürlich erstens die Jazzausbildung hierzu lande und in den Nachbarländern einen unerhört hohen Standard hat und dass es zweitens für junge Musiker*innen ziemlich schwierig ist, sich Gehör zu verschaffen. Und für uns Zuhörerinnen und Zuhörer heisst das: Hingehen, dem Lukas-de-Rungs-Quintett zuhören, entdecken. Und dabei ein paar Musiker*innen kennenlernen, von denen wir noch hören werden! Von Beat Blaser AARAU Theater Tuchlaube Galerieraum Do, 13. Dezember, 20.15 Uhr Orchester im Element KLASSIK Wasser in der Musik: Was kommt einem da spontan in den Sinn? Georg Friedrich Händels «Wassermusik». Diese spielt auch eine Rolle in der Konzertreihe 2018/19 des Capriccio Barockorchesters, das sich erneut Besonderes hat einfallen lassen. Mit «Capriccio im Element» thematisiert das Ensemble im Aargau das kostbare Nass. Der Rhein war im Oktober an der Reihe (Verenamünster, Bad Zurzach); nun kommen die Stadtkirche Brugg und damit das berühmte Wasserschloss sowie weitere Lokalitäten hinzu, die sich alle in unmittelbarer Nähe zur Aare, der Reuss und der Limmat sowie dem Hallwilersee Das Capriccio Barockorchester widmet sich befinden. Das Thema «Wasser» ist aber nicht nur an den dem Element Wasser. Foto: Rob Lewis Konzertorten präsent, sondern auch programmatisch: Das Capriccio Barockorchester spielt neben Händels «Wasser musik» etwa Vivaldis «La tempesta di mare» sowie (bei spielsweise in Brugg) Werke barocker Meister wie Albinoni, Graupner und Fux. Von Elisabeth Feller BRUGG Stadtkirche, Sa, 12. Januar, 18 Uhr AARAU Aula Handelsschule KV, Sa, 16. Februar, 19.30 Uhr SEENGEN Schloss Hallwyl, So, 28. April, 11 Uhr BREMGARTEN St. Nikolaus, So, 19. Mai, 18 Uhr BADEN Villa Boveri, So, 16. Juni, 11 Uhr 10
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Orangehaarige Echsen regieren die Welt, und die Erde wird eine Scheibe. Fotomontage: Andreas Bächli Wahrheit ist Rilke und merken nicht nur die findigen Tiere. Die allgemei ne Verunsicherung hat aber nun dank flächendeckender und gezielter Desinformation, der bewussten Produktion Arbeit von Fake-News und des Austausches von Fakten gegen reine Meinungen einen neuen Höhepunkt erreicht. So auch die Gehässigkeit, mit der um den Besitz der alleinigen BÜHNE Das Verschwörungstheoriestück «Alles Wahrheit gestritten wird. Dagegen spielt das Theater Marie wahr» des Theaters Marie arbeitet mit Text an: «Die Inszenierung richtet sich gegen die Vergiftung collagen von Daniel Di Falco. unseres Lebens durch allgegenwärtiges Misstrauen», sagt Dramaturg Patric Bachmann. «Nur gegenseitiges Vertrauen «Alles wahr». Das ist jedenfalls, was das Theaterensemble und eine gewisse Gelassenheit beflügelt die Menschen.» Es Marie von seinem neuen Theaterstück behauptet. Aber ist heisst also, Gelassenheit bewahren und doch wach bleiben, das die ganze Wahrheit? Oder schlichtweg ein Fake, wenn während das Ensemble, für das anstelle eines klassischen nicht gar alles Lüge? Wahr ist, dass «Alles wahr» eingebettet Theaterformates der Journalist Daniel Di Falco einen auf in das Winterprogramm des Theaters Tuchlaube uraufge Zeitdokumenten beruhenden Kon-Text zusammengefügt führt wird und sehr viel mit der aktuellen Ausstellung «Fake» hat, mit Elan, Witz und auch Ironie wirklichen Urängsten, des Stapferhauses Lenzburg zu tun hat. Mit mehreren verständlichen Zweifeln, gesamtgesellschaftlichen Paranoia- Veranstaltungen widmen sich Kunstschaffende vertieft den Anfällen und auch der Faszination von Verschwörungs immer akuter werdenden Fragen nach dem Umgang mit theorien nachspürt, die zu schön sind, um wahr zu sein. Wahrheit, Lüge, Fakten und Verschwörungstheorien in einer Von Kristin T. Schnider Welt voller Ungewissheit. Schon in der Bibel heisst es: Alle Menschen sind Lügner. Das muss also wahr sein. Gelogen wird von jeher, und dass AARAU Theater Tuchlaube wir nicht allzu verlässlich in der gedeuteten, also von uns Premiere: Fr, 11. Januar, 20.15 Uhr stetig interpretierten Welt zu Hause sind, weiss nicht nur Weitere Aufführungen: 16./19./23. Januar 11
