FESTSCHRIFT JAHRE TAKEDA - GESTERN HEUTE MORGEN
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INHALTSVERZEICHNIS Liebe Leser*innen, Grußworte ............................................................................. 2 Takeda feiert 240 Jahre! Wir nützen diese Ge- Takeda-ismus: Ein Überblick .......................................... 8 legenheit, um Ihnen Takeda sowohl als globales als auch als österreichisches Unternehmen näher Die Geschichte von Takeda ............................................ 10 vorzustellen. Vom kleinen Laden zum globalen Player ............. 10 Mit dieser Festschrift wollen wir zeigen, was Ein Stück österreichische Industriegeschichte... 14 unsere Werte und unsere Aufgaben sind, was unsere Takeda in Österreich ......................................................... 18 Geschichte war, unsere Gegenwart ist und wie wir Wem wir helfen? Wie wir helfen? ...........................22 Zukunft gestalten wollen, wie wir arbeiten und mit wem wir zusammenarbeiten, um das Beste für Men- Forschung und Entwicklung: schen mit seltenen und komplexen Erkrankungen Biologika und Gentherapie .......................................24 zu erreichen. Wir wollen Ihnen unser Engagement Forschung und Entwicklung: Plasma ...................26 und unsere Motivation näherbringen und diese Be- Produktion in Wien ......................................................28 geisterung mit Ihnen teilen. Produktion in Linz ........................................................30 Durch diese Festschrift begleitet Sie unser roter Produktion in Orth an der Donau............................32 Kranich, ein Symbol für Takeda und zugleich Sinn- BioLife Plasmazentren ...............................................34 bild für Glück und Gesundheit. Der Kranich wird in Japan in der Kunst des Origami gefaltet, um Hoff- Global Pathogen Safety .............................................36 nungen und Wünsche zu erfüllen. Takeda versorgt Patient*innen in Österreich .....38 Wir bedanken uns herzlich für die vielen schönen Reports: Takeda lebt Verantwortung ........................40 Grußworte und Glückwünsche zu unserem Jubi- Transparente Zusammenarbeit ...............................42 läum und freuen uns darauf, auch in Zukunft für Investition ........................................................................46 Patient*innen, Mitarbeiter*innen, Kooperationspart- ner*innen und den Wirtschaftsstandort Österreich Innovation .......................................................................48 ein verlässlicher Partner zu sein. Digitalisierung ...............................................................50 Jetzt wünschen wir Ihnen eine angenehme und Nachhaltigkeit ...............................................................52 interessante Lektüre Ein ausgezeichneter Arbeitgeber ..........................56 Aus- und Weiterbildung ............................................58 Ihr Takeda Management Team Österreich Familienfreundlichkeit ................................................60 Marian Bendik, Anthea Cherednichenko, Roland Gesundheitsförderung ...............................................61 Fabris, Matthias Gessner, Alexandra Hilgers, Karl- Diversity, Equity & Inclusion .....................................62 Heinz Hofbauer, Karl Kogelmüller, Thomas R. Kreil, Corporate Social Responsibility .............................66 Andreas Liebminger, Manfred Rieger IMPRESSUM: Medieninhaber: Takeda Manufacturing Austria AG, Industriestraße 67, 1221 Wien Herausgeberin und Chefredaktion: Astrid Kindler, astrid.kindler@takeda.com Redaktion und Text: Public Health PR Satz und Layout: Claudia Mellitzer Druck: Gugler, 3390 Melk/Donau Akademische Titel werden bei Mitarbeiter*innen von Takeda aufgrund der internationalen Unternehmenskultur nicht angeführt. Gedruckt nach der Richtlinie Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, gugler*print, Melk, UWZ-Nr. 609, www.gugler.at Fotos: Takeda, Adobe Stock, Shutterstock, Getty Images Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens. gugler*print, Melk, UWZ-Nr. 609, www.gugler.at UW-Nr. 609
Gerade die Coronakrise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig eine heimische Arzneimittelproduktion sowohl für Als Bezirksvorsteher der Donaustadt, aber auch ganz per- unsere Gegenwart als auch unsere Zukunft ist. Eine funktio- sönlich, ist es mir eine besondere Freude und Ehre, Takeda nierende Medikamentenversorgung hält alle Menschen und zum unglaublichen 240-jährigen Jubiläum zu gratulieren! somit auch alle wirtschaftlichen Leistungsträger*innen ge- Die Donaustadt selbst ist ja ein sehr junger Bezirk mit 67 sund. Gleichzeitig ist die pharmazeutische Industrie auch als Jahren, umso mehr ist ein so traditionsreiches Unternehmen Zukunftsbranche ein wichtiger Motor für das Land und den wie Takeda von enormer Bedeutung für uns als wachsender Kontinent. Sie stärkt die Resilienz des Wirtschaftsstandorts Wirtschaftsstandort. Möge der Erfolg sich fortsetzen!“ © BMDW/Monika Fellner in Österreich und in Europa.“ Dr. Margarete Schramböck, Bundesministerin Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher © Jan Frankl für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Wien Donaustadt Linz ist ein guter Boden für Hightech-Unternehmen. Zu Herzliche Gratulation! Takeda hat sich zum Ziel gesetzt, diesen zählt der Pharmaproduzent Takeda, der am Stand- lebensverbessernde und -erhaltende Arzneimittel für seltene ort an der St. Peter-Straße im Industriegebiet seit Jahr- und komplexe Erkrankungen zu entwickeln. Viele dieser zehnten lebenswichtige Arzneimittel für Patient*innen in wichtigen Medikamente werden auch bei uns in Oberöster- aller Welt herstellt. Mit dem ambitionierten Ziel, die phar- reich erforscht und hergestellt. Mehr als 40 Produkte werden mazeutische Wertschöpfungskette CO2-neutral zu machen, an rund 70 Staaten geliefert. Das ist ein starkes Zeichen für setzt Takeda einen weiteren Schritt auf unserem Weg zur die Qualität des Standorts Oberösterreich.“ klimafreundlichen Industriestadt.“ © Land Oberösterreich © Robert Maybach Mag. Thomas Stelzer, Klaus Luger, Bürgermeister Landeshauptmann Oberösterreich der Landeshauptstadt Linz Herzlichen Glückwunsch! Es ist eine Freude, eine Firma mit so langer Tradition in unserem Ort(h) zu haben. Die Zeit der Die aktuelle Gesundheitskrise hat uns einmal mehr vor Augen Pandemie zeigt, wie wichtig pharmazeutische Produktion geführt, wie wichtig die Produktion von Arzneimitteln ist. im eigenen Land ist. Takeda hat gerade in Orth einen Stand- Takeda blickt auf eine beeindruckende Firmengeschichte ort mit sehr viel Erfahrung in der Forschung als auch sehr zurück. Ich darf daher zum 240-Jahr-Jubiläum herzlich engagierten Mitarbeiter*innen, mit denen wir eine sehr gute gratulieren und alles Gute wünschen. Mit Innovation, Nach- Zusammenarbeit pflegen. Zudem ist Takeda ein wichtiger haltigkeit, Expertise und Kompetenz ist die Zukunft von Wirtschaftsstandort und ein potenzieller Arbeitgeber in Takeda weiterhin gesichert.“ unserer Region. Wir wünschen alles Gute zum Jubiläum und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.“ © Eva Enzersberger © Markus Hintzen Mag.a Johanna Mikl-Leitner, Johann Mayer, Bürgermeister Landeshauptfrau Niederösterreich Orth an der Donau 2 GRUSSWORTE GRUSSWORTE 3
