Mayer & Kriechmayr im Doppel-Interview Wissenswertes rund um den Skischuh Ihre Vorteile mit der ÖSV-Karte - DAS SCHÄRFSTE PROFIL IM RENNEN
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DAS MAGAZIN FÜR SPORT-INSIDER OFFIZIELLE ZEITSCHRIFT DES ÖSTERREICHISCHEN SKIVERBANDES Mayer & Kriechmayr im Doppel-Interview Wissenswertes rund um den Skischuh Ihre Vorteile mit der ÖSV-Karte SKULL DURA COMP SPIN_ DAS SCHÄRFSTE NR. 2 PROFIL IM RENNEN OKTOBER 2020/21
SKI ALPIN Auf die Piste, fertig, los! Das fühlst du nur hier. Den ganzen Winter lang: • 7 Übernachtungen in einer Privatpension mit DU/WC inkl. Frühstück • 6 Tage Zillertaler Superskipass für 535 km Pisten • 2 Stunden Eintritt in die Erlebnistherme Zillertal ab € 556,00 pro Person und Aufenthalt Jetzt buchen und selbst erleben auf www.best-of-zillertal.at 2 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
VORWORT Wir dürfen keine Wunder erwarten S eit mehr als einem Vierteljahrhundert sorgen die Weltcuprennen am Rettenbachgletscher in Sölden für einen medial vielbeachteten Start- schuss in die alpine Skisaison. Und bewirken damit gleichzeitig einen enormen wirtschaftlichen Im- puls für den Wintertourismus und die gesamte Winter- sportbranche. 1993 erstmals ausgerichtet, zählt das Weltcup-Opening mittlerweile zu den Klassikern im Skisport. Das liegt auch daran, dass die selektive Renn- strecke mit dem imposanten Steilhang zu den an- spruchsvollsten im Weltcupzirkus zählt. Auch wenn die Auftaktrennen ohne Zuschauer stattfinden, dürfen wir uns auf einen spannenden Saisonstart und spekta- kuläre TV-Bilder freuen. Sportlich gesehen dürfen wir von unserer Mannschaft keine Wunder erwarten, denn gerade im Riesenslalom ha- ben wir noch Aufholbedarf. Bei den Herren wurde im Vorfeld alles unternommen, um die Lücke zur Spitze zu schließen, und mit Mike Pircher ein absoluter Fachmann als neuer RS-Gruppentrainer installiert. Sölden sehe ich dennoch nur als eine erste Standortbestimmung. Für das Trainerteam steht ein kontinuierlicher Formaufbau Richtung Weltmeisterschaft im Februar sicher im Mittelpunkt. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei den Damen, wo im Vorjahr im Riesentor- lauf nur wenige Topresultate erzielt werden konnten. Einige junge Läuferinnen wie Katharina Liensberger oder Franziska Gritsch haben aber bereits ihr Potenzial auf- blitzen lassen. Optimistisch stimmt mich, dass mit Bernadette Schild und Stephanie Brunner zwei Technik-Spezialistinnen vor ihrem Comeback stehen. Nach ihren lan- gen Verletzungspausen kommt Sölden aber noch zu früh. Eines ist aber klar: Auch wenn die Aussicht auf einen Sieg im Gesamtweltcup der- zeit nicht allzu groß ist, wollen wir um Disziplinen-Kugeln mitfahren und den Natio- nencup nach Österreich zurückholen. Wenn wir von übermäßigem Verletzungspech verschont bleiben, bin ich davon überzeugt, dass wir am Ende wieder Ski-Nation Nummer eins sein werden. Um sportlichen ‚Baustellen‘ im Alpinbereich in Zukunft vorzubeugen, haben wir uns im ÖSV die vielfach strapazierte Weisheit, dass die besten Trainer in den Nach- wuchs gehören, nicht nur zu Herzen genommen, sondern auch in die Praxis umge- setzt. Mit Jürgen Kriechbaum und Christian Greber sind hier zwei erfahrene Fach- leute federführend, um junge Talente in Zukunft noch besser fördern und frühzeitig an die Spitze heranführen zu können. Der Startschuss in Sölden ist auch für alle anderen Sparten im Österreichischen Skiverband eine Art Vorbote auf den Weltcupwinter. Jetzt müssen die letzten Wochen noch einmal intensiv genützt werden, um für den Start Ende November/Anfang De- zember gut gerüstet zu sein. Vor allem für die Skispringer geht es Schlag auf Schlag und mit der Skiflug-WM in Planica steht noch vor Weihnachten das erste Saison-High- light auf dem Programm. In einem WM-Jahr sehnen sich natürlich alle Sportlerinnen und Sportler nach einer Medaille, für den Österreichischen Skiverband ist aber auch ein gutes Abschneiden seiner Aktiven im ‚Weltcup-Alltag‘ wichtig, um das Interesse bei Zuschauern, Sponsoren und TV-Konsumenten hochzuhalten. Geradezu muster- gültig waren im Vorjahr die Leistungen unserer Skisprung-Damen, die nicht nur für serienweise Spitzenergebnisse sorgten, sondern mit ihren sympathischen Auftritten und ihrem gelebten Teamgeist auch die Herzen vieler Sportfans erobert haben. Prof. Peter Schröcksnadel ÖSV-Präsident SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 3
VORWORT The Show Must Go On! FOTOS: GEPA Ohne negativen PCR-Test kommt man FOTO: ERICH SPIESS nicht in die „Sölden-Bubble“! Was vor einem Jahr noch geklungen hätte wie der Satz aus einem schlechten Hollywood-Drehbuch, ist mittlerwei- le Realität. So unwirklich das Ganze immer noch erscheinen mag, vorerst müssen wir uns damit anfreunden. Wobei es „sich damit abfinden, um das Beste daraus zu machen“ wohl besser trifft. Um genau das geht es nämlich in Sölden. Schon früh hat man sich da- mit abgefunden, dass die gewohnt stimmungsvollen Auftakt- rennen am Rettenbachgletscher ohne Zuschauer durchge- führt werden, und schon frühzeitig haben der ÖSV und das erfahrene Organisationskomitee alles in die Wege geleitet, um das Beste aus dieser schwierigen Situation zu machen. Ganz im Sinne des Sports. Die Rennen müssen stattfinden, die Sportlerinnen und Sportler müssen ihren Beruf ausüben können – Corona hin oder her, die Show muss weitergehen. Sich der großen Verantwortung gegenüber dem Skisport und dem Tourismus stets bewusst, haben der Österreichi- sche Skiverband und die Verantwortlichen in Sölden in den vergangenen Monaten alles Menschenmögliche getan, um für das Weltcup-Opening ein perfektes Präventions- und Si- cherheitskonzept zu erstellen. Insgesamt vier Personenkrei- se (Sportler/Betreuer, Mitarbeiter, Medien und Gäste) wird die „Sölden-Blase“ umfassen. Direkte Berührungspunkte zwischen den einzelnen Gruppen sollen tunlichst vermie- den werden. Unzählige Begehungen und Koordinationssit- zungen sowie zahlreiche Video-Konferenz-Marathons mit allen eingebundenen Entscheidungsträgern waren notwen- dig, um die erforderlichen Auflagen nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Wohl wissend, dass es vor Ort auch auf die Selbstverantwortung jedes Einzelnen ankommt, sich die Situation von einer auf die andere Minute ändern kann und alles immer nur als „Momentaufnahme“ zu betrachten ist. Ein reibungsloser Verlauf der Auftaktveranstaltung wäre deshalb nicht nur eine Art Vorzeige-Projekt für kommende Wintersport-Veranstaltungen, sondern auch der wünschens- werte und verdiente Lohn für die unermüdliche Arbeit des Organisationsteams. Neben dem mit Spannung erwarteten Weltcupauftakt in Sölden haben wir uns in der aktuellen