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Wurzeln: Alles über eine botanische Metapher BÜHNE Das philosophische Winterhalbjahr im Thik Baden ist dem Thema «Wurzeln» gewidmet. Es ist eine nicht ungefährliche Me hofes «Narr» lebt sie die Verbun tapher: In spannenden und sicher denheit von allem mit allem, der lich erhellenden Diskussionen mit festen Ansicht, dass ein bewusstes interessanten Gästen und dem Pu Miteinander aller Lebewesen, un blikum umkreist das PhiloThik-Team abhängig von ihrer örtlichen oder «Wurzeln», deren bodenständigen zeitlichen Nähe, unabdingbar ist für Ursprung und ihre Verästelungen. eine erlebbare Zukunft. Eröffnet wurde die Saison bereits Pflanzen haben ein «Ich», im Oktober mit dem Filmer Markus sagt die Biologin, Chemikerin und Imhoof und der Frage nach der Autorin Florianne Köchlin. Auch menschlichen Verwurzelung, die seien sie keine empfindungslo dieser Tage zwangsläufig vor dem sen Maschinen, die einfach nach Hintergrund freiwilliger, aber vor unseren Vorstellungen program allem erzwungener Migration, des mierbar sind. Tatsächlich sind sie Flüchtlingselendes und dubioser es, Blümelein, Baum oder Kartoffel, Politkampagnen verhandelt wird. die wirkliche, physische Wurzeln Weg von der Kultivierung der Wur haben, die weitgehend unsichtbar zel als zwiespältiges Symbol führen sind für waldferne Menschen ohne die beiden nächsten Veranstaltun Garten oder Balkon und daher gen mit der Bäuerin, Philosophin meist unerklärlich mit ihren Myria und selbsternannten Närrin Sarah den von Funktionen. Zu erfahren, Heiligtag zuerst auf den harten wovon Pflanzen reden, warum Boden der Tatsachen und danach und wie, wie sie über ihre Wurzeln mit der Naturwissenschaftlerin Flo vernetzt sind und auch koope rianne Koechlin in den Untergrund, rieren, könnte unter Umständen wo es die Pflanzen sind, die sich die notorische Metapher von der unterhalten. menschlichen Verwurzelung etwas «Ohne den Boden und seine oberflächlich erscheinen lassen. Früchte gibt es nichts, gar keine Von Kristin T. Schnider Nahrung», sagt Thomas Gröbly vom PhiloThik-Team, der zusammen mit Sara Heiligtag erörtert, auf welche BADEN Thik, So, 9. Dez, 11 Uhr: Art «verwurzelt» der Mensch sein Gast: Sara Heiligtag kann oder sollte, um sogar die So, 6. Jan, 11 Uhr: Gast: Florianne Welt retten zu können. Im kleinen Die Denkerinnen Florianne Köchlin (oben) Koechlin und Sara Heiligtag. Fotos: zvg und superpeng Kosmos ihres Bauern- bzw. Lebens Anzeigen a.S. Literatur-Apéro DIE KONZERTREIHE DER AARGAUER ORCHESTER Sonntag, 13. Januar 11.00 Uhr Nana Ekvtimishvili Sa. 12. Januar 2019 liest aus «Das Birnenfeld» «Blitz & Donner» Vivaldi - Mozart Aula Pestalozzischulhaus - Geminiani Bahnhofstrasse 46 Aarau Xiaoming Wang - Violine Vorverkauf: Buchhandlung Kronengasse, Aarau 062 824 18 44, www.kronengasse.ch Tickets Fr. 36.-/40.-/46.- www.literarischeaarau.ch loewenkonzerte.ch Tel. | Di-Fr | 14-17 Uhr | 062 834 70 00 12 ANDREI IONIȚĂ - CELLO SCHUMANN-ARENSKY-TSCHAIKOWSKY-STRAVINSKY AAKU-Anzeige Blitz und Donner 11_18.indd 1 22.11.18 10:23
