Pares Auferstehung Résurrection - Bulletin de la Société Pastorale Suisse Bulletin des Schweizerischen Reformierten Pfarrvereins
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inter Bulletin de la Société Pastorale Suisse pares Bulletin des Schweizerischen Reformierten Pfarrvereins Auferstehung Résurrection www.pfarrverein.ch 1 2019 www.pasteursetdiacres.ch
i p www.pfarrverein.ch www.pasteursetdiacres.ch Impressum Vorstand SRPV / Comité SPS Präsidentin / Présidente Herausgeber Sibylle Peter Charpentiers 13 021 331 56 64 Editeur: 1110 Morges sibylle.peter@pfarrverein.ch Vorstand des SRPV Comité de la SPS Vizepräsidenten / Vice-présidents Verantwortlich Hansjakob Schibler Grüningerstrasse 36 044 946 42 54 für die Publikation 8624 Grüt hansjakob.schibler@pfarrverein.ch Responsable de la publication: Werner Näf Talstrasse 5 052 681 56 56 Jean-Eric Bertholet 8214 Gächlingen werner.naef@pfarrverein.ch (coordonnées ci-contre) Uebersetzung Vorstandsmitglieder / membres du comité Traduction: Jean-Paul Käser Jean-Eric Bertholet Schützengasse 19 032 323 46 11 Madeleine Kobel 2502 Biel-Bienne jean-eric.bertholet@pfarrverein.ch Verena Salvisberg Mühlerain 8 062 871 12 73 5070 Frick verena.salvisberg@pfarrverein.ch Nachlesung Deutsch: Madeleine de Salis Kurt Veraguth rte de Bellebouche 158 078 788 99 82 1254 Jussy kurt.veraguth@pfarrverein.ch Secrétariat de rédaction, photos et PAO: Ecodev Sàrl Personen mit einem Auftrag des SRPV contact@ecodev.ch Personnes mandatées par la SPS Kassier + Adressenverwaltung | Caissier + gestion des adresses Druck Impression: Arnold Wildi Allmendstr. 10 079 961 51 30 Imprimerie de l’Ouest SA 3125 Toffen arnold.wildi@pfarrverein.ch 2036 Cormondrèche Stiftung Pfarrsolidarität / Fondation de solidarité des pasteur-e-s Erscheint Werner Habegger Ch. des Dahlias 10 032 489 18 09 Parution: 2503 Bienne werner.habegger@pfarrverein.ch 4 x Jahr/ an Auflage Tirage: Adressänderungen / Changements d’adresses 2’200 ex. So schnell wie möglich an Arnold Wildi (Adresse oben) A communiquer au plus vite à Arnold Wildi (adresse ci-dessus)
3 Editorial Tod und Auferstehung Mort et résurrection Rein theologische Texte, die weder Il est rare que nous publiions des mit dem Pfarrberuf noch mit der Or- textes théologiques qui ne concer- ganisation der Kirche zu tun haben, nent pas directement notre profession publizieren wir hier selten. pastorale ou l’organisation de l’Eglise. Und dennoch fragt sich, was uns Et cependant nous pouvons de- im Alltag motiviert, was unsere Hoff- mander ce qui nous motive au quo- Auferstehung nung ist, was wir predigen. Bei un- tidien, quelle est notre espérance et Résurrection serer letzten Tagung in Basel, die ce que nous prêchons. Lors de nos Verena Salvisberg auf der Schweizer dernières assises à Bâle que Verena Eine Tagung in Basel 4 Seite organisiert hat, wagten sich ei- Salvisberg a organisées du côté Les assises de Bâle 5 nige Theologen, über den Menschen suisse, quelques théologiens se sont am Ende zu reden, um am Ende risqués à parler de l’homme à sa fin Die Auferstehung in der 6 noch den Menschen zu finden. pour, à la fin, retrouver l’homme. Trauerfeier Im hier leicht gekürzten Vortrag von Dans son exposé que nous publions La résurrection dans Christoph Stebler positioniert sich ici sous forme légèrement abrégée, le service funèbre 7 der Autor zwischen Othmar Keel und Christoph Stebler se positionne Kurt Marti und versucht, den Intuitio- entre Othmar Keel et Kurt Marti, et nen von Paulus gerecht zu werden. cherche à rendre justice aux intui- Die weiteren Beiträge könnt ihr ent- tions de l’apôtre Paul. weder auf unserer Homepage oder Vous pouvez lire les autres contri- auf der Homepage des Badener butions soit sur la page internet de Pfarrvereins nachlesen, die Angaben la Pastorale badoise, soit sur notre dazu findet ihr auf der nächsten Sei- propre site internet dont vous trou- te mitsamt einen kleinen Überblick verez les données dans les deux über die anregende – und lustige – prochaines pages ainsi qu’un bref Basler Tagung. aperçu sur ces assises de Bâle. Wagen wir es doch, manchmal über Essayons donc d’entrer parfois en Theologie miteinander ins Gespräch dialogue sur la théologie. Peut-être zu kommen, vielleicht wird das Ge- qu’ainsi, le mystère de la résurrection heimnis der Auferstehung dann n’en gagnera-t-il qu’en profondeur… umso grösser… Jean-Eric Bertholet 1 . inter pares . 2019
i p Eine Tagung in Basel Am 4. und 5. November trafen sich in Kinder. Sie lehren es mich durch ihre Basel zahlreiche Kollegen des evan- pure Jugend. Alle, die vor mir gegan- “ gelischen Pfarrvereins Baden mit eini- gen sind, sind meine Sterbelehrer.» gen Dutzend Schweizer PfarrerInnen. Da wünscht sich Steffensky in sei- ner letzten Lebenszeit drei Dinge Dieses Treffen mit Hunderten von noch intensiver zu lernen: den Dank, Sein ist unentbehr- deutschen KollegInnen war für die Reue und die Resignation. Die- licher als Haben; die Schweizer Seite eindrücklich, se ergreifende Rede kann man im genug zu haben, ebenfalls wie die Jubilare 10, 25, Pfarrvereinsblatt unserer Badener um zu sein, der 40, 50 und 60 Jahre nach ihrer Or- KollegInnen auf ihrer Homepage le- Traum. dination geehrt wurden! sen: www.pfarrverein-baden.de Internationale oder schweizerische oder auf unserer Homepage unter Frédéric Dard, franzö- Begegnungen bereichern unseren www.pfarrverein.ch/bericht/843 sischer Schriftsteller Alltag. Die tiefsinnigen Vorträge und ihre vertiefende Besprechung eben- ” JEB falls. Ergreifend war die Rede des 85jährigen Fulbert Steffensky, der in grosser Gelassenheit seine Leben- sperspektive ansprach: «Ich bin 85 Jahre alt», sagte er, «und werde in sehr absehbarer Zeit sterben». Mit Humor fragte er, ob er für seine tief- sinnigen Gedanken eingeladen wur- de, oder einfach als Anschauungsob- jekt. Mit Heiterkeit verdankte er aber sein Leben den vielen Menschen, mit denen er ein Stück Weg gegangen ist. «Nicht die blanke Zahl 85 lehrt Vorstand mich die Nähe des Todes, vielmehr noch lehren es all die Menschen, die kaum älter waren als ich, die aber schon tot sind: meine verstorbene Frau, der enge Freund, der im letz- ten Jahr gestorben ist, viele andere Freundinnen und Weggefährten. Es lehren mich die Nähe des Todes auch die jungen Menschen, mit denen ich 4 umgehe, meine Enkel und meine