Ausgabe auch zwei großen ÖSV-Zukunftshoffnungen gewidmet. Einerseits Ski- springer Philipp Aschenwald, der im Weltcup seinen ersten Sieg landen will, andererseits Felix Leitner, der als heißeste Aktie im rot-weiß-roten Biathlonsport gehandelt wird. Zwei Persönlichkeiten, die mit ihrer erfrischenden Art auch ab- seits der Schanzen und Loipen Aufmerksamkeit verdienen. Dass der Sport selbst ohnehin die schönsten Geschichten schreibt, zeigt das Sensations-Comeback von Julia Dujmo- vits. Im SKI AUSTRIA Interview blickt die Snowboard-Olym- piasiegerin über den Tellerrand hinaus und erzählt, wes- halb sich bei ihren Comeback-Gedanken letztlich ihr Herz gegen den Kopf durchgesetzt hat. Diese Geschichte bietet 22 schon eher Stoff für Hollywood – ob mit oder ohne Happy End, wird man spätestens nach den Olympischen Spielen 2022 in Peking wissen. Das Comeback des Jahres Im großen Interview spricht Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits über ihren Rücktritt vom Rücktritt und erklärt, warum sie stets ihrer Intuition folgt. Mag. Bernhard Foidl Chefredakteur 4 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
INHALT 12 ‚Aschi‘ will Jagd auf die Speed-Kugel Die ÖSV-Speed-Asse Matthias Mayer und Inhalt Aktuell es wissen Vincent Kriechmayr sprechen im großen 6 Doppel-Interview über ihre Saisonziele. Alpin6–11 Nach seinen zwei Medaillen bei Skispringer12–14 der Heim-WM in Seefeld peilt Biathlon16–17 Skispringer Philipp Aschenwald heuer Nordische Kombination 18 seinen ersten Weltcupsieg an. Snowboard20–23 Skicross24 Freeski25 Langlauf26 ÖSV Inside 27, 29, 31 NAZ Eisenerz 28 Grasski32–33 Skibergsteigen33 Paraskisport52 Spezialthema Vorteile ÖSV-Karte15 Skischuhe Talk‘n Trends30 ÖSV-Experte Andreas Erath erklärt, warum der Skischuh den Athletinnen (im Bild Spezialthema Skischuhe34–39 34 Julia Scheib) und Athleten ‚heilig‘ ist. Innovation im Wintersport40–43 FOTO: ERICH SPIESS Sport- & Racing-Camps44 Starke Marken46–47 Koordination48–49 Fit & Aktiv50 Fix-Mix Landesverbände52–55 Spektrum56–57 Im nächsten Heft 58 Bücher58 FOTO: PETER PETSCHARNIG ÖSV-Shop59 48 DAS MAGAZIN FÜR SPORT-INSIDER OFFIZIELLE ZEITSCHRIFT DES ÖSTERREICHISCHEN SKIVERBANDES Koordination Mayer & Kriechmayr im Doppel-Interview Wissenswertes rund SKI AUSTRIA Heft 2 2020/21 Mit anspruchsvollem um den Skischuh Ihre Vorteile mit der ÖSV-Karte Titelfoto: Matthias Mayer Koordinationstraining zum SKULL DURA COMP SPIN_ DAS SCHÄRFSTE (ÖSV-Nationalmannschaft) perfekten Schwung NR. 2 PROFIL IM RENNEN Foto: GEPA OKTOBER 2020/21 IMPRESSUM Offizielles Organ des Österreichischen Skiverbandes: Eigentümer und Verleger: Austria Ski Team Handelsges.m.b.H., 6020 Innsbruck, Olympiastraße 10 · Chefredakteur und für den Inhalt verantwortlich: Mag. Bernhard Foidl, 6020 Innsbruck, Olympiastraße 10, Tel. 0512/33 501 · Ständige Mitarbeiter: Mag. Markus Aichner, Manuela Riegler, Mag. Karlheinz Wieser, Mag. Clemens Derganc, Daniel Fettner MA, Evelyn Gumpinger, Ing. Mag. Gerald Sonnberger · Adressenstelle für den Zeitschriftenversand: ÖSV, 6020 Innsbruck, Olympiastraße 10, Tel. 0512/33 501-27, E-Mail: mitglieder@oesv.at · Jahresabonnement: Inland € 19,–, Ausland € 25,– · Zeitungsbezug für ÖSV-Erwachsenen-Inlands-Mitglieder im Vereinsbeitrag 20/21 · Freiwilliger Zeitungsbezug für 8 Hefte: Schüler bis Jahrgang 2006 € 9,–, Auslandsmitglieder € 12,– · Alleinige Anzeigenannahme: Austria Ski Team Handelsges.m.b.H., 6020 Innsbruck, Olympiastraße 10, Mag. Petra Rebhandl, 201920021 Tel. 0512/33 501-65, Fax 0512/36 54 50, E-Mail: rebhandl@oesv.at · Für Anzeigen ist die Preisliste vom 1. September 2020 gültig. Mit + gekennzeichnete Texte sind entgeltliche Einschaltungen. Unverlangte Manuskripte und Bildunterlagen werden nicht zurückgesandt · Herstellung & Layout: Verlag Ablinger & Garber GmbH, M edienturm Saline 20, 6060 Hall in Tirol, Kathrin Marcher, Tel. 05223/513-19, www.AblingerGarber.com · Druck & Versand: Druckerei B erger, Horn · Gedruckt in Österreich, Imprimé en Autriche, Printed in Austria. Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder. SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 5
SKI ALPIN Die Speed-Kugel Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer hat sich für die kommende Saison hohe Ziele gesteckt. Beim Riesentorlauf-Auf- takt in Sölden will der Kärntner an sein im Visier gutes Vorjahres-Ergebnis (Rang 15) anschließen. Sie sind Österreichs Speed-Elite: Matthias Mayer (30), Doppel- Olympiasieger und Hahnenkammsieger 2020, und Vincent Kriechmayr (29), Vize-Weltmeister im Super-G von Aare und Wengen- Sieger 2019. Zwei Ausnahmeathleten, die im rot-weiß-roten Abfahrts- team das Tempo vorgeben. Ski Austria hat sie zum ausführlichen Doppelinterview getroffen und mit ihnen über Kindheitserinnerungen, ihre zukünftige Zusammenarbeit und über die Entwicklung im Skirennsport gesprochen. von Markus Aichner SKI AUSTRIA: Matthias, kannst du dich noch MATTHIAS: Ich bin im Sommer immer Moun- an deinen ersten Pokal erinnern, den du bei tainbike-Rennen gefahren, das hat mir im- einem Kinderrennen gewonnen hast? mer sehr gut getaugt. Im Winter hat es für MATTHIAS MAYER: Ja, sogar sehr gut. Das war mich nur Skifahren gegeben. in Hochrindl und ich hatte nach dem Rennen VINCENT: Im Winter hat es auch für mich so eine Freude, dass ich den ganzen Tag Ski- keine Alternative zum Skisport gegeben. Im fahren war. Am Abend bin ich zurückgekom- Sommer war ich gerne auf dem Fußballplatz. men und habe eine auf den Deckel bekom- stehe, die Piste vor mir habe, die Piste runter- men, weil ich bei der Siegerehrung gefehlt Was ratet ihr heute Eltern, wenn ihre Kinder ziehen kann und meine Linie fahre, und das habe. (lacht) ebenfalls Skifahrer werden wollen? alles noch in der freien Natur. VINCENT: Dass die Kinder Spaß und Freude Vincent, wie war das bei dir? an der Bewegung haben sollen. Das ist das Vincent, welche Fähigkeiten VINCENT KRIECHMAYR: An meinen ersten Wichtigste. hättest du gerne von Matthias? Pokal kann ich mich nicht mehr erinnern, MATTHIAS: Da kann ich Vincent nur rechtge- Er hat sicher einige Stärken, um die ich ihn aber natürlich waren Kinderrennen immer ben. Wichtig ist auch, den Kindern die Lei- beneide, das wird wahrscheinlich auch eine Gaudi und ein echtes Highlight. denschaft zu vermitteln. umgekehrt sein. Beneidenswert ist sicher, dass er bei Rennen seine Leistung auf den Gab es im Kinder- und Jugendalter für euch Matthias, was macht für dich Skifahren aus? Punkt bringt und nicht lange herum- eine „Alternative“ zum Skisport? Für mich geht es darum, dass ich am Start schwitzt. T2 RIVA DI 2/P : : AU F OTO Früh übt sich, wer ein Großer werden will. Für Vincent Kriechmayr (li.) und Matthias Mayer war der Skisport schon im Kindesalter die absolute Nummer 1. 