Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Ein Apfel macht Schule
Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
RUSSLAND
                                                                                                                                                     Baikalsee

     EUROPA                                                                                      Kasachstan
                                                                                          Ur-Sorten des Apfels
                                                                                                                                                                                 Der Apfel auf Wanderschaft
                                                                                                                 Balchasch See
                                                                              Kopeth                                                             Mongolei
                                                                              Dagh     Aralsee
                                                                                                                                                Wüste Gobi       Mandschurei     Die Römer übernahmen den Apfel von den Griechen und pflanzten ihn in den

                                                                  Kasp
           Apfel wird veredelt                                                                      ALMATY
                                 Schwarzes Meer
    Rom

                                                                      ische
                                 Istanbul                                                               Pamir       Tian Shan                                                    vielen Ländern an, die sie eroberten. Ganz Europa lernte den Apfel kennen!

                                                                       s Me
                                                                                                                                 Seidenstraße
                                                                                 Turkmenistan

                                                                         er
                                 Sei
                 Athen                 den
                                             str
                                                   aß
                                                                                                                                                                                 Später pflegten die Mönche in den mittelalterlichen Klöstern den Apfelanbau
                                                        e                                                                              CHINA
              Mittelmeer                                    Baghdad                                                                                                              und gaben ihr Wissen rund um den Obstanbau weiter.

                                                                                                                 INDIEN

          Es war einmal … der Apfel
          Kaum zu glauben, aber Apfelbäume wuchsen nicht immer schon hier bei uns.
          Sie stammen aus Kasachstan im mittleren Asien. Dort stehen heute noch
                                                                                                                                                                                                          ß

                                                                                                                                                                                                     e
          Wälder mit Apfelbäumen dieser uralten Sorte, die unseren Äpfeln gar nicht                                                                                                                  ra
                                                                                                                                                                                            de   nst
          mehr ähnlich sieht. Die Hauptstadt von Kasachstan, Almaty, früher Alma Ata,                                                                                          Di e S e i
          bedeutet in der kasachischen Sprache „Vater der Äpfel“.
          Über die Seidenstraße, einem uralten Handelsweg zwischen China und
          Griechenland, gelangten die Apfelbäume nach Westeuropa. Die Griechen
          bauten die Apfelbäume an und veredelten sie.

          Veredeln: Bei stark wachsenden Apfelbäumen wird im Alter von zwei bis drei Jahren ein
          Schnitt in die Rinde gemacht. In diese „Wunde“ wird eine Knospe einer besonders guten und
          edlen Sorte eingesetzt. Diese Veredlungsstelle wird mit Bast umwickelt, damit das neue Edel-
          reis gut anwachsen kann. Dadurch wachsen am Apfelbaum bessere und wertvollere Äpfel.
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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Luxusware Apfel
    Die Bauern lernten von den Mönchen und legten einen
    Baumgarten rund um den Hof an. Sie versorgten sich
    auf diese Weise selbst mit Obst. Besonders auch der
    Apfel war für sie ein wertvolles Nahrungsmittel.
    Obst wurde auch verkauft und weit über die
    Landesgrenzen hinaus transportiert. Samdienste
    mit Pferden und Kraxenträgern brachten das
    wertvolle Obst nach Norden.
    Nach dem Bau der Eisenbahn über den Brenner
    (1867) wurde das einfacher und der Apfel gelangte bis                            ge r
                                                                    K r a xe n t r ä
    zu den Kaiserhöfen nach Wien, Berlin und St. Petersburg.
    Der Apfel galt damals als Luxusware.
    Als die Talsohle der Etsch entsumpft wurde (1880–1890), konnten große
    Anbauflächen gewonnen werden. Da nun viel mehr Obst geerntet wurde,
    bauten Obsthändler die ersten Magazine, wo sie die Ernte lagern konnten.
    Um diese Zeit entstanden auch die ersten Obstgenossenschaften.

    Samdienst: Fuhrunternehmen, die Waren auf Bestellung von einem Ort zu einem anderen
    transportierten, wie heute der Transport mit Fernlastwagen. Früher passierte das mit
    einem Fuhrwerk, das von Pferden gezogen wurde.
    Kraxenträger: Männer, die in einem Holzgerüst Material (z.B. Äpfel) über die Alpenpässe
    trugen.
    Magazin: Lagerhalle
    Obstgenossenschaft: Mehrere Obstbauern schließen sich zusammen und versuchen
    gemeinsam die Apfelernte zu lagern und zu verkaufen. Bei jeder Genossenschaft gibt
    es einen Obmann und einen Geschäftsführer, die die Geschäfte leiten.