5 Comité Les assises de Bâle De nombreux collègues de la Pasto- A 85 ans, l’exposé de Fulbert Stef- rale badoise ont rencontré, les 4 et fensky était impressionnant de 5 novembre à Bâle, quelques dou- tranquillité quand il considérait son zaines de nos collègues suisses. avenir: «J’ai 85 ans, disait-il, et n’ai plus qu’une perspective de vie li- Cette rencontre avec plusieurs mitée». Non sans humour, il de- centaines de collègues allemands a manda alors si on l’avait invité pour impressionné les Suisses de même sa sagesse ou simplement comme que la manière dont les Badois fê- objet d’étude. Avec sérénité et re- tent le jubilé de 10, 25, 40, 50 ou connaissance, il parla de ceux avec “ même 60 ans de leur consécration. qui il a partagé tout un chemin de Les rencontres nationales ou inter- son existence. «Ce n’est pas tant nationales enrichissent notre quoti- ce chiffre de 85 ans qui m’en- dien. De même que la profondeur seigne la proximité de la mort que des exposés et de leur discussion. bien plutôt ceux qui, à peine plus Etre est plus indis- âgés que moi, sont déjà décédés: pensable qu’avoir. ma femme, ou cet ami très proche Le rêve, c’est disparu l’an dernier, comme toutes d’avoir de quoi sortes d’autres amies ou compa- être. gnons de route. Mais ce sont aussi les jeunes qui m’entourent, mes Frédéric Dard, ” enfants et petits-enfants qui me écrivain français démontrent la proximité de la mort. C’est leur pure jeunesse qui me la montre. Tous ceux qui m’ont pré- cédé m’enseignent la mort.» C’est alors que Steffensky sou- haite dans sa dernière étape ap- prendre plus intensément encore trois choses: la reconnaissance, la repentance et la résignation. Vous pouvez lire cet exposé (en allemand) sur le site internet de nos collè- gues badois www.pfarrverein- baden.de ou encore sur le nôtre: www.pfarrverein.ch/bericht/843 JEB 1 . inter pares . 2019
i p Die Auferstehung in der Trauerfeier Ich möchte mit einem Zeitungsarti- um den Einzelnen kümmern? Das “ kel beginnen, der im vergangenen scheint mir eine eitle Haltung zu Frühling, kurz vor Ostern, in diversen sein: Man nimmt sich zu wichtig.“ Schweizer Zeitungen erschienen ist. Ich stimme Keel insofern zu, dass Es handelt sich um ein Interview mit ich mich wohl selbst tatsächlich für Eine Karriere ist dem renommierten emeritierten Pro- zu wichtig nehme. Allerdings be- wunderbar, aber fessor Othmar Keel, der kurz zuvor fürchte ich auch, dass Keel Gott zu nichts, woran seinen 80. Geburtstag feiern konnte. wenig wichtig nimmt. Etwas später man sich wärmen Das Interview trug den etwas reisse- im Text identifiziert er den Gott, zu könnte in einer rischen Titel „Nein, ich glaube nicht dem er immer noch gewohnheits- kalten Nacht. an ein Jenseits“.[1] Im Text selbst ist mässig betet, als „das Schicksal die Aussage leicht abgeschwächt. oder die Natur“. Marilyn Monroe, Der Journalist Michael Meier fragt: In seinem Gottesbild scheint es kei- amerikanische Schau- «Sie glauben nicht an ein Jenseits?» nen Platz zu haben für den lebendi- «Nein, eigentlich nicht», ist Othmar gen Gott, der seine Menschenkinder ” spielerin Keels Antwort, die dann auch von nach dem Bilde Gottes geschaffen ihm ausgeführt wird: «Ich denke, ich hat und ihnen begegnet, wenn auch werde im Tod in die Natur zurück- – das gebe ich gerne zu – vieles kehren, wie bei Jesus Sirach, als rätselhaft bleibt und mein Erken- absterbendes Blatt vom Baum fallen, nen jetzt nur Stückwerk ist – um mit von dem ich ein Teil bin.» Er fährt fort: Paulus zu sprechen (1. Kor. 13,12). «Das ist ja heute ein weitverbreiteter Gedanke, wenn man seine Asche un- ter einem Baum verstreut haben will.» Auch weitere Aussagen im Inter- Überlegung view lassen keinen Zweifel daran, dass der Bibelprofessor persönlich nicht viel mit der Auferstehung an- fangen kann. Damit verbindet sich bei ihm auch ein bestimmtes Got- tesbild: „Ich halte das für eine An- massung, wenn man meint, man müsse ewig leben. Das ist, wie wenn man meint, Gott kümmere sich um einen. Wenn man das Uni- versum in seiner unermesslichen 6 Grösse sieht – wie soll sich da Gott
7 Réflexion La résurrection dans le service funèbre Pour commencer, j’aimerais reve- «Cette idée est très répandue de nir sur un article paru au printemps nos jours, si l’on pense à tous ceux dernier, peu avant Pâques, dans qui souhaitent que leurs cendres divers journaux suisses. Il s’agit soient dispersées sous un arbre». d’un entretien avec le professeur La suite de l’interview ne laisse au- émérite renommé Othmar Keel, qui cun doute sur le fait que la résurrec- avait célébré son 80e anniversaire tion ne représente pas pour Othmar peu auparavant. Keel un enjeu personnel. Cela tient Le titre avait quelque chose de ra- aussi à l’image que le bibliste se fait “ coleur: «Non, je ne crois pas en un de Dieu: «Pour moi, prétendre que au-delà» [1]. Dans la discussion elle- nous devons vivre éternellement re- même, les propos sont plus nuan- lève de l’arrogance. C’est comme cés. A la