Die heimische Arzneimittelproduktion ist ein wichtiger Part- Die forschungsintensive Pharmawirtschaft spielt für Öster- ner in unserem Gesundheitssystem, da sie für Versorgungs- reich eine besondere Rolle und leistet einen entscheidenden sicherheit mit lebensrettenden und lebensverbessernden Beitrag für die medizinische Versorgungssicherheit. Wesent- Arzneimitteln steht. Takeda leistet in Österreich dafür einen lichen Anteil daran hat Takeda mit seinen Forschungs- und sehr wertvollen Beitrag. Auch für den Standort Österreich Produktionsstandorten in Wien, Linz und Orth. Diese sind ist es erfreulich, wenn sowohl Forschung und Entwicklung Motor für Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land. als auch Produktion direkt in Österreich angesiedelt sind.“ Die Industrie gratuliert herzlich zum 240-jährigen Bestehen!“ © Alexander Müller © Lisi Specht Andreas Huss, MBA, Obmann der Georg Knill, Präsident der Österreichischen Gesundheitskasse. Industriellenvereinigung Takeda ist in Österreich ein erfolgreicher und bedeutender pharmazeutischer Produzent und mit seinem umfassenden Portfolio an hoch qualitativen, essentiellen Arzneimitteln, Takeda blickt auf eine lange Tradition zurück und ist mit rund ein wichtiges Unternehmen. Hervorzuheben ist dabei sowohl die Bedeutung von Takeda für die Forschung und Entwicklung als auch für die Versorgung 4.500 Mitarbeiter*innen in Österreich ein wichtiger Leitbe- der österreichischen Patient*innen und die Relevanz für den trieb, der sich durch großes Engagement in Forschung und Wirtschaftsstandort. Der Behörde kommt die wichtige Rolle als Entwicklung auszeichnet. Takeda zeigt seit vielen Jahren, wie Partner auf dem Gebiet der pharmazeutisch regulatorischen An- man Tradition und Innovation erfolgreich verbindet. Herzliche gelegenheiten zu. Wir können mit Takeda bereits auf viele Jahre Gratulation zum Jubiläum einer stolzen Vergangenheit und guter Zusammenarbeit blicken und werden die stets konstruktive ich wünsche noch viele erfolgreiche Jahre!“ © Trend Sebastian Reich und offene Kommunikation auch in Zukunft pflegen. Wir unter- stützen den Ausbau der weiteren Potentiale und wünschen Take- Dr. Harald Mahrer, Präsident der da für die kommenden Aufgaben, die mit hoher Verantwortung Wirtschaftskammer Österreich verbunden sind, nur das Beste und weiterhin viel Erfolg!“ DI Dr. Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin des Geschäftsfeldes AGES Medizinmarktaufsicht © AGES Takeda, dieser Name steht für Tradition und Innovation glei- chermaßen. Mit seinem umfassenden Portfolio und seinem Engagement von der Forschung bis zum Serviceangebot für Patient*innen leistet Takeda einen unschätzbaren Beitrag Die heimische Arzneimittelproduktion ist eine wichtige dazu, Menschen, die an Krankheiten leiden, das Leben zu Säule unseres Gesundheitssystems. Gemeinsam mit den verbessern und dass sie und ihre Behandler*innen den österreichischen Ärzt*innen ist Takeda stets bemüht, allen Umgang mit der Krankheit bestmöglich managen können. Patient*innen die optimale Behandlung und Betreuung Aber der Wirkungskreis geht weit darüber hinaus, denn zu bieten.“ von Takedas Engagement profitiert Österreich enorm als Forschungs- und Wirtschaftsstandort. Dafür gebührt dem © ÖÄK/Christian Leopold Unternehmen und allen seinen Mitarbeitenden großer Dank!“ A.o. Univ. Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der ÖÄK und Oberarzt am © Stefan Csaky Klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der Medizi- Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig nischen Fakultät der Universität Wien/Zentrallabor des AKH der Stadt Wien (Verband der Pharmazeutischen Industrie) 4 GRUSSWORTE GRUSSWORTE 5
Takeda ist in Österreich nicht nur eines der größten for- Takeda ist seit vielen Jahren ein sehr begehrter Arbeitgeber schenden Pharmaunternehmen. Es gilt vor allem auch als unserer Absolvent*innen im Bereich der Biotechnologie Vorzeigebeispiel. Wie nur wenigen gelingt es Takeda, ein – für sowie ein äußerst attraktiver Kollaborationspartner für For- die japanische Kultur prägendes – Traditions- und Wertebe- schungsprojekte, der es uns ermöglicht, nahe an industriellen wusstsein mit beständigem Streben nach Verbesserung und Fragestellungen arbeiten zu können. Dies garantiert, dass Innovation zu verbinden. Damit ist Takeda für das Forum der unsere Absolvent*innen gleichzeitig eine wissenschaftlich forschenden pharmazeutischen Industrie ein wichtiger Im- hochwertige wie auch eine praxisrelevante Ausbildung erhal- pulsgeber und ein unverzichtbarer Mitstreiter für den Zugang ten. Zahlreiche Masterarbeiten und Dissertationen konnten zu medizinisch-pharmazeutischer Innovation in Österreich.“ in den letzten Jahren gemeinsam abgeschlossen werden.“ © Novo Nordisk Dr. Bernhard Ecker, Präsident des Forums der forschenden Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.rer.nat. Reingard Grabherr, Departmentleiterin © Eva Kern pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) Department für Biotechnologie, Universität für Bodenkultur Wien Die Höhere Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Es ist großartig, einen Leitbetrieb wie Takeda in Wien zu Industrie, die ‚Rosensteingasse‘, blickt mit Freude auf eine fast haben. Das Unternehmen prägt und bereichert den ge- über ein halbes Jahrhundert währende erfolgreiche Zusam- samten Pharma- und Life-Science-Standort. Gleichzeitig ist menarbeit mit Takeda zurück, seinerzeit Immuno AG. Fach- Takeda ein wichtiger Arbeitgeberbetrieb, volkswirtschaft- vorträge, Exkursionen, Diplomarbeitsstellen und Teilnahmen licher Leistungserbringer und Garant für die weltweite am Karrieretag an der Schule intensivierten den Bezug Versorgung mit Arzneimitteln auf Basis von Blutplasma. von innovativer Ausbildung zu attraktiven Jobs bei Takeda. Ich gratuliere zum Jubiläum und wünsche weiterhin großen Viele Absolvent*innen konnten bei Takeda eine Karriere Erfolg am Standort Wien.“ bis in leitende Positionen durchlaufen. Vielen Dank!“ Dr. Alexander Biach, HR Dr. Annemarie Karglmayer, Direktorin Höhere Bundes- Lehr- © Weinwurm Standortanwalt Wien u. Versuchsanstalt für Chemische Industrie Rosensteingasse Wien © privat Bei der Erforschung neuer Technologien im Gesundheits- Partnerschaften mit Unternehmen sind ein wichtiger bereich ist die Firma Takeda ein wichtiger Partner für den Bestandteil der DNA der FH Technikum Wien. Umso mehr NÖ Wirtschaftsstandort. Orth an der Donau hat inter- schätzen wir Unternehmen wie Takeda, die vielfältige national einen hohen Stellenwert im Bereich Forschung Kooperationsmöglichkeiten mit uns gemeinsam strategisch und Entwicklung. Im Namen von ecoplus, der Wirtschafts- planen: vom Recruiting von Fachkräften als offizieller agentur des Landes Niederösterreich, wünsche ich Ihnen Firmenpartner unserer Hochschule über Weiterbildung von weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Aktivitäten Mitarbeiter*innen in Zukunftsthemen wie AI in der Techni- in Niederösterreich.“ kum Wien Academy bis hin zu gemeinsamen Projekten zur © FHTW Felix Büchele Robotik in unserer Digitalen Fabrik.“ © Hinterramskogler Dipl.-Ing. Claus Zeppelzauer, Bereichsleiter Unternehmen & Mag. Thomas Faast, Geschäftsführer FH Technologie, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH Technikum Wien Academy 6 GRUSSWORTE GRUSSWORTE 7
