NOrdensNachrichten Enzyklika Laudato si - Ordensgemeinschaften Österreich
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Was mich bewegt... P. Erhard Rauch Generalsekretär der Superiorenkonferenz „Über die Sorge für das gemeinsame Haus.“ So lautet der Untertitel der jüngsten Enzyklika von Papst Franziskus, „Laudato si“. Wieder erleben wir die neue kirchliche Sprache unseres Papstes. Hier Novizinnen aus drei wird nichts gefordert, nichts vorgeschrieben, sondern fast zärtlich lenkt Kontinenten hat Sr. Juliana Baldinger (4. er unsere Sinne auf etwas sehr Wertvolles, aber auch sehr Zerbrechli- Foto: Manu Nitsch von rechts) als Novi- ches. Er stellt uns den Menschen mit drei fundamentalen Beziehungen ziatsleiterin ein Jahr vor Augen: die Beziehung zu Gott, zum Nächsten und zur Erde. Aber lang begleitet und diese Beziehungen sind nichts Romantisches, sondern sie sind vielfach ihr Hineinwachsen in die Gemeinschaft zerbrochen. Und er wagt es, hier den Begriff der Sünde einzuführen, gefördert. weil wir uns an Stelle Gottes gesetzt haben und die Schöpfung als Foto: Sionsschwes- Eigentum betrachten. Sie ist aus einem Plan der Liebe Gottes entsprun- tern; www.sion.at gen, wo jedes Geschöpf ihren Wert besitzt. Die Erde ist uns gegeben! Wir sollen den Garten der Welt bebauen und hüten. Jede Gemeinschaft darf von der Erde das nehmen, was sie zum Überleben braucht, hat aber auch die Pflicht, sie zu schützen und das Fortbestehen ihrer Fruchtbarkeit für die kom- Die Sionsschwestern menden Generationen zu gewährleisten. Und da gilt es Einhalt zu gebieten, wo Schritte Seit mehr als 20 Jahren lebt Sr. Juliana Heute wirken weltweit etwa 850 Schwes- in die falsche Richtung gesetzt werden. Die Enzyklika spricht die Sprache der Propheten: Baldinger in Ägypten und kommt nur zu tern in 24 Ländern. Das Provinzialat be- Sie denkt über das Tagesgeschehen hinaus und „verlängert“ in die Zukunft. Werden wir kurzen Besuchen zurück nach Wien. Die findet sich in Paris; im deutschsprachigen es schaffen, den Planeten Erde als Heimat zu begreifen und die Menschheit als ein Volk, damals 28jährige Grieskirchnerin mach- Raum gibt es Niederlassungen in Halle an das ein gemeinsames Haus bewohnt? Immer wieder betont er Initiativen, die von kleinen te 1983 im Zuge einer Jerusalem-Reise die der Saale und in Wien. Gruppen ausgehen und ermutigt die Politiker, in solche Projekte auch zu investieren. Er Bekanntschaft mit den Schwestern Notre schlägt auch vor, den Fortschritt neu zu definieren: Eine technologische und wirtschaftli- Dame de Sion. „Ich lernte die Sionsschwes- Der Ursprung der Wiener Sionsschwestern che Entwicklung, die nicht für alle, auch für die nachfolgenden Generationen eine höhere tern und ihre Arbeit immer besser kennen, geht auf das Jahr 1889 zurück. In der Burg- Lebensqualität hinterlässt, verdient den Namen Fortschritt nicht. so dass ich nach einer Weile als Gast und gasse 37 sind bis heute Schule und Halb- Mir fällt auf, dass dieser Papst der Kirche neue Umgangsformen zumutet. Wir müssen Volontärin zuerst eine Probezeit und dann internat Notre Dame de Sion zuhause. wieder spüren, dass wir einander brauchen, dass wir eine Verantwortung für die anderen mein Noviziat in Jerusalem machte.“ 1988 Die Gemeinschaft, die in Wien von Sr. Eva und für die Welt haben, und dass es sich lohnt, gut und ehrlich zu sein. legte sie ihre ersten Gelübde ab und wur- Milcsinszky und Sr. Hertha Duscher getra- Es geht letztlich um einen Lebensstil, der fähig ist, sich zutiefst zu freuen, ohne nur den de nach vierjähriger Ausbildungszeit nach gen wird, hat allerdings die Leitung an die Konsum im Blickpunkt zu haben. Ägypten geschickt. Dort arbeitete sie in El Schulstiftung der Erzdiözese Wien überge- Berba, wo Christen und Muslime in Frieden ben. Auch das 1967 gegründete christlich- zusammenleben, in einer Art Pfarrzentrum, jüdische Informationszentrum wird heute OrdensNachrichten 05/2015 das Kindergarten, Schule, Bibliothek und Ambulanz beherbergt. vom Koordinierungsausschuss für christ- lich-jüdische Zusammenarbeit geführt. Titelbild: 02 Was mich bewegt 12 l 13 Schützen durch nützen Die Gründung des Ordens geht zurück auf Doch eigentlich sind die Sionsschwestern Sr. Beatrix Mayrhofer, von P. Erhard Rauch den Straßburger Juden Theodor Ratisbon- mit ihren spirituellen Wurzeln fest in Jeru- Präsidentin der VFÖ, 14 l 15 Die Schöpfung und die ne (1802–1884). Im Alter von 24 Jahren salem verankert. Weshalb sie auch 2013 ist bereits in die Aus- konvertierte er zum Christentum und emp- beschlossen, die sechs Novizinnen aus drei gabe der Enzyklika 03 Porträt Zisterzienser „Laudato si“ vertieft. Die Sionsschwestern fing einige Jahre später die Priesterweihe. Kontinenten zu einem einzigen Noviziat Foto: [fk] 16 l 17 Zum Staunen führen 1842 ließ sich auch sein jüngerer Bruder zusammenzuführen – und zwar in Ein Ke- 04 l 05 Thema Schule der Nachhaltigkeit Alphonse taufen; gemeinsam gründeten rem bei Jerusalem. Sr. Juliana wurde zur Authentisch gelebte sie 1843 die Schwesternkongregation „Un- Novizenmeisterin ernannt – eine Aufga- ganzheitliche Ökologie 18 Hinweise und Termine sere Liebe Frau von Sion“, 1852 dann die be, die Herausforderung und Bereiche- Impressum Kongregation der „Brüder unserer Lieben rung zugleich ist. „Wir haben begonnen, Mittelbild: Barbara Corda-Endler, 06 l 07 Im Fokus Frau von Sion“. monatlich unsere Heimatländer vorzustel- Sekretärin im Provin- Ein Meilenstein 19 Personalia len: Guatemala, Philippinen, Ägypten und zialat der Barmherzi- Der anfängliche Sinn der Gemeinschaft Brasilien, wo spezielles Essen und Folklore gen Schwestern vom lag darin, sich um jüdische und in der Fol- unserem kulturellen Abend das Gepräge Hl. Vinzenz von Paul 08 l 09 Natur und Mensch sind 20 wachgerüttelt in Innsbruck, hat uns heilungsfähig von Ferdinand Kaineder ge um Waisenkinder aller Konfessionen zu gaben“, erzählt Sr. Juliana. „Es war schön dieses Mittelbild auf kümmern. Seit dem Zweiten Vatikanischen zu sehen, wie in diesem Jahr die jungen unseren Aufruf im 10 l 11 Spiritualität Konzil stehen der Dialog mit dem Juden- Frauen zusammenwuchsen.