FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen

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FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
JA NUAR 2019

                    NIEDERSÄCHSISCHES
                    Z A H N Ä R Z T E B L AT T

                              4    EU-Kommission zieht Bilanz

                              10   Zähne wie Kreide?

                              16   Wurzelkaries –
                                   eine kurze Übersicht

FROHES NEUES JAHR

                              26   Freiwillige Versicherung
                                   bei der Berufsgenossen-
                                   schaft
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
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                         © Mihai Simonia | Fotolia

Der Schlüssel zu Ihrer Niederlassung
Hannover 22./23. März 2019
Tagungswochenende für zahnärztliche Berufseinsteiger
in Niedersachsen mit den Themen:
• Zulassungsrecht, Kooperationsformen/Angestellte Zahnärzte • Ausbildung und Arbeitsverträge
für Mitarbeiter/-innen • Wichtige Verträge und Versicherungen für die Zahnarztpraxis
• Beruf und Familie – Work-Life-Balance • Qualitätssicherung und Datenschutz – was ist wichtig?
• Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) einer Zahnarztpraxis • Tipps zur Finanzierung einer Praxis
• Aufklärung des Patienten und rechtssichere Dokumentation • Qualitätssicherung und Datenschutz –
was ist wichtig? • Zahnarztpraxis betriebswirtschaftlich führen – Steuerliche Optimierung bei
Praxisgründung/Praxisübernahme • Der Kaufpreis einer Zahnarztpraxis – Der ideelle und der materielle Wert
• Teambildung und Mitarbeiterführung in der Zahnarztpraxis • Das Antikorruptionsgesetz –
Tipps zu Strafbarkeitsrisiken in der Praxis

Weitere Informationen: KZVN-Fortbildungen | Telefon 0511 8405-233 | Telefax 0511 837267
                       E-Mail: info@kzvn.de | www.kzvn.de
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
Foto: NZB
Appell

                                                                                                                            L E I TA R T I K E L
D                 as neue Jahr wird uns wohl leider die
                  gleichen Probleme bieten, mit denen wir
uns im letzten konfrontiert sahen:
Neben dem Bürokratiewahn, dem Konflikt zwischen
Datenschutz und Digitalisierung, der Tatsache begrenzter
                                                               Dr. Thomas Nels
                                                               Vorsitzender des Vorstandes der
                                                               Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen

                                                              Und wenn man allerorten hört, die jungen Kollegen wollten
Mittel im Gesundheitswesen bei steigenden (auch juris­        nur „bohren“, sie wollten den ganzen Bürokratiekram nicht,
tischen) Ansprüchen an die Behandlung sieht sich auch         und sich auch nicht in der Selbstverwaltung engagieren,
der Gedanke der Freiberuflichkeit Angriffen des Zeitgeistes   dann sollte man das trotzdem nicht zum Prinzip erheben.
ausgesetzt.                                                   Dann gibt es nämlich irgendwann keine Praxisinhaber mehr,
Hat der Praxisinhaber sich bislang im höchsten Maße           die diese Dinge am Wochenende oder nach Feierabend
persönlich für „seine“ Patienten verantwortlich gefühlt und   erledigen. Dann gibt es vielleicht noch Praxisketten mit
haben die Patienten ihn als „ihren“ Zahnarzt angesehen,       entsprechendem Verwaltungspersonal in der Hand von
wird dieser Aspekt in der derzeitigen Diskussion von den      Zahnärzten, die sich diesem Modell verschrieben haben,
Verfechtern anderer Strukturen gerne verdrängt.               oder in der Hand von Fremdkapital. Jedenfalls findet die
In der Regel ist die Wahl des Niederlassungsortes mit         „Selbstausbeutung“ des Praxisinhabers nicht mehr statt, der
den dafür notwendigen Investitionen eine Entscheidung         in der Regel 47 Stunden die Woche arbeitet. Diese Arbeit
für das ganze Berufsleben. Dann ist man auch darauf           muss dann auf mehrere höherqualifizierte Mitarbeiter ver­
angewiesen, dass die Patienten einem vertrauen. Wenn          teilt werden.
sich herumspricht, dass die Behandlungsqualität oder das
Liquidationsverhalten nicht stimmen, hat der Praxisinhaber    Nach der Diktion der Krankenkassen erhöht das aber die
ein existentielles Problem.                                   „Stückkosten“!
Ein angestellter Zahnarzt hat dieses Problem nicht in dem
Maße. Wenn die Praxis nicht „läuft“, kann er sich eine        Nun könnte man ja diese Modelle am Markt konkurrieren
neue Anstellung suchen, ohne mit sechsstelligen Beträgen      lassen (es sollen auch schon MVZ Insolvenz angemeldet
verschuldet zu sein.                                          haben).
Natürlich ist verständlich, wenn besonders junge Kolle­
ginnen – aber auch junge Kollegen – sich erst einmal für      Aber wer beteiligt sich dann noch an der Selbstverwaltung,
diese Form der Berufsausübung entscheiden, und das in         wenn sich diese Strukturen durchsetzen sollten?
attraktiven Regionen.                                         Sitzen dann Ketteninhaber und Fondsmanager in der
So hat auch die Politik im Gleichklang mit der Bundesärzte­   Vertreterversammlung, oder übernimmt gleich wieder der
kammer unter anderem die Möglichkeit der Angestellten­        Staat?
tätigkeit populistisch begründet: „Die wollen das!“
Nebenbei bemerkt hat der Gesetzgeber in den letzten           Um dies zu verhindern, appelliere ich auch im neuen Jahr,
Jahrzehnten das Grundrecht auf freie Berufsausübung im        den Weg in die Selbständigkeit zu gehen und sich
Bereich des Kassenarztrechts immer nur eingeschränkt,         möglichst auch in der Selbstverwaltung zu engagieren!
hier passiert auf einmal das Gegenteil!
                                                              Darüber hinaus wünsche ich uns allen, dass die Weltpolitik
Unter dem Gesichtspunkt des Sicherstellungsauftrages
stellt sich das Problem etwas anders dar:
Wenn man sich danach richtet, was „die Leute wollen“,
                                                              und Sie trotz allem Freude am Beruf haben mögen!     .
                                                              uns im neuen Jahr nicht noch viel größere Sorgen bereitet

dann gäbe es keine Nachtdienste bei Polizei, Feuerwehr
und Krankenhäusern, dann würde am Wochenende auch
kein ÖPNV stattfinden und würden keine Züge fahren, und
in den Gefängnissen wäre am Wochenende Tag der offenen        —Dr. Thomas Nels
                                                                Vorsitzender des Vorstandes der
Tür!                                                            Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen

                                                                J A N U A R 2 019 | N Z B | L E I TA R T I K E L       1
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
Headline
            N IE D E RSÄ C HSI S C H ES Z A H N Ä R Z T EB LATT – 54. Jahrgang
            Monatszeitschrift niedersächsischer Zahnärztinnen und Zahnärzte
            mit amtlichen Mitteilungen der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN)
            S U BH E A D L IN E
            und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KZVN),
            erscheint elfmal jährlich, jeweils zum 15. eines jeden Monats.
            Bezug nur für Mitglieder der ZKN und KZVN.
                                                                                       RE DA KTIONSSC H L USS
            HE R AU SGE B E R                                                          Heft 03 / 19: 12. Februar 2019
IMPRESSUM

            Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN)                                        Heft 04 / 19: 12. März 2019
            Zeißstraße 11a, 30519 Hannover                                             Heft 05 / 19: 9. April 2019
            Postfach 81 06 61, 30506 Hannover
            Tel.: 0511 83391-0, Internet: www.zkn.de                                   Verspätet eingegangene Manuskripte können
                                                                                       nicht ­berücksichtigt werden.
            Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN)
            Zeißstraße 11, 30519 Hannover
            Postfach 81 03 64, 30503 Hannover
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            R E DAKT IO N
            Redaktionsleitung
            Gerd Eisentraut (et)
            Waldfrieden 4, 22043 Hamburg
            Tel.: 040 6571161, E-Mail: nzb-hh@gerd-eisentraut.de                        4
            ZKN
            Dr. Lutz Riefenstahl (lr)
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            Dr. Michael Loewener (loe)
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            Redaktionsassistenz
            Kirsten Eigner (ZKN), Heike Philipp (KZVN)

            R E DAKT IO N SB Ü RO
            ZKN
            Niedersächsisches Zahnärzteblatt (NZB)
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            KZVN
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            GE SAMT HE RST ELLUN G                                                     Dieser Ausgabe liegen Beilagen für
            Bonifatius GmbH, Druck – Buch – Verlag
            Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn                                     den 5. Tag der Qualitätszirkel des
            Tel.: 05251 153-0, E-Mail: info@bonifatius.de                                LV Niedersachsen im DGI e. V. und
            Internet: www.bonifatius.de
                                                                                       den 64. Zahnärztetag der Zahnärztekammer
            Z AHN ÄR Z T L ICH E K LEI N A N Z EI G EN                                   Westfalen-Lippe bei.
            Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN)
            Postfach 81 03 64, 30503 Hannover                                          Wir bitten um freundliche Beachtung.
            Barbara Podgorski, Tel.: 0511 8405-135
            E-Mail: nzb-kleinanzeigen@kzvn.de

            R E DAKT IO N SHIN W EI S E
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            Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten der Einfachheit
            halber u. U. nur eine geschlechterspezifische Form verwendet. Das andere
            Geschlecht ist selbstverständlich jeweils mit eingeschlossen.