6 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN FOTO: MARKUS AICHNER FOTO: GEPA Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr peilen die erste rot-weiß-rote Speed-Kugel seit 2012 (Klaus Kröll in der Abfahrt) an. Die Konkurrenz ist mit Beat Feuz, Mauro Caviezel (beide SUI), Dominik Paris (ITA), Thomas Dreßen (GER), Kjetil Jansrud oder Aleksander Aamodt Kilde (beide NOR) aber groß. Matthias, wie kann man sich die Das Gleichgewicht von Speed- und Technik- MATTHIAS: Das müssen wir jetzt leider so hin- Zusammenarbeit mit Vincent vorstellen? rennen ist permanent ein Thema. Allerdings nehmen. Ich hoffe aber, dass wir bald wieder Wir tauschen uns nicht täglich aus, aber wir hat man in der vergangenen Saison auch ge- vor Fans Rennen fahren können. sprechen natürlich über die unterschiedli- sehen, dass mit Kilde (Anm.: Aleksander VINCENT: Das sehe ich auch so. Für uns ist es chen Schuh- und Skimodelle. Es wird sich im Aamodt Kilde) ein Speedfahrer den Gesamt- immer speziell, vor Zuschauern zu fahren. Laufe des Winters sicher zeigen, wie wir uns weltcup gewonnen hat. Das war ein echtes Wir nehmen es aber, wie es kommt, und sind gegenseitig weiterhelfen können. Statement von ihm. Weiters würde ich mir froh, wenn wir Rennen fahren können. wünschen, dass wir Athleten mehr Mitspra- Vincent, inwieweit hat es cherecht bei der FIS haben und dass nicht Wie sehen eure Ziele für die deine Entscheidung beeinflusst, dass jeder Vorschlag von uns bereits im Vorfeld kommende Saison aus? Matthias bereits bei HEAD war? abgeschmettert wird. Das wäre ein gutes MATTHIAS: So wie wir uns in der letzten Sai- Es war wichtig für mich zu sehen, dass das Zeichen. son präsentiert haben, können nur die Kugeln Material bei ihm passt und er damit schon im Speed-Bereich und Medaillen bei der WM viele Erfolge feiern konnte. Es ist gut zu wis- Wie wird für euch heuer das Ski-Weltcup- das Ziel sein. sen, dass man einen schnellen Markenkolle- Opening in Sölden ohne Fans? VINCENT: Dem ist nichts hinzuzufügen. ❚ gen hat, von dem man sich auch einiges ab- schauen kann. Matthias, ist es ein Problem, dass FOTO: MARKUS AICHNER die Speed-Saison später startet? Nein, das ist kein Problem. Sehr wohl machen wir uns aber Gedanken, wo wir im Vorfeld der ersten Abfahrt gut trainieren können. In den letzten Jahren waren wir immer in Copper Mountain (Anm.: USA), dieses Jahr ist das aber nicht möglich. Matthias, wie siehst du die Entwicklung im Skirennsport? Das Thema Sicherheit ist bei uns Abfahrern immer wichtig. Da glaube ich schon, dass, auch wenn es kleine Schritte sind, was weiter- geht. Hier muss man dranbleiben. Vincent, welche Verbesserungs- Schlagkräftiges Trio: In Kitzbühel trafen die beiden Speed-Helden auf Arnold Schwarzenegger. vorschläge hast du? Der weltweit wohl bekannteste „Österreich-Export“ ist bekennender Skifan. SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 7
g r a m m n Pro tcup Sölde el Trotz anhaltender Corona- S Ski W ktober Pandemie waren Marco DI FI Schwarz und Co. mit der AU ag, 17. O n e Samst torlauf Dam Saison-Vorbereitung durch- e n aus zufrieden. Ri e s ober t a g, 1 8. Okt ren Sonn torlauf Her Riesen AustriaA Sk i l pi n ski_ a tri us a n _alpin_herre ÖSV-Herren fiebern Startschuss in Sölden entgegen Mit dem Weltcupauftakt am Rettenbachferner steht dem ÖSV-Riesentorlaufteam die erste Standortbestimmung im WM-Winter bevor. Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher: „Wir sind auf einem guten Weg, dürfen anfangs aber keine Podestplatzierungen erwarten.“ von Bernhard Foidl M it dem Riesentorlauf-Klassiker in Für Andreas Puelacher, der heuer in seine „Was das Training und vor allem die Schnee- Sölden beginnt eine neue Zeit- siebente Saison als Herren-Chef geht, steht tage angeht, sind wir dank der einwandfreien rechnung. Nicht nur was die einzig und allein der sportliche Vergleich im Bedingungen auf den Gletschern in Öster- Zeitnehmung im Zielraum be- Vordergrund. Vor dem Startschuss gibt sich reich und der Schweiz gut durch diese trifft, die einen ersten schonungslosen Ver- der Tiroler als Optimist, mahnt aber auch schwierige Phase gekommen.“ Gleichzeitig gleich mit der internationalen Konkurrenz Realismus ein: „Wir hatten schon im Vorjahr bremst er allzu hohe Erwartungen. „Wir dür- liefert, auch für den Weltcup-Zirkus selbst. schnelle Schwünge, konnten diese aber zu fen anfangs noch keine Podestplatzierungen Es sind die ersten Rennen, die aufgrund der selten über den ganzen Lauf zeigen. Deshalb erwarten. Das wäre vermessen. Das Ziel ist, Coronavirus-Pandemie unter strengsten Si- haben wir zuletzt viel an der Konstanz gear- den nächsten Schritt zu machen, sich in der cherheitsvorkehrungen und ohne Zuschauer beitet“, so der sportliche Leiter, der sich ins- Startliste zu verbessern und sich im Laufe der über die Bühne gehen. Auch deshalb wird gesamt mit der Vorbereitung zufrieden zeigt. Saison Richtung Top-5 und Podium zu orien- Sölden heuer ein besonders großes Augen- tieren“, so Puelacher. merk geschenkt. Der Österreichische Skiver- Ähnlich sieht es der neue RTL-Gruppen- FOTOS: GEPA band und sein erfahrenes Organisationsteam trainer Mike Pircher: „Wir haben zuletzt viel in Sölden haben sich monatelang auf dieses in die Grundtechnik investiert und am Basis- Szenario vorbereitet, um alle Herausforde- schwung gearbeitet. Solche Umstellungen rungen zu stemmen und Eventualitäten zu dauern. In Sölden geht es vor allem darum, meistern. Oberste Priorität im ausgeklügelten dass wir die erarbeitete Technik auf den Veranstaltungskonzept hat die Sicherheit der Schnee bringen. Denn das bringt viel Feed- Athletinnen und Athleten. Zumindest was die back für das weitere Training und die folgen- Streckenpräparierung betrifft, stehen die Vor- den Rennen.“ zeichen gut. Ergiebiger Schneefall in der letz- Insgesamt acht ÖSV-Herren werden beim ten September-Woche sorgte im Startbereich Saisonstart am Start stehen. Die größten Hoff- für einen halben Meter Neuschnee. „Das er- nungen auf Top-Resultate ruhen auf Marco leichtert vieles“, erklärte Pistenchef Isidor Herren-Chef Andreas Puelacher hofft, dass die Schwarz, Manuel Feller und Roland Leitinger. Grüner, der mit seinem Team trotz fehlender ÖSV-Läufer ihre zuletzt guten Trainingsleistun- Mit einer großen Portion Freude und auch Zuschauer für eine perfekte Rennpiste sorgt. gen auch im Rennen umsetzen können. einem Schuss Dankbarkeit blickt der Kärnt- 8 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN ner Marco Schwarz dem Auftakt Lech Zürs freut sich FOTO: GEPA entgegen. „In Zeiten wie diesen auf den Skiweltcup! muss man froh sein, überhaupt Rennen zu fahren. Ohne Zu- schauer sind die Wettkämpfe zwar nicht ganz so schön, aber darauf muss man sich einstellen.