Verkehrswirtschaft undLogistik NRW - Neues Sicherheitssystem - VVWL
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Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 9. Jahrgang 7–8/2016 Neues Sicherheitssystem Mindestlohn in Frankreich Diskussion zum Sozialdumping 135 Jahre AMÖ
Ein Unternehmen der R+V Versicherungsgruppe Zu Lande. Zu Wasser. Zu Luft. Zur Sicherheit. Fragen Sie Ihre SVG! Wir schützen, was die Welt bewegt. www.svg-assekuranz.de Mit maßgeschneiderten SVG Assekuranz-Service Westfalen-Lippe GmbH Haferlandweg 8, 48155 Münster, Versicherungslösungen für die Tel.: 02 51/60 61- 0, Fax: 02 51/60 61-1 60 45891 Gelsenkirchen Logistik-Branche. Willy-Brandt-Allee 52 Tel.: 02 09/9 70 92-0, Fax: 02 09/77 90 03 33818 Leopoldshöhe Gewerbestraße 5 Tel.: 0 52 02/92 70-0, Fax: 0 52 02/92 70-20 57076 Siegen Setzer Weg 14 Tel.: 02 71/8 80 13-6, Fax: 02 71/8 80 13-80 SVG Nordrhein Assekuranz-Service GmbH Engelbertstraße 2, 40233 Düsseldorf, Tel.: 02 11/73 47-3 20, Fax: 02 11/73 47-3 25
Impressum/Inhalt Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Allgemeines ______________________________ Werner Gockeln feiert 60. Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Ausgleichsmaßnahmen: Straßen.NRW pflanzt rund 1.300 Bäume . . . . . . . . . . . . . . 6 Aus dem Verband __________________________ Sozialdumping auf den Transportmärkten . . . . . . . . . . . . 6 AMÖ: Mindestlohn treibt Lohnspirale an . . . . . . . . . . . . . . 7 AMÖ-Vizepräsident Johannes Röhr scheidet aus AMÖ-Präsidium aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Herausforderungen im Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 „Jungsenioren“ befassen sich in Arnsberg mit neuen Online-Geschäftsmodellen . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Maßnahmen ja, Messung eher nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Internationaler Verkehr ____________________ Herausgeber: Einführung des Mindestlohns in Frankreich. . . . . . . . . . 14 Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. Gefahrgut und Entsorgung __________________ Branchenkonferenz Entsorgung Geschäftsstelle Münster: diskutiert vielfältige Lösungsansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Haferlandweg 8, 48155 Münster Telefon (02 51) 6 06 14 13, Telefax (02 51) 6 06 14 14 Logistikcluster.NRW ________________________ 8. Branchenforum SchifffahrtHafenLogistik . . . . . . . . . . 16 Geschäftsstelle Düsseldorf: Erkrather Straße 141, 40233 Düsseldorf Telefon (02 11) 73 47 80, Telefax (02 11) 7 3478 31 Bildungswerk aktuell ________________________ Schöne neue Arbeitswelt – Redaktion: Wie sich die Logistik auf morgen vorbereitet. . . . . . . . . . 18 Özlem Alpsü, Benedikt Althaus, Christian Averbeck, JOBSTARTER plus-Projekt LogiMatch . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Sven Heinz, Marcus Hover (verantwortlich), Dr. Christoph Kösters, Uwe Krietsch, Hans-Josef Aus den Unternehmen ______________________ Ronken, Jürgen Weihermann Studierende des Hansa-Berufskollegs: Neue Impulse für das Logistikunternehmen Greiwing in Greven . . . . 21 Anzeigenser vice: GREIWING-Geschäftsführer Klaus Beckonert Aschendorff Media & Sales, feiert Dienstjubiläum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 ein Geschäftsbereich der 300 Jahre Hafengeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG An der Hansalinie 1, 48163 Münster thyssenkrupp weiter auf Wachstumskurs in Mexiko . . . 24 Telefon (02 51) 6 90-48 30 Hartmann Ibbenbüren bleibt bei TIS . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Telefax (02 51) 6 90-80 48 01 UPS Integrad™ Trainingscenter für Zusteller in Köln eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Layout, Satz: Firmenumzug nach Maß mit Geuer . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Stilus Grafik Hans Gieseler, Herford, verstorben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Rennbahnweg 26, 41069 Mönchengladbach Franz-Josef Bäckerling, Dortmund, verstorben . . . . . . . . 28 Telefon (0 21 61) 3 03 49 60 Bücherecke ________________________________ Druck: Druckerei Willeken Lexikon Straßenverkehrsrecht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Bessemer Straße 14, 40699 Erkrath zollKOMPAKT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Telefon (0 21 04) 14 86-0, Telefax (0 21 04) 14 86-114 Fachreihe „Fachwissen für Speditions- und Logistikkaufleute“ 41. Auflage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 3
Standpunkt Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, wissen Sie, welchen Subunternehmer sich mit Leistungsdifferenzierung Ihr Subunternehmer einsetzt? Die noch besser am Markt zu positionie- Antwort könnte wichtig sein, denn ren. Gerade bei Auftraggebern, die ge- eine immer mehr um sich greifende steigerten Wert auf Zuverlässigkeit Betrugsmasche zielt genau auf den und Sicherheit legen, kann der „Trus- Punkt ab, dass Ladungen weiter ver- ted Carrier“ zum „Sesam öffne dich“ kauft werden und der Verlader nicht werden! weiß, welcher Unternehmer an seiner Rampe laden wird. Dabei sind La- Der BGL hat sich beim „Trusted dungsverluste durch gefälschte Iden- Carrier“ für eine englischsprachige titäten (vornehmlich aus Ladungsbör- Bezeichnung entschieden, weil das sen) oft doppelt schädlich für das Garantieversprechen in einem zu- verladende Unternehmen und sein künftigen Ausbauschritt auch interna- Markenimage: Zu oft taucht ver- tional über unseren Weltverband IRU schwundene Markenware aus un- (International Road Transport Union) durchsichtigen Vertriebskanälen zu zur Transportkettensicherheit beitra- Schleuderpreisen auf dem Schwarz- gen soll. Der jetzt gestartete Probebe- markt wieder auf. trieb ist für alle Teilnehmer kostenlos und unverbindlich. Alle interessierten Aber die zunehmende Kriminalität Güterkraftverkehrsunternehmen kön- zwingt nicht nur die Verlader zum nen ihre Fahrzeuge registrieren las- Handeln. Das Landgericht München I teur“ – für Abhilfe sorgen: Indem der sen. Für Verbandsmitglieder, die über hat es im vergangenen Jahr als nicht BGL für die teilnehmenden Transport- die BGL-Landesverbände einen sepa- ausreichend angesehen, dass eine Spe- logistikunternehmen ein Garantiever- raten Registrierungsprozess durchlau- dition bei Auftragsvergabe an einen sprechen übernimmt, bietet er den fen, gilt ein vereinfachtes Verfahren. unbekannten Subunternehmer sich Auftraggebern zusätzliche Sicherheit Läuft auch weiterhin alles nach Plan, dessen (gefälschte) EU-Lizenz, Versi- in der Transportkette. Detailliert aus- wird das System am 1. Oktober 2016 cherungspolice und Handelsregister- gearbeitete