FFG FOKUS - ERFOLGREICH IN EUROPA ÖSTERREICH UND DAS 7. EU-RAHMENPROGRAMM FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND DEMONSTRATION
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FFG Fokus | August 2014 FFG FOKUS ERFOLGREICH IN EUROPA ÖSTERREICH UND DAS 7. EU-RAHMENPROGRAMM FÜR FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND DEMONSTRATION FFG FOKUS 1
INHALT INHALT Erfolgreich in Europa 3 Die Programmsäulen Statements aus Österreichs Forschungs- „Ideen“ und „Menschen“ 25 und Innovations-Community 6 Success-Storys „Ideen“ und „Menschen“ Das 7. Rahmenprogramm im Überblick 8 Die FFG – Drehscheibe für europäische CanCoop 27 und internationale Programme 11 CRYTERION 28 PROTINT 29 BATWOMAN 30 Die Programmsäule ARC 31 „Zusammenarbeit“ 13 CONSERV PALAEOBIOL 32 Success-Storys „Zusammenarbeit“ WWWforEurope 15 Die Programmsäule Idea Garden 16 „Kapazitäten“ 33 OCTIPS 17 PubTrans4All 18 Success-Storys „Kapazitäten“ MultiPlat 19 BBMRI-ERIC 34 BioMaxEff 20 INQUIRE 35 EcoSeed 21 CompoBall 36 CLARA 22 FALCON & ALBICAN 37 ProVisG 23 ASSERT 24 Ausblick auf Horizon 2020 38 Glossar und Abkürzungen 39 IMPRESSUM 1. Auflage, August 2014 Gestaltung und Produktion: Roberto Grill Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Druck: Styria Print GmbH Österreichische Forschungsförderungsgesell- schaft mbH, 1090 Wien, Sensengasse 1, Foto Titelseite: shutterstock FN 252263a, HG Wien Alle Angaben in dieser Broschüre erfolgen Projektleitung: trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Mag. Alexander Kosz, MA, MSc Eine Haftung ist ausgeschlossen. Redaktion: Alle Rechte, insbesondere das Recht der Mag. Werner Schandor, www.textbox.at; Vervielfältigung und der Verbreitung sowie Mag. Marisa Sebald, FFG der Übersetzung, sind vorbehalten. 2 www.ffg.at
ERFOLGREICH IN EUROPA ERFOLGREICH IN EUROPA Rund eine Milliarde Euro an Rückflüssen, 3.180 Projektbeteiligungen aus Österreich, über 350 Projekte unter österreichischer Leitung: Das 7. EU-Rahmenprogramm war ein voller Erfolg für die heimischen Hochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen. F orschung und Innovation haben haben die Hochschulen insgesamt rund oberste Priorität, wenn es darum 645 Millionen Euro aus dem 7. EU-For- Foto: BMWFW/Hans Ringhofer geht, den Wirtschafts- und Lebens- schungsrahmenprogramm eingeworben. raum Europa wettbewerbsfähig und zu- Aber das 7. Rahmenprogramm bedeutet kunftsfit zu machen. Rund 50 Milliarden für die österreichischen Teilnehmer weit Euro hat die EU für das 7. Forschungs- mehr als eine zusätzliche Finanzierungs- rahmenprogramm zur Verfügung gestellt, quelle für ihre Forschungen. das eben angelaufene Nachfolgepro- „In den rund 2.300 Projekten mit gramm Horizon 2020 ist sogar mit rund österreichischen Beteiligungen arbeiten 80 Milliarden Euro dotiert. Damit ist es die heimischen Forscher und Forsche- das größte transnationale, kooperative rinnen mit über 23.000 Projektpartnern Forschungsprogramm weltweit. aus dem Ausland zusammen“, sagt Mitterlehner. „Das ist ein kräftiger Mit einer Rückflussquote von 125 Pro- Anschub für die Kooperation von Wis- zent, also dem Verhältnis des österrei- senschaft und Wirtschaft und fördert die chischen Beitrages zum Anteil an den Mobilität von Forschern und Forsche- rückholbaren Geldern, hat Österreich die rinnen ebenso wie die internationale Herausforderungen bisher mit Bravour Zusammenarbeit von Unternehmen.“ gemeistert. „Die EU-Forschungspro- Dr. Reinhold Mitterlehner gramme stärken den Innovationsstandort Übergeordnetes strategisches Ziel des Bundesminister für Österreich und sichern die Wettbewerbs- 7. Rahmenprogrammes war die Verwirk- Wissenschaft, Forschung fähigkeit unserer Wirtschaft. Daher lichung des so genannten Europäischen und Wirtschaft wollen wir unsere gute Position in Zu- Forschungsraumes (European Research kunft weiter ausbauen“, betont Wissen- Area, ERA). „Zum Europäischen For- schafts-, Forschungs- und Wirtschaftsmi- schungsraum gehören nicht nur verbes- nister Reinhold Mitterlehner. serte finanzielle und organisatorische „Unternehmen sowie Forschungs- und Rahmenbedingungen für Forschung und Hochschulinstitute haben von der Innovation. Es geht vor allem darum, Teilnahme am EU-Forschungsrahmenpro- die Fragmentierung der europäischen For- gramm vielfach profitiert. Von insgesamt schungslandschaft zu verringern und die fast einer Milliarde Euro, die an Förde- Koordination zu verbessern. Nur dadurch rungen österreichischen Teilnehmern kann Europa sein gesamtes Potenzial zugesprochen wurde, konnten allein die ausschöpfen und seine Wettbewerbsfä- Unternehmen rund 200 Millionen Euro higkeit weiter steigern“, so Mitterlehner abrufen.“ zum strategischen Hintergrund. „Wissen schafft Zukunft. Daher ist es Den Mehrwert für Österreich nützen gerade für ein exportstarkes Industrie- Nicht nur die Unternehmen, sondern land wie Österreich außerordentlich auch die heimischen Hochschulen und wichtig, hier an führender Position betei- Forschungsinstitute zählen zu den strah- ligt zu sein.“ lenden Gewinnern im Wettbewerb um EU-Fördergelder. Im Programm „Ideen“ Gesellschaftliche Herausforderungen (Pionierforschung) konnte Österreich 109 bewältigen ERC Grants einwerben. Im Ranking der Europa zur führenden Wirtschaftsregion Erfolgsquote liegt Österreich damit auf der Welt zu machen, ist das übergeord- Platz 4, gleichauf mit den Niederlanden nete Ziel der EU-Forschungsprogramme. und Großbritannien (hinter Schweiz, Daneben sollen sie aber auch maßgeb- Israel und Frankreich). Hochschulen lich dazu beitragen, die „grand chal- (Universitäten und Fachhochschulen) lenges“, also die sozioökonomischen stellen rund 38 Prozent der österreichi- Herausforderungen zu bewältigen, vor schen Beteiligungen. Gemeinsam mit den denen Europa steht: Umwelt, Energie, außeruniversitären Forschungsinstituten Verkehr, Gesundheit, Lebensmittel und FFG FOKUS 3