TAKEDA-ISMUS Die Werte von Takeda sind in unserer Un- ternehmensphilosophie des Takeda-ismus festgelegt: Integrität, Fairness, Ehrlichkeit und Ausdauer sind ein klarer Kompass für unser tägliches Handeln, in dem wir stets die Patient*innen INTEGRITÄT Fairness Ehrlichkeit Ausdauer in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen.“ © Hasselblad X1D Christophe Weber, President and Chief Executive Officer of Takeda Pharmaceutical Company Limited WELTWEIT WERTEORIENTIERT Takeda ist ein weltweit führendes, werteorientiertes, forschendes biopharmazeutisches DIE MARKTPOSITION VON TAKEDA Unternehmen mit Hauptsitz in Japan. Takeda hat sich zum Ziel gesetzt, lebensverbes- sernde und -erhaltende Arzneimittel für die Behandlung von Menschen mit seltenen und Takeda zählt zu den führenden Pharmaunterneh- • Über 50.000 Mitarbeiter*innen arbeiten weltweit komplexen Erkrankungen zu entwickeln, zu produzieren und anzubieten. Dabei steht men der Welt. Das Unternehmen hat eine gut ge- bei Takeda – fast 10 Prozent davon in Österreich. immer das Engagement für Patient*innen, Mitarbeitende und die Umwelt im Vordergrund. füllte Forschungspipeline. Das umfangreiche Pro- • Das weltweite Versorgungsnetzwerk produziert duktportfolio zu einem breiten Spektrum seltener an mehr als 30 Standorten rund um den Glo- und komplexer Erkrankungen zeichnet Takeda in bus. Drei Produktionsstandorte befinden sich in D ie Priorisierung PATIENT TRUST REPUTATION BUSINESS leitet die Entscheidungsprozesse und das berufliche Handeln bei Takeda. Die Patient*innen den können, die das Leben der Betroffenen besser machen. besonderer Weise aus. In etwa 80 Ländern weltweit sehen sich en- gagierte Mitarbeiter*innen der Verbesserung der Österreich. • Takeda konzentriert seine Forschungs- und Ent- wicklungsanstrengungen auf seltene und kom- stehen bei Entscheidungen immer im Mittelpunkt. Engagement für Patient*innen, Mitarbeitende Lebensqualität von Patient*innen und der Zusam- plexe Erkrankungen. Diese wissenschaftliche Anschließend wird evaluiert, ob die Handlungen und die Umwelt menarbeit mit allen Partner*innen im Gesundheits- Arbeit findet auch in Österreich statt. Einfluss auf den Aufbau von Vertrauen in der Gesell- Takeda engagiert sich für die Schaffung von Unter- wesen verpflichtet. schaft haben und die Reputation des Unternehmens nehmenswerten durch hervorragende pharmazeu- festigen. Erst in einem vierten Schritt geht es um den tische Produkte und durch gesellschaftliches Enga- Auf- und Ausbau des geschäftlichen Erfolgs. gement. Takeda nimmt seine soziale Verantwortung TOP EMPLOYER (GLOBAL UND NATIONAL) als globales Unternehmen wahr, sowohl bei Men- Bereits zum vierten Mal in Folge wurde Takeda auch Zertifizierung „Top Employer 2021“ zusätzlich in fast Wie können wir mehr für unsere Patient*innen tun? schenrechten und dem wertschätzenden Umgang 2021 offiziell vom Top Employers Institute als „Glo- 40 Ländern (inklusive Österreich) für die heraus- Alles bei Takeda beginnt mit dieser Frage. Takeda ist mit Mitarbeitenden – unabhängig von Geschlecht, bal Top Employer“ ausgezeichnet, als eines von nur ragende Arbeitsumgebung, die den Mitarbeitenden es ein großes Anliegen, nicht nur in der Entwicklung, Alter, Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung 16 Unternehmen weltweit. Die Zertifizierung wird geboten wird. Darüber hinaus ist Takeda in Öster- sondern auch im Bereich des Zugangs zu Medika- oder Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen – als jährlich an Unternehmen weltweit vergeben, die Mit- reich auch als „Great Place to Work“ ausgezeichnet menten innovative Lösungen zu finden, damit immer auch bei den Themen Umweltschutz, nachhaltiges arbeiter*innen in das Zentrum ihres unternehmeri- und trägt die Zertifikate „Beruf und Familie“ und mehr Patient*innen mit Arzneimitteln versorgt wer- Wirtschaften und Korruptionsbekämpfung. schen Handelns stellen. Takeda erhielt die nationale „Gesundheitsförderndes Unternehmen“. RARERARE DISE ASE DISE RARE S ASERARE DISE S ASE DISE R ADRIESEDAI SE S ASE SRA RE S ES A SE S GASTRO GASTRO E NTE E RO GASTRO NTE L ORO GASTRO GYLEO NTE GYRO E NTE L ORO GRO GYGLAOST GYA SETN ROT EERO N TLO ERGOY LOGY DIE THERAPIEBEREICHE VON TAKEDA VIER THERAPIEBEREICHE ZWEI FOKUSBEREICHE Wenn es um seltene oder komplexe Erkrankungen das Leben dieser Menschen nachhaltig zu verbes- geht, stehen den Betroffenen oftmals nur wenige sern, indem mit zielgerichteten Behandlungsop- oder gar keine Therapieoptionen zur Verfügung. Der tionen neue Chancen geboten werden. Die Thera- Schwerpunkt von Takeda liegt auf der Entwicklung pie- und Fokusbereiche in denen Takeda forscht, ONKOLOGIE SELTENE NEUROWISSEN- GASTRO- PLASMA- IMPFSTOFFE hoch innovativer Arzneimittel, die dazu beitragen, entwickelt und Arzneimittel produziert sind: ERKRANKUNGEN SCHAFTEN ENTEROLOGIE PRODUKTE 8 TAKEDA-ISMUS TAKEDA-ISMUS 9
GESCHICHTE VOM KLEINEN LADEN ZUM GLOBALEN PLAYER D ie Leidenschaft und das Streben nach lebens- verbessernden und -erhaltenden Behandlun- gen für Patient*innen sind in der Unternehmens- geschichte tief verwurzelt. 1781 begann Chobei Takeda I. in Doshomachi, dem Medizinerviertel der japanischen Stadt Osaka, mit dem Verkauf traditio- neller japanischer und chinesischer Heilkräuter. Der Gründer von Takeda erarbeitete sich einen Ruf als ehrenhafter Geschäftsmann mit hochwertigen Pro- dukten und Dienstleistungen. Diese Eigenschaften und Werte hielten sich über die Jahre hinweg und sind in der kompromisslosen Unternehmensphilo- sophie des Takeda-ismus eingebettet, die das inter- nationale Unternehmen noch heute leitet. Chobei Takeda I. 10 GESCHICHTE THEMA 11
