Dokumentation Straße - Ausgabe Oktober 2020 - FGSV

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Dokumentation Straße - Ausgabe Oktober 2020 - FGSV
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen

Dokumentation Straße

Kurzauszüge
aus dem Schrifttum über das Straßenwesen

                     Ausgabe Oktober 2020
Dokumentation Straße
Herausgeber
        Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV)
        An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Postfach 10 13 42, 50453 Köln
        Telefon: (0221) 9 35 83-0, Telefax: (0221) 9 35 83-73
        E-Mail: info@fgsv.de, Internet: www.fgsv.de

Schriftleitung
        Dr.-Ing. Michael Rohleder

Zur Einführung
        DOKUMENTATION STRASSE dient zur laufenden Information über Aufsätze in Fachzeitschriften und Schriftenreihen,
        über Forschungsberichte und Monografien. Erfasst wird die neu erschienene Literatur des In- und Auslands. Die
        zurzeit rund 180 ausgewerteten Zeitschriften und Schriftenreihen sind in einer separaten Übersichtsliste
        zusammengestellt, die auf den Internetseiten der FGSV und des FGSV Verlages als PDF-Dokument zur Verfügung
        steht.
        Die Auszüge werden von sachkundigen Mitarbeitern angefertigt. Möglicherweise vertretene Ansichten sind die der
        Bearbeiter, nicht die des Herausgebers. Jeder Auszug enthält alle wichtigen bibliografischen Angaben wie
        Verfasser, Titel, Zeitschriften- bzw. Reihentitel oder ggf. Herausgeber, Verlag sowie Erscheinungsdaten.
        DOKUMENTATION STRASSE ist in 18 Hauptabschnitte mit insgesamt 170 Sachgruppen gegliedert. Jede Ausgabe
        enthält ein Autorenregister.
        Die in der Dokumentation Straße nachgewiesenen Veröffentlichungen sind nahezu vollständig im Bestand der
        FGSV-Bibliothek vorhanden. Forschungsberichte, Monografien und Schriftenreihen können Interessenten leihweise
        zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlichungen, die von der FGSV herausgegeben worden sind, müssen
        käuflich beim FGSV Verlag erworben werden, sofern es sich um jeweils gültige Regelwerke, Wissensdokumente,
        Tagungsbände o. Ä. handelt. Rückfragen oder Bestellungen richten Sie an die Bibliothek der FGSV:
        Tel.: (0221) 9 35 83-18 / 9 35 83-26.

Zugangsbedingungen
        Der Gesamtbestand der Datenbank DOKUMENTATION STRASSE ist online auf der Webseite des FGSV Verlags
        zugänglich unter www.fgsv-verlag.de. Seit Januar 2020 ist der Zugang für alle fachlich Interessierten kostenlos
        und ohne Registrierung möglich.
        Die monatlichen Ausgaben werden weiterhin in digitaler Form als ePapers (PDF) veröffentlicht.
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Quelle
                                                            Originaltitel (bei fremdsprachiger Literatur)

 Kurzfassung (Abstract)
Ständige Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter

  Dr.-Ing. Stefan Alber                       Dr.-Ing. Ingo Reinhardt
  Dipl.-Ing. Thomas Altmann                   Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Renken
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Bald            Dr.-Ing. Jochen Richard
  Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolfram Bartolomaeus   Dr.-Ing. Guido Rindsfüser
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hartmut J. Beckedahl   Dipl.-Ing. Thomas Röhr
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Udo Becker             Dr.-Ing. Michael Rohleder
  Dipl.-Ing. Wilfried Binnewies               Dr.-Ing. Verena Rosauer
  Dipl.-Ing. Anita Blasl                      Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Roßbach
  Dipl.-Ing. Jürgen Blosfeld                  Prof. Dr.-Ing. Florian Schäfer
  Akad. Dir. Dr.-Ing. Stefan Böhm             Dipl.-Ing. Karin Scharnigg
  Dr.-Ing. Sabine Boetcher                    Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Schweig
  Martina Bollin, M.Sc.                       Dr.-Ing. Anja Sörensen
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Brilon          Dr.-Ing. Olivia Spiker
  Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Stephan Büchler         RDir. Ulrich Stahlhut
  M. Sc. Johannes Büchner                     Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner
  Dipl.-Ing. Michael Bürger                   Präs. u. Prof. Stefan Strick
  M. Sc. Gustavo Canon Falla                  Dr.-Ing. Georg Suß
  Dr.-Ing. Ines Dragon                        OAR Dipl.-Ing. Udo Tepel
  Dipl.-Ing. Lothar Drüschner                 Dipl.-Ing. Alexander Thewalt
  Dipl.-Ing. Manfred Eilers                   Dipl.-Volksw. Klaus Thielen
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Freudenstein   Dipl.-Ing. Georg Tophinke
  Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Friebel              Dr.-Ing. Siegfried Ullrich
  Dipl.-Ing. Heinz Friedrich                  Dr.-Ing. Alf Vollpracht
  Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Grönniger    Dr.-Ing. Bastian Wacker
  Dipl.-Ing. Andreas Hafner                   Akad. OR Dipl.-Ing. Manfred Wacker
  Dipl.-Ing. Gerolf Heberling                 Dipl.-Geogr. Tanja Wacker
  Dr.-Ing. Hans-Martin Heck                   Prof. Dr.-Ing. Axel Walther
  Dr.-Ing. Martin Helfer                      Dr.-Ing. Christiane Weise
  Dipl.-Ing. Stefan Höller                    Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner
  Dr.-Ing. Stephan Hoffmann                   Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg
  Dipl.-Ing. Hans Walter Horz                 Dr. rer. nat. Dipl.-Geol. Wilhelm Wilmers
  Dr.-Ing. Susanne Indra                      Prof. Dr.-Ing. Michael P. Wistuba
  Dr.-Ing. Dirk Jansen                        Prof. Dr.-Ing. Josef Karl Witt
  Dr.-Ing. Solveigh Janssen                   Dipl.-Ing. Claudia Witte
  Prof.-Dr.-Ing. Klaus Jordan                 Dr.-Ing. Thomas Wörner
  Dr.-Ing. Thorsten Kathmann                  Dr.-Ing. Ralf Zöllner
  Prof. Dr.-Ing. Stephan Keuchel
  Dr.-Ing. Jürgen Klöckner
  Prof. Dr.-Ing. Jeanette Klemmer
  Dr.-Ing. Marcel Knauff
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Köhler
  Dipl.-Ing. Georg-Friedrich Koppen
  Dipl.-Ing. Kirsten Kunz
  Dr.-Ing. Sebastian Kunz
  Dr.-Ing. Lutz Langhammer
  Dr.-Ing. habil. Sabine Leischner
  Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold
  Dipl.-Ing. Sven Lißner
  Prof. Dr. Wilfried Löther
  Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl
  Dr.-Ing. Sonja Machledt-Michael
  Dipl.-Ing. Tanja Marks
  Dr.-Ing. Marion Mayer-Kreitz
  Dr. rer. nat. Hans-Hubert Meseberg
  Dr.-Ing. Konrad Mollenhauer
  Dr.-Ing. Sven-Martin Nielsen
  Dr.-Ing. Christian Priemer
  M. Sc. Robin Przondziono
  Dipl.-Ing. Ralf Rabe
Dokumentation Straße
Kurzauszüge aus dem Schrifttum über das Straßenwesen

Herausgeber: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.