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau «Brechen Sie alle Termine ab» KLASSIK Für die «Frankfurter Allgemeine Janina Fialkowska zählt zu den grossen Pianistinnen unserer Zeit. Zeitung» (FAZ) ist Janina Fialkowska «eine Foto: Peter Schaaf der Grandes Dames des Klavierspiels». Nun spielt die Kanadierin beim Piano District Baden. Dieser Aufforderung kann man sich wohl kaum entziehen: «Wenn Sie die Möglichkeit haben, sie zu hören, brechen Sie alle anderen Termine ab», befand der Londoner «Evening Standard» unlängst und meinte damit – wie die erwähnte FAZ – Janina Fialkowska. Ein solches Lob kommt nicht von ungefähr. Schon der legendäre Arthur Rubinstein hat die in Montreal geborene Pianistin ungemein geschätzt und gefördert. Und das so sehr, dass er sie 1974 beim Arthur- Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv sogar vor dem drohenden Rausschmiss bewahrte. Sie habe als Kanadierin keine Lobby in der Jury gehabt, erzählte die Pianistin einem deutschen Journalisten: «Aber Rubinstein wurde unglaub lich wütend und drohte, seinen Namen vom Wettbewerb abzuziehen, wenn ich nicht ins Finale komme.» Nun, sie gelangte dorthin, belegte den dritten Platz – und wurde zu einer weltweit gefeierten Pianistin, die insbesondere für ihre Mozart-, Chopin- und Liszt-Interpretationen gerühmt wird. Doch 2002 wurde ihre Karriere durch die Entdeckung eines Tumors im linken Oberarm dramatisch unterbrochen. Janina Fialkowska musste den Konzertbetrieb aussetzen; begann dann zunächst mit der gesunden Hand Konzerte zu spielen und transponierte hierfür Klavierliteratur für die linke Hand auf die rechte. Erst nach einer Muskelverpflan zung begann die Pianistin erneut beidhändig zu spielen – 2004 kehrte sie schliesslich auf die internationalen Kon Wolfgang Amadeus Mozart, Gabriel Fauré, Francis Poulenc, zertpodien zurück. Kritiker*innen und Publikum sind sich Maurice Ravel, Frédéric Chopin und Germaine Tailleferre. einig: Janina Fialkowska zählt zu den grossen Pianistinnen Von Elisabeth Feller unserer Zeit. Beim Piano District Baden wird nun zu erleben sein, was es heisst, wenn die Musikerin Kompositionen spielt, die BADEN Druckerei auf sie förmlich massgeschneidert erscheinen: solche von 18. Januar, 19.30 Uhr «Ein logistisches Monster» KUNST Während kompakten vier Tagen werden in der «Kunst-Schau 5430» rund 300 Werke von 78 Kunstschaffenden aus und von Wettingen ausgestellt. Ein neues Projekt, bei dem Farbtherapeut*innen, Zur-Ent spannung-Malende und bekannte lokale Künstler*innen nebeneinander Platz finden. Der Kultursekretär Stefan Meier spricht liebevoll von einem logistischen Monster, das auf die Bedürfnisse der Wettinger*innen ein geht. Denn diese wollen ausstellen! gro WETTINGEN Gluri Suter Huus Vernissage: Fr, 14. Dezember, 18 Uhr Finissage: Mo, 17. Dezember 14 Uhr Das Werk von Christov Frey ist eines von 300. zvg 13
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Bruchstücke KLASSIK Die Pianolounge Aarau West ist ein geschätzter Musikort – auch von der Pianistin Paulina Maslanka und dem Klarinettisten Barnabás Völgyesi. Irene Näf-Kuhn träumte seit langem von einer Begegnungsplattform für den aktiven und lustvollen musikalischen Austausch in Aarau. Schliesslich liess die Pianistin, Chorleiterin und ehemalige Präsidentin des Aargauer Kuratoriums ihren Traum Realität werden: Seither schätzen Musikerinnen und Musiker die Pianolounge für deren ungezwungene, einladende, ausgespro chen motivierende Atmosphäre. Deshalb wird hier liebend gerne nicht nur vertrautes, sondern auch unbekannteres Repertoire gespielt, wie das Programm der polnischen Pianistin Paulina Mas lanka und des