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Wer nascht da mit?
    Statt der großen Bäume wurden immer kleinere Baumformen angepflanzt,
    um die Arbeit in den Obstwiesen zu erleichtern. Auch neue Apfelsorten
    probierte man aus: Golden Delicious, Red Delicious, Gala und Fuji. Leider
    passierte es immer wieder, dass die Obstbäume von Krankheiten und tieri-
    schen Schädlingen befallen wurden. Dagegen versuchte man sich mit Pflanzen-
    schutzmitteln zu schützen. Die Technik half mit: Traktoren mit Sprüh- und
    Mulchgeräten erleichterten den Bauern die Arbeit. Die Bauern wollten die
    Natur schützen und es wurde die Arbeitsgemeinschaft für integrierten Anbau
    AGRIOS gegründet (1988). Die Bauern verstanden, dass Nützlinge natürliche
    Feinde der Schädlinge sind und so weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt
    werden muss. Die Nützlinge sollen geschützt werden.

    Nützlinge                                    Schädlinge

    Die Biene                                    Der Apfelwickler
    bestäubt die Blüten.                         frisst Knospen und Blätter.

    Der Marienkäfer                              Die Raupe des Apfelschalen­
    frisst die Blattläuse.                       wicklers frisst von den Früchten.

    Die Meise                                    Der Apfelblattsauger
    frisst die Raupen.                           beschädigt die Apfelblätter.

    Der Ohrwurm                                  Die Blattlaus beeinträchtigt
    frisst die Läuse.                            das Wachstum des Apfelbaumes.

    Sprühgerät: Gerät zum Sprühen der Pflanzenschutzmittel
    Mulchgerät: Gerät zum Mähen von Gras unter den Bäumen

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Wo Tiere mithelfen                                              Natur pur
                 Beim integrierten Anbau sorgen naturnahe Anbaumethoden             Beim biologischen Anbau gehen die Bauern mit den Apfelbäumen und dem
              für rundum gesunde Äpfel. So werden Böden, Bäume und Früchte          Boden besonders schonend um. Sie versuchen, die natürliche Widerstands-
             schonend und umweltbewusst gepflegt. Auch die Schädlinge wer-          kraft der Pflanzen zu stärken. Wie beim integrierten Anbau
             den umweltschonend bekämpft, z.B. beim Einsatz von natürlichen         schützen sie die Apfelbäume mit naturnahen Methoden
             Feinden in der Tierwelt, wie Marienkäfer gegen Blattläuse.             gegen Schädlinge wie Läuse und Apfelwickler.

       Die Arbeitsgruppe für den integrierten Obstanbau in Südtirol (AGRIOS)        Beim biologischen Anbau werden keine chemischen
    traf Vereinbarungen und Regeln, an die sich alle Mitglieder halten sollen.      Dünger und keine chemisch-synthetischen
       Ein Obstbauer muss eine landwirtschaftliche Schule besuchen und sich         Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
       auch laufend weiterbilden.                                                   Schädlinge werden nur durch natürliche
       Er setzt Pflanzenschutzmittel nur dort ein, wo es unbedingt notwendig ist.   Methoden bekämpft.
       Er nimmt dafür nur von der AGRIOS eigens ausgewählte Pflanzenschutz-
       mittel.
       Er bringt Nistkästen für Vögel an (Meisen, Wiedehopf, …).
       Er breitet Bodennetze aus, um sich gegen Maikäfer zu schützen.
       Er errichtet am Feldrand Steinhaufen als Schlupfwinkel für Feinde der
       Feldmaus: Mauswiesel, Nattern.
       Er bringt Duftstoffe an, um den Apfelwickler (Schmetterling) zu verwirren
       und so die Paarung und Fortpflanzung des Schädlings zu verhindern.
       Er düngt den Boden nur nach Notwendigkeit.
                                                                                    Dünger: Nährstoffe, die in die Erde gegeben werden, damit Pflanzen besser wachsen.
                                                                                    Dazu zählt auch der Mist von Tieren, welcher aufs Feld gestreut wird. Er ist sehr nützlich
    Der Marienkäfer ist das Symbol für den integrierten (naturnahen) Anbau.         damit die Pflanzen gut gedeihen.
                                                                                    Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel: Sie werden aus nicht natürlich
                                                                                    vorkommenden Stoffen hergestellt. In Labors werden sie aus chemischen Stoffen
                                                                                    zusammengestellt.