demande du journaliste Mi- penser que Dieu s’occupe de nous. chael Meier «Vous ne croyez pas en Lorsque l’on considère l’univers Une carrière, c’est un au-delà?», Othmar Keel répond: dans sa grandeur incommensu- fantastique, mais «Non, pas vraiment». Et de préciser: rable – comment croire que Dieu on ne peut pas se «Je pense qu’à ma mort je retour- prend soin de chacun de nous? blottir contre elle nerai à la nature, comme la feuille Cela me semble présomptueux: on la nuit quand on a morte qui tombe de l’arbre, dont se prend trop au sérieux.» froid. je suis une partie – pour reprendre Je suis d’accord avec Keel dans la l’image du Siracide.» Il poursuit: mesure où je conviens que je me Marilyn Monroe, prends sans doute moi-même trop actrice américaine ” au sérieux. Cependant, je crains aussi que Keel ne prenne pas Dieu suffisamment au sérieux. Plus loin dans le texte, il assimile le Dieu qu’il prie encore par habitude au «des- tin» ou à la «nature». Dans son idée de Dieu, il ne semble pas y avoir de place pour le Dieu vivant qui a créé les hommes à son image et qui va à leur ren- contre – concept qui, j’en conviens volontiers, contient beaucoup de mystère et dont je n’ai maintenant qu’une connaissance limitée, pour le dire avec Paul (1 Cor. 13,12). 1 . inter pares . 2019
i p Ganz ohne Reaktion ist Othmar Kraft im Diesseits. Keels Artikel nicht geblieben. Mat- In den Evangelien und in der Apo- thias Zeindler, Titularprofessor für stelgeschichte wird deutlich, dass Dogmatik an der Universität Bern, einerseits die Begegnung mit dem “ hat in einem Blog-Beitrag[2] das Auferstandenen, andererseits die Er- Interview mit Keel kommentiert und mächtigung durch den pfingstlichen erfreulicherweise auch hinterfragt. Heiligen Geist, die verzagte Jünger- Für mich erstaunlich war allerdings schar umfassend verändert hat. Reden, ohne zu die Aussage des Dogmatikers, dass Aus der verängstigten Jünger- denken, ist wie die „Skepsis einem persönlichen schaft – gefangen im Trauma der schiessen, ohne Auferstehungsglauben gegenüber“ Hinrichtung ihres Anführers – wur- zu zielen. „gut biblisch“ sei. Für das Alte Tes- de eine mutig auftretende Bewe- tament isoliert gesehen kann ich gung, die es offenbar geschafft hat, Miguel de Cervantes, diese Skepsis nachvollziehen. Auf nachhaltig Spuren zu hinterlassen. spanischer Schrift- dem Hintergrund des Neuen Tes- Wo immer sich Menschen an den steller taments sieht es aber schon etwas Worten und Taten von Jesus selbst anders aus. Sobald man die Auf- orientiert haben, da haben sie un- ” erstehung Jesu als „Pilotprojekt“ bestreitbar Gutes bewirkt und tun für die allgemeine eschatologische dies bis heute. Auferstehung sieht, wie dies schon Von diesem Glauben muss auch Paulus tut, kann die personale Di- Kurt Marti erfüllt gewesen sein, als mension nicht mehr einfach ausge- er sein berühmtes Gedicht über die schlossen werden. Paulus bezeich- Auferstehung schrieb, das ich hier- net im 1. Kor. 15,20 Christus als mit ganz zitiere: „Erstling“. Weitere Auferstandene werden ihm also folgen. Die Begegnungen des Auferstan- denen mit seinen Jüngerinnen und Überlegung mit seinen Jüngern hat eine zentrale personale Dimension. Maria Magda- lena am Grab als erste, die Emmaus- Jünger, der zweifelnde und glauben- de Thomas, Petrus – sie alle erleben gemäss den Berichten im Evangeli- um eine personale Begegnung – vom Auferstandenen zu ihrer eigenen Per- son, die zugleich zutiefst persönlich ist und ihr Inneres berührt. Diese Begegnung hat zunächst 8 einmal eine lebensverändernde
9 Réflexion L’interview de Othmar Keel a Paul dit du Christ qu’il est les «pré- suscité bien des réactions. Mat- mices». Cela signifie que d’autres thias Zeindler, professeur titulaire ressuscités le suivront. de dogmatique à l’Université de Les rencontres du Ressuscité Berne, lui a consacré un article de avec ses disciples sont éminem- blog [2] dans lequel il a commenté ment personnelles. Marie Made- et heureusement remis en question leine au tombeau, la première, puis certaines de ses affirmations. les disciples d’Emmaüs, Thomas J’ai toutefois été surpris d’y lire qui doute avant de croire et enfin qu’à la lumière du message bi- Pierre – tous vivent, selon les Ecri- blique, le «scepticisme à l’égard tures, une rencontre de personne d’une croyance en une résurrec- à personne entre le Christ Ressus- “ tion personnelle» se justifie. Je cité et eux-mêmes, une expérience peux comprendre cela dans le profondément individuelle, qui les contexte de l’Ancien Testament. touche dans leur for intérieur. Mais sous l’angle du Nouveau Tes- Cette rencontre a, en tout premier tament, il en va autrement. Si l’on lieu, le pouvoir de changer la vie ici- Parler sans penser, comprend la résurrection de Jésus bas. c’est tirer sans comme un «projet pilote» en vue Les Evangiles et les Actes des viser. de la résurrection eschatologique Apôtres montrent clairement que de tous les hommes, comme le les disciples abattus ont été trans- Miguel de Cervantes, faisait déjà Paul, la dimension per- formés par la rencontre avec le écrivain espagnol ” sonnelle ne peut pas être tout sim- Ressuscité et par le don du Saint- plement balayée. En 1 Cor. 15,20, Esprit. Du groupe de disciples terrifiés, traumatisés par l’exécution de leur maître, est issu un mouvement en- gagé et courageux qui a manifes- tement laissé des traces durables dans l’histoire. Partout où des gens se sont laissé guider par les paroles et les actes du seul Jésus, ils ont fait le bien et continuent de le faire aujourd’hui encore, cela est indéniable. Le pasteur et poète Kurt Marti de- vait certainement lui aussi être em- pli de cette foi lorsqu’il écrivit son fameux poème sur la résurrection, que je souhaite citer en entier: 1 . inter pares . 2019
