Metropolregion Rhein-Neckar - SONDERHEFT Auf dem Weg zur Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien - ecowords
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- econo-rhein-neckar.de SONDERHEFT Metropolregion Rhein-Neckar Auf dem Weg zur Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien
4 Energieeffizienz „Bevölkerung bei Energiewende mitnehmen“ Ludwighafens Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und Unternehmer Albrecht Hornbach erklären, was Politik und Wirtschaft für mehr Energieeffizienz in der Region tun können. Herr Hornbach, Sie sind der Vorsit- Kernenergie ist nach Fukushima zu- Von diesem Kuchen wollen wir uns zende des Vereins „Zukunft Metro- mindest in Deutschland politisch ein Stück abschneiden. In der Regi- polregion Rhein-Neckar“. Warum nicht mehr gewünscht. Wind, Was- on gibt es zahlreiche Unternehmen, ist es für die Zukunft der Region so ser, Sonne, Erdwärme oder Biomas- die über umfangreiches Know-how entscheidend, das Engagement im se hingegen sind klimafreundliche zur erfolgreichen Gestaltung der Bereich Energie und Umwelt aus- Alternativen, die uns zur Verfügung Energiewende verfügen – angefan- zubauen? stehen. Zentrale Fragen der Zukunft gen bei Dämmstoffen über Speicher- werden also die bessere Nutzung technologie bis hin zur intelligenten ➤ Albrecht Hornbach: Weil eine Netzsteuerung. Diese Kräfte gilt es sichere und gleichzeitig umwelt- dieser Quellen und der effizientere im Rahmen des Clustermanage- schonende Energieversorgung zu Umgang mit Energie sein. Beides ist ments zu bündeln und gezielt zu den zentralen Herausforderungen dabei nicht nur aus ökologischer fördern. Davon profitieren Umwelt, unserer Zeit zählt – nicht nur im re- Sicht absolut unverzichtbar. Wirtschaft und unsere nachfolgen- gionalen, sondern im globalen Maß- Im Grunde genommen findet den Generationen gleichermaßen. stab. Fossile Energieträger wie Erd- derzeit ein Technologiewandel öl, Kohle oder Erdgas werden im- statt, der große Chancen für wirt- Sie sind die Oberbürgermeisterin mer knapper und damit teurer, die schaftliches Wachstum eröffnet. von Ludwigshafen, Frau Lohse. Wie econo Sonderheft • Energie und Umwelt
Energieeffizienz 5 sieht das Thema Energie und Um- mit einem vergleichsweise hohen schaftlichen Zielen auch die ökolo- Wesentlich an dem Konzept ist, welt aus der Perspektive einer In- Energieverbrauch naturgemäß eine gische Verantwortung verankert. dass es – ebenso wie das Ludwigsha- dustriestadt aus und wie gestaltet schwierigere Ausgangslage haben Bei Hornbach zum Beispiel spielen fener Klimaschutzkonzept – unter sich dabei in der Region die Rolle als ländlich geprägte Regionen. Ge- diese Ziele eine entscheidende Rol- Einbeziehung der wesentlichen Ak- der Kommunen? rade im Hinblick auf den dringen- le: Der größte Hebel ökologisch Ver- teure im Energiesektor aus Politik, den Ausbau der erneuerbaren Ener- antwortung zu übernehmen liegt Verwaltung, Wirtschaft und Wissen- ➤ Eva Lohse: Natürlich stehen gien wird es hier zu einer Symbiose für ein Einzelhandelsunternehmen schaft entstanden ist, die in Arbeits- auch für Ludwigshafen die Themen zwischen städtischen und ländli- in der Gestaltung seines Sortiments. kreisen und einem Lenkungskreis Energie und Klimaschutz ganz oben chen Räumen kommen. Während Auf freiwilliger Basis hat Hornbach an der Konzepterstellung mitgear- auf der Agenda. Im letzten Jahr in städtischen, industriell geprägten bereits im Jahr 1996 damit begon- beitet haben. Aber das beste Kon- wurde ein integriertes Klimaschutz- Gebieten die Hauptaufgabe in der nen auf nachhaltig produzierte Pro- zept nützt nichts, wenn es als Pa- konzept für die Stadt erarbeitet, das Reduzierung des Energieverbrauchs dukte umzustellen. Ganz konkret piertiger in der Schublade landet. einen umfassenden Maßnahmenka- und einer effizienten Energienut- vertreibt das Unternehmen bei- Deshalb gilt es, den 75 Maßnahmen talog enthält. Diesen gilt es, unter zung liegen, verfügen die ländlichen spielsweise ausschließlich FSC-zerti- umfassenden Aktionskatalog anzu- Einbeziehung aller wesentlichen Gegenden über die notwendigen fizierte Tropenhölzer, hat über 4500 gehen und umzusetzen. Dazu sind Akteure in den nächsten Jahren um- Flächen zum Ausbau der erneuerba- FSC-zertifizierte Artikel im Pro- personelle und finanzielle Ressour- zusetzen. ren Energien. gramm und wurde dafür mehrmals cen notwendig, aber auch die weite- Wir sind in Ludwigshafen perso- von Umweltorganisationen ausge- re Unterstützung der relevanten Ak- nell und institutionell sehr gut vor- Herr Hornbach, als Vorstandsvor- zeichnet. Wir beobachten, dass un- teure. Denn ohne die Zusammenar- bereitet, um die Ziele des Klima- sitzender der Hornbach AG müssen sere Kunden unsere Überzeugung beit aller Beteiligten können wir die schutzkonzepts zu erreichen. Die Sie unternehmerisch denken. Öko- des ökologischen Wirtschaftens be- ambitionierten Ziele des Konzepts Fäden in der Stadtverwaltung lau- logie und Ökonomie galten lange grüßen und honorieren. Ökonomie nicht erreichen, uns bis 2020 als ei- fen bei unserem Klimaschutzbeauf- als Gegensatz, weil zum Beispiel und Ökologie sind keine Gegensät- ne Vorbildregion für erneuerbare tragten, Prof. Joachim Alexander, Umweltauflagen zu höheren Kos- ze mehr. Energien und eine effiziente Ener- zusammen. Mit unserem Energie- ten führen können. Heute hat sich gienutzung zu etablieren. versorger TWL haben wir große der Wind gedreht, oder? Frau Lohse, die Versammlung des Kompetenzen im Bereich von Wär- „Verband Region Rhein-Neckar“ Herr Hornbach, wie lässt sich das menetzen. Die Aktivitäten von LU- ➤ Hornbach: Dass er sich gedreht hat am 30. März ein „Regionales Ziel „Vorbildregion bis 2020“ errei- WOGE und GAG bei Passivenergie- hat, ist auf zwei Entwicklungen zu- Energiekonzept“ beschlossen. chen und anhand welcher Indikato- häusern – LUTECO sei hier nur als rück zu führen: Zum einen stehen Welche Erwartungen haben Sie? ren wird der Fortschritt gemessen? ein Beispiel genannt – sind nicht den Unternehmen und Konsumen- nur außerhalb Ludwigshafens, son- ten heute viel mehr Möglichkeiten ➤ Lohse: Das Regionale Energie- ➤ Hornbach: Bis zum Jahr 2020 dern europaweit ein Vorbild. Die und auch Informationen zur Verfü- konzept ist mit seinen fast 400 Sei- wollen wir nicht nur Vorbildregion E2A als regionale Institution für gung als noch vor 20 Jahren und ten ein wirkliches Mammutwerk. werden. Wir haben das ehrgeizige mehr Energieeffizienz hat ihren Sitz zum anderen hat meines Erachtens Die Metropolregion Rhein-Neckar Ziel, bis 2025 als energieeffizientes- in Ludwigshafen. ein grundlegendes Umdenken ein- kann stolz sein, als erste Metropol- te Region Europas anerkannt zu Wie gesagt, wir sind sehr gut auf- gesetzt. region in Deutschland ein solch um- sein. Zur Erfolgsmessung benötigen gestellt, um die Ziele zu erreichen, In vielen Unternehmen ist heute fassendes Energiekonzept erstellt zu wir Indikatoren, die sich mit über- auch wenn wir als Industriestadt neben ökonomischen und gesell- haben. schaubarem Aufwand ermitteln 왘왘 Für den Unternehmer Albrecht Hornbach sind „Ökonomie und Ökologie längst Ludwighafens Oberbürgermeisterin Eva Lohse weiß, dass „das beste Konzept keine Gegensätze mehr“. Bilder: Archiv, Bilderbox.de nichts nützt, wenn es als Papiertiger in der Schublade landet“. Sonderheft • Energie und Umwelt econo