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Gekrönte Äpfel                                                                      Schlaraffenland Südtirol
     Auch in unserer Zeit sind Südtiroler Äpfel noch eine Spezialität, nicht nur zu      In Südtirol gibt es sehr viele Apfelanlagen. Sie reichen von Salurn im Etschtal
     Zeiten des Kaiserreichs. Deshalb wurden 2005 elf Apfelsorten aus Südtirol           (200 m.ü.M.) bis nach Kortsch und Mals im Vinschgau (1.100 m.ü.M.) und
     von der Europäischen Union unter Schutz gestellt.                                   man findet sie auf den Hochflächen vom Ritten sowie von Natz-Schabs.
     Diese geschützte geografische Angabe (g.g.A.) ist                                   Mit 18.400 Hektar ist Südtirol das größte Gebiet in der EU, in dem sich eine
     ein Gütesiegel. Es garantiert, dass der Apfel aus                                   Apfelanlage an die andere reiht.
     Südtirol stammt und dass er von guter Qualität                                      Die einzelnen Bauern besitzen oft nur 2–3 Hektar, deshalb gibt es 8.000
     ist. Außerdem darf niemand außer unsere                                             Familienbetriebe, die Äpfel anbauen.
     Südtiroler Bauern diese Apfelsorten als
     Südtiroler Äpfel verkaufen.

                                                                                                                                                      Apfelanbaugebiete: 18.400 ha

     Gütesiegel: Das Gütesiegel „geschützte geografische Angabe“ ist eine Auszeichnung
     der EU, die nur ausgewählten Produkten gewährt wird, die nach einer bestimmten      m.ü.M.: Meter über dem Meeresspiegel
     Produktionsmethode in einem bestimmten Gebiet hergestellt werden.                   Hektar (ha): Maßeinheit für Flächen, ungefähr so groß wie ein Fußballfeld

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Ein Platz an der Sonne
     Das Klima an der Südseite der Alpen ist sehr günstig für den Apfelanbau.
     Bei 300 Sonnentagen im Jahr (das Jahr hat 365 Tage) und über 2.000 Sonnen-
     stunden jährlich erhalten die Äpfel ihre innere und äußere Fruchtqualität.

     Im Frühjahr, um die Blütezeit, gibt es oft noch kalte Nächte und die
     Temperatur sinkt unter Null Grad Celsius. Wenn dann die Frostberegnung
     eingeschaltet wird, gefriert das Wasser um die Blüten herum und der
     Eismantel produziert innere Wärme und schützt sie so vor dem Erfrieren.
     In sehr warmen und trockenen Sommermonaten muss der Obstbauer seine
     Bäume bewässern.

     Im Herbst wechseln sich warme Tagestemperaturen mit kühlen Herbst­
     nächten ab. Dadurch entsteht die einzigartige rote und gelbe Fruchtfarbe
     und es bilden sich wertvolle Zucker, Aromastoffe und Vitamine in der Frucht.

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Frisch vom Baum                                                                                                            Hilfsgeräte früher und heute
     Bereits ab Mitte August kann in der Talsohle mit                                                    Früher                           (Leitern)                Heute        Erntebühne
                                                                                                                                     anen                                                 n
     der Ernte der Sorte Gala begonnen werden.                                                                                     Lo
     Die spätreifende Sorte Pink Lady®
     wird erst Anfang November gepflückt.
     In Südtirol werden ungefähr
                                                                         Bioware 4 %
     1.000.000 Tonnen Äpfel im Jahr
     geerntet.
                                                                               Industrieware 11 %                           ack)
                                                                                                                        aubs                                             imer
                                                                                                                    l(Kl
                                                                                                                                                                  l ü cke
                                                                                                                  gg                                             Pf

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     So viel Obst kann nicht sofort
                                                               Tafelware 85 %
     verkauft und gegessen werden.                                                                                                                                                      Großkiste
                                                                                                                                                                                                 n
     Die Äpfel werden in Großkisten zur                                                                                                               Ste
                                                                                                                                                         i
     Genossenschaft gebracht. Dort kommen sie in Kühlzellen. Durch niedrige

                                                                                                                                                         ge
                                                                                                                                                             n
     Temperaturen und wenig Sauerstoff in der Luft bleiben die Äpfel länger
     frisch: Mit moderner Lagerungstechnik können Äpfel bis zu 8 Monate
     erntefrisch aufbewahrt werden.