Qualitätssicherungs- und den Regelbetrieb aufnehmen. Auszug zeigen ließ. Die verladenen Sanktionsmaßnahmen sollen verhin- Stahlrohre mit einem Warenwert von dern, dass anonyme Subunternehmer Die Verlader hochwertiger Güter rund 80.000 € wurden vom Subunter- mit gefälschten Identitäten hochwer- hätten ein eigenes Sicherheitssystem nehmer, der sich als Scheinfirma he- tige Ladungen „veruntreuen“ können. aufgestellt, wenn der BGL nicht das rausstellte, unterschlagen. Der Spedi- Heft in die Hand genommen hätte. teur musste laut Gericht für den Der BGL zahlt Auftraggebern eine Darum wurde mit dem „Trusted beauftragten Betrüger haften, als Garantiesumme von 5.000 € pro Ver- Carrier“ ein System geschaffen, dass wäre es seine eigene Tat gewesen. stoß für den Fall, dass diese einen für unsere Mitglieder nicht nur un- Folglich musste die Versicherung Trusted Carrier mit der Auftragsab- bürokratisch, sondern vor allen Din- wegen Vorsatz nicht leisten, und die wicklung beauftragt haben und entge- gen auch bezahlbar ist. Die Mitar- Haftungsbeschränkung war wegen gen dieser Absprache kein im System beiter in unseren Geschäftsstellen Vorsatz ebenfalls komplett außer registriertes Kraftfahrzeug gestellt versorgen Sie gerne mit weiteren In- Kraft. wurde. Diese Garantie ist durch die formationen. KRAVAG versichert, die nach Prüfung Hier soll das in Zusammenarbeit Regress auf das verstoßende Unter - Es grüßt Sie herzlich mit Partnern aus der verladenden nehmen nimmt. Die teilnehmenden Wirtschaft, der KRAVAG/R+V Versiche- Transportunternehmen und Kraftwa- Ihr rung sowie der TRANSFRIGOROUTE genspeditionen können vom neuarti- DEUTSCHLAND (TD) e.V. entwickelte gen BGL-System auch über den reinen BGL-System „Trusted Carrier“ – also Sicherheitsgewinn hinaus profitie- „der vertrauenswürdige Transpor- ren – bietet es ihnen doch die Chance, Klaus Peter Röskes l 4 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Allgemeines Werner Gockeln feiert 60. Geburtstag G roßer Bahnhof für einen, der sonst nicht ins Rampenlicht drängt: Mehr als 70 geladene Gäste aus Wirtschaft und Verbänden waren am vergangenen Freitag nach Frank- furt gekommen, um den 60. Geburts- tag und gleichzeitig das 20-jährige Fir- menjubiläum von Werner Gockeln, Geschäftsführender Vorstand der SVG-Zentrale, zu feiern. SVG-Vorstand Klaus Peter Röskes, der seine Rede unter das Motto „60 Jahre zu Lande, zu Wasser und nie in der Luft“ stellte, würdigte Gockeln als leisen, aber hartnäckigen Kämpfer für das mittelständische Straßengüterver- kehrsgewerbe, der privat lieber auf dem Wasser segelt und in der Sache Foto: SVG niemals in die Luft gehe. Röskes: „Als Moderator vieler Interessen schafft er Prominente Gratulanten aus Verkehr und Logistik: Vordere Reihe v. l.: Mathias es, durch die Kraft seiner Argumente Krage (DSLV), Klaus Peter Röskes (SVG-Zentrale), Werner Gockeln (SVG-Zentrale). zu überzeugen und tagtäglich vorzu- 2. Reihe v. l.: Dr. Norbert Rollinger (Kravag), Richard Altmannshofer (SVG-Zen- leben, wie man erfolgreiches Manage- trale), Adalbert Wandt (BGL), Prof. Dr. Karlheinz Schmidt (BGL). Obere Reihe v. l.: ment mit den Werten einer Genossen- Sabine Kudzielka (BG Verkehr), Frank Huster (DSLV), Dierk Hochgesang (AMÖ). schaft verbindet.“ Professor Dr. Karlheinz Schmidt, Geschäftsführen- Gockeln startete seine Karriere 1981 tern, 500 Trainern sowie mehr als 250 des Präsidialmitglied des BGL und beim BGL und war dort unter ande- Millionen Euro Umsatz bundesweit. ehemaliger Kollege, betonte die Qua- rem Leiter der Grundsatz- und Tarif- lität der Zusammenarbeit mit den abteilung. 1991 wechselte er in die Darüber hinaus vertritt der beken- Verbänden. Gockeln habe in seinen 20 Nutzfahrzeugindustrie und kam 1996 nende Genossenschaftsanhänger in Jahren als Vorstand nicht nur die SVG- als Geschäftsführender Vorstand zur zahlreichen Gremien die Interessen Gruppe zu einer erfolgreichen Wirt- SVG Bundes-Zentralgenossenschaft der Transportbranche und der SVG. schaftsorganisation entwickelt, son- Straßenverkehr eG. Seither entwickelt Unter anderem ist Gockeln als stell- dern auch die Zusammenarbeit mit der Diplom-Volkswirt die SVG-Gruppe vertretender Aufsichtsratsvorsitzen- den Verbänden auf höchstem Niveau zu einer modernen Logistik-Genos- der der KRAVAG-LOGISTIC Versiche- gefestigt. senschaft weiter, mit 1.000 Mitarbei- rungs-AG aktiv. l Die VVWL-Geschäftsstelle Düsseldorf zieht um! Neue Adresse ab 26. September 2016: Oerschbachstraße 152 40591 Düsseldorf Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 5
Allgemeines Ausgleichsmaßnahmen: Straßen.NRW pflanzt rund 1.300 Bäume S traßen.NRW hat in den vergange- nen Monaten wieder umfangreiche Bepflanzungen an den Bundesautobah- Obstbäume auf Streuobstwiesen. Zu- sätzlich hat Straßen.NRW insgesamt circa 223.000 Sträucher gepflanzt. Hainbuchen gepflanzt. Diese bereits jetzt über drei Meter hohen Pflanzen dienen beidseitig der Straße als Leit- nen, den Bundes- und Landesstraßen und Überflughilfe für Fledermäuse. durchgeführt; ebenso auf Flächen, die Häufig gleichen Pflanzungen nicht dem Ausgleich- und Ersatz für die nur den Eingriff in die Natur aus, son- Der Umgang mit den Pflanzen und durch den Straßenbau verursachten dern übernehmen auch an Straßen die Pflanzarbeiten erfordern große Eingriffe in die Landschaft dienen. wichtige Funktionen. Der Verlauf einer Sorgfalt. Die Pflege der Neupflanzun- Straße lässt sich zum Beispiel durch gen genießt bei Straßen.NRW einen Etwa 1.300 Bäume sind seit Oktober Sträucher und Bäume optisch betonen. hohen Stellenwert und umfasst einen 2015 parallel der Straßen gepflanzt Pflanzen tragen zudem wesentlich zur Zeitraum von drei Jahren. Für diese worden. Bäume benötigen für ein Stabilität von Straßenböschungen bei. Begrünungsmaßnahmen hat Stra- gutes Wachstum geeignete Standorte. Und auch für die Tierwelt sind die ßen.NRW circa 1,6 Millionen Euro Bereits in der Planungsphase muss Pflanzen in vielerlei Hinsicht von ausgegeben. Die Lieferung und Pflan- Straßen.NRW die notwendigen Vo- großer Bedeutung. An der Ortsumge- zung der Gehölze kostete rund eine raussetzungen für die langfristige Ent- hung Wesel-Büderich (B58n) hat Stra- Million Euro. Für die im Regelfall wicklung der Bäume berücksichtigen. ßen.NRW zum Beispiel rund 1.750 säu- dreijährigen Pflegearbeiten werden Gepflanzt wurden auch circa 120 lenförmig wachsende Gehölze wie circa 625.000 Euro ausgegeben. l Aus dem Verband Sozialdumping auf den Transportmärkten D ie Entwicklungen auf den Trans- port- und Speditionsmärkten, insbesondere das Sozialdumping und Begrüßt wurde von den Unterneh- mern