                          Ausgabe 10/2020

                      Dokumenten-Nummern

                           75 958 – 76 059
Inhaltsverzeichnis

0    Allgemeines                           S. 7-16

1    Straßenverwaltung                     S. 16

2    Straßenfinanzierung                   S. 17

3    Rechtswesen                           S. 17-19

4    Bauwesen                              S. 19-20

5    Straßenplanung                        S. 20-29

6    Straßenverkehrstechnik                S. 29-34

7    Erd- und Grundbau                     S. 35-36

9    Straßenbaustoffe, Prüfverfahren       S. 37-40

11   Straßen- und Flugplatzbefestigungen   S. 41-42

12   Erhaltung von Straßen                 S. 42-43

14   Fahrzeug und Fahrbahn                 S. 44

15   Straßenbrücken, Straßentunnel         S. 44-46

16   Unterhaltungs- und Betriebsdienst     S. 46

     Autorenregister                       S. 47-49

     Sachgliederung                        S. 50-51
0
75 958
                  Allgemeines

0.1      Straßengeschichte
5.1      Autobahnen
M. Mahle
Das Phantom: die Bodensee-Autobahn A 98 − eine verkehrspolitische Denkschrift
Neusäß: Selbstverlag Martin Mahle, 2016, 83 S., zahlr. B. − ISBN 978-1-53762-025-1
Der ganz im äußersten Süden der Bundesrepublik verlaufende Schnellfahrweg, der ursprünglich im badischen Lörrach be-
ginnen und im oberbayerischen Irschenberg enden sollte, ist von West nach Ost in drei einzelne Abschnitte unterteilt:
Zunächst beginnt er als "Hochrhein-Autobahn" an der deutsch-französischen Grenze bei Lörrach und führt so bis zur badi-
schen Stadt Singen. Hier startet die "Bodensee-Autobahn", die von Singen bis in die Nähe der bayerischen Stadt Lindau
läuft und dort beginnt der Schlussabschnitt, die "Voralpen-Autobahn", die vom bayerisch-schwäbischen Lindau bis zur
oberbayerischen Gemeinde Irschenberg reicht, wo die A 98 schließlich in die A 8 einmünden sollte, die dann an der
deutsch-österreichischen Grenze bei Salzburg endet. Da alles miteinander zusammenhängt, behandelt das Buch natürlich
auch alle drei Teilstrecken. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf dem mittleren Teilabschnitt, der "Bodensee-Auto-
bahn", da es durch die bisherige Nichtfertigstellung in diesem Bereich dort die nach wie vor größten Verkehrsprobleme
gibt. Im Westen des mittleren Teilabschnitts "Bodensee-Autobahn" sorgt die nach Stuttgart führende Bundesautobahn A
81 für große Entlastung, im Osten erledigt dies die von Lindau nach München führende A 96. Als bestmöglicher Einstieg in
die komplexe und teils chaotische Materie der BAB 98 dient eine Beschreibung der beiden Autoren Alois Neher und Klaus
Schefold, die diese in ihrem Buch "50 Jahre Autobahnen in Baden-Württemberg" abgegeben haben. Die Dokumentation,
welche 1986 im Auftrag des damaligen Autobahnamtes Baden-Württemberg erstellt wurde, beschreibt die Entwicklung
bis zum Jahr 1985.

75 959
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
C. Waßmuth; W. Wolf
Verkehrswende − ein Manifest
Köln: PapyRossa, 2020, 199 S., 6 T, zahlr. Q. − ISBN 978-3-89438-737-2
Die Autoren machen deutlich, dass sie die Fixierung allein auf den Umbau der Autoindustrie in Richtung Elektroauto ab-
lehnen; stattdessen sprechen sie sich dafür aus, andere Elemente, wie etwa den Fahrradverkehr oder den Fußverkehr,
ebenso wie den ÖPNV, auszubauen. Das Manifest in 20 Punkten legt dar, wie unsere Mobilität von Grund auf anders orga-
nisiert werden kann. Die Autoren plädieren für die Förderung der nichtmotorisierten Mobilität und den Ausbau der öffent-
lichen Verkehrsmittel, die zum Nulltarif nutzbar werden sollen. Sie fordern einen Stadtumbau, der sich von Fußgängern
und Radfahrern orientiert.

75 960
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
3.10     Umwelt-/Naturschutzrecht
6.9      Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
W. Hochreiter
Verkehrslärmschutz: ES darf ein bisschen verbindlicher sein − Überlegungen und Wünsche für die künftige Rechtsent-
wicklung im Verkehrslärmschutzrecht
Wien: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 2019, 179 S., zahlr. B, Q, Anhang (Informationen zur Umweltpolitik
Nr. 200). − ISBN 978-3-7063-0793-2. − Online-Ressource: online verfügbar unter: http://wien.arbeiterkammer.at
Die Frage, wo Österreich in Sachen "Schutz vor Verkehrslärm" steht und wohin es gehen sollte, ist gar nicht leicht zu be-
antworten. Im AK-Wohlstandsbericht 2019 wurde ein "durchschnittlich" vergeben. Viel zu selten wird aus der Perspektive

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020                                           7
des Souveräns − das ist das Volk beziehungsweise sind das die in den Nationalrat gewählten Abgeordneten − gefragt, ob
es Veränderungs- und Weiterentwicklungsbedarf gibt, vor allem ob solcher für die rechtlichen Rahmenbedingungen be-
steht. "Stille Nacht − Wo es in Österreich an Verkehrslärmschutz fehlt und welche Auswirkungen Lärm auf die Gesundheit
hat" titelte die Ausgabe 4/2018 der Zeitschrift Wirtschaft & Umwelt mit eben diesem Schwerpunkt. Österreichisches Ver-
kehrslärmschutzrecht − das hat die Arbeit an dem Beitrag erhärtet − entsteht vielfach eben nicht nach einer gründlichen
Debatte mit allen Betroffenengruppen, sondern zeichnet sich durch viel Anlassgesetzgebung aus, der genau dieser Makel
anhaftet, dass die gebotene Debatte nicht stattgefunden hat. Insofern verbindet der Autor mit dem Beitrag schon die
Hoffnung, dass es Gelegenheit gibt, über die gefundenen Ergebnisse offen und ergebnisorientiert weiterzusprechen. Dass
die Zeit für einen Wandel in der Diskussionskultur reif ist, daran sollte eigentlich kein Zweifel mehr bestehen. Ebenso, dass
die Herausforderungen, die eher zu- als abnehmen werden, nur mit Mut zu neuen Wegen bewältigbar sein werden und,
dass man sich aktiv um die nötige Akzeptanz aus der Sicht der Betroffenengruppen bemühen muss. Die Diskussion muss
aber nicht nur beteiligungsorientiert, sondern gleichzeitig auch interdisziplinär geführt werden und braucht auch politisch
vorgegebene Ziele. Es macht schon Eindruck, wenn der "Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik e. V." −
interdisziplinär − auf die letzte Legislaturperiode zurückblickt und evaluiert, was aus den Vorhaben der Deutschen Bundes-
regierung geworden und was weiter zu tun sei.

75 961
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.1      Autobahnen
6.4      Verkehrszeichen, Wegweisung
B. Schlag; M. Heß
Tempolimit auf Autobahnen: eine deutsche Kontroverse seit den 1970er Jahren
Internationales Verkehrswesen 72 (2020) Nr. 3, S. 14-18, 2 B, 29 Q
Die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf Bundesautobahnen (BAB) hat in Deutschland eine völlig andere Entwick-
lung genommen als in allen anderen vergleichbaren Ländern. Der Beitrag zeichnet diese deutsche Kontroverse für die Zeit
seit den 1970er-Jahren bis 2020 nach. Daneben werden die Wirkungen von Tempo 130 auf BAB und seine Akzeptanz be-
trachtet. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen gelten in allen Ländern Europas, wobei diese nach allgemeinen
Tempolimits, fahrzeugbezogenen Tempolimits und streckenbezogenen Tempolimits unterschieden werden. In Deutsch-
land gelten streckenbezogene und fahrzeugbezogene Geschwindigkeitsbegrenzungen, in allen anderen Ländern Europas,
die über ein Autobahnnetz verfügen, gelten auch allgemeine Tempolimits. Allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen be-
deuten, dass auf dem jeweils gesamten Autobahnnetz eines Landes Höchstgeschwindigkeiten vorgegeben sind, die nicht
überschritten werden dürfen, die aber streckenbezogen und situativ niedriger festgelegt werden können und durch Ver-
kehrszeichen beziehungsweise Verkehrsbeeinflussungsanlagen sichtbar gemacht werden. Fahrzeugbezogene Geschwin-
digkeitsbegrenzungen gelten für Lkw über 3,5 t, für Pkw und Lieferwagen mit Anhängern, Busse und Motorräder. In einigen
Ländern gelten darüber hinaus jahreszeitliche oder tageszeitliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, in anderen fahrpraxis-
bezogene Tempolimits.