                                                                                                                  hr   w er k                                             r
                                                                                                              efu                                                   rakto
                                                                                                          d                                                        T
     Talsohle: Das ist die tiefste Stelle eines Tales.                                               er

                                                                                                    Pf
     Bioware: Produkte (z.B. Äpfel), die biologisch angebaut werden
     Industrieware: Das ist Ware die in großen Betrieben weiterverarbeitet wird, z.B. Äpfel
     aus denen Apfelsaft gemacht wird.
     Tafelware: Qualitätsware, besonders schönes und wertvolles Obst. In diesem Wort steckt
     das Wort Tafel. Die Tafel ist ein Tisch voller Speisen und darauf kommt nur das beste und
     schönste Obst.

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Im Wechsel der Jahreszeiten                                                             Fr
                                                                                                ü
                                                                             er                     h

                                                                        t

                                                                                                    li n
                                                                     in
     Arbeiten im Winter                                                                                                     Arbeiten im Frühling

                                                                    W

                                                                                                         g
        Bäume schneiden und zu lange Äste                                                                                       Jungbäume pflanzen und düngen
        nach unten binden                                                                                                       Temperaturen in der Nacht überwachen und eventuell
        Maschinen und Geräte warten                                                                                             Frostberegnung einschalten
        Seminare besuchen                                                                                                       Bienenvölker in die Obstanlagen stellen

     Arbeiten im Herbst                                                                                                     Arbeiten im Sommer
        Ernte vorbereiten: Hilfsgeräte kontrollieren                                                                            Überzählige und beschädigte Früchte abzwicken
        und leere Großkisten vom Vermarktungs­-                                                                                 Bei Trockenheit mit der Oberkronen- oder der Tropf-
        betrieb holen                                                                                                           bewässerung bewässern
        Äpfel ernten und ins Magazin liefern                                                                                    Gras unter den Bäumen mähen

                                                                                                        er
                                                                     He
        Nach der Ernte den Boden analysieren und                          bs

                                                                                                    m
                                                                                                                                Nützlinge und Schädlinge kontrollieren und eventuell
                                                                                                   om

                                                                        r
        eventuell düngen                                                       t
                                                                                               S                                umweltschonende Pflanzenschutzmittel einsetzen
        Falls eine Neuanlage geplant ist, die Altbäume roden                                                                    Zu lange Triebe am Apfelbaum abschneiden oder nach
                                                                                                                                unten binden

                                                                                                        Frostberegnung: Sinken die Temperaturen unter Null Grad, wird die Frostberegnung
     Bäume schneiden: Die Bäume werden christbaumförmig geschnitten, damit sie Licht und                ein­geschaltet. Das Wasser gefriert rund um die Blüten. So schützt sie der Eismantel vor
     Sonne bekommen. So können Äpfel gut wachsen und reifen.                                            dem Erfrieren.
     Warten (Maschinen): Etwas technisch instand halten, indem man es regelmäßig pflegt                 Bienenvölker: Sie bestäuben die Apfelblüten.
     und kontrolliert.                                                                                  Oberkronenbewässerung: Die Bäume werden von oben bewässert. Dazu braucht es eine
     Vermarktungsbetrieb: Das ist die Firma, die alle Geschäfte für den Verkauf abwickelt.              Beregnungsanlage mit langen Rohren und einem Sprinkler an der Spitze, der sich dreht und
     Analysieren: Etwas auf einzelne Merkmale oder Eigenschaften untersuchen, um dadurch                Wasser verspritzt.
     Klarheit über seine Struktur zu bekommen.                                                          Tropfbewässerung: Bewässerung über einen Schlauch, der in regelmäßigen Abständen
     Roden: Bäume mit den Wurzeln vom Feld entfernen.                                                   durch Löcher Wasser tropfen lässt

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Ein Apfel macht Schule - Informationen rund um den Apfel für SchülerInnen und Interessierte
Diese Frucht ist eine Wucht!
          Fast das ganze Obst in Südtirol (ca. 1.000.000 Tonnen pro Jahr) wird über                18 Genossenschaften haben sich zum Verband der
          Genossenschaften vermarktet. Die Hälfte davon wird in Italien verkauft,                  Südtiroler Obstgenossenschaften VOG zusammen­
          ein Viertel geht nach Deutschland und der Rest nach England, Skandinavien,               geschlossen. So müssen sich die 5.600 Mitglieder
          Spanien und in die osteuropäischen Länder.                                               nicht alle selbst um den Verkauf der Ware kümmern.

