Keep in touch - "The only constant - RWTH Aachen ...

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Keep in touch - "The only constant - RWTH Aachen ...
Magazin für
             Ehemalige
             der Rheinisch-
             Westfälischen
             Technischen
             Hochschule
             Aachen

             Nr.39

 keepintouch
             Mai 2005

  “The only
constant
      is change“
 Hans van der Velden
Keep in touch - "The only constant - RWTH Aachen ...
keepintouch
                                                       Vorwort
IMPRESSUM                                        Alumni-Arbeit in Zahlen:
      Herausgeber im Auftrag des Rektors:
                                                 21.000-220-20-1:Auf ein Wort
Dezernat 3.0 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alumni-Team der RWTH Aachen                      Der Aufruf für Portokosten war erfolgreich: Über 21.000 Euro wurden
Templergraben 55                                 von 220 Alumni gespendet und unterstützen so die seit 20 Jahren er-
52056 Aachen                                     scheinende Ehemaligenzeitschrift „keep in touch”. Damit ist aber auch
Telefon: +49/(0)241/80-95585 und -94768          ausgedrückt, dass die RWTH-Alumni die Zeitschrift und die Idee hono-
Fax: +49/(0)241/80-92324                         rieren. Den Spendern herzlichen Dank.
E-mail: alumni@rwth-aachen.de                        Die RWTH möchte ihre Ehemaligen weiter informieren, Kontakte zu
http:www.alumni.rwth-aachen.de                   ihnen halten und ihnen neue Begegnungsmöglichkeiten anbieten. Da ist
       Redaktion:
                                                 die „keep in touch” nur eine Möglichkeit, die Web-Seiten sind eine wei-
Katrin Alberts                                   tere und die RWTH-Clubs gehören weltweit dazu. Naturgemäß gibt es
                                                 eher Clubs außerhalb von Deutschland, da man sich in der Ferne gerne
      Verantwortlich:                            trifft und sich sowohl sozial als auch persönlich untereinander aus-
Toni Wimmer                                      tauscht. Es sollen auch weiterhin Clubs gegründet werden. Das Alumni-
                                                 Team bereitet dafür eine elektronische Plattform vor, die das leicht er-
      Redaktionelle Mitarbeit:                   möglicht. Es sollte doch auch interessant sein, dass RWTH-Physiker,
Linda Diepenbruck                                -Ingenieure, -Chemiker, -BWLer u.a. sich in Leipzig, Hamburg, Reckling-
Maja Wendenburg                                  hausen oder anderswo zusammenfinden. Oftmals sind sich viele wäh-
       Übersetzungen:
                                                 rend des Studiums nicht begegnet, aber ihre jetzige Tätigkeit schafft
Isabel Halverscheid                              Schnittstellen, die sie füreinander interessant machen. Das Alumni-Team
                                                 der RWTH berät und unterstützt sie alle gerne, wenn sie sich „lokal” zu-
      Art direction:                             sammensetzen wollen und auch etwas von den interlokalen oder inter-
Klaus Endrikat                                   nationalen Clubs erfahren wollen. Netzwerke aus Interessenten und
                                                 Interessen sind das Ziel der Alumni-Arbeit!
     DTP, Reinzeichnung:                             Gut vorgebildete junge Leute an die Hochschule zu holen, um ihnen
Monika Zahren                                    eine moderne Ausbildung zu geben, ist ein vorrangiges Ziel der RWTH.
                                                 Und damit sind wir auf Sie angewiesen, junge Leute in Ihrer persön-
       Anzeigen:
print’n’ press Verlag GmbH
                                                 lichen und beruflichen Umgebung mit darüber zu informieren, was ein
Oranienstraße 9                                  Studium an und ein Beruf nach der RWTH bedeuten kann. Deshalb bie-
52066 Aachen                                     ten wir Ihnen gerne Materialien zu den Studiengängen an und bitten
Telefon +49/(0) 241/9450-312                     Sie, einmal auf eine Schule in Ihrer Nähe zuzugehen, wo Sie an der
Telefax +49/(0) 241/9450-180                     RWTH Interessierte vermuten. Gegenwärtig haben wir mehr als 13.000
                                                 Alumni verzeichnet: Wenn jede und jeder nur eine Schülerin oder einen
     Druck:                                      Schüler für die RWTH interessieren könnte, dann...
Grenz-Echo, Eupen                                    Bislang konnte aufgeklärt werden, was es mit 21.000-220-20 auf
                                                 sich hat. Nun ich will die verbleibende „1” nicht zu einer Null machen,
      Auflage:
17.500
                                                 sondern folgendes mitteilen: 1 Alumnus hatte sich beklagt, dass er in
                                                 dem ungebetenen Zusenden der „keep in touch”-Ausgabe einen Bruch
      Erscheinungsweise:                         des Datenschutzes erkennt. Dies teilte er auch der Landesdatenschutz-
Zweimal jährlich.                                beauftragten mit. Jetzt ist die RWTH gehalten, weltweit Rückmeldungen
Alle Rechte vorbehalten.                         einzuholen, dass Ihre Adressdaten bei uns gespeichert werden können.
Nachdruck, auch auszugsweise,                    Wir haben das für Sie so kostensparend wie möglich organisiert und eine
nur mit Genehmigung                                            Rückantwortkarte beigelegt. Nur diejenigen, die der
der Redaktion.                                                 Adressspeicherung zustimmen, werden in Zukunft noch die
                                                               „keep in touch” erhalten können. Da wir zunehmend mehr
         Titelfoto:
privat
                                                               auf elektronische Kommunikation setzen, gilt das auch für
                                                               elektronische Informationen!

                                                             Herzlichst
                                                             Ihr
                                                             Univ.-Prof. Dr. Lutz F. Hornke,
                                                             Rektoratsbeauftragter
                                                             für das Alumni-Projekt

                                                                                               2   keepintouch
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Magazin für
                                                                           Ehemalige
                                                                           der Rheinisch-
                                                                           Westfälischen
                                                                           Technischen

keepintouch                                                                Hochschule
                                                                           Aachen

                  I N H A LT
keep in touch-Jubiläum: Immer eine Nasenlänge voraus                                                         2

     N E W S – WA R M U P                                                                                6 - 11

     ALUMNI PERSÖNLICH
“The only constant is change“ – und doch seit 44 Jahren bei Boeing tätig                                   12
Erdkunde! Was wird man denn damit? Ein Plädoyer für die Geographie                                         14

     ALUMNI – COME TOGETHER
Neu unter den Alumni-Aktivitäten: Freunde der Medizinstudierendenschaft                                    16
JungChemikerForum ist eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Chemie                                 16
Thai Students of RWTH Aachen (GATS) form Alumni Club in Bangkok                                            17

     ALUMNI – SPORTS
Meister auf noch recht unbekanntem Terrain                                                                 18
Geht nicht – Gibt es nicht                                                                                 18

     FREUNDE UND FÖRDERER DER RWTH E.V. „PRO RWTH!”
Auch Elite-Universitäten brauchen Freunde und Förderer                                                     19

     KARRIERE
Vom Schritt in die Selbständigkeit – Ein Erfahrungsbericht                                                 20
Experten aller Wellenlängen                                                                                21

     RWTH INTERNATIONAL
IT-Support for Africa                                                                                      22

     WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
Die Aachener Familie der Siedlungswasserwirtschaft hat ein neues Mitglied: German Water e.V.               23
Bohrung „RWTH-1“ erfolgreich abgeschlossen – Fazit und Ausblick                                            24
Neuer Ansatz in der Kohleverstromung                                                                       25

     STUDIUM & LEHRE
Auf das Kármán-Auditorium folgt nun das Kármán-Atelier                                                     26
Die USA – Das Land der unbegrenzten Alumni-Möglichkeiten?                                                  27
Informationsversorgung im Wandel: Die Hochschulbibliothek der RWTH Aachen                                  28

     AACHEN UND EUREGIO
Zukunftsmarkt Lebenswissenschaften                                                                         30
Das Reiff-Museum der RWTH Aachen                                                                           31
                                                    5

Moderner Fußball in der altehrwürdigen Arena                                                               32
Kalender                                                                                                   33
                                                   8

RWTH Historie: Heute vor...                                                                                34

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                                                 19

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Keep in touch - "The only constant - RWTH Aachen ...
Zwei
                  Jahrzehnte                                                Immer
                Absolventen-
                   Zeitschrift                           keepintouch