75 962
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3      Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
H. Holzapfel
Urbanismus und Verkehr: Beitrag zu einem Paradigmenwechsel in der Mobilitätsorganisation (3. Auflage)
Berlin u. a.: Springer, 2020, XIV, 139 S., zahlr. B, Q. − ISBN 978-3-662-29586-8
Der Autor zeigt auf, dass vor allem der urbane Raum dringend neu verteilt werden muss. Der trotz, und nicht wegen der
aktuellen Verkehrspolitik zu beobachtende Fahrradboom benötigt den im zustehenden Raum. Ebenso haben Zufußge-
hende ein Recht darauf sicher unterwegs zu sein. Die autozentrierte Stadt ist Vergangenheit, ein Relikt, das Teile von Politik
und Bevölkerung noch immer versuchen hochzuhalten, das aber eigentlich schon lange tot ist. Die ständig steigende Zahl
der Volksentscheide und Bürgerbegehren zeigt, dass sich die Zeiten wandeln und ein Umdenken stattfindet. Dabei ist die
Bevölkerung oft schon viel weiter als die sie regierenden Politiker. Lärm-, Umwelt- und Gesundheitsschutz lassen die Men-
schen aufstehen und aktiv werden. Dabei geht es nicht darum, Mobilität einzuschränken, sondern die Mobilität mit weni-
ger und anderem Verkehr zu ermöglichen. Das Buch zeigt eindrücklich Lösungsansätze, die auf weniger Autoverkehr hin-
auslaufen. Wenn wir darüber sprechen, dass nachhaltige Mobilität ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft ist, müssen
wir auch darüber nachdenken, wie es überhaupt zu der aktuellen Situation mit immer mehr, immer größeren, immer
schwereren Fahrzeugen kommen konnte. Gemessen an den tatsächlichen, der Gesellschaft entstehenden Kosten sind bei-
spielsweise Straßen- und Flugverkehr deutlich zu günstig. Staatliche Subventionen, aber auch die Vergesellschaftung der
entstehenden Kosten für Umweltschäden, Gesundheitsfolgen, Infrastrukturkosten, aber auch Aspekten wie etwa Ernte-
verluste lassen einige Arten der Mobilität günstiger erscheinen als sie es tatsächlich sind. Allein mit den rund 7 Mrd.

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Steuereinnahmen, auf die der Staat durch die vergünstigte Energiesteuer für Dieselkraftstoff verzichtet, könnte man den
gesamten öffentlichen Nahverkehr (ÖV) in Deutschland kostenlos anbieten. Ein Plan, der mit der aktuellen Ausstattung
des ÖVs wohl nicht flächendeckend zielführend ist, der aber die Dimensionen der staatlichen Handlungsspielräume auf-
zeigt. Besonders geht der Autor auch auf ein Gut ein, dass sich nicht beliebig vermehren lässt, sondern im Gegenteil immer
weniger wird, den öffentlichen Raum.

75 963
0.2   Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
J. Richert; I. Cobián Martín; S. Schrader
Wie kann es nach "Corona" weitergehen?: Strategien für den ÖPNV zur Rückgewinnung von Fahrgästen bei vorerst un-
klarer Risikolage
Nahverkehr 38 (2020) Nr. 6, S. 20-22, 2 B
Die "Corona"-Pandemie hat gerade erst begonnen. Sie wird den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) voraussichtlich
noch mindestens bis in die zweite Jahreshälfte 2021 begleiten. Bis dahin kann es zu weiteren Infektionswellen und damit
verbundenen Einschränkungen kommen. Wahrscheinlich sind daher auch schwankende Fahrgastzahlen und eine zuneh-
mende Flexibilität in der Verkehrsmittelwahl. Der ÖPNV muss sich darauf einstellen. Strategische Initiativen wie die Aus-
weitung des Angebots, multimodale Angebote, flexible und einfache Preissysteme, Digitalisierung und agile Organisations-
formen helfen dabei.

75 964
0.2      Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.21     Straßengüterverkehr
6.10     Energieverbrauch
Güterverkehr auf Klimakurs bringen
Wien: VCÖ, 2020, 40 S., zahlr. B, 174 Q (Mobilität mit Zukunft H. 2020, 3). − ISBN 978-3-903265-06-6
Angesichts der Klimakrise steht der Güterverkehr vor großen Herausforderungen. Der Güterverkehr hat in den vergange-
nen Jahrzehnten stark zugenommen – vor allem auf der Straße. Damit verbunden sind hohe Umweltbelastungen und ex-
terne Kosten, die die Gesellschaft zu tragen hat. Der Güterverkehr verursacht in Österreich rund ein Drittel der verkehrs-
bedingten CO2-Emissionen – was mittlerweile mehr ausmacht als die gesamten CO2-Emissionen des Gebäudesektors. Wie
der Güterverkehr klimafreundlicher werden kann, beschreibt die VCÖ-Publikation "Güterverkehr auf Klimakurs bringen".
Welche technologischen Innovationen können Güterverkehr am besten vermeiden, verlagern oder verbessern? Welche
strategischen, organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen unterstützen eine klimaverträglichere und sozial
gerechtere Entwicklung in der Transportbranche? Die VCÖ-Publikation stellt Beispiele für innovativen Güterverkehr vor
und zeigt Ansatzpunkte für nachhaltigeren Gütertransport. Ein Infrastrukturausbau der Bahn und das Bedienen von An-
schlussbahnen in der Fläche sind zusätzlich notwendig. Durch synchromodale Logistik des "Physical Internet" können Fahr-
ten besser gebündelt und Leerfahrten vermieden werden. Um bis zum Jahr 2050 auch im Güterverkehr klimaneutral zu
sein, hat ein Wettlauf neuer Antriebstechnologien und Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge begonnen, wobei nur mit E-Lkw weit-
reichende klimawirksame Effekte erreichbar sind. Die Batterie-Technologie von schweren Nutzfahrzeugen sowie Oberlei-
tungs-Lkw sind bereits weit entwickelt. In Ballungsräumen werden Waren durch Kurier-, Express- und Paketdienste mit E-
Flotten und Transport-Fahrrädern über City- und Mikro-Hubs effizienter verteilt.

75 965
0.3      Tagungen, Ausstellungen
Verleihung der PIARC-Preise an acht Sieger auf dem XXVI. Welt-Straßenkongress
Routes Roads (2020) Nr. 383, 64 S., zahlr. B, T, Q
Auf dem 20. Welt-Straßenkongress in Abu Dhabi vom 06. bis 10. Oktober 2019 vergab der Welt-Straßenverband PIARC
Preise für die besten Beiträge in acht verschiedenen Kategorien. Die PIARC-Preise sollen Innovationen fördern, fachliche
Kompetenzen anerkennen, Themen von besonderem Interesse herausstellen, Interessen der Entwicklungsländer unter-
stützen und zu langfristigen Überlegungen über die Zukunft der Verkehrssysteme anregen. Im Rahmen des Welt-Straßen-
kongresses wurde zur Einreichung von Beiträgen zu 41 Themen aufgerufen, die die Themen der Technischen Ausschüsse
ergänzen. Mehr als 600 Autorinnen und Autoren folgten dem Aufruf und stellten ihre Arbeiten auf dem Kongress vor. Die
internationale Jury setzte sich zusammen aus dem Generalsekretariat, den Koordinatoren für strategische Themen sowie
einem Vertreter aus den einzelnen Ländern, die einen Preis gestiftet haben. Im Heft 383 (1. Quartal 2020) wurden die acht
Arbeiten vorgestellt: Sicherheit von Verkehrsteilnehmern und Straßenbetriebdienstmitarbeitern: Maßnahmen in Mexiko

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020                                           9
zur Durchführung von Verkehrssicherheitsaudits, Junge Fachleute: Welche Strategien zur Erneuerung des Straßenbelags
für eine nachhaltige Entwicklung? Fallbeispiel zu einem französischen Autobahnabschnitt, Beste Innovation: Alternative
Sekundärrohstoffe für den Straßenbau auf der Grundlage von Zellstoff- und Papierindustrierückständen. Papierkettenpro-
jekt, Entwicklungsländer: Wirtschaftliches Wachstum durch effektives Asset Management von ländlichen Straßen, Nach-
haltige Entwicklung: Schaffung von Biodiversität und Verbesserung der Landschaft durch den Bau eines Autobahnkreuzes
im Zentrum der Stadt Québec, Nachhaltige Entwicklung: Anpassung von Straßenleitfäden, Normen und Rechtsvorschriften
an den Klimawandel Straßenplanung und -bau: Chancen und Herausforderungen der Automatisierung im Straßenbau und
der Straßenzustandsüberwachung in England und Straßeninstandhaltung und -betrieb: Ersatz von Asphalt durch EPS-Ab-
fälle.