“ Nach 26 Jahren kehrt der Alpine Ski-Weltcup Das Fehlen von Zuschauern in wieder in die Gemeinde Lech zurück. Am 13. und Sölden und danach in Lech/Zürs 14. November stehen in der Flexenarena Zürs zwei bedauert auch sein Salzburger Teamkollege Roland Leitinger. Parallel-Riesentorläufe auf dem Programm. „Auf der Strecke kriegt man als E Läufer die Leute eh nicht so mit. s herrscht große Freude in neuen Trittkopfbahn befindet, Aber natürlich fehlt die Stim- Lech Zürs am Arlberg. abschwingen. Lech war zuletzt mung im Ziel.“ Auch wenn das Weltcup- 1994 Austragungsort von zwei Was das oberste Treppchen in Comeback aufgrund der Corona- Herren-Slaloms, die beide der Sölden angeht, läuft wohl alles virus-Pandemie ohne Zuschauer italienische Superstar Alberto auf ein Duell zwischen dem Fran- durchgeführt wird und das Tomba gewann. Ein Jahr zuvor zosen Alexis Pinturault und dem „Vorarlberger Weltcup-Skifest“ hatte der Oberösterreicher Han- Norweger Henrik Kristoffersen damit anders als erhofft über die nes Trinkl im Super-G für den hinaus. Was für Pinturault, der Bühne geht, sind die beiden letzten ÖSV-Erfolg in Lech, wo im Frühling so wie seine gesamte Parallel-Riesentorläufe für die zwischen 1988 und 1994 acht Familie mit dem Coronavirus Athletinnen und Athleten eine Weltcuprennen ausgetragen infiziert war („Es war kein großes große Herausforderung. Die Or- wurden, gesorgt. Problem, wir haben es durch- ganisatoren und Verantwortli- wegs gut überstanden“), spricht: chen des SC Arlberg dürfen sich Programm AUDI FIS Er gewann die zwei letzten Kon- darüber freuen, dass ein Millio- Ski-Weltcup Lech Zürs: kurrenzen in Sölden, während nen-Publikum vor den TV-Bild- » Freitag, 13. November: Paral- Beim letzten Weltcup-Fest in Riesentorlauf-Weltcupsieger schirmen mitfiebern wird, wenn lel-Riesentorlauf – Damen Zürs (1994) jubelte Superstar Kristoffersen im Ötztal noch nie die Sieger im Zielraum, der sich » Samstag, 14. November: Paral- Alberto Tomba über einen auf dem Podium stand. ❚ direkt im Ortszentrum neben der lel-Riesentorlauf – Herren ❚ „Doppelpack“ im Slalom. ESKA: Multifunk- FOTOS: ESKA tionale Sport- handschuhe Allrounder-Sport- handschuhe sind ein Aushängeschild des österreichischen Fami- lienunternehmens ESKA. ESKA. „Multifunktionalität ist un- ser Geschäft. Die Menschen genie- ßen es, den gleichen Handschuh Winter ausgezeichnet fürs Radfah- Tourenhandschuh für Ausdauer- dennoch erstaunlich warmer Sport- für unterschiedliche Aktivitäten ren, Wandern, Langlaufen und Nor- sportarten geradezu prädestiniert. handschuh. Seine Funktionalität verwenden zu können“, so ESKA- dic Walking, aber auch für Skitou- Der Pulse ist erstaunlich dünn und begeistert bei Skitouren, Langlauf- Prokuristin Adelheid ren oder das Skifahren im ermöglicht einen optimalen Tempe- runden und Bergausflügen. Pürstinger, die als Frühling. raturhaushalt. Mit der kurzen Stulpe Besonders gut fühlen sich die ro- Vorzeigebeispiel bleiben die Bewegungsfreiheit und buste Digital Leder Innenhand, das die Handschuhse- Für leistungsin- das angenehme Tragen von Sport- wohlige Futter und die atmungs- rie „Pulse“ er- tensiven Sport uhren uneingeschränkt erhalten. aktive PrimaLoft® Gold Insulation wähnt. „Diese Pro- Der „Pulse“ ist ein wi- BIOTM an. Die lange Stulpe liegt dukte in GORE-TEX derstandsfähiges Multi- Sportorientiertes angenehm am Handgelenk und INFINIUMTM Quali- talent. Mit seiner Hülle Multitalent unterstützt die exzellente Pass- tät eignen sich gera- und der Digital Leder Der „Pulse Longcuff“ von ESKA ist form. + de im Herbst und Innenhand ist dieser ein schlanker, atmungsaktiver und www.eskagloves.com SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 9
SKI ALPIN iAustriaAl Sk p in ski_ str en u a ia_a lpin_dam Technikspezialistin Katharina Liensberger zählt zu den aussichts- reichsten ÖSV-Kandidatinnen auf einen Spitzenplatz. Mitter: „Wir sind bereit, ans Limit zu gehen“ Vor dem Weltcup-Startschuss in Sölden schwankt die Gefühlstendenz im ÖSV-Lager zwischen freudiger Anspannung und Ungewissheit. ÖSV-Damenchef Christian Mitter fordert von den Läuferinnen Begeisterung und Leidenschaft. von Manuela Riegler M it dem Damen-Riesentorlauf in einzuschätzen. Meine Erwartungen setze ich FOTOS: GEPA Sölden fällt am 17. Oktober der realistisch, da wir im Riesenslalom in einer Startschuss in den alpinen Welt- Phase sind, in der wir noch aufholen müssen. cup-Winter. Das Rennen am Ret- Dennoch sind unsere Damen sehr gut vor- tenbachferner zählt zu den schwierigsten im bereitet, top motiviert und bereit, ans Limit gesamten Kalender, denn die Strecke gilt als zu gehen und für Überraschungen zu sor- anspruchsvoll und tückisch. Wie jedes Jahr gen“, ist Mitter überzeugt. An mangelnder stellt sich für das ÖSV-Team beim Weltcup- Vorbereitung sollte es jedenfalls nicht schei- auftakt die Frage, wo man im Vergleich zu tern, denn trotz der derzeitigen Ausnahme- anderen Nationen steht. Dementsprechende situation und dem daraus resultierenden Ungewissheit herrscht im Vorfeld auch bei Verzicht auf die Überseereisen, waren die den Athletinnen und Christian Mitter, dem Trainings für den Ramsauer qualitativ und Christian Mitter, der sportliche Leiter der ÖSV- sportlichen Leiter der ÖSV-Damen. „Sölden quantitativ durchaus zufriedenstellend. „Wir Damen, ist mit der Vorbereitung zufrieden und ist ein sehr spezielles Rennen und schwer konnten uns auch auf den heimischen und sieht dem Weltcupauftakt mit Spannung entgegen. 10 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN europäischen Gletschern gut vor- „Lokalmatadorin“ Franziska Gritsch bereiten und die Bedingungen will in Sölden auch heuer wieder bestens nutzen. Die Anzahl der ein breites Grinsen aufsetzen. Im Schneetage wurde erhöht, damit Vorjahr holte die 23-Jährige mit haben wir einen guten Grund- Rang sieben ihr bestes Riesentor- lauf-Ergebnis. stein für den Auftakt am Retten- bachferner und in weiterer Folge für die WM-Saison gelegt. Ich erwarte mir von den Damen, dass sie mit Begeisterung und Leiden- schaft an die Sache herangehen und jedes Rennen als Chance se- hen. Unabhängig vom Resultat, erkämpften sich durch ihre star- freue ich mich zu sehen, wo wir ken Leistungen im Europacup am Ende des Tages stehen und einen Fixplatz im Riesenslalom- wie weit wir uns verbessern Team und erhöhen die ÖSV-Quo- konnten“, so Mitter. te damit auf insgesamt elf Damen. Die Favoritenrolle in Sölden ha- Gritsch: „Hauptsache, wir ben aber sicher andere. Vor allem können Rennen fahren“ die italienische Riesentorlauf- Für das beste Abschneiden in Söl- und Gesamtweltcupsiegerin Fe- den zeichnete im Vorjahr Franzis- derica Brignone, Petra Vlhova FOTO: ÖSV ka Gritsch verantwortlich, die mit (SVK) und Mikaela Shiffrin (USA) dem siebenten Platz gleichzeitig stehen auf den Tipp-Listen der ihr bestes Riesenslalom-Ergebnis Ski-Experten ganz oben. Ge- im Weltcup erzielte. Auch heuer lom großes Potenzial haben. Und sich in Abstimmung mit dem spannt darf man auch auf Vorjah- will die Lokalmatadorin beim es ist natürlich das Ziel, dass wir Trainerteam kurzfristig entschei- ressiegerin Alice Robinson sein. Heimrennen wieder voll angrei- wieder in der Startgruppe der den. Nadine Fest (EC-Gesamtsie- Die mittlerweile 18-jährige Neu- fen. „Ich freue mich richtig auf Top-7 aufscheinen.