Medizinerviertel der japanischen Stadt Osaka Illustration eines pharmazeutischen Kaufhauses. „Shokogigei Eintragung als Chobei Takeda & Co., Ltd, 1925 Errichtung des Takeda Gartens für Heilpflanzen in Kyoto, 1933 Naniwa no Sakigake“ (Kakinuki Yosuke Publication, Osaka, 1882) 1781 GRÜNDUNG 1895 STARTSCHUSS FÜR PHARMA- eingetragen. So wandelte sich das Unternehmen 1995 GRÜNDUNG VON TAKEDA 1781 begann Chobei Takeda I. in Doshomachi, dem ZEUTISCHE PRODUKTION von einem Geschäft mit einem einzelnen Inhaber PHARMA IN ÖSTERREICH Medizinerviertel der japanischen Stadt Osaka, mit 1895 erwarb das Unternehmen den Arzneimittel- zu einer modernen Aktiengesellschaft mit F&E-, Die Vertriebsorganisation war das erste Standbein dem Verkauf traditioneller japanischer und chinesi- betrieb Uchibayashi und wurde so zum pharma- Fertigungs- und Marketingabteilungen. Im Mai 1949 von Takeda in Österreich und dafür zuständig, dass scher Heilkräuter. Der 32-Jährige kaufte Arzneimittel zeutischen Hersteller mit eigenem Werk in Osaka. gab Takeda seine Aktien frei und wurde zu einem Patient*innen in Österreich Zugang zu den innova- von Großhändlern ein, die er in seinem kleinen Laden In dieser Fabrik wurden Produkte wie etwa Bis- börsennotierten Unternehmen. tiven Arzneimitteln von Takeda erhielten. an ortsansässige Händler und Ärzte weiterverkaufte. mutsubgallat (ein Wirkstoff gegen Durchfall) und Das war der Anfang des heutigen Unternehmens. Chininhydrochlorid hergestellt. 1933 ERRICHTUNG DES TAKEDA 1998 AUSDEHNUNG DES VERTRIEBS DIE GESCHICHTE GARTENS FÜR HEILPFLANZEN IN KYOTO AUF DIE USA Der Takeda Garten in Kyoto ist ein Pflanzenschutz- 1998 erfolgte die Gründung der hundertprozenti- gebiet, in dem Kräuter und andere Pflanzen mit me- gen Tochtergesellschaft Takeda Pharmaceuticals dizinischem Nutzen aus aller Welt gezüchtet und ge- America, Inc. erntet werden. Zurzeit beherbergt der Garten mehr als 2.882 Pflanzenarten, darunter 104 gefährdete Arten. 1852 CHOBEI III BAUT EIN NEUES HAUS 1915 ERRICHTUNG EINER EIGENEN VON TAKEDA Im April 1852 ließ Chobei III. den alten Wohnsitz im FORSCHUNGSABTEILUNG Südosten von Doshomachi Nakabashisuji abreißen Bald nach der Einrichtung des pharmazeutischen und ein neues Haus mit Lagerhalle errichten. Diese Geschäftszweigs wurde die Testabteilung gegrün- Gebäude erfüllten ca. 75 Jahre lang ihren Zweck, det. Die Forschungsabteilung zur Erforschung und bis 1927 die Bauarbeiten für die neue Hauptnieder- Entwicklung neuer pharmazeutischer Produkte lassung aufgenommen wurden. entstand ebenfalls 1915. Das in dieser Phase ein- gerichtete F&E-System war der Grundstein für den 1962 AUSDEHNUNG DES VERTRIEBS 2012 EINGLIEDERUNG DES weiteren Aufbau von Takeda. Zu dieser Zeit führte AUF ASIEN PRODUKTIONSSTANDORTS LINZ 1871 ERSTE IMPORTE WESTLICHER Takeda eine Reihe eigener Produkte ein. Zu diesen Nach der Gründung eines Fertigungs- und Vermark- Durch die Eingliederung von Nycomed erweiterte ARZNEIMITTEL zählten ein Beruhigungsmittel, ein Schmerzmittel tungsunternehmens in Taiwan im Jahr 1962 richtete sich die Takeda-Familie in Österreich. Chobei Takeda IV. lenkte die Aufmerksamkeit der und eine injizierbare Form von D-Glucose. Takeda Fertigungs- und Vermarktungsunternehmen Arzneimittelhändler auf westliche Arzneimittel. in ganz Südostasien ein, einschließlich auf den Phil- Er gründete einen Genossenschaftsverband für den ippinen, in Thailand und in Indonesien. 2019 EINGLIEDERUNG VON SHIRE Einkauf westlicher Arzneimittel in Yokohama und 1925 EINTRAGUNG ALS CHOBEI Seit 2019 zählt Takeda durch die Akquisition von nahm Geschäfte mit ausländischen Handelsgesell- TAKEDA & CO., LTD. Shire zu den führenden Pharmaunternehmen der schaften auf. So erweiterte Takeda nach und nach Das Unternehmen wurde unter dem Namen Cho- 1978 AUSDEHNUNG DES VERTRIEBS Welt. In Österreich wurden die Standorte Wien und sein Sortiment bis es sich schließlich komplett auf bei Takeda & Co., Ltd., mit Kapital in Höhe von AUF EUROPA Orth an der Donau sowie die BioLife Plasmazentren westliche Medizin ausrichtete. 5,3 Millionen Yen und Chobei Takeda V. als Präsident 1978 richtete Takeda ein auf pharmazeutisches Mar- in den Konzern aufgenommen. Mit mehr als 4.500 keting konzentriertes Joint Venture in Frankreich ein, Mitarbeiter*innen ist Takeda Österreich der größte weitere Betriebe in Deutschland und Italien folgten. Pharmaarbeitgeber des Landes. 12 GESCHICHTE GESCHICHTE 13
Die Zulassungsnummer 1 in der Ersten Republik Österreichisches Institut für Hämoderivate, Wien, 50er-Jahre Arbeitsalltag bei der Gründung der Immuno Stickstoffwerke, Linz, 60er-Jahre EIN STÜCK INDUSTRIE- ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTE D ie Produktionsstandorte von Takeda in Öster- reich haben ebenfalls eine lange Tradition. Be- reits 1778 wurden die Heilmittelwerke gegründet, die Takeda-Betriebsstätten. Auch die erste Arzneimit- telzulassung der Ersten Republik Österreich mit der Zulassungsnummer 1 wurde den Heilmittelwerken D ie ersten Ursprünge des Unternehmens liegen bereits im Barock. 1778 wurden die Heilmit- telwerke durch einen Vertrag zwischen dem Hof- der 80er-Jahre statt. 2012 wurde Nycomed ein Teil von Takeda. Im Jahr 1953 gründeten die Chemiker Johann ein Vorgängerunternehmen von Takeda darstellen. erteilt. Das erste Plasmapheresezentrum in Europa kriegsamt und der Apotheke von Franz Wilhelm Eibl, Otto Schwarz und der Physiologe Wilhelm In Österreich bekannte Namen wie Chemie Linz, gehört genauso zu der Unternehmensgeschichte, Natorp in Wien gegründet, um die Versorgung des Auerswald in einem Labor in Wien Alsergrund das Immuno, Baxter, Baxalta, Shire und Nycomed stan- wie die wissenschaftlichen Erfolge im Bereich der Militärs mit Arzneimitteln zu gewährleisten. Die Österreichische Institut für Hämoderivate (ÖIH). den früher auf den Firmenschildern der heutigen Virusinaktivierung bei Plasmaprodukten. Heilmittelwerke hießen eine Zeit lang auch K&K Mi- Dieses Institut war der Grundstein für die spätere litär-Medikamenten-Direktion und Heilmittelstelle. Immuno AG. Ziel war es, einen Impfstoff gegen die Die erste Arzneimittelregistrierung mit der Zulas- gefürchteten Poliomyelitis, die Kinderlähmung, zu sungsnummer 1 erfolgte in der Ersten Republik und entwickeln. Der Impfstoff wurde schließlich 1956 wurde 1919/1920 an die Heilmittelwerke vergeben. zu einem Meilenstein im Kampf gegen die schreck- ÖIH* Immuno Immuno Baxter Baxalta Shire Diese wurden 1989 von Nycomed übernommen. liche Kinderkrankheit. Die Donaustadt wurde be- Wien Orth/Donau Der Takeda Standort in Oberösterreich ist im reits 1958 zum Hauptstandort des Unternehmens. Chemiepark Linz angesiedelt, der mit dem Namen Kurz zuvor stillgelegte Liegenschaften von leder- Chemie Linz eng verbunden ist. 1947 startete an verarbeitenden Betrieben in der Industriestraße 1953 1960 1982 1997 2015 2017 2019 diesem Standort die pharmazeutische Produktion boten geeignete Flächen auf der Suche nach mehr 1778 1947 1970 1989 2012 in den verstaatlichten Stickstoffwerken, die zur Platz für Forschung, Produktion, Vertrieb und Ver- Chemie Linz wurden. Die Chemie Linz bildete 1987 waltung. Tochtergesellschaften nach Sparten. Wie die Heil- 1960 wurde die Immuno AG für chemisch-me- Heilmittel- Stickstoff- Chemie mittelwerke, wurde der pharmazeutische Teil CL- dizinische Produkte gegründet, die 36 Jahre lang werke werke Linz Nycomed Takeda Pharma 1989 ebenfalls von Nycomed übernommen. den Pharmastandort Wien entscheidend prägen Der Übergang von der ausschließlich chemischen sollte. Die Immuno AG beschäftigte sich vorrangig * Österreichisches Institut für Hämoderivate zur biopharmazeutischen Arzneimittelproduktion mit der Fraktionierung von menschlichem Plasma (Produktion von Biologika) fand in Linz ab Ende für die Behandlung von Immundefekten, der Hämo- 14 GESCHICHTE GESCHICHTE 15