“ Im Jänner letzten ON geschickt. tum und dem Islam sowie der Einsatz für 2016 wird sie die nächsten Novizinnen wie- Foto: Barmherzige Schwestern Bildung und gegen Armut im Mittelpunkt. der ein Jahr lang begleiten. [rs] N 2 3
Ein gemeinsames Haus zwei Seiten einer Medaille. So gibt es eine enge Beziehung zwischen den Lebensbe- Der Ausgangspunkt einer „ganzheitlichen dingungen der Armen und der Anfälligkeit Ökologie“ besteht darin, die gesamte der Erde. Das Prinzip der allgemeinen Schöpfung als „gemeinsames Haus“ zu Bestimmung der Güter wurzelt in der erfassen und zu erleben. Es geht zuerst jüdisch-christlichen Spiritualität, in welcher um einen Lebensraum, den wir alle tei- der Mensch Urheber, Mittelpunkt und Ziel len, dessen Zustand alle betrifft. Materie allen wirtschaftlichen und sozialen Lebens und Lebewesen sind untereinander eng ist. Die vorrangige Option für die Armen verbunden und aufeinander angewiesen. ist „heute ein grundlegender ethischer Franziskus verwendet den Begriff „gemein- Anspruch für eine effektive Verwirklichung sames Haus“ vor allem im theologischen des Gemeinwohls“. (LS 158) Im „tech- Sinne. Die gesamte Enzyklika baut auf der nokratischen Paradigma“ sieht der Papst Theologie der Schöpfung auf und weist die Hauptursache für sozioökologische auf die Erde, aber auch den Dienst der Fehlentwicklungen. (LS 106, 108) Es resul- ChristInnen an der Welt und ihre Einheit tiert aus einer verkehrten Anwendung von mit allen Menschen hin. Wissenschaft und Technologie, die in der Folge dazu führt, Menschen, die Umwelt Offener Dialog oder Elemente derselben bloß als Objekte ohne jeden anderen Wert als ihre unmit- Franziskus sieht den sozialen Dialog als telbare Nützlichkeit zu betrachten und als Foto: [fk] einen Beitrag zum Frieden. Er adressiert solche zu behandeln. Die Wegwerfkultur Umweltfrage und soziale Frage sind zwei Seiten einer Medaille. Authentisch gelebte ganz- „Laudato si“ nicht nur an die ChristInnen, sondern an alle Menschen, um ihnen einen und der Konsumismus sind weitere Folgen des technokratischen Paradigmas. heitliche Ökologie offenen Dialog über eine Frage zu bieten, die alle Menschen angeht. In der Offenheit liegt für den Papst die Qualität eines Dia- Kultur der Genügsamkeit Paloma Fernández de Laudato sí, Papst Franziskus‘ zweite Enzyklika, ist viel mehr als eine „Ökoenzyklika“. logs. Es geht um einen Austausch verschie- Die erlebte Sorge für das gemeinsame la Hoz gilt mit ihren Es geht um einen dringenden Appell an alle Menschen, um zusammen Sorge „für das südamerikanischen dener Erfahrungen und Perspektiven und Haus erfordert ein soziopolitisches Enga- Wurzeln als beson- gemeinsame Haus“ zu tragen. Das Dokument ist offen, definiert, deutlich, verständ- nicht um den Kampf um mehr oder we- gement (Kapitel 5). Dies bedeutet: Wir dere Expertin für lich, scharf in der Kritik und reich an konkreten Vorschlägen. niger verschleierte partikulare Interessen. alle – auch Ordensleute – tragen Verant- diese Papst-Enzyklika. Diese Partikularinteressen der Mächtigsten wortung als BürgerInnen und Mitglieder Sie arbeitet an der Katholischen Sozial- Was Franziskus darin bietet, ist ein offener thentisch gelebte ganzheitliche Ökologie werden immer wieder im Text kritisiert und der Zivilgesellschaft, als ChristInnen in akademie in Wien. Dialog über globale Entwicklungspro- ist.“ (LS 10) Franziskus’ Begriff „ganzheit- als ein ausschlaggebender Grund für die einer pluralen Gesellschaft, als Konsumen- Das Foto zeigt sie bei zesse, die alle Menschen – wenngleich liche Ökologie“ ist wesentlich, um seine Beschädigung des „gemeinsamen Hau- tInnen. Strukturelle Änderungsprozesse einer ökumenischen unterschiedlich – betreffen. Er zeigt uns, Reflexion zu verstehen. Denn gerade darin ses“ gesehen. Sie haben zu einer falschen sind unentbehrlich. Diese greifen aber zu Diskussion zu „Lauda- to si“ im Jesuitenfoy- inwieweit soziale und ökologische Fragen liegt seine zentrale Aufforderung: eine Anwendung der Technologie geführt. Sie kurz, wenn Menschen ihre Emotionen und er in Wien. untrennbar sind, weil sie immer miteinan- ganzheitliche Ökologie zu leben und zu verschlimmern die Lebensbedingungen Gedanken, ihre inneren Haltungen gegen- Foto: [fk] der einhergehen und vor allem das Leben ermöglichen: Umwelt-, Wirtschafts,- Sozial-, der Armen. Sie entziehen der Öffentlichkeit über den anderen und der Umwelt nicht der Ärmsten prägen. Er fordert uns auf, Kultur- und Humanökologie sind Teilaspek- wesentliche Informationen und führen zu ändern, wenn