die Feststellung von Markus Pieper, dass wichtige Anliegen der Sozialsystemen in den Mitgliedsstaa- ten anschließen sollen, in denen ihr ge- wöhnlicher Arbeitsort ist – auch eine Maßnahmen hiergegen, standen im Branche in die Stellungnahme des Aus- effektive Kontrolle und eine bessere Mittelpunkt eines Gedankenaustau- schusses für Transport und Fremden- Ausstattung der Kontrollorgane sicher- sches des EVP-Europaabgeordneten verkehr des EP an den federführenden zustellen sei. Die Folgen der entgegen Markus Pieper, mittelstandspoliti- Sozialausschuss zu verkehrspolitischen der Kabotage-Vorschriften dauerhaft in scher Sprecher der EVP und Mitglied Aspekten von Sozialdumping Auf- Deutschland stationierter Flotten aus des Ausschusses für Transport und nahme fanden. Allerdings machten die mittelosteuropäischen Ländern für die Fremdenverkehr des Europäischen Vertreter des VVWL klar, dass neben Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft Parlaments (EP), mit Unternehmern einer dort geforderten gesetzlich schar- deutscher Transportlogistiker und und Ehrenamtsträgern des Verbandes fen Unterscheidung von Dienstleis- Kraftwagenspeditionen sind besorgnis- Verkehrswirtschaft und Logistik e. V. tungs- und Niederlassungsfreiheit – erregend. Die Vertreter des VVWL for- (VVWL). nach der sich Angestellte/Fahrer den derten den Europaabgeordneten und 6 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Aus dem Verband mer, dass die Sicherstellung eines fai- ren Wettbewerbs auf den europäischen Transportmärkten Ziel allen Handelns sein müsse. Am Gespräch nahmen teil: Klaus Peter Röskes, GF Gesellschafter Spedi- tion Röskes GmbH/Vorsitzender Lan- desverband TransportLogistik und Entsorgung im VVWL NRW e. V., Nor- bert Redemann, Norbert Redemann GF Gesellschafter Norbert Redemann KG, Spedition/Vorsitzender Landes- verband Spedition + Logistik im VVWL NRW e. V. Horst Kottmeyer, GF v. l.: Horst Kottmeyer, Klaus Peter Röskes, Markus Pieper, Norbert Redemann und Gesellschafter Spedition Kottmeyer Dr. Christoph Kösters GmbH & Co. KG/Mitglied des Vorstan- des Landesverband TransportLogistik die Politik im Allgemeinen auf, sich und für gleiche Wettbewerbsbedingun- und Entsorgung im VVWL NRW e. V., dauerhaft und nachhaltig für die Be- gen einzusetzen. Einig waren sich der Dr. Christoph Kösters Hauptgeschäfts- kämpfung der sozialen Missstände Europaabgeordnete und die Unterneh- führer VVWL NRW e. V. l AMÖ: Mindestlohn treibt Lohnspirale an M it dem Beschluss, den Mindest- lohn zum 1. Januar 2017 auf 8,84 Euro zu erhöhen, hat die Min- müssen das Lohnabstandsgebot ein- halten, um den Betriebsfrieden zu si- chern. Die damit verbundenen höhe- sich immer schneller dreht. Wir for- dern deshalb die Mindestlohnkom- mission auf, nicht nur Erhöhungen destlohnkommission die Grenzen des ren Kosten konnten schon in der des Mindestlohns zu beschließen, son- Vertretbaren ausgereizt,“ sagte der Ge- Vergangenheit nicht zu 100 Prozent dern auch sehr kritisch deren Auswir- schäftsführer des Bundesverbandes über den Markt ausgeglichen wer- kungen zu evaluieren.“ Möbelspedition und Logistik (AMÖ) den“. e. V., Dierk Hochgesang, vor dem Hin- Hochgesang sieht außerdem die Re- tergrund der aktuellen Anpassung des Da in allen westlichen Bundeslän- gierung weiterhin in der dringenden Mindestlohns. dern die Tariflöhne über dem Min- Pflicht, Lücken und Unklarheiten bei destlohn liegen, auch über dem in der der Auslegung des Gesetzes zu besei- Hochgesang weist darauf hin, dass neu festgelegten Höhe, erwartet die tigen. Dies betrifft insbesondere die die Anhebung des Mindestlohns die AMÖ hier keine unmittelbare Auswir- Behandlung von Bereitschaftszeiten, Situation der Möbelspedition zumin- kung. Allerdings wird damit das Sig- in denen sich der Beifahrer bei einer dest regional erschweren wird: „Die nal für die Lohnansprüche im nächs- Zweifahrerbesatzung oder sonstiges Wettbewerbssituation wird insbeson- ten Jahr gesetzt, dazu Hochgesang: mitfahrendes Personal auf dem Bei- dere für die Unternehmen in den „Gemäß unseren Erfahrungen gehen fahrersitz oder im Fahrzeug aufhält. neuen Bundesländern dramatischer, wir davon aus, dass die Anhebung des Des Weiteren fehlen Regelungen zum da der Preisabstand zu den alten Bun- Mindestlohnes die Argumentations- grenzüberschreitenden Verkehr und desländern geringer wird. Die erheb- grundlage für die Mindesthöhe der zum Transitverkehr. „Gerade aber die lichen Zusatzkosten für diese Unter- nächsten Lohnforderung darstellt. In aktuellen Regelungen zum Mindest- nehmen resultieren zum einen aus der Folge wird sich wiederum die lohn in Frankreich zeigen, wie wich- der Anhebung des Mindestlohns, zum Mindestlohnkommission an den tig es für alle ist, dass Dinge im natio- anderen aber auch aus der Anhebung Lohnerhöhungen orientieren. So wird nalen Kontext klar definiert werden“, der Löhne. Denn die Unternehmen eine Lohnspirale in Gang gesetzt, die sagte Hochgesang. l Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 7
Aus dem Verband AMÖ-Vizepräsident Johannes Röhr scheidet aus AMÖ-Präsidium aus J ohannes Röhr, Vizepräsident des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik e.V. (AMÖ), scheidet nach band zu entwickeln. Außerdem galt sein Einsatz den spezifischen Belan- gen der Neumöbellogistik. Johannes 31 Jahren aktiver Verbandsarbeit in der Röhr lagen persönlich immer die Ver- AMÖ, davon 23 Jahre als AMÖ-Vizeprä- besserung der Beförderungsbedingun- sident, aus dem AMÖ-Präsidium aus. gen, die Erhöhung der Verkehrssicher- heit sowie die Bekämpfung der Anlässlich der Verabschiedung von Schwarzarbeit im Umzugsgewerbe am Johannes Röhr zur Jahrestagung der Herzen. Deshalb war er immer be- AMÖ am 17. Juni in Wiesbaden sagte strebt, einen fairen Wettbewerb in der AMÖ-Präsident Gert Hebert: „Es Straßenverkehrswirtschaft sowohl auf scheint fast unmöglich, adäquate nationaler als auch auf internationaler Worte zu finden, um das Wirken und Ebene sicherzustellen. die Verdienste von Johannes Röhr für die AMÖ auch nur im Ansatz angemes- Johannes Röhr übernahm 1973 die sen zu beschreiben. Im Zusammen- Möbelspedition seines Vaters mit sei- spiel seiner fachlichen und sozialen nerzeit zwei Mitarbeitern und baute Kompetenz, in seinem Engagement, diese im Laufe der Jahre zur Anton mit seiner Weitsicht und seinem Au- Röhr Logistic Group, einer internatio- genmaß war er stets ‚fortiter in re, sua- derung von Neumöbeln gewählt. 1987 nal agierenden Unternehmensgruppe viter in modo‘ – hart in der Sache, mild folgte seine Wahl ins Präsidium des mit mehr als 900 Mitarbeitern, aus. Er in der Methode. Das Präsidium der Bundesverbandes. 