Immuno, Wien, 70er-Jahre Produktion, 80er-Jahre Virusinaktivierung durch Hitze Biomedizinisches Forschungszentrum Orth an der Donau, 80er-Jahre philie und einem Impfstoff gegen FSME, um nur Metallbaufirma. Zusätzlich entstanden einige Neu- im Blutplasma zu detektieren. In all den Jahren den Forschungs- und Entwicklungsstandort Öster- wenige zu nennen. 1964 eröffnete die Immuno bauten. Entlang der Industriestraße bei der Alten wurden laufend neue Medikamente aus Blutplasma reich. Durch Unternehmenszusammenschlüsse der AG in Wien das erste Plasmapheresezentrum in Donau bilden sie nun seit über 60 Jahren einen der entwickelt. Weitere Meilensteine nach der Über- letzten Jahre und kontinuierliche Investitionen in Europa, aus dem sich die BioLife Plasmaspende- wichtigsten Pharmastandorte Österreichs. nahme durch die Baxter AG im Jahr 1997 waren in den Standort wurden traditionsreiche österreichi- zentren entwickelten. In Orth an der Donau eröffnete die Immuno AG den 2000er Jahren unter anderem die Einführung sche Forschungs- und Produktionsstätten zu ei- Ein Meilenstein der 70er-Jahre war die Einfüh- 1982 das Biomedizinische Forschungszentrum. eines Arzneimittels für die Behandlung von Pro- nem wichtigen Teil des Takeda-Netzwerks und der rung eines Faktor-VIII-Inhibitor-Bypassing-Präpa- Ab 1985 wurde das Portfolio an plasmabasierten tein C Mangel, das heute noch in Wien produziert heimischen Industrie. rats. 1976 wurde die Operationstechnik durch die Therapien deutlich verbreitert und gleichzeitig wird, sowie die Entwicklung eines rekombinanten Entwicklung eines plasmabasierten Fibrinklebers revolutionierte das Unternehmen mit einem stan- Faktor-VIII-Produktes in Orth an der Donau für revolutioniert. Ab den Siebzigerjahren erwarb die dardisierten Verfahren (Virusinaktivierung durch die Behandlung von Hämophilie-A und die Imple- Immuno in der Donaustadt weitere Gebäude aus Hitze) die Arzneimittelsicherheit von Plasmapro- mentierung des globalen Kompetenzzentrums für den verschiedensten Branchen, darunter vormalige dukten. Der nächste Meilenstein in der Arzneimit- Pathogensicherheit in Wien. Seidenfärbereien, Produktionsbetriebe für Brillen- telsicherheit war 1994: Die Immuno entwickelte den Der Start der Prozessentwicklung der Genthe- fassungen, Lack- und Farbenwerke sowie eine ersten validierten PCR-Test, um infektiöse Viren rapie in Orth 2014 war ein weiterer Meilenstein für Die Immuno AG erwarb 1960 fast alle und Tetanus und Gerinnungsfaktoren-Konzentrate In den 1950ern haben Epidemien wie Geschäftsanteile des ÖIH, den Hersteller der Faktoren F-VIII und F-IX wurden im großen Um- Polio und Grippe und schwerste Infek- von Gammaglobulinen zur Prophylaxe fang hergestellt. tionen wie Keuchhusten und Pneumo- von Kinderlähmung und Hepatitis A sowie Prophy- Zwei völlig neue Produkte wurden entwickelt. nien viele Todesfälle gefordert und Angst geschürt. laxe und Mitigierung von Masern, und Blutprodukten Eines war ein großer Erfolg in der Behandlung von Als junge Ärztin war es meine Zielsetzung, die beste wie Albumin und gefriergetrocknetes Frischplasma. Patient*innen mit Hemmkörperhämophilie A und B, medizinische Wissenschaft über Impfstoffe und Im- Zwischen 1956 und 1997 war ich bei der Gesellschaft das weltweit angewendet wurde. Breite Anwendung munglobuline einzusetzen, um die Lebenserwartung als Geschäftsführer bzw. Vorstandsmitglied tätig. fand das zweite neue Produkt, ein Fibrinkleber, der und -qualität von Patient*innen mit Immundefizienz Das ÖIH erhielt 1954 die US Establishment Licen- zur Blutstillung und Nahtsicherung bei Operationen zu verbessern. Durch Takeda sehe ich die Versor- ce Nr. 258 mit der Produktlizenz für Polio Immun- in vielen chirurgischen Spezialgebieten diente.“ gung meiner Patient*innen in sehr guten Händen globulin. 1957 wurde das ÖIH in Europa zum ersten und wir wünschen für das Jubiläum alles Gute und Dr. Johann Eibl, Gründungsmitglied und Geschäftsführer kommerziellen Hersteller von Polio-Salk-Vakzinen. des ÖIH und Gründungs- und Vorstandsmitglied der weiterhin viel Erfolg.“ Spezifische Immunglobuline gegen Keuchhusten Immuno AG Dr. Martha Eibl, Konsiliarärztin für alle Wiener Kinder- spitäler, Ärztliche Leitung der immunologischen Tagesklinik Dr. Johann Eibl und Dr. Martha Eibl bei der 65-Jahr-Feier Wien und damalige Leiterin der immunologischen und des Unternehmens im Jahr 2018 klinisch-immunologischen Forschung der Immuno AG 16 GESCHICHTE GESCHICHTE 17
ÖSTERREICH EIN LEITBETRIEB DER GESUNDHEITSWIRTSCHAFT I n Österreich arbeitet Takeda entlang der ge- samten pharmazeutischen Wertschöpfungsket- te: Forschung & Entwicklung, Plasmaaufbringung, Produktion und Vertrieb. Takeda ist der größte Pharmaarbeitgeber Österreichs. Mehr als 4.500 Mitarbeiter*innen tragen täglich dazu bei, dass Medikamente aus Österreich in die ganze Welt gelangen und Patient*innen in Österreich Zugang zu innovativen Arzneimitteln von Takeda erhalten. Die Entwicklungs- und Produktionsstandorte von Takeda befinden sich in drei Bundesländern: Wien, Oberösterreich (Linz) und Niederösterreich (Orth an der Donau). Diversifizierung bei den innovativen Produktionstechnologien sowie bei zukunftswei- senden Forschungs- und Entwicklungsansätzen, wie zum Beispiel durch Digitalisierung und Auto- matisierung, machen jeden Standort einzigartig. Forschungs- und Produktionsschwerpunkte sind plasmabasierte Medikamente, Biologika und die Gen- und Zelltherapie. 18 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 19
Orth an der Donau Wien, Industriestraße Wien, Lange Allee Linz ÖSTERREICH: EIN BEDEUTENDER STANDORT DIE GESAMTE PHARMAZEUTISCHE WERTSCHÖPFUNGSKETTE IM GLOBALEN TAKEDA NETZWERK IN ZAHLEN • Fast zehn Prozent der weltweiten Takeda Mitarbeiter*innen arbeiten in Österreich MEHR ALS 4.500 PRODUKTIONS- • Takeda investiert langfristig und kontinuierlich in Österreich. In den letzten zehn Jahren eine dreiviertel Milliarde Euro im Bereich der Produktion, 2021: 125 Millionen Euro Mitarbeiter*innen STANDORTE in 3 Bundesländern (Wien, Linz und • Investitionen in alle österreichischen Produktionsstandorte: Modernisierung, Automatisierung, Orth an der Donau) Digitalisierung, Kapazitätssteigerung, Nachhaltigkeit 12 BIOLIFE Plasmaspendezentren • Ausbau bei Forschung und Entwicklung: Ein Neubau mit 250 Arbeitsplätzen entsteht in der Seestadt Aspern in den nächsten Jahren in ganz Österreich 1 LOCAL OPERATING • Ausbau der Plasmaspende-Infrastruktur: Neue BioLife Plasmazentren in Österreich und den COMPANY Nachbarländern wurden eröffnet 2 FORSCHUNGS- UND zur Versorgung der österreichischen Patient*innen ENTWICKLUNGS- ABTEILUNGEN GLOBALE UND EUROPÄISCHE KOMPETENZZENTREN (Biologika und Gentherapie sowie VON TAKEDA HABEN IHREN SITZ IN ÖSTERREICH plasmabasierte Arzneimittel) • Die Forschung und Entwicklung (F&E) neuer innovativer Arzneimittel aus den Bereichen Gentherapie Linz Wien 4 × und Biologika findet nicht nur direkt in Österreich statt, sondern hat auch viele globale Funktionen. Wels Takeda Produktionsstandorte Orth a. d. Eine Vielzahl an Tätigkeiten des globalen F&E-Teams werden von Österreich aus geleitet. BioLife Plasmaspendezentren Donau • Global Pathogen Safety ist ein globales Kompetenzzentrum in Wien, an dem anerkannte Virolog*in- Wr. Neustadt Salzburg nen schon bekannte und neu auftretene Viren untersuchen. Damit wachen sie weltweit sowohl über die Qualität und Sicherheit aller Plasmaprodukte als auch über Biotechnologieprodukte wie etwa rekombinante Proteine oder Zell- und Gentherapien von Takeda. Innsbruck • In Wien befindet sich die Zentrale von BioLife Europa mit 33 Plasmaspendezentren am Kontinent. 