ERFOLGREICH IN EUROPA Foto: BMG/Christian Herzenberger Foto: BMLFUW/Alexander Haiden Foto: BMVIT/Peter Rigaud Doris Bures Alois Stöger, diplômé DI Andrä Rupprechter Bundesministerin Bundesminister für Bundesminister für Land- und für Verkehr, Innovation Gesundheit Forstwirtschaft, Umwelt und und Technologie Wasserwirtschaft Sicherheit zählen daher auch zu den Mehr Chancen für die mittelständische nehmen in Europa bieten. „Europäische wichtigsten thematischen Schwerpunk- Wirtschaft Unternehmen können in der globalisier- ten in den EU-Forschungsprogrammen. Die heimischen kleinen und mittleren ten Wirtschaft nur überleben, wenn wir „Europäische Herausforderung brau- Unternehmen waren besonders erfolg- auf Kreativität und Innovation setzen. chen europäische Lösungen“, sagt reich im 7. Forschungsrahmenprogramm. Forschung, Entwicklung, Innovation und Innovations- und Technologieministerin Insgesamt konnten KMU durch ihre Teil- die wirtschaftliche Umsetzung gehören Doris Bures. „Forschung und Innovation nahme an Projekten über 150 Millionen zusammen“, sagt Leitl. „Das aktuelle sind unabdingbar, um die Lebensqua- Euro einwerben, ein Anteil, mit dem sich Programm der EU für die F&E-Förderung, lität in Europa weiter zu verbessern. Österreich im europäischen Vergleich Horizon 2020, deckt alle Phasen von der Dazu gehören umweltfreundliche und sehr gut positionieren konnte. „Das Grundlagenforschung bis zur Umsetzung effiziente Verkehrssysteme ebenso wie Forschungsrahmenprogramm ist neben im Markt ab. Ich bin überzeugt, dass die persönliche Sicherheit oder ein der EU-Regionalförderung der wichtigste viele heimische Unternehmen die Mög- selbstbestimmtes, umgebungsunter- Hebel, um in der Europäischen Union lichkeiten dieses Programms zu ihrem stütztes Leben im Alter.“ Der Technolo- Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit Vorteil nutzen werden.“ gieministerin sind dabei die Synergien zu forcieren“, sagt der Präsident der mit den österreichischen Strategien und Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Forschung im Dienst der Gesundheit Programmen im Technologiebereich Leitl. „Gerade für kleine und mittlere Un- Mit über sechs Milliarden Euro verfügte besonders wichtig. Das wird erreicht ternehmen ist die Teilnahme an internati- die Gesundheitsforschung über das durch die Unterstützung von Initiativen, onalen Programmen manchmal schwie- zweitgrößte thematische Budget im 7. die gemeinsam von der Europäischen rig. Ich bin stolz auf die österreichischen Rahmenprogramm. Im Nachfolgepro- Kommission und der Industrie oder von Unternehmen, die mit europäischen gramm, Horizon 2020, steht die Gesund- Kommission und Mitgliedstaaten Partnern Forschungs- und Innovations- heitsforschung mit über 7,4 Milliarden finanziert werden und durch die ge- projekte umgesetzt haben. Sie haben Euro sogar an erster Stelle. Neben der zielte strategische Gestaltung von öster- die Herausforderungen hervorragend Entwicklung neuer Therapien bildeten reichischen Technologieprogrammen. gemeistert und sich damit als leistungs- Themen wie Medizininformatik, seltene „Die besonders guten Rückflüsse fähige Innovatoren positioniert.“ Krankheiten und die Überführung von Er- aus dem 7. Rahmenprogramm im gebnissen aus der Grundlagenforschung Technologiebereich beweisen den Auch in Zukunft gehe es darum, die in neue Produkte weitere Schwerpunkte Erfolg“, so Bures. Chancen zu nützen, die sich den Unter- im 7. Rahmenprogramm. Auch neue 4 www.ffg.at
ERFOLGREICH IN EUROPA Foto: WKÖ/Doris Kucera Foto: FFG/Petra Spiola Foto: FFG/Petra Spiola Dr. Christoph Leitl Dr. Klaus Pseiner Dr. Henrietta Egerth Präsident der Wirtschafts- Geschäftsführer der FFG Geschäftsführerin der FFG kammer Österreich Plattformen und Initiativen, wie jene zu Österreich setzt auf nachhaltige mehr als 77 Millionen Euro an Förde- „Innovative Medicines“ oder „Nanome- Landwirtschaft rungen von österreichischen Organisati- dicine“ illustrieren den Forschungsbedarf „Ein lebenswertes Österreich mit einer onen eingeworben werden. im Bereich der Gesundheit. nachhaltigen Landwirtschaft, einer intakten Umwelt und gesunden, hoch- One-Stop-Shop für die angewandte „Unsere Aufgabe ist es, eine qualitativ wertigen Lebensmitteln zu sichern, ist Forschung hochstehende, effektive und effiziente unser oberstes Ziel. Das ist aber nur mit Die EU-Forschungsrahmenprogramme Gesundheitsversorgung für alle Men- einer aktiven Mitwirkung in europäischen haben maßgeblich dazu beigetragen, schen sicherzustellen, die auch lang- Gremien, Netzwerken und Initiativen Österreichs Forschung und Innovation in fristig finanzierbar bleibt“, beschreibt möglich“, sagt Landwirtschafts- und internationale Netzwerke einzubinden. Gesundheitsminister Alois Stöger seine Umweltminister Andrä Rupprechter. Gleichzeitig wird die Verschränkung na- Ziele. „Dabei ist es nicht nur wichtig, „Neben der Gestaltung der gemeinsamen tionaler und internationaler Programme neue Therapien zu entwickeln, sondern EU-Agrarpolitik bedeutet die österrei- immer wichtiger. „Mit ihrem umfas- auch, das gesamte Gesundheitssystem chische Teilnahme am 7. Rahmenpro- senden Portfolio kann die FFG für jeden weiter zu optimieren, und zwar unter gramm für uns die Möglichkeit, innovative Förderbedarf das richtige Paket schnü- Einbeziehung aller Bedarfsträger und Technologien für Umwelt und Landwirt- ren“, so die Geschäftsführer der Öster- Beteiligten. Diesen systemischen Ansatz schaft mitzuentwickeln und von den reichischen Forschungsförderungsgesell- verfolgte auch das 7. Rahmenprogramm. europäischen Netzwerken zu profitieren.“ schaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Die sehr erfolgreiche Teilnahme österrei- Pseiner. „Multilaterale Programme und chischer Organisationen hat daher viele Forschung und Innovation in den Be- Initiativen gewinnen ebenso an Gewicht positive Impulse für das österreichische reichen Lebensmittel, Landwirtschaft, wie institutionelle Netzwerke, die das Gesundheitssystem gebracht.“ Rund 110 Biotechnologie, Umwelt und Wasser wur- Agendasetting auf EU-Ebene beeinflus- Millionen Euro konnten österreichische den vorrangig in zwei Förderprogrammen sen. Die FFG hat sich auf europäischer Organisationen aus dem 7. Rahmen- des 7. Rahmenprogramms gefördert, im Ebene schon bisher den Status einer programm einwerben – neben weiteren thematischen Programm „Lebensmittel, Best-Practice-Organisation erarbeitet gesundheitsrelevanten Projekten, die Landwirtschaft, Fischerei und Biotechno- und wird ihre Positionierung auf interna- aus anderen Programmlinien gefördert logie“ und im thematischen Programm tionaler Ebene noch weiter stärken.“ wurden (ERC Grants, Marie-Curie-Maß- „Umwelt einschließlich Klimawandel“. In nahmen, KMU-Förderschiene). beiden Programmen konnten insgesamt FFG FOKUS 5