1993 wurde er Mit- hat zudem bislang mehr als 120 Aus- AMÖ hat Verständnis für die Entschei- glied des Personal- und Finanzaus- bildungsplätze in seinem Unterneh- dung, bedauert sie aber zutiefst und schusses der AMÖ und übernahm den men zur Verfügung gestellt. Erst im muss sie respektieren. Für die AMÖ stellvertretenden Vorsitz des Bundes- Februar wurde ihm wegen seiner Ver- geht damit eine Ära zu Ende.“ verbandes. In seiner Zuständigkeit für dienste um das Gemeinwohl das Bun- die Finanzen zielte sein Wirken vor desverdienstkreuz am Bande verlie- Bei der AMÖ wurde Johannes Röhr allem darauf ab, die AMÖ zu einem hen. Johannes Röhr ist verheiratet 1985 in den Ausschuss für die Beför- wirtschaftlich nachhaltig stabilen Ver- und vierfacher Vater. l 135 Jahre Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. Herausforderungen im Wandel I n seiner 135-jährigen Geschichte musste der Bundesverband Möbel- spedition und Logistik (AMÖ) e. V., be- AMÖ als Arbeitsgemeinschaft Möbel- transport nach dem Krieg statt. Da- mals herrschte im Gewerbe vor allem lich der Jahrestagung 2016 kurz ge- fasst ihre Positionen vorstellte: ziehungsweise dessen Vorgängerorga- ein Mangel an Fahrzeugen, Ersatztei- Mautharmonisierung nisationen, immer wieder neue len und Reifen. Inzwischen haben sich Herausforderungen annehmen. Da- die Herausforderungen gewandelt. Die AMÖ begleitet seit Beginn die rauf wies die AMÖ anlässlich ihrer Jah- Maßnahmen der Bundesregierung restagung 2016 in Wiesbaden hin. 1947 Heute beschäftigt sich die AMÖ mit zur gewerbeverträglichen Umsetzung fand ebenfalls in Wiesbaden die Ver- wichtigen verkehrs- und sozialpoliti- der Mautharmonisierung. Die Realität sammlung zur Neugründung der schen Themen, zu denen sie anläss- hat gezeigt, dass die förderfähigen 8 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Aus dem Verband gieoffenheit bietet die Voraussetzung, dass die Lösungen auch wirtschaftlich nachhaltig sind. Lohn- und Sozialdumping Es ist nicht wegzudiskutieren, dass es aufgrund illegaler Kabotage zu Wettbewerbsverzerrungen in der Ver- kehrswirtschaft kommt. Das führt zum einen zu nicht hinzunehmenden Belastungen des Personals und zum anderen zu Wettbewerbsnachteilen für die seriös wirtschaftenden Unter- nehmen im Inland. Hier brauchen wir eine Gesetzesänderung, die nach Möglichkeit dazu führt, dass auch Mautdaten genutzt werden können. Maßnahmen jedoch immer mehr be- chen Wohlstand und Lebensqualität. Damit wäre sehr einfach nachzuwei- schnitten werden. Die AMÖ sieht es Hier wurde in der Vergangenheit sen, welche Fahrzeuge aus dem Aus- deshalb als erforderlich an, die Maut- auch schon vieles erreicht: So haben land sich wann, wo und wie lange im harmonisierung im Gesetz zu veran- viele Möbelspediteure im Vertrauen Inland aufhalten. Ergänzt um ein kern. Zudem ist es angemessen, die auf die politischen Entscheidungen in elektronisches Anmeldeverfahren im Harmonisierungsmittel zu erhöhen, einen modernen Fuhrpark investiert, Rahmen der Mindestlohnregelungen wenn das Gewerbe ab 2018 rund 50 um die Voraussetzungen der grünen könnte so auch nachvollzogen wer- Prozent mehr Maut bezahlen soll. Feinstaubplakette zu erfüllen. Sie den, ob ausländische Fahrzeuge nicht haben dazu beigetragen, die Stick- sogar im Inland steuerpflichtig Lkw-Maut und geplante stoffoxid- und Feinstaubbelastung in wären. Dem Abbau sozialer Standards Ausweitung der Bemautung den Innenstädten zu reduzieren. Die könnte so wirksam begegnet werden. von den Umweltministern von Bund Vor dem Hintergrund der für 2018 und Ländern geplante, neue, blaue Personal und geplanten Bemautung aller Bundes- Plakette, käme nun einem faktischen Professionalisierung straßen, fordert die AMÖ die Regie- Verbot von Dieselfahrzeugen in die- rung auf, keine unterschiedlichen sen Bereichen gleich. Sie würde in Die AMÖ begrüßt, dass sich das Mautsätze für Bundesstraßen und Au- den Speditionen viele gerade getätigte Bundesverkehrsministerium auch auf tobahnen zu erheben. Die Systematik Investitionen auf einen Schlag wertlos Leitungsebene des Themas Fahrer- der Ermittlung der Wegekosten legt machen. Das würde die Möbelspedi- mangel annimmt. Es ist erforderlich, zwar nahe, die Bundesstraßen höher tionen vor erhebliche Probleme stel- Seiteneinsteigern den Start in den zu bemauten. Dies würde jedoch zu len, ihre Kunden in Innenstadtberei- Beruf zu erleichtern und zu ermögli- erheblichen Wettbewerbsverzerrun- chen sicher, schnell und zuverlässig chen. Dazu könnte zum Beispiel die gen führen und autobahnferne Unter- zu bedienen. Die AMÖ weist außer- Bundesagentur für Arbeit die Kosten nehmen überproportional belasten, dem darauf hin, dass das Kosten-Nut- für den Erwerb des Führerscheins mit allen damit verbundenen negati- zen-Verhältnis bei der Ökologisierung und der Qualifikation nach Berufs- ven Folgen. des Verkehrs nicht aus dem Blickfeld kraftfahrer-Qualifikations-Gesetz geraten darf. Bei der Vermeidung (BKrFQG) fördern. Ökologisierung des einer Tonne CO2 dürfen keine höhe- Straßenverkehrs ren Kosten entstehen als es dem rech- Verbraucherschutz nerischen volkswirtschaftlichen Scha- Die AMÖ ist der Verband eines Ge- den entspricht, der durch die gleiche Der Verbraucherschutz ist ein wich- werbes, das auf den Lkw angewiesen Menge CO2 verursacht wird. Die An- tiges Thema für die AMÖ, wenn es ist, um seine Leistung zu erbringen. sätze, um CO2-Emissionen zu vermin- darum geht, die Ansprüche der Um- Deshalb sieht sie ihre besondere Ver- dern und zu vermeiden sind techno- ziehenden an einen fairen, fachmän- antwortung, bei der Ökologisierung logieoffen zu gestalten, um es der nischen Umzug ohne Schäden und zu des Straßenverkehrs mitzuwirken. jeweils effizientesten Technologie zu den vorher vereinbarten Konditionen Denn die intakte Umwelt ist eine ermöglichen, sich im Wettbewerb zu erfüllen. Doch leider tummeln sich wichtige Grundlage für gesellschaftli- durchzusetzen. Nur diese Technolo- auf dem Umzugsmarkt immer wieder Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 9