6 Energieeffizienz 왘왘 und im europäischen Maßstab folgen. Wie in anderen Themenfel- der Abfälle ist keinesfalls gesichert. um die Themen Energie und Klima- mit anderen Regionen vergleichen dern der Regionalentwicklungsar- Im Vergleich dazu sind die Auswir- schutz. Diese speziell an die Bevöl- lassen. Hierzu haben wir uns auf beit müssen wir hierzu unsere Kräf- kungen von Anlagen zur Nutzung kerung gerichteten Veranstaltungen den CO2-Ausstoß pro Kopf und den te noch besser bündeln und ent- der erneuerbaren Energien ver- haben einen großen Zuspruch erfah- CO2-Ausstoß im Verhältnis zum schlossen an einem Strang in diesel- gleichsweise harmlos. Das einzige ren. Bruttoinlandsprodukt geeinigt. Hin- be Richtung ziehen. wirkliche Problem von globaler Di- Eine weitere Möglichkeit zur Ak- zu kommt das Wirtschaftswachs- mension ist der Anbau und die Nut- zeptanzsteigerung der erneuerbaren tum in der Energie- und Umwelt- Frau Lohse, Erneuerbare Energien zung von Energiepflanzen, wenn er Energien sehe ich in Bürgerenergie- branche. sind auch umstritten. Die Stichwor- nicht nach Kriterien der Nachhaltig- genossenschaften. Denn die Bürger, Als prosperierender Wirtschafts- te lauten: „Tank-Teller-Diskussion“, bei denen Anlagen zur Nutzung der keit durchgeführt wird. Ansonsten standort werden wir zwar kaum an „Verspargelung“ der Landschaft erneuerbaren Energien vor der sind die Konflikte bei den erneuer- die Werte einer land- und forstwirt- durch Windräder oder Gestank von Haustür errichtet werden, sollen baren Energien häufig auch auf die schaftlich geprägten Region heran- Biogasanlagen. Was können Städ- auch die Möglichkeit erhalten, von Haltung nach dem Motto „nicht vor kommen, was den absoluten Ener- te und Gemeinden unternehmen, diesen Anlagen finanziell zu profitie- gieverbrauch und damit die Kohlen- um in der Bevölkerung die Akzep- meiner Haustür“ zurückzuführen. ren. In der Metropolregion Rhein- dioxidemissionen betrifft. Nach tanz zu erhöhen? Deshalb ist es wichtig, die Bevöl- Neckar gibt es bereits mehrere posi- meiner festen Überzeugung brau- kerung bei der Energiewende mit- tive Beispiele. chen wir den Vergleich mit ähnlich ➤ Lohse: Es gibt keine Energie- zunehmen und die Notwendigkeit Auch die Bildung von „Runden strukturierten Regionen in Zukunft form, die nicht mit Nachteilen ver- dieser zu erläutern. In Ludwigsha- Tischen“ zum Thema Energie be- allerdings nicht zu scheuen, wenn bunden ist. Bei der Nutzung von fen haben wir zum Beispiel vergan- zieht die Bevölkerung in die konkre- wir unser Engagement in eine kli- Kohle, Öl und Gas entsteht CO2, genes Jahr im Mai die Klimawochen ten Energieplanungen vor Ort ein mafreundliche Energiepolitik ge- die Kernenergie hat fatale Folgen durchgeführt mit einem umfassen- und schafft Akzeptanz. zielt und mit Nachdruck weiterver- bei Störfällen und die Endlagerung den Veranstaltungsprogramm rund Interview: Ingo Leipner Haus ohne Heizkosten Fenster, die heizen? Ja, das gibt es, und zwar im „Null-Heizkosten-Haus“ der LUWOGE, dem Wohnungsunternehmen der BASF. D as Modell-Haus steht im Lud- te Dämmung, verbunden mit der wigshafener Stadtteil Pfingst- EINE MILLIARDE LITER HEIZÖL SPAREN Dreifach-Verglasung der Fenster. weide, seine umfangreiche Sa- Moderne Wärmedämmplatten be- nierung setzt Maßstäbe. So sind im Ein Mehrfamilien-Altbau verbraucht 25 Liter Heizöl pro Quadratmeter finden sich an den Fassaden und gesamten Gebäude keine herkömm- und Jahr. Wer ihn auf einen Sieben-Liter-Standard saniert, erzielt schützen vor Energieverlusten. lichen Heizkörper zu finden. große Effekte: Die Bewohner einer 80-Quadratmeter-Wohnung spa- Der Trick: Eine hauchdünne Me- ren nicht nur 1440 Liter Heizöl im Jahr, sondern sie verringern auch Abwärme wird tallschicht befindet sich auf der in- die CO2-Emission um jährlich 4,6 Tonnen. Der Anteil der Privathaus- neren Scheibe der Fenster, die drei- halte an den gesamten CO2-Emissionen in Deutschland liegt bei etwa zu 80 Prozent genutzt fach verglast sind. Diese Schicht ist 14 Prozent, was insgesamt 120 Millionen Tonnen CO2 entspricht. zwar unsichtbar, leitet aber elektri- Hinzu kommt eine Be- und Ent- Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt im Moment vor: Der schen Strom. Sie erwärmt sich, so- lüftungsanlage, die eine gute Luft- Verbrauch an Energie soll bei Neubauten sieben Liter pro Quadratme- bald eine Niederspannung angelegt qualität in allen Räumen möglich ter betragen, und bei Altbauten elf Liter. Das Null-Heizkosten-Haus wird – und das Fenster gibt nach in- macht. Wenn die Luft in den Woh- der LUWOGE zeigt: Diese Vorgaben lassen sich deutlich unterbieten. nen eine angenehme Strahlungs- nungen verbraucht ist, wird sie in Etwa 600 000 Wohneinheiten müssen pro Jahr saniert werden. Wür- wärme ab. Nach außen dringt da- Küche und Bad abgesaugt. Aber: den sich dabei alle Bauherren am Sieben-Liter-Standard orientieren, von nichts. Die äußere Glasscheibe Diese Luft transportiert noch sehr ließen sich jährlich rund drei Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einspa- ist mit einer speziellen Schicht ver- viel Wärme, die sinnvoll zu nutzen ren, sowie fast eine Milliarde Liter Heizöl. sehen, sie reflektiert die Wärme ist. So führt die Entlüftungsanlage nach innen. Quelle: „Vom 3-Liter-Haus zum Null-Heizkosten-Haus“, die Abluft an einem Wärmetauscher Eine weitere Eigenschaft der Wissenschaft populär, BASF vorbei. Er gibt die Wärme an die Fenster: Ihre Zwischenräume sind