STATEMENTS ÖSTERREICHS FORSCHUNGS- UND INNOVATIONSCOMMUNITY ÜBER DAS 7. RAHMENPROGRAMM In den Rahmenprogrammen 217 Forschungsprojekte mit sieht die Universität Wien eine einem Budget von 98 Mio. Euro Foto: Raimund Appel Foto: Franz Pfluegl wichtige Quelle, um Spitzenfor- machen die TU Wien im 7. Rah- schung zu finanzieren und die menprogramm (2007 – 2013) Vernetzung mit renommierten zu Österreichs erfolgreichster europäischen Universitäten und Institution. Mit Horizon 2020 an Forschungseinrichtungen voranzutreiben und zu vertie- diese Erfolge anzuknüpfen, erfordert neue Ansätze, z. B. eine fen. Mit über 200 EU-Projekten und 25 ERC Grants ist dies verstärkte Vernetzung von Universität und Unternehmen. Die bereits bisher sehr gut gelungen. Eine besondere Qualität Erforschung von Lösungen für die gesellschaftlichen Heraus- der Rahmenprogramme sind die vielfältigen Möglichkeiten forderungen – etwa die Energieversorgung – erfordert Exzel- der Beteiligung. Insbesondere in den thematisch offenen lenz über die disziplinäre Wissensbasis hinaus. Dafür ist die Programmlinien, die in Horizon 2020 weitergeführt werden, TU Wien mit ihren fakultätsübergreifenden Kompetenzen gut sieht die Universität Wien sehr viel Potenzial für die Zukunft. gerüstet und erfüllt zentrale Bedürfnisse von Gesellschaft Dank ihrer Fächervielfalt und Interdisziplinarität wird die und Wirtschaft. Universität Wien insbesondere zu den großen gesellschaft- Univ.-Prof.in DIin Dr.in Sabine Seidler lichen Herausforderungen einen wichtigen Forschungsbei- Rektorin der Technischen Universität Wien trag leisten können. Univ.-Prof. DI Dr. Dr. h. c. Heinz W. Engl Rektor der Universität Wien Foto: Helmut Lunghammer Die TU Graz ist seit den ersten Ausschreibungen der For- schungsrahmenprogramme auf EU-Ebene aktiv. Den größten Erfolg bisher kann sie bei Be- teiligungen im 7. Rahmenpro- gramm verbuchen mit 144 Projekten und einem bewilligten Fördervolumen von rund 50 Mio. Euro. Die internationalen Kooperationen mit namhaften wissenschaftlichen Einrich- tungen und Unternehmen in den Bereichen IKT, Transport, Energie, Biotechnologie, Materialien u. a. leisten einen maß- geblichen Beitrag zur Profilbildung und Stärkung der Fields of Expertise (FoE) wie auch zum hohen Niveau von Forschung und forschungsgeleiteter Lehre an der TU Graz. Univ.-Prof. DI Dr. Dr. h. c. Harald Kainz Rektor der Technischen Universität Graz 6 www.ffg.at
STATEMENTS AVL Die EU-Forschungsprogramme bringen wissenschaftlichen, Foto: Sepp Dreissinger technologischen und wirtschaft- lichen Nutzen. Allein im 7. Rahmenprogramm weist Österreich eine überdurch- schnittlich hohe Bewilligungs- quote auf. Gleiches gilt für die Österreichische Akademie der Wissenschaften – sie konnte ihre Beteiligungen kontinuier- lich ausweiten: Die ÖAW konnte 26 ERC Grants sowohl in den Geistes- als auch in den Naturwissenschaften mit durchschnittlich 1,5 Mio. Euro pro Grant einwerben. Diese Infineon ist ein führendes Erfolgsgeschichte umfasst zudem europäische Verbundpro- Hightech-Unternehmen im jekte sowie Exzellenznetzwerke und legt die Latte für Bereich Mikroelektronik für Foto: Johannes Puch europäische Forschungsgelder im Horizon 2020 hoch. Erste Energieeffizienz, Mobilität und Anträge in der Exzellenzschiene wurden bereits eingereicht. Sicherheit. Ich sehe das 7. Rah- Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger menprogramm als strategisches Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Instrument zur Stärkung unserer globalen innovationsorientierten Wettbewerbsfähigkeit „Made in Europe“. Gemeinsam mit den besten Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft haben wir unsere Beteiligung am 7. Rahmenprogramm entlang der Wertschöpfungskette ausgerichtet. Unser primäres Interesse gilt der Stärkung unserer Innovationskraft sowie dem europäischen „Agenda Für die AVL ist die Teilnahme an Setting“; die Förderung muss stimmen, aber wir machen den europäischen Forschungs- kein einziges Projekt nur wegen der Förderung. Horizon 2020 Foto: Christian Jungwirth rahmenprogrammen von mit seiner deutlichen Vereinfachung und den inhaltlichen hoher strategischer Bedeutung. Schwerpunkten ist die richtige Fortsetzung. Einerseits können wesentliche DIin Dr.in Sabine Herlitschka, MBA Forschungs- und Innovations- Vorstandsvorsitzende & CTO Infineon Technologies Austria AG impulse von gemeinsam mit europäischen Partnern durchgeführten Projekten gewonnen werden, andererseits kann die AVL dadurch ihr europäisches Netzwerk kontinuierlich ausbauen. Die AVL begrüßt die Änderungen in Horizon 2020, insbesondere den stärkeren Fokus auf Innovation, die einheitlichen Förderquoten und die Vereinfachung der Abwicklungsprozesse. Wir können erwarten, dass Horizon 2020 der europäischen Forschung Das AIT Austrian Institute of und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nochmals Technology war bis dato bei der Foto: Peter Rigaud stärkere Impulse zu geben vermag. Einwerbung von europäischen Prof. DI Dr. h. c. Helmut O. List Fördermitteln sehr erfolgreich. CEO AVL List GmbH Wir konnten dadurch bis zur Vergabe der ersten Projekte aus dem neuen Programm Horizon 2020 eine gute Auftrags- lage im Bereich der geförderten Projekte aufbauen. Jetzt ist allerdings zu beobachten, dass vor allem Länder der EU-28, bei denen Einsparungen bzw. keine Steigerungen im natio- nalen Budget für Forschung, Innovation und Wissenschaft zu JOANNEUM RESEARCH hat sich verzeichnen sind, verstärkt in das neue EU-Förderprogramm mit 62 Forschungsprojekten im drängen. Damit steigt die Anzahl der eingereichten Förderan- Foto: Bernhard Bergmann 7. Rahmenprogramm der EU träge. Gleichzeitig werden auf EU-Ebene gesamthaft weniger beteiligt. Wir konnten dabei Anträge positiv beurteilt. Insgesamt verschärfen sich hier Fördergelder in Höhe von rund 28 der Wettbewerb und die Rahmenbedingungen deutlich. Das Mio. Euro für uns lukrieren. In den begrüßen wir, denn nur die Besten kommen damit zum Zug. Projekten forschten wir gemein- Darin liegt auch unser Anspruch begründet, nämlich den sam mit rund 500 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. besten Output für unsere Kunden und Partner zu erbringen. Diese Zahl belegt eindrucksvoll die international erfolgreichen Prof. Dr. Wolfgang Knoll Spitzenleistungen unserer Forscher und Forscherinnen und ist Geschäftsführer AIT Austrian Institute of Technology GmbH auch ein wesentlicher Indikator für den Technologietransfer in die Wirtschaft. Wir wollen diese Erfolgsstory im Rahmen des Programms Horizon 2020 weiter ausbauen. Bei schwierigen Fragestellungen im Zusammenhang mit den umfangreichen Pro- grammdokumenten wurden wir von der FFG kompetent beraten. Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, MBA Geschäftsführer JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH FFG FOKUS FF FFG F KU FO KUS 7