“ Nachdem gerin) und Elisa Mörzinger (3. seeländerin sorgte im Vorjahr für das Rennen und darauf, dass es Liensberger das Rennen in Sölden Platz EC-Riesenslalom-Wertung) die ganz große Sensation. ❚ endlich losgeht. Ich fühle mich letztes Jahr verpasst hatte, ist die gut, bin topfit und mit meinem Vorfreude auf den Saisonstart Trainingsstand sehr zufrieden. doppelt groß. „Für mich ist es Die Vorbereitung war heuer zwar heuer mit Sicherheit etwas Be- eine ganz andere, aber ich habe sonderes und Befreiendes, in es sehr genossen, im August ein- Sölden dabei sein zu können. Ich mal zuhause zu sein und die freue mich sehr auf das Rennen wirklich guten Möglichkeiten in und bin dankbar, wenn ich dort der Heimat perfekt zu nutzen. am Start stehen darf. Ich will ein- Natürlich ist es schade, dass heu- er keine Fans dabei sein dürfen. fach zeigen, wie schnell ich die- sen Hang hinunterfahren kann.“ NIMM DIR EINE AUSZEIT & Hauptsache ist aber, wir können Rennen fahren. Nach meinem Elf Startplätze GEWINNE DEINE INNERE guten Resultat im Vorjahr, will ich auch heuer zeigen, was in mir für ÖSV-Damen Läuferinnen wie Katharina Trup- BALANCE ZURÜCK. steckt. Ein cooles Ergebnis ist pe, Eva-Maria Brem oder Ramona durchaus drinnen“, ist die Sölde- Siebenhofer zeigten auf dem Ret- nerin überzeugt. Zu den schnel- tenbachferner bereits gute Leis- len Riesentorläuferinnen zählt tungen und möchten diese auch auch Katharina Liensberger, die heuer wieder unter Beweis stel- beim Weltcup 2019 in Lienz mit len. Keine allzu hohen Erwartun- dem dritten Platz für den einzi- gen hat hingegen Ricarda Haaser, gen ÖSV-Podestplatz bei den Da- die durch einen Bandscheiben- men in dieser Disziplin sorgte. In vorfall sieben Monate pausieren einer Favoritenrolle sieht sich die musste und erst Mitte August ins Vorarlbergerin aber nicht. „Ich Training einsteigen konnte. Ber- habe mir in der letzten Saison mit nadette Schild, die sich beim meinem Podestplatz und kons- letztjährigen Sölden-Auftakt ei- tanten Platzierungen eine gute nen Kreuzbandriss zuzog, wird Startnummer erarbeitet und am Rettenbachferner aller Vor- freue mich natürlich, mit dieser aussicht nach in den Weltcup zu- Ausgangsposition in die Saison zu rückkehren. Ob die Tirolerin Ste- starten. Rollenverteilung gibt es phanie Brunner, die im August ihr bei uns keine, doch es ist klar, drittes Comeback feierte, schon dass wir als Team im Riesensla- für Sölden bereit sein wird, wird SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 11 86320_TK_001_AZ_Organics_Image_92x120_ICv2.indd 1 25.09.20 13:24
SKISPRINGEN striaNor PHILIPP ASCHENWALD: Sk iAu di sc „Ich möchte ein echter h ski_ str au ia_s ge n kisprin Siegspringer werden” Der 24-jährige Zillertaler Philipp Aschenwald hat sich unter den weltbesten Skispringern etabliert. Nach zwei Medaillen bei der Heim-WM 2019 in Seefeld (Team und Mixed-Team) peilt der Gesamt-Zehnte des vergangenen Winters seinen ersten Einzel-Weltcupsieg an. von Daniel Fettner SKI AUSTRIA: Philipp, deine Sommerbilanz FOTO: GEPA kann sich sehen lassen. Bester Österreicher „Im Vergleich zum Vorjahr beim einzigen Grand Prix in Wisla, frisch- ist doch einiges weiterge- gebackener Staatsmeister von der Groß- gangen.“ Der Tiroler Philipp schanze – wächst du langsam in die Rolle Aschenwald will heuer den eines neuen Zugpferdes hinein? nächsten Schritt Richtung ab- PHILIPP ASCHENWALD: Die Entwicklung über solute Weltspitze machen. den Sommer stimmt mich zuversichtlich. Das Ergebnis beim Grand Prix in Polen war okay, auch wenn ich nicht meine beste Technik aus- gepackt habe. Bei der Staatsmeisterschaft hatte ich ein paar richtig lässige Sprünge da- bei. Ich denke, es ist im Vergleich zum Vorjahr doch einiges weitergegangen. Seit zwei Jahren bist du Fixstarter im Weltcup und deine Leistungskurve zeigt kontinuierlich nach oben. Mein Weg ist sicher noch nicht zu Ende. In den letzten beiden Jahren ist es mir gelungen, mich im Weltcup zu etablieren. Das war ein wichtiger Schritt, aber ich möchte ein echter Siegspringer werden. Ein Einzelsieg im Welt- cup ist mein erklärtes Ziel für den kommen- den Winter. Dein Vater Hansjörg ist dein Mentaltrainer. Er hat 1988 in Calgary mit der Mannschaft der Nordischen Kombinierer Bronze gewonnen. Ist eine Olympia-Medaille auch dein großes Ziel? Ich glaube, es gibt keinen Sportler, der sagen würde, dass es etwas Wichtigeres als Olym- pische Spiele gibt. Aber man hat nur alle vier Jahre die Möglichkeit und wenn es so weit ist, dann muss man auf den Punkt liefern. Zum Glück haben wir Skispringer mit der Vier- schanzentournee jedes Jahr ein Top-Event. Und dann gibt es auch noch die Weltmeister- schaften. Am meisten Wert hat aber ein Sieg im Gesamtweltcup, denn dieser spiegelt die gesamte Saisonleistung wider. Du bist nicht nur in einer sportlichen, sondern auch musikalischen Familie aufgewachsen und spielst Ziehharmonika. Welchen Stellenwert hat die Musik für dich? Musik hilft mir dabei, mich vor Wett- ❱❱ 12 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN Denk von Vorbildern l e r n t man, den eigenen WEG zu g e he n . SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 13