Frischluft weiter, die gleichzeitig in mit einem Edelgas gefüllt, das die das Gebäude strömt. So lassen sich Wärme weniger leitet, als es bei Luft mehr als 80 Prozent der Abwärme der Fall wäre. Die innovative Heiz- „Heizkosten tauchen in der Ab- finanzieren vollständig die Heizkos- nutzen, die sonst verloren gegangen technik sorgt für ein behagliches rechnung für die Mieter überhaupt ten im Haus – unterm Strich entste- wäre. Raumklima – mit deutlich weniger nicht auf“, sagt Matthias Hensel. hen keine Kosten für die Mieter. Eine Technik, die auch bei ande- Energieaufwand als bei konventio- Und das, obwohl der Strom für die Und: An der Südfassade sind Solar- ren Modernisierungen zum Einsatz nellen Heizungssystemen. Aller- spezielle Fensterheizung zu bezah- kollektoren angebracht, die durch kommt: „Wir werden dieses Know- dings ist sie nur dazu gedacht, bei len ist? Die Antwort: „Auf dem Solarthermie für das warme Wasser how zum Standard in weiteren Pro- sehr tiefen Außentemperaturen zu Dach gibt es eine Photovoltaik-Anla- im Haus sorgen. jekten machen“, verspricht LUWO- arbeiten. Ein Dauereinsatz kommt ge“, so Hensel, „sie speist ihren Ein weiterer Baustein für das GE-Geschäftsführer Hensel. nicht in Frage. Strom in das Netz ein.“ Ihre Erlöse „Null-Heizkosten-Haus“: die perfek- Ingo Leipner econo Sonderheft • Energie und Umwelt
8 Energieeffizienz Eine vorbildliche Feuerwache Sie ist das erste Feuerwehrhaus Deutschlands, das in der Bauweise eines Passivhauses entstanden ist – und steht in Heidelberg. V or fünf Jahren war die neue Feuerwache fertig – ein Bei- spiel für zeitgenössische Ar- chitektur, die in weiten Teilen den Anforderungen eines Passivhauses entspricht. Dieses Projekt hat die „Gesellschaft für Grund- und Haus- besitz mbH“ (GGH) finanziert und realisiert, im Auftrag der Stadt Hei- delberg. Heute vermietet die GGH die Feuerwache an die Stadt. „Wir mussten spezielle Bedin- gungen bei der Nutzung abbilden“, sagt Peter Bresinski, Geschäftsfüh- rer bei der GGH. Er meint damit die Fahrzeughallen, die technischen Futuristisch und im Passivhaus-Standard: Die Heidelberger Feuerwache Bild: Manfred Zentsch Übungsräume, die Werkstätten und den Schlauchturm. Diese Räume liegen im Erd- und Untergeschoss, Ab dem ersten Obergeschoss ließ mebrücken können keine unnöti- An der südlichen Fassade des sie ließen sich nicht in das Passiv- sich aber der Passivhaus-Standard gen Energieverluste auftreten. Ein Schlauchturms ist auf 350 Quadrat- haus-Konzept einbeziehen. Der umsetzen, so in den Ruhe-, Sozial- wesentlicher Bestandteil ist noch metern eine Photovoltaik-Anlage in- Grund: Die Falttüren der Fahrzeug- und Sanitärräumen, der Cafeteria die kontrollierte Be- und Entlüf- stalliert, genauso auf dem Flach- halle gehen ständig auf und zu, so und den Schulungsräumen. Eben- tungsanlage. Sie arbeitet mit einer dach, wo die Solarmodule eine Flä- wird die „thermische Hülle“ des falls energetisch optimal gestaltet Funktion, um Wärme aus der Abluft che von 190 Quadratmetern bede- Gebäudes gestört. Daher ist es in sind die Büros, die Feuerwehrleit- zurückzugewinnen. So sinkt der cken. Pro Jahr erzeugen beide Anla- diesem Bereich nicht möglich, den stelle und die Sporthalle. „Das war Heizbedarf erheblich. gen rund 49 000 Kilowattstunden Bedarf an Heizenergie auf 15 Kilo- nicht anders als in einem Wohnge- Strom, was dem Bedarf von 14 Drei- wattstunden pro Quadratmeter zu bäude“, erklärt der Geschäftsführer. Eine wichtige Rolle spielt dabei Personen-Haushalten entspricht. drücken. Das fordert der Passiv- Wie zeigt sich der Passivhaus- ein Erdkanal: „Durch ihn wird im Einen weiteren ökologischen Ak- haus-Standard. Trotzdem wurden Standard? Das gesamte Gebäude ist Sommer und Winter die Luft ange- zent setzte die Auswahl der Baustof- Erd- und Untergeschoss so gebaut, mit einer konsequenten Wärme- saugt“, erklärt Bresinski. Da im gan- fe: Sie erfolgte mit Hilfe eines Leitfa- dass eine Menge Energie eingespart dämmung versehen. Alle Fenster zen Jahr die Temperatur im Erd- dens, den die Stadt Heidelberg zu wird. Übrigens: 15 Kilowattstunden sind dreifachverglast und ihre Rah- reich gleichbleibt, kühlt dieser Ka- umwelt- und gesundheitsverträgli- entsprechen 1,5 Litern Heizöl. Laut men gedämmt. Es gibt ein Wärme- nal im Sommer die Luft, die auf chen Baustoffen herausgegeben hat. Energieeinsparverordnung soll der verbundsystem für Flachdach und demselben Weg im Winter Erdwär- Und: Die Dächer sind extensiv be- Verbrauch an Energie bei Neubau- Fassade. Außerdem wurde die Trag- me aufnimmt. Die restliche Wärme- grünt; das Regenwasser wird gesam- ten sieben Liter pro Quadratmeter werkskonstruktion thermisch ent- versorgung findet über umwelt- melt, damit es auf dem Grundstück betragen, bei Altbauten elf Liter. koppelt, was bedeutet: Über Wär- freundliche Fernwärme statt. der Feuerwache versickert. IL Wir kümmern Bestandsimmobilie: Liquidität schaffen durch nachhaltige Betriebskostensenkung! uns darum! Energieeffizienz steigern Neubau: www.box-home.de • CO² neutrale Gebäude • bis zu 20% besser wie die gültige EnEV Kapitalanlagen: Konzeptentwicklung für Energieversorger Energieparkkonzepte, PV Großanlagen, Energiegutachten, Ankaufsberatungen Generalplanertätigkeit im Hochbau, Gewerbe, Energiebauwerke boxheimer architects & energymanagement zertifizierter Energieberater, Mitglied des EA2 Netzwerkes (MRN) D-68519 Viernheim Registriert in der kfw Beraterbörse (Nr. 14958) Molitorstr. 1a 0049 - 62 04 - 70 87 390 Registriert Bafa Liste (Nr. 162745)