1985
„Die Erinnerung an die Studienzeit       Beziehungen der RWTH Aachen zu         tion und Technologietransfer (AGIT),
bleibt ein Leben lang präsent. Aus       ihren rund 70 Partnerschaftseinrich-   die Handwerkskammer Aachen so-
ihr erwächst das natürliche Bedürf-      tungen und zu Unternehmen rund         wie durch die Stadt Aachen. So bil-
nis, von Zeit zu Zeit über das akade-    um den Erdball wurden in „keep in      deten Artikel über Stadt und Region,
mische Leben in der alten Alma Ma-       touch” durch eine konsequente Be-      ihre wirtschaftlichen wie strukturel-
ter informiert zu werden.” So be-        richterstattung über aktuelle Akti-    len Entwicklungen immer einen fest-
schrieben vor 20 Jahren der damali-      vitäten von Instituten für die Wirt-   en Bestandteil der anfangs zwölf
ge Rektor Professor Hans-Dieter          schaft dokumentiert. Die damit ver-    Seiten umfassenden Hefte.
Ohlenbusch und Professor Werner          bundenen Firmenporträts dienten            Die Zeitschrift tritt 1985 als ein
Gocht als Direktor des Forschungs-       gleichzeitig zur Finanzierung des      Gemeinschaftsprodukt des Instituts
instituts für Internationale Techni-     Heftes – eine Praxis, die man erst     für Internationale Zusammenarbeit
sche und Wirtschaftliche Zu-             2002 zugunsten herkömmlicher An-       (ITWZ) und der Presse- und Infor-
sammenarbeit und Senatsbeauftrag-        zeigenschaltung aufgab. Unterstützt    mationsstelle an. Das Akademische
ter für Auslandsbeziehungen den          wurden die Ausgaben finanziell wie     Auslandsamt ist nur bei der ersten
Sinn und die Notwendigkeit einer         redaktionell über all die Jahre auch   Auflage als Mitherausgeber ge-
„Zeitschrift für Auslandskontakte        durch die Gesellschaft zur Förderung   nannt. Die Redaktion der ersten
der RWTH Aachen”. Der Titel der          der Forschung und Ausbildung auf       Stunde bilden Theodor Schupp vom
ersten Ausgabe vom August 1985           dem Gebiet der internationalen         ITWZ und Toni Wimmer von der
blieb bis heute Programm: „Diese         technischen und wirtschaftlichen Zu-   Pressestelle. Bei der dritten Ausgabe
neue Zeitschrift ‚keep in touch’ soll    sammenarbeit (GFTZ), die Industrie-    übernimmt Dr. Judith Jütte-Rauhut
nunmehr das Band der Freundschaft        und Handelskammer Aachen, die          vom ITWZ die Federführung und
und Solidarität mit eben diesen Ab-      Aachener Gesellschaft für Innova-      gestaltet die Zeitschrift bis Ausgabe
solventen enger knüpften. Das Mot-
to wird in dieser Beziehung keines-
falls als Einbahnstraße verstanden;
vielmehr sehen wir es als eine Auf-
forderung und Einladung zum inter-
nationalen Gedankenaustausch.”
     Redaktion, Inhalt und Aufma-
chung des ersten Absolventenmaga-
zins einer deutschen Universität er-
fuhren in den beiden vergangenen
Jahrzehnten manchen Wandel. Die
Betreuung der Ehemaligen wurde
seither ständig intensiviert. Und der
Kontakt zu den Alumni läuft inzwi-
schen auch online ebenso schnell
wie unkompliziert. Mit der jetzt vor-
liegenden 39. Ausgabe von „keep in
touch” spielt die Zeitschrift aber
mehr denn je eine zentrale Rolle in
der Kontaktpflege zwischen Hoch-
schule und ihren rund 100.000 Ab-
solventen, von denen 13.000 derzeit
die „keep in touch”erhalten.
     Die neue „Zeitschrift für in- und
ausländische Absolventen”, wie sie
ab der zweiten Ausgabe offiziell fir-
mierte, war richtungsweisend. In
den folgenden Jahren zogen viele
deutsche Hochschulen nach und
legten ebenfalls eine regelmäßige
Publikation über die Beziehungen
zwischen Ehemaligen und Aktiven
auf. Nicht selten spiegelte sich dabei
das Aachener Vorbild wider. Klassi-
sche Themenfelder waren dabei wis-
senschaftliche Projekte, Porträts her-
ausragender Absolventen oder ge-
meinsame Veranstaltungen – ob in
Aachen oder im Ausland. Die engen

                                                                                                 4    keepintouch
Keep in touch - "The only constant - RWTH Aachen ...
eine Nasenlänge
voraus

2005
 19 im April 1996. Ihr Nachfolger Dr.    1997 erlebt der Umschlag nochmals            Inzwischen liegt das Konzept ei-
 Gerhard Schunck führt die Redak-        eine leichte Retusche.                   ner nutzerorientierten Alumni-Be-
 tionsgeschäfte bis Oktober 2001.             In der 25. Ausgabe bezeichnet       treuung von Professor Lutz F. Horn-
 Für die grafischen Arbeiten zeichnet    Rektor Professor Roland Walter das       ke aus dem Institut für Psychologie
 von Ausgabe 4 bis 31 Marlis Kruse-      Experiment der Ehemaligen-Zeitung        als dem Rektoratsbeauftragten für
 Rößel verantwortlich.                   als gelungen: „Zum Zeitpunkt des         die Absolventenpflege vor und wird
     Ein erstes Lifting erfährt die      Entschlusses, eine Nachkontaktzeit-      schrittweise vom Alumni-Team im
 Zeitschrift bei der zehnten Ausgabe:    schrift ins Leben zu rufen, betraten     Dezernat für Presse- und Öffentlich-
 Titelbild und Seitenspiegel werden      wir Neuland und waren nicht sicher,      keitsarbeit umgesetzt. Dies schlägt
 modernisiert. Das Heft bleibt           ob wir damit Erfolg haben würden.        sich ab Ausgabe 32 auch im Heft
 weiterhin zweifarbig. Das Themen-       Unsere Hoffnungen und Erwartun-          nieder: Inhalt, Format, Umfang,
 spektrum wird erweitert zugunsten       gen von damals haben sich aber er-       Aufmachung und Illustration prä-
 vielfältigerer Berichte aus den Lehr-   füllt: ‚keep in touch’ hat sich inner-   sentieren eine völlig veränderte
 stühlen und Instituten der Hoch-        halb kurzer Zeit bei den Absolven-       „keep in touch”. Für das Layout ist
 schule. Ab Oktober 1994 ist auch        ten, Gastprofessoren und Gastwis-        seither Professor Klaus Endrikat zu-
 die Freundesgesellschaft der Aache-     senschaftlern fest etabliert.” Walter    ständig, der schon seit 1990 das Er-
 ner Hochschule (FAHO) regelmäßig        kündigt auch erstmals eine Intensi-      scheinungsbild aller anderen zentra-
 mit Berichten vertreten. Aus Anlass     vierung und Verbreiterung des An-        len RWTH-Publikationen prägt. Zu
 des 125-jährigen Bestehen der           gebots für die Absolventen an -          dem Relaunch schreibt der Rektor
 RWTH wird im Jubiläumsjahr 1995         Aussagen, die sein Nachfolger Pro-       im neuen Editorial: „Es ist unser Ehr-
 das Titelbild mehrfarbig; der Um-       fessor Burkhard Rauhut bei Amtsan-       geiz, auch mit der vorliegenden
 fang steigt auf 16 Seiten. Im April     tritt in der Oktober-Ausgabe 1999        Neuauflage wieder etwas Besonde-
                                         weiter konkretisiert: Neben einem        res zu schaffen und der Öffentlich-
                                         neuen Internet-Auftritt erfolgt eine     keit neue Perspektiven auf die Alma
                                         wissenschaftlich begleitete Umfrage      Mater Aquensis zu eröffnen. In der
                                         einer Gruppe ausländischer Absol-        erweiterten Form des Magazins
                                         ventinnen und Absolventen bezüg-         werden Alumnae und Alumni der
                                         lich ihrer Wünsche und Erwartungen       RWTH verstärkt Persönlichkeiten in
                                         an die Ehemaligen-Betreuung.             den Vordergrund gestellt. Themen
                                         „Mein Wunsch ist es, den Zu-             aus Forschung, Lehre und Karriere,
                                         sammenhalt zwischen Ehemaligen           Informationen über das Geschehen
                                         und ihrer Alma Mater zukünftig zu        in Stadt und Euregio spiegeln die
                                         stärken im Sinne eines weltweiten        Vielfalt des Studierens und Lebens
                                         Netzwerkes zum Nutzen aller Be-          im Dreiländereck wider.”
                                         teiligten.” Schon eine Ausgabe               Das neue Magazin hat inzwi-
                                         später berichtet Rauhut in seinem        schen Standards gesetzt. Zahlreiche
                                         Grußwort über die Einrichtung des        positive Rückmeldungen erreichen
                                         Alumni-Büros.                            den betreuenden Redakteur Dietrich
                                              Die Ausgabe 32 vom April 2002       Hunold. Die Resonanz ermutigt uns,
                                         markiert einen deutlichen Einschnitt:    in dieser Richtung fort zu fahren.
                                         „Mit dem Ausscheiden von Profes-         Katrin Alberts wird als neue Redak-
                                         sor Gocht geht gewissermaßen eine        teurin diese Entwicklung auch dank
                                         erste Aufbauphase der Alumni-Be-         Ihrer Anregungen und Hinweise le-
                                         treuung an der RWTH Aachen zu            bendig weiter entwickeln.
                                         Ende”, schreibt Rektor Rauhut. In
                                         Phase 2 wird die Absolventenpflege           Toni Wimmer
                                         neue Qualitäten erreichen. Rauhut:
                                         „Dazu gehören insbesondere Ankün-
                                         digungen über Veranstaltungen,
                                         Weiterbildungsmöglichkeiten an der
                                         RWTH Aachen, Interviews mit oder         Sie haben Themen recherchiert,
                                         Porträts von erfolgreichen Alumni,       den Rotstift angesetzt und geschwitzt,
                                         Berichten aus Alumni-Vereinigungen       wenn kurz vor Drucklegung noch
                                         der RWTH Aachen aus aller Welt, die      ein Artikel fehlte: die keep in touch-
                                         Aufnahme von beruflichen oder wis-       Redakteure/-innen von 1985 bis heute:
                                         senschaftlichen Kontaktwünschen          Toni Wimmer, Theodor Schupp,
                                         von Ehemaligen sowie alltägliche und     Dr. Judith Jütte-Rauhut, Katrin Alberts,
                                         nicht alltägliche Berichte über Akti-    Dr. Gerhard Schunck und Dietrich Hunold
                                         vitäten, personelle Veränderungen        (von links).
                                         sowie Veränderungen anderer Art
                                         unser aller Alma Mater Aquensis.”        Foto: Peter Winandy