75 966
0.3      Tagungen, Ausstellungen
5.5      Radverkehr, Radwege
Der Deutsche Fahrradpreis 2020
nahmobil (2020) Nr. 15, S. 20-23, B
Eine Fahrradstation, Barrierefreiheit im Radtourismus und deutsch-niederländische Studierenden-Workshops: Das sind die
Gewinnerprojekte des Deutschen Fahrradpreises 2020. Die Stadt Karlsruhe, die Ruhr Tourismus GmbH und die Universität
Wuppertal wurden am 27. Februar 2020 im Anschluss an den AGFS-Kongress in Essen für ihre innovativen Projekte der
Radverkehrsförderung ausgezeichnet. 110 Bewerbungen, davon 29 Projekte aus Nordrhein-Westfalen und wiederum da-
von vier auf dem Siegertreppchen. Harald Greising moderierte die Preisverleihung vor etwa 280 Gästen. In der Kategorie
Infrastruktur belegt die Stadt Karlsruhe mit der "Karlsruher Fahrradstation Süd" den ersten Platz. Im ehemaligen Parkhaus
verknüpfen 680 Stellplätze den Radverkehr nahtlos mit dem öffentlichen Personennahverkehr am Hauptbahnhof Süd. Lau-
datorin Karola Lambeck, Radverkehrsbeauftragte im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), hob
den Modellcharakter des Projekts hervor und lobte die vielfältigen Serviceangebote der Fahrradstation, die den Umstieg
aufs Rad noch attraktiver machen.

75 967
 0.3     Tagungen, Ausstellungen
 7.0     Allgemeines, Klassifikation
 7.8     Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien
15.8     Straßentunnel
Hrsg.: C. Moormann; C. Vogt-Breyer
12. Kolloquium Bauen in Boden und Fels: Fachtagung über aktuelle Herausforderungen der Geotechnik − Tagungshand-
buch 2020
Tübingen: expert Verlag, 2020, 453 S., zahlr. B, T, Q (Hrsg.: Technische Akademie Esslingen e. V.). − ISBN 978-3-8169-7
Der Ausbau der Infrastruktur sowie die Verdichtung in den Ballungsräumen führen dazu, dass die Bedeutung des Bauens
in Boden und Fels sowie die Anforderungen bei der Errichtung unterirdischer Bauwerke zunehmen. Innerstädtische Bau-
aufgaben erfordern anspruchsvolle Verfahren des Spezialtiefbaus, um verformungsarme Baugruben und Gründungen in
teilweise schwierigen Baugrundverhältnissen so herzustellen, dass Verkehrsflüsse kaum beeinträchtigt werden, Lärm- und
Schmutzemissionen begrenzt sind und dennoch eine funktionierende Logistik eine planbare und wirtschaftliche Durchfüh-
rung ermöglicht. Im Zusammenhang mit dem Erhalt und dem Ausbau von Infrastrukturen sind Weiterentwicklungen im
Tunnelbau und in der Tunnelsanierung sowie dem Erdbau, teilweise in Verbindung mit Verfahren zur Bodenverbesserung,
wesentliche Zukunftsthemen. Dadurch ergeben sich bedeutende und interessante Fragestellungen für die Geotechnik, die
beim 12. Kolloquium Bauen in Boden und Fels dargestellt und diskutiert wurden. Plenarvorträge zu herausragenden Pro-
jekten und Weiterentwicklungen der Regelwerke und mehr als 50 Fachvorträge in drei parallelen Sitzungen wurden in
einem Tagungshandbuch zu folgenden Themenschwerpunkten präsentiert: Eurocode 7, Digitalisierung/BIM, Tunnelbau
allgemein, Tunnelbau – Planung, Tunnelbau – Ausführung, Geotextilien/Erdbau, Geothermie, Baugruben, Baugrund/Er-
kundung, Bauen im Bestand, Gründungen und Hangsicherung. Somit erhält man einen Überblick über den aktuellen Stand
der Wissenschaft und Technik sowie die neuesten Entwicklungen und Trends in der Geotechnik.

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75 968
0.4      Tätigkeitsberichte
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
DVR-report 2/2020: Schwerpunktthema: Mobilität in Corona-Zeiten
DVR-report 50 (2020) Nr. 2, 27 S., zahlr. B
Neben dem Jahresbericht des DVR (als wesentlicher Akteur der deutschen Verkehrssicherheitsarbeit) gibt der DVR-report
als "Fachmagazin für Verkehrssicherheit" viermal im Jahr einen Einblick in die Arbeit des Vereins. Es werden im Heft 2/2020
vor allem Themen behandelt, bei denen die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich werden, die allerdings nach der Hoch-
zeit der Krise im Frühjahr 2020 etwas an Brisanz verloren haben: eine Einschätzung des Präsidenten Eichendorf zu Konse-
quenzen für die Verkehrssicherheitsarbeit, leere Straßen und Achtung der angepassten Geschwindigkeit, Abstände im Ver-
kehr, der Notruf in Krisenzeiten, ein Interview mit Prof. Knie zu Auswirkungen auf die Mobilität von morgen und Tempo 30
als Regelgeschwindigkeit in Städten, eine ADAC-Umfrage zum veränderten Verkehrsverhalten und Forderungen des ADFC
zur Wiederbelebung der Innenstädte. Weitere Themen: Änderungen der StVO-Novelle (die sich im Nachhinein als fehler-
haft herausgestellt hat), Brancheninitiative #Logistikhilft für angemessene Arbeitsbedingungen in der Logistik, 11 Vor-
schläge von DVR und DEKRA zur Erhöhung der Verkehrssicherheit mit E-Scootern, die Forderung des DVR zum generellen
Tempolimit auf Bundesautobahnen sowie die DVR-Beschlüsse zur Erhöhung der Sicherheit auf Bundesautobahnen, die
DVR/UK/BG-Schwerpunktaktion 2020 zu den täglichen Arbeitswegen, "Runter vom Gas" (neues Präventionsmaterial für
die Bundesländer-Kooperationen bei den Kampagnen), sicherer Güterverkehr in der EU (der Europäische Verkehrssicher-
heitsrat ETSC präsentierte den sogenannten PIN-Bericht zum Safety Performance Index) und eine Studie der TU Berlin und
des Klimaforschungsinstituts MCC zu 14 verschiedenen plausiblen Mechanismen der Straßenraumaufteilung am Beispiel
von 18 Straßen innerhalb des S-Bahn-Rings von Berlin.