sie nicht umkehren von ei- das Wachstumsmodell, an dem sich un- te einer ganzheitlichen Ökologie, denn alle falschen politischen Entscheidungen. Sie nem „technokratischen Paradigma“. Auch sere Länder – politische Entscheidungen, Lebensbereiche sind miteinander verbun- generieren Korruption. Hingegen impli- die Entwicklung eines neuen Lebensstils wirtschaftliche Produktionsformen, sozi- den. (LS 139) zieren Prozesse des offenen Dialogs eine auf Grundlage von Genügsamkeit und De- ale Bewertungen – orientieren, auf seine Konkret geht es darum, Wechselwirkungen transparente Kommunikation zwischen den mut ist erforderlich. Es ist unsere Aufgabe Auswirkungen hin zu prüfen. Er lädt uns zwischen den Ökosystemen und den ver- Beteiligten, wobei die Partizipation aller gegenüber uns selbst, gegenüber ande- ein, gründlich über das Konzept von „Fort- schiedenen sozialen Bezugswelten zu iden- ermöglicht wird. ren Menschen, gegenüber der Erde und schritt“, das sich in unseren Köpfen festge- tifizieren. (LS 141) den Lebewesen, die uns anvertraut sind. setzt hat, nachzudenken. Partielle und isolierte Kenntnisse werden Das technokratische Paradigma Nicht zuletzt gegenüber den kommenden zu einer Art von Ignoranz, wenn sie nicht in Generationen, deren Lebenschancen wir Ganzheitliche Ökologie eine umfassendere Sicht der Wirklichkeit In der Enzyklika ergänzen einander geistli- kein Recht haben, zugrundezurichten. Die eingefügt werden. (LS 138) Daher ist es che und geistige Perspektiven immer wie- Aufgabe ist immens und riskant. Wir sind „Laudato si“ heißt der Titel. Damit schlägt erforderlich, Modelle der Entwicklung, der der und so kommt es zu einer zunehmen- aber nicht allein. Gott, Quelle und Freund der Papst Franz von Assisi als Leitbild vor: Produktion und des Konsums in Zweifel den Vertiefung gewisser Schwerpunkte. des Lebens, begleitet uns auf dem Weg, „Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel zu ziehen und nach einem anderen Ver- Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut auf dem bereits so viele Menschen an einer schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber ständnis von Wirtschaft und Fortschritt zu von allen und für alle. Für Franziskus bilden ganzheitlich ökologischen Entwicklung ar- dem Schwachen und für eine froh und au- suchen. die Umweltfrage und die soziale Frage beiten. Paloma Fernández de la Hoz rscj N 4 5
Schöpfungstheologische Perspektive Natur und verhilft zu einem neuen ökolo- gischen Empfinden. Prof. Siebenrock liest So sehr die Enzyklika Umweltprobleme sehr die Enzyklika insofern „als Beginn, nicht als konkret anspricht und beklagt, z.B. den Abschluss dieser Perspektive“. Klimawandel, den Raubbau an der Umwelt, die unermessliche Mülldeponie auf unseren Orden sind gefragt Meeren, die verbreitete Wegwerfkultur und zu einem Produktions,- Konsum und Kul- Wenn es der Enzyklika um eine umfassen- turwandel ermutigt, die ökologische Be- de Umwelterziehung geht, die „das innere trachtung und schöpfungstheologische Per- Gleichgewicht mit sich selbst, das solida- spektive ist für Prof. Siebenrock in einigen rische mit den anderen, das natürliche mit Punkten zu pauschal geraten. Wer an einen allen Lebewesen und das geistliche mit Schöpfergott glaubt, muss auch für die Be- Gott zurückgewinnt“, dann sind die Orden wahrung der Schöpfung und die Würde der hier besonders gefragt. Denn sie waren seit Mitmenschen, besonders der Armen, die Benedikt Modelle des Zusammenlebens Prof. Roman Sieben- von Umweltproblemen betroffen sind, ein- und Kultivierungsfaktoren unserer Zivilisa- rock ist seit März treten. Das macht Franziskus gut deutlich. tion. Heute stellt sich laut Prof. Siebenrock 2006 Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakul- „Wir dürfen nicht den Ast abschneiden, auf dem tät der Universität Innsbruck. Er wurde wir sitzen.“ 1957 in Mengen (Baden-Württemberg) geboren, ist verhei- Die Berufung auf Franz von Assisi und seine die Frage: „Gibt es Modelle eines neuen ratet und hat vier Lebensform findet Prof. Siebenrock wohltu- Zusammenlebens, in denen die Orden über Kinder. end. Aber in diesem Abschnitt hätte „eine die Mauern hinweg neue Formen ökolo- Foto: privat kleine Erinnerung an Darwin gut getan. gisch verträglichen Wirtschaftens entwi- Ein Meilenstein Erziehung zum Denn Natur ist nicht einfach Harmonie und ckeln, das Modellcharakter haben kann?“ Staunen, zur Liebe, sondern auch ‚Fressen und Gefres- Gerade Ordensleute haben mit ihrem Dankbarkeit, sen werden’.“ Und er vermisst eine nüch- gewählten Lebensstil der verantwortlichen zur Achtsamkeit terne historische Analyse, wenn der Papst Genügsamkeit, der Dankbarkeit und dem gegenüber der Not der Zeit und Ein Haus, um das sich seine Bewohner nicht kümmern, verfällt und wird letztlich dem technischen Fortschritt und den Indus- Staunen über die Welt, der Achtsamkeit ge- der Umwelt: eine unbewohnbar. Wenn alle dafür sorgen und gemeinsam Verantwortung übernehmen, trienationen eine „ökologische Schuld für genüber der Not der Armen und der Um- wichtige Aufgabe trägt das zum Wohl aller bei. Die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, die den Klimawandel und die Bedrohung von welt eine wichtige Aufgabe – auch in der der Orden in der „Sorge für das gemeinsame Haus der Schöpfung“, ist für den Innsbrucker Dogmati- Pflanzen, Tieren