ungarischen Klarinettisten Barna bás Völgyesi zeigt. Ihre Auswahl von Werken Chopins, Schumanns, Brahms, Poulencs und des Zeitgenossen Jörg Widmann scheint sich dabei am Credo des 1998 verstorbenen Komponisten Alfred Schnittke zu orientieren: «Unmögliches hat in der Kunst Gelingenschancen, das Sichere ist immer trügerisch und aussichtslos.» Auf das Sichere, Bruchlose hat der 45-jähr ige Komponist und Klarinettist Jörg Wid mann nie gebaut. Deswegen hat ihn vor 20 Jahren auch die Idee von Bruchstücken fasziniert: Reduktion, Verknappung, Konzen tration. «Die mir liebgewordenen Instrumente Klarinette und Klavier mussten mir dazu wieder fremd werden; es ist eine andere Vertraut heit geworden», schreibt er zu seinen «Fünf Bruchstücken», die nun in Aarau zu hören sein werden. Von Elisabeth Feller AARAU Pianolounge Paulina Maslanka und Barnabás Völgyesi spielen Jörg Widmanns «Bruchstücke». zvg Fr, 14. Dezember, 19 Uhr Philosophie der Familie LITERATUR Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist gleichsam existenziell als auch äusserst komplex. Gesellschaftliche Normen be finden sich in stetigem Wandel, und die daraus resultierenden Lebens entwürfe gilt es, in der Familie aufeinander abzustimmen. Die Schrift stellerin Julia Weber («Immer ist alles schön») und die Philosophin und Moderatorin Barbara Bleisch («Warum wir unseren Eltern nichts schul den») lesen und diskutieren ausgehend von ihren aktuellen Veröffentli chungen zum Thema familiärer Beziehungen. phn Philosophin und Autorin Barbara Bleisch. Foto: BADEN Librium Mirjam Kluka Do, 31. Januar, 19.30 Uhr 14
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau (Wahl-)Ver- Der in Baden geborene Arzt und Künstler Hans-Jörg Leu ist nicht weit von der Galerie Anixis aufgewachsen, wo er nun Spraybilder zu Urner Sagen und grosse Holzschnitte wandtschaften ausstellen wird. Seine Faszination für die alten Erzählungen hat Leu auch seiner Mutter zu verdanken: «Eine waschech te Urnerin aus einer sehr alten Urner Familie, bei der ich KUNST Parallel zu ihrer Einzelausstellung in in meiner Jugend viel Zeit verbracht habe», erinnert sich Paris zeigen die Künstlerinnen Lena Amuat Leu gerne zurück. Speziell interessieren ihn die ganz alten und Zoë Meyer Arbeiten in der Galerie Anixis. Sagen, die einen rein magischen Ursprung haben: «Die Diese bespielen sie zusammen mit Amuats Sage vom Sennentuntschi» ist ein bekanntes Beispiel. Leus Grossvater, dem 92-jährigen Künstler Hans- farbige Bildwelten bleiben aber nicht allein; es werden auch Jörg Leu. Arbeiten der Künstlerinnen Lena Amuat und Zoë Meyer gezeigt. Die beiden arbeiten seit zehn Jahren zusammen und haben ein grosses Fotoarchiv von verschiedenen Objek ten angelegt. «Das sind oft Artefakte und Modelle, die früher genutzt wurden und dann in Sammlungen gekommen sind. Dadurch haben sie ihren alten Kontext verloren und durch unsere Auswahl und präzise Inszenierung einen neuen bekommen», sagt Meyer in ihrem gemütlichen Atelier in Zürich. Im Gegensatz zu dieser sehr bewussten Arbeitsweise experimentiert Hans-Jörg Leu aus dem Moment heraus mit seiner selbst entwickelten Spraytechnik. Die Künstlerinnen kennen das breite Schaffen des 92-Jährigen sehr gut, letztes Jahr gestalteten sie zusammen mit ihm das Künstlerbuch «Brandnacht». Sie konnten in seine Arbeiten eintauchen und freuen sich sehr, mit ihm zusammen auszustellen. «Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es bei meinem Grossvater nach Ölfarbe gero chen und wie er meine Lieblingsgeschichten für mich visuell dargestellt hatte», sagt seine Enkelin Lena