Aus dem Verband „schwarze Schafe“, die Kunden mit Zertifikat wird jeweils zu Beginn des Über den Bundesverband AMÖ Billigangeboten ködern. Auch toll ge- Jahres für das laufende Jahr verliehen. machte Internetseiten können täu- Die begleitende Qualitätskontrolle Seit 135 Jahren vertritt der Bundes- schen. Umziehende, die sich an einen wird von der SVG-Zert durchgeführt. verband Möbelspedition und Logistik Betrieb mit AMÖ-Zertifikat wenden, Die ausgezeichneten Betriebe haben (AMÖ) e. V. die Interessen der Deut- bekommen damit die Sicherheit, dass sich selbst über die fachliche Kompe- schen Möbelspediteure. Zu rund 900 ihr Umzug vom Fachmann in höchs- tenz, Leistungsfähigkeit und Zuverläs- Mitgliedsunternehmen in 18 Landes- ter Qualität vorbereitet, durchgeführt sigkeit hinaus zu einer umfassend verbänden zählen Umzugsspediteure, und abgewickelt wird. Sie vermeiden hohen Qualität ihrer Dienstleistungen Neumöbellogistiker, Kunstspediteure das Risiko, auf einen unseriösen An- verpflichtet. Die mit dem AMÖ-Zerti- sowie Spediteure von EDV und Medi- bieter hereinzufallen. Unternehmen fikat ausgezeichneten Spediteure ver- zintechnik. Die AMÖ-Geschäftsstelle mit AMÖ-Zertifikat können auf der pflichten sich, als ordentlicher Kauf- in Hattersheim fördert den Dialog Seite www.umzug.org nach Postleit- mann zu handeln: Sie beraten unter den Mitgliedsverbänden und zahlen selektiert werden. Die AMÖ gründlich und umfassend und erstel- kommuniziert das Anliegen des Ge- vergibt das Zertifikat seit über 25 Jah- len übersichtliche und detaillierte An- werbes. Der einzelne AMÖ-Spediteur ren an Mitgliedsunternehmen, die zur gebote sowie Rechnungen. Als Um- ist über seine Mitgliedschaft in einem Selbstverpflichtung und deren Über- zugsberater, Transportleiter und der Landesverbände Mitglied der prüfung bereit sind. Seit 2014 wird die Packer werden nur Fachleute mit ge- AMÖ. In Nordrhein-Westfalen ist dies Überprüfung von einer neutralen Zer- eigneter und sicherer Technik und Ge- der Landesverband Möbelspedition tifizierungsstelle durchgeführt. Die räten sowie umweltverträglichen Ver- und Logistik im Gesamtverband Zertifikate enthalten neben Namen packungsmaterialien eingesetzt. Sollte Verkehrswirtschaft und Logistik und Anschrift des Unternehmens das es dennoch zu Meinungsverschieden- (VVWL) e. V. Neben den regionalen Logo mit dem rollenden AMÖ-Kän- heiten mit dem Kunden kommen, wir- Mitgliedsverbänden zählt die AMÖ guru und dem Schriftzug „Qualitäts- ken die Betriebe an einem Einigungs- auch die Gruppe Internationaler kontrolle durch SVG-Zert“ sowie eine verfahren mit und folgen dem Spruch Möbelspediteure e. V. (GIM) zu ihren individuelle Zertifikatsnummer. Das der Einigungsstelle der AMÖ. Mitgliedern. l „Jungsenioren“ befassen sich in Arnsberg mit neuen Online-Geschäftsmodellen A m 16. April 2016 fand das 53. „Jungseniorentreffen“ bei der Firma Wilhelm Hörster Möbeltrans- porte Spedition Lagerung in Arnsberg statt. Nach 1999 und 2008 hatten die Geschwister Christiane und Wilhelm- Rudolf Bühl erneut in ihren Betrieb eingeladen und die Lagerhalle ge- schmackvoll zum Tagungsraum her- gerichtet. Die Verbandsvertreter Jürgen Wei- hermann und Christian Averbeck freuten sich über die abermals gute Beteiligung mit 31 Teilnehmern. Thematisch befassten diese sich mit neuen Online-Geschäftsmodellen ins- besondere am Beispiel von „Movinga“ Traditionelles Gruppenbild der „Jungsenioren“ mit AMÖ-Fahne. und „move24“. Die Juristin der AMÖ, 10 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Aus dem Verband Auch in einer Lagerhalle lässt sich gut studieren und disku- Im Feuerwehrmuseum konnten viele historische Fahrzeuge tieren. bestaunt werden. Sue Ann Becker, hatte hierzu einen schluss des fachlichen Teils sein Ge- cura Bildern, Lichtinstallationen und Vortrag vorbereitet, den Jürgen Wei- schäftsmodell „Orange Box“ zur Ver- sphärischen Klängen. hermann in Vertretung präsentierte. mietung von Lagerboxen vor. Die La- Es entstand eine lebhafte Diskussion gerboxen werden zum „Selfstorage“ Von dort aus ging es zum „Brenn- zu diesem Geschäftsmodell. Die Jung- genutzt und stellen eine ausschließli- punkt – Feuerwehrmuseum der senioren waren sich einig, die Ent- che Lagerlösung dar. Ab Herbst diesen Generationen“. Das Museum lieferte wicklung kritisch zu beobachten und Jahres wird die Lagerplatzvermietung vielfältigen Anschauungsunterricht lehnen zum derzeitigen Zeitpunkt an den Standorten Rheine und Düs- darüber, wie man zu Großvaters Zei- eine Zusammenarbeit mit den ge- seldorf angeboten, Sonnens Ziel ist ten und noch davor das Feuer be- nannten Unternehmen und solchen der Aufbau eines flächendeckenden kämpfte. Die älteste der drei ausge- Geschäftsmodellen ab. Systems in Nordrhein-Westfalen und stellten Feuerspritzen rollte erstmalig anschließend in ganz Deutschland. im Jahre 1784 zum Löscheinsatz an Im zweiten Teil seines Vortrages Hierfür wirbt er derzeit um bundes- eine Brandstelle. Neben den vielen stellte Weihermann noch einmal das weite Systempartner. historischen Fahrzeugen der Feuer- Produkt „mover>>scan“ vor und ver- wehr konnten rund 200 weitere beein- wies insbesondere auf das Einstiegs- Im Anschluss an den fachlichen druckende Ausstellungsstücke wie angebot für Mitgliedsunternehmen Teil fand eine Besichtigung des Licht- Helme, Mützen, Koppel, Abzeichen, mit günstigen Konditionen für die ers- turms Arnsberg statt. Hauptattrak- Motorräder, Feuerspritzen und Lösch- ten sechs Nutzungsmonate. tion in diesem ehemaligen Wehrturm eimer in dem Museum besichtigt wer- aus dem 13. Jahrhundert ist die be- den. Da die junge Zielgruppe sich vor- gehbare Camera obscura. Die Außen- zugsweise im Internet nach Dienst- welt wird durch ein kleines Loch hin- Ein gemeinsames Abendessen und leistungen informiert und für sie der durch in das Innere eines Gebäudes geselliges Beisammensein im Restau- Umgang mit dem Smartphone selbst- gespiegelt und bildet sich dort auf rant „Country Lodge“ rundeten das verständlich geworden ist, spricht einer Fläche ab. Verkleinert, kopfste- Treffen ab. „mover>>scan“ genau diese Ziel- hend und seitenverkehrt. Auf fünf gruppe an. Das Bereitstellen dieser Etagen erlebten die Besucher meh- Das 54. „Jungseniorentreffen“ ist be- Technik ausschließlich für AMÖ-Um- rere Highlights, konnten selbst inter- reits terminiert und findet am 5. No- zugsunternehmen schafft den Fach- aktiv in das Geschehen eingreifen vember 2016 auf Einladung der Firma betrieben einen Vorsprung bei der Ak- und verließen danach den Turm mit Beckmann GmbH in Rheine statt. quise und der Umzugsbesichtigung der Erkenntnis, etwas Interessantes gegenüber den Online-Plattformen. erlebt zu haben: Den Aufenthalt im Bei Fragen zu „mover>>scan“, Innern einer „Kamera“, in der sich „Orange Box“ oder zum nächsten Markus Sonnen, geschäftsführen- die Außenwelt genau erkennbar ab- Treffen stehen wir Ihnen in den Ge- der Gesellschafter der Firma Beck- bildet, eine interessante Bildergalerie schäftsstellen in Düsseldorf und mann GmbH, Rheine, stellte zum Ab- mit beeindruckenden Camera Obs- Münster gern zur Verfügung. l Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 11