und Menschen“ zuweist. Ausbildung. Und die Einladung des Papstes Erziehung. Das Bild zeigt Sr. Rosmarie ker Prof. Roman Siebenrock nicht einfach eine gelungene Umweltenzyklika, sondern Prof. Siebenrock erinnert daran, dass „alle sieht Prof. Siebenrock auch als Aufgabe für Falkner, Oberin der ein „Meilenstein in der Entwicklung der kirchlichen Soziallehre“. europäischen Gesellschaften, vor allem mei- die Orden: Forum des ehrlichen Dialogs Franziskanerinnen ne Regionen (Schwaben und Tirol) vor der und gemeinsamen Suchens zu sein. von Vöcklabruck in „Die Sprache und Direktheit dieses Schrei- Weitblick Industrialisierung so arm waren, dass sie nie der Niederlassung in Wels. Foto: bens ist überraschend“, so Prof. Siebenrock. ihre Bevölkerung ernähren konnten“. Visionen – und der nächste Schritt Franziskanerinnen Der Leser, die Leserin fühle sich angespro- „Laudato si“ überrascht vor allem durch Vöcklabuck chen, mit hineingenommen in ein Thema, seinen Weitblick. Papst Franziskus macht Hoffen auf Umkehr Nach den ersten Berichten ist Laudato si das alle bewegt: die ökologische Krise. Wer deutlich, dass die ökologische Krise und inzwischen medial kaum mehr präsent. Prof. aber „Laudato si“ nur als Umweltenzyklika die damit verbundene soziale Gerechtigkeit Der Papst hofft auf eine Umkehr aller und Siebenrock sieht den Grund dafür in unserer versteht, verharmlost das Lehrschreiben. nicht einfach sein persönliches Anliegen ist des ganzen Menschen – und setzt große schnelllebigen Zeit. Und tiefergehend darin, Denn mit der ökologischen Frage ist für oder nur einen Teil der Kirche betrifft. Diese Hoffnungen in den Schwung und die Viso- dass „der Handlungsspielraum unserer Poli- den Papst unmittelbar die soziale Frage Frage bewegt die Kirche in allen Erdteilen. nen der Jugend. Der Einzelne ist gefragt, tik immer geringer wird. Sie muss auf prag- verbunden. Beides gehört zusammen. Auszüge aus den Schreiben der Bischofs- nicht nur die christlichen Kirchen und die matische Lösungen setzen und bestehende Schöpfungsverantwortung und Option für konferenzen der Philippinen, Südafrikas, einzelnen Staaten, die sich trotz vieler Systeme umbauen, die das Wirtschafts- und die Armen sind eng miteinander verknüpft. Australiens oder der Karibik sind ein Zeug- Klimagipfel so schwer auf verbindliche Finanzgebaren bestimmen.“ Der Profes- Mensch und Welt sind nicht voneinander nis dafür. „Dass der ökumenische Patriarch Klimaziele einigen können. Die Enzyklika sor sagt es in einem Bild: „Wir sind immer zu trennen. „Mich überrascht, wie oft der Bartholomaios I. von Konstantinopel zu will einen „Perspektivenwechsel“, so Prof. auf hoher See und müssen das Schiff der Papst davon spricht, dass die Kirche keine Wort kommt, ist für mich eine weitere posi- Siebenrock. „Wir dürfen nicht den Ast ab- Gesellschaft, der Wissenschaft und unse- alleinige Kompetenz hier hätte, sondern zu tive Überraschung“, sagt Prof. Siebenrock. schneiden, auf dem wir sitzen.“ Bei sich, im res Lebens in Wind und Sturm reparieren. einem ehrlichen Dialog und gemeinsamen „Laudato si“ hat ökumenische, interkultu- Kleinen anfangen, Plastik und Papier ver- Trockendocks gibt es hier nicht. Diesen Suchen einladen und auffordern möchte.“ relle und intrerreligiöse Bedeutung. „Auch meiden, den Wasserverbrauch einschrän- Pragmatismus habe ich etwas vermisst.“ Er bleibt auch nicht bei theologisch altbe- das Zitat des muslimischen Sufi ist prägend, ken, Müll trennen, andere Lebewesen sorg- Visionen müssten sein, aber wie der nächste kannten Forderungen stehen, sondern zi- denn es öffnet Türen.“ Das doppelte Ge- sam behandeln, öffentliche Verkehrsmittel Schritt gehen soll, sei die Kunst der Politik, tiert Forschungsergebnisse der Wirtschafts- bet am Ende könnte bei interreligiösen benützen, unnötige Lampen abschalten, der es um das Machbare in der Zeit gehen und Sozialwissenschaftler und zieht aus der Treffen verwendet werden, „lässt mich aber das alles darf nicht belächelt werden. Es ist müsse. wissenschaftlichen Analyse seine Folgerung. auch nachdenklich werden“. großherzig, verringert die Belastungen der [hw] N 6 7
den Bereichen Umwelt, Soziales, Politisches Kernfrage heute ist: Wie geht Reduktion? und der Ökonomie eine gemeinsame Sicht- „Wir sprechen ja schon von Postwachs- weise entwickelt. Ihre Erkenntnis: Klima tum.“ Jene, die heute viel haben, müs- und Armut hängen direkt zusammen.“ Der sen reduzieren. Und die meisten von uns Papst spricht immer wieder von diesen müssen sich umgewöhnen. „Da können Verbindungen und Verknüpfungen der Ordensleute vorangehen, Anstöße geben verschiedensten Lebensbereiche. Er sieht und Erfahrung teilen. Die Orden sind ja diese Zusammenhänge gerade auch unter aus dem Geist und der Praxis des Weniger dem spirituellen Aspekt. „Mir persönlich entstanden.“ Denn: Wenn wir uns vor der ist der spirituelle Aspekt nicht so wichtig. Umgewöhnung scheuen, wird sich nichts Ich sehe das systemisch und da kann ich ändern. Der Anfang ist immer schwierig. dieses Verknüpft-Sein aller Bereiche nur Erst langsam wird die Qualität der Einfach- bestätigen“, meint die Wissenschaftlerin heit sichtbar und spürbar. „Man sieht, dass des Jahres 2005. Worauf können wir bau- heute viele Leute aussteigen. Die Fülle, en bei dieser Veränderung? „Die Natur ist die einem heute durch Werbung nahege- unglaublich heilungsfähig und der Mensch legt wird, ist nicht menschengerecht.