75 969
0.4      Tätigkeitsberichte
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
1.4      Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2019: Kinder im Straßenverkehr
Stuttgart: DEKRA Automobil GmbH, 2019, 73 S., zahlr. B, Q
Nach wie vor macht die Altersgruppe der 5- bis 14-Jährigen zusammen mit den 15- bis unter 18-Jährigen den geringsten
Teil aller 3 275 Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2018 aus. Jedoch verzeichnete in Deutschland 2018 keine andere
Altersgruppe einen so starken prozentualen Anstieg. Zum Vergleich: In Frankreich weisen die vorläufigen Getötetenzahlen
für 2018 bei den Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 17 Jahren nach Angaben des Observatoire national intermi-
nistériel de sécurité routière einen Rückgang von knapp 7,5 Prozent gegenüber 2017 aus. Dass auf den Straßen dieser Welt
täglich über 300 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen, hat vielerlei Ursachen. Fehlende Erfah-
rung, falsche Risikoeinschätzung und Unachtsamkeit seitens der Kinder spielen hierbei ebenso eine Rolle wie unzu-
reichende Rücksichtnahme, zu hohe Geschwindigkeit und Ablenkung seitens der übrigen Verkehrsteilnehmer, um nur ein
paar wenige Beispiele zu nennen. Mit welchen Maßnahmen sich in den Themenfeldern Mensch, Fahrzeugtechnik und Inf-
rastruktur effizient gegensteuern lässt, um die Verkehrssicherheit der unter 15-Jährigen nachhaltig zu erhöhen, zeigt der
DEKRA-Verkehrssicherheitsreport auf. Dazu kommen die Themen Unfallgeschehen und Unfallbeispiele, angereichert durch
zahlreiche Statements von internationalen Verkehrssicherheitsfachleuten. Und wie immer soll der Report dabei Impulse
geben und Ratgeber sein − für Politik, Verkehrsexperten, Hersteller und Verbände ebenso wie für alle Verkehrsteilnehmer.
Die dem Report eigens beigefügte Beilage für Kinder unterstreicht, wie wichtig auch die Sicherheit der jüngsten Verkehrs-
teilnehmer auf der Straße ist.

75 970
0.8      Forschung und Entwicklung
5.0      Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
0.3      Tagungen, Ausstellungen
T. Quickert; A. Jain
Welche Anforderungen an den Raum haben neue Geschäftsmodelle für die Mobilität der Zukunft? Rekombination von
technischen und sozialen Innovationen in einem Reallabor
AAET − Automatisiertes und vernetztes Fahren: Beiträge zum gleichnamigen 20. Braunschweiger Symposium vom 6. und 7.
Februar 2019, Stadthalle, Braunschweig. Braunschweig: ITS mobility e. V., 2019, S. 190-208, 3 B, 16 Q
Ausgelöst durch die "Dieselaffäre" erlebt nicht nur die Automotive Region Braunschweig einen Paradigmenwechsel: VW
hat erkannt, dass der Konzern nicht ein Automobilhersteller, sondern ein Mobilitätsanbieter sein muss. Ohne die

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020                                           11
Kooperation mit der Gesellschaft, lässt sich eine nutzerorientierte Entwicklung in neue Geschäftsmodelle wie Elektromo-
bilität und Autonomes Fahren aber kaum umsetzen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und Initiativen setzen sich mit Mo-
bilitätsthemen auf der Governance-Ebene auseinander, jedoch ohne Anforderungen an den Raum und die kommunalen
Gegebenheiten genügend zu berücksichtigen. Die Rekombination von technischen und sozialen Innovationen spielt dabei
eine tragende Rolle. Reallabore können diesen Transfer in der transdisziplinären Forschung ermöglichen und konzeptio-
nelle Ansätze vereinen. Das Verbundprojekt "ZuFOR" an der Ostfalia Hochschule setzt in den Grundzügen ein Reallabor in
dem Open Region Lab um.

75 971
0.11     Datenverarbeitung
0.3      Tagungen, Ausstellungen
5.5      Radverkehr, Radwege
6.1      Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
5.3.1    Stadt- und Verkehrsplanung
Hrsg.: J. Strobl; B. Zagel; G. Griesebner; T. Blaschke
AGIT: Journal für Angewandte Geoinformatik 6-2020
Berlin u. a.: Wichmann, 2020, X, 358 S., zahlr. B, T, Q. − ISBN 978-3-87907-698-7
Das Journal für Angewandte Geoinformatik beinhaltet Beiträge zum 32. AGIT-Symposium (6. bis 10. Juli 2020), das vom
Interfakultären Fachbereich Geoinformatik − Z_GIS (www.zgis.at) virtuell an der Universität Salzburg veranstaltet wurde.
Die AGIT ist ein Forum für Anwender von geoinformatischen und verwandten Methoden und Technologien und dokumen-
tiert als zentrale Informationsdrehscheibe jährlich den Stand des Wissens und der Praxis. Dies zeigt sich in der breiten
Palette vorgestellter Methoden, Anwendungen und Theorien. In der Ausgabe 2020 werden folgende Themenfelder behan-
delt: Angewandte Geoinformatik, GIScience, Digitalisierung und Bildung, GIS und BIM, Klimawandel, Umweltmonitoring
und Naturschutz, Mobilität und Radverkehr, Mobilität und Verkehrsmanagement sowie Planung lebenswerter Städte und
urbaner Wandel.

75 972
0.11     Datenverarbeitung
4.0      Allgemeines
T. Krischmann; H. Urban; C. Schranz
Entwicklung eines openBIM-Bewilligungsverfahrens
Bauingenieur 95 (2020) Nr. 9, S. 335-344, 5 B, 1 T, 31 Q
Das BIM-Modell als zentrale Stelle der Daten und Informationen weist vielfältige Potenziale für den gesamten Lebenszyklus
eines Bauwerks auf. Noch weitgehend ungenutzt sind diese Vorteile im Baubewilligungsverfahren. Die Stadt Wien betritt
einen sehr innovativen Weg und startete das von der EU geförderte Forschungsprojekt BRISE-Vienna, in dem ein komplet-
tes openBIM-Bewilligungsverfahren entwickelt wird. Der Artikel befasst sich mit den dafür notwendigen openBIM-Grund-
lagen, den Prüfroutinen sowie der rechtlichen Situation in Wien. Sie dienen als Basis für die Definition unterschiedlicher
BIM-basierter Modelle, die im Zuge des Baubewilligungsverfahrens erforderlich sind. Neben dem von den Planenden ein-
gereichtem Bauantragsmodell entstehen aus baurechtlichen Anforderungen ein Referenzmodell und ein Antragsinforma-
tionsmodell. Die letzteren Modelle dienen der teilautomatischen baurechtlichen Überprüfung des Bauantragsmodells. Für
die Modellprüfung ist die Entwicklung eines detaillierten Prüfsettings erforderlich. Dies ist ein iterativer Entwicklungspro-
zess, der im Anschluss an das Forschungsprojekt schrittweise in den Realbetrieb eines openBIM-Bewilligungsverfahrens
übergehen soll.

75 973
0.11     Datenverarbeitung
5.1      Autobahnen
F. Pipping; M. Fahrer; J. Pfister
"dataRide" − Android-Applikation zur Messung der Auswirkung eines Tempolimits auf Autobahnen
AGIT: Journal für Angewandte Geoinformatik 6-2020, S. 280-289, 3 B, 3 T, 10 Q
In der kontroversen Diskussion um die Verringerung des Emissionsausstoßes mangelt es häufig an belegbaren Auswirkun-
gen von Klimaschutzmaßnahmen, ebenso im Fall des Tempolimits von 130 km/h auf Autobahnen. Um das hier oft genannte
Gegenargument der längeren Fahrtdauer messbar zu machen, wird mit dataRide eine GPS-basierte App entwickelt. Der
implementierte Algorithmus wertet das gefahrene Geschwindigkeitsprofil aus und berechnet für alte Fahrtabschnitte, die

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mit höherer Geschwindigkeit befahren werden, einen zusätzlichen Zeitanteil, der bei Tempo 130 km/h erforderliche wäre,
um die gleiche Distanz zurückzulegen. Für eine hohe Qualität der Berechnungen werden die Positionsdaten gefiltert. Die
angewendeten Filter sollen qualitativ minderwertige Positionen von der Verarbeitung ausschließen. Die Auswertung erster
Testfahrten ergab, dass eine Zeitersparnis möglich ist, wobei die subjektive Wahrnehmung im Vergleich zur objektiven
Messung meist einen merklich höheren Zeitgewinn abschätzt. Auf längeren Autobahnstrecken, die außerhalb der Haupt-
verkehrszeiten stattfinden, kann eine merkliche Zeitersparnis durch hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Für die
Mehrzahl der täglichen Fahrten (zum Beispiel bei Pendlern) beschränkt sich dieser Effekt auf wenige Minuten oder gar
Sekunden. Die App zielt dabei auf die Ermittlung der persönlichen Zeitersparnis bezogen auf das individuelle Fahrverhalten
einzelner Verkehrsteilnehmer und liefert keine allgemeingültigen Aussagen. Mit der Sichtbarmachung der tatsächlich ein-
gesparten Zeit wird die vermeintliche Einschränkung eines Tempolimits bewusst gemacht.