Amuat. In der gemeinsamen Ausstellung «Magische Welt» in Baden wer den Assoziationen und offene Verbindungen zwischen den verschiedenen Werken sichtbar gemacht. Von Gianna Rovere Die Künstlerinnen Lena Amuat und Zoë Meyer beim Inszenieren BADEN Galerie Anixis, Vernissage: Sa, 1. Dezember, 16 Uhr eines Artefakts. zvg Finissage: So, 9. Dezember, 16 Uhr Sonnenbringerin SOUNDS «Afro-Fusion» entsteht bei Claudia Masika, wenn sich traditionelle kenianische Rhythmen und zeitgenössi sche Melodien und Themen vermischen. Die warme Stimme der Sängerin schwebt über starken Melodien, mitreissenden Perkussionen und bringt so ihr Publikum zum Tanzen. Masika heisst übersetzt «Die Sonnenbringerin» und ist genau das Richtige gegen die hereinbrechende Winter melancholie. Ihre positive Energie versprüht die in Dulliken wohnhafte Sängerin seit zehn Jahren in der Schweiz und engagiert sich neben der Musik mit einem eigenen Mode label und dem Hilfswerk «Hofogi – Help for girls». gro BADEN Stanzerei, Sa, 8. Dezember, 20.30 Uhr (Albumtaufe) LENZBURG Baronessa, Fr, 4. Januar, 21 Uhr Eine engagierte Musikerin: Claudia Masika. zvg 15
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Sisyphos Silvan Jeger, Christoph Gallio und Gerry Hemingway (v. l.) als Day & Taxi. Foto: Day & Taxi, Gerry Hemingway SOUNDS Der Badener Saxofonist Christoph Gallio Manchmal sind sie lang, und die Mitmusiker erfinden mit, feiert mit seinem Trio Day & Taxi das 30-Jahr- zu dritt bahnen sie sich improvisierend den Weg durchs Jubiläum in der Pianolounge Aarau. Gestrüpp einer Geschichte. Zuweilen sind sie kurz und völlig auskomponiert und gleichen eher einem Aphorismus oder «Man muss sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen einem Haiku. vorstellen», schrieb Albert Camus in seinem berühmten Seit dreissig Jahren erforscht Christoph Gallio mit Essay. Wenn Sisyphos der ist, der sich einer Aufgabe total Day & Taxi seine ganz eigene und eigenständige Klangwelt. verschrieben hat, sich nicht mit Halbheiten zufrieden gibt, Sie ist auf mittlerweile acht CDs dokumentiert und wurde in sondern tiefer gräbt, um einer Idee wirklich auf den Grund Hunderten von Konzerten ausformuliert. Die Mitspieler ha zu gehen, dann kann man sich gut vorstellen, dass er glück ben im Laufe dieser Zeit des Öfteren gewechselt, der Sound lich wurde dabei. Und wenn wir uns Sisyphos als Künstler der Band hat seine Identität bewahrt. Denn die Stücke, die vorstellen, wird diese Unbedingtheit des Suchens geradezu Gallio seinen Kollegen aufs Pult legt, laden zwar zur Impro zur Conditio sine qua non, zur Voraussetzung gültiger Kunst. visation ein, nie aber zur Beliebigkeit. Sie sind sperrig und Christoph Gallio, der Badener Saxofonist und Kompo schön, wundersam und berührend. Und sie spiegeln den nist ist so ein Sisyphos. Seine Leidenschaft ist Musik an künstlerischen Anspruch von Christoph Gallio, und der ist, der Schnittstelle zwischen Komponiertem und Improvi wie gesagt, unbedingt und hoch. Ein anderer Satz aus dem siertem, und das Vehikel seiner Forschungsarbeit nennt Essay von Albert Camus lautet: «Der Kampf gegen Gipfel er «Day & Taxi». Ein Trio mit Saxofon, Bass und Schlagzeug, vermag ein Menschenherz auszufüllen.» Gilt für Musiker*in quasi die kleinstmögliche Besetzung, um alle musikali nen und Zuhörer*innen! Von Beat Blaser schen Parameter abzudecken. Für sich und seine Kollegen Silvan Jeger am Bass und Gerry Hemingway am Schlagzeug schreibt Christoph Gallio Stücke, die Geschichten erzählen. AARAU Pianolounge, Sa, 1. Dezember, 20 Uhr «Mücken»-Solo reloaded theater in Baden auf