                                                                    ISSN 1863-3145

                                                                                       Homepage des NZB: http://www.nzb.de

            2         I M P R E S S U M | N Z B | J A N U A R 2 019
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
L E I TA R T I K E L
30                                                                                                 31                                                                                           32

                                                                                                                                                                                                                                          I N H A LT
     L E ITAR T IKE L                                                                             FA C H LI C H ES                                                                             TE RM INL IC H E S
     1       Dr. Thomas Nels:                                                                     10 Zähne wie Kreide?                                                                         35 Bezirksstellenfortbildung der ZKN

                                                                                                                                                                                                                                          POLITISCHES
             Appell                                                                                  Ein kurzer Überblick zur Molaren-­
                                                                                                                                                                                               36 ZAN-Seminarprogramm
                                                                                                     Inzisiven-Hypomineralisation
                                                                                                                                                                                               37 Termine
     PO L IT ISC HE S                                                                             16 Wurzelkaries – eine kurze Übersicht
                                                                                                                                                                                               38 Veranstaltungstermine für
     4       EU-Kommission zieht Bilanz                                                           22 „Wo Klinik draufsteht, muss auch
                                                                                                                                                                                                  Auszubildende
             5 Jahre Patientenrechterichtlinie und                                                   Klinik drin sein!“
             ihre umstrittenen Nebeneffekte
                                                                                                  26 Wissens- und überlegenswert:

                                                                                                                                                                                                                                          FACHLICHES
                                                                                                                                                                                               P E RSÖNL IC H E S
     5       eGK soll NFC-Technologie erhalten                                                       Freiwillige Versicherung bei der
                                                                                                     Berufsgenossenschaft                                                                      39 Herzlichen Glückwunsch
     6       Die zahnärztliche Einzelpraxis
                                                                                                                                                                                                  Dr. Dirk Timmermann zum
             hat Zukunft                                                                          28 Röntgenverordnung ist in neue
                                                                                                                                                                                                  65. Geburtstag!
             Untersuchung des IDZ zur                                                                Strahlenschutzverordnung überführt
             Existenzgründung                                                                                                                                                                  39 Zum 20-jährigen Praxisjubiläum –
                                                                                                  30 Die Welt ist um 24 ZMVs reicher!
                                                                                                                                                                                                  herzlichen Dank!
     7       Investitionen bei der zahnärztlichen

                                                                                                                                                                                                                                          DIES & DAS
                                                                                                  31 Niedersachsen ist um einige
             Existenzgründung 2017                                                                                                                                                             40 Wir trauern um unsere Kollegin
                                                                                                     qualifizierte Prophylaxe-Kräfte reicher!
             „InvestMonitor Zahnarztpraxis“ –                                                                                                                                                     und unseren Kollegen
             Neue Einzelpraxis kostet 504.000                                                     32 Erfolgreich absolviert: 40-Stunden-­
                                                                                                                                                                                               40 Herzliche Glückwünsche
             Euro                                                                                    Sachkundelehrgang zur Aufbereitung
                                                                                                                                                                                                  zum Geburtstag!
                                                                                                     von Medizinprodukten
     8       Unabhängige Patientenberatung
             (UPD): Bundesrechnungshof will                                                       33 Zahnmedizin in Deutschland sorgt

                                                                                                                                                                                                                                          TERMINLICHES
                                                                                                     für 878.000 Arbeitsplätze                                                                 A M TL IC H E S
             Förderungsvereinbarung prüfen
                                                                                                  34 Aktuelles Jahrbuch der Kassen­                                                            41 Beitragszahlung I. Quartal 2019:
     9       Sozialversicherungsrechengrößen
                                                                                                     zahnärztlichen Bundesvereinigung                                                             Wichtige Information zur Zahlung
             2019
                                                                                                     Berufsbild weiter attraktiv –                                                                des Kammerbeitrages
                                                                                                     bedenkliche Entwicklung bei Z-MVZ                                                         42 Niederlassungshinweise
                                                                                                                                                                                               43 Ungültige Zahnarztausweise

                                                                                                                                                                                                                                          PERSÖNLICHES
                                                                                                                                                                                               KL E INA NZE IGE N
                                                                                                                                                                                               44 Kleinanzeigen
     10
                                                                                                                                                                                                                                          AMTLICHES

                                                                                                   16                                                                                           22
                                                                                                                                                                                                                                          KLEINANZEIGEN

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                                                                                                                                                                       J A N U A R 2 019 | N Z B | I N H A LT                         3
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
EU-Kommission
zieht Bilanz
5 J A H R E PAT IE N T E N RE C H T E RIC H T-                                                                               Foto: Coloures-Pic/Fotolia.com

L IN IE U N D IH RE UM S T RI T T E N E N
N E BE N E F F E K T E                                          So zeigt der Bericht der Kommission unter anderem,
                                                                dass nur sieben Staaten (Tschechische Republik, Finnland,

G
                                                                Estland, Litauen, die Niederlande, Schweden und Norwegen
                                                                als EWR-Staat) auf das System der Vorabgenehmigung
                                                                vollkommen verzichtet haben, während die Mehrheit der
                                                                Staaten zum Teil umfangreiche Listen von Behandlungen
                  ut fünf Jahre nach dem Inkrafttreten der      angelegt haben, die alle unter den Genehmigungsvorbehalt
                  Richtlinie 2011/24/EU über die Ausübung       fallen. In einigen Fällen musste die Kommission Mitglied­
der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesund­        staaten mit Vertragsverletzungsverfahren drohen, um diese
heitsversorgung hat die Europäische Kommission dem              „unverhältnismäßigen Listen“ zu kürzen. Zwischenzeitlich
Europäischen Parlament und dem Rat der 28 Gesund­               veröffentlichen alle Mitgliedstaaten auf ihren nationalen
heitsminister einen Bericht über deren Umsetzung in der         Websites die Liste der genehmigungspflichtigen Behand­
Europäischen Union vorgelegt.                                   lungen. Andere Staaten verlangten wiederum von Patienten
Die so genannte „Patientenrechterichtlinie“ wurde seiner­       beglaubigte Übersetzungen ihrer medizinischen Unterlagen,
zeit im Oktober 2011 vom Rat und Europäischen Parlament         um eine entsprechende Erstattung ihrer Behandlungskosten
nach überaus kontrovers geführten Debatten vor allem            zu erhalten. Die Kosten für die Beglaubigung lagen
über deren finanzielle Auswirkung auf die Gesundheits­          manchmal höher als die Erstattung der Kosten für die
systeme der Mitgliedstaaten verabschiedet und musste bis        Behandlung.
zum 25. Oktober 2013 in allen Mitgliedstaaten umgesetzt         Ob diese Art von Hindernissen dazu geführt haben, dass
werden.                                                         die mit der Patientenrechterichtlinie verbundenen Rechte
Mit der Verabschiedung der Richtlinie erhielt jeder Patient     auf Erstattung der Kosten für eine ambulante oder stati­
das Recht, auch außerhalb seines Versicherungsstaates           onäre Behandlung noch relativ wenig in der EU genutzt
eine ambulante oder stationäre Behandlung zu erhalten.          werden, lässt sich schwer sagen. Allerdings weisen die
So sieht die Patientenrechterichtlinie vor, dass der            von der Kommission veröffentlichten Zahlen für die Jahre
Versicherungsstaat die Kosten einer ambulanten bzw.             von 2015 bis 2017 darauf hin. Danach betrug die Gesamt­
stationären Behandlung bis zu der Höhe ersetzt, die             zahl der Erstattungsanträge (ohne erforderliche Vorabge­
diese Behandlung im Versicherungsstaat gekostet hätte.          nehmigung) für 19 Mitgliedstaaten in 2015 ca. 180.000
Während im Falle einer ambulanten Behandlung der                und in 2017 für 20 Mitgliedstaaten ca. 194.000. Noch
Versicherte generell keiner Vorabgenehmigung durch die          geringer fallen die Zahlen aus, wenn man die Kostener­
Krankenkasse seines Versicherungsstaates bedarf, fallen         stattungsanträge bei vorabgenehmigten Behandlungen
jedoch Gesundheitsleistungen, bei denen Planungsbedarf          betrachtet. In 2015 machten diese 55.000 Genehmigungen
besteht, eine stationäre Aufnahme mit einer Übernachtung        aus.
bzw. der Einsatz einer hoch spezialisierten und kosteninten­    Neben den oben genannten Hindernissen lassen sich diese
siven medizinischen Infrastruktur erforderlich ist, unter den   geringen „Fallzahlen“ wohl auch darauf zurückführen,
Genehmigungsvorbehalt des Versicherungsstaates. Dieses          dass viele Patienten zwischenzeitlich die Europäische
Verfahren der Vorabgenehmigung muss jedoch angemessen           Krankenversicherungskarte bei ungeplanten Gesundheits­
und nach objektiven und nicht diskriminierenden Kriterien       leistungen im EU-Ausland nutzen, wodurch für sie auch
erfolgen.                                                       die wesentlich attraktiveren Regelungen der Koordinie­
Der nun vorliegende Bericht (KOM 2018/651) beleuchtet           rungsverordnung 883/2004 bei der Kostenerstattung für
nun einige Aspekte der Richtlinie wie das Erstattungssys­       Behandlungen gelten. Nach der Verordnung 883/2004
tem, Nutzung von Vorabgenehmigungen und Verwaltungs­            werden die Kosten der Behandlung in der Höhe der tat­
anforderungen, um festzustellen, ob bei der Umsetzung           sächlich angefallenen Kosten im Behandlungsstaat durch
der Richtlinie in nationales Recht (neue) Hindernisse für       den Versicherungsstaat erstattet. So wurden in 2015 allein
Patienten bei der Ausübung ihrer „Patientenrechte“              2 Millionen Anträge auf Kosterstattung im Rahmen der
entstanden sind.                                                Verordnung 883/2004 gestellt!