                                                                                            5     keepintouch
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News-–warm up
                 Tempus
                 Project
NEWS – WARM UP

                 in Egypt
                 In the course of the “Tempus” pro-
                 gramme, the European Commission
                 is promoting a project called “eLear-
                 ning System for Water and Environ-
                 mental Studies” for a period of three
                 years. The project was launched
                 through the teaching and research
                 facility for hydrology engineering
                 and deals with the introduction of a
                 teaching system for constructional
                 engineering at the University of Za-
                 gazig, Egypt, which would be based
                 on eLearning. Zagazig is the second
                 largest university in Egypt and hosts
                 120.000 students. The following in-
                 stitues are involved in the interna-    The participants of the first meeting   Bildnachweis:
                 tional working pool: hydrology engi-    in Egypt: RWTH-Alumnus Jens Zink,       Lehr- und Forschungsgebiet
                 neering and computer sciences IX        Dr.-Ing. Hani Sewilam, Professor Dr.    Ingenieurhydrologie
                 from the RWTH Aachen University         Heribert Nacken, Professor Kamal
                 along with the Departimento di          Ewida, Professor Talaat Dwais, Pro-
                 Automatica e Informatica Poltechni-     fessor Ghoneim Ghoneim and Osa-
                 co di Torino and the faculty of con-    ma Elmesalam (f.l.t.r.).
                 structional engineering from Zagazig
                 University, Egypt. With the help of
                 Tempus, new ways of teaching and
                 learning by using modern-day tech-
                 nology are to be implemented at the
                 Egyptian university. At the same ti-
                 me, an expansion of the specialist                           RWTH
                                                                              to become
                 contents of such subjects as water
                 economics and environmental engi-
                 neering is to take place soon. Lectu-
                 rers from Egypt will be acquainted
                 with the new programme at the                          „Competence Centre”
                 RWTH from March onwards.
                                                                              Bologna
                                                                                                  RWTH Aachen University is one of

                 Freundschaft
                                                                                                  twenty universities that will be sup-
                                                                                                  ported by the conference of univer-
                                                                                                  sity rectors (Hochschulrektorenkon-

                 und Wirtschaft                                                                   ferenz (HRK)) to implement the
                                                                                                  Bologna reforms. The main aim of

                 im Blickpunkt                                                                    these reforms is the adaptation of
                                                                                                  graded study programmes, the intro-
                                                                                                  duction of the European Credit
                 Auf Initiative von RWTH-Rektor          ten die wissenschaftlichen und           Transfer and Accumulation System
                 Professor Burkhard Rauhut und           wirtschaftlichen Beziehungen der         (ECTS) and the Diploma Supple-
                 dem japanischen Generalkonsul in        RWTH berücksichtigt werden. Auch         ment, and finally the securing of
                 Düsseldorf, Dr. Takahiro Shinyo, ist    ist die geographische Nähe der           quality.
                 die Deutsch-Japanische Gesell-          größten japanischen „Kolonie“ in              57 technical colleges, 52 univer-
                 schaft in der Region Aachen e. V.       Düsseldorf mit über 6.500 Japanern       sities, 10 art and music colleges as
                 (DJG-AC) gegründet worden. Im           und fast 400 japanischen Firmen          well as 8 public universities applied
                 Beisein des Generalkonsuls, sowie       von großer Bedeutung, da viele ja-       to take part in the “Competence
                 des Oberbürgermeisters Dr. Jürgen       panische Technologie-Unterneh-           Centre Bologna” project. The chosen
                 Linden und Jürgen Drewes, Haupt-        men Kontakte zu wissenschaft-            universities will be supported by one
                 geschäftsführer der IHK, wurde der      lichen Einrichtungen wie der RWTH        expert from the HRK's Competence
                 Verein offiziell ins Leben gerufen.     suchen. Mit Informationsveranstal-       Centre respectively, to help with the
                 Sein Ziel ist die Förderung der         tungen und Vorträgen will die DJG-       reform processes on location. Addi-
                 Freundschaft zwischen Deutschland       AC sowohl Gästen aus Japan als           tionally, the HRK will provide the
                 und Japan. In besonderer Weise          auch an Japan-Kontakten interes-         chosen universities with the means
                 sollen bei den zukünftigen Aktivitä-    sierten Deutschen als geeignetes         to enforce training courses.
                                                         Forum dienen.

                                                                                                                    6    keepintouch
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News-–warm up
 50 Jahre
 CERN und
 zwei Ehren-
 doktor-
 würden
 Ende vergangenen Jahres wurde das
 Europäische Kernforschungszentrum
 „Conseil Européen pour la Recherche
 Nucléaire“ (CERN) bei Genf 50 Jahre
 alt. Die wissenschaftlichen Entdek-
 kungen, die dort gemacht wurden,
 haben das physikalische Weltbild er-
 weitert und – nebenbei – mit dem
 World Wide Web unser tägliches Le-
 ben verändert. Mit den beiden Pro-
 fessoren Samuel C.C. Ting und Carlo
 Rubbia – beide Nobelpreisträger der      Ting, der 1976 für die Entdeckung          Hoher Besuch an der RWTH:
 Physik – hat die RWTH jüngst zwei        subatomarer J/Psi-Teilchen mit sei-        Rektor Rauhut
 hervorragende Vertreter der Teilchen-    nem Kollegen Burt Richter den No-          mit den beiden Nobelpreisträgern
 physik, die beide über viele Jahrzehn-   belpreis erhielt, leitete das Team bei     Carlo Rubbia und
 te mit Forschern aus der Teilchenphy-    CERN, das in den 80er Jahren für den       Samuel C.C. Ting (rechts).
 sik der Aachener Hochschule erfolg-      so genannten L3-Detektor im gro-           Foto: Martin Lux
 reich zusammengearbeitet haben,          ßen, 27 Kilometer langen Elektronen-
 geehrt. Die neuen Ehrendoktoren der      Positron-Speicherring LEP verant-
 RWTH haben beide am CERN ge-             wortlich war. Auch heute noch ist die
 forscht. Professor Rubbia, von 1989      Zusammenarbeit mit Professor Ting
 bis 1993 Präsident des CERN, erhielt     sehr eng, leitet er doch das AMS-Ex-
 1984 den Nobelpreis, da er zusam-        periment (Alpha Magnetic Spectro-
 men mit seinem Kollegen Simon van        meter), an dem Professor Stefan
 der Meer die so genannten W- und         Schael vom I. Physikalischen Institut
 Z-Teilchen, Botenteilchen der Schwa-     der Aachener Hochschule entschei-
 chen Wechselwirkung, entdeckt hat.       dend beteiligt ist.