“ Die selber hat auch große Heilungskräfte. Das vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin ist unsere Chance. Es braucht eine neue ermutigt die Ordensleute, „mehr zu kom- „Es braucht eine neue Phantasie, dass ein gutes Leben nicht daran hängt, wie groß der Fernsehschirm ist.“ Phantasie, dass ein gutes Leben nicht dar- munizieren, darüber Auskunft zu geben, an hängt, wie groß der Fernsehschirm ist.“ was der Grund meines Handelns ist. Damit Den Ordensleuten mutet sie zu, „Wegbe- werden neue Werte geweckt.“ Natur und Mensch sind heilungsfähig reiter und Wegbereiterinnen in der Zeit des Umbruches zu sein“. Kromp-Kolb spricht in Wirtschaft ist in sich gefangen diesem Zusammenhang auch davon, „dass man Fehler machen darf“. Es gibt nicht das „Solange Wirtschaftswachstum sakrosankt Univ. Prof. Dr. phil. „Es ist ein Werk, das unheimlich viele Themen anschneidet, viele wichtige Fragen auf- ausgewiesene klare Ziel noch den ausge- ist, sehen wir gewisse Zusammenhänge Helga Kromp-Kolb greift. Ich war überrascht, dass so grundlegende Dinge angesprochen werden wie tretenen Weg dorthin. „Es ist ein Suchen. nicht. Wirtschaft presst heute die Welt aus leitet das „Zentrum für Globalen Wandel Entschleunigung. In vielen Sachen sehr direkt, was geschehen sollte. Insofern finde ich Da passieren Fehler. Die soll man sich zu- und vermittelt das Bild: Wenn die Ökologie und Nachhaltig- #Laudato si extrem positiv und hilfreich. Man arbeitet sich durch ein Mosaik durch. Das gestehen.“ kaputt ist, dann werden wir sie durch etwas keit“, ist habilitierte Gesamtbild, das sicher erkennbar ist, ist nicht gleich auf den ersten Blick da. Der Papst anderes ersetzen. Wir sind Teil dieser Öko- Meteorologin und verknüpft erstmal verschiedenste Fachgebiete.“ Mit dieser Einschätzung beginnt das Worum geht es konkret? logie, dieser Mitwelt. Wir sägen an dem war maßgeblich an der Gründung der Gespräch über die Enzyklika #Laudato si mit Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb vom Ast, auf dem wir sitzen. Das ist vielen über- Allianz Nachhalti- „Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit“ an der Universität für Bodenkultur Angesprochen auf das konkrete und mög- haupt nicht klar. Wenn wir das Öko-System, ger Universitäten in in Wien. liche Tun der Menschen, sieht Kromp-Kolb die Mitwelt umbringen, dann bringen wir Österreich und des drei wichtige Bereiche: „Wir müssen heute uns selber um. Das ist noch nicht überall Climate Change Cen- tre Austria beteiligt. „Das lange Linieal der Geschichte ist ein te um neue Sichtweisen, Einsichten und neu über Werte reden. Was ist uns wich- eingedrungen.“ Die Wirtschaft sieht sie Seit 2011 ist sie eine wichtiger Vorteil der Orden. Damit sind Umgewöhnung, „wenn wir den Weg der tig? Worauf kommt es an? Was brauche aber gefangen im eigenen System. „Die der Vorsitzenden des sie nicht der quartalsgesteuerten Kurz- Fairness gehen wollen“. Da sind die Orden ich wirklich?“ Die habilitierte Meteorologin Wirtschaft kann schwer umsteigen, weil sie Forums Wissenschaft fristigkeit ausgeliefert und können so zu gute Orte dafür. fordert in diesem Zusammenhang den Blick sich als Treiber des Problems noch nicht und Umwelt. Foto: [fk] Wegbereitern für ein neues Verständnis auf alle Auswirkungen unseres üppigen erkannt hat. Eine Veränderung des Verhal- und eine neue Praxis werden.“ Die Klima- Mut fassen und tun Lebensstils, den die meisten hier in Mit- tens in einem falschen System ist schwer.“ forscherin sieht in den Orden beste Vor- teleuropa und den USA pflegen. Sie tut es Kromp-Kolb daher in Richtung Orden: „Es aussetzungen für „Pioniertätigkeiten“: „1. Kromp-Kolb spricht mit Blick auf die Enzyk- mit der Frage: „Was bedeutet der Klima- ist für Orden leichter, etwas zu verändern, Jede und jeder hat einen Rückhalt in einer lika von der Notwendigkeit der Reduktion: wandel woanders, auf der anderen Seite weil sie von vornherein die richtigen Rah- Gemeinschaft. 2. Der Ordensauftrag ist „Heute gilt es, die Qualität des Weniger zu der Welt?“ Der Umbau der Weltwirtschaft menbedingungen und Prioritäten haben. nie Gewinnmaximierung. 3. Es gibt einen entdecken und zu leben.“ Sie spricht von mit der Reduktion der fossilen Brennstoffe Dort geht es um das Grundbedürfnis für ein Auftrag, mit der Schöpfung und Mitwelt einem Lebenstil, „der sich mit dieser einen wie Erdöl und Kohle auf Null ist ein Muss. gutes, befriedigendes Leben und nicht um behutsam umzugehen. 4. Ordensleute ha- Welt niemals ausgehen kann“. Die Welt ist „Wir müssen umstellen auf erneuerbare Gewinnmaximierung, Steigerung der Erträ- ben Einfluss – sowohl nach außen politisch krank. Es geht um Umverteilung. Gerade Energie und wesentlich weniger Ressour- ge oder Wachstum im materiellen Sinn.“ als auch nach innen in der Motivation der die vom Papst angesprochene Verflech- cenverbrauch. Das heißt konkret: einfacher Dass Orden in den letzten Jahrzehnten sich Menschen. Wer versammelt wöchentlich tung von Klima und Armut lag lange Zeit leben.“ Die Lebensweise der Ordensleute dort und da gerade in diesem Sinne „ver- so viele Menschen und kann dort etwas nicht so klar vor unseren Augen. Sie nennt könnte hier Vorbildwirkung haben. In den weltlicht“ haben, war auch Teil des Gesprä- anstoßen? Dieses Potenzial scheint mir bei ein Beispiel: „2001 haben in der Kopenha- Gelübden ist mit der Armut und Einfachheit ches. Die Enzyklika ermutigt: „Achtsam, weitem nicht ausgeschöpft.“ Es geht heu- gener Erklärung erstmals alle NGO’s aus ein wesentlicher Zugang zur Welt da. Die einfach in Verbundenheit leben.“ [fk] N 8 9