der Bühne. Eine turbulente und immer wieder provokative Zeit folgte, in der sich Palino zwischen BÜHNE Vor vierzig Jahren stand der Mime und Clown Palino allen Genres und Geschlechterrollen ausprobierte und zu zum ersten Mal mit einem Soloprogramm im Kornhaus regen Kulturdiskussionen beitrug. Heute als Stella Palino Brunner steht die Schauspielerin stets mit neuen Ideen auf den Brettern, die ihre Welt bedeu ten. Für ihr Bühnenjubiläum kommt es zu einer Weiterfüh rung ihres ausgezeichneten «Mücken»-Solos: «Die Mücke wi(e)derspricht». Darin geht es um eine Mensch gewordene Mücke und deren verblüffende Ähnlichkeiten zum Homo sapiens. Und eine Abrechnung mit dem Menschsein. cru BADEN Thik Fr/Sa, 25./26. Januar, 20.15 Uhr Der Mensch (Stella Palino) will wieder Mücke werden. zvg 16
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Rap als Katharsis SOUNDS Melancholische Beats und tiefgründige auf der «Pandora»-Tour die unheilvolle Büchse des schönen Texte sind das Markenzeichen des deutschen Übels öffnet. Übrigens: Das gleichnamige Mixtape zur Tournee Rappers Cr7z. Mit Labelkumpel DJ Eule ist er (inkl. unveröffentlichtem Material und neuen Remixes) gibt es samt neuem Mixtape auf Tour. nur an den Konzerten zu kaufen. Von Philippe Neidhart «Ich sehe bei vielen keine Skills mehr, keine Inhalte, immer dasselbe Gelaber von Abstechen, Drogen, Bitches bumsen, AARAU Flösserplatz Nasen ziehen und so weiter. Einfach Worte aneinanderrei Fr, 7. Dezember, 21 Uhr hen wie bei Einkaufslisten.» Es sind harte Töne, die Christoph Hess aka Cr7z anschlägt, wenn es um die momentane Situation der deutschen Rapszene geht. «Viele richten ihre Musik wie eine Fahne nach dem Wind des Geldes. Ich sehe bei diesen Leuten keine Identität mehr als Künstler», äusserte er sich kürzlich in einem In terview. Auch in seinen neusten Tracks schiesst er scharf gegen die Kommerzialisierung, gegen den Einheitsbrei. Nicht jedem Trend hinter herrennen, lautet die Devise, was sich auch in seiner Musik widerspiegelt. Klickt man sich quer durch die unzähligen Tracks auf Youtube oder Facebook, kommt eine Nostalgie an das Golden Age des Hip-Hop auf. Boom bap trifft auf Texte zwischen Gesellschaftskritik und Selbstreflexi on, mal kompromisslos, mal nachdenklich. Die Musik wirkt hier als Katharsis – Cr7z’ Texte (be)schreiben Tragödien. Diese lassen uns jedoch nicht mit einer stoischen Weltsicht zurück, sondern mit einem bestärkten Gefühl, etwas verändern zu wollen. Moralisierend? Vielleicht. Lyrisch gehaltvoll? Bestimmt. Unter stützt wird er dabei durch seinen Labelpartner und Mitmusiker DJ Eule, der sich des Öfteren für Cr7z (l.) und DJ Eule richten sich mit durchdachten Kompositionen und Texten gegen den musikalischen Einheitsbrei. zvg Cr7z’ Beats verantwortlich zeichnet und mit ihm Vier Quadratmeter Liebe BÜHNE Inspiriert von einem französischen Film und einem Thomas» des belgischen Choreografen Jan Martens fünf Album von Perfume Genius untersucht das Stück «Pauline Schlüsselmomente einer Liebesbeziehung. Diese werden auf engstem, wechselndem Raum von Pauline Prato und Thomas Régnier getanzt. Es entsteht ein diffuser Ort der Intimität, der sich zwischen Zärtlichkeit und Gewalt bewegt, Wunden verursacht und Heilung verspricht. Martens ist ein zartes Stück gelungen, das sich mit der Übersetzung und Kommunikation über den menschlichen Körper und Tanz auseinander setzt. gro BADEN Thik Kurtheater ausser Haus Sa/So, 1./2. Dezember, 20 Uhr Pauline Prato und Thomas Régnier als Duett. Foto: Laure Rousseau 17