4      P O L I T I S C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
Kartengrafik: gematik GmbH
                                                                  eGK soll
                                                                  NFC-Technologie
Die vor allem von einigen Mitgliedstaaten befürchteten
finanziellen Auswirkungen auf die Finanzierung ihrer nati­
onalen Gesundheitssysteme halten sich auch im Rahmen.
So beliefen sich die Erstattungskosten für genehmigte
und ungenehmigte Gesundheitsdienstleistungen in 2016
                                                                  erhalten
auf gerade 65 Mio. Euro. Angesichts der Tatsache, dass

                                                                 D
nach Schätzung der OECD sich in 2017 die Kosten für die
Gesundheitsversorgung in den EU-Staaten allein auf 10%
des BIP und somit auf 15,3 Mrd. Euro beliefen, nehmen
sich diese 65 Mio. Euro wie „Peanuts“ aus oder anders
gesagt machen gerade mal 0,004 % des BIP aus.
Ein Blick auf die Mobilitätsströme von Patienten zeigt, dass                     ie NFC-Technik (Near Field Communication),
im Falle von nicht vorab genehmigten Behandlungen vor                            über die bereits viele EC-Karten verfügen, soll

                                                                                                                                                                    POLITISCHES
allem Patienten aus Frankreich Behandlungen im EU-Aus­            nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums auch
land, d.h. in Spanien, Belgien und Portugal nachsuch­             Einzug in das deutsche Gesundheitswesen halten: Ein ent-
ten. Gefolgt von Patientenströmen von Dänemark nach               sprechender Referentenentwurf sieht vor, die Krankenkassen
Deutschland (vor allem Zahnbehandlungen), von Polen               ab 1. Dezember 2019 zu verpflichten, alle Krankenversicher-
in die Tschechische Republik sowie von Norwegen nach              tenkarten mit einer kontaktlosen Schnittstelle auszustatten
Spanien.
Im Falle von Behandlungen mit einer erforderlichen Vorab­         Dadurch sollen die Versicherten in die Lage versetzt werden,
genehmigung reisten vor allem Patienten aus Frankreich            die elektronische Gesundheitskarte mit einem Smartphone oder
für Behandlungen nach Spanien und Deutschland. Diese              Tablet zu nutzen, ohne ein zusätzliches Kartenlesegerät verwen­
Zahlen zeigen vor allem zwei Trends. Danach gehen                 den zu müssen. Das ermögliche es, „mit einem mobilen Endgerät
Patienten mehrheitlich für eine Behandlung vorzugsweise           auf medizinische Daten der elektronischen Patientenakte, die
in benachbarte Länder bzw. Patienten kehren zurück in             mittels der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert sind,
ihre Heimat, um dort von Familienangehörigen gepflegt zu          zuzugreifen“, heißt es dazu im Referentenentwurf. Außerdem
werden.                                                           könnten sich Versicherte so „gegenüber einer telemedizinischen
So könnte man nach fünf Jahren zu der Schlussfolgerung            Anwendung, einer Anwendung einer Krankenkasse oder einer
gelangen, dass die damaligen Befürchtungen ob der finan­          weiteren Anwendung der Telematikinfrastruktur leichter mit der
ziellen Effekte auf die nationale Gesundheitssysteme nicht        elektronischen Gesundheitskarte authentifizieren.“ „Zukünftig“
eingetreten sind. Allerdings fällt ein solches Fazit zu kurz      könne die kontaktlose Schnittstelle auch für den Zugriff der
aus, denn es lässt die „Nebeneffekte“ der Patientenrechte­        „Leistungserbringer“ genutzt werden, stellt der Entwurf in Aus­
richtlinie außer Acht.                                            sicht. Krankenkassen müssen bereits jetzt die Gesundheitskarten
Mit der Verabschiedung dieser Richtlinie erhielt die Kom­         ihrer Versicherten alle fünf Jahre austauschen. Im nächsten
mission auch die rechtliche Möglichkeit, legislative Initiati­    Austauschzyklus dürfen dann nur noch Karten mit der neuen
ven im Bereich von eHealth, Schaffung von europäischen            Technologie ausgegeben werden. Unabhängig davon sollen
Referenznetzwerken und nicht zuletzt im Bereich der               Versicherte ab Dezember 2019 einen Anspruch auf die unver­
Bewertung von Gesundheitstechnologien (HTA) vorzulegen            zügliche Ausgabe einer eGK mit kontaktloser Schnittstelle haben.
und damit konnte sie - nach ihrer Ansicht - die „freiwillige      Dabei werden künftige Karten auch weiterhin mit einer „kontakt­
Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten im Ge­                behafteten“ Schnittstelle ausgestattet sein: „Diese ist zusätzlich
sundheitsbereich“ maßgeblich fördern.                             erforderlich, solange die Lesegeräte der Leistungserbringer nur
So wird im Bericht auf die seit März 2017 bestehenden 24          über eine kontaktbehaftete Schnittstelle verfügen“, stellt das
europäischen Referenznetzwerke für seltene Erkrankungen           BMG in seinem Entwurf fest.
und auf die Ende 2018 startende eHDSI-Infrastruktur, über         Der gesetzlichen Krankenversicherung entstünden aufgrund der
die Rezepte und Patientenakten zwischen 20 Mitglied­              Erweiterung der elektronischen Gesundheitskarte um eine kon­
staaten ausgetauscht werden sollen, ebenso verwiesen,             taktlose Schnittstelle zusätzliche Kosten von 0,50 – 0,90 Euro
wie auf den Anfang des Jahres vorgelegten Vorschlag zur           pro Karte, bei der Neuausgabe drei bis fünf Euro pro Karte, rech­
                                                                  net das Bundesgesundheitsministerium vor. Insgesamt schätzt

                                                                                                                                 .
Bewertung von Gesundheitstechnologien.
Das Fazit müsste daher lauten, die Patientenrechterichtlinie      das BMG die Mehrkosten für den routinemäßigen Austausch der
hat „Nebeneffekte“ an die keiner bei ihrer Verabschiedung         Karten über die ersten fünf Jahre auf 50 bis 60 Millionen Euro.
gedacht hat. Einer dieser (heftig umstrittenen) Nebeneffekte,

       .
                                                                  —Kirsten Behrendt
der HTA-Vorschlag, beschäftigt zurzeit die Mitgliedstaaten          Quelle: Zahnärzteblatt Schleswig-Holstein Nr. 11/2018
im Rat.                 —Quelle: gid Nr. 24 vom 05.11.2018

                                                                 J A N U A R 2 019 | N Z B | P O L I T I S C H E S          5
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
Foto: tostphoto/Fotolia.com
                                                                     A U S S TAT T U NG S Z A H L E N Z U R
                                                                     T E L E M AT IK IN F R A S T RUK T UR ( T I )

Die zahnärztliche                                                    TI - A U S STATTU N G S Z A H LE N FÜ R DE N
                                                                     B E RE I C H DE R K Z V N :
                                                                     Stand 30.11.2018:
Einzelpraxis hat                                                     TI-Bestätigungen: 1.382 entsprechen 36,6%
                                                                     bezogen auf die Gesamtanzahl in Höhe von
Zukunft                                                              3.780 Zahnarztpraxen (Standorte) in Niedersachsen.
                                                                     Praxisausweise: 2.849 entsprechen 75,4%
U N T E R S UC H U NG DE S ID Z Z UR                                 bezogen auf die Gesamtanzahl in Höhe von
E X I S T E N Z GRÜN DUNG                                            3.780 Zahnarztpraxen (Standorte) in Niedersachsen.