PROGRAMMDESIGN & ERFOLGE 7. RAHMENPROGRAMM DAS 7. EU-RAHMENPROGRAMM FÜR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG VIER SÄULEN FÜR EIN DYNAMISCHES EUROPA In Lissabon anno 2000 hat sich Europa das Ziel gesteckt, zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Von diesem Gedanken geleitet, investierte die Europäische Union von 2007 bis 2013 im 7. Rahmenprogramm rund 50 Milliarden Euro in Forschung und technologische Entwicklung. Vom Aufbau global wettbewerbsfähiger Das 7. Rahmenprogramm (7. RP) bot ein großen Projekten bot das Programm – Forschungszusammenarbeit über die breites und teilweise auch komplexes wie der österreichische Erfolg zeigt – von Förderung der akademischen Mobilität, Spektrum an Förderformen und -themen. 2007 bis 2013 viele gut genutzte Anreize von Grants für Spitzenforschung und Erstmals wurde dabei der Zeitrahmen für die österreichische Wissenschaft und Stipendien für High Potentials bis hin entlang der EU-Finanzplanung von vier Wirtschaft. Inhaltlich stützte sich das zur gezielten Innovationsspritze für auf sieben Jahre ausgedehnt. Mit einem 7. RP auf vier Säulen, die sogenannten Klein- und Mittelbetriebe: attraktiven Angebot aus kleinen bis sehr „Spezifischen Programme“: Zusammenarbeit Ideen Menschen Kapazitäten (COOPERATION) (IDEAS) (PEOPLE) (CAPACITIES) Schwerpunkt: Schwerpunkt: Schwerpunkt: Schwerpunkt: Kooperation zwischen exzellente Grundlagen- Mobilität von Ausbau der europäischen Wirtschaft & Wissen- forschung Forschenden Innovationskapazitäten schaft (Verbundfor- Volumen: Volumen: Volumen: schung) entlang von 7,5 Mrd. Euro 4,8 Mrd. Euro 4,1 Mrd. Euro zehn thematischen Schwerpunkten Volumen: 32,4 Mrd. Euro 50,5 Mrd. € Grundlagenforschung & Technologie- • Gemeinsame Technologieinitiativen initiativen als zentrale neue Akzente (Joint Technology Initiatives, JTI) haben des 7. RP bereits im Übergang zum 7. Rahmen- • Mit der Programmsäule „Ideen“ und programm die F&E-Zusammenarbeit Gesamtbudget der damit verbundenen Einrichtung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft 7. Rahmenprogramm* des Europäischen Forschungsrates entlang von industriegetriebenen For- 16,7 % (European Research Council, ERC) schungsfragestellungen intensiviert. wurde erstmals im 7. RP auch exzel- • Mit der Erweiterung der ERA-NETs kam lente Grundlagenforschung substanti- es zur besseren Koordinierung und Ab- ell gefördert. Die Nachfrage nach ERC stimmung nationaler und europäischer Bewilligungsquote aller evaluierten Grants und damit der Erfolg des Pro- Programme mit zahlreichen transnati- Projekte EU-weit grammes „Ideen“ hat alle Erwartungen onalen Ausschreibungen, die großteils 22.341 übertroffen. auch von der FFG abgewickelt wurden. bewilligte Projekte EU-weit 8 www.ffg.at * exkl. EURATOM
PROGRAMMDESIGN & ERFOLGE 7. RAHMENPROGRAMM Mit dem 7. Rahmenprogramm ging auch der Aufbau des Europäischen Technolo- Förderungen nach Organisationskategorien (Österreich) gieinstituts (European Institute of Innova- tion and Technology, EIT) einher. Das EIT zielt darauf ab, europäische Innovations- partnerschaften im Wissensdreieck von Ausbildung – Forschung – Innovation zu Kleine und schaffen. mittlere Unternehmen 16 % Großunternehmen Viele neue Akzente, die mit dem 7. RP 7% gesetzt bzw. intensiviert wurden, finden in Horizon 2020 ihre Fortsetzung. Restliche Kategorien* 9% 352 Projekte unter österreichischer Koordination 19,7 % Bewilligungsquote österreichischer Außer- universitäre Forschungs- Universi- täten und Hochschulen KoordinatorInnen einrichtungen 43 % 25 % 3.180 österreichische Projektbeteiligungen Förderungen nach Bundesländern und Förderanteile nach Organisationstypen in % Restliche HES Kategorien* Universitäten und Hochschulen SME Förderungen REC Kleine und Bundesland Außeruniversitäre mittlere (Anteil Förderungen Forschungs- Unternehmen Bundesland an einrichtungen 12 Förderung AT in %) 12 3 42 3 504,4 Mio. 3 28 (53,1 %) 24 70,2 Mio. 42 31 55,4 Mio. 47 (7,4 %) (5,8 %) Large 22 16 Großunternehmen 5 10 16 0,1% der vertraglich gebundenen Förderungen können keinem Bundesland zugeordnet werden. 7 2 9 15 1,7 Mio. 6 (0,2 %) 28,5 Mio. 1 50 13 174,0 Mio. 47 6 (3,0 %) 81 18 (18,3 %) 27 28 3 5,5 Mio. 1 80,0 Mio. 23 47 (0,6 %) (8,4 %) 2 20 77 29 31 29,0 Mio. (3,1 %) 3 35 *Restliche Kategorien: u. a. Museen, internationale Organisationen (INO), EU-Institutionen, Vereine, Consulter, öffentlicher Sektor (Public) FFG FOKUS 9
PROGRAMMDESIGN & ERFOLGE 7. RAHMENPROGRAMM Forschungsgelder für Österreich Insgesamt werden österreichische Forschungsorganisationen und Unter- Der Nutzen durch die Teilnahme am 7. Rahmenprogramm geht aber weit über den rein finanziellen Beitrag hinaus. Für 949,1 Mio. € Fördervolumen für österreichische nehmen – nach Vorliegen der letzten die beteiligten Organisationen eröffnen Organisationen Ergebnisse – ca. 1 Milliarde Euro aus sich neue Netzwerke und Partnerschaf- dem 7. RP zurückgeholt haben. ten, die häufig weit über das individu- elle Forschungsprojekt hinausreichen. Rund 16 % davon gingen an KMU, weitere 7 % an Großunternehmen. Den Großteil der von Österreich lukrierten Darüber hinaus leisten Europas Forsche- rinnen und Forscher mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung 125 % Österreichische Rückflussquote Fördergelder sicherten sich Universitäten sozioökonomischer Herausforderungen, und Hochschulen (43 %) sowie außer- wie in den Bereichen Gesundheit, Ener- universitäre Forschungseinrichtungen gie und Umwelt, Mobilität oder alternde (25 %). Gesellschaft. Bewilligte Projekte mit österreichischer Beteiligung 48 Island Österreichische e Beteiligungen 549 2 783 Finnland kooperieren 3.180-mal 180-mal mit Färöer Schweden 23.029 europäischen ischen und internationalen n Beteiligungen 350 Norwegen in 2.291 Projekten kten (davon 134 995-mal mit Drittstaaten rittstaaten und Estland 86-mal mit EU-Institutionen). Institutionen). 60 Lettland 447 81 Dänemark Litauen 287 Irland 2.504 Großbritannien 1.438 454 Niederlande Polen 1.037 Belgien 4.028 349 Luxemburg 55 Deutschland Tschechien 133 14 Slowakei Moldawien 3.180 Österreich 330 1.949 Lichtenstein 5 Ungarn 241 Frankreich Schweiz 846 Rumänien 220 Slowenien 13 Bosnien 105 Herzegowina Kroatien 96 182 Serbien Bulgarien 1.970 Montenegro 19 Italien 21 Mazedonien 1.611 17 255 387 Spanien Albanien 203 Israel Portugal Türkei 603 Griechenland 76 Zypern 46 Malta Alle Zahlen und grafischen Darstellungen zum 7. Rahmenprogramm in dieser Publikation basieren auf: M. Ehardt-Schmiederer, J. Brücker, D. Milovanović, V. Postl, C. Kobel, F. Hackl, L. Schleicher, A. Antúnez: 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration (2007–2013), PROVISO-Bericht – Frühjahr 2014, Wien 2014. Datenstand 11/2013. 10 www.ffg.at