                                                                                                   Auch im Vinschgau haben sich die Anbauer von Obst
                                                                                                   und Gemüse zum Verband Vinschgauer Produzenten
                                                                                                   für Obst und Gemüse VI.P zusammengeschlossen.
                                                                                                   Dadurch kann Kern-, Stein- und Beerenobst sowie
                                                                                                   Gemüse besser vermarktet werden: 350.000 t Äpfel,
                                                   England, Skandinavien, Spanien,
                                                                                                   4.300 t Gemüse, 950 t Erdbeeren.
                                                     osteuropäische Länder 25 %

                                                                                                   Ein kleinerer Teil der Südtiroler Apfelernte wird von
     Italien 50 %                                                                                  drei Versteigerungsbetrieben (Förderungsverein für
                                                                                                   Obst­auktionen in Südtirol FOS) an den Meistbietenden
                                                     Deutschland 25 %                              verkauft.

                                                                                                   Ein weiterer Teil wird von verschiedenen privaten
                                                                                                   Obsthändlern vermarktet, welche in der Fruttunion
                                                                                                   zusammengeschlossen sind.

                                                                                                   Verband: Da schließen sich einige zusammen, um stärker oder besser zu sein. In diesem
          Vermarkten: Es genügt nicht, dass die Bauern das Obst anbauen und ernten. Das Obst       Fall sind es die Genossenschaften.
          muss auch verkauft werden. Dafür muss es so angeboten werden, dass sich Käufer finden.   Versteigerung oder Auktion: Das ist eine Veranstaltung, bei der eine Ware an den Kunden
          Manchmal müssen sie nach dem Verkauf auch an ganz entlegene Orte geliefert werden.       verkauft wird. Wer am meisten Geld dafür bietet, bekommt die Ware.

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Welche Marke darf es sein?
     Werden Südtiroler Äpfel außerhalb Südtirol und Italien
     verkauft, dann werden diese mit der Marke Südtiroler
     Apfel g.g.A. gekennzeichnet. Damit sind sie überall
     leicht wieder zu erkennen und garantieren den Käufern,
     gutes Obst aus Südtirol zu erhalten.

     Die Apfelmarke Marlene gibt es seit 1995 und wird vom
     VOG auf den italienischen und den südeuropäischen
     Märkten verwendet. Diese Marke bietet mit vielen neuen
     Apfelsorten für jeden Geschmack etwas und garantiert
     Qualität aus Südtirol.

     Die Apfelmarke Vinschgau/Val Venosta ist eine
     Marke der VI.P, die nur für das besondere Bergobst
     des Vinschgaus verwendet wird.

     Die Clubsorten Pink Lady®, Kanzi®, Rubens® und Modí®
     treten mit ihren eigenen Markennamen auf.

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Am laufenden Band
     Kommen die Äpfel aus den Kühlzellen, werden sie nach
       Größe,
       Farbe,
       Schalenreinheit und
       Schadstellen sortiert
     und gewaschen und gebürstet.

     Dann werden sie
       in Fruchtschalen,
       in Kartons oder
       in Taschen abgefüllt oder
       in Großkisten ausgeliefert.

     Immer frisch auf dem Tisch
     Zu Hause sollte man Äpfel in einem kühlen Keller oder im Kühlschrank lagern.
     In der Obstschale im Wohnraum sollte man Äpfel höchstens zehn Tage auf­
     bewahren. Angeschnittene Äpfel soll man gleich essen oder verwenden. Äpfel
     sollten nicht zusammen mit anderen Früchten gelagert werden. Sie scheiden
     einen Stoff (Ethylen) aus, der die anderen Früchte schneller reifen lässt.

     Kühlzelle: gekühlter Lagerraum
     Schalenreinheit: Merkmal der äußeren Qualität der Frucht beim Apfel
     Ethylen: Ist ein Hormon, welches die Reife der Früchte fördert.