 Living Coopetition:
 Mit IBM zum Wissensmanagement
 Ein Aachener Konsortium, bestehend       zwei wichtige Anwendungsbereiche           jekt umfasst dabei alle Bereiche, be-
 aus dem Lehrstuhl für Informatik V       fokussiert: die Zusammenarbeit von         ginnend bei Bioinformatik, Wissens-
 (Informationssysteme) der RWTH           Automobilherstellern und Zulieferern       management bis hin zu Datenspei-
 Aachen, dem Forschungsinstitut für       sowie die moderne Pharmaentwik-            cherung, Datensicherheit sowie Soft-
 Rationalisierung (FIR) an der RWTH       klung und Biotechnologie. Das Pro-         ware- und Hardwaretechnologie.
 und dem Fraunhofer-Institut für An-
 gewandte Informationstechnik (FIT),
 hat von der IBM Corporation den                       Newsletter für Alumni –
 international begehrten Förderpreis                   monatlich, aktuell und informativ:
 “Shared University Research Award”                    Der monatliche Alumni-Newsletter in-
                                          Newsletter

 erhalten. IBM unterstützt damit welt-                 formiert über das aktuelle Hochschulle-
 weit Forschungsprojekte von Hoch-                     ben der RWTH. Neben Personalia, High-
 schulen und wissenschaftlichen Insti-                 lights aus Forschung und Lehre und an-
 tuten. In diesem Fall stellt IBM Hard-                deren Themenbereichen werden insbe-
 und Software im Gesamtumfang von                      sondere Hinweise auf anstehende Ver-
 rund 175.000 Euro zur Verfügung                       anstaltungen gegeben. Mit den beige-
 und beteiligt sich an der Entwicklung                 fügten Links erhalten Sie schnell und
 neuer Ansätze für die Kooperation                     bequem weiterführende Informationen.
 wissensintensiver Hightech-Unter-                     Falls noch nicht geschehen, bitten wir
 nehmen. Die Kooperation ist auf                       alle interessierten RWTH-Alumni, uns
                                                       Ihre aktuelle Email-Adresse unter alum-
                                                       ni@rwth-aachen.de durchzugeben.

                                                                                                 7   keepintouch
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                 British ambassador                                                                                                         i
                 visits Aachen
                                                                                                                                            b
NEWS – WARM UP

                 Sir Peter Torry, British ambassador to   place in the coming spring will turn
                 Germany, paid the city of Aachen a       out in favour of the constitution. “A

                                                                                                                                            A
                 one-day visit and gave a lecture on      rejection would mean a dramatic
                 the topic "What will happen with         turn-around that would leave Great
                 the European Constitution? Great         Britain very much alone on the out-
                 Britain's role in the European Union"    side," the diplomat commented.
                 at the RWTH Aachen University.
                 During both the lecture and the fol-
                 lowing discussion, Sir Peter Torry
                 emphatically professed that he was                    The british ambassador
                 a supporter of the European Consti-        Sir Peter Torry under conversation
                 tution. The ambassador was convin-                      with RWTH-students.
                 ced that the voting which is to take                         Foto: Martin Lux

                                                                         Neubau des
                                                                         RWTH-
                                                                         Fitnesszentrums
                                                                         Um der großen Sportnachfrage der Studierenden entsprechen
                                                                         zu können, erhält das Hochschulsportzentrum der RWTH ei-
                                                                         nen eigenfinanzierten Erweiterungsbau. Von ehemals 120 auf
                                                                         zukünftig 430 Quadratmeter wird die Trainingsfläche der
                                                                         Sportstätte vergrößert. Eine Verbesserung, die der Neubau mit
                                                                         sich bringt, ist die Möglichkeit zu individueller Beratung.
                                                                         Weiterhin wird das Sportangebot der Hochschule um zahlrei-
                                                                         che Fitnessgeräte und Ergometergeräte erweitert. Es werden
                                                                         zudem sowohl die Umkleide- und Sanitärräume im jetzigen
                                                                         Fitnessbereich umgestaltet wie auch ausgeweitete Öffnungs-
                                                                         zeiten eingeführt.
                                                                             Die neue Anlage für 800.000 Euro ist für die Teilnahme
                                                                         von über 1.000 Personen ausgelegt, auf der Trainingsfläche
                                                                         können gleichzeitig 150 Sportler trainieren. Bis Ende August
                                                                         dieses Jahres soll das Projekt durch den Bau- und Liegen-
                                                                         schaftsbetrieb (BLB) NRW schließlich fertig gestellt werden.

                                                                                                  Newsletter für Alumni –
                                                                                                  monatlich, aktuell und informativ:
                                                                                                  Der monatliche Alumni-Newsletter in-
                                                                                     Newsletter

                 Der erste Spatenstich                                                            formiert über das aktuelle Hochschulle-
                 ist gesetzt:                                                                     ben der RWTH. Neben Personalia, High-
                 Kanzler Dr. Michael Stückradt                                                    lights aus Forschung und Lehre und an-
                 (rechts) griff zusammen mit                                                      deren Themenbereichen werden insbe-
                 Peter Lynen und Nico Sperle                                                      sondere Hinweise auf anstehende Ver-
                 vom Hochschulsport                                                               anstaltungen gegeben. Mit den beige-
                 sowie Harald Lange vom BLB                                                       fügten Links erhalten Sie schnell und
                 zum Spaten.                                                                      bequem weiterführende Informationen.
                 Foto: Martin Lux                                                                 Falls noch nicht geschehen, bitten wir
                                                                                                  alle interessierten RWTH-Alumni, uns
                                                                                                  Ihre aktuelle Email-Adresse unter alum-
                                                                                                  ni@rwth-aachen.de durchzugeben.

                                                                                                                     8     keepintouch
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- News-–warm up
g RWTH

 ltransparent
  Über Trends und Entwicklungen an
  der RWTH Aachen informierte Rek-
  tor Burkhard Rauhut dieses Jahr un-
  ter dem Titel „RWTH transparent -
  Tanker on Tour“. Da zu einem guten
  Schiff auch eine erstklassige Mann-
  schaft gehört, wurden die Preise für
  hervorragende Studienleistungen
  vom DAAD an Aphrodis Gakwasi aus
  Ruanda übergeben und der Lehrpreis
  der RWTH Aachen für den Modell-
  studiengang Medizin. Der DAAD-
  Preisträger erhielt den Preis für seine
  Studienleistungen und sein Engage-
  ment im Bereich der interkulturellen
  Verständigung sowie seinen Einsatz
  für Frieden und Versöhnung in sei-
  nem Heimatland Ruanda. Der Lehr-
  preis der Technischen Hochschule
  wurde an das Team, bestehend aus
  Lehrenden und Studierenden des            Rektor Burkhard Rauhut                 die sechsköpfige Arbeitsgruppe
  Modellstudiengangs Medizin, für ei-       mit den Geehrten des Abends:           „Modellstudiengang Medizin“,
  ne flexible und praxisnahe Gestal-        DAAD-Preisträger                       ausgezeichnet
  tung des Studiums übergeben.              Aphrodis Gakwasi und                   mit dem Lehrpreis der RWTH.
                                                                                   Foto: Martin Lux

  Und noch ein
  Publikations-
  Jubiläum
  Nicht nur die „keep in touch“ feiert in diesem
  Jahr rundes Bestehen. Die RWTH-„Themen“
  erreichen 2005 ihr 25. Erscheinungsjahr. Im
  Wintersemester 1979/80 wurden die „RWTH-
  Themen“ aus der Taufe gehoben. Sie ersetzten
  die „Mitteilungen“. Da 1979 im Frühling die
  Nummer 1 der „Mitteilungen“ erschienen war,
  erhielt die erste Ausgabe der „Themen“ die
  Nummer 2/79. Gegenüber den „Mitteilungen“
  wurde der redaktionelle Anteil in den „Themen“
  erheblich erweitert, Schwerpunktberichte über die
  wissenschaftliche Arbeit der RWTH nahmen jetzt
  den größten Platz ein. Nachdem das Magazin zu-
  nächst in Schwarz/Weiß gedruckt worden war,
  kam ab 1989 Farbe ins Spiel, vorerst jedoch nur
  auf den äußeren Umschlagseiten. Erstmals foto-
  grafierte Peter Winandy für die „Themen“, sei-
  ne Bilder verleihen dem Wissenschaftsmagazin bis
  heute eine eigene gestalterische Note. 1991 über-
  nahm Professor Klaus Endrikat die Gestaltung der
  „Themen“ und schuf ihnen ein Aussehen, das in
  seinen Grundzügen bis heute geblieben ist. Das
  Wissenschaftsmagazin der RWTH stellte nun pro
  Ausgabe ein aktuelles Forschungsthema in allen
  seinen Facetten vor. Mit dem neuen Millennium
  kam auch die Vielfarbigkeit, die Ausgabe 1/2000
  bestach erstmals mit leuchtenden Farben und         Die Weiterentwicklung
  großflächigen Fotos. Im Sommersemester 2005         des Layouts der „Themen“
  erscheint nun die 50. Ausgabe der „RWTH-            wird besonders deutlich,
  Themen“. Thema wird die Architektur an der          wenn man die erste Ausgabe
  Aachener Hochschule sein.                           von 1979 dem Heft 2/2004
                                                      gegenüberstellt.