KIFF ANIMEO & HUMANIA 12. / 14.12.2018 20.15 Uhr Theater Tuchlaube Aarau AARAU ALLES WAHR 11./16./19./23.01.2019 20.15 Uhr 07.12 25.01 Ein Stück Verschwörungs- PUTS MARIE ch CHE SUDAKA col/arG theorie von Daniel Di Falco Theater Tuchlaube Aarau 07.12 26.01 SHANTEL D THE BABOON FRAU IM WALD & Bucovina cluB orkesTar 08.12 SHOW sWe 31.1./1./2./2.2019 01.02 BAZE ch KAKKMADDA- 20.0 Uhr Von Julia Haenni 14.12 LO & LEDUC ch FAKKA nor Schlachthaus Theater Bern 02.02 14.12 IMPALA RAY D GISBERT ZU 15.12 KNYPHAUSEN D 08.02 BEAR ch DAS EFX us 12.01 13.02 DONOTS D THEATER JOËL VON 16.01 CHARLY‘S MUTZENBECHER „halBiDioT“ COMEDY CLUB 15.02 MARIE 23.01 MARIUS BEAR ch REETO VON 22.02 GUNTEN „sinGle“ BASCHI ch TickeTs: WWW.sTarTickeT.ch More infos & shoWs: WWW.kiff.ch Norbert Bisky Fernwärme 2.9.—9.12.2018 Oben: Claude Monet, Eisschollen im Dämmerlicht, 1893, Öl auf Leinwand, 60 x 99,7 cm (Ausschnitt). Unten: Schaumstoffe Norbert Bisky, Schiefe Ebene / Harry F., 2018, Öl auf Leinwand, 60 x 50 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 Love, Peace & Museum Langmatt Frauen- Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown stimmrecht Römerstrasse 30, CH-5401 Baden bis 17.3.2019 Di – Fr, 14 – 17 Uhr, Sa + So, 11–17 Uhr langmatt.ch Historisches Museum Baden Di – So 13 – 17 Uhr, Do 12 – 19 Uhr, So 10 – 17 Uhr | www.museum.baden.ch AKKU-1-4-20180730.indd 1 09.08.18 16:47
Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Vorschau Das wilde Rotkäppli von Kolypan. Foto: Matthias Hoffmann Rotkäppli im Kartonwald BÜHNE Der Advent im Kurtheater geht «Ausser Haus» und trifft dort auf allerlei Gestalten. Im märchenhaften Kartonwald wartet die berühmte Figur aus dem Märchen der Gebrüder Grimm – samt hinterlistigem Wolf. Dank den groovigen Sounds von Michael Jackson und Queen kann das Rotkäppchen ihre Angst überwinden und gelangt unversehrt zur kranken Grossmutter. Fressen oder gefressen werden? Diese Frage stellt das Theater Kolypan am Ende des Stücks und fordert die Kinder zum mit spielen auf. phn BADEN Kindermuseum, Mo, 3. Dezember, 18 Uhr: «Rotkäppli» BADEN Historisches Museum, Mo, 10. Dezember, 18 Uhr: «Leuchte Turm, leuchte» BADEN Stadtbibliothek, Mo, 17. Dezember, 18 Uhr: «Paula, die Leuchtgans» Faszination Fotografie DIES & DAS Einmal selbst zum rasenden Fotoreporter werden? Der «Kinder Fotowalk» des Stadtmuseums Aarau macht es möglich. Zusammen mit dem Aarauer Fotogra fen Donovan Wyrsch begeben sich die Kinder mit Kamera, Smartphone oder iPad auf Bilderjagd durch die Stadt. Ob Witziges oder Ästhetisches, Erstaunliches oder Spek takuläres – das jeweilige Lieblingsbild kann ausgedruckt und als Andenken mit nach Hause genommen werden. Ab fünf Jahren. phn AARAU Stadtmuseum Sa, 15. Dezember, 10 Uhr Sa, 19. Januar, 10 Uhr Kinder auf der Suche nach dem perfekten Bild. zvg Zusammen sind sie stark BÜHNE Der Hund auf dem Esel, die Katze auf dem Hund und der Hahn zuoberst – so kennt man die Bremer Stadt musikanten. Vier Ausgestossene, die mit gemeinsamer Kraft erreichen, dem Leben eine neue Perspektive zu geben. Eine gleichsam wundervolle wie ungewohnte Version dieses Stücks präsentiert das Figurentheater Fährbetrieb. Der Solo spieler Kurt Fröhlich versteht es, das Publikum mit seinen liebevoll gestalteten Stabfiguren und Klarinettenklängen zu faszinieren und in die Märchenwelt zu entführen. Ab fünf Jahren. phn ZOFINGEN Kleine Bühne So, 9. Dezember, 11 Uhr Kurt Fröhlich entführt das Publikum mit Stabpuppen und Klarinette in die Welt der Märchen. zvg 19