10 Energieeffizienz Bestandsbauten sollen bald den Energieeffizienz-Kriterien entsprechen, fordert nicht nur Cluster-Manager Bernd Kappenstein. Bilder: Rinderspacher, Rothe B ei der Metropolregion Rhein- Akteure zusammen, was mit sehr Neckar GmbH sind Sie für den viel Kommunikation verbunden ist. Cluster „Energie & Umwelt“ Daher ist das Telefon sein wichtigs- zuständig. Wie sieht Ihre tägliche tes Handwerkszeug. Natürlich spie- Arbeit als Cluster-Manager aus? len auch persönliche Kontakte eine große Rolle, um Netzwerke entste- ➤ Bernd Kappenstein: Das engli- hen zu lassen, Projekte zu entwi- sche Wort „Cluster“ lässt sich wört- ckeln oder Zuschüsse an Land zu lich mit „Anhäufung“ oder „Bal- ziehen. lung“ übersetzen. Ein „Cluster“ im wirtschaftlichen Sinne besteht aus Welche Ziele verfolgt der Cluster einem engen Beziehungsgeflecht „Energie und Umwelt“? von Unternehmen, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen so- wie Kommunen, welche in engem ➤ Kappenstein: Wir haben fünf Kontakt zueinanderstehen, sich in- Netzwerke ins Leben gerufen, denn formieren und zusammen gemein- Kooperation ist das eigentliche Ziel same Lösungen entwickeln. Es geht der Cluster-Arbeit. Die Beteiligten darum, Kräfte in unserer Region zu dieser Netzwerke treffen sich, um bündeln und Stärken zu betonen. Erfahrungen und Wissen auszutau- Dabei hat der Cluster-Manager eine schen, außerdem loten sie gemein- wichtige Aufgabe: Er bringt unter- sam Möglichkeiten für Kooperatio- schiedliche, sich jedoch ergänzende nen aus. Wir wollen auf diese Weise auch formale Strukturen schaffen, die den Clustermitgliedern Service- Leistungen bieten. Es soll innerhalb der Netzwerke ein fester Verbund entstehen, vielleicht 20 bis 30 Teil- nehmer je Netzwerk, die auch Bei- träge leisten, damit sich der Cluster langfristig finanzieren kann. Dann stehen im Mittelpunkt: eine ge- meinsame Strategie, Maßnahmen zur Qualifizierung und Vermark- tung, etwa durch ein Marketing-
Energieeffizienz 11 Energiespar-Riesen wecken Gespräch mit Cluster-Manager Bernd Kappenstein über fünf Netzwerke, die die Metropolregion zu einem energieeffizienten Vorzeigeplatz machen wollen, und ein neues Energiekonzept. Konzept, das alle Teilnehmer entwi- Wie kann die Cluster-Arbeit die ment von Verbrauchsdaten. Außer- Kommen wir zu konkreten Projek- ckelt haben. Metropolregion Rhein-Neckar dem gibt es in der Region herausra- ten. 40 Prozent des Endenergiever- noch interessanter für Fachkräfte gende Ingenieurbüros und eine brauchs in Deutschland wird für Sie wollen aber auch neue Produk- machen? breit aufgestellte Wissenschafts- und Raumwärme und Warmwasserbe- te und Dienstleistungen auf den Forschungslandschaft. reitung in Gebäuden benötigt. Das Markt bringen... ➤ Kappenstein: Wir wollen aus Diese Ressourcen wollen wir Cluster-Netzwerk „Energieeffizienz der Region Rhein-Neckar eine be- künftig bündeln und Projekte star- in Gebäuden und KMU (kleine und ➤ Kappenstein: Klar, schließlich sondere Kompetenz-Region entwi- ten, um uns den Ruf einer Kompe- mittlere Unternehmen)“ will die ist Innovation das Schlüsselwort für ckeln, und zwar im Bereich Energie tenz-Region zu erarbeiten. Sie soll Energieeffizienz in unserer Region wirtschaftliche Prosperität und und Umwelt. Wir haben die besten für Fachkräfte interessant sein: deutlich steigern. Warum ist dieses Wettbewerbsfähigkeit. Sie entsteht Voraussetzungen, zum Beispiel eine Wenn ein innovativer Ingenieur ger- Thema so wichtig? durch einen direkten Kontakt zwi- bedeutende Zahl sehr innovativer ne in den Bereichen Elektro-, Steue- schen Wissenschaft und Wirtschaft, Unternehmen. Dazu gehören auch rungs- oder Energietechnik tätig ➤ Kappenstein: Die Einsparung den das Cluster-Management för- Weltmarktführer, etwa im Dämm- sein will, dann muss er automatisch von Energie und ihr effizienter Ein- dert. Es trägt so dazu bei, dass neue stoff-Bereich, bei der Steuerungs- auf die Metropolregion Rhein-Ne- satz sind der eigentliche Schlüssel, Ideen und Lösungen entstehen. technologie oder im Datenmanage- ckar aufmerksam werden. 왘왘 Auslegungen Service Vertrieb Ihr Partner für Service, Wartung, Umwelttechnik Erneuerung und Instandhaltung GmbH von Anlagen der Wassertechnik Water Technology Membrananlagen KS Umwelttechnik GmbH Wasser- / Abwasseranlagen Robert-Bosch-Str. 3 – 5 Unser Partner: 68723 Schwetzingen membrane-engineering GmbH Tel.: (06202) 12 84 090 www.membrane-engineering.de kontakt@ks-umwelttechnik.de www.ks-umwelttechnik.de
12 Energieeffizienz 왘왘 um die Energiewende erfolg- unsere Unternehmen im Bereich so gesteuert, dass sie sich einschal- winnen zu können. Das geschieht reich umzusetzen. Sicher: Die Er- Energie und Umwelt: Wer Keller ten, wenn aus Erneuerbaren Ener- am besten, indem wir die entspre- neuerbaren Energien haben eine oder Fassade isoliert, das Dach neu gien überschüssige Energie vorhan- chenden Fördertöpfe der EU in An- große Bedeutung. Doch mir kommt eindeckt oder Fenster erneuert, den ist. Dafür brauchen wir neben spruch nehmen. So arbeiten wir mit die Frage zu kurz, wie wir die Ener- schafft automatisch Aufträge für die dem Netzausbau vor allem eine adä- anderen europäischen Regionen zu- gieeffizienz weiter nach vorne brin- heimische Wirtschaft. In den nächs- quate Speichertechnologie, um sammen, tauschen Erfahrungen aus gen. Jede nicht verbrauchte Kilo- ten 10 bis 15 Jahren durchlaufen überschüssige Energie zu speichern, und lernen voneinander. wattstunde ist immer noch die beste ungefähr 35 Prozent aller Gebäude die sich zu einem späteren Zeit- Kilowattstunde. Die Energieeffi- ihren ersten Sanierungszyklus, weil punkt wieder sinnvoll nutzen lässt. Ein weiteres Netzwerk des Clusters zienz fördern wir in der Region am sie in den 1950er oder 1960er Jah- heißt „Anlagenbauer, Komponen- besten, indem wir die Bürger dazu ren gebaut worden sind. 80 Prozent Die Europäische Union will „Wis- ten, Kraftwerksbetreiber“. Welche bringen, Energie sparende Geräte aller Bestandsgebäude sind älter als sensregionen“ mit rund 16 Millio- Aufgaben hat sich diese Arbeits- einzusetzen und vor allem Gebäude 25 Jahre. 10 von 17 Millionen Hei- nen Euro fördern. Wird das Netz- gruppe gestellt? energetisch zu sanieren. zungsanlagen sind in Privatgebäu- werk „Smart Grids“ Gelder aus die- den installiert, davon sind sechs sem EU-Programm erhalten? ➤ Kappenstein: Diese Arbeits- Wieso ist das Potenzial, Energie zu Millionen dringend zu erneuern. In gruppe ist ein typisches Cluster- sparen, hier in der Region so groß? diesen Bestandsgebäuden schlum- ➤ Kappenstein: Wir haben mit Netzwerk: Es deckt alle Stufen der mert ein Energie-Sparriese. den Regionen Toskana und Thessa- Wertschöpfungskette ab, von der ➤ Kappenstein: In der Metropol- loniki gemeinsam einen Antrag ge- Planung der Kraftwerke, über die region Rhein-Neckar stehen rund stellt. Wir wollen versuchen, durch technische Entwicklung diverser In der „Modellstadt Mannheim“ ist 500 000 Gebäude, darunter etwa verschiedene Teilprojekte das The- Komponenten bis zum Betrieb der er schon erwacht... 