i p ihr fragt Den Abschluss aber bilden zwei wie ist Aussagen, die Kurt Marti zwar als die auferstehung der toten? „wissen“ bezeichnet, die aber streng ich weiss es nicht genommen Glaubensaussagen sind: “ ihr fragt ich weiss / nur / wonach ihr nicht wann ist fragt: / die auferstehung derer die die auferstehung der toten? leben Vergangenheit, ich weiss es nicht Zukunft: die zwei ich weiss / nur / wozu Er uns ruft: Lebenshälften, ihr fragt / zur auferstehung heute und jetzt deren eine «nie» gibt’s und die andere eine auferstehung der toten? Diesen Glauben an die Auferstehung «immer» sagt. ich weiss es nicht derer, die leben, an den Ruf zur Auf- erstehung heute und jetzt, diesen Alphonse de Lamartine, ihr fragt Glauben bekennt Kurt Marti, auch französischer Dichter gibt’s wenn er ihn in dichterischer Freiheit ” keine auferstehung der toten? und um der schönen Stilfigur willen ich weiss es nicht als sein Wissen bezeichnet. Hier finden wir also die Rede von der ich weiss Auferstehung zur Gestaltung des nur Diesseits, zur Gestaltung dieses Le- wonach ihr nicht fragt: bens, oder eben „zur Auferstehung die auferstehung derer die leben heute und jetzt“. ich weiss nur wozu Er uns ruft: Überlegung zur auferstehung heute und jetzt [3] Ich habe vorhin gesagt, dass Kurt Marti von diesem Glauben erfüllt gewesen sein muss. Von Glauben ist in seinem Gedicht allerdings nicht die Rede, nur von Wissen und Nicht-Wissen. Das Nicht-Wissen können wir alle nach- vollziehen. Wer von uns kann schon „wissen“, wie und wann die Aufer- 10 stehung der Toten sein wird.
11 Réflexion vous demandez à quoi ressemble la résurrection des morts? je ne le sais pas vous demandez pour quand est-elle la résurrection des morts? je ne le sais pas vous demandez existe-t-il “ une résurrection des morts? je ne le sais pas Toutefois, le poème se termine par deux affirmations, que Kurt Marti vous demandez formule certes comme relevant de la n’existe-t-il «connaissance», mais qui sont à stric- Le passé, l’avenir, pas de résurrection des morts? tement parler des déclarations de foi: ces deux moitiés je ne le sais pas de vie dont l’une je sais / seulement / ce que vous ne dit «jamais» et je sais demandez pas: / la résurrection de l’autre dit seulement ceux qui vivent «toujours». ce que vous ne demandez pas: la résurrection de ceux qui vivent je sais / seulement / ce à quoi Il Alphonse de Lamartine, nous appelle / à la résurrection au- poète français ” je sais jourd’hui et maintenant seulement ce à quoi Il nous appelle Cette foi en la résurrection de ceux à la résurrection aujourd’hui et qui vivent, en l’appel à la résur- maintenant [3] rection aujourd’hui et maintenant, Kurt Marti la confesse quand bien Je viens de dire que Kurt Marti était même, usant de la liberté du poète certainement empli de cette foi. Ce- et pour la beauté du style, il en parle pendant, il n’est pas question de comme d’une connaissance. foi dans ce poème, seulement de Il s’agit donc bien, ici, d’un dis- connaissance et de non-connais- cours sur la résurrection, la résur- sance. La «non-connaissance», tout rection pour le monde d’ici-bas, le monde la comprend: qui d’entre pour notre vie ou, pour reprendre la nous pourrait «savoir» quand et com- citation, «la résurrection aujourd’hui ment sera la résurrection des morts? et maintenant.» 1 . inter pares . 2019
i p Zwei Fragen aber müssen noch geklärt werden: Erstens: Hat diese Auferstehung einen persönlichen Charakter? Zweitens: Hat diese “ Auferstehung einen Platz am Grab und in der Bestattungspredigt? Ich beantworte beide Fragen mit Ja. Kurt Marti spricht davon, dass „Er Gott hat der uns ruft“. Da ist also einer, der Men- Erinnerung eine schen „zur Auferstehung heute und Schwester gege- jetzt ruft“. Und wir als Menschen, ben und sie Hoff- individuell und gemeinsam, geben nung genannt. darauf Antwort – eine persönliche Auferstehung in dieser Welt und in Michelangelo, itali- diesem Leben. enischer Maler und Hat die Rede von dieser Auferste- hung einen Platz am Grab und in Muss diese Rede von der Auferste- ” Bildhauer der Bestattungspredigt? hung – wie im Gedicht – beschränkt Auf jeden Fall! Gerade in der Si- werden auf das Diesseits? tuation der Orientierungslosigkeit, Gibt es nicht mehr zu sagen, weil des Abschieds von einem gelieb- wir nicht mehr wissen, zumindest ten Menschen, in der Situation was unsere menschliche Vernunft von Verlust und Trauer, gilt es, auf betrifft? das Wesentliche zu schauen. Was Was machen wir nun mit der Trauer- macht uns zu wahren Menschen? familie, die ich kürzlich selbst erlebt Ist es nicht die Gemeinschaft, habe: Sie wünschten sich das Lied die Liebe, die Nächstenliebe, das des populären Schlagersängers Füreinander-da-Sein? Aus all dem Andreas Gabalier, der im österrei- Überlegung kann die Kraft wachsen zur Auf- chischen Dialekt singt: „Amoi seg erstehung heute und jetzt für viele ma uns wieder“. Einmal sehen wir weitere Menschen auf dieser Welt, uns wieder. Und er fährt fort „Wie die in Not sind. dein Herz aufhört zu schlagen und Diese Auferstehungsbotschaft ist im- du hinauf zu den Engeln fliegst“. mer aktuell, und noch viel mehr: Sie Man muss Gabalier zugestehen, ist lebens-not-wendig. Wir brauchen dass er aus Betroffenheit singt: diese Botschaft für unser Leben und Offenbar hat er seinen Vater durch diese gelebte Botschaft gibt der Kir- Suizid verloren als er, der Sohn, che ihre Daseinsberechtigung. erst 22-jährig war. Zwei Jahre So weit so gut. Doch stellt sich später ist seine jüngere Schwester 12 dann die Frage: gestorben.