                                                                     TI - A U S STATTU N G S Z A H LE N B U N D:

D
                                                                     Grundlage ist die Meldung der KZBV vom 07.12.2018
                                                                     (Stand 30.11.18) aus den KZBV Rundschreiben:
                                                                     TI-Bestätigungen: 11.582 entsprechen 26,5%
                                                                     bezogen auf die Gesamtanzahl in Höhe von
                  ie bewährte zahnärztliche Einzelpraxis hat
                                                                     43.767 Zahnarztpraxen.
                  auch weiterhin eine Zukunftsperspektive,
wird sich aber im Wettbewerb mit anderen Praxisformen                Praxisausweise: 28.497 entsprechen 65,1%
grundlegend verändern. Das ist ein zentrales Ergebnis                bezogen auf die Gesamtanzahl in Höhe von
der wissenschaftlichen Untersuchung „Die zahnärztliche               43.767 Zahnarztpraxen.
Niederlassung – Stand der Forschung zur Praxisgründung“
von Dr. David Klingenberger, die das Institut der Deutschen
Zahnärzte (IDZ) in Köln jetzt vorgestellt hat. Die Analyse
beschreibt anhand empirischer Daten aus 30 Jahren              währten Einzelpraxis geführt habe. Die Möglichkeiten der
Existenzgründungsforschung mögliche Szenarien zahn­            Beschäftigung von angestellten Zahnärzten lassen die Un­
ärztlicher Niederlassung. Wissenschaft und Politik und         terschiede zwischen den Praxisformen jedoch zunehmend
angehende Gründer können sich mit der Monographie              verschwimmen: Während der „Einzelkämpfer“ vermutlich
umfassendes Hintergrundwissen über die zahnärztliche           verschwinde, habe die Einzelpraxis als solche durchaus
Niederlassung verschaffen.                                     Entwicklungschancen.
Prof. Dr. A. Rainer Jordan, Wissenschaftlicher Direktor des    „Die junge Zahnärztegeneration will ihre berufliche Tätig­
IDZ: „Die zahnärztliche Berufsausübung hat zuletzt eine        keit flexibel in Praxisformen ausüben, die ganz auf ihre
Reihe gesetzgeberischer Eingriffe erfahren, die sich unter­    Bedürfnisse und Vorstellungen, etwa der Vereinbarkeit von
schiedlich auf das Gründungsverhalten junger Zahnärz­          Beruf und Familie, angepasst sind. Dazu bedarf es intel­
tinnen und Zahnärzte ausgewirkt hat. Praxisformen und          ligenter Modelle, die ein positives Gründungsumfeld und
deren Größenwachstum unterliegen einem erheblichen             eine ökonomisch nachhaltige Praxistätigkeit ermöglichen.
Wandel. So kann eine Niederlassung heutzutage etwa             Auch für die nächste Generation von Zahnärzten muss –
auch in Form einer (überörtlichen) Berufsausübungsge­          bei gleichbleibend guten Lebensbedingungen – die freie
meinschaft oder einer Partnergesellschaft erfolgen. Auch
muss die Entscheidung für eine Niederlassung keine
Festlegung für das gesamte Arbeitsleben bedeuten.“
                                                                                                   .
                                                               Wahl der Berufsausübung bestehen – damit unser Beruf
                                                               ein freier Beruf bleibt“, sagte Jordan.

Die neue Analyse des IDZ weise eindeutig nach, dass            —Quelle: Gemeinsame Presseinformation KZBV, BZÄK, IDZ
diese Entwicklung aber nicht zum Rückgang der be­                vom 14.11.2018

6      P O L I T I S C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
IN V E S T I T I O N E N BE I DE R Z A H N Ä R Z T L IC H E N E X IS T E N Z GRÜ NDU NG 2017

„InvestMonitor Zahnarztpraxis“ –
Neue Einzelpraxis kostet 504.000 Euro

D

                                                                                                                          POLITISCHES
                as Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)
                analysiert seit 1984 gemeinsam mit der
Deutschen Apotheker- und Ärztebank das zahnärztliche
Investitionsverhalten bei der Niederlassung.

Für das Jahr 2017 sind folgende zentrale Ergebnisse
hervorzuheben:
Die Übernahme einer Einzelpraxis war die häufigste
  Form der zahnärztlichen Existenzgründung. 66 % der
  Zahnärzte entschieden sich für diesen Weg in die
  Selbstständigkeit.
Das Finanzierungsvolumen einer Einzelpraxisübernahme
  belief sich auf 367.000 Euro und Iag damit etwa 7 %
  über dem Vorjahresniveau.
Das Finanzierungsvolumen für die Neugründung einer
  Einzelpraxis betrug 504.000 Euro und lag somit 5 %
  unter dem Vorjahreswert.
27 % der zahnärztlichen Existenzgründer wählten
  die Berufsausübungsgemeinschaft; bei den jüngeren
  Zahnärztinnen und Zahnärzten (bis 30 Jahre) lag der
  Anteil der Berufsausübungsgemeinschaft mit 35 %
  deutlich höher.
Die Niederlassung in Form einer Berufsausübungsge­
  meinschaft erforderte im Schnitt ein höheres Finanzie­
  rungsvolumen als im Vorjahr. Die Neugründung einer
  Berufsausübungsgemeinschaft schlug mit 412.000 Euro
  zu Buche, während die Übernahme einer Berufsaus­
  übungsgemeinschaft im Schnitt ein Finanzierungsvolumen    Die Publikation kann unter folgendem Shortlink
  in Höhe von 342.000 Euro erforderte.                      gefunden und kostenlos heruntergeladen werden:
Während das Finanzierungsvolumen von kieferorthopä­        https://tinyurl.com/idz-20181213
  dischen Fachpraxen im Durchschnitt um 44 % über           (Dem Shortlink ist folgender Link hinterlegt:
  dem Niveau aIIgemeinzahnärztIicher Praxen lag, wurde      https://www.idz.institute/publikationen/online-journal-
                                                            zahnmedizin-forschung-und-versorgung/investitionen-
  bei Existenzgründungen von oralchirurgischen Praxen
                                                            bei-der-zahnaerztlichen-existenzgruendung-2017.html)
  sowie von MKG-Fachpraxen in der Regel ein gegenüber

                                    .
  aIIgemeinzahnärztIichen Praxen um 80 % höheres
  Finanzierungsvolumen benötigt.

—Quelle: IDZ Veröffentlichung vom 13. Dezember 2018
  Klingenberger, D. und Köhler, B.: Investitionen bei der
  zahnärztlichen Existenzgründung 2017 (InvestMonitor
  Zahnarztpraxis). Zahnmed Forsch Versorg 2018, 1:4

                                                            J A N U A R 2 019 | N Z B | P O L I T I S C H E S         7
FROHES NEUES JAHR - JANUAR 2019 - Zahnärztekammer Niedersachsen
U N A BH Ä NG IGE PAT IE N T E N BE R AT U NG ( U P D):

  Bundesrechnungshof will
  Förderungsvereinbarung prüfen
  Im Raum stehen Qualitätsmängel und intransparente Finanzen: Der Bundesrechnungshof (BRH) will die
  Fördervereinbarung der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) nach dem Eigentümerwechsel zur Careforce
  Sanvartis Holding anfordern.
Nr. 27 vom 5. Dezember 2018
  Nachdem
Seite 7 vonbereits
            7      Bundestagsabgeordnete mehrerer                           Hintergrund
  Fraktionen im Gesundheitsausschuss Bedenken zur                           Laut Eigendarstellung ist die Unabhängige Patientenbe­
  Unabhängigkeit der UPD angemeldet hatten, nimmt nun                       ratung Deutschland gGmbH (UPD) mit Sitz in Berlin eine
                                         Ausgaben
  der Bundesrechnungshof die Vorgänge bei der gGmbH       der   gesetzlichen Krankenversicherung
                                                                            gemeinnützige        Einrichtung: „Unabhängig heißt: Weder
  ins Visier.                                                               Industrie
                                                                                in Mio. und
                                                                                         EUR Krankenkassen,absolute noch weitere
                                                                                                                            DifferenzLeistungser­
                                                                                                                                        in Mio. EUR
  Wie der BRH gegenüber den zm bestätigte, werde er1.-3. Quartalbringer       2017     wie  Behörden      haben
                                                                                          1.-3. Quartal 2018       Einfluss  darauf,
                                                                                                                           1.-3.       welche
                                                                                                                                 Qu. 2017        Infor­
                                                                                                                          zu 1.-3. Qu. 2018
  „den GKV-Spitzenverband in Kürze schriftlich um eine Kopie mationen die UPD an den Verbraucher weitergibt.“ Jedoch
   Ausgaben insgesamt                                                       172.168                   178.728                                6.560
  der    Fördervereinbarung mit der UPD/Sanvartis bitten“.
   mit Zuzahlungen der Versicherten
                                                                            hatte schon die Vergabe
                                                                            175.129                   181.822
                                                                                                             der UPD durch den GKV-Spitzen­  6.694
  Die    rechtliche
    Ausgaben           Grundlage
                 für Leistungen       für die1) Anforderung ist § 95
                                  insgesamt                                 verband im Einvernehmen
                                                                            163.204                   169.240 mit dem damaligen Patienten­   6.036
  (Auskunftspflicht)
    mit Zuzahlungen derder       Bundeshaushaltsordnung (BHO):
                              Versicherten                                  beauftragten der Bundesregierung,
                                                                            166.165                   172.335            Karl-Josef Laumann, 6.170 an

    darunter - jeweils mit Zuzahlungen - :                                  das    Unternehmen      Sanvartis    2016   die  Diskussion     um    die
  (1) Unterlagen, die der Bundesrechnungshof zur Erfüllung
      Ausgaben,    die der  vertragsärztlichen                              Unabhängigkeit der Patientenberatung entfacht.
      Versorgung zugute kommen    2)
                                                                             32.036                    32.854                                  818
        seiner  Aufgaben        für erforderlich
      Zahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz
                                                   hält, sind  ihm          Bis   2015 berieten Sozialverband
                                                                              8.104                      8.305
                                                                                                                       VdK, Verbraucherzentrale201
       auf Verlangen innerhalb einer bestimmten Frist zu
      Zahnersatz                                                            Bundesverband
                                                                              2.446               und Verbund
                                                                                                         2.474     unabhängige Patientenbera­    28
      Zahnärztliche Behandlung insgesamt
       übersenden oder seinen Beauftragten vorzulegen.                       10.550
                                                                            tung                       10.779
                                                                                    (VuP) die GKV-Patienten       gemeinsam. Danach 229
      Arzneimittel aus Apotheken und von Sonstigen                           29.676                    30.701                                1.025
  (2) Hilfsmittel
       Dem Bundesrechnungshof und seinen Beauftragten                      verlängerte     der Bundestag6.632 zugleich die Förderphase335