250 000 Ein- und Zweifamilienhäu- ma „Smart Grids“ in die Fläche zu Anlagen. In diesem Bereich wollen ser, die in der Nachkriegszeit ent- bringen. Die Förderlinie „Wissens- wir versuchen, stärker zu Koopera- standen sind – lange vor der aktuel- ➤ Kappenstein: Das ist ein beson- regionen“ will Austausch und tionen im Bereich Forschung und len Wärmeschutzverordnung. Die- deres Projekt in der Metropolregion Transfer zwischen Wissenschaft Entwicklung anzuregen, um zum se Gebäude wollen wir in den Mit- – und auch unseres Clusternetzwer- und Wirtschaft fördern. Das Förder- Beispiel neue Produkte zu entwi- telpunkt rücken und mit der Ener- kes „Smart Grids“. Dieses umfang- programm ist europaweit sehr be- ckeln. Dabei geht es nicht nur um gieEffizienzAgentur E2A die Haus- reiche Forschungsvorhaben, kurz gehrt, da keine Kofinanzierung vor- Großkraftwerke, sondern auch um eigentümer motivieren, Sanierun- „moma“ genannt, zeigt exempla- gesehen ist. Unsere Chancen stehen kleine Optimierungsmaßnahmen. gen einzuleiten. Raumwärme und risch, wie sich der Verbraucher auf nach meiner Einschätzung bei 50 Wir wollen die Potenziale bei Nah- Warmwasserbereitung verschlingen die hoch volatilen Mechanismen Prozent. Im August fällt die Ent- wärme-Netzen oder Blockheizkraft- einen Löwenanteil unserer Energie. einstellen kann, die eine künftige scheidung, warten wir mal ab. werken besser ausschöpfen. Wer ein Haus vollständig saniert, Energieerzeugung mit sich bringt. kann bis zu 85 Prozent der Energie Das Stichwort lautet: „Smart Was bedeutet diese Internationali- Die Kommunen spielen eine wichti- sparen. Das schont den Geldbeutel Grids“, also intelligente Stromnet- sierung für die Region? ge Rolle beim Klimaschutz. Ihr Ver- und ist ein wirklicher Beitrag zum ze. Darunter sind „denkende Net- ein hat das Netzwerk „Klima- Klimaschutz. ze“ zu verstehen, weil unsere ➤ Kappenstein: Um international freundliche Kommune“ ins Leben Stromnetze in Zukunft mit einer erfolgreich zu sein, gibt es einiges gerufen. Welche Bedeutung hat es Welche Chancen bietet das Thema entsprechenden Infrastruktur zur zu tun. Wir haben in der Metropol- für die Kommunalpolitik? Energieeffizienz für Mittelstand und Kommunikation auszustatten sind. region Rhein-Neckar große Ressour- Handwerk in unserer Region? Dann lassen sich Verbrauch und Er- cen im Bereich Energie und Um- ➤ Kappenstein: Städte und Ge- zeugung optimal aufeinander ab- welt lokalisiert. Daher sehen wir meinden spielen eine deutende Rol- ➤ Kappenstein: Der Klimawandel stimmen: Klimaanlagen, Waschma- große Chancen, auch international le. In den Städten lebt künftig ein bietet große Chancen, besonders für schinen oder Gefriergeräte werden an Bedeutung und Sichtbarkeit ge- Großteil der Menschen, die Energie Die Zukunftsmacher... Wir übernehmen Verantwortung für die Zukunft, indem wir Projekte zur Erschließung erneuerbarer Energiequellen entwickeln und realisieren. Biomasseheizkraftwerk und Fernwärmenetz in Sinsheim waren der Anfang. Klimaschutz steht für uns an 1. Stelle. Sinsheim umweltbewusst, wirtschaftlich, zukunftsorientiert www.avr-rnk.de
Energieeffizienz 13 benötigen. Aber in den ländlichen fung aus dem Projekt bleibt in der Gebieten gibt es die Flächen, die für DAS CLUSTER „ENERGIE UND UMWELT“ Region – und das ist der große Bene- Windräder, größere Photovoltaik- fit von Bürger-Energiegenossen- Felder oder Biomasse-Anlagen not- ■ Energieeffizient: In der Clusterinitiative haben sich regionale Ak- schaften. wendig sind. Dort sind die Voraus- teure aus Unternehmen, Institutionen, Forschungseinrichtungen und setzungen zu schaffen, damit die Hochschulen zusammengeschlossen und präsentieren sich gemein- Letzte Frage: Was erwarten Sie von Energiewende Erfolg hat. Daher ist sam als „Region der Energieeffizienz“. der zweiten Regionalkonferenz es wichtig, dass es zu Kooperatio- ■ Zusammengeschlossen: Zu den rund 250 Partner aus Wirtschaft, „Energie und Umwelt“? nen kommt. Wissenschaft und Verwaltung zählen aus dem Bereich der Wissen- schaft insbesondere die Uni Heidelberg, die Hochschule Mannheim, ➤ Kappenstein: Die erste Regio- Städte und Gemeinden sind aber die FH Kaiserslautern und das Zentrum für Europäische Wirtschafts- nalkonferenz im letzten Jahr hat ei- auch selbst große Energieverbrau- forschung (ZEW) in Mannheim dazu. ne unerwartet große Resonanz ge- cher... bracht: Über 350 Teilnehmer disku- ■ Potenziale, die die Metropolregion Rhein-Neckar in diesem Zu- tierten, wie es in der Region im ➤ Kappenstein: Sie unterhalten kunftsfeld aufweist, sollen systematisch erschlossen und internatio- Energiebereich weitergehen soll. Sporthallen, Kindergärten, Schulge- nal vermarktet werden. Ich erwarte, dass die Themen Er- bäude oder Rathäuser. Hinzu ■ Ziele: Steigerung der Energieeffizienz in der MRN mit Schwerpunkt neuerbare Energien und Energieeffi- kommt: Die Gemeinde- und Stadt- in den Bestandsgebäuden und in den Kleinen und Mittleren Betrieben zienz einen weiteren Schub erfah- verwaltungen haben ihre Bürger zu (KMU). Zudem Vermarktung innovativer Dienstleistungen und Pro- ren. Vor allem soll das Regionale informieren und zu beraten. Des- dukte, Intensivierung des Technologietransfers sowie die Förderung Energiekonzept des „Verband Regi- halb sind sie für uns außerordent- von Unternehmensansiedlungen und Existenzgründungen. on Rhein-Neckar“ nicht in der lich wichtig. Das Netzwerk „Klima- Schublade verschwinden. Das Kon- freundliche Kommune“ soll dazu zept ist zwar dick wie ein Telefon- beitragen, dass es zu einem Erfah- buch, soll aber dazu beitragen, in rungsaustausch kommt, etwa zwi- gung sprachen, hatten wir immer Investitionen kommt von den Bür- der Bevölkerung ein Bewusstsein schen Klimaschutzbeauftragten und Stadtwerke oder große Versorger im gern. für diese Thematik zu wecken. Wir Stadtplanern. Wenn künftig Bauge- Blickwinkel. Da hat es einen kolos- sind eine der ersten Metropolregio- biete ausgewiesen oder Stadtteile salen Wandel gegeben, der eng mit Oder Sie betreiben Windparks in nen, die ein eigenes regionales Ener- saniert werden, ist es wichtig, den Erneuerbaren Energien verbun- der Region... giekonzept entwickelt hat, das ver- Aspekte des Klimaschutzes zu be- den ist. Eine Folge sind Bürger-Ener- dient große Anerkennung. Wir wol- rücksichtigen. giegenossenschaften, weil inzwi- ➤ Kappenstein: Das ist eine sehr len damit eine weitere Akzeptanz Das Netzwerk „Erneuerbare Ener- schen erkannt wurde, dass eine Be- gute Entwicklung. Wenn man heute für Erneuerbare Energien schaffen, gien“ ist die fünfte Arbeitsgruppe teiligung der Bürger ganz wichtig eine große Windkraftanlage bauen genauso wie für Energiesparen im Cluster „Energie & Umwelt“. Bei ist, wenn die