2 × Graz • Wien ist eines der größten Plasma verarbeitenden Werke von Takeda. Klagenfurt • Wien ist im Plasma-Netzwerk von Takeda auch das globale Kumulationszentrum für Plasma-F&E, um neue plasmabasierte Therapien zu entwickeln und bestehende Produkte weiter zu verbessern. 20 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 21
WEM HELFEN WIR? WIE HELFEN WIR? Menschen mit seltenen und komplexen Menschen mit Immundefekten Wir helfen mit unterschiedlichen thera- Gentherapie Erkrankungen stehen im Zentrum unserer Wir kommen täglich mit Bakterien, Viren, Pilzen oder peutischen Ansätzen. Im Fokus stehen Der Ansatz der Gentherapie war genetisch beding- Arbeit. An sie zu denken, motiviert uns anderen Krankheitserregern in Kontakt. Wir atmen dabei plasmabasierte Medikamente, te Erkrankungen, durch das Einschleusen von RNA sie ein, nehmen sie durch die Nahrung auf, kommen und DNA, in Zellen des Körpers, an der Ursache zu täglich. Biologika und Gen- und Zelltherapie über die Haut in Kontakt mit ihnen oder sie werden beheben. Heute geht der Einsatz der Gentherapie durch andere Menschen auf uns übertragen. Um aber weit darüber hinaus. Auch erworbene Krank- Menschen mit Blutgerinnungsstörungen eine Ansteckung mit Krankheitserregern – eine so Arzneimittel aus humanem Plasma heiten, wie Infektionen oder verschiedene Krebs- Unter dem Oberbegriff Blutgerinnungsstörungen genannte Infektion – zu verhindern oder zu bekämp- Durch plasmabasierte Therapien kann für Menschen arten können mit dieser Methode behandelt werden wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammenge- fen, besitzt der Körper ein eigenes Abwehrsystem: mit seltenen und komplexen Erkrankungen viel er- beziehungsweise sind gerade in unterschiedlichen fasst – Hämophilie (Bluterkrankheit) und Von-Wil- das Immunsystem. Menschen mit einem angebore- reicht werden. Menschen mit seltenen und komple- Forschungs- und Entwicklungsstadien. Als Kausal- lebrand-Jürgens-Syndrom sind hier die wichtigsten nen Immundefekt besitzen nur eine eingeschränkte xen Erkrankungen brauchen regelmäßig Bestandteile therapie, die direkt bei der Ursache ansetzt, ist die Hauptgruppen. Allen gemein ist, dass die Blutge- Fähigkeit, auf Infektionen zu reagieren und diese des menschlichen Plasmas, um ein normales Leben Gentherapie vielversprechender als andere Arznei- rinnung – also das „Verkleben“ des Blutes zum Ab- effektiv zu bekämpfen. führen zu können. Doch nicht nur Menschen mit mittel, die ausschließlich Symptome bekämpfen. dichten von Wunden – gegenüber der natürlichen seltenen Erkrankungen profitieren von Präparaten Funktion gestört ist. Die Fähigkeit des Blutes, bei Menschen mit onkologischen Erkrankungen aus Plasmaproteinen: Jede*r von uns könnte einmal Zelltherapie inneren oder äußeren Verletzungen zu gerinnen, Takeda ist bestrebt, in den kommenden Jahren ein ein Medikament aus Blutplasma benötigen. Etwa im Die Zelltherapie zielt darauf ab, geschädigtes Gewe- ist jedoch lebensnotwendig, da diese Eigenschaft weltweit führender Anbieter in der Onkologie zu Rahmen einer Operation, nach einem Unfall als na- be zu ersetzen oder zu reparieren, beziehungsweise Menschen vor dem Verbluten schützt. werden. Heute steht Takeda ein umfassendes Mo- türlicher Wundverschluss oder bei Verbrennungen. ihre Funktion zu verbessern. Dafür werden charakte- lekülportfolio zur Verfügung, das Therapieoptionen Ausgangstoff dieser Therapien ist das Plasma, risierte Zellen in ausreichender Menge und Qualität Menschen mit chronisch entzündlichen für ein breites onkologisches Spektrum bietet, von ein Blutbestandteil, der Spender*innen braucht. eingebracht, die dort lange genug überleben, um Darmerkrankungen soliden Tumoren bis zu hämatologischen Erkran- Bei der Plasmaspende wird Blut aus der Armvene dessen Funktion wiederherzustellen. Die CAR-NK Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankun- kungen: Speziell beim Multiplen Myelom (Knochen- entnommen, das in einem Apparat in das flüssige Zelltherapie (CAR = chimärer Antigen-Rezeptor, gen zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. markskrebs), in der Gruppe der Sarkome wie z. B. Plasma und die Blutkörperchen getrennt wird. Das NK steht für natürliche Killerzellen) ist die neueste Während Colitis ulcerosa als entzündliche Erkran- dem Osteosarkom (bösartiger Knochentumor), bei Plasma wird gesammelt, die übrigen Bestandteile Generation der Zelltherapie zur Behandlung von kung auf den Dickdarm beschränkt ist, kann bei den lympho-proliferativen Erkrankungen wie dem werden den Spender*innen wieder rückgeführt. Krebspatient*innen. Wie die Gentherapie setzt auch Morbus Crohn der gesamte Magen-Darm-Trakt Hodgkin Lymphom (bösartiger Tumor des Lymph- Durch unterschiedliche Verarbeitungsschritte und die Zelltherapie direkt bei der Krankheitsursache an betroffen sein. Beide Erkrankungen beeinträchti- systems) oder dem anaplastischen großzelligen Sicherheitsmaßnahmen, die sich über den gesamten und kann deshalb heilen. gen die Lebensqualität der (meist jüngeren) be- Lymphom (bösartiges T-Zell-Lymphom), konnte Produktionsprozess erstrecken, dauert der Weg von troffenen Patient*innen aufgrund der Chronizität durch die Entwicklung und den Einsatz vielver- der Vene der Spender*in bis zum fertigen Arznei- und Schwere des Verlaufs massiv. sprechender Substanzen in den letzten Jahren die mittel sieben bis zwölf Monate. Prognose deutlich verbessert werden. Menschen mit einem hereditären Angioödem Biologika Das hereditäre Angioödem (HAE) ist eine seltene Menschen mit Morbus Gaucher Biologika sind eine relativ junge Gruppe von Arznei- genetische Erkrankung. Es kann starke Schwellungen Morbus Gaucher (sprich: Goschee) gehört zur Grup- mitteln, die in biotechnologischen Verfahren her- der Haut und Schleimhäute an verschiedenen Kör- pe der lysosomalen Speicherkrankheiten und betrifft gestellt werden. Diese Biopharmazeutika können perteilen