75 974
0.11     Datenverarbeitung
5.13     Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten)
6.7      Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation
A. Süssemilch; M. Kohlhoff; N. Schwarz
Vernetztes und kooperatives Off-Street-Parken: Smart Parking, clTS, WLANp, Vernetztes Fahren, Daten- und Bezahl-
plattform
Internationales Verkehrswesen 72 (2020) Nr. 3, S. 24-26, 3 B, 4 Q
Die Etablierung eines ganzheitlichen Ökosystems Mobilität erfordert eine Vernetzung von Fahrzeug und Infrastruktur
durch übergreifende und leicht zu integrierende Software-Schnittstellen und Standards, um unterschiedliche nutzer-
zentrierte Lösungen umzusetzen. Am Beispiel des Off-Street-Parkens werden im Artikel Praxiserfahrungen aufgezeigt, wie
ein Smart-Parking-System verschiedene Stakeholder durch eine Software-Plattform für den Datenaustausch, Bezahlpro-
zesse sowie den automotive Connectivity-Standard ITS-G5 (WLANp) verbindet. Allein in Deutschland erzeugt der Parksuch-
verkehr Kosten in Höhe von 40 Mrd. EUR jährlich. Ein Wunsch nach mehr nutzbarer Fläche und weniger Verkehr in Innen-
städten wächst in der Bevölkerung stark. Gleichzeitig fahren viele Autofahrer ungern in Parkhäuser, da der Prozess wenig
Kundenkomfort bietet und die Kostenstruktur meist nicht transparent ist. Parkhausbetreibern werden derzeit zudem we-
nige Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme von ihren klassischen Zulieferern angeboten. Die Daten- und Bezahlplatt-
form trive.park vereinfacht dieses Dilemma durch Digitalisierung der Prozesse des Off-Street-Parkens. Nutzer können be-
reits vor Fahrtantritt per App ausgewählte Parktickets und spezielle Park-Angebote buchen. Die Angebote reichen dabei
vom klassischen Kurzparker-Ticket mit minutengenauer Abrechnung über Tagestickets mit unterschiedlicher Dauer bis hin
zu spezifischen Vergünstigungen wie einer Shopping-Pauschale mit hohen Rabatten.

75 975
0.11 Datenverarbeitung
6.1   Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
5.3.2 Verkehrssystem-Management
I. Weißbeck; T. Miltner; S. Krampe; W. Hamel
Beeinflussung von Verkehrsverhalten durch städtisches Verkehrsmanagement − Anwendung digitaler Daten im Projekt
SCHOOL
AGIT: Journal für Angewandte Geoinformatik 6-2020, S. 296-304, 3 B, zahlr. Q
Das Projekt SCHOOL − Strategiewechsel durch Open-Data-orientierte Lösungen − ist ein Forschungsvorhaben zum Ver-
kehrsmanagement in Ballungsgebieten. Wachsende Verkehrsmengen sind die Ursache für Staus und zähfließenden Ver-
kehr. Weitere Folgen sind Umweltbelastungen vor allem durch Feinstaub und Stickoxide. Im Projekt werden Ansätze erar-
beitet, um den Verkehrsablauf auf der Grundlage von georeferenzierten Daten umweltverträglicher zu gestalten und
dadurch die Beeinträchtigungen für Stadtbewohner und Verkehrsteilnehmer gering zu halten. In den beteiligten Kommu-
nen werden auf diesen Daten basierende Verkehrsmanagementstrategien entwickelt und prototypisch umgesetzt. Mithilfe
von spezifischen Maßnahmen im Verkehrsmanagement werden die negativen Auswirkungen des städtischen Verkehrs
vermindert.

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020                                          13
75 976
0.11 Datenverarbeitung
6.2   Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme
F. Utesch; A. Brandies; P.P. Fouopi; C. Schießl
Der Weg zu verhaltensbasierten Tests zum Verständnis der Black Box von autonomen Autos
(Orig. engl.: Towards behaviour based testing to understand the black box of autonomous cars)
European Transport Research Review 12 (2020) Nr. 48, 11 S., 3 B, 56 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter:
https://doi.org/10.1186/s12544-020-00438-2
Autonome oder automatisierte Autos könnten den Verkehr sicherer, bequemer, effizienter und nachhaltiger machen. Sie
versprechen den Komfort eines persönlichen Taxis ohne die Notwendigkeit eines menschlichen Fahrers. Künstliche Intelli-
genz würde stattdessen das Fahrzeug bedienen. Insbesondere "tiefe neuronale Netze" (Deep Neural Networks, DNNs)
bieten aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit vor allem in der Wahrnehmung einen Weg zu dieser Vision.
DNNs zeichnen sich dadurch aus, dass sie Objekte in Sensordaten identifizieren, was für das autonome Fahren unerlässlich
ist. Diese Netze bauen ihre Entscheidungslogik durch Training statt durch explizite Programmierung auf. Ein Nachteil dieser
Technologie ist, dass der Quellcode nicht überprüft werden kann, um die Sicherheit eines Systems zu beurteilen. Dies führt
zu einer Situation, in der die derzeit verwendeten Methoden für die behördliche Zulassung nicht funktionieren, um eine
vielversprechende neue Technologie zu validieren. In dem Papier werden vier Ansätze hervorgehoben, die zum Verständ-
nis der technischen Systeme der Black Box für autonome Autos beitragen könnten, indem sie sich stattdessen auf ihr Ver-
halten konzentrieren. Die Methode der experimentellen Psychologie wird vorgeschlagen, um das Innenleben von DNNs zu
modellieren, indem ihr Verhalten in bestimmten Situationen beobachtet wird. Es wird argumentiert, dass Durchdringungs-
tests angewandt werden können, um Schwachstellen des Systems zu identifizieren. Beides kann angewandt werden, um
autonome Fahrsysteme zu verbessern. Die Shadowing-Methode (Beobachtung einer Person als "Schatten") zeigt das Ver-
halten in einer naturalistischen Umgebung auf und gewährleistet gleichzeitig die Sicherheit. Sie kann als eine theoretische
Fahrprüfung angesehen werden. Die Methode des überwachten Fahrens kann verwendet werden, um zu entscheiden, ob
die Technologie sicher genug ist. Sie hat das Potenzial, zu einer praktischen Fahrprüfung weiterentwickelt zu werden.