13 Réflexion humanité? N’est-ce pas la commu- nauté, l’amour, la charité et la fra- ternité? Ce sont autant de sources d’où peut jaillir la force d’une résur- rection aujourd’hui et maintenant au service des autres qui sont dans le besoin dans ce monde-ci. Le message de la résurrection est toujours d’actualité, plus encore: il est vital. Il est nécessaire à notre vie et en tant que message vécu, il confère à l’Eglise sa raison d’être. “ Cela étant dit, une nouvelle question se pose: le discours sur la résurrec- tion doit-il – comme dans le poème – se limiter à l’ici-bas? Ne faut-il rien Deux questions doivent encore dire de plus, parce que nous n’en Dieu a donné une être examinées: premièrement, la savons rien de plus, tout au moins sœur au souvenir résurrection a-t-elle un caractère pas de par notre raison? et il l’a appelée personnel et, deuxièmement, cette Que faire alors, lorsque – comme espérance. résurrection a-t-elle sa place dans cela m’est arrivé récemment – la fa- le sermon funèbre? Pour moi, la ré- mille endeuillée demande d’intégrer Michel-Ange, peintre ponse est deux fois «oui». au service funèbre la chanson en et sculpteur italien ” Kurt Marti nous dit qu’«Il nous ap- dialecte du chanteur populaire autri- pelle». Il y a donc quelqu’un qui ap- chien Andrea Gabalier «Amoi seg ma pelle les hommes «à la résurrection uns wieder». «Nous nous reverrons aujourd’hui et maintenant». Et nous un jour», dit-elle. Et aussi: «Lorsque tous – individuellement et ensemble ton cœur s’arrête de battre et que tu –, nous répondons à cet appel par t’envoles vers les anges». une résurrection personnelle dans Il faut reconnaître une motivation per- ce monde et dans la vie présente. sonnelle à Gabalier: son père se serait Le discours sur cette résurrection suicidé quand il avait vingt-deux ans a-t-il sa place lors du recueillement et deux années plus tard, sa sœur ca- devant la tombe et dans le sermon dette est également décédée. funèbre? Sa chanson, apportée sur un CD Absolument! Les moments de et passée durant la cérémonie, a grande désorientation, les adieux été reprise en chœur par certains à un être cher, la perte et le deuil, membres de la famille en larmes. nous amènent à nous tourner vers Si nous ne pouvons pas dire les l’essentiel. Qu’est-ce qui fait notre choses ainsi lors d’une cérémonie 1 . inter pares . 2019
i p Und die Trauerfamilie, die seinen Song ab CD gewünscht hat für den Trauergottesdienst, sie haben zum Teil unter Tränen zum Schlager mit- “ gesungen. Wenn wir das so nicht sagen können am Grab, gibt es dann doch Worte der Auferstehung, die über das hin- Jeder Wutan- ausgehen, was wir wissen können – fall lässt uns alt und das wir dennoch in theologischer aussehen, jedes Verantwortung den uns anvertrauten Lächeln jung. Menschen mitgeben können? Ist denn die Bibel tatsächlich so Chinesisches Sprich- schweigsam, wo es um das Leben wort nach dem Tode geht? ” Wie kann eine authentische und glaubwürdige Rede von der Aufer- stehung am Grab aussehen? Die Begegnungen des Auferstande- nen mit seinen Jüngern werden zur Grundlage dessen, wie auch der Apostel Paulus über die kommende Auferstehung spricht im 1. Kor. 15. Er denkt an ein kommendes Ereignis, das aber so anders ist als unsere Vor- stellungen, dass er ständig auf meta- phorische Sprache zurückgreift. Er vergleicht unseren sterblichen Überlegung Leib darin mit einem sterblichen Samenkorn. Dem irdischen natürlichen (psy- chischen) Leib stellt er einen geistlichen (pneumatischen) Leib gegenüber. Die beiden sind so ver- schieden, wie ein kleines Samen- korn sich von einem ausgewach- senen Baum unterscheidet. Paulus macht deshalb klar, dass dieser Auferstehungsleib eine ganz ande- 14 re Qualität haben wird:
15 Réflexion d’adieu, avec quelles paroles pou- vons-nous dire la résurrection, quels mots pour exprimer ce que nous ne pouvons pas savoir, mais qu’en tant que porteur du message théo- logique nous pouvons néanmoins offrir aux personnes qui nous sont confiées? La Bible est-elle vraiment aussi muette lorsqu’il s’agit d’envisager la vie après la mort? Comment parler de manière au- “ thentique et crédible de la résurrec- tion dans le sermon funèbre? Les rencontres du Ressuscité avec ses disciples sont le fonde- ment des résurrections futures, Chaque coup de comme l’apôtre Paul en parle aus- colère est un coup si en 1 Cor. 15. Cet évènement à de vieux, chaque venir sera tellement différent de ce sourire est un que nous pouvons imaginer que coup de jeune. Paul doit sans cesse recourir à des métaphores. Proverbe chinois Il compare notre corps mortel à ” la semence qui doit aussi mourir. En regard de notre corps terrestre, animal (psychique), il place un corps spirituel (pneumatique). Les deux sont aussi dissemblables que l’est la graine par rapport à l’arbre qu’elle produit. Aussi, Paul insiste-t-il sur le fait que ce corps ressuscité sera d’une tout autre nature: Ainsi en est-il de la résurrection des morts. Le corps est semé corrup- tible; il ressuscite incorruptible; il est semé méprisable, il ressuscite glorieux; il est semé infirme, il res- suscite plein de force; 1 . inter pares . 2019