DIE NATIONALE KONTAKTSTELLE DIE FFG – DREHSCHEIBE FÜR EUROPÄISCHE UND INTERNATIONALE PROGRAMME 44.000 BERATUNGEN FÜR DEN PROJEKT-ERFOLG Das Resultat von 600 Veranstaltungen und rund 44.000 Beratungen: Die Erfolgsquote etwa in der Programmsäule „Zusammenarbeit“ war bei den von der FFG intensiv betreuten Projekten deutlich höher als im EU-Schnitt. – Ein wichtiger Beitrag zum überdurchschnittlich guten Abschneiden der österreichischen Forschungscommunity innerhalb des 7. Rahmenprogrammes. Die FFG ist die zentrale Drehscheibe und -reporting. Im Rahmen von so ge- merInnen – vom Projekt-Newcomer bis und Servicestelle in allen Fragen zu nannten „proposal checks“ werden die zum versierten EU-Profi – wurden in insge- europäischen und internationalen Projektanträge von der FFG auf Herz samt 116 Veranstaltungen trainiert. Damit Forschungsprogrammen. Sie unterstützt und Nieren geprüft, um die Erfolgs- hat sich das Angebot der FFG-Akademie in der Projektvorbereitung und -durch- chancen einer Projekteinreichung zu als Ergänzung zur individuellen Beratung führung und informiert über geeignete erhöhen. In Summe leistete die FFG nicht nur in Österreich sehr gut bewährt, Förderprogramme und Finanzierungsmög- von 2007 bis 2013 rund 44.000 Bera- es hatte auch Vorbildwirkung für andere lichkeiten. Als Nationale Kontaktstelle tungen zum 7. RP. europäische Länder. (National Contact Point, NCP) für das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm und für FFG-Akademie für nachhaltigen Verschränkung nationaler und Horizon 2020 ist die FFG erste Anlaufstelle Kompetenzaufbau internationaler Programme für Österreichs Forschende aus Wissen- 2008 wurde die FFG-Akademie ins Leben Forschung und Entwicklung finden im schaft und Wirtschaft. Sie arbeitet dabei gerufen. Ihre kompakten Trainings vermit- internationalen Kontext statt. Damit im Auftrag einer breiten Basis von mehre- telten das Rüstzeug für die erfolgreiche spielen europäische und internationale ren österreichischen Ministerien und der Antragstellung und ein effizientes Ma- Programme auch im Gesamtportfolio der Wirtschaftskammer Österreich. nagement im 7. RP. Rund 2.400 Teilneh- FFG eine immer wichtigere Rolle. Die Beteiligung am 7. Rahmenprogramm (7. RP) bedeutete für alle ForscherInnen eine Herausforderung, die weit über wissenschaftliche Fragestellungen Beratungen nach Organisationstyp hinausging. Hier unterstützte die FFG mit Beratung, Coaching, Vernetzung und Training von der Projektidee bis zum Abschluss. Universitäten und Sonstige Unternehmen Hochschulen 600 Veranstaltungen in 7 Jahren 1.010 / 2 % 14.962 / 34 % Insgesamt besuchten rund 23.000 Großunternehmen Personen die mehr als 600 Veranstal- 1.616 / 4 % tungen, die von der FFG im Kontext des 7. EU-Rahmenprogrammes durchgeführt wurden. Eingebunden in das österreich- weite Netzwerk zur Betreuung des 7. RP, Kleine und kooperierte die FFG eng mit den For- mittlere schungsservicestellen an Universitäten Unternehmen und mit Regionalen Kontaktstellen in 9.319 / 22 % Außer- den Bundesländern. universitäre Forschungs- Persönliche Beratung: das Projekt einrichtungen im Fokus 9.086 / 21 % Zu den zentralen Dienstleistungen der FFG gehört die persönliche Beratung von Forschenden in allen Projektphasen, Sonstige Einrichtungen 7.557 / 17 % etwa bei Aufbau und Strukturierung von Projektvorschlägen, bei inhaltlichen Fra- gestellungen zur Projektausarbeitung, bei der Partnersuche, beim Projektmanage- ment sowie bei Kostenplanung FFG FOKUS 11
DIE NATIONALE KONTAKTSTELLE Servicequalität der FFG auch gramm zu verbessern. Die Europäische haben die FFG für die neue Programmperi- von der EU hoch bewertet Kommission stellte in einem Report zu ode (Horizon 2020) erneut beauftragt, die den Nationalen Kontaktstellen 2011 fest, österreichischen Forschungs-, Techno- dass die österreichische Betreuung als logie- und Innovations-AkteurInnen im So ist die FFG aktiv an mehreren ERA-NETs „Beispiel für ein besonders erfolgreiches Wettbewerb um europäische Fördermittel beteiligt und wickelt die transnationalen Modell, von dem die anderen lernen zu unterstützen. Ausschreibungen ab. Sie betreut zudem können“ gelten könne. Die FFG selbst die Initiativen EUREKA und Eurostars und ist in eine Vielzahl von europäischen unterstützt die österreichische Beteiligung Netzwerken und Initiativen eingebunden. in den Programmen der Europäischen Sie verbindet damit nicht nur Theorie und DATEN UND FAKTEN Weltraumagentur ESA. Insgesamt wurden Praxis, sondern ergänzt damit auch ihre FFG im Jahr 2013 rund 35 Millionen Euro im Dienstleistungen, etwa mit effizienten Kontext internationaler Programme (Joint Methoden zur Partnersuche, Kompetenz- Österreichische Forschungs- Initiatives, ERA-NET, EUREKA, Artikel katalogen oder Kooperationstreffen mit förderungsgesellschaft mbH (FFG) 185) von der FFG vergeben. Durch diese Forschungspartnern aus anderen Ländern. Bereich für Europäische und Verbindung nationaler und internationaler Die Betreuung des 7. RP erfolgte in enger Internationale Programme (EIP) Programme kann die FFG ihre Kunden mit Zusammenarbeit mit den Programmde- Sensengasse 1 einem umfassenden Förder- und Dienst- legierten in den Ressorts der beteiligten 1090 Wien leistungsangebot unterstützen. Ministerien, mit der Wirtschaftskammer +43 (0)5 7755-0 Österreich (WKO), den regionalen Fördera- eip@ffg.at Vielfältige Leistungen für Österreichs genturen und vielen weiteren aktiven Part- www.ffg.at Forschungscommunity nern und EU-AkteurInnen, wie z. B. den Mit ihrem Serviceangebot hat die FFG Forschungsservicestellen an den Universi- Finanzierung: Republik Österreich als Nationale Kontaktstelle (NCP) dazu täten, erfolgreichen EU-KoordinatorInnen und Wirtschaftskammer Österreich beigetragen, die Erfolgschancen österrei- oder versierten Projekt-EvaluatorInnen. chischer ForscherInnen im 7. Rahmenpro- Die Bundesministerien und die WKO Sechs Faktoren für einen überdurchschnittlichen Erfolg Von der FFG intensiv betreute Projekt- anträge hatten in der Programmsäule „Zusammenarbeit“ eine deutlich über dem EU-Schnitt liegende Erfolgsquote. Individuelle Dazu trugen die FFG-ExpertInnen mit ih- Beratung der rer langjährigen Erfahrung und Kompe- AntragstellerInnen tenz bei. Einige der Erfolgsfaktoren: Rund 1.800 proposal Rechts- und checks – davon rund 1.100 Finanzexpertise in der Programmsäule „Zusammenarbeit“ Gut etablierte 116 Trainings Kontakte zur Europäischen der FFG-Akademie Kommission – Zugang mit Best-Practice- zu Hintergrund- Beispielen informationen Frühzeitige Informationen für die österreichische FTI-Community 12 www.ffg.at