75 977
0.12 Ingenieurberuf
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung
Zwischen Wissenschaft und Praxis: Planung auf dem Prüfstand
Informationen zur Raumentwicklung (2020) Nr. 2, 111 S., B, T, Q
Transformative Forschung kann Veränderung anstoßen, ihre Erkenntnisse fließen dann in die Politikberatung ein. Anders-
herum setzt die Politik mit Förderprogrammen Anreize für Forschungsthemen. Das bedeutet Verantwortung auf beiden
Seiten, damit Wissenschaft ihre Autonomie behält und gleichzeitig die drängenden Fragen in den Blick nimmt. Universitä-
ten stehen dabei zunehmend im Wettbewerb, national wie international. Internationalisierung und Exzellenzstrategie sol-
len den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und Spitzenforschung an deutschen Hochschulen sichtbar machen.
Anders als in der biochemischen Grundlagenforschung steht die Forschung bei Fragen der Stadt- und Raumentwicklung
unmittelbar zwischen Theoriebildung und Lebenswelt. Die raum- und planungswissenschaftlichen Fakultäten bilden wis-
senschaftlichen Nachwuchs aus. Ebenso bilden die Hochschulen aber auch Fachleute für die Praxis aus. Planerinnen und
Planer können auf ein breites Fundament theoretischer Erkenntnisse zurückgreifen – und erkennen, dass sich in der Praxis
oft ganz andere Fragen stellen. Zwar sind die beruflichen Arbeitsfelder und Aufgaben in Wissenschaft und Praxis über den
Gegenstand aufeinander bezogen, aber die realen beruflichen Tätigkeiten unterscheiden sich nicht nur, sondern erfordern
unterschiedliches Wissen und Können. So kann es passieren, dass die Praxis Fragen stellt, die die Forschung nicht beant-
wortet. Und die Forschung Antworten auf Fragen gibt, die in der Praxis nicht relevant sind. Die Autorinnen und Autoren
des Hefts 2/2020 der IzR beleuchten diese Lücke, die immer wieder zwischen Wissenschaft und Praxis beklagt wird – und
zeigen in zehn Artikeln, dass sie wohl kleiner ist, als gemeinhin postuliert. Sie zeigen auch auf, wie sich diese Lücke schließen
lässt, denn Theorie und Praxis brauchen sich und profitieren voneinander. Damit das funktioniert, ist ein Dialog auf Augen-
höhe nötig, trans- und interdisziplinär. Nur so lassen sich komplexe Zusammenhänge erkennen, verstehen und lösen. Man-
che wünschen sich dafür mehr Mut, Vision und Kreativität.

14                                       www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020
75 978
0.13 Handbücher, Grundlagenwissenschaften
0.11 Datenverarbeitung
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme
M. Botsch; W. Utschick
Fahrzeugsicherheit und automatisiertes Fahren: Methoden der Signalverarbeitung und des maschinellen Lernens
München: Hanser, 2020, 448 S., zahlr. B, Q. − ISBN 978-3-446-45326-5
Das Buch behandelt Methoden der Signalverarbeitung und des maschinellen Lernens, die in der integralen Fahrzeugsicher-
heit und für das automatisierte Fahren benötigt werden. Es vermittelt die mathematischen Grundlagen, um eigene Algo-
rithmen für automatisierte Eingriffe in die Fahrzeugführung zu entwerfen und zu implementieren. Das Buch wendet sich
an Ingenieure/-innen aus dem Bereich Automotive sowie an Studierende und Promovierende der Ingenieurwissenschaf-
ten. Folgende Themen werden behandelt: Maschinelles Lernen (inklusive Deep Learning): Grundlagen und Anwendungen
für das automatisierte Fahren, Convolutional Neural Networks, Random Forest, Autoencoder; Statistische Signalverarbei-
tung: Grundlagen der statistischen Filterung sowie Tracking von Objekten in der Fahrzeugumgebung, Kalman-Filter, Fusion
von Sensordaten; Fahrzeugmodelle und Trajektorien: Fahrdynamikmodelle für die aktive Fahrzeugsicherheit und das au-
tomatisierte Fahren, Trajektorienplanung und Trajektorienfolgeregler, Kollisionsmodelle für die passive Fahrzeugsicher-
heit, Zeit- und Frequenzdarstellung von Signalen (zum Beispiel Filterung von Beschleunigungssignalen in Airbag-Steuerge-
räten); Mathematische Grundlagen für den Entwurf von Algorithmen: Lineare Algebra, Optimierung, Wahrscheinlichkeits-
theorie und Lineare Systeme. Die einzelnen Schwerpunkte werden durch Übungsaufgaben mit Musterlösungen veran-
schaulicht. Für Übungsaufgaben, bei denen es erforderlich ist, werden Matlab-Skripte zur Verfügung gestellt.

75 979
0.13     Handbücher, Grundlagenwissenschaften
5.5      Radverkehr, Radwege
5.17     Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
Radschnellverbindungen in NRW: Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb
Düsseldorf: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Loseblattsammlung, Grundwerk mit Erg.-Lfg. 02-
2020, zahlr. B, Q. − Online-Version der Loseblattsammlung verfügbar unter www.radschnellwege.nrw/#fachinfo
Mehr als zwei Jahre Bearbeitungszeit stecken in dem 150-seitigen Werk, das von Radverkehrsexperten aus der NRW-Lan-
des- und Kommunalverwaltung, Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise
in NRW, dem Regionalverband Ruhr und Planungsbüros erstellt und 2019 in Papierform (Loseblattsammlung) und Down-
load vorgestellt wurde. Der Leitfaden enthält mehr als 90 Abbildungen und 20 detailreiche Prinzip-Skizzen für die Planung
von Kreuzungen und Einmündungen und wird zukünftig fortlaufend aktualisiert und erweitert. Die Vorgaben beziehen sich
auf Radschnellwege, die als sogenannte "Radschnellverbindung des Landes" geplant und gebaut werden. Radschnellver-
bindungen des Landes haben eine eigenständige regionale Verbindungsfunktion und sind den Landesstraßen gleichge-
stellt. Für sie ist die Einhaltung der im Leitfaden ausführlich beschriebenen Standards verpflichtend. Für alle anderen Rad-
schnellwege werden sie empfohlen. Der aktuelle Download beinhaltet bereits die erste Ergänzungslieferung 02/2020, mit
der sich Seiten austauschen lassen. Der Leitfaden ist in die Teile "Begriffsbestimmungen zu Radschnellverbindungen", "Pla-
nung, Bau und Gestaltung von Radschnellverbindungen", "Oberbau und Ausstattung von Radschnellverbindungen", "Be-
trieb", "Kommunikation als Schlüsselfaktor für den Erfolg", "Potenzialanalyse und Nutzen-Kosten-Verhältnis", "Rechtliche
Grundlagen", "Finanzierung und Förderung von Radschnellverbindungen", "Quellen und weiterführende Literatur'' geglie-
dert. Der Anhang enthält 20 Prinzip-Skizzen, eine Anleitung zu Dauerzählstellen mit Anforderungen an die Datenerfassung,
-übertragung und -auswertung und das sogenannte Corporate Design Manual "Radschnellwege in NRW".

75 980
0.13     Handbücher, Grundlagenwissenschaften
5.7      Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
U. Riecken; C. Ammer; B. Baur; A. Bonn; T. Diekötter; S. Hotes; A. Krüß; S. Klimek; I. Leyer; K. Werk; B. Ziegenhagen;
N. Farwig
Notwendigkeit eines Brückenschlags zwischen Wissenschaft und Praxis im Naturschutz: Chancen und Herausforderungen
Natur und Landschaft 95 (2020) Nr. 8, S. 364-370, 4 B, zahlr. Q
Für ein erfolgreiches Handeln im Naturschutz sind ein enger Austausch und eine Rückkopplung zwischen Wissenschaft
sowie Akteurinnen und Akteuren der Praxis auf allen Ebenen notwendig. Viele Beispiele und Erfahrungen deuten jedoch
darauf hin, dass dieser wechselseitige Austausch nicht optimal und bedarfsgerecht funktioniert. Aus Sicht der Autorinnen
und Autoren besteht die Notwendigkeit für einen neuen "Brückenschlag" im Naturschutz, um die Übertragung gesicherter

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Forschungsergebnisse in die Praxis und umgekehrt die Vermittlung der Bedarfe aus der Praxis hin zur Wissenschaft zu
optimieren. Ausgehend von einer Analyse der aktuellen Herausforderungen und Ursachen in diesem Kontext werden in
dem Beitrag – differenziert nach den wichtigsten Akteursgruppen – verschiedene Lösungsansätze für einen Brückenschlag
abgeleitet und zur Diskussion gestellt. Ergänzend finden sich vier Praxisbeispiele. Für eine Verbesserung der Situation muss
die Naturschutzforschung vermehrt die Bedarfe der Praxis berücksichtigen und entsprechende Forschung muss auch von
der "scientific community" anerkannt werden. Gleichzeitig soll die Diskussion dazu beitragen, dass die Praxis ihr Handeln
stärker evidenzbasiert ausrichtet und noch aktiver die Kooperation mit der Wissenschaft sucht.