Jüngster Zuwachs ist das „Junge Wohnen“, portioniert und mit einer Schnecke in die ein Musikerhaus mit Garçonnièren für junge Fermenter eingebracht. Durch die Gärung Leute. entsteht umweltschädliches Methangas, Verarbeitet werden Hackschnitzel aus eige- das – statt in die Atmosphäre zu gelangen nem Waldbestand bzw. von kleinen bäuer- – in einem riesigen Plastiksack gesammelt lichen Forstbetrieben aus der Umgebung. und verbrannt wird. Das Gas treibt einen Zwischen 3.000 und 4.000 Schüttraumme- Motor an, der wiederum einen Generator ter Holz werden jährlich verbraucht; das betreibt und damit Strom erzeugt. Übrig entspricht einem Holzstoß von 50 Metern bleibt normales CO2. Länge, 10 Metern Breite und 6,5 Metern „Das Stift ist von der Stromversorgung Höhe. In Summe können damit ca. 3.000 völlig autonom“ berichtet Herr Venier. Megawattstunden Wärmeenergie erzeugt „Mit Biogas erzeugen wir ca. 600.000 werden. Abt Johannes: „Wir wollen damit Kilowattstunden Strom im Jahr, das ent- kein Riesengeschäft machen, sondern in spricht ca. 141 Vier-Personen-Haushalten. erster Linie unsere Ressourcen gut einset- Ungefähr die Hälfte brauchen wir selbst, zen.“ Möglich mache das eine hochmoder- den Rest speisen wir ins Netz ein.“ Auch ne Zentralsteuerung. Sie überwacht nicht die dabei entstehende Abwärme wird nicht nur die ganze Technik, sondern kontrolliert verschwendet, sondern dem stiftseigenen auch Abgas- und Staubfilter, regelt den in- Fernwärmesystem zugeleitet. Nicht der ternen und externen Wärmebedarf, steuert einzige Vorteil: Die verbleibende Restgülle Tages-, Nacht- und eventuelle Urlaubsein- ergibt, mit Wasser gemischt, einen sehr in- Foto: [rs] stellungen und dosiert auch den exakten tensiven Dünger. So entsteht ein sinnvoller Hackschnitzelbedarf. ökologischer Kreislauf. „Es ist unser kleiner Beitrag, Gottes Schöpfung Schützen durch nützen Abt Johannes Perkmann vor der Fernwärmeanlage des Stiftes Michael- wertzuschätzen und zu ehren.“ beuern, die nicht nur In seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ geht Papst Franziskus mit Verantwortlichen die Abtei mit ihren aus Politik und Wirtschaft hart ins Gericht. Doch er betont auch, dass jeder einzelne Am Ende des Verwertungsprozesses bleibt Photovoltaik spart 66 Tonnen CO2 ein Betrieben, sondern „normale“ Asche übrig, die zur Deponie auch die Volksschule, Mensch dazu beitragen könne, die Umwelt zu schützen. Ökologische Verantwortung müsse schon im persönlichen Alltag beginnen – eine (Auf-)Forderung, die das Bene- gebracht und dort schadstofffrei verarbei- Zusätzlich ließen die Ordensmänner auf das Gemeindeamt, das Feuerwehrhaus diktinerstift Michaelbeuern im Salzburger Flachgau bereits 1985 vorweggenommen tet wird. Auch Abgase entstehen kaum. der Holzlagerhalle noch eine Photovoltaik- und 39 Privathaushal- hat und aus Überzeugung konsequent umsetzt. „39 Haushalte mit eigener Heizung blasen Anlage installieren. Sie stellt rund 40.000 te versorgt. sicher mehr Abgase in die Atmosphäre als Kilowattstunden Stunden Strom pro Jahr Foto: [rs] eine große Anlage, die effizient genutzt her, die aus fördertechnischen Gründen zur Als ich auf dem Parkplatz des Stifts Micha- in Jahrhunderten. Genau deswegen haben wird und eine Abgas- und Entstaubungs- Gänze ins Netz eingespeist werden. Abt elbeuern aus dem kühlen Auto steige, trifft wir uns für eine eigene Fernwärmeanlage anlage hat. Das reduziert den Hausbrand Johannes: „Wir betreiben die Anlage seit mich die Mittagshitze mit voller Wucht – es entschieden, weil wir damit unseren Wald- sicherlich, und das ist auch positiv für die drei Jahren und konnten damit bereits 66 ist einer der heißesten Tage des Jahres. bestand sinnvoll nutzen können.“ Holz ist gesamten Ökobilanz des Dorfes“, ist Abt Tonnen CO2 einsparen.“ An der Klosterpforte kommt mir schon Abt ein Rohstoff, der immer wieder nachwächst. Johannes Perkmann überzeugt. Endlich dürfen wir aus der Hitze heraus- Johannes Perkmann lachend entgegen. Es geht nicht um einen Raubbau des Wal- und in das kühle Refektorium hineingehen. „So förmlich bei dieser Hitze?“, begrüßt er des, sondern um eine nachhaltige Ressour- Biogasanlage: Strom für 141 Haushalte Bei frischgepflückten Himbeeren und ei- mich lachend. „Ich muss im Habit herum- cennutzung, denn man nimmt nur so viel nem eiskalten Glas Traubensaft erzählt Abt laufen, denn ich vermute, Sie werden ein weg wie nachwächst. „Unser Motto lautet: Doch die Fernwärmanlage war nur der ers- Johannes, früher seien die meisten Klöster paar Fotos von mir schießen. Also, ich zei- Schützen durch nützen“, betont Abt Johan- te Innovationsschritt. Zum nächsten Besich- Selbstversorger gewesen; das sei heute ge Ihnen gleich unsere Fernwärmeanlage!