SÄULE ZUSAMMENARBEIT DIE PROGRAMMSÄULE „ZUSAMMENARBEIT“ FORSCHUNG BRAUCHT ZUSAMMENARBEIT Mit einer budgetären Ausstattung von mehr als 32 Mrd. Euro – oder 64 % des Gesamtbudgets – bildete die Programmsäule „Zusammenarbeit“ das Herzstück des 7. Rahmenprogrammes. I m Zentrum des spezifischen Pro- kationstechnologien“ (28 % der Förder- DATEN UND FAKTEN grammes „Zusammenarbeit“ stand summe) sowie „Gesundheit“ (19 %) und die grenzüberschreitende Koope- „Verkehr“ (13 %). Im Schnitt wurden die PROGRAMMSÄULE ration bei Forschung, technologischer Projekte in der Programmsäule „Zusam- „ZUSAMMENARBEIT“ Entwicklung und Erprobung auch über menarbeit“ mit 3,6 Mio. Euro gefördert. die Grenzen Europas hinaus. Übergeord- Die Gelder flossen vorrangig in Verbund- Förderbudget insgesamt: netes Ziel war es, die Spitzenforschung projekte (bis zu 20 Mio. Euro Förderung) 32 Mrd. Euro in wichtigen Gebieten der Wissenschaft sowie in Koordinations- und Unterstüt- Evaluierte Projekte gesamt: 43.341 zu stärken, um damit zur Bewältigung zungsmaßnahmen in ausgewählten Bewilligte Projekte gesamt: sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer Bereichen. 6.625 (Bewilligungsquote 15,3 %) und industrieller Herausforderungen in Projektbeteiligungen insgesamt: 74.152 Europa beizutragen. Beim Programm- Die Wirtschaft ins Boot holen Design wurde besonderes Augenmerk auf Die Förderung von kleinen und mittleren Anzahl österreichischer Projekt- die Möglichkeit gelegt, die Entwicklung Unternehmen (KMU), die das Rückgrat Beteiligungen: 2.056 zukunftsweisender Technologien zu der europäischen Wirtschaft darstellen, Von österreichischen Organisationen unterstützen sowie auf unvorhergesehene bildete einen Schwerpunkt des 7. RP. koordinierte Projekte: 250 politische Erfordernisse adäquat und Mindestens 15 % der verfügbaren Summe der Fördergelder für österrei- flexibel reagieren zu können. budgetären Mittel der Programmsäule chische Organisationen: 624 Mio. Euro „Zusammenarbeit“ sollten an KMU ver- Gefördert wurde prioritär in zehn The- geben werden. Dazu wurden Ausschrei- menbereichen – von Gesundheit bis bungen explizit auf die Bedürfnisse von Sicherheit. Der Löwenanteil floss in die KMU zugeschnitten – beispielsweise mit Partneranzahl her kleiner dimensionierten Gebiete „Informations- und Kommuni- offenerer Themengestaltung oder von der Projekten. Laut Europäischer Kommissi- on wurde das 15 %-Ziel europaweit mit 16,9 % erreicht, in Österreich sogar weit Die 10 Themen der Programmsäule „Zusammenarbeit“ überschritten. Aus der Programmsäule nach Förderbudget in Mio. Euro bzw. %-Anteil „Zusammenarbeit“ gingen rund 130 Mio. Sozial-, Wirtschafts- und Euro an die österreichischen KMU. Geisteswissenschaften (SSH) 623 / 2 % Als weiteren Schwerpunkt richtete die Sicherheit (Security) 1.400 / 4 % Informations- und Europäische Kommission Gemeinsame Weltraum (Space) Kommunikations- Technologieinitiativen (Joint Technology 1.430 / 4 % technologien (ICT) 9.050 / 28 % Initiatives, JTI) ein: Sie sollten langfristig Umwelt (ENVIR) öffentlich-private Partnerschaften (PPP) 1.890 / 6 % zwischen der Europäischen Kommission, 1.935 / 6 % Mitgliedsländern und dem privaten Sektor Lebensmittel, etablieren – mit positiven Auswirkungen Landwirtschaft, auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Fischerei und Bio- technologie (FAFB) Wachstum der Industrie. Folgende Technologieinitiativen wurden ins Leben 2.350 / 7 % Gesundheit gerufen: Energie (Energy) (Health) • Luftfahrt (Clean Sky) 6.100 / 19 % • pharmazeutische Forschung (Innovative Medicines Initiative, IMI) 3.475 / 11 % • Embedded Systems (ARTEMIS) Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe • Nanoelektronik (ENIAC) und neue Produktions- Verkehr (Transport) • Brennstoffzellen-/Wasserstoff-For- technologien (NMP) 4.160 / 13 % schung (Fuel Cells and Hydrogen, FCH). FFG FOKUS 13
SÄULE ZUSAMMENARBEIT In vielenThemenbereichen mit hoher (HUMAN BRAIN PROJECT) Im Fokus: die Bewältigung beispielsweise industrieller Relevanz konzipierte die Eu- verwirklicht, an denen sozialer, wirtschaftlicher, AVL, Infineon ropäische Kommission Ausschreibungen: eine Reihe österreichi- ökologischer und industrieller Technologies Die erwähnten Technologieinitiativen scher Partner mitarbeitet. Austria oder sowie öffentlich-private Partnerschaften Das zugehörige Förder- Herausforderungen in Europa. Andritz, hat folgten weitgehend den in Roadmaps defi- programm FET (Future sich u. a. an nierten Bedürfnissen der Industrie. 2008 and Emerging Technologies) – es war in den Programmen Verkehr, Energie und starteten drei PPPs in den Bereichen der ICT-Themenlinie des 7. RP angesiedelt NMP stark beteiligt. Auch kleine und • Fahrzeugindustrie (Green Cars), – legte das Augenmerk auf die Förderung mittlere Unternehmen nutzten das 7. EU- • Produktion (Factories of the zukunftsweisender Technologien und ist Rahmenprogramm und stellen rund 20 % Future, FoF), Vorreiter des gleichnamigen Förderpro- der erfolgreichen Beteiligungen über alle • Bauwirtschaft (Energy-efficient grammes in Horizon 2020. Bereiche. Ausnahmen bildeten das wenig Buildings, EeB). wirtschaftsorientierte Umweltprogramm „Factories of the Future“ war aus öster- Das Programmergebnis und die mit 12 % KMU-Beteiligung sowie der reichischer Sicht besonders erfolgreich österreichische Performance Bereich der Sozial- und Geisteswissen- – gemeinsam mit der themenübergreifen- Besonders stark haben die österrei- schaften (SSH). In SSH dominierten die den Ausschreibung (Joint Call) zu „Smart chischen Universitäten das Programm außeruniversitären Forschungseinrich- Cities and Communities“. Insgesamt 25 „Zusammenarbeit“ genutzt, um grenz- tungen, wie die Österreichische Akademie solcher Joint Calls wurden lanciert, um die überschreitende Forschungsprojekte der Wissenschaften oder das Austrian Multidisziplinarität in den Projekten zu umzusetzen. Die Großindustrie, wie Institute of Technology AIT. fördern; mehr als 1,7 Mrd. Euro wurden dabei zur Verfügung gestellt. Österreichische Beteiligungen an Projekten der Programmsäule Internationale Kooperationen „Zusammenarbeit“ nach Organisationstyp Um Europas Integration in die globale Forschungsgemeinschaft voranzutrei- n Universitäten und Hochschulen n Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ben, setzte die Europäische Kommission n Großunternehmen n Kleine und mittlere Unternehmen Maßnahmen zur Verstärkung der For- n Restliche Kategorien schungszusammenarbeit über die Gren- 100 % zen Europas hinaus. Kooperiert wurde 90 % beispielsweise im Themenfeld „Gesund- 80 % heit“ mit den amerikanischen National 70 % Institutes of Health (NIH). Im Hinblick auf 60 % die internationale Kooperation arbeiteten 50 % österreichische Einrichtungen in Projekten 40 % 30 % des 7. RP vorrangig mit russischen, ameri- 20 % kanischen sowie chinesischen Partneror- 10 % ganisationen zusammen. 0% ICT NMP ENERGY TRANSPORT SECURITY HEALTH FAFB ENVIR SSH SPACE Zukunftsweisende Technologien Vielversprechende, visionäre Ideen wer- den in den nächsten 10 Jahren in den mit je 1 Mrd. Euro dotierten EU-Flaggschiff- In absoluten Zahlen erfolgten die meisten österreichischen Beteiligungen in den Projekten in den Bereichen Graphen Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), Gesundheit, (GRAPHENE) sowie Hirnsimulation Verkehr und Umwelt. Schlüsselzahlen der Programmsäule „Zusammenarbeit“ im Überblick* Programm-Name HEALTH FAFB ICT NMP ENERGY ENVIR TRANS- SSH SPACE SECURITY PORT % bewilligte Anträge / 14,3 % 16,7 % 14,5 % 11,2 % 17,6 % 16,5 % 25,4 % 9,3 % 25,8 % 18,1 % Erfolgsquote (EU) Österreichische 259 149 706 163 95 194 210 93 67 120 Beteiligungen Bewilligte Projekte mit 177 102 485 107 57 136 151 73 51 77 österr. Beteiligung Bewilligte österr. 35 11 104 14 7 16 27 13 10 13 KoordinatorInnen Rückfluss nach Österreich 109,5 33,2 239,2 47,5 34,4 44,5 51,5 20,1 15,7 28,3 in Mio. Euro *Abkürzungen und Erklärungen s. S. 39 14 www.ffg.at