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Äpfel und mehr                                       Bratapfel zum Selberkochen
     Wozu der Apfel noch verwendet werden kann:           Das brauchst du:
                                                          zwei Äpfel, ein paar Rosinen, Würfelzucker, Marmelade und flüssige Butter.
       Aus Äpfeln wird Apfelsaft gemacht. Das ist ein
       Getränk mit vielen Mineralstoffen und Vitaminen.   So geht es:
       Ein beliebter Durstlöscher ist Apfelsaft mit       1.   Stich mit einem Ausstecher das Kerngehäuse aus den Äpfeln.
       Mineralwasser aufgespritzt.                        2.   Nun füllst du in jeden Apfel Rosinen, Zucker und Marmelade.
                                                          3.   Das Loch muss gut mit Marmelade zugestrichen sein.
       Aus Apfelsaft wird Apfelwein hergestellt.          4.   Damit die Äpfel beim Braten nicht platzen, bestreichst du sie mit flüssiger
       Dieser wird zu Apfelessig gegoren.                      Butter.
                                                          5. Jetzt legst du die Äpfel in eine feuerfeste Form und streust noch etwas
       Aus verschiedenen Apfelsorten werden                    Zucker darüber.
       auch Destillate/Schnäpse gebrannt.                 6. Schiebe die Äpfel in einen auf 150 Grad vorgeheizten Backofen und lass
                                                               sie ungefähr eine halbe Stunde backen.
       Frisch geschnittene Apfelstücke ohne
       Kerngehäuse werden mit Vitamin C haltbar           Guten Appetit!
       gemacht und in Frischebeutel verpackt.
       Sie bleiben bis zu zehn Tage frisch.

       Es gibt auch verschiedene Apfelsorten als
       Trockenobst. Dies ist ein gesunder Snack
       für zwischendurch.

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Fit mit Apfel
     „An apple a day keeps the doctor away!“

     Äpfel sind die ideale Jause für die Schule oder am Arbeitsplatz, für die Reise
     oder bei sportlichen Aktivitäten.
     Sie sind sehr gesund und geben uns wertvolle Energie. Die kommt zum
     größten Teil aus dem Fruchtzucker, der leicht verdaut wird. Er gelangt über
     das Blut direkt in die Muskeln und wird dort sofort in Energie umgewandelt.
     Äpfel bestehen zu einem sehr großen Teil aus Wasser und wirken daher sehr
     durstlöschend. Sie enthalten kaum Fette, dafür aber viele Vitamine und
     Mineralien. Ein mittelgroßer Apfel deckt ca. 15% des Tagesbedarfs an Vitamin
     C eines Erwachsenen. Wie viel Vitamin C ein Apfel genau enthält, ist von
     Apfel zu Apfel verschieden: Wie reif ist der Apfel? Wann wurde er geerntet?
     Welche Apfelsorte ist es? Wie und wie lange wurde der Apfel gelagert?

     Nährwerttabelle je 100 g
      Energiewert                                53 kcal             Die meisten Vitamine befinden sich
      Nährstoffe                                                     im Apfel direkt unter der Schale,
                                                                     deshalb sollte man den Apfel mit
      Eiweiß                                        0,3 g
                                                                     der Schale essen. Vergesst aber
      Kohlenhydrate                                11,4 g
                                                                     nicht, den Apfel vorher zu waschen.
      davon Fruchtzucker                            5,7 g
      Fett                                         0,6 g
      Ballaststoffe                                   2g
      Natrium                                       3 mg
      Vitamin C                                  12 mg*
     * entspricht 15 % des Tagesbedarfs

     Quelle: Fachgruppe Obstbau im Bundesauschuss Obst und Gemüse,
     Deutschland, 1998; Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2008

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Südtiroler Sortenvielfalt
Sorten mit geschützter geografischer Angabe Südtiroler Apfel g.g.A
                                                                                                                                                                                         Andere Sorte

Golden Delicious          Gala                    Red Delicious              Braeburn                   Winesap                    Idared                     Elstar                     Pinova
Geschmack: saftig,        Geschmack: knackig,     Geschmack: fest, saftig,   Geschmack: sehr knackig,   Geschmack: besonders       Geschmack: sehr knackig,   Geschmack: saftig, sehr    Geschmack: sehr fest,
süß, aromatisch           fest, aromatisch,       süß, aromatisch            saftig, süßsäuerlich       saftig, knackig, fest,     saftig, feinsäuerlich      aromatisch, süßsäuerlich   knackig, glattschalig
Empfehlung: geeignet      wenig Säure             Empfehlung: geeignet       Empfehlung: geeignet       süßsäuerlich               Empfehlung: geeignet für   Empfehlung: geeignet für   Empfehlung: geeignet
für Obstsalat, Strudel,   Empfehlung: geeignet    für Obstsalat, Strudel,    zum Backen und Kochen      Empfehlung: geeignet für   Saft, Strudel, Apfelmus,   Saft, Strudel, Apfelmus    für Strudel, Kompott
Kuchen, Kompott           für Kompott             Kuchen                     Herkunft: Neuseeland       Saft, Strudel, Apfelmus    Kompott                    Herkunft: Niederlande      Herkunft: Deutschland
Herkunft: USA             Herkunft: Neuseeland    Herkunft: USA                                         Herkunft: USA              Herkunft: USA