SKISPRINGEN Als Gesamt-Zehnter des ver- gangenen Winters zählt der Zillertaler im Weltcup zum erweiterten Favoritenkreis. dass man vielleicht sogar einiges mitnehmen kann, wenn alles vorbei ist. Ich habe zum Bei- spiel immer gedacht, dass ich die Sommer- wettkämpfe nicht wirklich brauche. Aber heuer habe ich gesehen, dass die wenigen Vergleichsmöglichkeiten, die wir hatten, sehr wichtig waren. Mit der Weltmeisterschaft im Skifliegen in Planica sowie der Nordischen WM in Oberstdorf stehen zwei große Highlights am Programm. Dazu gibt es noch die Vierschan- zentournee. Was hat für dich Priorität? Bei einer Skiflug-WM war ich bisher nur als Ersatzmann dabei. Ich freue mich also schon auf meine Premiere. Die Tournee ist jedes Jahr ein großes Ziel. Aber auf die WM in Oberstdorf freue ich mich besonders. Das werden hoffentlich die zwei spannendsten Wochen der Saison. FOTO: GEPA Du hast gute Erinnerungen an deine letzte WM in Seefeld. Vor heimischem Publikum hast du als relativ unbekannter Athlet zwei kämpfen zu motivieren. Allerdings spiele Da höre ich sicher keine Schlager. Aber auch Silbermedaillen gewonnen. ich da nicht mit der Ziehharmonika, son- keine zu harte Musik wie Metallica. Ich kann Ich habe zum Glück gleich bei meiner ersten dern höre Musik aus meinen Kopfhörern. schwer sagen, wie man diese Musik genau WM die Erfahrung gemacht, dass so eine Me- Wenn ich an ruhigen Tagen daheim bin, nennt. Es ist Popmusik, aber keine, die man daille einfach passieren muss. Ich hätte mir dann ist es schon lässig, wenn man selbst oft im Radio hört. noch kurz davor nicht vorstellen können, ein Instrument spielen kann. Dabei kann dass ich in Seefeld zweimal am Podest stehe, ich richtig abschalten. Ärgerst du dich, dass Corona ausgerechnet und dann ist alles ganz schnell gegangen. deine Springer-Generation erwischt hat? Jetzt habe ich zwei Silberne daheim hängen Welche Musik hörst du privat, Nein, ich hoffe einfach, dass es ein möglichst und es ist mein großer Wunsch, diese Medail- zum Beispiel vor dem Wettkampf? normaler Weltcup-Winter wird. Ich denke, lensammlung zu erweitern. ❚ Schneefall und FOTO: EXPA strahlende Gesichter Bei den Österreichischen Meisterschaften der Skispringer in Eisenerz und Bischofshofen konnten nicht einmal Wetterkapriolen eine tolle Flugshow stoppen. Z uerst gab es September-Schnee, dann Salzburg: Über der Großschanze in Bischofs- überglückliche Sieger: Angeführt vom hofen lachte die Sonne vom Himmel sowie Sportlichen Leiter Mario Stecher be- anschließend, mit Chiara Hölzl und Philipp freiten zahlreiche Trainer und Helfer die Aschenwald, zwei Premieren-Sieger vom Schanze in Eisenerz vom ersten Schnee. Mit Podest. Für die 23-jährige Salzburgerin Hölzl, einiger Verspätung und nach einem Wett- die sich bereits 2016 und 2018 zur Staatsmeis- kampf auf Top-Niveau krönten sich in der terin von der Normalschanze kürte, war es Steiermark die beiden Routiniers Daniela der erste Großschanzen-Titel. ❚ Iraschko-Stolz und Gregor Schlierenzauer zu den Staatsmeistern auf der Normalschanze. Chiara Hölzl posierte mit Hündin ‚Carla‘ Ein ganz anderes Bild bot sich am Folgetag in nach ihrem ersten Großschanzen-Titel. 14 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
AKTUELL IHRE NEUE SKI AUSTRIA 2 • 2019/20 SKI ALPIN ÖSV-KARTE IST DA! Mit Ihrer gültigen ÖSV-Karte genießen Sie einen umfassenden ÖSV Kar te gültig bis 30.09 2021 . Versicherungsschutz und exklusive Vorteile und Vergünstigungen. Ihre ÖSV-Karte liegt bei Ihrem Verein für Sie bereit. Auf dieser Seite finden Sie den Folder „Ski Austria Sicher“ eingeklebt, der alle wichtigen Informationen über die ÖSV-Versicherungen und weis! ungsnach ÖSV-Vergünstigungen enthält! Die gültige Karte ist Ih r Versicher ck holversi cherung ng e-, un d Rü versicheru fall-, Berg chtsschutz mit der Weltweite Un aweite Re unbe dingt und europ tunfällen Haftpflicht- nach Spor 591 oder pe r Weltweite de m Au sland efo n +43 (0)59 g au s en , Tel lun fnehm Vor Rück ho bulance Kontakt au rsatz). an Air Am be sch rän kter Kostene ole (sons t .at Tyr ll@oesv.at f ww w.oesv E-Mail notfa berInnen au Karteninha exklusiv für Alle Vorteile DER ÖSV-SCHUTZ AUF EINEN BLICK Basispaket: zogen. sbrauch ent sweis. wird bei Mis ✘ UNFALLSCHUTZ ist nicht übe rtragbar und m amtlichen Lichtbil Diese Karte tig in Verbindung mit eine dau Nur gül Bergungskosten bis € 25.000,– Rückholkosten bis € 15.000,– Verlegungskosten NEU! bis € 750,– Genesungsgeld € 400,– bis € 550,– Kosmetische Operation bis € 10.000,– VORTEILE MIT DER ÖSV-KARTE Unfalltod € 2.000,– Invalidität bis € 15.000,– ✘ Kostenloser Bezug von SKI AUSTRIA – der offiziellen Zeitschrift Zahnersatz bei Kindern bis € 1000,– des ÖSV (8-mal jährlich) sowie 2-mal jährlich SKI AUSTRIA LADY ✘ RECHTSSCHUTZ für alle weiblichen Mitglieder ab dem 15. Lebensjahr in Österreich Strafrechtsschutz bis € 30.000,– ✘ Ermäßigungen Beratungsrechtsschutz bis € 350,– – bei Seilbahnen und Liften in Österreich. Dank Ski Austria Card Tarif bis zu 10% sparen: www.oesv.at/mitglieder/skilifte ✘ HAFTPFLICHTSCHUTZ bis € 5.000.000,– – 20 %ige Ermäßigung bei online Ticket-Bestellungen für ✘ ÖSV-SKIKASKOVERSICHERUNG bis € 500,– Weltcup-Veranstaltungen in Österreich (ausgenommen Kitzbühel) ✘ ÖSV-PARALLELDECKUNG bis € 500.000,– bei Buchung über www.skiaustriaticket.at – bei vielen Hotels und Thermen in Österreich Zusatzpakete: – Ermäßigter Eintritt zur Besichtigung des Bergisel-Stadions – Reduktion von 10 % auf den Einzelbucherpreis in der Ski Austria ✘ ERWEITERTE UNFALLVORSORGE Academy St. Christoph · Aktiv&Sicher: Versicherung für stationären Aufenthalt in – 15 % Ermäßigung auf sportgigant.at bei Bestellungen per Telefon Sonderklasse nach Unfall oder E-Mail ✘ ERWEITERTE UNFALLVORSORGE RENNSPORT – Einkaufs-Vorteile auf www.peeroton.com · Talent&Sicher: Unfallversicherung für Kader- und Nicht- Kader-LäuferInnen sowie für Skibergsteiger und Masters Die Mitgliedschaft berechtigt zur Teilnahme an den · Training&Verantwortung: erweiterte Unfallversicherung SKI AUSTRIA CAMPS inklusive ÖSV-Top-Service – Skispaß mit Freunden für Langläufer, Alpinskifahrer und Tourengeher · Rennsport-Krankenversicherung: Versicherung für stationären ✘ Verbilligtes Skibindungs-Service Aufenthalt in Sonderklasse nach Unfall inkl. Wettbewerbsrisiko – in allen VSSÖ-Geschäften in der Zeit vom 1.10. – 30.11. des Jahres: Bei allen namhaften Sportfachhändlern! ✘ ÖSV-SKIDIEBSTAHLVERSICHERUNG ✘ Die Mitgliedschaft berechtigt zur Teilnahme an Foto: fotolia.com/yotrakbutda · Erstattung von 90 % des Kaufpreises im ersten Jahr nach – ÖSV-Punkterennen Kauf, 60 % im zweiten Jahr – ÖSV-Ausbildungsprogrammen (Trainer, Instruktor, Kampfrichter) Info: www.oesv.at, Tel. 0512/33501-0 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 3 15