Energiewende gelin- will, geht das nur im Einvernehmen und -effizienz. Das geht nur durch seinem ersten Treffen standen gen soll. Die Bürger wollen einen ei- mit den betroffenen Bürgern. Wenn einen Bewusstseinswandel und die auch Energie-Genossenschaften genen Beitrag leisten, daher bilden diese mitreden können und das Pro- Partizipation der Bevölkerung. im Mittelpunkt. Warum ist bürgerli- sich Energiegenossenschaften, in jekt als eigenes Anliegen betrach- Gleichzeitig wollen wir Unterneh- ches Engagement dort so wichtig, denen jedes Mitglied Geld ein- ten, ist es für alle eine Win-Win-Si- men zusammenbringen: Sie sollen um regional die Erneuerbaren bringt, damit einen Anteil an der tuation. Denn viele Bürger wollen erkennen, welche Beiträge sie zur Energien voranzubringen? Anlage erwirbt und eine Stimme auf Atomstrom und fossile Brenn- Energiewende leisten können – und hat. Dann errichtet zum Beispiel ein stoffe verzichten und einen aktiven wie sie auf diese Weise ihre Wettbe- ➤ Kappenstein: Wenn wir in der Entwickler auf Dachflächen Photo- Beitrag zur Energiewende leisten. werbsfähigkeit steigern können. Vergangenheit von Energieerzeu- voltaik-Anlagen – das Geld für diese Wichtig ist dabei: Die Wertschöp- Interview: Ingo Leipner Werte statt Worte. Besuchen Sie uns auf dem Umweltdiskussion? Wir gehen mit Taten voran. »Einblick« am 16.06.2012. Mit wegweisenden Bio-Erdgas-Initiativen, Wind- energie und Photovoltaik – an der Bergstraße und bundesweit. Starke Köpfe präsentieren starke Firmen www.loewentor.de Bewegen Sie was. Öko-Angebote jetzt direkt nutzen und aktiv etwas für die Umwelt tun. Informieren Sie sich über unser Engagement für Erneuerbare Energien: www.ggew.de/oeko
14 Energieeffizienz Mit Rat und Tat – DIE QUALIFIKATION ZÄHLT Der Energieberater Rüdiger Menz gehört zum „Energieberater-Netz- werk KMU Rhein-Neckar“, in dem sich über 30 Berater zusammenge- und Qualifikation schlossen haben. Da sie alle als KfW-Berater zugelassen sind, kön- nen mit ihren Empfehlung Förderkredite bei der „KfW Bankengruppe“ beantragt werden. Die Berater arbeiten unabhängig und neutral, sie bilden sich im Rahmen eines Zertifikats der „Metropolregion Rhein- Neckar“ (MRN) fort: Technisches Spezialwissen wird vertieft, Kom- munikation und Investitionsrechnung stehen auf dem Programm. Das Zertifikat der MRN bescheinigt, dass der Berater eine Abschlussprü- Energieberater bahnen den Weg, wenn ein fung bestanden hat. Sein Titel lautet: „Zertifizierter Energieberater für kleine und mittlere Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Ne- Gebäude energetisch zu sanieren ist. Einer ckar (MRN)“. Solche und weitere Fortbildungen sind wichtig, genau- so wie ein beruflicher Hintergrund, der eine hohe Qualifikation in Sa- von ihnen ist Rüdiger Menz aus Mannheim. chen energetischer Sanierung garantiert. Die Berufsbezeichnung „Energieberater“ ist nicht staatlich geschützt. Wer sein Haus oder Unternehmen sanieren will, sollte darauf achten, das der Berater W er sein Haus energetisch sa- nahmen zu ergreifen, wenn das auch die geforderten Qualitätsstandards einhalten kann. nieren will, kann sich Geld knapp ist. „Denn jede Energie- schnell in ein „finanzielles beratung ist eine sehr individuelle Mehr im Internet: www.mehr-aus-energie.de/mehr-aus-energie/ Abenteuer“ stürzen. Davor warnt Arbeit“, so Menz. projekte/energieberater-netzwerk der Diplom-Ingenieur Rüdiger Der erste Schritt: Menz unter- Menz aus Mannheim. Er ist Ener- sucht ein Gebäude, lässt sich alle Pläne zeigen. „Gute Eigenschaften und Schwachstellen sind zu erfas- spreche“, erklärt Menz. Denn: „Je- Scharlatanen Tür und Tor geöffnet, sen“, erklärt der Energieberater, de Energieberatung ist auch eine sie bieten für 200 Euro ihre Leistun- „dann suche ich nach Ansatzpunk- Verbraucherberatung; die Kunden gen an“, ärgert sich Menz. ten, um das Gebäude energetisch zu sollen auf gleicher Augenhöhe mit Der Energieberater verfügt hinge- verbessern.“ Dazu benötigt er Zah- den Handwerkern verhandeln“, so gen über einen reichen Schatz an len, wie der Energieverbrauch zu- der Ingenieur. Berufserfahrung: Über 20 Jahre hat mindest in den vergangenen drei Der dritte Schritt: Die Sanierung Menz technisches und betriebswirt- Jahren ausgesehen hat. Und: Um beginnt, wobei Menz einen ganz- schaftliches Gebäude-Management die energetische Qualität der Hei- heitlichen Ansatz verfolgt. Die Grö- betrieben, und zwar in der Indus- zungsanlage zu prüfen, ist es not- ße der Heizanlage muss zur trie, der Wohnungswirtschaft und wendig, das letzte Protokoll des „Dämmqualität der Gebäudehülle“ in der Energieberatung. Seine Aus- Schornsteinfegers vorzulegen. passen. Oder: Ein Austausch von bildung war umfangreich, er hat un- Der zweite Schritt: Menz entwi- Fenstern reicht nicht aus, auch eine ter anderem Abschlüsse als Energie- ckelt mit seinen Kunden Maßnah- Sanierung der Fassade ist immer ins berater und Fachkraft für Solartech- Rüdiger Menz. Bild: bas men, um die Energieeffizienz zu Auge zu fassen. „Außerdem sind in nik (HWK), als Fachingenieur für steigern. Wichtig: Es werden alle jedem Fall die Gesetzmäßigkeiten Energieeffizienz (Akademie der In- Kosten aufgezeigt, genauso wie die der Bauphysik zu beachten“, sagt genieure) und als Energiemanager gieberater und zeigt seinen Kunden Wirtschaftlichkeit des Projekts – der Energieberater. (IHK). Diese Expertise nutzt er stets verschiedene Wege auf, wie sie und alle Möglichkeiten, die Sanie- Kein Wunder, dass gute Energie- nicht nur für Privat-Haushalte: ihr Sanierungsziel erreichen. Eine rung von staatlichen oder kommu- berater sich ständig fortbilden müs- Menz berät auch kleine und mittel- komplette Lösung kann mehrere nalen Stellen fördern zu lassen. sen, um auf dem aktuellen Stand ständische Unternehmen, wenn es 10.000 Euro kosten. Da empfiehlt „Das fasse ich alles in einem schrift- der Technik zu bleiben. Weil die Be- Fragen zur Energieeffizienz gibt – es sich oft, Schritt für Schritt vorzu- lichen Bericht zusammen, den ich rufsbezeichnung „Energieberater“ ob bei Geothermie, Bio- oder Solar- gehen – oder nur die nötigsten Maß- mit meinen Kunden ausführlich be- staatlich nicht geschützt ist, „sind energie. Ingo Leipner Hallen- und Gewerbebau nach Maß & PARTNER IM SYSTEMVERBUND Wir entwickeln und realisieren energieoptimierte Lösungen für Industrie · Gewerbe · Kommunen · Privatwirtschaft Nahenergienetze · Energieautarke Gebäude Raum- und Gebäudeautomaten · Energiemanagement www.meine-halle.de fon: 06 21-85 08 52 22 · info@mbi-online.de · fon: 06 21-85 08 50 D-67122 Altrip, Tel: 0 62 36-20 26, Fax: 0 62 36-3 06 22