                                                                                                                                                .
                                                                              6.297
        sind die erbetenen Auskünfte zu erteilen.
      Heilmittel                                                            von
                                                                              5.276fünf auf sieben Jahre 5.828und erhöhte die Fördermittel     551
      Krankenhausbehandlung                                                  56.930                    58.570                                1.641
      Krankengeld
                                                                            von
                                                                              9.196
                                                                                   5,2  auf neun    Millionen
                                                                                                         9.819
                                                                                                                Euro   jährlich.               623
  Kritisiert werden
      Leistungen          sowohl Qualitätsmängel bei der Patienten­
                    im Ausland                                                   511
                                                                                     Q
                                                                                      uelle: Nachricht    542
                                                                                                         zm-online    vom  24.10.2018:           31
      Fahrkosten                                                            — 4.152                      4.447                                 295
  beratung als auch Intransparenz bei der Verwendung der                             Ungereimtheiten um      Unabhängige Patientenberatung:
      Vorsorge- und Reha-Maßnahmen                                            2.648                      2.727                                   79
  Fördermittel,
      Schutzimpfungenwie   das
                           3)     Deutsche    Ärzteblatt   berichtete.           872 Bundesrechnungshof    928will Förderungsvereinbarung prüfen.56
     Schwangerschaft / Mutterschaft 4)                                                 1.028                         1.094                                          66
     Behandlungspflege/Häusliche Krankenpflege                                         4.546                         4.859                                         313
     Sonstige Leistungsausgaben                                                        2.448                         2.555                                         108
     Sonstige Aufwendungen                                                             1.167                         1.286                                         119
  A U SG A BE N DE R GE S E T Z L I C H E N K R A NK E N V E R S IC H E RU NG
     Netto-Verwaltungskosten                                                           7.797                         8.202                                         405

     Anteile an den Ausgaben insgesamt im 1.-3. Quartal 2018
                                                                                                    Zahnärztliche
                                                                                                                             Zahnersatz 1%
                                                                                                  Behandlung (ohne
                 Ausgaben, die der vertragsärztlichen                    Ausgaben, die der         Zahnersatz) 5%
                                                            18%          v ertragsärztlichen                                                  Arzneimittel aus
                         Versorgung zugute kommen                        Versorgung zugute                                                   Apotheken und v on
         Zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz)          5%            kommen 18%                                                          Sonstigen 17%
                                          Zahnersatz         1%
       Arzneimittel aus Apotheken und von Sonstigen         17%               Sonstige Ausgaben
                                           Hilfsmittel       4%                       4%                                                                   Hilfsmittel 4%
                                            Heilmittel       3%
                                                                                                                                                                            Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Gesundheit, 5.12.2018

                            Krankenhaus-behandlung
                            Krankenhausbehandlung           32%              Netto-
                                                                                                                                                           Heilmittel 3%
                                         Krankengeld         5%        Verw altungskosten
                                                                               5%
                                          Fahrkosten         2%
                     Vorsorge- und Reha-Maßnahmen            1%
              Behandlungs-/Häusliche Krankenpflege           3%       Behandlungs-
                                                                       /Häusliche
                            Netto-Verwaltungskosten          5%     Krankenpflege 3%
                                  Sonstige Ausgaben          4%
                               Ausgaben insgesamt           100%                                                                               Krankenhaus-
                                                                       Vorsorge- und Reha-                                                    behandlung 32%
                                                                         Maßnahmen 1%

                                                                              Fahrkosten 2%                          Krankengeld 5%

  83) ohne ärztliches
           P O L I T Honorar
                      I S C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
   4) ohne stationäre Entbindung und ärztliche Leistungen
Sozialversicherungsrechengrößen 2019
D A S BU N D E S K A BIN E T T H AT A M 10.10. 2018 D IE V E ROR D NU NG Ü BE R D IE
S O Z I A LV E R S I C H E RUNG S RE C H E NGRÖ S S E N 2019 BE S C H L O S S E N .

M                     it der Verordnung werden die
                      maßgeblichen Rechengrößen der
                                                                           erhöht sich auf 3.115 Euro/Monat (2018: 3.045 Euro/Monat).
                                                                           Die Bezugsgröße (Ost) steigt auf 2.870 Euro/Monat (2018:

                                                                                                                                            POLITISCHES
Sozialversicherung gemäß der Einkommensentwicklung                         2.695 Euro/Monat).
im vergangenen Jahr (2017) turnusgemäß angepasst.                          Die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Renten­-
Die Werte werden – wie jedes Jahr – auf Grundlage klarer                   versicherung steigt auf 6.700 Euro/Monat (2018: 6.500 Euro/
gesetzlicher Bestimmungen mittels Verordnung festgelegt.                   Monat) und die Beitragsbemessungsgrenze (Ost) auf 6.150
Die den Sozialversicherungsrechengrößen 2019 zugrunde­                     Euro/Monat (2018: 5.800 Euro/Monat).
liegende Einkommensentwicklung im Jahr 2017 betrug im                      Die bundesweit einheitliche Versicherungspflichtgrenze in
Bundesgebiet 2,52 Prozent, in den alten Bundesländern                      der gesetzlichen Krankenversicherung (Jahresarbeitsent­
2,46 Prozent und in den neuen Bundesländern 2,83 Prozent.                  geltgrenze) steigt auf 60.750 Euro (2018: 59.400 Euro).
Bei der Ermittlung der jeweiligen Einkommensentwicklung                    Die ebenfalls bundesweit einheitliche Beitragsbemessungs­
wird auf die Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter je                  grenze für das Jahr 2019 in der gesetzlichen Krankenver­
Arbeitnehmer ohne Personen in Arbeitsgelegenheiten mit                     sicherung beträgt 54.450 Euro jährlich (2018: 53.100 Euro)
Entschädigungen für Mehraufwendungen („Ein-Euro-Jobs“)                     bzw. 4.537,50 Euro monatlich (2018: 4.425 Euro).
abgestellt.                                                                Die Rechengrößen für die neuen Länder werden dieses
                                                                           Jahr erstmalig unter Berücksichtigung des Rentenüberlei­
Die wichtigsten Rechengrößen für das Jahr 2019                             tungsabschlussgesetzes festgelegt. Der darin bestimmte
im Überblick:                                                              schrittweise Rückgang des Umrechnungsfaktors führt zu
Die Bezugsgröße, die für viele Werte in der Sozialversiche­                einem vergleichsweise starken Anstieg der Beitragsbemes­
rung Bedeutung hat (unter anderem für die Festsetzung                      sungsgrenzen in den neuen Ländern, die - genau wie
der Mindestbeitragsbemessungsgrundlagen für freiwillige
Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung und
für die Beitragsberechnung von versicherungspflichtigen
                                                                           Westwerte angeglichen werden.      .
                                                                           der aktuelle Rentenwert (Ost) – bis zum Jahr 2025 an die

Selbständigen in der gesetzlichen Rentenversicherung),                     —Quelle: BMAS, Pressemitteilung vom 10.10.2018

R E C H E N G R Ö S S E N D E R S O Z I A LV E R S I C H E R U N G 2 019
                                                                                         West                             Ost
( A U F B A S I S D E S R E F E R E N T E N E N T W U R F S ):
                                                                                 Monat            Jahr          Monat            Jahr
 Beitragsbemessungsgrenze: allgemeine Rentenversicherung                          6.700 €       80.400 €          6.150 €       73.800 €
 Beitragsbemessungsgrenze: knappschaftliche Rentenversicherung                    8.200 €       98.400 €            7.600 €     91.200 €
 Beitragsbemessungsgrenze: Arbeitslosenversicherung                               6.700 €       80.400 €          6.150 €       73.800 €
 Versicherungspflichtgrenze: Kranken- u. Pflegeversicherung                    5.062,50 €       60.750 € 5.062,50 €             60.750 €
 Beitragsbemessungsgrenze: Kranken- u. Pflegeversicherung                       4.537,50 €      54.450 €      4.537,50 €        54.450 €
 Bezugsgröße in der Sozialversicherung                                            3.115 €*      37.380 €*         2.870 €       34.440 €
 vorläufiges Durchschnittsentgelt/Jahr in der Rentenversicherung                                         38.901 €
* In der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung gilt dieser Wert bundeseinheitlich.