verursachen. Diese HAE-bedingten Schwel- etwa einen von 50.000 Menschen. Bei betroffenen körpereigene Botenstoffe und Eiweiße ersetzen, lungen entwickeln sich normalerweise über mehrere Patient*innen wird das Enzym ß-Glukozerebrosi- ergänzen oder blockieren. Biologika kommen so- Stunden, können aber auch innerhalb kürzerer Zeit dase nicht ausreichend gebildet. Das Enzym sorgt wohl im Bereich der chronisch entzündlichen Er- auftreten. Vor allem im Bauchbereich können die normalerweise dafür, dass die fettähnliche Substanz krankungen, als auch in der Krebstherapie und für Attacken mit plötzlichen und starken Schmerzen be- von körpereigenen Fresszellen abgebaut und ausge- die Optimierung der Blutgerinnung zum Einsatz. ginnen. Durch die guten Behandlungsmöglichkeiten schieden werden kann. Bei der Krankheit verdicken Auch diese biotechnologischen Verfahren sind deut- können sich Menschen mit HAE heute frei bewegen, sich die Fresszellen (Gaucher-Zellen) durch die An- lich komplexer und aufwändiger als die klassische verreisen und ihre Berufe ausüben. Sie müssen keine sammlung fettähnlicher Substanzen. Sie häufen sich chemische Arzneimittelproduktion, bieten aber für Angst mehr haben, dass sie durch eine unerwartete in Leber, Milz und Knochenmark der Patient*innen Patient*innen auch völlig neue Chancen auf ein län- Attacke in Gefahr geraten. an. Das kann zu Organschäden führen. geres und qualitätsvolles Leben. 22 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 23
Die Forschung und Entwicklung ist ein wichtiger Motor der Arzneimittelproduktion. Hier in Wien befindet sich der europäische Standort der Takeda Forschung & Entwicklung. Wir unterstützen die innovativsten Forschungsansätze und entwickeln sie bis zur Marktreife. Gemeinsam mit unseren hochinnovativen Stakeholdern und führenden Industriepartnern leisten wir Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf Weltklasseniveau.“ Manfred Rieger, Standortleiter des © Lisi Specht Forschungs- und Entwicklungsbereiches für Biologika und Gentherapie FORSCHUNG UND LABOR DER ZUKUNFT IN DER SEESTADT ENTWICKLUNG IN ÖSTERREICH Die Implementierung von Aktivitäten für das „di- Komfort aber auch viele ökologische Gesichtspunk- gitale Labor der Zukunft“ läuft auf Hochtouren: te – von einer ressourcensparenden Energieeffizienz In den nächsten Jahren entsteht in der Seestadt über die Nutzung nachhaltiger Energiequellen bis Aspern ein zukunftsweisendes Forschungsgebäude. zu Begrünungen und Gartenräumen, die im Stil DURCH KOOPERATION UND INNOVATION Takeda investiert einen signifikanten Betrag, um des Takeda Gartens in Japan gestaltet werden. Als ein Gebäude mit optimalen Bedingungen für seine Green Building trägt das Labor der Zukunft auch zu Forscher*innen in Wien zu schaffen. Als Labor der den Nachhaltigkeitszielen von Takeda bei. Pharmaceutical Sciences Österreich ist Teil der weltweiten Entwicklungs- und Zukunft wird es auch im Bereich der Digitalisierung Hier werden Forscher*innen ihr langjähriges Forschungsorganisation von Takeda. Neben Standorten in den USA und Japan werden und Nachhaltigkeit zu einer neuen Sehenswürdig- Know-how und ihre Erfahrung noch besser nützen in Österreich innovative Arzneimittel (Biologika und gentherapeutische Produkte) zur keit der Gesundheitsmetropole Wien werden. können, um Arzneimittelinnovationen von der Aus- Behandlung seltener oder komplexer Erkrankungen entwickelt. Ab 2025 widmen sich rund 250 Forscher*innen wahl eines Produktkandidaten über alle präklini- in diesem Innovationsbau der Entwicklung moder- schen und klinischen Phasen bis zur Zulassung zu ner, biotechnologisch hergestellter Medikamente entwickeln. Das Labor der Zukunft wird sich auch und Gentherapien für unterschiedliche Krankheits- als kreativitäts- und kommunikationsfördernder H ochqualifizierte Forscher*innen arbeiten direkt in Österreich an der nächsten Generation von innovativen Arzneimitteln. Takeda sieht darin sowohl Zu den F&E-Aufgaben gehören das Design von Produktionsprozessen für Biologika und Genthera- pien, inklusive Analytik und Geräte, die Vorbereitung bilder. Das Gebäude wird so geplant, dass es als Total Quality Building (TQB) zertifiziert werden kann: Arbeitsraum auszeichnen, um durch seine offene und transparente, modulare und flexible Gestaltung die Innovationskraft der hochqualifizierten Mitarbei- für Patient*innen als auch für Österreich als For- und Durchführung der Entwicklungsprozesse für eine Das umfasst Ansprüche auf Barrierefreiheit und ter*innen weiter anzuregen. schungs- und Produktionsstandort große Chancen. tragfähige Produktion sowie die Entwicklung analyti- Österreichische Bildungs- und Wissenschaftsein- scher Tests in allen Entwicklungsphasen, die sowohl richtungen profitieren durch Kooperationen und Freigabe- als auch Qualitätskontrolltests beinhalten. Chancen für Absolvent*innen. Die Therapiebereiche sind Neurologie, Gastro- © LOVE architecture and urbanism ZT GmbH Der Aufgabenbereich umfasst die gesamte Ent- enterologie, Onkologie, Seltene Erkrankungen und wicklung von Arzneimitteln, beginnend mit der Aus- Hämatologie. Das Hauptaugenmerk der Forschungs- wahl eines Produktkandidaten bis hin zur Marktreife tätigkeit liegt dabei auf modernen biotechnologisch des Produkts. Dabei steht nicht nur die ständige hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biologika, Weiterentwicklung bzw. Verbesserung des Herstel- und der Gentherapie. Dazu kommt ein großer Schwer- lungsverfahrens im Fokus, sondern auch die Beglei- punkt hinsichtlich der Digitalisierung von Forschungs- tung durch alle klinischen Phasen mit dem Ziel der und Entwicklungsarbeit, die Robotik, Augmented Zulassung eines neuen Arzneimittels. Reality und künstliche Intelligenz miteinschließt. 24 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 25
PLASMA BIRGT NOCH GROSSES PATIENT*INNENZENTRIERUNG BEDEUTET UMFELDANALYSE POTENZIAL FÜR INNOVATIONEN Drei Elemente bilden den Kern der Patient*innen- hen. Über diese hinaus gewinnt der Einsatz von neu zentrierten Forschungs- und Entwicklungsstrate- entwickelten Devices eine immer stärker werdende gie von Takeda: Bedeutung. Diese machen Anwendungen einfacher und patient*innengerechter, wodurch sich für immer PLASMA F&E 1. Arzneimittelforschung – Patient*innen sind von mehr Patient*innen ein Wechsel von stationärer zu Anfang an dabei heimbasierter Therapieanwendung eröffnet. In die- Von der Grundlagenforschung bis zu integrierten sem Zusammenhang spielen auch digitale Service- Wien ist im Plasma-Netzwerk von Takeda auch das globale Kumulationszentrum für Therapieformen stehen bei Takeda Patient*innen lösungen eine immer größer werdende Rolle. Und Plasma-Innovation im Rahmen der Forschung und Entwicklung (F&E). Die Produktions- im Mittelpunkt. Im Rahmen von translationaler For- dies nicht nur, um für Patient*innen einen möglichst und Qualitätsmanagement-Infrastruktur am Standort wird von den Wissenschaftler*in- schung in Verbindung mit