                                                                                             9   keepintouch
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News-–warm up                ALMA – universities and
                             the German-speaking Community:
                             Talking science without borders
NEWS – WARM UP

                             How can you mediate science in a        locations outside the school boun-        with a set of criteria to ensure the
                             way that will not only make it more     daries, the contacts school/econo-        most effective and lasting methods
                             understandable, but also generate a     my, museums of technology and a           of learning. This project is supposed
                             more wide-spread interest in the        certain know-how when it comes to         to create a new awareness amongst
                             subject? Those are the questions the    passing on one's knowledge of             people living where the borders of
                             Interreg Project of the ALMA uni-       science. The partners will document       Germany, the Netherlands and Bel-
                             versities Aachen, Maastricht and        their current knowledge with no re-       gium meet to recognize their poten-
                             Hasselt/Diepenbeck as well as the       gards for borders and connect exis-       tial as a science and study region.
                             German-speaking Community of            ting means to achieve the afore-          The project is coordinated by the
                             Belgium will be dealing with during     mentioned aims.                           public relation office of the RWTH
                             their two-year research period. The         A collaboration with existing         Aachen University.
                             project will cost about 175.000 Euro    working pools in the Euregio is also
                             and have four focal points: learning    planned. Their aim is to come up

                             Nobelpreisträger für Physik referiert
                             bei der „Walter Schottky Lecture“
                             Ein weiteren hohen Besuch erhielt       den 60er Jahren hatte er die For-         sor Heinrich Kurz. Die beiden Wis-
                             die RWTH von Professor Herbert          schungen durchgeführt, die ihm zu-        senschaftler verbindet das spezielle
                             Kroemer, der im Jahr 2000 mit dem       sammen mit zwei Kollegen vor fünf         Interesse an der technischen Reali-
                             Physiknobelpreis ausgezeichnet          Jahren den Nobelpreis einbrachten.        sierung von Bloch-Oszillationen.
                             wurde. Der Wissenschaftler referier-    Der 1928 in Weimar geborene Wis-
                             te im Rahmen der „Walter Schottky       senschaftler lehrt und forscht zur        Nobelpreisträger Herbert Kroemer
                             Lectures“ zu dem Thema „Der             Zeit an der Universität von Santa         (2. v. r.) umringt von seinen Gastge-
                             Bloch-Oszillator. Von der Physik zur    Barbara in Kalifornien. Seit 1985 ist     bern Professor Heinrich Kurz,
                             Terahertz-Quelle?“. Kroemer be-         er Ehrendoktor der RWTH und               Kanzler Dr. Michael Stückradt und
                             wegt sich mit diesem Forschungs-        pflegt seit Jahrzehnten enge Kon-         Rektor Rauhut und im Gespräch mit
                             schwerpunkt im Grenzbereich von         takte mit seinem Fachkollegen vom         NRW-Wissenschaftsministerin
                             Physik und Elektrotechnik. Bereits in   Institut für Halbleitertechnik, Profes-   Hannelore Kraft.
          Foto: Martin Lux

                                                                                                                               10     keepintouch
News-–warm up       Neu an der RWTH:
                    Forschung für
                    Medizinprodukte
                    Das neu eröffnete Institut für Tech-    Aber auch die Nervenelektroden-Fi-
                    nologie und Entwicklung von Medi-       xation, bei der Elektrostimulations-
                    zinprodukten (ITEMP) unter der Lei-     systeme an Nerven befestigt wer-
                    tung von Professor Andreas Lend-        den und so die Basis für die Entwik-
                    lein soll als Schnittstelle zwischen    klung von Implantaten bei Rücken-
                    medizintechnischer Forschung und        marksverletzungen bilden, können         Hinter diesen Mauern wird seit
                    Industrie fungieren. Projekte, die      nun weiter erforscht werden. Das         Ende letzten Jahres fleißig für die
                    von nun an im ITEMP gebündelt           neue Institut ist in das Universitäts-   Entwicklung von Medizinprodukten
                    werden können, sind unter anderem       klinikum Aachen eingebunden und          geforscht. Im MTZ sind momentan
                    Retina-Implantate, die als elektroni-   darüber hinaus auch in ein Netz-         die Büros der Wissenschaftler,
                    sche Netzhautprothese erblindeten       werk mit anderen Forschungsein-          ein Chemisches und ein Zellkulturlabor
                    Patienten wieder die Möglichkeit        richtungen, wie etwa der Univer-         sowie eine Bibliothek, untergebracht.
                    zur visuellen Wahrnehmung geben.        sität Potsdam, integriert.               Foto: AGIT mbH

                    Von der Käseglocke in den Hörsaal:
                    NRW-Landesregierung tagt an der RWTH
                    Einmal im Monat gönnt sich die NRW-     durch Rektor Burkhard Rauhut be-         nomie für die Hochschule sowie für
                    Landesregierung um Ministerpräsi-       kamen sie eine exclusive Crash-          die weitere finanzielle Belohnung er-
                    dent Peer Steinbrück eine Kabinetts-    test-Vorführung im Institut für Kraft-   folgreicher Universitäten zu werben.
                    sitzung in einer anderen Stadt, raus    fahrwesen (ika). Im Anschluss besu-
                    aus der Düsseldorfer Käseglocke, wie    chte die Ministerriege das Laborato-
                    Steinbrück es selbst formuliert hat.    rium für Werkzeugmaschinen und
                    Die RWTH stellte den Raum für die       Betriebslehre (WZL). Nach der abend-     Oberbürgermeister Jürgen Linden
                    ministerialen Gespräche zur Verfü-      lichen Kabinettssitzung gab der          sowie NRW-Ministerpräsident
                    gung, anschließend gab es ein um-       Ministerpräsident in der Aula einen      Peer Steinbrück und seine Kollegen
                    fangreiches Rahmenprogramm für          Empfang für Repräsentanten der           von der Landesregierung staunen
                    die Gäste aus Düsseldorf. Nach der      Region. Rektor Rauhut nutzte den         über die Schäden eines Crashtests bei
                    Begrüßung der Kabinettsmitglieder       hohen Besuch, um für mehr Auto-          nur 30 Stundenkilometer.
 Foto: Martin Lux

                                                                                                             11     keepintouch
“The only
                    Vor fast genau 50 Jahren hat Hans         constant
                                                              is change“ –
                    van der Velden seinen Maschinen-
                    bau-Abschluss an der RWTH abge-
                    legt und dürfte damit zu den ältesten
                    aus den Reihen der Alumni und
ALUMNI PERSÖNLICH

                    Alumnae zählen. 1951 hat van der

                                                              und doch
                    Velden sein Studium aufgenommen
                    und es trotz teilweise schwieriger Be-
                    dingungen durch die Auswirkungen
                    des Zweiten Weltkriegs in der Regel-

                                                              seit 44 Jahren
                    studienzeit abgeschlossen. Ein weite-
                    res erstaunliches Jubiläum, das ver-
                    mutlich keiner der heutigen Absol-
                    venten noch zu Stande bringen wird,
                    ist ein beinahe 44 Jahre währendes

                                                              bei Boeing
                    Arbeitsverhältnis bei nur einem einzi-
                    gen Arbeitgeber. Bei Boeing in den
                    USA war van der Velden am Bau aller
                    Verkehrsflugzeugtypen beteiligt – be-

                                                              tätig
                    ginnend mit der 727 im Jahr 1961,
                    und er ist es noch heute.

                    Warum haben Sie Aachen als Stu-
                    dienort gewählt?

                    Diese Entscheidung habe ich zunä-
                    chst aus rein pragmatischen Gründen
                    getroffen. Der Studienort lag nur 60
                    Kilometer von meiner Heimatstadt
                    entfernt, wo meine Eltern einen Bau-
                    ernhof geführt haben und wo ich
                    häufig aushelfen musste. Als Alterna-
                    tive wäre noch die Uni Darmstadt in
                    Frage gekommen, die größere Dis-
                    tanz zum heimischen Hof sprach je-
                    doch dagegen.

                    Was verbinden Sie noch heute mit
                    Ihrer Studienzeit in Aachen?