1
75 981
                  Straßenverwaltung

1.4      Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
5.21     Straßengüterverkehr
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
E. Petersen; C. Scholze; C. Falke
Notbremsassistenzsysteme im Lkw − eine Analyse niedersächsischer Autobahnunfälle in den Jahren 2015 bis 2019 und
der Einfluss aktueller Systeme
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 66 (2020) Nr. 4, S. 245-256, 4 B, 12 T, 15 Q
Entsprechend früheren Berichten aus den Jahren 2016 und 2018 stellt der Beitrag Ergebnisse einer Analyse von Verkehrs-
unfällen mit schwerem Personenschaden unter Beteiligung von schweren Güterkraftfahrzeugen auf niedersächsischen Au-
tobahnen vor: konkret aus dem Zeitraum 2015-2019 und vertiefend für 159 entsprechende Unfälle allein im Jahr 2019.
Der Fokus der Untersuchung liegt auf dem Einfluss der gestiegenen Durchdringung mit Notbremsassistenzsystemen (AEBS)
innerhalb der gewerblichen Fernverkehrsflotte. Die Beteiligung von mit AEBS ausgestatteten Lkw an den 55 Lkw-Auffahr-
unfällen im Jahr 2019 ist mit 27 % deutlich unterproportional gegenüber der AEBS-Durchdringung von mehr als 75 %. Dies
lässt auf einen positiven Nutzeneffekt aktueller Notbremsassistenzsysteme schließen, nachdem die Systeme einiger Her-
steller seit dem Stand von 2015 weiterentwickelt und verbessert wurden. Im Vergleich zu den vorherigen Untersuchungen
bestätigt die Analyse zudem die nun aktualisierten Bedarfe zur Verbesserung von derzeit eingesetzten Notbremssystemen
sowie von deren einschlägigen UNECE- und EU-Anforderungen.

75 982
1.4      Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
6.3      Verkehrssicherheit (Unfälle)
S. Niemann; Y. Achermann Stürmer; F. Bürgi; M. Bächli; P. Derrer; E. Luttropp; V. Oskarsson; C. Zbinden
STATUS 2020: Statistik der Nichtberufsunfälle und des Sicherheitsniveaus in der Schweiz
Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, 2020, 65 S., zahlr. B, T
Die Broschüre enthält eine Vielzahl von Statistiken zum allgemeinen Unfallgeschehen (Nichtberufsunfälle) in der Schweiz,
die zum Teil durch Grafiken illustriert werden. Der Unfallstatistik des Straßenverkehrs (unter anderem Verletzte und Ge-
tötete je nach Altersklasse, Verkehrsmittel, Verkehrsteilnahme, Unfallursachen, Ortslage, ein internationaler Vergleich,
Sicherheitsindikatoren und selbstberichtete Verhaltensweisen) werden Unfallstatistiken aus den Bereichen Sport sowie
Haus und Freizeit gegenübergestellt. Die Auswertung erfolgt überwiegend für die Jahre 1980 bis 2019, teilweise auch schon
ab 1965. 2019 kamen 187 Personen im Straßenverkehr ums Leben. Weitere Statistiken behandeln das Verhalten im Ver-
kehr (Gurttragequoten Pkw, Helmtragequoten der Rad- und Motorradfahrenden, Lichteinschaltquoten bei schönem Wet-
ter, Geschwindigkeitsverhalten). Die Gurttragequote für Pkw-Lenker beträgt 2019 95 % innerorts, 96 % außerorts und 96
% auf Autobahnen. Die Lichteinschaltquote ist von 11 % im Jahr 2001 auf 97 % im Jahr 2019 angestiegen. Im Anhang
werden Abkürzungen und Begriffe zum besseren Verständnis erläutert.

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2
75 983
                 Straßenfinanzierung

2.4      Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
3.4      Bau- und Planungsrecht, Planfeststellung
Vorausleistung auf den Erschließungsbeitrag (Urteil des BVerwG vom 06.02.2020 zu VwGO §§ 113 I 1, 137 I Nr. 1; BauGB
§§ 9 I Nr. 20, 127 II Nr. 1 und 4, 129 I 1, 130 II 3, 131 I 1, 133 III 1; GG Art. 14 I
Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht 39 (2020) Nr. 13, S. 962-967
Eine nach natürlicher Betrachtungsweise einheitliche Erschließungsanlage kann im Einzelfall in erschließungsbeitragsrecht-
lich unterschiedlich zu behandelnde Einzelanlagen zerfallen, wenn sie nur auf einer Teilstrecke im Sinne von §§ 127 II Nr.
1 BauGB zum Anbau bestimmt ist. Dies gilt grundsätzlich auch in Fällen, in denen die angrenzenden Grundstücke zwar
bebaubar sind, die Erschließungsanlage aber nach den Festsetzungen eines Bebauungsplans nicht das hergibt, was für die
zulässige bauliche Nutzung an Erschließung erforderlich ist. Unbeschadet dessen kann eine nicht zum Anbau bestimmte
Teilstrecke, die im Wesentlichen aus unselbstständigen Parkflächen im Sinne von § 127 II Nr. 4 BauGB besteht, dann bei-
tragsfähig sein, wenn diese erforderlich sind, um die durch die zum Anbau bestimmte Teilstrecke erschlossenen Bauflächen
entsprechend den baurechtlichen Vorschriften zu nutzen (§ 129 I1 BauGB). Zum Sachverhalt: Der Kläger wendet sich gegen
seine Heranziehung zu Vorausleistungen auf den Erschließungsbeitrag für die Straße "Zum Steilufer" in der Gemeinde Sier-
ksdorf.

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                 Rechtswesen

3.0      Gesetzgebung
P. Hornof
Europäische Rechtsvorschriften im Straßenverkehr
Verkehrsdienst 65 (2020) Nr. 9, S. 238-242, 1 B, 1 T, 8 Q
EU-Vorschriften wirken sich unterschiedlich auf die nationalen Verkehrsrechtssysteme aus. Der Begriff "Internationale Ver-
kehrsabkommen" ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt, ohne dass diesen Vorschriften besondere Aufmerksamkeit ge-
schenkt wird. Die zu Beginn und in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts unter diesem Begriff erstellten Vorschriften
hatten und haben überwiegend den Charakter von unverbindlichen Absprachen, die es den Teilnehmerstaaten überlassen,
ob und wie die Vereinbarungen in nationales Recht umgesetzt werden. Deutlich anders stellt sich die Situation bezüglich
der in Brüssel und Straßburg erlassenen europäischen Vorschriften für den Straßenverkehr dar: Sie entfalten ihre Rechts-
kraft unmittelbar oder mittelbar in den EU-Mitgliedstaaten. Über die "allgemeinen" internationalen Abkommen hinaus
haben sich die europäischen Staaten schon länger eigene Vorschriften für den Straßenverkehr auferlegt. So tragen zum
Beispiel Verordnungen, die bis 1. November 1993 erlassen wurden, die Bezeichnung "Verordnung (EWG)". Verordnungen,
die bis 30. November 2009 erlassen wurden, tragen den Titel "Verordnung (EG)", Verordnungen, die ab dem 1. Dezember
2009 in Kraft getreten sind, die Bezeichnung "Verordnung (EU)" oder "EU-Verordnung". Mit der Ratifizierung und dem
Inkrafttreten des "Lissabon-Vertrags" am 1. Dezember 2009 wurden die "Verordnungen (EG)" und "Verordnungen (EU)"
zusammengeführt. Eine der Zielsetzungen gemeinsamer europäischer Rechtsvorschriften ist die Gewährleistung der Si-
cherheit im Straßenverkehr, aber auch die Vereinheitlichung der Markteigenschaften von Fahrzeugen, Bauteilen und Sys-
temen – im Rahmen der Zulassung und des Vertriebs. EU-Vorschriften werden in Form von Verordnungen, Richtlinien,
Beschlüssen, Empfehlungen und Stellungnahmen erlassen. Im Einzelnen unterscheiden sie sich in der Rechtsverbindlich-
keit.

            www.fgsv.de – Dokumentation Straße, 60. Jahrgang, Oktober 2020                                          17
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