Aus dem Verband Maßnahmen ja, Messung eher nicht Status & Entwicklungstendenzen beim Transport Carbon Footprint Von Carsten Deckert (47 Prozent), gefolgt von den logisti- Obwohl einige Unternehmen indi- & Frederic Mäckel schen Teilmärkten Automobil (28 Pro- viduelle Verfahren anwenden, bezie- zent), Ersatzteile (23 Prozent), Nah- hen über 75 Prozent indirekte Treib- D ie Diskussion um den Transport Carbon Footprint hat nach der Einführung der DIN 16258 eine neue rung (23 Prozent), Chemie (21 Prozent), Temperaturgeführt und Entsorgung (beide 19 Prozent). Das hausgase mit in ihre Bilanz ein. Diese Vorgehensweise wurde durch das Bi- lanzierungsverfahren des GHG Proto- Dynamik erhalten. Grund genug für Kerngeschäft der einzelnen Trans- kolls und der Norm DIN EN 16258 den Verband Verkehrswirtschaft und portdienstleister konzentriert sich al- maßgeblich definiert. Es kann als po- Logistik Nordrhein-Westfalen e. V. lerdings nicht nur auf einen Teil- sitiv bewertet werden, dass diese (VVWL) und die Cologne Business markt. In der Regel agieren die Treibhausgase mit in den Prozess der School, dem aktuellen Status und den Unternehmen in unterschiedlichen Ökobilanzierung aufgenommen wer- Entwicklungstendenzen des Trans- Sektoren. Unternehmen, die z. B. in den. Neben den indirekten Treibhaus- port Carbon Footprints in NRW im der Handelslogistik tätig sind, trans- gasen werden zudem die Auslastung Rahmen einer Umfrage auf den portieren oft Nahrungs- und Genuss- und der Anteil von Leerkilometern be- Grund zu gehen. Die quantitative Um- mittel und sind häufig auch in der rücksichtigt. Diese Aspekte sollen frage wurde über einen Zeitraum von Entsorgungslogistik aktiv. nach der Norm DIN EN 16258 eben- sechs Wochen zwischen April und falls mit aufgenommen werden. Nur Mai 2016 mittels eines öffentlich Über dreiviertel der Teilnehmer un- zwei der Unternehmen greifen auf zugänglichen Online-Fragebogens serer Umfrage erachten das Thema Durchschnitts- bzw. Defaultwerte zu- durchgeführt. In dem genannten Zeit- Transport Carbon Footprint als wich- rück. Der Großteil verwendet auf das raum haben insgesamt 66 Unterneh- tig bis sehr wichtig. Unter diese Kate- jeweilige Unternehmen individuell men den Fragebogen ausgefüllt, gorien fallen sowohl Kleinunterneh- abgestimmte Messwerte. Die Unter- davon 43 vollständig. men als auch mittlere Unternehmen nehmen, die den Carbon Footprint mit etwa 70 Prozent. Die teilnehmen- messen, verfahren anscheinend nach Die Transportbranche ist geprägt den Großunternehmen stimmten alle der Devise „Wennschon dennschon“. durch Klein- und Kleinstunterneh- für wichtig oder sehr wichtig. Ledig- men. Nach einer Statistik des Bundes- lich 23 Prozent fanden das Thema we- Ein wichtiger Grund für die Durch- verbands Güterkraftverkehr Logistik niger wichtig oder unwichtig. Trotz führung von Carbon Footprints sind und Entsorgung e.V. (BGL) beschäftigt der hohen Bedeutung, die dem sowohl die Messung der Effektivität deutschlandweit über 50 Prozent der Thema beigemessen wird, gaben nur durchgeführter Maßnahmen zur Re- Unternehmen nur bis zu fünf Mitar- 40 Prozent der teilnehmenden Unter- duktion von Energieverbräuchen und beiter. Eine ähnliche Tendenz lässt nehmen an, einen Carbon Footprint Emissionen (59 Prozent) als auch die sich auch bei den Teilnehmern der zu erstellen. Die restlichen 60 Prozent Imageverbesserung der Unternehmen Studie erkennen. 51 Prozent der teil- führen keine Analyse durch. (ebenfalls 59 Prozent) und die Diffe- nehmenden Unternehmen sind renzierung gegenüber den Wettbe- Kleinst- oder Kleinunternehmen. Mitt- Die Unternehmen, die einen Car- werbern (47 Prozent). Ein weiterer lere und Großunternehmen sind mit bon Footprint bestimmen, führen wesentlicher Grund ist die Durchfüh- 26 Prozent bzw. 23 Prozent vertreten. größtenteils (ca. 50 Prozent) unter- rung von Transport Carbon Foot- Allerdings weist die Teilnehmerstruk- nehmensindividuelle Messverfahren prints aufgrund von Kundenanforde- tur eine Verzerrung auf, da nur 9 Pro- durch. Die restlichen Unternehmen rungen bzw. -wünschen (35 Prozent). zent der Teilnehmer Kleinstunterneh- teilen sich auf die bisher bekannten Unter diesen Unternehmen finden men sind. Anscheinend ist das Standards (z. B. GHG Protokoll, ISO sich in überwiegender Anzahl mitt- Interesse am Thema Transport Car- 14064) auf, darunter lediglich zwei lere und Großunternehmen. Vermut- bon Footprint bei Kleinstunterneh- Unternehmen der Befragung, die lich gehen diese Anforderungen von men nicht besonders stark ausge- den Carbon Footprint bereits nach wichtigen Großkunden aus, die einen prägt. DIN EN 16258 bestimmen. Das ist ein gewissen Druck auf die Transportun- Gesamtanteil von lediglich etwa ternehmen zur Erstellung eines Die meisten teilnehmenden Unter- 5 Prozent aller teilnehmenden Unter- Transport Carbon Footprints aus- nehmen transportieren Handelsgüter nehmen. üben. Der Kunde seinerseits hat somit 12 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Aus dem Verband die Möglichkeit, diese Werte zur Er- stellung eines Product oder Corporate Carbon Footprints einfließen zu las- sen. Lediglich 29 Prozent der Unter- nehmen gaben an, dass sie den Car- bon Footprint unter dem Aspekt der Kostenanalyse erstellen. Insgesamt 26 der befragten Unter- nehmen führen keine Carbon Foot- print Analysen durch. Die Größenver- teilung dieser Kategorie ist nahezu identisch zur Struktur der Gesamtteil- nehmer. Von diesen Unternehmen gaben 54 Prozent an, es bestehe kein Bedarf zur Umsetzung von Carbon Footprints. Erstaunlich ist, dass der Großteil dieser Unternehmen das Thema Transport Carbon Footprint Abbildung 1: Gründe für die Erstellung von Transport Carbon Footprints trotzdem als wichtig oder sehr wichtig erachtet. 