16 Energieeffizienz Klimaschutz, der sich auszahlt Das Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar vernetzt Unternehmen in der Metropolregion und beweist, dass Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze sind. W er über Hotelflure in Wies- loch geht, steht plötzlich im Licht: Ein Bewegungs- melder ist angesprungen und hat die Lampen eingeschaltet. Ein einfa- cher Kniff, für den das „Best Wes- tern Palatin Kongresshotel“ nur 3000 Euro ausgegeben hat. Doch der ökologische Effekt ist beacht- lich: Der Stromverbrauch sinkt im Jahr um 30 600 Kilowattstunden Strom, wodurch sich sieben Tonnen C02 vermeiden lassen. Auch die wirtschaftliche Seite kann sich se- hen lassen, nun spart das Hotel je- des Jahr 4000 Euro. „Bei uns sind viele Projekte ent- standen, die jetzt Energie und Geld einsparen“, sagt der Technische Lei- ter des Hotels, Mario Helbing. Er hat mit seinen Kollegen das Müll- konzept ebenfalls neu gestaltet, wo- zu keine Investitionen nötig waren. Aber: Die Menge des Restmülls ist Für Großereignisse wie etwa hier den Stadtempfang im vergangenen Jahr ist die Stadthalle in Hockenheim ausgezeichnet, kleiner, was die Umwelt entlastet – für ihr Umweltkonzept wurde sie ausgezeichnet. Bild: Archiv/Lenhardt und das Hotel gibt in diesem Be- reich im Jahr 5000 Euro weniger aus. Ein letztes Beispiel: Das Kon- auf Hochtouren. Schon spart das diese Arbeit ihre Wurzeln hat. 2001 gie und Ressourcen effizienter nut- gresshotel hat 6000 Euro in seinen Hotel wieder 1000 Euro im Jahr. entstand dort ein Netzwerk, um in zen lassen. Bis heute beteiligten sich Wintergarten investiert und die Die Erfolge aus Wiesloch zeigen: Betrieben Systeme für ein Umwelt- über 100 Unternehmen an diesem Glasscheiben mit Hitzeschutzfolien Ökonomie und Ökologie stehen management aufzubauen. Initiator Netzwerk; 2005 entwickelte das ausgestattet. Die Wirkung: 80 Pro- nicht in einem Widerspruch, was war das „Amt für Umwelt, Gewer- Stuttgarter Umweltministerium aus zent der Sonnenenergie gelangen die Erfahrungen im Hotel ans Licht beaufsicht und Energie“ der Stadt diesem Konzept ein Förderpro- nicht mehr in den Wintergarten, die bringen. Ähnlich erging es vielen Heidelberg. Die Teilnehmer tausch- gramm, sein Name lautet „ECOfit“. Klimaanlage läuft im Sommer nicht Unternehmen in Heidelberg, wo ten Erfahrungen aus, wie sich Ener- 2010 kam das „Umweltkompe- tenzzentrum Rhein-Neckar e.V.“ (UKOM) ins Spiel: „Wir tragen die- ses Modell in die Region“, sagt Prof. LERNENDES NETZWERK Dietfried Günter Liesegang, der als Das „Energieeffizienz-Netzwerk MRN“ ist ein weite- Da alle Netzwerke mit dem Management-System Geschäftsführer beim UKOM arbei- res Projekt von UKOM und wird von der Klima- LEEN arbeiten, lassen sich die Aktivitäten wissen- tet. Heute heißt das Modell „Nach- schutzinitiative des Bundesumweltministeriums ge- schaftlich vergleichen. Die Evaluation erfasst dabei haltiges Wirtschaften Metropolregi- fördert – wie deutschlandweit 29 andere Netzwerke alle Kosten- und Emissionssenkungen und regis- on Rhein-Neckar (MRN)“ – und bis auch, die sich mit Energieeffizienz beschäftigen. 10 triert angestoßene Innovationen. 2013 werden zahlreiche Projekt- bis 15 Unternehmen gehören einem Netzwerk an, runden stattfinden, an der 7 bis „Besonders interessant sind die Best-Practice-Bei- die drei Jahre zusammenarbeiten. Die Bedingung 15 Unternehmen beteiligt sind. Das spiele der Mitglieder“, sagt Prof. Liesegang. Die Un- für die Teilnahme lautet: Die Energiekosten müssen geschieht im Rahmen der „Initiative ternehmen können bedenkenlos über ihre Erfolge jeweils zwischen 150.000 und 50 Millionen Euro lie- Energieeffizienz MRN“ und in en- sprechen, weil sie aus verschiedenen Sparten kom- gen. In der Region machen einige Großunternehmen ger Kooperation mit den entspre- men. So traf sich das Netzwerk bei Alstom, um sich wie John Deere, Wild oder Alstom mit. chenden Kommunen. Daher freut die innovative Beleuchtungstechnik in den Werks- sich der Oberbürgermeister von „Die Steigerungsrate der Energieeffizienz liegt übli- hallen anzuschauen. Die Brauerei Welde gewährte Wiesloch, Franz Schaidhammer, cher Weise bei einem Prozent“, erklärt Prof. Diet- Einblicke, wie fortschrittliche Kühltechnik arbeitet dass drei Unternehmen aus seiner fried Günter Liesegang, „das ist der jährliche Durch- und welche Effekte die Wärmerückgewinnung hat. Gemeinde „professionelle Unter- schnitt in der Industrie.“ Erfahrungen aus der Netz- Weil das erste Netzwerk so erfolgreich ist, bereitet stützung bei der Analyse des eige- werk-Arbeit hätten aber gezeigt, dass sich der Wert das UKOM bereits das nächste vor. „Wir sind noch nen Energie- und Wasserverbrauchs verdoppeln lässt, so der UKOM-Geschäftsführer. offen für weitere Teilnehmer“, so Prof. Liesegang. sowie der Abfallentsorgung erhal- ten“ haben. Neben dem Hotel wa- econo Sonderheft • Energie und Umwelt
Energieeffizienz 17 ren beteiligt: die „Engelmann Sen- sor GmbH“ und die „Stadtwerke AUSGEZEICHNET Wiesloch“. Welche Ziele verfolgt das Kompe- Die erste Projektrunde tenzzentrum bei solchen Projekten? „Nachhaltiges Wirtschaften „UKOM fördert die Unternehmen MRN“ startete im Januar der Region, indem wir umweltrele- 2011. Am 29. November wur- vantes Know-how im überbetriebli- den die beteiligten Unter- chen Austausch ermöglichen“, er- nehmen ausgezeichnet. Sie klärt Prof. Liesegang, „wir statten hatten erfolgreich ein Um- die Teilnehmer mit dem nötigen weltmanagement eingeführt ‚Handwerkszeug’ aus, mit dem sie und viele Maßnahmen er- eine nachhaltige Wirtschaftsweise griffen, um die Energieeffi- effizient und nutzenorientiert ange- zienz in ihren Betrieben zu hen können.“ steigern. Die Unternehmen Das bedeutet für das Projekt kamen aus Wiesloch, „Nachhaltiges Wirtschaften MRN“: Schwetzingen, Hockenheim Sechs Workshops vermitteln das und Plankstadt: Handwerkszeug zu Themen wie ■ BEST WESTERN Palatin Energieeffizienz oder Abfallwirt- Auch im Bellamar in Schwetzingen werden Maßnahmen ergriffen, um die Kongresshotel und Kultur- schaft. Parallel kommt die Bera- Energieeffizienz zu steigern. Bild: zg zentrum GmbH tungsfirma „Arqum GmbH“ in je- ■ Corden Pharma GmbH den Betrieb, um vor Ort konkrete Umweltmaßnahmen anzustoßen. Gerade dieser Arbeitskreis zeigt, de“, berichtet Prof. Liesegang, „aber ■ Eigenbetrieb bellamar Dazu gehört auch eine individuelle was das UKOM besonders in den die Akquise für das Projekt ist uns ■ Engelmann Sensor GmbH Beratung, die auf das Profil des Un- Mittelpunkt seiner Arbeit stellt: schwerer gefallen, als wir das ge- ternehmens abgestimmt ist. Diese „Netzwerkkommunikation und dacht hatten.