“ nes. „Weitere Vorteile waren, dass wir CO2 tigungspunkt müssen wir ein Stück mit dem nicht mehr denkbar. Mit der bestehenden reduzieren und gleichzeitig Arbeitsplätze Auto fahren. Nach ungefähr fünf Minuten Landwirtschaft können Stift und Schule ei- Nachhaltige Ressourcennutzung schaffen konnten, weil es wieder attraktiv Autofahrt erreichen wir die hauseigene Bio- nen großen Teil ihres Nahrungsmitteleigen- wurde, den eigenen Wald zu bewirtschaf- gasanlage. Ihr Verwalter, Herr Urban Venier, bedarfs abdecken. Was jedoch den Ener- Für Michaelbeuern ist aktiver Umweltschutz ten.“ erwartet uns bereits und begrüßt Abt Jo- giebedarf betrifft, sei Michaelbeuern völlig nicht erst seit Franziskus’ Umweltenzyklika Die hauseigene Fernwärmeanlage versorg- hannes mit den Worten: „Aha, heute bei autonom. „Hier haben wir es geschafft, eine Selbstverständlichkeit. Mitte der 80er- te ursprünglich das ganze Stift und seine dieser Hitze so förmlich?“ Neidvoll blicken einen Weg zu gehen, der die ökologischen Jahre wurden Exerzitienhaus bzw. Teile Nebengebäude, also Stiftsgasthaus und al- wir auf seine kurzen Hosen. Michaelbeu- Beweggründe in den Mittelpunkt stellt und der Schule neu gebaut. Bei der Planung ten Stall. Doch schon ein paar Jahre später ern verfügt über eine Landwirtschaft mit gleichzeitig wirtschaftlich funktioniert“, be- stellten sich die Ordensmänner die Frage, schloss sich die Gemeinde mit Volksschule, Viehbetrieb; Gülle, Silageabfälle und Grün- tont Abt Johannes. „Was wir hier in Micha- wie man diesen großen Gebäudekomplex Gemeindeamt und Feuerwehrhaus an die schnitt setzt das Stift in seiner hauseigenen elbeuern gemacht haben, ist unser kleiner ökonomisch, vor allem aber ökologisch am Fernwärme an. In den 90ern kamen die Biogasanlage zur Stromgewinnung ein. Beitrag, Gottes Schöpfung wertzuschätzen besten beheizen sollte. Abt Johannes: „Uns ersten Privathäuser dazu; mittlerweile ist Zusammengemischt wird das so genann- und zu ehren.“ Benediktinern sagt man nach, wir denken die Zahl auf 39 Wohnhäuser angewachsen. te Substrat (drei bis vier Tonnen täglich) [rs] N 12 13
plätze bleiben in der Region. „Öko-soziales mern. An der zukünftigen Klosterpforte soll Wirtschaften ist uns wichtig, wie es auch ein Mönch die Ankommenden empfangen: die Enzyklika ‚Laudato si‘ thematisiert“, be- Pater Justin. „Inmitten unserer Gärten und tont Abt Reinhold. Die Stiftsgärtnerei wird Kulturstätten finden die Menschen ein reli- die tragende Rolle spielen, wenn im Jahr giöses Zentrum, das sie willkommen heißt.“ 2021 die Oberösterreichische Landesgar- Der Gedanke an das konkrete Zusammen- tenschau im Stift Wilhering zu sehen sein spiel von Natur, Kultur und Religion gefällt wird. Außerdem soll das Stift im Vorfeld der Abt Reinhold Dessl. Das Kapitel hat sich für Landesgartenschau ein Kompetenzzentrum die Revitalisierung des Meierhofs ausge- für Gesunde Ernährung werden. Dieses sprochen. Tatkräftig dabei sein werden P. wird Ausstellungen und Fachvorträge an- Otto Rothammer und P. Justin Molina No- bieten, jedoch keine Fastenwochen. vack. So wie die zugewachsenen Fischtei- che wollen sie weitere Teile des Stiftes, die Klosterpforte neu in Dornröschenschlaf versunken scheinen, wiedererwecken. Abt Reinhold Dessl nennt Der verfallene Meierhof des Stiftes, der die anpackenden Mönche meist „unsere gemeinsam mit der Stiftskirche, dem Jungen“. Gemeinsam mit dem Kandidaten Stiftsgymnasium und dem repräsentativen Philipp haben sie noch viele Ideen. „Wir Trakt des Klosters den ersten und größten wollen einen Fischereiverein gründen und Stiftshof umgibt, wird als Anlaufstelle für so Leute zusammenführen. Da sind auch durchreisende Gäste zu neuem Leben er- pastorale Aufgaben damit verbunden“, Die Schöpfung und die Fünf historische weckt werden. Der ehemalige Stiftsgasthof, erzählt Pater Otto. „Bereits jetzt kommen Fischteiche haben die jüngeren Mönche von in einem anderen Teil des Stiftsareals, wird wir mit den Leuten ins Gespräch, wenn wir Wilhering wieder in bereits für Gäste umgebaut: Ab 2016 wird unsere Fische selbst am Adventmarkt im Zisterzienser Betrieb genommen. er anerkannte Flüchtlinge in fünf Startwoh- Stiftshof verkaufen. Da sind wir präsent. Der älteste davon war nungen beherbergen. Das Stift Wilhering Und eine selbstgemachte Fischsuppe kann 600 Jahre alt. P. Otto Rothammer ist bereits erfahrener Unterkunftgeber. In der Anfang von einem ganz persönlichen hat dessen bröckeln- Natur und Kultur müssen kein Widerspruch sein. In vielen Ordenstraditionen spielt einem ehemaligen Jugend-Treffpunkt woh- Gespräch sein.“ [ms] de Mauer drei Wo- das Gestalten der Schöpfung eine große Rolle. Die Zisterzienser von Stift Wilhering nen zehn Asylwerber in fünf Doppelzim- chen lang eigenhän- leben ihre Verantwortung an der Schnittstelle von Forst, Gärten und Kulturgut. dig nachgebessert. Fotos: [ms] Jeden der fünf Fischteiche des Stiftes Wil- Spannungsdreieck Natur – Kultur – Religion hering haben sie abgelassen, erzählt Pater Otto Rothammer, der Schlamm wurde „Für mich sind drei Schlüsselbegriffe im- mit Baggern ausgeschaufelt. Nachdem mer wichtiger“, erklärt Abt Reinhold Dessl die Landwirtschaft und insbesondere die von Wilhering. „Das sind Natur und Kul- Teichwirtschaft bereits jahrelang nicht mehr tur – beide werden vom Stift Wilhering vom Stift betrieben worden waren, waren seit langem und aktuell gepflegt. Und die mehr und mehr Bereiche verwildert. Als Klammer um beide bildet die Religion.