50 Prozent der Unternehmen Praxis relativ häufig verwendet. Neue allerdings nach Ansicht der Autoren gaben Umsetzungsprobleme oder zeit- Antriebssysteme finden dagegen bis- wünschenswert, wenn noch mehr Un- lichen Aufwand dafür an, keinen Car- her nur sehr selten Verwendung ternehmen ihn messen würden, um bon Footprint zu erstellen. Weitere 31 (9 Prozent). Die Maßnahmen werden die Effektivität der getroffenen Maß- Prozent der Unternehmen gaben Kos- in der Regel oft in Kombination ver- nahmen bewerten zu können. Auf- tengründe an. Umsetzungsprobleme wendet. Die meisten Unternehmen grund der durch die Politik vorgege- können sowohl bei der Datenbeschaf- unserer Studie verwenden drei bis benen steigenden Anforderungen und fung als auch bei der Berechnung ent- vier Maßnahmen. Dabei ist es erstaun- der Erwartungshaltung der Konsu- stehen. Aus der Befragung ergab sich, lich, dass Unternehmen, die keinen menten ist zu vermuten, dass dem dass ein Bedarf nach einfachen und Carbon Footprint messen, etwa ge- Carbon Footprint zukünftig auch im einheitlichen Berechnungstools be- nauso aktiv bei den Maßnahmen sind Transport eine höhere Bedeutung steht. wie Unternehmen, die den Carbon zukommen wird. Zu seiner Bestim- Footprint bestimmen. Die alte Mana- mung bedarf es dann allerdings ein- Auch wenn die meisten Unterneh- ger-Weisheit „What gets measured gets facher und einheitlicher Messverfah- men unserer Umfrage keinen Trans- done“ scheint sich beim Carbon Foot- ren und Berechungstools für die port Carbon Footprint ermitteln, so ist print nicht zu bewahrheiten. Es wäre Transportunternehmen. l ein Großteil bereits in Maßnahmen zur Reduzierung des Carbon Foot- prints aktiv. Unsere Umfrage ergab, dass circa 80 Prozent der Unterneh- men bereits Maßnahmen durchfüh- ren, weitere 9 Prozent streben Verbes- serungen an. Nur 11 Prozent führen keine Maßnahmen durch und planen dies derzeit auch nicht. Zu dieser Ka- tegorie zählen größtenteils Kleinstun- ternehmen. Fahrerschulungen (94 Prozent) und Telematik-Konzepte (85 Prozent) wer- den sehr häufig als Maßnahmen ver- wendet, gefolgt von punktuellen Ein- zelmaßnahmen (76 Prozent) wie z. B. Start-Stop-System, Leichtlaufreifen, Leichtlauföle. Außerdem werden Spritsparprämien (41 Prozent) in der Abbildung 2: Gründe gegen die Erstellung von Transport Carbon Footprints Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 13
Internationaler Verkehr Einführung des Mindestlohns in Frankreich O bwohl für deutsche Unterneh- men die Zahlung des französi- schen Mindestlohns kein Problem gut nachzuvollziehen. Gleichwohl be- steht keine realistische Perspektive, dass das neu geschaffene Bürokratie- haben uns bemüht, Ihnen eine Aus- wahl an Firmen zu benennen, die für Sie die Rolle des Repräsentanten in sein dürfte, werden sie dennoch monster in Frankreich schnell zurück- Frankreich übernehmen könnten. durch eine Überbürokratisierung der gefahren werden könnte. französischen Vorschriften mitbest- Gegen Frankreich läuft jetzt die raft für das, was in Europa derzeit So hat der französische Staat bis erste Stufe eines Vertragsverletzungs- unter dem Stichwort „Sozialdum- kurz vor Inkrafttreten des Gesetzes verfahrens durch die EU-Kommission. ping“ an Marktverwerfungen einge- nur ein Muster der Entsendebeschei- Ob und in welcher Form Mindest- treten ist. Der BGL hat im Vorfeld der nigung auf der Homepage veröffent- lohnregelungen in Frankreich und Einführung des Mindestlohns alles licht und dieses wenige Tage vor In- möglicherweise auch in Deutschland unternommen, Unklarheiten zu besei- krafttreten nochmals grundlegend im Transportgewerbe Bestand haben tigen und den betroffenen Unter - geändert. Das Gleiche gilt für die werden und wie schnell eine Ent- nehmen Hilfestellung bei der Be- äußerst vagen Formulierungen im Ge- scheidung getroffen werden wird, wältigung der neuen Melde- und setzestext rund um den Repräsentan- kann vor dem Hintergrund des deso- Dokumentationspflichten zu geben. ten, den jedes gebietsfremde Unter- laten Zustands der Europäischen Trotzdem gerieten deutsche Unter- nehmen in Frankreich zur Vorhaltung Union nach der Brexit-Entscheidung nehmen, die sich an die Regeln halten der erforderlichen Lohnunterlagen derzeit niemand sagen. Der BGL wird wollten, durch das von der französi- haben muss. Damit wird nicht nur jedenfalls alle Initiativen weiterverfol- schen Administration verursachte Or- eine unnötige, europarechtlich frag- gen, die im Interesse des mittelständi- ganisationschaos zeitlich extrem würdige Bürokratie aufgebaut, son- schen deutschen Güterkraftverkehrs- unter Druck, und der dadurch entste- dern für die Unternehmen sind damit gewerbes vonnöten sein werden oder hende Unmut der Betroffenen ist sehr erhebliche Kosten verbunden. Wir bereits angestoßen wurden. l Gefahrgut und Entsorgung Branchenkonferenz Entsorgung diskutiert vielfältige Lösungsansätze D ie Entwicklung von Rückfahr- assistenzsystemen, die den Fah- rer von Entsorgungsfahrzeugen unter- Verkehr „Rückwärtsfahrten bei der Abfallsammlung“ zusammenfassen. Zu ihr waren am 23. Juni 2016 mehr einsehen können. Immer wieder er- eignen sich deshalb schwere oder sogar tödliche Unfälle bei der Rück- stützen sollen, ist auf einem guten als 120 Teilnehmer nach Hamburg ge- wärtsfahrt von Abfallsammelfahrzeu- Weg. Sie sind bereits heute geeignet, kommen. gen. Betroffen sind dabei sowohl Kol- das Fahrpersonal zu entlasten, aber legen der Fahrer wie auch unbeteiligte den Einweiser können sie noch nicht Das Kernproblem bei Rückwärts- Passanten. Die derzeitige Vorschriften- ersetzen. So lässt sich das zentrale Er- fahrten besteht darin, dass die Fahrer lage sieht deshalb vor, dass Rückwärts- gebnis der Branchenkonferenz der BG den Gefahrenbereich nicht vollständig fahrten möglichst zu vermeiden sind 14 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
Gefahrgut und Entsorgung von Entsorgungsunternehmen erläu- terten, wie sie Straßen- oder Straßen- abschnitte, die regelmäßig rückwärts befahren werden, dokumentieren und darauf aufbauend über eine Gefähr- dungsbeurteilung Maßnahmen erar- beiten. Je nach Situation kann die Lö- sung sein, Poller zu entfernen oder Anfahrtstrecken zu verlegen. Häufig muss das Parken in Wendeanlagen konsequent unterbunden werden und manchmal sind auch bauliche Verän- derungen an den Straßen oder die Einrichtung von Behälterstandplätzen erforderlich. Die Beteiligung von Ent- sorgungsunternehmen bereits in der Foto: BG Verkehr Planungsphase von Wohngebieten kann viele Probleme verhindern. Ein und dort, wo sie sich nicht vermeiden bände, sich an einer Arbeitsgruppe zu Blick über die Grenze nach Österreich lassen, ein Einweiser den Fahrer un- beteiligen, die einen entsprechenden und die Schweiz zeigte, dass unsere terstützt. „Aber gibt es inzwischen Anforderungskatalog für die Prüfung Nachbarländer ähnlich vorgehen. nicht andere Lösungen?“ fragte Wolf- und Zertifizierung von technischen Dort, wo das Rückwärtsfahren den- gang Steinberg, der Vorsitzende des Rückfahrassistenten erarbeitet, fand noch nicht ausgeschlossen werden Vorstandes der BG Verkehr, bei der Be- spontane Zustimmung. Vorgesehen kann, muss es konkrete Handlungs- grüßung. „Und wie sehen sie aus?