pharmazeutischen Wissen- großen Nutzen zu bringen, sondern auch, um den nen synergetisch genutzt, um neue plasma-basierte Therapien zu entwickeln und schaften werden interdisziplinäre Aktivitäten durch- Aufwand des medizinischen Umfelds bestmöglich bestehende Produkte weiter zu verbessern. geführt, die sich mit der schnellen und effizienten zu berücksichtigen. Umsetzung präklinischer Forschungsergebnisse in die klinische Entwicklung beschäftigen. Konkret be- 3. Size Matters deutet das, dass verschiedene wissenschaftliche Dis- Bei der Umsetzung dieser patientenzentrierten For- D urch plasmabasierte Therapien kann für Men- schen mit seltenen und komplexen Erkran- kungen viel erreicht werden. Humanes Plasma ent- und schweren Erkrankungen führen. Mit den Mög- lichkeiten von Big Data kann jetzt noch viel genauer beobachtet werden, bei welchen Erkrankungen sich ziplinen bis zum Krankenbett zusammenarbeiten, um eine Weiterentwicklung und Verbesserung der Thera- pieoptionen zu erreichen. Bereits bei der Identifika- schungs- und Entwicklungsstrategie ist die Größe von Takeda ein Vorteil. Wird eine neue Wirksubstanz oder ein neuer Verbesserungsansatz gefunden, hält über 2.500 unterschiedliche Proteine, die eine welche Proteine im Plasma an- oder abreichern. tion der Wirksubstanzen wirken Mediziner*innen mit, können interdisziplinäre und internationale Teams Schlüsselrolle für Gesundheit und Krankheit spielen Dadurch wird zu den bisher vorhandenen Ersatz- die die Lebenssituation der Patient*innen kennen. rasch aus dem Know-how-Pool eines der größten können. Derzeit ist nur ein Bruchteil der Plasmapro- therapien, bei denen ein genetisch bedingt nicht Pharmaunternehmen der Welt gebildet werden, in teine für therapeutische Anwendungen erschlossen. vorhandenes Protein zugeführt wird, ein völlig 2. Integrierte Therapieoptionen dem die verschiedenen Entwicklungsteams ihre Bereits kleine Veränderungen im Plasma Proteom neues zusätzliches Feld an Behandlungsoptionen Die Arzneimittel-Forschung und -Entwicklung bleibt Expertise und ihre Ideen teilen. können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen eröffnet. nicht bei der Identifikation von Wirksubstanzen ste- In plasmabasierten Arzneimitteln liegt, trotz der in den letzten 65 Jahren bereits erreichten Fortschritte, noch immer großes Potential. Durch das tiefere Verständnis für die Eigenschaften des Blutplasmas können die Therapien immer individualisier- ter und zielgerichteter werden. Sie bleiben länger im Körper wirksam und verlängern so die Behand- lungsintervalle. All das dient wieder direkt der Lebensqualität der Patient*innen.“ © Lukas Lorenz Andreas Liebminger, Leiter des Entwicklungsbereichs für Plasma 26 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 27
TAKEDA IN WIEN MULTIPRODUCT SITE Der Produktionsstandort von Takeda in Wien ist eine Multiproduct Site, in der sowohl Plasmaprodukte als auch Biologika und Medizinprodukte produziert und in über hun- dert Länder geliefert werden. 3.000 Mitarbeiter*innen produzieren 25 unterschiedliche Arzneimittel. Zusätzlich ist der Wiener Standort von Takeda ein zuverlässiger Contract Manufacturer für externe Auftraggeber innerhalb der pharmazeutischen Industrie. PLASMAHAUPTSTADT EUROPAS Rohstoff des menschlichen Blutplasmas werden Speziell der unverzichtbare und unersetzliche Roh- in Wien 17 unterschiedliche Therapien gewonnen. stoff Plasma spielt hier eine besondere Rolle. Takeda Diese Produkte verlängern und verbessern das Wien blickt mit Stolz auf mehr als 65 Jahre Expertise Leben für Patient*innen mit Hämophilie, primären und auf bahnbrechende Innovationen entlang der Immundefekten und weiteren seltenen, chronischen gesamten Wertschöpfungskette für plasmabasierte und genetischen Erkrankungen. Von Wien aus wer- Wir sind stolz darauf, Menschen im Zentrum Therapien zurück. Die Arbeit mit dem wertvollen den Patient*innen in über 100 Ländern weltweit von all dem zu haben, was wir tun. ‚Von Rohstoff Blutplasma stand dabei immer im Zentrum. versorgt. Vene zu Vene‘ – beginnend mit unseren Bereits 1953 wurde das Österreichische Institut für Spender*innen, die ihr Plasma spenden, über unsere Hämoderivate in Wien gegründet, aus dem sich die ALLE PROZESSSCHRITTE AM CAMPUS Immuno AG entwickelte, die in den 90er Jahren von Takeda Wien ist eines der größten Plasma-verarbei- Mitarbeiter*innen, die das wertvolle Rohmaterial in viele Baxter, später von Shire und nun von Takeda über- tenden Werke der Welt und im Takeda-Netzwerk. unterschiedliche lebensrettende Produkte verarbeiten nommen wurde. Der Standort in Wien entwickelte Rund um die Industriestraße in der Donaustadt, bis hin zu den Patient*innen, an die die fertigen 1985 das erste Virusinaktivierungsverfahren durch dem 22. Wiener Gemeindebezirk, befinden sich die Therapien weltweit versendet werden.“ Hitze in der Arzneimittel Produktion und führte 1994 Gebäude und Betriebsgelände des flexibel und cam- die PCR-Testung als Routinetest ein. pusartig aufgebauten Produktionsstandorts. Von © Lukas Lorenz Plasmafraktionierung, Formulierung, Aufreinigung Karl-Heinz Hofbauer, Leiter der 17 UNTERSCHIEDLICHE PLASMA- der Proteine über Abfüllung und Qualitätskontrolle Produktionsstandorte in Wien PRODUKTE bis zu Verpackung und Versand finden alle Prozess- Therapien aus humanem Blutplasma sind oft die schritte in Wien statt. Daher sind auch die Tätig- einzige Therapieform für Menschen mit seltenen keitsfelder vielfältig und die Karrieremöglichkeiten und komplexen Erkrankungen. Aus dem wertvollen besonders attraktiv. LIFE SAVING SHIPMENTS Z ur Gewährleistung der Patient*innenversorgung produziert Takeda in vielen Bereichen konti- nuierlich 24 Stunden und sieben Tage die Woche. den. Takeda investiert gezielt in den Standort Wien, um die Produktionsstätten zu modernisieren und die Plasmaverarbeitungskapazitäten zu erhöhen. Manchmal muss man besonders schnell agieren, um Leben zu retten: Es gibt seltene Erkrankungen, bei durch diese sogenannten „life saving shipments“ 40 Patient*innenleben gerettet werden. Aber auch Takeda investiert laufend in den Wiener Produk- Bis 2025 soll so das jährliche Verarbeitungsvolumen denen sofort gehandelt werden muss, damit Pa- häufiger verwendete Arzneimittel aus dem Werk in tionsstandort, um der steigenden Nachfrage nach nahezu verdoppelt werden. tient*innen überleben. Der Wiener Takeda Standort Wien kennen keine Lieferschwierigkeiten. Dies ist Arzneimitteln aus humanem Plasma gerecht zu wer- ist stolz darauf, dass er die technischen, logistischen ein wichtiges Argument für den Produktionsstand- und personellen Voraussetzungen erfüllt, innerhalb ort in Österreich, da durch die nationale Produktion weniger Stunden lebensrettende Arzneimittel in sowohl Produktsicherheit als auch Versorgungssi- die ganze Welt zu liefern. Im Jahr 2020 konnten cherheit für Patient*innen gestärkt wird. 28 ÖSTERREICH ÖSTERREICH 29
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