                                                                                                        Clubsorten

Fuji                      Granny Smith            Morgenduft                 Jonagold                   Pink Lady                  Kanzi                      Rubens                     Modi
Geschmack: knackig,       Geschmack: fest,        Geschmack: fest,           Geschmack: saftig, aro-    Geschmack: aroma-          Geschmack: sehr knackig,   Geschmack: würzig,         Geschmack: knackig,
fest, saftig, süß         feinsäuerlich, saftig   süßsäuerlich               matisch, süßsäuerlich      tisch, saftig, hoher       saftig, süßsäuerlich,      frisch, süßsäuerlich       saftig, aromatisch
Empfehlung: geeignet      Empfehlung: geeignet    Empfehlung: geeignet       Empfehlung: geeignet       Zuckergehalt               erfrischend                Empfehlung: geeignet       Empfehlung: geeignet
für Torten                für Saft, Strudel,      für Obstsalat, Strudel,    für Saft, Kuchen,          Empfehlung: geeignet       Empfehlung: geeignet für   für Strudel, Kompott       für Kompott
Herkunft: Japan           Apfelmus, Kompott       Kuchen, Kompott            Apfelmus                   als Beilage für Fleisch-   Apfeltorte, Kompott        Herkunft: Italien          Herkunft: Italien
                          Herkunft: Australien    Herkunft: USA              Herkunft: USA              und Fischgerichte          Herkunft: Belgien
                                                                                                        Herkunft: Australien
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Apfel-Kreuzworträtsel                                                                                                                 Lösungswort

                                                                                                                                                   >
       1. Woher stammt der Apfel?                                                                    1
       2. Wo soll man die Äpfel zu Hause lagern?
                                                                                                                                       2
       3. Was verwendete man früher statt der Erntebühnen?
      4. Über welchen Handelsweg gelangten die Apfelbäume nach Westeuropa?                                        3
       5. Was hängen die Bauern beim integrierten Anbau für die Vögel auf?                                               4
       6. Was trägt zur Fruchtqualität des Südtiroler Apfels bei?                                                        5
       7. Was wird den Apfelbäumen gegeben damit sie besser wachsen?                                                            6
       8. Wo in Südtirol wird mit der Ernte bereits Mitte August begonnen?
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      9. Wie viele Apfelsorten aus Südtirol tragen das Gütesiegel g.g.A.?
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     10.		 Welchen Teil vom Apfelbaum bestäuben die Bienen?
      11. Wie nennt man die Bewässerung, die in regelmäßigen Abständen                                                                9
     		 durch Löcher Wasser tropfen lässt?                                                                 10
     12. Wo befinden sich die meisten Vitamine im Apfel?                      11
     13. Welches Getränk kann aus Äpfeln gewonnen werden?                                                               12
     14. Welches Tier ist das Symbol für den integrierten Anbau?
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     15.		 Was schützt die Blüten vor dem Erfrieren?
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     16.		 Welche Apfelsorte wird als erste geerntet?
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                                                                                                                               16

                                                                                    © Südtiroler Apfelkonsortium c/o EOS - Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen
                                                                                    Texte in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe Bozen,
                                                                                    Elisabeth Nitz, Elfriede Fritsche
                                                                                    Gestaltung: Friesenecker & Pancheri, Bz
                                                                                    Bildmaterial: EOS - Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen, Frieder Blickle,
                                                                                    Wolfgang Drahorad, Südtiroler Bauernbund - Roter Hahn

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Für Informationen:
EOS – Export Organisation Südtirol
der Handelskammer Bozen
Südtiroler Apfel
Südtiroler Straße 60
39100 Bozen

info@suedtirolerapfel.com
www.suedtirolerapfel.com

                                     713/1010/7000
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