i p So verhält es sich auch mit der Auf- seinen Anhängern feindlich gesinnt erstehung der Toten: war. Derselbe Christus, der ihm – Gesät wird in Vergänglichkeit, auf- mit den Worten Kurt Martis ausge- erweckt wird in Unvergänglichkeit. drückt – seine eigene „Auferstehung “ Gesät wird in Niedrigkeit, aufer- heute und jetzt“ geschenkt hat, der- weckt wird in Herrlichkeit. selbe Christus wird bereit sein, so Gesät wird in Schwachheit, aufer- dass Paulus bei ihm sein kann. weckt wird in Kraft. Gibt es noch mehr, was wir in Sa- Einer, dem Sie al- Gesät wird ein natürlicher Leib, auf- chen Auferstehung am Grab ver- les genommen ha- erweckt wird ein geistlicher Leib. kündigen sollen? Vielleicht. ben, ist nicht mehr (1. Kor. 15,42-44) Aber es wird immer wieder auf die- in Ihrer Macht. Er ses Grundlegende zurückgehen. ist wieder völlig In der Exegese wurde gerade in Dass wir unser Leben „heute und frei. neuerer Zeit immer wieder hervorge- jetzt“, aber auch in alle Ewigkeit, hoben, dass dieser Auferweckungs- diesem Christus anvertrauen, in Alexander Solschenizyn, leib sowohl in Kontinuität als auch Gottes Hand legen. russischer Schriftsteller in Diskontinuität zum irdischen Leib Wo die Wissenschaftler mit Witt- ” steht. Auch das gleicht dem Aufer- genstein schweigen müssen, da stehungsleib Christi, wie er in den haben Dichterinnen und Dichter Evangelien beschrieben wird. und – so meine ich – Pfarrerinnen Die personale Dimension der Aufer- und Pfarrer noch viel zu sagen. Im stehung wird bei Paulus somit kei- Reich des Glaubens und des Ver- neswegs ausgeschlossen. trauens gibt es noch viel zu hoffen, Interessant ist dann aber auch wieder, zu lieben, und schöpferisch zu er- wie Paulus spricht, wenn er von sei- schaffen. nem eigenen möglichen Tod spricht. Die Formulierung in Philipper 1 über- zeugt mich persönlich sehr durch ihre Überlegung Schlichtheit und Einfachheit, jenseits aller Spekulationen. Da ist nur noch eine Beziehung, die ihn trägt und an die er sich hält: Nach zwei Seiten werde ich gezogen: Eigentlich hätte ich Lust, aufzubrechen und bei Chris- tus zu sein (Philipper 1,23a). Aufbrechen und bei Christus sein. In dieser Schlichtheit sieht Paulus sein eigenes Sterben. Derselbe Christus also, der ihn 16 gerufen hat, selbst als er ihm und
17 Réflexion il est semé corps animal, il ressus- cite corps spirituel. S’il y a un corps animal, il y a aussi un corps spiri- tuel. (1 Cor. 15, 42-44) L’exégèse récente tend à sou- ligner que ce corps ressuscité existe tant dans la continuité que dans la discontinuité du corps ter- restre. Là aussi, il y a correspon- dance avec le corps ressuscité du Christ tel qu’il est décrit dans les Evangiles. “ Paul n’exclut donc en aucune façon la dimension personnelle de la ré- surrection. Il est toutefois également intéres- sant de voir comment il parle de Quelqu’un que sa propre mort. Les termes dans vous avez privé de lesquels il s’exprime en Philippiens tout n’est plus en 1 me séduisent par leur sobriété votre pouvoir. Il est et leur simplicité, par l’absence de Peut-être que oui. Mais cela nous de nouveau entiè- toute spéculation. Seule compte la ramènerait toujours à l’essentiel: rement libre. relation qui le porte et à laquelle il que nous confions notre vie «au- se tient: Je suis pressé des deux jourd’hui et maintenant» et en toute Alexandre Soljenitsyne, côtés: j’ai le désir de m’en aller et éternité à ce Christ, que nous la écrivain russe ” d’être avec Christ (Phil. 1, 23a). remettons entre les mains de Dieu. M’en aller et être avec le Christ. Là où, suivant Wittgenstein, les C’est dans cette simplicité que Paul scientifiques doivent se taire, les voit sa propre mort. poètes ainsi que les pasteurs – à Etre avec le Christ qui l’a appelé, mon avis – ont encore beaucoup à alors que lui et les siens le combat- dire. Au royaume de la foi et de la taient, être avec le Christ qui – pour confiance, il y a encore beaucoup reprendre les mots de Kurt Marti de place pour l’espérance, l’amour – lui a offert sa propre «résurrec- et le souffle créateur. tion aujourd’hui et maintenant», ce Nous ne sommes pas obligés de Christ qui sera prêt pour que Paul croire ce qui heurte notre raison. puisse être avec lui. Mais nous pouvons, prudemment, Devons-nous en dire plus, lorsque nous ouvrir à une réalité qui dé- nous sommes amenés à annon- passe – mieux: qui doit dépasser – cer la résurrection face à la mort? toutes nos expériences humaines. 1 . inter pares . 2019