                    Gut in Erinnerung geblieben sind mir
                    die kriegsbedingten Trümmer und die
                    Aufräumarbeiten, die Neubauten, die       Welcher Art waren Ihre persönlichen     Wie verlief Ihr beruflicher Werde-
                    überall entstanden. Es war aber auch      Beziehungen zu in- und ausländi-        gang nach dem Diplom im Jahre
                    ein positives Gefühl dabei, dass es       schen Kommilitonen?                     1955?
                    endlich wieder aufwärts ging. Vor
                    und während des Studiums habe ich         Ich habe drei türkische Kommilitonen    Im Anschluss an meinen Abschluss
                    insgesamt zwei Jahre als Praktikant       kennen gelernt, die in der Neustraße,   habe ich zunächst noch für zwei Jah-
                    und Aushilfe bei Maschinenbau-            meine damalige Adresse, die Zimmer      re in Deutschland gearbeitet. Bei
                    unternehmen und Gießereien gear-          unter mir bewohnten. Ich habe sie       Bauer & Schaurte in Neuss war ich in
                    beitet. Außerdem habe ich mich als        am Wochenende mehrmals mit zu           der Konstruktion beschäftigt und ha-
                    Postangestellter und nachts als Telefo-   mir nach Hause genommen und habe        be Spezialmaschinen für die Kaltferti-
                    nist in einem englischen Munitionsde-     mit ihnen die Bauernkirmes und an-      gung von Schrauben entwickelt. In
                    pot finanziell über Wasser gehalten.      dere Festivitäten besucht. Sie hatten   die USA hatte es mich ursprünglich
                    Die Professoren waren klasse, meine       immer viel Spaß an den Ausflügen.       nur verschlagen, um mein techni-
                    Kommilitonen interessante Kerls. Ich                                              sches Englisch zu verbessern. Außer-
                    erinnere mich noch gut an die Vorle-      Welche Erinnerungen an Ihre Stu-        dem wollte ich das Land kennen ler-
                    sungen und Begegnungen mit den            dienzeit sind heute noch für Sie be-    nen. Kennen gelernt habe ich dann
                    Professoren Opitz, Bollenrath, Fucks,     stimmend?                               auch meine Frau mit dem Ergebnis,
                    Lürenbaum, Krauss, Schultz-Grunow                                                 dass ich mich in den USA niederge-
                    und Rauh. Bei Professor Opitz habe        In erster Linie habe ich Dankbarkeit    lassen habe.
                    ich auch am Institut mitgearbeitet.       verspürt. Als ich in die USA kam, be-        Von 1957 bis 1959 habe ich dann
                    Als nachher „der Ernst des Lebens“        merkte ich sofort, dass meine Ausbil-   bei der Toledo Pipe Threading Machi-
                    und die Arbeit anfing habe ich jahre-     dung der Schulung meiner amerika-       ne Company in Ohio gearbeitet. Die
                    lang richtig Heimweh nach der TH          nischen Kollegen weit überlegen war.    Firma fertigte Rohr- und Gewinde-
                    gehabt.                                   Das hat mich jahrzehntelang immer       schneidmaschinen an. Nach einem
                         Nicht zu vergessen: Ich hatte eine   vorn gehalten.                          beruflichen Zwischenstopp in der Hy-
                    200cc Zündapp, ein Motorrad, was                                                  draulik bei Aeroquip in Michigan bin
                    damals schon etwas Besonderes war.                                                ich seit 1961 bis heute bei Boeing in
                                                                                                      Seattle beschäftigt.

                                                                                                                      12    keepintouch
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                                                                                            So wird die nächste Maschine,
                                                                                                        die 787, aussehen.
                                                                                                                     Foto:
                                                                                                    The Boeing Company

                                                                                      Hans van der Velden im Jahr 1951
                                                                                      mit seinen Kommilitonen Lambert
    Von1961 bis heute, das ist ein beein-   nicht in den Fluggerätebau für Raum-      Desealers und Volker Weyrauch vor
    druckender Zeitraum, den Sie bei        fahrt und die Air Force versetzt zu       einer Stahlgießerei in Dülken
    dem Unternehmen verbracht haben.        werden, habe ich erst im Alter von        (von links).
    Was hat Sie so lange bei dem einen      70 Jahren die amerikanische Staats-       Foto: privat
    Arbeitgeber gehalten?                   bürgerschaft angenommen.
                                                Seit etwa 10 bis 15 Jahren bin ich
    1961 war ich einer der vielen Ingeni-   Technical Fellow, was einer Manage-       787 sowie die A380. Das führt dazu,
    eure, die zum Bau der 727 nach Se-      mentfunktion im technischen Bereich       dass die Fluggesellschaften Geld ein-
    attle gezogen sind. Danach folgte die   entspricht. In dieser Zeit habe ich       sparen und dadurch dann mehr Flug-
    Konstruktion und Entwicklung der        mich hauptsächlich mit dem PRI-           zeuge anschaffen können. Dies ge-
    Typen 737, 747, 757, 767, 777, und      QPL/QML (dem europäischen AEC-            schieht in Zusammenarbeit mit Air-
    jetzt die 787. Es waren hochinteres-    MA-Cert ähnlich) beschäftigt. Dabei       bus in Toulouse und Bremen.
    sante Jahrzehnte, in denen sich viel    handelt es sich um ein System zur
    im Verkehrsflugzeugbau, in der Hy-      Zertifikation und Qualitäts-Aufsicht      Woher erhalten Sie heute Informa-
    draulik getan hat. Es war immer         von Zulieferern und ihren Produkten.      tionen über die RWTH?
    spannend die Weiterentwicklung der      Ich schätze, dass ich ein Drittel mei-
    Technik von Flugzeug zu Flugzeug zu     ner Zeit mit dem PRI-QPL/QML ar-          Ich bin noch ein jüngerer Abonnent
    verfolgen und selbst daran mitwirken    beite, ein weiteres Drittel für Entwik-   der RWTH-Publikationen. Vor circa
    zu können. Ich war unter anderem in     klungen von Hydraulik-Komponen-           eineinhalb Jahren habe ich eine Cou-
    der Entwicklung von Flüssigkeitssys-    ten und deren Tests. Den Rest meiner      sine gefragt, ob es an der RWTH als
    temen und dem Einbau von Kompo-         Arbeitszeit verwende ich für Nor-         Ehemaliger die Möglichkeit gibt Kon-
    nenten sowie der Normung tätig.         mungsarbeiten. In diesem Bereich          takte zu pflegen, Neuigkeiten von
                                            verantworte ich die Normung für hy-       der Hochschule zu erfahren. Sie hat
    Hat sich in den letzten Jahren noch     draulische Schläuche, Rohre und           sich dann mit dem Alumni-Team in
    etwas an Ihrem Arbeitsgebiet geän-      Rohrverbindungen für die 787, das         Verbindung gesetzt und seitdem be-
    dert?                                   heißt für die SAE-AS Normen, die im       komme ich die RWTH Themen und
                                            SAE G-3 Komitee erstellt werden.          die „keep in touch”.
    Das kann ich so nicht bejahen. Ich      Dazu arbeite ich mit Airbus an der
    habe mich bemüht in meinem Kern-        Harmonisierung unserer Normen für
    gebiet, in dem ich auch ausgebildet     35000 kPa Hydraulikschläuche und
    worden war, weiter zu arbeiten. Um      unsere Wartungsvorschriften für die

                                                                                               13    keepintouch
Die keep in touch-Redaktion hat          kannten zur Folge hat.                    dung in ein oft unüberquerbares trü-
                    sich für die Jubiläumsausgabe ein-            Die letzten elf Jahre habe ich die   bes Delta zu verwandeln.
                    mal durch die Alumni-Datenbank           Welt auf dem Kopf erlebt, denn seit            Unübersehbar warnen dort, ne-
                    gewühlt, um zu schauen, wie weit         1994 bereise, erkunde und bewoh-          ben den weißen Liegestühlen eines
                    der berufliche Werdegang die             ne ich die Südhalbkugel, wobei mich       Luxushotels, große gelbe Schilder
                    Alumni und Alumnae von Aachen            ein verlockendes Angebot und Aben-        mit roten Ausrufezeichen, auf
                    weggeführt hat. Dr. Rupert Holzap-       teuerlust vor vier Jahren ans Große       Deutsch und Englisch, vor weiteren
                    fel ist einer von denen, die stets das   Barriereriff nach Queensland in Au-       einheimischen Strandbenutzern:
                    Fernweh geplagt hat – und es wohl        stralien verschlagen haben. Dort un-      ‚saltwater crocs’! Ich weiß nicht ge-
                    auch nach wie vor noch tut. Der          terrichte ich als Hochschullehrer in      nau warum, aber der Hinweis auf
                    Wirtschaftsgeograph hat sich nach        den Fachbereichen Tourism Mana-           hungrige Krokodile erinnert mich an
ALUMNI PERSÖNLICH

                    in Stationen in Südamerika, Neu-         gement & Hospitality sowie in dem         die Mitarbeiterin eines Arbeitsamtes
                    seeland und Südostasien nun vor-         Studiengang Master of Business Ad-        (nicht in Aachen), die meinen Magi-
                    erst in Australien niedergelassen        ministration (MBA).                       ster Artium Abschluss (M.A.) als ‚mit
                    und erzählt in seinem Erfahrungs-             Ich wohne in der Nähe der Tou-       Abitur’ interpretierte. Der akademi-
                    bericht über sein von großer Reise-      ristenhochburg Cairns, 500 Meter          sche Grad, gepaart mit Erdkunde als
                    lust geprägtes Leben.                    von dem mit Palmen gesäumten,             Studienfach, hat sich auf meinem
                                                             feinen, weißen Sandstrand Trinity         bisherigen Lebensweg als Herausfor-
                         „Erdkunde ist ein Hobby, aber       Beach entfernt. Eine halbe Stunde         derung mit vielen phantastischen
                    doch kein Beruf mit dem man Geld         auf dem Fahrrad bringen mich, wenn        Möglichkeiten und unbezahlbaren
                    verdienen kann!“ Diesen gut ge-          auch schweißtriefend, von der             Lebenserfahrungen erwiesen.
                    meinten Rat musste ich mir während       feuchttropischen Zuckerrohrregion              Nachdem meine Eltern mir als
                    meines Studiums leider des öfteren       des Küstenstreifens in die üppige,        Zwölfjährigem mit einem einjährigen
                    anhören. Inspiriert durch meine          kühlere Regenwaldvegetation des           Aufenthalt in den USA die Englisch-
                    Erdkundelehrerin, die Geographie         malerischen Atherton Tableland. Die       grundlagen geschaffen hatten, nutz-
                    ebenfalls in Aachen studiert hat,        majestätischen, oft in Nebel gehüll-      te ich diese Kenntnisse schon wäh-
                    unterstützt von meinen Eltern und        ten Bergmassive dieser Tafelberg-         rend des Studiums zur Erkundung
                    mit einer gehörigen Portion Trotz        landschaft gehören zu einem touri-        ferner Kontinente und fremder Kul-
                    ausgestattet, schloss ich dennoch        stisch erschlossenen, aber ursprüng-      turen. Meine Rucksackreisen in die
                    mein Magisterstudium als Geograph        lich anmutenden Nationalpark. In          Karibik und nach Südamerika sowie