BIATHLON SKI AUSTRIA: Felix, zunächst einmal Gratulation zum österreichischen Einzel- Meistertitel in Hochfilzen. FELIX LEITNER: Dankeschön. Die zwei Fehler am Schluss haben mich zwar geärgert, aber mit 90 Prozent Trefferquote kann ich zufrieden sein. Muskulär war es am Ende richtig hart, aber ich konnte an meine Grenzen gehen und freue mich sehr über den Titel. Also in der Vorbereitung alles richtig gemacht? Das weiß ich erst, wenn es mit dem Weltcup los- geht, aber vom Gefühl her passt es. Das Ziel ist, Ende November topfit in die Saison zu starten. Ich bin in ständigem Austausch mit Ricco (Herren- Cheftrainer Ricco Groß, Anm.), um die richtigen Trainingsreize zu setzen. Solche wären? Es geht vor allem um die richtige Balance zwi- schen Regeneration und Belastung. Nach intensi- ven Tagen habe ich mich zuletzt sehr müde gefühlt. Deshalb vergleiche ich das mit Aufzeich- nungen aus dem Vorjahr, um herauszufinden, was mein Körper gut verkraftet und was nicht. Das Ziel ist, mich auch im Training besser zu fühlen. Bis zum Winter wird das Training noch eine Spur in- dividueller, weil Ricco auf jeden einzelnen Athle- ten eingeht, um das Beste herauszuholen. Ab Mitte Oktober wird in Ramsau und danach in Obertilliach am Feinschliff gearbeitet. Wie war es, sich wieder im Rennmodus mit den Teamkollegen zu messen? Wir hatten vorher schon ein paar Rennen, aber es war ein tolles Gefühl. Vor dem Start war ich so nervös wie im Winter, aber das brauche ich auch, um die nötige Spannung aufzubauen. Schaut man sich auch von anderen Athleten was ab? Natürlich. Beim Schießen ist sicherlich Sam (Si- mon Eder, Anm.) ein Vorbild, auch was die Ab- läufe angeht. Da kriege ich auch viele Tipps. Ein großes Bestreben ist, die Vorbereitungszeit bis zum ersten Schuss zu reduzieren. Im Laufbereich sind die norwegischen Langläufer ein Vorbild, weil sie technisch sehr sauber laufen. Da schaue ich FOTOS: GEPA mir viele Videos an. Das ist ein ständiger Lern- iAu striaNor di prozess, weil sich ja auch die Technik verändert. Sk sc „Ich liebe, h Heuer finden gleich zwei Heimweltcups in Hochfilzen statt. oe Besser geht’s nicht, nicht nur weil ich mittlerwei- svb le dort wohne. Das ist einfach meine Lieblings- was ich tue“ iathlon strecke. Schade, dass keine Fans dabei sein wer- den, weil gerade in Hochfilzen die Stimmung immer super ist. Die Entscheidung ist aber natür- lich verständlich und als Athlet muss man sich darauf einstellen. Der 23-jährige Tiroler Felix Leitner ist Österreichs größte Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft im Biathlonsport. Im Interview mit Und deine Saisonziele? Ich will den nächsten Schritt machen, noch näher SKI AUSTRIA spricht der dreifache Junioren-Weltmeister über den an die Weltspitze heran und regelmäßig in die ständigen Lernprozess im Training und seine Saisonziele. von Bernhard Foidl Top-15 laufen. Im Vorjahr war ich zweimal in den 16 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN HF FACTBOX Felix Leitner: Alter: 23 Verein: Nordic Team Absam Wohnort: Hochfilzen Weltcupdebüt: Dezember 2016 THE FIRST HANDSFREE SKI BOOTS. Erfolge: Dreifacher Junioren-Weltmeister, Europa- meister, zwei Weltcup- Podestplätze (Staffel), Beste Weltcup-Einzelplatzierung: 4. Platz (Verfolgung Oslo 2019), Bestes WM-Ergebnis: 6. Platz (Massenstart Antholz 2020) Top-8, ein Podestplatz wäre knapp dran. Es war für mich natürlich genial. Auch die Mä- auch wichtig zu sehen, dass ich dels machen einen guten Job, mich perfekt auf einen Saison- deshalb haben wir auch in den Höhepunkt vorbereiten kann. Mixed-Bewerben durchaus Chancen. Bei der WM in Poklju- Du bist im ÖSV der größte ka ist eine Medaille das Ziel. Hoffnungsträger für eine Das klingt jetzt vielleicht über- erfolgreiche Zukunft. Verspürst heblich, aber im letzten Jahr du dadurch zusätzlichen Druck? war ich mit dem sechsten Platz Nein, das habe ich nie als Druck im Massenstart von Antholz gesehen. Ich liebe, was ich tue.❚ ÖM-Titel für Leitner und Schwaiger Julia Schwaiger und Felix Leitner (siehe Interview) sicherten sich bei den österreichischen Einzel- Meisterschaften in Hochfilzen die Titel. D er Tiroler Felix Leitner Kauf nehmen musste. Das Po- setzte sich im 20-km- dest komplettierte der Steirer Rennen der Herren 28,1 David Komatz. Im 15-km-Ren- Sekunden vor dem Salzburger nen der Damen war Julia Simon Eder durch, der wie Schwaiger eine Klasse für sich. Leitner zwei Strafminuten in Die 24-jährige Salzburgerin traf 19 der 20 Scheiben und siegte überlegen vor der Kärntnerin Dunja Zdouc und der Steirerin Tamara Steiner. „Ich habe mir den Wettkampf läuferisch su- HANDS FREE per eingeteilt. Beim Einzelren- nen gilt es, vor allem am Schießstand konzentriert zu arbeiten, das ist mir sehr gut gelungen. Es macht richtig Spaß, wieder eine Startnummer Skiboot: HF 110 GW zu tragen. Da weiß man dann, für was man so hart trainiert“, erklärte Schwaiger nach dem Rennen. Mit Ausnahme von Scan to learn more Julia Schwaiger kürte sich in Julian Eberhard und Lisa Hau- Hochfilzen zur österreichischen ser waren alle österreichischen Meisterin im Einzel. Top-AthletInnen am Start. ❚ SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 17 NORDICA.COM #FITFORTHELONGRUN
NORDISCHE KOMBINATION striaNor iAu di Sk sc Die Athleten der ersten h Trainingsgruppe vor den modernisierten WM-Anlagen nor in Oberstdorf co r ia dic m bi nedaust wir auf der Eisspur springen. Da wohnen wir dann bereits im WM-Quartier und werden alle Abläufe und Wege durchgehen, damit wir ideal vorbereitet sind.“ Lukas Klapfer hat be- reits einiges an WM-Erfahrung vorzuweisen, das schmälert jedoch nicht seine Vorfreude auf das kommende Großereignis. „Man spürt schon ein wenig WM-Flair, einige Sachen wurden umgebaut und adaptiert. So haben wir jetzt größere Umkleiden zur Verfügung und auch sonst wurde einiges modernisiert.“ Auch Philipp Orter freut sich auf das Saison- Highlight. „Man hat schon im Hinterkopf, dass es hier im Februar um Medaillen gehen wird, deshalb versuche ich, so gut es geht die Schanze kennenzulernen und die Eindrücke hier in Oberstdorf aufzusaugen.“ Lokalaugenschein Nationale Titelkämpfe vorverlegt Direkt nach den Trainingstagen in Oberst- dorf reiste das Team weiter nach Eisenerz, wo gemeinsam mit Bischofshofen die Öster- auf den WM-Schanzen reichischen Meisterschaften im Skispringen und der Nordischen Kombination ausgetra- gen wurden. Normalerweise werden diese Medaillen erst Ende Oktober vergeben. Die- ses Jahr nutzte man die wettkampffreie Zeit, Die ÖSV-Kombinierer absolvierten einen Trainingsblock auf den um die nationalen Titelkämpfe vorzuverle- WM-Anlagen in Oberstdorf (GER). Bei den Österreichischen gen. „Nach den Absagen der Sommer-Grand- Prixs haben wir uns entschieden, die Öster- Meisterschaften sicherten sich Franz-Josef Rehrl, Lukas Greiderer reichischen Meisterschaften früher auszu- und Sigrun Kleinrath die Titel. von Clemens Derganc tragen. Erstens hatten wir längere Zeit keine Wettkämpfe, zweitens verhindern wir da- E durch Termin-Stress im Oktober“, erklärte nde September stimmte sich das den „Winter-Modus“. Für Cheftrainer Chris- Mario Stecher, der sportliche Leiter, die Vor- Team auf den WM-Schanzen und der toph Eugen und seine Mannschaft ist es einer verlegung der Titelkämpfe. Rollerstrecke in Oberstdorf auf den von zwei Trainingskursen im Allgäu. „Wir Wettertechnisch kam die Vorverlegung je- nahenden Winter und das Saison- nützen die Tage in Oberstdorf, um weiter