ZUSAMMENARBEIT SOZIAL- & GEISTESWISSENSCHAFTEN Foto: Shutterstock DATEN UND FAKTEN WWWFOREUROPE Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung wwwforeurope-office@wifo.ac.at www.foreurope.eu Ansprechpartner: Prof. Mag. Dr. Karl Aiginger Eckdaten: Projekttyp: Großes Verbundprojekt Projektdauer: 04/2012 – 03/2016 Projektkosten: 10.474.890 Euro davon EU-Förderung: 7.999.858 Euro Projektpartner: 34 aus: Österreich, Ungarn, Frankreich, Deutschland, Italien, Slowakei, Belgien, Tschechien, Großbritannien, Schweden, Spanien, Innovative ökonomische Modelle als Basis für neues, dynamisches Wachstum. Niederlande WWWFOREUROPE – WELFARE, WEALTH AND WORK FOR EUROPE WISSENSCHAFTLICHE BASIS FÜR EINE SOZIOÖKOLOGISCHE WENDE Fundierte, auf interdisziplinärer wissenschaftlicher Basis erarbeitete Vorschläge zur Bewältigung der großen wirtschaftlichen Herausforderungen Europas – das sind, auf den kleinsten Nenner gebracht, die Ziele des Projektes WWWforEurope, das vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) koordiniert wird. W WW steht für Wohlfahrt, verfolgt“, sagt WIFO-Chef und Projekt- Wandel identifiziert. Dabei traten zwei Wohlstand und Arbeit (Welfare, koordinator Karl Aiginger. große Herausforderungen zutage: die Wealth and Work). Wie man nach wie vor bestehende Koppelung von diese europäischen Ziele und Werte Der interdisziplinäre Forschungsansatz BIP-Wachstum und Energieverbrauch fördert, um die großen wirtschaftlichen vereint Aspekte aus Ökonomie, Ökolo- und damit Emissionen einerseits und und sozialen Herausforderungen der Ge- gie, Geschichte, Politikwissenschaft und die Abhängigkeit eines hohen Beschäf- genwart meistern zu können, untersucht Gender Studies. Das Qualitätsmonitoring tigungsstandes vom BIP-Wachstum das Projekt WWWforEurope auf breiter wird durch einen hochrangigen Beirat andererseits. wissenschaftlicher Basis. ExpertInnen garantiert, zu dem unter anderen Nobel- von 34 wissenschaftlichen Institutionen preisträger Kenneth Arrow, der Harvard- In der zweiten Phase des Projektes aus 12 EU-Ländern erarbeiten gemein- Ökonom Philippe Aghion, die ehemalige werden nun Synergien und Konflikte sam die empirischen Grundlagen für ein EU-Staatsrätin Brigitte Ederer und die zwischen den einzelnen Zielen eines neues ökonomisches Wachstumsmodell. ehemalige Präsidentin des Europäischen grundlegenden Wandels hin zu einer von „Unsere Vision ist es, dass Europa zum Forschungsrates, Helga Nowotny, zählen. ökonomischer Dynamik, sozialem Aus- Vorbild für eine neue Wachstums- und gleich und ökologischer Nachhaltigkeit Entwicklungsstrategie wird, die aktiv Im Rahmen von WWWforEurope wurden geprägten Entwicklung herausgearbeitet. soziale und ökologische in der Analysephase Die (wirtschafts-)politischen Schlussfol- Ziele sowie einen hohen Sozioökologischer die wichtigsten Trends gerungen werden in kompakten, „Policy Beschäftigungsstand, Wandel und wirtschaft- und Institutionen sowie Briefs“ genannten Studien an die politi- Gendergerechtigkeit liche Dynamik. Best-Practice-Beispiele schen EntscheidungsträgerInnen Europas und kulturelle Diversität für den angestrebten adressiert. FFG FOKUS 15
ZUSAMMENARBEIT INFORMATIONSTECHNOLOGIEN – IKT Fotos beigestellt DATEN UND FAKTEN IDEA GARDEN FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH, Media Interaction Lab haller@fh-hagenberg.at http://idea-garden.org Ansprechpartner: FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Michael Haller Eckdaten: Projekttyp: Kleines Verbundprojekt Projektdauer: 10/2012 – 09/2015 Projektkosten: 3.101.682 Euro davon EU-Förderung: 2.398.571 Euro Projektpartner: 8 aus: Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark, Bewährte Arbeitsweisen und digitale Tools im idealen Verhältnis. Griechenland IDEA GARDEN – AN INTERACTIVE LEARNING ENVIRONMENT FOSTERING CREATIVITY IM GARTEN DER KREATIVITÄT Wie kann eine kreative Firma noch kreativer werden? Und wie können digitale Technologien diesen Prozess bestmöglich unterstützen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt Idea Garden und entwickelt dabei unter Federführung des Media Interaction Lab – einer Forschungsgruppe der FH Oberösterreich (FH OÖ) – neue, interaktive Arbeitsumgebungen. D ie acht Partner des Projekts In der ersten Phase des bis Herbst 2015 Idea Garden – darunter LEGO®, laufenden Projekts wurden die Arbeits- das international tätige Wiener abläufe der verschiedenen Designpartner Design-Studio EOOS und die Muthesius analysiert und basierend auf diesen Kunsthochschule in Kiel – verfolgen ein Erkenntnissen Hard- und Softwareproto- ambitioniertes Ziel: Maßgeschneiderte typen entwickelt. Sowohl bei LEGO® in Hard- und Softwarelösungen zu erarbei- Billund, Dänemark, als auch bei EOOS ten, um DesignerInnen in ihrer traditio- in Wien wurden interaktive Wände mit nell physischen Arbeitsweise computer- speziell entwickelter Software installiert, basiert zu unterstützen. Wie also bringt die gleichermaßen als Tafel, Kommunika- man bewährte analoge Arbeitsweisen tionstool und Speichermedium genutzt und avancierte digitale Technologien werden können. Um die physische Ar- in den Arbeitsumgebungen der Kreativ- beitskomponente zu unterstützen, erlau- branche so zueinander, dass sich daraus ben die Prototypen auch den Einsatz von Kreative vor der interaktiven Wand. ein Mehrwert für die Kreativen ergibt? – Papier, dessen Inhalt noch während des „Eine der größten Herausforderungen Schreibens oder Skizzierens in Echtzeit wichtigen Rolle von Raum und Möbeln in des Projektes ist die Vielfalt der phy- digitalisiert wird. der gemeinsamen Arbeit. „Die Prototypen sischen und digitalen Arbeitsweisen, werden gegenwärtig im Arbeitsalltag von die sich je nach Unternehmen, Projekt- Einzelne Interessensgruppen zwischen LEGO® und EOOS getestet und evaluiert“, phase und auch zwischen einzelnen den Projektpartnern beschäftigen sich sagt Haller. „Die gewonnenen Erkennt- DesignerInnen deutlich unterscheiden mit konkreten Aspekten, wie der Cross- nisse werden dann in den zweiten und können,“ sagt Projektkoordinator Device-Fähigkeit der Anwendungen, der finalen Demonstrator integriert, dessen Michael Haller vom Media Interaction Integration von physischen Modellen und Design mit der zweiten Phase des Pro- Lab der FH OÖ. der bei Ubiquitous-Computing-Lösungen jektes beginnt.“ 16 www.ffg.at