                                                                                                                                               W
                    und Wirtschaftsgeograph ab. Bis          klaren Nächten umhüllt die Milch-         eine Stippvisite als Volontär bei ei-
                    heute verläuft mein Geographenda-        straße mit einer gewaltigen Sternen-      nem forstwirtschaftlichen Entwik-
                    sein spannend und abwechslungs-          konzentration das Hochland; tags-         klungshilfeprojekt der Gesellschaft
                    reich. Bereut habe ich meine Berufs-     über scheinen tiefliegende Cumulus        für Technische Zusammenarbeit
                    wahl nie. Leidenschaftlich betreibe      Wolken die Gipfel zu umarmen.             (GTZ) in Yucatán, Mexiko, machten
                    ich seit nunmehr gut 20 Jahren Erd-      Unterbrochen werden die Hochflä-          mich nicht nur reisesüchtig, sondern
                    kunde als Hobby – ein Zeitvertreib,      chen von tiefen, fast senkrecht ab-       schufen auch die Grundlagen für ei-
                    der nicht nur den Lebensunterhalt        fallenden Schluchten und in Kaska-        nen Traumjob, aus dem sich später
                    sichert, sondern mich vor allem in       den herabstürzenden Wasserfällen,         verschiedene Karrieren entwickelten.
                    viele Länder geführt hat, und ein        die während der Regenzeit tosend          Eine gewisse Nervosität vor dem Un-
                    stetig wachsendes, weltweites Netz-      braun anschwellen, nur um die             bekannten, die ich zu Beginn meiner
                    werk von Freundschaften und Be-          Mangroven umsäumte Flussmün-              ersten längeren Reise verspürte, wel-

Erdkunde!           Am Trinity Beach
                    20 Kilometer nördlich von Cairns,
                    kann man früh morgens Delphine
                    beim Spielen beobachten.
                                                                                               Von einem
                                                                                               RWTH-Alumnus,
                                                                                               der Globetrotter
                    Fotos: privat

                                                                                               wurde
                                                                                                Ein glücklicher Geograph
                                                                                                in „Down Under“:
                                                                                                Dr. Rupert Holzapfel

                                                                                                                       14    keepintouch
che mit einer Fischkopfsuppe auf        wegs waren, war ein gemeinsames             Rockhampton zu ergattern. Eine Iro-
      Barbados begann – wobei ich von         Dauer-Fernweh. Dieser ‚travel bug’          nie des Schicksals, denn nun unter-
      den Köpfen Gott sei Dank erst im        sorgte dafür, dass ich 1994 meine er-       richtete und forschte ich in einer Re-
      Nachhinein erfuhr –, wich schnell ei-   ste Stelle als Oberstufenlehrer für         gion und in einem Fachgebiet, auf
      ner unersättlichen Neugier auf Neues.   Geographie und Biologie an der Tai-         das ich mich damals für die Magister-
           Gewappnet mit diesen ersten        kura Rudolf Steiner School in Ha-           prüfung bei Frau Professor Claudia
      ‚anthropologischen’ und touristi-       stings, Neuseeland, antrat. Die Aus-        Erdmann am wenigsten vorbereitet
      schen Erfahrungen anderer Kultur-       wanderung in einen der schönsten            hatte: Tourismusentwicklung an der
      bereiche jobbte ich nach dem Stu-       Winkel auf diesem Planeten – und            Ostküste Australiens.
      dium zunächst als freiberuflicher       freundlichsten, was die Menschen                Queensland ist nun meine neue
      Reiseleiter für zwei deutsche und ein   betrifft – erfolgte mit wenig mehr als      Heimat und (vorläufige) Endstation –
      kanadisches Unternehmen. Es folgten     funkelnagelneuen Rädern und alten           aber man kann ja nie wissen. Denn
      die Leitung des Clubtourismus in ei-    Büchern im Gepäck. So erkundeten            eine meiner Überzeugungen lautet:
      nem kleinen Hotel auf Korfu in Grie-    wir unsere neue Heimat zunächst per         „Man kann die Welt nur auf Grund
      chenland, die Leitung von Abenteu-      Mountainbike und Anhänger, bevor            der eigenen, erlebten Erfahrungen
      erreisen durch Mittelamerika, Kanada    wir uns in der Hawkes Bay auf der           verstehen.“ (frei nach Saint-Exupéry,
      und Alaska sowie Studienreiseleitun-    Nordinsel niederließen.                     dem Autor des Kleinen Prinzen). Ob-
      gen in Zentralamerika, Südostasien,         Nach vier Jahren zogen wir in das       wohl ich inzwischen einen klitzeklei-
      Australien, Neuseeland und auf den      kleine Surfparadies Raglan an der           nen Teil unserer Welt erleben durfte,
      Südseearchipelen. Eine meiner ersten    Westküste der Nordinsel um, wo ich          fühle ich mich oft wie Isaac Newton
      Reisegäste wurde meine Ehefrau. Mit     ich mit meiner Doktorarbeit als Do-         es beschrieben hat: “… to myself I
      der Verlobung auf dem Mt. Robson        zent für Tourismus am Geographi-            seem to have been only like a boy
      in British Columbia, dem höchsten       schen Institut der Waikato University       playing on the sea-shore, and diver-
      Berg der kanadischen Rocky Moun-        in Hamilton begann. Abwechslung             ting myself in now and then finding a
      tains, der Hochzeit im Jahr darauf in   verschafften der Strand und der na-         smoother pebble or a prettier shell
      Antigua, Guatemala, und der Ankün-      hegelegene Tongariro Nationalpark,          than ordinary, whilst the great ocean
      digung des Familiennachwuchses ein      mit seinen Wander- und Skimöglich-          of truth lay all undiscovered before
      weiteres Jahr später hatte ich nun      keiten sowie die spektakulären Vul-         me.”
      auch die Verantwortung für zwei an-     kanausbrüche, die oft auf der gesam-            Zum Autor: Dr. phil. Rupert Holz-
      dere Menschen, und der Ernst des        ten Nordinsel zu beobachten sind.           apfel studierte von 1981 bis 1988
      Lebens begann, so sollte man zumin-         Trotz der massiven Ablenkungs-          Geographie, Wirtschaftsgeographie
      dest annehmen. Mit einem Kleinkind      manöver und starken Anziehungs-             sowie Internationale Technische und
      im Handgepäck zogen wir als junge       kraft einer wilden, ungezähmten Na-         Wirtschaftliche Zusammenarbeit am
      Familie zunächst nach Kassel, wo ich    tur um mich herum, entschloss ich           Geographischen Institut der RWTH
      das Waldorflehrerseminar besuchte.      mich zu einer zweiten Auswande-             Aachen. Seit letztem Jahr arbeitet er
           Nach Abschluss der Waldorflehr-    rung, diesmal nach ,Down Under’.            als Senior Lecturer (Ao. Univ.-Prof.)
      erausbildung passierte es dann wie-     Kurz vor Abschluss meiner Promotion         an der James Cook University in
      der! Eine (unheilbare) Spätfolge un-    über Ökotourismus auf der Coro-             Cairns, Australien. Dr. Holzapfel wür-
      seres bisherigen Zigeunerdaseins, bei   mandel Halbinsel hatte ich das fast         de sich freuen, von ehemaligen Kom-
      dem wir zuletzt 15 Monate als Pend-     unverschämte Glück, meine erste             militoninnen und Kommilitonen zu
      ler auf der Panamericana zwischen       feste Stelle als Privatdozent an der        hören. Seine E-Mail Adresse lautet:
      dem Panamakanal und Alaska unter-       Central Queensland University in            Rupert.Holzapfel@jcu.edu.au.

    Was wird man denn damit?
    Ein Plädoyer

a
    für die Geographie                                                                 15 Kilometer landeinwärts liegt die
                                                                                       Barron Schlucht, deren Wasserfälle
                                                                                       typisch für die Tafelberglandschaft
                                                                                       des australischen Hinterlandes sind.