an doch, zumindest was die Bewerbe in Eisenerz Highlight im kommenden Februar ein. Sogar unserer Sprungform zu feilen und auf den anbelangt, einer Verschiebung in den Winter das Wetter schaltete am letzten Tag mit WM-Schanzen Flugmeter zu sammeln. Ende gleich. Über Nacht fielen in Eisenerz an die Schneeregen und eisigen Temperaturen in Oktober ist ein weiterer Kurs geplant, bei dem zehn Zentimeter Neuschnee, deshalb hieß es schon in der Früh für alle Helfer, Trainer und FOTOS: ÖSV/CLEMENS DERGANC FOTO: GEPA Betreuer schaufeln, schaufeln, schaufeln. Dank eines Kraftaktes aller Beteiligten, bei dem sogar die Feuerwehr ausrückte, um mit Hilfe von Wasser den Auslauf schneefrei zu bekommen, konnten die Meisterschaften mit etwas Verspätung gestartet werden. Den „kühlsten“ Kopf in diesem turbulenten Wett- kampf bewahrten Franz-Josef Rehrl bei den Herren sowie Sigrun Kleinrath bei den Da- men, die sich damit die Meistertitel von der Normalschanze sicherten. Tags darauf ließ in Bischofshofen der Tiroler Lukas Greiderer auf der Großschanze seine Form aufblitzen. Er überquerte nach einem Sprung sowie einem Links: Neue Österreichische Meister: Franz-Josef Rehrl (Normalschanze) und Lukas Greiderer fordernden Fünf-Kilometer-Bergrollerrennen (Großschanze) Rechts: Sigrun Kleinrath sicherte sich den ÖM-Titel bei den Damen. als Österreichischer Meister die Ziellinie. ❚ 18 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
SKI ALPIN Manche sehen einen neuen Antrieb. Wir sehen eine neue Ära. Der Audi e-tron Sportback. Future is an attitude. Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 21,4 – 23,6 (WLTP); CO₂- Emissionen kombiniert in g/km: 0. Angaben zu Stromverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs. Stand 09/2020. Symbolfoto. SKI AUSTRIA 2 • 2020/21 19
SNOWBOARD Sportminister Kogler inspizierte das Starttraining der Snowboardcrosser Snowbo Team A ard ustria Beim sommerlichen Starttraining nahm Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler die ÖSV-Snowboardcrosser im Olympiazentrum in Dornbirn unter die Lupe. von Karlheinz Wieser I m Olympiazentrum in Dornbirn tanken Um dieses Starttraining unter „Winter-Bedin- FOTO: ALEXANDRA SERRA/LAND VORARLBERG die rot-weiß-roten Snowboardcrosser gungen“ absolvieren zu können, wird dank nicht nur Kondition, sondern absolvieren der Unterstützung des Olympiazentrums von auch regelmäßig sommerliche Starttrainings, der nahen Eishalle der schneeähnliche Unter- die dank des Einsatzes von Hightech-Geräten grund, der bei der Eisbereitung anfällt, wertvolle Aufschlüsse für den Winter liefern. mit einem Traktor zur Startrampe gebracht. Vor kurzem statteten auch Vizekanzler und „Wer mit der Weltklasse um Medaillen Sportminister Werner Kogler, Sportlandesrä- kämpft, braucht eine Weltklassebetreuung tin Martina Rüscher und Umweltlandesrat – im Bereich der Sport-, Trainings- und Er- Johannes Rauch dem Vorarlberger Olympia- nährungswissenschaft, der Sportmedizin zentrum einen Besuch ab und wohnten dabei und -psychologie, aber auch im Bereich der auch einem Starttraining der ÖSV-Asse bei. Karriereplanung. Das Olympiazentrum Vor- „Sportminister Werner Kogler hat sich sehr arlberg scheint mir bestens gerüstet, um interessiert gezeigt und unser Training auf- unseren Athletinnen und Athleten jenes Um- merksam verfolgt“, berichtete der zweifache feld zu bieten, das es für herausragende Er- SBX-Weltcupsieger Alessandro Hämmerle, folge braucht“, zeigte sich Sportminister der ebenso wie seine ÖSV-Teamkollegen David Pickl, Co-Trainer Gernot Raitmair, Landes- Kogler von den Bedingungen im westlichsten wertvolle Schlüsse aus den Trainingssessions rat Johannes Rauch und Sportminister Werner Olympiazentrum Österreichs beeindruckt. auf der Dornbirner Birkenwiese zieht. „Die Kogler beim Starttraining der ÖSV-Snowboard- Der Weltcupstart für die Snowboardcrosser Auswertungen zeigen uns ganz genau an, ob crosser im Olympiazentrum in Dornbirn. erfolgt vom 10. bis 12. Dezember 2020 im wir den Krafteinsatz aus dem Gate heraus Montafon, wo Lokalmatador Alessandro auch optimal auf das Brett bringen. Mit den jeden einzelnen Athleten individuell optimie- Hämmerle im Vorjahr einen umjubelten gesammelten Daten lässt sich der Start für ren“, erklärte Hämmerle. Heimtriumph gefeiert hat. ❚ Gasser möchte unter Flutlicht tensives Pensum abgespult. In den kommen- den Wochen werden wir auch noch im Stubai- tal trainieren, ehe es dann hoffentlich auch auf dem Kreischberg „glänzen“ mit den Contests endlich losgeht“, sagte Gasser. Hinter dem Wettkampfprogramm der Big-Air-Olympiasiegerin sowie dem Herren- Anna Gasser „pendelte“ in der Vorbereitung auf den kommenden Trio Millauer, Amsüss und Luckerbauer ste- Winter zwischen den heimischen Gletschern und dem Airbag im hen allerdings noch einige Fragezeichen. Der für Ende November geplant gewesene Big Air „Banger Park“ in Scharnitz hin und her. von Karlheinz Wieser in Peking (CHN), mit dem die Weltcupsaison der Snowboard-Freestyler eröffnet werden I n den vergangenen Jahren absolvierte sollte, wurde abgesagt. Der Big Air in Copper FOTO: GEPA Anna Gasser die Saisonvorbereitung re- Mountain (USA) Mitte Dezember soll hinge- gelmäßig in der südlichen Hemisphäre gen stattfinden. Ebenfalls fix ist der Heime- in Australien und Neuseeland. Aufgrund der vent am Kreischberg, wo am 9. Jänner 2021 Corona-Pandemie war im heurigen Sommer bei einem Finale unter Flutlicht erstmals ein eine Planänderung notwendig. Gasser und Big-Air-Weltcup ausgetragen wird. ihre ÖSV-Teamkollegen Clemens Millauer, „Zum Kreischberg habe ich nicht erst seit Moritz Amsüss und David Luckerbauer haben meiner Olympia-Vorbereitung für Pyeong- nicht nur die heimischen Gletscher zu Trai- chang 2018 eine besondere Beziehung. Dort ningszwecken „abgeklappert“, sondern ihre habe ich 2015 WM-Silber geholt, 2017 einen Trainingszelte auch in Scharnitz in Tirol auf- Weltcupsieg gefeiert und 2019 einen zweiten geschlagen und dort im „Banger Park“ auf Weltcupplatz geholt – und das alles im Slo- einem Airbag an ihren Sprüngen gefeilt. pestyle. Jetzt freue ich mich schon sehr dar- „Die Verhältnisse im Frühjahr und Sommer auf, dass am Kreischberg erstmals ein Big-Air- auf den heimischen Gletschern im Kauner- Weltcup ausgetragen wird, bei dem ich und Mölltal sowie in Hintertux waren durch- natürlich um den Sieg mitfahren will“, möch- Anna Gasser hat gute Erinnerungen an ihre bishe- wegs gut. Zusammen mit den Einheiten am te Gasser unter Tiefstrahlern bei ihrem Heim- rigen Weltcupeinsätze am steirischen Kreischberg. Airbag in Scharnitz haben wir bereits ein in- spiel „glänzen“. ❚ 20 SKI AUSTRIA 2 • 2020/21
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