i p Wir müssen nicht etwas für wahr halten, was der Vernunft wider- spricht. Aber wir dürfen uns tastend einlassen auf eine Realität, die alle “ unsere menschlichen Erfahrungen übersteigt, ja übersteigen muss. Sie muss auch unsere Vernunft über- steigen. Da ist noch mehr als das, Nichts ist mensch- was wir mit unseren Augen sehen. licher als das Da ist noch mehr als die kalte Re- Göttliche. alität des Todes, der in unsere Welt hereinbricht und uns alle erreicht. Paul Valéry, französi- Ich meine, dass davon etwas spür- scher Schriftsteller bar werden sollte in unseren Reden ” am Grab und in der Bestattungs- predigt. Als Pfarrpersonen ist es uns aufgetragen, an diesem öffentli- chen Diskurs teilzunehmen. Es gibt noch mehr als die materialistische Sicht auf die Welt. Dennoch auch ein Wort der Vor- sicht. Ich spreche nun wieder ganz als Praktischer Theologe: Lasst uns die uns anvertrauten Menschen am Grab, trauernde An- gehörige, ernst nehmen in ihren Vor- stellungen und ihnen nicht die Bibel um die Ohren schlagen. Überlegung Bei der Arbeit in Fachcoachings, die ich geleitet habe mit Pfarrpersonen in den ersten Amtsjahren, da ist mir bis- weilen der Eindruck entstanden, die Predigten würden sich zu sehr in der Sphäre des Sterbens und des Todes bewegen. Der Eindruck kann entste- hen, dass der christliche Glaube nur noch an den Grenzen dieses Lebens von Bedeutung wäre. Diese Vorstel- lung wird noch verstärkt dadurch, 18 dass ja viele kirchenferne Gemeinde-
19 Réflexion Qui doit dépasser même notre rai- son. La réalité est plus que ce que nous voyons avec nos yeux. Il y a quelque chose au-delà de la froide réalité de la mort qui fait irruption dans notre monde et nous touche tous. Je prétends que le discours de- vant la tombe et notre prédication lors d’un service funèbre devraient rendre perceptible une part de cette réalité. En tant que pasteurs, “ nous avons pour mission de partici- per à ce discours public. Il n’y a pas que la vision matérialiste du monde qui vaille. Mais je mets aussi en garde – ici Rien de plus hu- à nouveau en tant que théolo- main que le divin. gien pratique: laissons aux per- sonnes qui nous sont confiées, aux Paul Valéry, écrivain proches endeuillés, leur vision des français choses, prenons-les au sérieux et ” ne leur assénons pas des vérités bibliques. Dans mon travail d’accompagne- ment de pasteurs débutant dans le ministère, j’ai parfois eu l’impres- sion que les sermons tournaient par trop autour de la mort et du deuil. Comme si la foi chrétienne n’avait de sens qu’aux frontières de la vie. Ce sentiment est renforcé par le fait que bon nombre des personnes qui se sont distancées de l’Eglise y reviennent au moment où les thé- matiques de la mort et du deuil les interpellent. Mais Dieu – selon les paroles mêmes de Jésus – est le Dieu des vivants, et non des morts. 1 . inter pares . 2019
i p mitglieder den Kontakt mit der Kirche Bibel tut – dienen wir den Angehö- erst dann wieder suchen, wenn sie rigen von Verstorbenen und spüren von dieser Sphäre des Sterbens und Gottes Spuren im Leben dieser des Todes betroffen sind. Menschen auf. “ Gott aber – wie Jesus es so tref- Zusätzlich hält uns die Bibel einen fend gesagt hat – ist ein Gott der reichen Schatz an Metaphern be- Lebenden und nicht der Toten. reit, um das Unaussprechliche zu Dass wir aufzeigen, wo Gott uns in beschreiben. Die Massengesell- diesem Leben begegnet, scheint mir „Bei Christus sein“, sagt Paulus, schaft will nicht deshalb noch wichtiger zu sein für „von Angesicht zu Angesicht sehen“ Kultur, sondern die Rede am Grab und in der Bestat- (1. Kor. 13,12). Freizeitbeschäfti- tungspredigt als alle eschatologischen Jesus spricht von den „Wohnungen gung. Überlegungen. Die Auferstehung heu- im Hause seines Vaters“ (Joh. 14,2). te und jetzt. Daran erinnern uns die „Ein neuer Himmel und eine neue Hannah Arendt, Worte von Kurt Marti immer wieder. Erde“ (Off. 21,1) ist uns verheissen, deutsch-amerikani- Im Ernstnehmen von Lebensge- wo „Gott abwischen wird jede Trä- schichten und verschlungenen Le- ne von ihren Augen“ (Off. 21,4) und ” sche Philosophin benswegen – genauso wie das die kein Leid mehr wird sein. Überlegung 20
21 Réflexion C’est pourquoi, au-delà de toute le Christ», dit Paul, et le voir «face théorie eschatologique, le plus im- à face» (1 Cor. 13,12). portant dans un service funèbre Jésus parle des demeures dans la me semble être de montrer où maison de son père (Jean 14,2). nous pouvons rencontrer Dieu ici- Un «ciel nouveau et une terre nou- bas. La résurrection aujourd’hui et velle» (Ap. 21,1) nous sont promis, maintenant – comme les mots de où Dieu «essuiera toute larme de Kurt Marti nous le rappellent en leurs yeux» (Ap. 21,4) et où il n’y permanence. aura plus de douleur. En prenant au sérieux les vécus et C’est à cela que je crois, et c’est les destinées humaines tortueuses cela qui me motive à parler de la – comme le fait aussi la Bible –, résurrection qui se produit déjà “ nous servons les proches des dé- «aujourd’hui et maintenant» et qui funts et révélons les traces que nous est aussi offerte au-delà de Dieu laisse dans leur vie. la mort. Pour le reste, la Bible nous offre un Je souhaite conclure en citant une trésor de métaphores propres à personne qui ne fait pas partie du La société de masse décrire l’indescriptible. «Etre avec sérail des théologiens, quelqu’un ne veut pas la culture mais les loisirs. Hannah Arendt, philosophe américaine ” 1 . inter pares . 2019