Vorschau Dez 18 / Jan 19 Aargauer Kulturmagazin Eighties im Advent Aus der Sicht des Pferdes Klassisches Luciafest Obsessiv «The Chor», das ist eine gmögige Es muss nicht immer «Aschenput Wenngleich nicht im hiesigen Es sind die historischen Begeben Gruppe aus freigeistigen Mittvier tel» oder «Der gestiefelte Kater Brauchtum verankert, schwappt heiten, die Geschichte, die Topo zigern. Geleitet wird der Chor von sein»: Das Autor*innenduo Ariane die Faszination des Luciafests grafie des Landes, die archäolo der Sängerin Anet Zemp, und für von Graffenried (Bild) und Martin schon mal aus Europas Norden gischen Funde, die den Künstler ihre Schweiz-Tournee reisen sie Bieri tischt im Berner Stadttheater in südlichere Gefilde über und er Hugo Marxer in «Reflexionen auf zurück in die wilden 80er-Jahre. ein frisches Weihnachtsmärchen freut auch so manches Schweizer Liechtenstein» reflektieren lassen. Kraftwerk, Yello, Prince … alle auf. Sie erzählen Cervantes’ Roman Dezembergemüt. Schön, dass das Die Erarbeitung dieser Ausstellung werden sie gecovert, in Arrange «Don Qujiote» aus der Sicht Musikkollegium das schwedische ist folglich eine Spiegelung von ments aus Zemps Feder. Die Band? der Tiere neu. «Donkey der Schot Fest wieder zelebriert und dafür Liechtensteins Geschichte, von der Dreimal raten: Die Synthis kom te und das Pferd, das sich Rosi Opernsängerin Malin Hartelius, frühesten Vorzeit bis zum Jetzt. men! nannte» eignet sich für Kinder authentischerweise aus Schwe ab 6 Jahren. den stammend, als Lichterkönigin VADUZ Liechtensteinisches LUZERN Neubad eingeladen hat. Landesmuseum Sa, 15. Dezember, 21 Uhr BERN Stadttheater www.landesmuseum.li www.neubad.org 7. Dezember bis 26. Januar WINTERTHUR Stadthaus www.konzerttheaterbern.ch Do, 13. Dezember, 19.30 Uhr Hopp Regionale! «Herr der Diebe» Kunst ins Leben! Der letzte Angriff Nach drei Jahren ist es wieder Zur Weihnachtszeit adaptiert Mit dem St. Galler Ignaz Epper und Das Zentralschweizer Metal-Label so weit: Die Kantone AR und AI, Regisseurin Daniela Kranz den dem Solothurner Otto Morach zieht die Reissleine, aber das St. Gallen, Thurgau und erstmals Jugendbuchklassiker «Herr der rückt das Kunstmuseum Olten zwei Ganze endet nicht ohne Knall: Das auch Glarus sowie das Fürsten Diebe» von Cornelia Funke für die Hauptvertreter des Schweizer Ex «Monthly Assault» feiert seinen tum Liechtenstein und Vorarlberg Theaterbühne. Neben Schauspiel pressionismus in den Fokus, deren Abgang mit einem Festival. Die haben insgesamt 75 Kunstschaf profis agieren Teenager, begleitet Schaffen bisher nie in einer direk Namen der Bands machen schon fende zum grenzüberschreitenden von einer Musikband. «Herr der ten Gegenüberstellung gezeigt mal klar, um was es da geht: Ausstellungsevent «Heimspiel» ein Diebe» ist eine packende Ge worden ist. Parallel dazu wird das Devourment (USA), Ingested (UK), geladen. Unter anderem mit dabei: schichte, die in Irrungen, Wirrun Plakatschaffen von Otto Morach Wormed (E), Extermination Katalin Deér, Georg Gatsas, Jiajia gen und Zauberwelten führt, die (Bild) im Überblick gezeigt. Dismemberment (BY) oder Korpse Zhang, Manon, Sebastian Stadler, von Freundschaft, Vertrauen und (NL). Letzte Chance für einen Lika Nüssli, Silke Maier-Gamauf und Vertrauensbruch handelt. OLTEN Kunstmuseum Besuch in der – deren Worte – Huber.Huber. Bild: Tebogo Ribane Vernissage: Sa, musikalischen «Hauptstadt der von Georg Gatsas. BASEL Theater Basel 1. Dezember, 19 Uhr Brutalität». Fr, 30. November, Bis 17. Februar OSTSCHWEIZ Diverse Orte 18 Uhr (Premiere) www.kunstmuseum ZUG Galvanik 16. Dezember bis 10. Februar Bis 8. Januar olten.ch Sa, 15. Dezember 20
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