                                                                            J A N U A R 2 019 | N Z B | P O L I T I S C H E S           9
T I VE
                                                                                                                                                  )NTERAK ILDUNG

                                        Zähne wie Kreide?                                                                            !.:"           &ORTB

                                        Ein kurzer Überblick zur Molaren-­
                                        Inzisiven-Hypomineralisation
                                        Dr. Julian Schmoeckel, Mhd Said Mourad, Dr. Marina A. Petrou, Prof. Dr. Christian H. Splieth

                                        Einleitung                                                        et al. 2010). Ähnliche Defekte können jedoch auch bei an­
                                        Trotz guter Mundhygiene und zahnfreundlicher Ernährung -          deren Zähnen wie z. B. bei zweiten Milchmolaren (HSPM:
                                        Zähne wie „Kreide“: Die Molaren-Inzisiven-Hypominerali­           Hypomineralized Second Primary Molar, Elfrink et al. 2015)
                                        sation (MIH) beschäftigt zunehmend Zahnärzte, betroffene          und anderen permanenten Zähnen wie Prämolaren oder
                                        Kinder und ihre Eltern. Die Verbreitung, die Ursachen             zweiten permanenten Molaren auftreten (Elfrink et al.
                                        und die Therapie der MIH stehen im Fokus intensiver               2015). Aufgrund des drastischen Kariesrückgangs in den
                                        Forschungs­bemühungen – doch was ist bislang bekannt?             letzten Jahrzehnten ist aber auch denkbar, dass mindermi­
                                        Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist ein scheinbar        neralisierte MIH-Zähne früher schlicht für kariös gehalten
                                        immer häufiger auftretendes Phänomen. Eine Metaanalyse            wurden (Kalkani et al. 2015). Zumal in der DMS V gar 81%
                                        zum Vorkommen von MIH ergab weltweit eine mittlere                der Kinder mit MIH als maximale Erscheinung nur eine
                                        Prävalenz von 13,1% mit großen Unterschieden zwischen             begrenzte Opazität also einen milden Schweregrad auf­
                                        verschiedenen Ländern und Regionen. Länder mit niedri­            weisen und dies i.d.R. klinisch für die Betroffenen nicht
                                        gem und mittlerem Einkommen waren dabei am stärksten              relevant ist. Im Mittel weisen jedoch bei Kindern mit MIH
                                        betroffen (Schwendicke et al. 2018). In Deutschland tritt         2,7 Zähne Zeichen von MIH auf (Jordan 2017). Zudem
                                        MIH laut der 5. Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS              tragen Kinder mit mindermineralisierten Milchzähnen
                                        V) bei 12-Jährigen in Deutschland mit einer Prävalenz             (vgl. HSPM) laut einer Studie aus Brasilien ein ca. 6-fach
                                        (mindestens ein MIH-Zahn vorhanden) von 28,7% auf,                erhöhtes Risiko für MIH (Ribeiro et al. 2016).
                                        allerdings nur 5% mit Substanzverlust (IDZ 2016). Andere
                                        Studien der letzten Jahre ergaben noch, dass etwa 10%             Beschreibung
                                        aller Kinder im Alter von 6-9 Jahren betroffen waren (Petrou      Typisch für MIH sind weißlich-gelbe bis gelb-braune,
                                        et al. 2014b) bzw. dass ca. 24% mindestens einen MIH-             deutlich umschriebene Opazitäten im Zahnschmelz an
                                        Zahn hatten (Kühnisch et al. 2014). Laut der Definition der       den bleibenden ersten Molaren und Schneidezähnen mit
                                        EAPD sind bei der MIH mindestens ein erster bleibender            unterschiedlicher Schwere des Befalls (Abb. 1-3) (Lygidakis
                                        Molar und fakultativ Schneidezähne betroffen (Lygidakis           et al. 2010; Crombie et al. 2013; Petrou et al. 2015). Diese
Fotos: ZA S. Mourad/Dr. J. Schmoeckel

                                         Abb. 1a/b: Okklusale Ansicht von Ober- und Unterkiefer eines 8-jährigen Mädchens mit MIH. Typisch ist die unterschiedliche
                                         Schwere des Befalls und der unterschiedliche Grad der Hypersensibilität der ersten permanenten Molaren. Die Diagnose MIH
                                         lässt sich wie hier noch eindeutiger bei Kariesfreiheit im Milch- und bleibenden Gebiss stellen.

                                        10     F A C H L I C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
Abb. 2a: Leichte Form der MIH an einem mittleren Schneide-        Abb. 2c: MIH an 16 mit Lin-        Abb. 3: Moderate Form
 zahn mit umschriebener, weißlicher cremefarbener Opazität         derung der Hypersensibilität       der MIH an einem Molaren
 – MIH-TNI 1.                                                      durch eine Versiegelung –          nach Versorgung mit einer
                                                                   MIH-TNI 3.                         Kompositfüllung – MIH-TNI 2a.

                                                                  Experten sind sich recht sicher, dass es sich nicht um eine
                                                                  genetisch bedingte Zahnhartsubstanzveränderung handelt.
                                                                  Wahrscheinlich entsteht MIH aufgrund einer Funktionsbe­
                                                                  einträchtigung oder Schädigung der normal angelegten
                                                                  zahnbildenden Zellen. Der Zeitpunkt/raum, in dem diese
                                                                  endogen bedingte Strukturstörung der Zahnhartsubstanz
                                                                  entsteht, kann pränatal bis etwa zum Alter von 3 Jahren

                                                                                                                                      FACHLICHES
 Abb. 2b: Milde Form der MIH an den mittleren Schneidezähnen      liegen, da bis dahin die Schmelzbildung der meist betrof­
 mit umschriebener, weißlicher Opazität in verschiedenen Größen
 – MIH-TNI 1.
                                                                  fenen ersten Molaren und der Schneidezähne stattfindet
                                                                  (Lygidakis et al. 2010).
bei MIH-Zähnen beobachteten Schmelzeinbrüche unter­               Kinder in Deutschland, die u. a. in diesem Zeitraum häufig
schiedlicher Ausdehnung entstehen meist erst posteruptiv.         Atemwegsinfekte mit stationärer Aufnahme und Antibio­ti­ka­
Aufgrund der hypomineralisierten Schmelzbereiche, die             gabe hatten, bei denen Schwangerschafts- oder Geburts­
weniger Calcium und Phosphat enthalten (Martinović                komplikationen auftraten oder länger als 6 Monate gestillt
et al. 2015), sind die Zähne häufig auch hypersensibel.           wurden, tragen ein höheres Risiko für MIH (Kühnisch et al.
Die Ausprägung der Hypersensibilitäten erscheinen zum             2014). Spekuliert wird zudem darüber, inwieweit neben
Teil willkürlich, so weisen manche MIH-Zähne deutliche            Erkrankungen mit beispielsweise hohem Fieber auch
Substanzverluste auf, sind aber überempfindlich, während          Umweltbelastungen wie z.B. eine Bisphenol-A- bzw.
bei anderen MIH-Zähnen dies umgekehrt der Fall ist.               Dioxin-Exposition und auch Einflüsse wie ein Vitamin-­D-
Betroffene Kinder haben aufgrund der MIH mitunter                 Mangel als mögliche Ursache von MIH in Frage kommen
Schwierigkeiten beim Zähneputzen oder vermeiden sehr              könnten. uu
kalte oder sehr warme Getränke. Sie entwickeln potentiell
auch Zahnarztangst. Aufgrund des Erscheinungsbildes und
                                                                   MIH-TNI Beschreibung
der Lokalisation ist MIH deutlich von kariösen Prozessen
                                                                   Code
unterscheidbar (Ghanim et al. 2015, s. Tab. 1). Die Anfäl­
                                                                   0          Klinisch gesund, keine MIH
ligkeit für Karies ist zugleich erhöht, da der Schmelz eine
geringere Reife (Crombie et al. 2013) hat und mitunter die         1          MIH ohne Substanzdefekt & ohne Hypersensibilität
Mundhygiene, wie beschrieben, aufgrund der Hypersensi­             2          MIH mit Substanzdefekt & ohne Hypersensibilität
bilitäten verschlechtert sein kann.                                2a         Defektausdehnung: weniger als 1/3
                                                                   2b         Defektausdehnung: 1/3 bis 2/3
Kürzlich wurde von einer internationalen Arbeitsgruppe ein         2c         Defektausdehnung: mehr als 2/3 oder/und Defekt
neuer Index, der „MIH Treatment Need Index“ (MIH-TNI,                         nah zur Pulpa, oder atypische Restauration oder
Tab. 1) zur Befundung und Therapieplanung bei MIH                             Extraktion aufgrund von MIH
erarbeitet und publiziert - das sogenannte Würzburger              3          MIH ohne Substanzdefekt & mit Hypersensibilität
MIH-Konzept (Steffen et al. 2017). Dabei wird der Befund           4          MIH mit Substanzdefekt & mit Hypersensibilität
jeweils nach dem Vorhandensein oder der Abwesenheit                4a         Defektausdehnung: weniger als 1/3
von Hypersensibilitäten und nach Größe bzw. Schwere                4b         Defektausdehnung: 1/3 bis 2/3
des Substanzdefekts unterschieden (Tab. 1).                        4c         Defektausdehnung: mehr als 2/3 oder/und Defekt
                                                                              nah zur Pulpa, oder atypische Restauration oder
                                                                              Extraktion aufgrund von MIH
Ursachen
Die genauen Ursachen sind bislang nicht bekannt, daher             Tabelle 1: MIH Treatment Need Index (MIH-TNI) – Beschreibung
werden multifaktorielle bzw. multiple Ursachen vermutet.           von MIH im Würzburger MIH-Konzept (nach Steffen et al. 2017).