                                                                                                   15    keepintouch
Neu unter den Alumni-Aktivitäten:
                         Freunde der Medizinstudierendenschaft
                         Gute Beziehungen und Kontakte            ein jetzt Abhilfe schaffen.“                  Zunächst wartet auf den neuen
                         können während und nach dem Stu-              Konkrete Formen nahm das Pro-        Vorstand unter dem Vorsitz von Öz-
                         dium von großer Bedeutung sein.          jekt an, als sich Dr. Dagmar David,       gür Onur jedoch Basisarbeit. „Die
                         Das haben sich jetzt auch die Aa-        Absolventin des Medizinstudiums an        Öffentlichkeitsarbeit steht jetzt im
ALUMNI – COME TOGETHER

                         chener Studierenden der Humanme-         der Medizinischen Fakultät der            Vordergrund“, erklärt die zweite Vor-
                         dizin gedacht und gleich ein Netz-       RWTH, einschaltete. Sie hatte zuvor       sitzende Dagmar David. „Wir müs-
                         werk gegründet, das bald in den          an einigen Veranstaltungen der            sen informieren und Informationen
                         Verein „Freunde der Medizinstudie-       Alumni-Vereinigung teilgenommen           sammeln, Menschen von der Wich-
                         rendenschaft Aachen“ münden soll.        und die Mediziner nicht ausreichend       tigkeit unseres Vereins überzeugen
                             „Eine lebhafte Kommunikation         repräsentiert gesehen. Die „Freunde       und eine Internet-Plattform schaf-
                         zwischen Absolventen und Studie-         der Medizinstudierendenschaft“ sieht      fen.“ Außerdem müssen natürlich
                         renden, die Standortattraktivität des    sie deshalb als eine große Gelegen-       Mitglieder geworben werden. Neben
                         Fachbereichs Medizin fördern, die        heit, den Medizinstandort Aachen zu       den Studierenden und den Absolven-
                         Studierendenschaft in ihren Bestre-      stärken und den Ruf der Medizini-         ten sind insbesondere Fördermitglie-
                         bungen unterstützen und die At-          schen Fakultät der RWTH zu verbes-        der gesucht, die den Verein finanziell
                         traktivität des Medizinstudiums an       sern.                                     unterstützen möchten. Ganz oben
                         der RWTH Aachen erhöhen“ – so                 Neben Aufbau und Pflege des          auf der Wunschliste der „Freunde
                         haben die Gründungsmitglieder die        Kontakt-Netzwerkes haben sich die         der Medizinstudierendenschaft“
                         Hauptziele des Vereins in der neuen      Gründungsmitglieder weitere Aufga-        steht Bundesgesundheitsministerin
                         Satzung festgeschrieben. „Wir wol-       ben vorgenommen. Regelmäßig sol-          Ulla Schmidt. „Sie hat nicht nur einen
                         len ein Bindeglied zwischen der          len Treffen, Vorträge und andere Ver-     fachlichen Bezug zu uns, sondern ist
                         Hochschule und den ehemaligen            anstaltungen angeboten werden.            zusätzlich auch gebürtige Aachene-
                         Studierenden darstellen“, erklärt        Freunde-Initiator Nino Neumann:           rin“, so Nino Neumann.
                         Ingmar Gröning. Gemeinsam mit            „Wir wollen ein Forum zur besseren            Ehemalige Studierende der Hu-
                         Kommilitone Nino Neumann hatte           Studiumsgestaltung bieten und nach        manmedizin in Aachen und Interes-
                         er die ersten Pläne für den Verein       Möglichkeit auch positiv auf die Qua-     senten für eine Fördermitgliedschaft
                         entworfen. „Irgendwann kam mir           lität der Lehre einwirken.“ Weiterhin     erhalten im Internet unter
                         der Gedanke, dass ich mit den mei-       sollen Kontakte zu Unternehmen aus        www.fdmsa.de oder bei der Fach-
                         sten Leuten, die ich während meiner      dem Bereich der Humanmedizin, et-         schaft der Humanmedizin weitere In-
                         Studienzeit kennen gelernt habe,         wa der Medizintechnik und der Phar-       formationen.
                         nach meiner Approbation keinen           maindustrie, geknüpft werden, um ei-
                         Kontakt mehr haben würde“, er-           ne Art Börse für Jobs und Praktika an-       Alexander Plitsch
                         zählt Gröning. „Hier soll unser Ver-     bieten zu können.

                         JungChemikerForum ist eine Anlaufstelle
                         für alle Fragen rund um die Chemie
                         Was macht Ihr im JungChemikerFo-         dabei keine offizielle Vertretung der     Form einer öffentlichen Show-Vorle-
                         rum (JCF) eigentlich so und was ha-      Doktoranden, bietet aber gerade           sung mit anschließendem Feuer-
                         be ich davon? – Das ist eine der am      diesen eine Möglichkeit, sich weiter      werk, einem Luftballon-Workshop
                         häufigsten gestellten Fragen, die        zu engagieren und auf die Angebote        oder Mitmach-Versuchen beim Tag
                         man als JCF-Mitglied zu hören be-        einer großen Organisation zurückzu-       der offenen Tür umgesetzt. Höhe-
                         kommt. Sie zu beantworten, bereitet      greifen. Firmenkontakte lassen sich       punkt der Aktivitäten eines Jahres ist
                         stets die gleichen Probleme, denn im     besser mit dem Namen JCF/GDCh             das Frühjahrssymposium des JCF, ei-
                         Gegensatz zum Beispiel zur Fach-         herstellen und Vortragende einzula-       ne Tagung von Doktoranden für
                         schaftsarbeit fehlen die fest umrisse-   den fällt leichter, insbesondere da al-   Doktoranden, Studierende, Schüler
                         nen Aufgaben. Andererseits ergibt        le Regionalgruppen unter dem Na-          und Schülerinnen. Dieses wird jedes
                         sich daraus auch ein recht großer        men JCF auftreten und auf diesem          Jahr von einer anderen JCF-Regio-
                         Gestaltungsspielraum. Fangen wir         Weg gemeinsam für einen hohen             nalgruppe ausgerichtet und bietet
                         doch einfach mal mit einem Rück-         Bekanntheitsgrad gesorgt haben.           die Möglichkeit, die eigene Arbeit zu
                         blick an:                                Der Status der GDCh als gemeinnüt-        präsentieren sowie Kontakte zu
                              Das Diplom in der Tasche, die       ziger Verein ist für die Finanzierung     Chemikern aller Fachrichtungen aus
                         Promotion geplant, die Fachschaft        von Aktionen durch Spenden nicht          dem In- und Ausland zu knüpfen.
                         verlassen, aber die Gesellschaft         zu unterschätzen, da die Spenden          Die Ausrichtung des vierten Früh-
                         Deutscher Chemiker (GDCh) noch           steuerlich abgesetzt werden können.       jahrssymposiums vom 13. bis 15.
                         nicht erreicht. So konnte man die Si-    Das hört sich jetzt sehr formal an, ist   März 2002 in Aachen war sicherlich
                         tuation der Absolventen bis vor eini-    aber eine wichtige Voraussetzung          das größte Projekt, das das Aache-
                         gen Jahren zusammenfassen.               für die Antwort auf die Eingangsfra-      ner JCF bisher verwirklicht hat.
                              In der Chemie, die einen hohen      ge. Denn wie das JCF sich engagiert       Gleichzeitig hat das JCF im Kleinen
                         Doktorandenanteil auszeichnet,           und was es für den Einzelnen tun          auch eine ähnliche Funktion wie das
                         wurde der Mangel an einer Organi-        kann, hängt nur vom Ideenreichtum         Alumni-Projekt der RWTH. Es hilft,
                         sation für die Hochschularbeit be-       und der Einsatzbereitschaft seiner        den Kontakt zwischen Aktiven und
                         sonders während der Promotion            Mitglieder ab.                            Ehemaligen zu erhalten, so dass die
                         deutlich.                                    Von der Organisation von              zukünftigen Mitglieder des JCF Aa-
                              Die Mitarbeit in der Fachschaft     Workshops und Vorträgen über die          chen auf die Erfahrungen ihrer Vor-
                         ist nicht mehr möglich und die           Ausrichtung eines Beachvolleyball-        gänger zurückgreifen können.
                         GDCh galt trotz des hohen Anteils        turniers bis hin zur Erstellung einer     Nähere Informationen zum JCF gibt
                         junger Mitglieder als Organisation       Informationsbroschüre für Schüler         es unter www.jcf.rwth-aachen.de.
                         älterer Chemiker. Mit der Einrich-       und Studierende reichen die Akti-
                         tung des JCF entstand eine Platt-        vitäten des Vereins. Ein wichtiges           Christian Dalhoff
                         form für alle Jungmitglieder der         Anliegen des JCF ist, das Interesse
                         GDCh, die regional untergliedert         der Öffentlichkeit auf die Chemie zu
                         und meist an Universitäten und In-       lenken. Dieses Konzept wird durch
                         stituten angesiedelt ist. Das JCF ist    publikumswirksame Aktionen in

                                                                                                                    16     keepintouch
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