“ ist die Erstellung einer spezifischen empfehlungen geben. Hierzu sind Mit- Vielfältig, lässt sich das Ergebnis kurz Norm für Rückfahrassistenzsysteme arbeiterschulungen und -unterweisun- zusammenfassen. Die Referenten der an Abfallsammelfahrzeugen. Wichtig gen unerlässlich. Branchenkonferenz zeigten ein großes ist, dass der Fahrer durch ein aktives Spektrum an Hilfestellungen und Lö- System entlastet und nicht durch Abschließend lässt sich festhalten: sungsmöglichkeiten auf. Dazu gehö- mangelnde Ergonomie oder unzurei- Die Branchenkonferenz hat ihr Ziel ren eine gute Fahrausbildung, aber chende Signalwirkung zusätzlich be- erreicht, die Beteiligten zusammenzu- auch organisatorische Maßnahmen lastet wird. bringen und den Entwicklungsstand zur Routenplanung sowie Fahrerassis- zur Risikominimierung bei Rück- tenzsysteme für mehr Sicherheit bei Deutlich wurde, dass neben einer wärtsfahrten aufzuzeigen. Sie brachte der Rückwärtsfahrt. Fortentwicklung der technischen Sys- mehr Klarheit in die Debatte und un- teme, insbesondere im Bereich der Or- terstützt damit den derzeitigen Dis- Verschiedene Systeme wurden vor- ganisation, noch deutliches Potenzial kussionsprozess im Sachgebiet Abfall- gestellt. Die Aufgaben dieser Systeme liegt. Besonders die vielfältigen Bei- wirtschaft der DGUV, wo über die reichen von der Warnung der Fahrer spiele aus der Praxis zeigten eine er- Inhalte der neuen Branchenregel „Ab- bis hin zu selbständigem Stoppen des folgreiche Herangehensweise bei der fallsammlung“ gesprochen wird, die Fahrzeuges. Um optimal zu wirken, Einleitung von Änderungen. Vertreter im Herbst erscheinen soll. l müssen sie hinsichtlich Ergonomie, Zuverlässigkeit und Leistungsfähig- keit verschiedene Kriterien erfüllen. Als Fazit kann man festhalten: Fahrer- UnternehmensBeratung Zukunftsorientierte Beratung – aus der Branche für die Branche assistenzsysteme tragen schon heute Die Fachberater stehen Ihnen für eine kompetente betriebswirtschaftliche Beratung gerne zu einer deutlichen Verbesserung der zur Verfügung. Situation bei, aber ein vollwertiger Er- Rufen Sie uns an, Ihre Ansprechpartner: satz für die Unterstützung durch den Reinhold Leusmann Sven Heinz Einweiser sind sie noch nicht. Noch Fon: (02 51) 60 61-442 Fon: (02 51) 60 61-444 fehlt es an klaren funktionalen, ergo- leusmann@vvwl.de heinz@vvwl.de nomischen und regulatorischen An- Unser Beratungsziel ist eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit forderungen. Dies soll nach Ansicht unseren Kunden. Vertrauen und Kompetenz, dafür garantiert der Verband. der Branchenkonferenz so nicht blei- ben. Die Anregung der BG Verkehr an Mittelstandsorientiert. Branchenkompetent. – Wir begleiten Sie in die Zukunft! Unternehmen, Hersteller und Ver- Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016 15
Logistikcluster.NRW Infrastruktur und Innovation: Investieren wir genug in die Zukunft? 8. Branchenforum SchifffahrtHafenLogistik B ereits zum achten Mal veranstal- teten das Logistikcluster – das vom Verband Verkehrswirtschaft und den notwendigen Vorrang gibt. Und er begrüßte, dass die veranschlagten 264,5 Mrd. Euro bedarfsgerecht zur rung am Rhein über Dormagen-Stür- zelberg hinaus“, so Kösters. Logistik (VVWL) NRW e. V. und dem Engpassbeseitigung auf den Haupt- IHK-Geschäftsführer Dr. Stefan LOG-IT-Club e. V. getragen wird – und verkehrsachsen eingesetzt werden sol- Dietzfelbinger, der als Hausherr der VVWL gemeinsam mit der Nieder- len. grüßte, gratulierte dem Duisburger rheinischen Industrie- und Handels- Hafen zum 300. Geburtstag und wies kammer Duisburg-Wesel-Kleve zu „Noch zu lösen sind in diesem Zu- auf dessen Bedeutung für die Region Duisburg am 13. Juni das Branchen- sammenhang die fehlenden Pla- hin. Forum SchifffahrtHafenLogistik. Die nungs- und Ingenieurs-Kapazitäten. Veranstaltung, die von Michael Cor- Eine deutliche Planungsbeschleuni- Als Hauptredner referierte Rein- des von der Verkehrsrundschau mo- gung, eine nachhaltige Personalauf- hard Klingen, Ministerialdirektor im deriert wurde, stand in diesem Jahr stockung bei Ingenieuren, Prozessop- Bundesministerium für Verkehr und unter der Überschrift „Infrastruktur timierungen auch im Planungsrecht Digitale Infrastruktur – der den kurz- und Innovation: Investieren wir und leistungsfähige Verkehrswegever- fristig verhinderten Parlamentari- genug in die Zukunft?“ und stieß waltungen mit effizienten Umsetzun- schen Staatssekretär Enak Ferlemann wieder mit etwa 100 Teilnehmern aus gen sind das Gebot der Stunde“, er- aus dem Bundesministerium vertrat – Politik, Verwaltung, aus der Schiff- klärte Kösters weiter. Er kritisierte, zum Thema „Welchen strategischen fahrts- und Logistikwirtschaft, aus In- dass die Bedeutung der Verkehrsach- Leitfaden bietet die Bundesverkehrs- dustrie, Handel sowie aus Verbänden sen zu/von den ZARA-Häfen für NRW politik für 2016 plus“. Klingen be- und den IHKen auf reges Interesse. in dem Entwurf nicht ausreichend Be- tonte, dass der neue Bundesverkehrs- rücksichtigung findet. „Wir zweifeln wegeplan mit einem Volumen von Dr. Christoph Kösters, Hauptge- bekanntlich die Ergebnisse der See- 264,5 Milliarden Euro und über 1.000 schäftsführer des VVWL und Cluster- verkehrsprognose 2030 zu den Ent- Projekten das stärkste Investitionspro- manager Logistik NRW zeigte sich in wicklungen der nordwesteuropäi- gramm für die Infrastruktur ist, das seiner Begrüßungsansprache erfreut, schen Seehäfen an und sehen es es in der Bundesrepublik je gab. Er dass der aktuelle Entwurf des BVWP kritisch, dass diese als eine der Grund- wies darauf hin, dass Nordrhein-West- 2030 deutlich zeigt, dass die Bundes- lagen des BVWP 2030 dienen, mit der falen mit rund 19 Prozent den höchs- verkehrspolitik eine Kehrtwende in Folge der „Schlechterrechnung“ der ten Anteil an Investitionen in den der Infrastruktur-Finanzierung voll- Seehafen-Anbindungen von NRW zu Neu- und Ausbau von Straßen hat. ziehen möchte und künftig dem Er- den ZARA Häfen, Eiserner Rhein oder Damit sei im Vergleich zum BVWP halt der bestehenden Infrastruktur Abladeverbesserung/Sohlenstabilisie- 2003 der Anteil beim Neu- und Aus- bau von Straßen um über 60 Prozent gesteigert – von 7,924 Milliarden Euro auf 12,950 Milliarden Euro. Erstmals seien an der Erstellung des BVWP Bürgerinnen und Bürger beteiligt ge- wesen. Insgesamt seien im BMVI 40.000 Rückmeldungen eingegangen, die jetzt ausgewertet würden. Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, wies in sei- nem Vortrag „Perspektiven und Inno- vationspotentiale der Häfen in der Ma- ritimen Logistik“ kritisch darauf hin, dass die bisherigen Planungen an den Nordhäfen auf Wirtschaftwachstum Blick ins Auditorium ausgerichtet waren, dass aber der der- 16 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 7–8/2016
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