                                                                       J A N U A R 2 019 | N Z B | F A C H L I C H E S           11
uu   Differentialdiagnose
           Die Diagnosestellung von MIH erfordert etwas Übung, doch                 fecta) von exogen (Turner-Zähne, traumatisch induzierte
           kann u.a. aufgrund des oben beschriebenen Erscheinungs-                  Zahnhartsubstanzdefekte) und endogen (Fluorosen,
           bildes an den betroffenen Zähnen und der Lokalisation (meist             medikamentös verursachte Strukturstörungen) bedingten
           6er und 1er) differentialdiagnostisch i.d.R. gut insbesondere            Defekten der Zahnhartsubstanz unterschieden (Ghanim
            von Karies, aber auch von genetisch bedingten Zahnhart­                 et al. 2015). Ersteres ist i. d. R. leicht von der MIH zu
           substanzveränderungen oder auch zur Fluorose abgegrenzt                  unterscheiden, da es genetisch bedingt familiär gehäuft
           werden. Dies ist detailliert in einer Übersicht dargestellt (Tab. 2).    auftritt (Familienanamnese) und alle Zähne betrifft und
           Ursächlich werden genetisch bedingte Strukturstörungen                   nicht wie bei MIH meist auf die ersten Molaren und die
           (z.B. Amelogenesis imperfecta oder Dentinogenesis imper-                 Inzisiven beschränkt ist (Petrou et al. 2014a). uu

                      MIH                     Karies                  Fluorose                Amelogenesis           Zustand nach     Turner-Zahn
                                                                                              Imperfecta             Milchzahn-Trauma

Vgl. Abbildung        Abb. 1-4, 11, 12        Abb. 6                  Abb. 10                 Abb. 5, 7              Abb. 8               Abb. 9

Betroffene Zähne      permanente 1er, 2er     potentiell alle         potentiell alle   Milchgebiss und              i.d.R. mittlere      v.a. OK Schneide­
                      und 6er je nach         Zähne; bei Grund­       bleibenden Zähne, permanentes                  Schneidezähne,       zähne und
                      Definition auch         schulkindern häufig     vorzugsweise      Gebiss                       meist im OK          Prämolaren, unter
                      Milch 5er (HSPM),       Kaufläche der 6er       sichtbar in der                                                     Milchzahn mit
                      sehr selten             und Approximal­         Front und 6er                                                       eitriger Infektion
                      Prämolaren oder 7er     karies an den
                                              Milchmolaren

Erscheinungsbild      weißlich-gelbe          kreidig weiße Ent­      weiße bis braune        familiäre Häufung      weißlich-gelbe bis   Fehlgebildete
                      (cremefarbene) bis      kalkungen (aktive       Verfärbungen in                                bräunliche Verfär­   Zahnhartsubstanz
                      gelb-braune deutlich    Schmelzkaries);         Form von Flecken                               bungen, z. T. auch   der Krone: meist
                      umschriebene Opa­       im Spätstadium          oder Streifen auf                              Strukturverände­     begrenzte weiße bis
                      zitäten („Flecken“),    Kavitäten in den        der Zahnschmelz­                               rungen               bräunliche opake
                      meist unterschied­      Fissuren oder appro­    oberfläche                                                          Stellen sowie
                      liche Schweregrade      ximal und z. T. an                                                                          Hypoplasien mit
                      in einem Gebiss         den Frontzähnen                                                                             Defektbildungen.
                                              gingival                                                                                    Restgebiss oft kariös

Lokalisation          Höckerbereiche der v. a. Kaufläche und          Inzisalkanten,          gesamter Zahn          je nach Art der      Permanente Zähne,
                      6er, zentralere Berei­ Fissuren 6er             Höckerspitzen,                                 Verletzung nach      meist Prämolaren,
                      che der Glattflächen                            Bukkalflächen                                  Milchzahntrauma      vgl. Ursache
                      bei Schneidezähnen

Ursache               nicht genau             Bakterien im reifen     durch hohe              genetisch bedingt      (anamnestisch)    apikale Milchzahn­
                      bekannt,                Zahnbelag, die den      Fluoridaufnahme         (meist autosomal       Milchzahntraumata parodontitis mit
                      wahrscheinlich          Zucker zu Säure         während der             dominant vererbt),     in den ersten     eitriger Infektion
                      multifaktoriell         verarbeiten und         Zahn­entwicklung        Familienanamnese       Lebensjahren mit
                                              dadurch deminera­       (v.a. bis zum 3. Lj.)                          z.B. Intrusions-
                                              lisieren                z.B. durch Fluorid­                            oder schweren
                                                                      tablette oder fluo­                            Luxationsverlet­
                                                                      ridiertes Trinkwas­                            zungen, wobei
                                                                      ser in Kombination                             der Zahnkeim
                                                                      mit Verschlucken                               geschädigt wurde
                                                                      von fluoridhaltiger
                                                                      Zahnpaste

Empfindlichkeit       oftmals empfindlich     bei Kavitation          resistenter gegen       je nach Schwere­       je nach              je nach
                      bei kalten/heißen       ggf. schmerzhaft        Karies meist nur        grad sehr ver­         Schweregrad sehr     Schweregrad sehr
                      Speisen/Getränken       insbesondere bei        ein ästhetisches        schieden. Oftmals      verschieden          verschieden
                      bzw. beim Zähne­        Zuckerimpulsen          Problem bei stär­       sehr empfindlich
                      putzen, Berührung                               kerer Ausprägung        bei v.a. bei kalten/
                      oder kalter Luft                                sind Überempfind­       heißen Speisen/
                                                                      lichkeiten möglich      Getränken

Tabelle 2: Differentialdiagnose von MIH, Karies und Fluorose, Amelogenesis Imperfecta bzw. einer Schmelzveränderung am permanenten
Nachfolger durch ein Frontzahntrauma im Milchgebiss oder als Folge einer apikalen Milchzahnparodontitis (Turner-Zahn)

           12      F A C H L I C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
Abb. 7: Andere Schmelzbildungsstörung mit Verdacht auf eine mildere Form der
                                            Amelogenesis Imperfecta, die aufgrund des Erscheinungsbildes klar von MIH zu
                                            unterscheiden ist.

Abb. 4: Schwere Form der MIH mit
Empfehlung der Versorgung mit einer
Stahlkrone oder ggf. sogar einer Zahn­
entfernung. Nur bei leichter Berührung
und Luftzug ist der Zahn trotz teilweiser
noch vorhandener Abdeckung mit

                                                                                                                                        FACHLICHES
Glasionomerzement schmerzhaft –
MIH-TNI 4b.

Abb. 5: Amelogenesis imperfecta – die
genetisch bedingte Strukturstörung tritt
familiär gehäuft auf (Familienanamnese)
und betrifft alle Zähne.

Abb. 6: Die Karies an 36 lässt sich hier
u. a. aufgrund der Lokalisation von MIH     Abb. 8 a-c: Diese traumatisch induzierten Zahnhartsubstanzdefekte an den mittleren
gut unterscheiden, da es in der Fissur      Schneidezähnen sind von MIH nicht ganz so leicht zu differenzieren.
auftritt. Zudem gibt auch der Zustand       a) In diesem Fall haben die ersten Molaren keine Schmelzveränderungen und
des restlichen Gebisses Aufschluss über         anamnestisch berichten die Eltern von einem Sturz im Alter von 3 Jahren mit
einen suboptimalen Zahnstatus durch             Intrusion 51 und 61.
Karies. In regio 75 ist unterhalb des       b) Dieser Patient habe auch einem schweren Sturz auf die Zähne erlitten, etwa im
Wurzelrestes auch vestibulär eine eitrige       Alter von 2 Jahren, mit einer Intrusion von 61, bei dem der Zahn laut Eltern klinisch
Entzündung zu sehen, die einen soge-            nicht mehr zu sehen gewesen sei.
nannten Turner-Zahn verursachen kann        c) Das 6-jährige Kind habe auch einen Sturz gehabt, ebenfalls im Alter von 2 Jahren,
(vgl. Abb. 9).                                  mit einer leichten Intrusion von 71 und 81.