ZUSAMMENARBEIT ZUSAMMENARBEIT SSH GESUNDHEIT Foto: Cyclacel DATEN UND FAKTEN OCTIPS Medizinische Universität Wien Arbeitsgruppe Molekularonkologie dan.cacsire-castillo@meduniwien.ac.at www.octips.eu Ansprechpartnerin: Univ.-Prof.in Dr.in Dan Cacsire Castillo-Tong Eckdaten: Projekttyp: Verbundprojekt Projektdauer: 01/2012 – 12/2015 Projektkosten: 3.964.946 Euro davon EU-Förderung: 2.999.302 Euro Projektpartner: 11 aus: Österreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, OCTIPS nimmt molekulare Eigenschaften von Tumorzellen ins Visier. Frankreich, Großbritannien und Israel OCTIPS: OVARIAN CANCER THERAPY – INNOVATIVE MODELS PROLONG SURVIVAL URSACHEN DER CHEMORESISTENZ Das Ovarialkarzinom ist das tödlichste gynäkologische Malignom und insgesamt die fünfthäufigste tumorbedingte Todesursache bei Frauen. Im EU-Projekt OCTIPS untersuchen elf hochkarätige Forschungspartner unter der Ägide der Medizinischen Universität Wien die möglichen Gründe für die häufige Entwicklung eines Rezidivs mit tödlichem Ausgang. O CTIPS steht für „Ovarian Cancer Patientinnen mit schlecht differenziertem Vogelembryonen etabliert, die moleku- Therapy – Innovative Models Pro- serösem Ovarialkarzinom (HGSOC) ver- lare Eigenschaften der Tumorzellen in long Survival“. Der Hintergrund: glichen werden, um jene Moleküle bzw. vivo darstellen und die das Ansprechen Obwohl ca. 75 % aller Patientinnen auf Signalwege (Pathways) zu finden, die für dieser Zellen auf platinhaltige Chemothe- die Primärtherapie ansprechen, kommt die Wiederkehr und die Platin-Resistenz rapie repräsentieren“, sagt Professorin es häufig zur Entwicklung eines Rezidivs, des Ovarialkarzinoms verantwortlich Cacsire Castillo-Tong. Von retrospektiven bei dem Tumorprogression und einher- sind. In weiterer Folge sollen auf Basis Proben wurden mittlerweile Mutationen gehende Chemoresistenz zum Tod der der gewonnenen Erkenntnisse neue The- mittels Next Generation Sequencing Patientinnen führen. rapiestrategien zur Heilung von HGSOC- detektiert und die Copy Number Variation Patientinnen erprobt werden. und Expression analysiert. „Die ersten „Man nimmt an, dass das Ovarialkarzi- Ergebnisse zeigen, dass rezidive HGSOC nom neben Tumorzellen im klassischen Dank der EU-Förderung können sich elf womöglich auch andere Mechanismen Sinn auch aus Zellen besteht, die sich hochkarätige Forschungspartner den nutzen, um zu überleben und der Chemo- der Chemotherapie entziehen und somit Zielen von OCTIPS widmen, darunter die therapie zu entgehen, als ursprünglich zur Entstehung eines Rezidivs führen Universitätsklinik Leuven in Belgien, die angenommen.“ – Das Projekt läuft noch können“, erklärt Projektkoordinatorin Charité Berlin, das Imperial College of bis Ende 2015. Dan Cacsire Castillo-Tong, Professorin für Science, Technology and Medicine in Molekularbiologie an der Medizinischen London und das französische Institut Universität Wien. Im National de la Santé et de Rahmen von OCTIPS Projektziel: Jene Mo- la Recherche Médicale. sollen daher mole- leküle bzw. Pathways kulare Eigenschaften identifizieren, die zur „Aktuell werden Arbeits- von primären und re- Platin-Resistenz führen. modelle wie Zelllinien zidiven Tumoren von und Nacktmäuse sowie FFG FOKUS 17
ZUSAMMENARBEIT VERKEHR INKL. LUFTFAHRT Foto: Rodlauer Consulting DATEN UND FAKTEN PUBTRANS4ALL Rodlauer Consulting GmbH Austria office@rodlauer.com www.pubtrans4all.eu Ansprechpartner: Reinhard Rodlauer Eckdaten: Projekttyp: Kleines Verbundprojekt Projektdauer: 09/2009 – 12/2012 Projektkosten: 2.750.614 Euro davon EU-Förderung: 1.807.662 Euro Projektpartner: 13 aus: Österreich, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Der Prototyp für den barrierefreien Zugang zum Zug. Slowenien, Serbien, Bulgarien PUBTRANS4ALL – PUBLIC TRANSPORTATION / ACCESSIBILITY FOR ALL BARRIEREFREIHEIT AM ZUG Der Beweis ist dem Projekt PubTrans4All geglückt, ein Prototyp hat es gezeigt: Auch ältere Eisenbahnwaggons mit ungünstigen Voraussetzungen lassen sich so nachrüsten, dass der barrierefreie Zugang für sinnes- oder mobilitätseingeschränkte Personen möglich wird. D ass Eisenbahnwaggons eine sehr nischen und ungarischen Staatsbahnen, lange Lebensdauer haben, stellt auch namhafte akademische Einrich- sich manchmal auch als Nachteil tungen sowie renommierte Industriepart- heraus: Enge Einstiege, hohe Treppen, ner angehörten, so die Schienenfahr- Türen wie Schlupflöcher machen es zeughersteller Siemens und Bombardier Menschen mit eingeschränkter Mobilität und der Hebelifterzeuger MBB Palfinger. unmöglich, Züge mit solchen älteren Waggons zu nutzen. Mit dem EU-Projekt Während der dreijährigen Projektlaufzeit PubTrans4All, das von 2009 bis 2012 hat PubTrans4All zum einen bei den Part- lief, konnte gezeigt werden, dass diese nern das Bewusstsein für die Bedürfnisse Hürden auch bei älterem Waggonma- von Menschen mit Einschränkungen ver- terial überwunden werden können. Der tieft, zum anderen konnte das Projektziel international tätige Unternehmensbera- erreicht werden, einen Prototyp für den ter Reinhard Rodlauer ist Spezialist für barrierefreien Zugang zu älterem Wag- Systems: „Wenn wir es bei den extremen Accessibility und aufgrund spinaler gonmaterial zu bauen: Im August 2012 Fahrzeugabmessungen entsprechend Muskelatrophie seit früher Kindheit waren zwei Rollstuhlfahrer auf der 195 den Vorgaben des internationalen selbst auf die Benützung eines elek- Kilometer langen Strecke zwischen Sofia Eisenbahnverbandes UIC mit engen trischen Rollstuhls angewiesen. Für und Pleven unterwegs und konnten dank Einstiegsbereichen der Züge, wie sie PubTrans4All hat er ein hochkarätiges, der neuen Einstiegshilfe selbstständig beispielsweise in Bulgarien oder Rumä- multidisziplinäres Kon- ein- und ausstei- nien verkehren, schaffen und die gesetz- sortium an Bord geholt, Für PubTrans4All wurde gen. Warum in lichen Anforderungen aus der Richtlinie dem neben staatlichen ein hochkarätiges, multi- Bulgarien? Dazu TSI PRM (Technical Specification for Eisenbahnunternehmen, disziplinäres Konsortium Helmut Wieder, Interoperability relating to Persons with wie den ÖBB oder den an Bord geholt. Projektleiter bei Reduced Mobility) einhalten, dann geht bulgarischen, slowe- Siemens Rail es überall.“ 18 www.ffg.at
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