i p Daran glaube ich, und das moti- dass der Tod nicht der letzte Mo- viert mich von der Auferstehung ment ist, sondern der erste einer zu sprechen, die „heute und jetzt“ neuen, ganz anderen Existenz.“[4] schon geschieht – und uns auch “ über die Grenze des Todes hinaus Christoph Stebler, 49, ist praktischer geschenkt wird. Theologe, Dr. theol., und lebt in Wie- Ich schliesse mit einem Zitat eines sendangen Nichttheologen, eines überzeug- Sehe ich Christus ten Weltveränderers und Weltver- am Kreuz, las- besserers der politischen Linken in [ 1 ] w w w. t a g e s a n z e i g e r. c h / l e b e n / se ich die Arme der Schweiz, Jean Ziegler. Ziegler gesellschaft/Nein-ich-glaube-nicht-an- sinken. war Bundesparlamentarier in der ein-Jenseits/story/28565425, Abruf am Schweiz, seine Bücher werden im 15.9.2018 Paul Claudel, französi- globalen Süden wohl mehr gelesen scher Dichter als bei uns. Es darf sicher gesagt [2] www.diesseits.ch/ich-glaube-nicht-an- ” werden, dass Jean Ziegler etwas ein-jenseits/, Abruf am 15.9.2018 von der „Auferstehung heute und jetzt“ verstanden hat. [3] Marti, Kurt. Leichenreden. Dt. Jean Ziegler antwortet auf die Fra- Taschenbuch, München (Erstausgabe ge „Sind Sie gläubig“ mit folgenden 1969) 2004, 25 Sätzen: „Ich glaube an die Vorsehung, weil [4] www.tagesanzeiger.ch/schweiz/ ich sie in meinem Leben ganz kon- s t a n d a r d / J e d e n - Ta g - w i r d - J e s u s - kret erfahren habe. Ich glaube an gekreuzigt/story/23871422), abgerufen die Auferstehung. Und ich glaube, am 30.10.2018 Überlegung 22
23 Réflexion qui s’est employé à changer le [1] www.tagesanzeiger.ch/leben/gesell- monde pour le rendre meilleur, schaft/Nein-ich-glaube-nicht-an-ein-Jen- une figure de proue de la gauche seits/story/28565425 [en all.], consulté le suisse. Je parle de Jean Ziegler, 15.9.2018 conseiller national et auteur de nombreux livres, sans doute plus [2] www.diesseits.ch/ich-glaube-nicht- lus dans les pays du Sud que chez an-ein-jenseits/ [en all.], consulté le nous. Je pense que l’on peut dire 15.9.2018 que Jean Ziegler a saisi ce que si- gnifie la «résurrection aujourd’hui [3] Marti, Kurt. Leichenreden. Dt. Taschen- “ et maintenant». buch, München (Erstausgabe 1969) 2004, Comme on lui demandait s’il était 25 [en all.] ; trad.: www.theovie.org/A- croyant, Jean Ziegler répondit: Theovie/Resurrection-quoi-en-penser, «Je crois en la providence, car elle consulté le 9.1.19; s’est manifestée dans ma vie. Je Quand je vois le crois en la résurrection et je crois [4] www.tagesanzeiger.ch/schweiz/stan- Christ en croix, les que la mort n’est pas la fin, mais dard/Jeden-Tag-wird-Jesus-gekreuzigt/ bras m’en tombent. le début d’une existence nouvelle, story/23871422) [en all.], consulté le totalement autre.» [4] 30.10.2018 Paul Claudel, poète français ” Christoph Stebler, docteur en théologie. Il enseigne la théologie pratique et vit à Wiesendangen Nächste Ausgabe: 14. Juni 2019 Redaktionsschluss: 8. April 2019 Prochaine édition: 14 juin 2019 Délai de rédaction: 8 avril 2019 1 . inter pares . 2019
A+W Nr. Kurs Datum Ort 19-3-05 pwb Da-Sein mit Leib und Seele 03.-07.06.2019 Montmirail opf 19-3-06 pwb Interreligiöser Dialog. Zwischen Befremden und Anerkennung 25.-30.08.2019 AT-Wien 19-3-07 pwb Wie Bilder predigen 02.-04.09.2019 Riehen pwb 19-3-08 pwb Reformierte Theologie heute (3): Jesus Christus 09.+10.09.2019 Bern 19-3-18 pwb Resonanz 18.-20.09.2019 Meielisalp, Leissigen 19-3-21 pwb «Du musst dein Leben ändern!» 28.10.2019 Bern 19-3-15 pwb Bibliolog – Grundkurs 11.-15.11.2019 Hölstein 19-3-16 pwb Popkultur im Religionsunterricht 20.-22.11.2019 Bern 19-2-05 A+W Zürcher Ressourcenmodell ZRM® – Grundkurs 06.-08.05.2019 Zürich 19-2-25 A+W Musik zieht Kreise 10.05.2019 Glarus 19-2-07 A+W Kirche out of the box an der Ostsee 20.-27.05.2019 DE–Graal-Müritz 19-2-10 A+W Spielraum Gottesdienst 24.-27.06.2019 Kappel a. Albis Kursangebote / cours 2019 19-2-11 A+W Wandel in der Bestattungskultur 24.-27.06.2019 Zürich und Rüdlingen 19-2-14 A+W Führen und Leiten im Pfarramt 26.-28.08.2019 Hertenstein 19-2-15 A+W LOS Stufe 3 – Lösungsorientierte Seelsorge 26.-30.08.2019 Hertenstein 19-2-27 A+W Rauszeit! Forum Generationenkirche in Liestal, Bruder Klaus 30.08.2019 Liestal opf S‘habiller avec professionnalisme 28.03 ou 26.09.2019 Neuchâtel opf Sexe, amour et transmission 06-08.05.2019 St-Maurice (VS) opf Sécularisation et foi chrétienne 22-23.05.2019 Puidoux opf Une Eglise en transition 03-04.10.2019 Puidoux opf Traverser un deuil personnel en tant que ministre 04-05.11.2019 Pompaples opf Voice of Silence, le mime au service de la parole 28.10-01.11.2019 Montmirail Detaillierte Kursausschreibungen und Anmeldeformular: www.bildungkirche.ch Détails des cours et inscriptions: www.protestant-formation.ch Informationen / informations: A+W: Blaufahnenstr. 10, 8001 Zürich, maja.karrer@zh.ref.ch, Tel. 044 258 92 54 pwb: Ref. Kirchen BE-JU-SO, Altenbergstrasse 66, 3000 Bern 22, barbara.bays@refbejuso.ch; Tel. 031 340 26 41 opf: Faubourg de l’Hôpital 24, 2000 Neuchâtel, info@protestant-formation.ch, Tél. 032 853 51 91 Die Weiterbildungsverantwortlichen / Les responsables de la formation continue: A+W: Jacques-Antoine von Allmen 24 pwb: Bernd Berger opf: Béatrice Perregaux Allisson et Sophie Wahli-Raccaud
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