                                                                     J A N U A R 2 019 | N Z B | F A C H L I C H E S               13
Abb. 9: Turner-Zahn 25. Anamnestisch wurde eine eitrige Ent-            Abb. 10: Dentalfluorose nach Einnahme von Fluoridtabletten
 zündung im Oberkiefer links beschrieben. Da noch ein kleiner            im ersten Lebensjahr. Zurzeit empfehlen noch knapp die Hälfte
 Wurzelrest 65 zu sehen ist, sowie 55 ebenfalls tief zerstört ist,       der Kinderärzte in Deutschland die Gabe von Fluoridtabletten im
 liegt der Verdacht nahe, dass eine eitrige apikale Milchzahnos-         Säuglingsalter.
 titis (vgl. Abb. 6) im Kindergartenalter zu der Schädigung des
 Ersatzzahnkeims 25 geführt hat.

 Abb. 11a/b: Versorgung eines ersten Molaren im Oberkiefer mit           Abb. 12a/b Die hypomineralisierten Bereiche auf dem mesio-vestibulä-
 einer Stahlkrone aufgrund einer schweren Form der MIH mit               ren Höcker des bereits versiegelten ersten Molaren im Unterkiefer des
 starker Schmerzsymptomatik beim Zähneputzen und Trinken                 gleichen Patienten wurden im Gegensatz zum Oberkiefer mit Komposit
 kalter oder heißer Getränke. Trotz Vorversorgung mittels kunst-         versorgt (a: vor Kompositversorgung, b: nach Kompositversorgung). Alter-
 stoffbasierter Versiegelung war der Zahn hypersensibel.                 nativ wäre auch hier je nach Symptomatik als mittelfristige Lösung eine
                                                                         Stahlkrone möglich oder alternativ könnte bei diesem Patienten auch
                                                                         eine frühzeitige Zahnextraktion ggf. aller ersten permanenten Molaren
                                                                         idealerweise zum Zeitpunkt der Ausbildung der Bifurkation der Wurzel
                                                                         der 2. Molaren (ca. im Alter von ca. 9-10 Jahren) durchgeführt werden.

Schweregrad der MIH           Erscheinungsbild            Schmerzsymptomatik         Therapiespektrum
                              weißlich cremefarbene                                  - sehr gute Reinigung & Fluoridierung,
                              bis braune Opazitäten       keine                      - Versiegelung (Abb. 1b, 2a-c)
milde und moderate Form                                                              - Abdeckung mit Glasionomerzement

(Abb. 1a/b, 2 a/b, 3, 12a)    gelb-brauner Schmelz                                   - Versiegelung
                              mit einzelnen Schmelz­      wenn vorhanden             - Abdeckung mit Glasionomerzement
                              einbrüchen                                             - Füllung mit Komposit (Abb. 1a, 3, 12b)
                              großflächige gelb-          i. d. R. Schmerzen u.a.    - Abdeckung mit Glasionomerzement
                              braune Verfärbungen         bei Kälte, beim Essen      - Füllung mit Komposit
schwere Form
                              und Defekte                 und Zähneputzen            - konfektionierte Stahlkrone (Abb. 11a)
                                                                                     -  Extraktion & falls nötig KFO-Lückenschluss
(Abb. 4, 11a)
                                                                                       (Bei Extraktion bis ca. 9-10. Lj. mitunter
                                                                                       Lückenschluss ohne KFO möglich)

 Tab. 3: Stufenweises Therapiekonzept nach Schweregrad & Symptomatik

14     F A C H L I C H E S | N Z B | J A N U A R 2 019
Vita
                                                                        D R. JU LI A N SC HMOE C K E L
uu   Therapie
                                                                        2005 – 2011 Studium der
     Die Therapie dient der Verbesserung der Lebensqualität,
                                                                         Zahnheilkunde an der Universität
     erfolgt daher symptombasiert (subjektive Beschwerden)
                                                                         Greifswald
     und meist stufenweise (Mast et al. 2013; Lygidakis et al.
                                                                        2008 – 2009 Studium der
     2010, s. Tab. 3). Die Schmerzausschaltung und der Schutz
                                                                         Zahnheilkunde an der University of Helsinki, Finnland
     der Pulpa haben daher Priorität. Eine invasive Behandlung
                                                                        2011 Staatsexamen und zahnärztliche Approbation
     ist trotz Lokalanästhesie aufgrund einer verlangsamten
                                                                        seit 2012 Zahnarzt auf der Abteilung Präventive Zahnme­
     bzw. geringeren Wirkung bei MIH-Zähnen wegen einer
                                                                         dizin und Kinderzahnheilkunde der ZZMK Greifswald
     häufig vorhandenen chronischen Pulpitis nicht immer
                                                                        2013 Promotion auf dem Gebiet der Kariesepidemiologie
     ganz leicht (Lygidakis et al. 2010). Um dieses Problem zu
                                                                        2013 Zertifizierung in zahnärztlicher Hypnose und
     lösen, wird hierzu derzeit beispielsweise die Gabe von
                                                                         hypnotischer Kommunikation durch die DGZH
     Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen 24 h, 12 h,
                                                                        seit 2013 Referent bei nationalen und
     6–8 h und direkt vor der eigentlichen Zahnbehandlung mit            internationalen Fortbildungen insbesondere in den
     Lokalanästhesie empfohlen (Steffen et al. 2011). Außerdem           Bereichen Kinderzahnheilkunde & Kariologie
     kann die Zahnbehandlung unter Lachgassedierung durch­              seit 2013 Autor zahlreicher nationaler und internationaler
     geführt werden, was zudem bei ängstlichen (MIH-)Patienten           Fachpublikationen
     oftmals hilfreich ist.                                             seit 2013 Clinical Supervisor beim Master of Science
                                                                         Pediatric Dentistry
     Zusammenfassung                                                    2015 – 2018 Mitglied im Leitungsteam „Team DAJ“ zur

                                                                                                                                           FACHLICHES
     Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist mit einer              Durchführung der Studie zu den Epidemiologischen
     Prävalenz von knapp 29% der 12-Jährigen in Deutschland              Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe der
     häufig, glücklicherweise tritt sie jedoch zu knapp 80%              Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.   V.
     in milden Formen auf. Die genauen Ursachen sind noch
     nicht bekannt. Es werden multifaktorielle Ursachen (Um­            Forschungsschwerpunkte
     welteinflüsse, Erkrankungen, etc.), die während der ersten         Spezialisierte Kinderzahnheilkunde
     drei Lebensjahre auftreten, vermutet. Die Diagnosestellung         Kariesepidemiologie
     ist nicht immer ganz leicht, doch kann MIH aufgrund                Kariesrisiko & risikospezifische Kariesprävention
     des Erscheinungsbildes und der Lokalisation meist gut              Non- & minimalinvasives Kariesmanagement
     differentialdiagnostisch von Karies, genetisch bedingten           Verhaltensmanagement & Lachgasbehandlung
     Zahnhartsubstanzveränderungen oder zur Fluorose abge­
     grenzt werden. Die Therapie dient der Verbesserung der
     Lebensqualität, erfolgt daher symptombasiert. Dabei spielen
     Versiegelungen, Abdeckungen mit Glasionomerzement
                                                                               Vita
     und auch Füllungen mit Komposit eine wichtige Rolle. Bei           ZA MHD SA I D MOUR A D
     schweren Formen sind therapeutisch auch konfektionierte

     Betracht zu ziehen.  .
     Stahlkronen und/oder eine frühzeitige Zahnextraktion in            2009 – 2014: Zahnmedizinstudium
                                                                         an der Universität Damaskus,
                                                                         Syrien
                                                                        2015 – 2016: Zahnarzt in der
                                                                         Abteilung für Ästhetische Zahnmedizin an der
     Korrespondenzadresse                                                Universität Damaskus, Syrien
     Dr. Julian Schmoeckel                                              2016 – 2019: Master of Science in Kinderzahnheilkunde,
     Abt. für Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde               Abteilung Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde,
     Walther-Rathenau-Straße 42, 17475 Greifswald                        ZZMK Universitätsmedizin Greifswald
     Tel.: +49 3834 867136                                              Seit August 2017: Zahnarzt und wissenschaftlicher
     Fax: +49 3834 867299                                                Mitarbeiter in der Abteilung Präventive Zahnmedizin und
     E-Mail: julian.schmoeckel@uni-greifswald.de                         Kinderzahnheilkunde, ZZMK Universitätsmedizin Greifswald

     Der Artikel beruht im Wesentlichen auf einem Fortbildungsbeitrag   Tätigkeitsschwerpunkte
     der Autorengruppe zur Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation,        Kinderzahnheilkunde
     erschienen im Zahnärzteblatt Rheinland-Pfalz, 2018;03:8-12         Ästhetische Zahnmedizin
                                                                        Kariologie (Kariesrisikodiagnostik, Kariesprävention,
     Das Literaturverzeichnis können Sie unter                            Kariesmanagement)
     http://www.kzvn.de/nzb/literaturlisten.html herunterladen oder     Verhaltensmanagement & Lachgasbehandlung
     unter nzb-redaktion@kzvn.de anfordern.

                                                                         J A N U A R 2 019 | N Z B | F A C H L I C H E S              15
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