“ Der Grund: In einer ■ Jünger+Gräter GmbH Phase des Projekts dauert etwa Wissensmanagement“. Ziel ist es, Konjunkturdelle glaubten Unter- ■ Stadthalle Hockenheim neun Monate, dann prüft eine unab- regionale Kompetenzen im Um- nehmen oft, keine Zeit für Umwelt- ■ Stadtwerke Wiesloch hängige Kommission, ob die Betei- weltbereich zu identifizieren, zu schutz zu haben, weil die Existenz ligten alle nötigen Schritte erfolg- bündeln und zu vermarkten – bis auf dem Spiel steht. „Geht es wie- Im Arbeitskreis „Nachhalti- reich umgesetzt haben. zur internationalen Ebene. Dabei der aufwärts, denken viele nur ans ges Wirtschaften MRN“ sol- Den Schlusspunkt setzt eine Prä- versteht sich das UKOM als „Mode- Geldverdienen“, so die Kritik des len die Aktivitäten weiterge- mierung: Bei einer feierlichen Ver- rator und Plattform für alle umwelt- emeritierten BWL-Professors. Dabei hen. anstaltung erhalten die erfolgrei- relevanten Themen“. Das Kompe- überrascht es die Teilnehmer immer chen Unternehmen eine Urkunde – tenzzentrum ist als Verein organi- wieder, „welche Potenziale bei der und das Recht, das Logo „Nachhalti- siert, seine 52 Mitglieder kommen Energieeffizienz zu heben sind“, so ges Wirtschaften MRN“ in ihrem aus vielen gesellschaftlichen Berei- Prof. Liesegang. von 8000 Euro. Der Effekt: Für die Marketing einzusetzen. Doch damit chen, so gehören etwa die Universi- Eine Erfahrung, die vielleicht Beleuchtung des Tagungs- und Ver- ist ihr Engagement nicht vorbei: Im tät Heidelberg, die Handwerkskam- auch der Betreiber der Stadthalle in anstaltungszentrum werden nun Arbeitskreis „Nachhaltiges Wirt- mer Mannheim oder der Verein Hockenheim gemacht hat, als er pro Jahr 4800 Euro eingespart, was schaften MRN“ setzen sich die Teil- „Öko Stadt Rhein-Neckar“ dazu. sich am Projekt „Nachhaltiges Wirt- 25 000 Kilowattstunden entspricht. nehmer regelmäßig an einen Tisch, Bei allen Erfolgen gibt es aber schaften MRN“ beteiligte. Man Ein Beitrag zum Klimaschutz, der um im Energie- und Umweltbereich auch einen Wermutstropfen: „Ener- brachte LED-Lampen in der Tiefga- sich auch in der Kasse bemerkbar auf dem neuesten Stand zu bleiben. gieeffizienz ist zwar in aller Mun- rage an, eine Investition in Höhe macht. Ingo Leipner Ingenieurbüro Lummer + Biebl Heizung Klima Ingenieurbüros für Lüftung Technische Gebäudeausstattung Sanitär Elektrotechnik Wiesloch · Leipzig · Dresden Labortechnik Lorem ipsum Lorem ipsum dolor sit amet,consetetur consetetur sadipscing sadipscing elitr, sed elitr,diam sed diam no- no- www.tga-net.de ► Planung von numy eirmod tempor untinvidunt uthaustechnischer labore ut labore haustechnischeret dolore et Anlagen dolore magnamagna Anlagenaliquyam für aliquyam für erat, sed diam voluptua. At vero eos t et accusam Kommunen, Gewerbe undt Industrie j et t justo d dduo l dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est ► Kosten-Controlling Lorem ipsum dolor sit amet. 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24 Energieeffizienz Von Alibiveranstaltungen in Sachen Energie hat Daniel Bannasch genug. Die vorhandenen Strukturen nennt er „viel zu spärlich“. Bild: Rinderspacher „Wir brauchen Strukturen“ Der Geschäftsführer des Vereins MetropolSolar Rhein-Neckar, Daniel Bannasch, plädiert für Runde Tische für Energiethemen und will das Gasnetz als Stromspeicher nutzen. ➤ Bannasch: Wir brauchen flä- L aut „Regionalem Energiekon- dewerke. Hinzu kommen „Erneuer- Energieversorgung massiv voranzu- zept“ will die „Metropolregion bare Energien“-Initiativen auf loka- treiben. chendeckend: Energieagenturen, Rhein-Neckar“ (MRN) bis 2020 ler beziehungsweise regionaler Ebe- Energiebeauftragte, Energiegenos- eine „Vorbildregion in Europa“ wer- ne, wie die Dachorganisation für er- senschaften, Stadt- und Gemeinde- Wie sieht die Situation in den Städ- den, und zwar in den Bereichen neuerbare Energien, „MetropolSo- werke und Runde Tische zum The- ten und Gemeinden aus? Energieeffizienz und Erneuerbare lar Rhein-Neckar“. Die vorhande- ma Energie. Außerdem sind praxis- Energie. nen Strukturen sind aber viel zu taugliche Energiekonzepte nötig, spärlich, um der Mega-Aufgabe ➤ Bannasch: Nur in wenigen die sich wirklich umsetzen lassen. Was ist aus Ihrer Sicht notwendig, „Umbau der Energieversorgung“ Kommunen beschäftigt sich ein Mit- Auch die Unternehmen sollten um dieses Ziel zu erreichen? gerecht zu werden. Beim „Verband arbeiter ausschließlich mit Energie- Energiebeauftragte einsetzen. Das Region Rhein-Neckar“ (VRRN) war fragen – als Umwelt- oder Energie- Thema ist sehr komplex. Ein Einzel- ➤ Daniel Bannasch: Potenziale bislang beispielsweise nur ein Mitar- beauftragter. Meistens ist das The- ner kann das gar nicht bewältigen. im Bereich Energieeffizienz und Er- beiter voll für das Thema Energie ma in der Verwaltung auf viele Mit- neuerbare Energien erschließen zuständig. Von einer Flächende- Das Wissen im Energiebereich ver- arbeiter verteilt, und die wenigsten ändert sich ständig und lässt sich sich nicht von selbst. Es muss im- ckung, wie wir sie brauchen, kann Kommunen haben integrierte Ener- mer einen Akteur geben, der ein In- keine Rede sein. Das heißt: Wir nicht einfach im Internet ablegen. gie- oder Klimaschutzkonzepte ent- Wir setzen deshalb auf kompetente teresse hat, ein bestimmtes Poten- müssen vorhandene Strukturen aus- wickelt. Netzwerke mit lebendigen Knoten- zial zu erschließen. Sonst passiert bauen und neue schaffen. Und zwar nichts. Wir haben in der Region ei- keine Alibiveranstaltungen, sondern punkten, an denen ein Austausch nige Energieagenturen, Energiege- solche Strukturen, in deren Kernin- Was muss Ihrer Ansicht nach ge- stattfinden kann und neue Koopera- nossenschaften, Stadt- und Gemein- teresse es liegt, den Umbau der schehen? tionen eingegangen werden. erdarbeiten | baulogistik | schüttgut | entsorgung / verwertung gmbh erde die erdstoffagentur bäckerweg 50 | 68309 mannheim | fon 0621 / 32 88 87 86 | fax 0621 / 44 57 86 50 | info@erde3.de www.erde3.de
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