“ Pater Otto und Pater Justin Molina Novack Ein Beispiel für den aktuellen Kulturbetrieb ins Stift Wilhering kamen, sahen sie genau in Wilhering ist das „Wilheringer Theater- darin ihre Aufgabe. Sie wollten nach alter spektakel“, das unter der Leitung von Joa- Mönchstradition mit ihren Händen arbeiten chim Rathke seit 20 Jahren jeden Sommer Oben: Der ehemalige Stiftsmeierhof wird und fanden in Wilhering jede Menge Betä- Neuinszenierungen oder Uraufführungen als Willkommensbe- KULTUR tigungsfelder. „Wir wollen dem Klostergar- auf die Bühne im alten Stadel des Stiftes reich für die Gäste ten seine Würde zurückgeben“, beschreibt bringt. Die „Kultivierung der Natur“ wie- revitalisiert. P. Otto seine Motivation. derum findet auch darin eine Fortsetzung, Der Blick für das Aus der Wildnis einen Garten Eden zu ma- dass es 2015 gelungen ist, die große, Detail ist P. Otto chen, das liegt den Zisterziensern seit jeher wirtschaftlich geführte Stiftsgärtnerei und Rothammer wichtig. am Herzen. Die Kultivierung der Schöpfung die ca. 160 Hektar Ackerflächen des Stif- Er hat gemeinsam mit hatte einerseits wirtschaftliche Gründe, an- tes an die efko-Bauerngenossenschaft zu Mitbrüdern in einem kleinen Teil des Klau- dererseits auch die spirituelle Bedeutung verpachten. Man entschied sich aber nicht surgartens begonnen, des Mitwirkens am Schöpfungswerk. Wäh- für irgendeinen Pächter der Gärtnerei. Ein wieder eigenhändig rend man im 21. Jahrhundert geneigt ist zu guter Umgang mit der Schöpfung, also mit Gemüse zu ziehen. denken, dass Kultur im Großen und Ganzen den Böden, und ein menschlicher Umgang Abt Reinhold Dessl das Gegenteil von Natur ist, ist den Zisterzi- mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kehrt in der Abend- ensern (wie den anderen Klostertraditionen waren Bedingungen bei der Auswahl des sonne zurück von auch) das harmonische Zusammenwirken Partners. Durch die erreichte Kooperation einer Ausfahrt mit von beidem ein Anliegen. mit der efko-Bauerngenossenschaft muss dem Rad in den Wald, der das Stift Wilhe- niemand gekündigt werden, alle Arbeits- ring umgibt. N 14 15
Zum Staunen führen Schule der Nachhaltigkeit „Das Staunen über die „Soziale Kompetenz „Ich fühle mich leicht und frei, wenn ich Herz Gottes hinein fortsetzt. „Laudato si“ „Unser Ziel ist, die Mitwelt zu achten und sparend sowie ökologisch und sozial sein. Wunder der Schöp- ist eine der wich- fung öffnet das Herz durch diesen Garten gehe. Da geht Le- ist eine große Bestätigung für seine Arbeit zu schützen“, heißt es in den Leitlinien der Sie brauche junge engagierte Leute mit ei- tigsten Säulen der für die Botschaft des ben auf, er lädt ein zum Verweilen und zum im Bibelgarten und eine Herausforderung HLUW Yspertal. Die Höhere Lehranstalt für ner entsprechend breitgefächerten Ausbil- Nachhaltigkeit“, Glaubens“, sagt P. „Sich-mit-verwurzeln“. So äußern sich Besu- für die Ordensspiritualität. „Es kommen vie- Umwelt und Wirtschaft des Zisterzienser- dung, um diesen Anforderungen gerecht erklärt Schulleiter Hans Eidenberger am Gerhard Hackl. Am 9. cher des Bibelgartens Greisinghof im ober- le Gäste in unser Bildungshaus Greisinghof, stifts Zwettl bekennt sich ausdrücklich zu zu werden. Deshalb seien praktische Unter- Brunnen des Bibel- März 2015 erzählte gartens. P. Hans lebt österreichischen Mühlviertel. Das Gefühl die naturverbunden ihr Leben gestalten! Als den Richtlinien christlicher Erziehung – und richtsprojekte an der HLUW Yspertal seit 25 der Präsident der mit sechs Brüdern im von Leichtigkeit und Freiheit, von aufgehen- Ordensleute sind wir gefordert, diese Na- dazu zählt sie auch den Grundsatz, die Erde Jahre fixer Bestandteil des Schulalltags. Be- Israelitischen Kultus- Bildungshaus Grei- dem Leben in den Fußspuren Gottes hat turverbundenheit in eine Schöpfungs-Trans- als Ganzes zu sehen. reits bei der Gründung hat man die Abhal- gemeinde Salzburg singhof in Tragwein und Zeitzeuge Marko der begeisterte „Bibelgärtner“ P. Hans Ei- parenz zu führen, die dem Glauben die Verantwortung zeigen für die Schöpfung – tung von mindestens zwei Unterrichtspro- (Oberösterreich). Von Feingold an der hier aus leitet er die denberger, wenn er durch „seinen“ Garten Türen öffnen kann. Die vielen Wunder der seit rund 25 Jahren wird dieser Grundsatz jekten pro Schuljahr fixiert; heute besteht HLUW Yspertal aus Region Österreich- spaziert, BesucherInnen führt, Bibelsemi- Schöpfung führen zum Staunen – und das an der Ordensschule mit Sitz im Yspertal fast 40 Prozent der Unterrichtszeit aus Prak- seinem Leben. Sechs Deutschland der nare anbietet oder dort Gottesdienste fei- Staunen öffnet für die Welt Gottes.“ Die En- konsequent umgesetzt. Die HLUW ist eine tika, Übungen und Projekten. Jahre überlebte er als Marianisten. Häftling in verschie- ert. Den hundertjährigen Olivenbaum, den zyklika lade geradezu ein, geistliche Übun- fünfjährige Schule mit den Ausbildungs- Foto: privat densten Konzentrati- Christusdorn, den Judasstrauch, jedes Kraut gen im „Haus der Schöpfung“ anzubieten, zweigen Umwelt und Wirtschaft sowie Was- Man wolle „visionäre Realisten heranbil- onslagern von 1939 im Kräutergarten, jeden Stein kennt P. Hans, „die Natur durch Angebote wie Pilgern und ser- und Kommunalwirtschaft, die mit der den“, die „Gemeinschaft leben“ – deshalb bis 1945. Das Bild denn er hat den Garten mitbegründet und Wanderexerzitien als Schöpfungs-Raum der Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen bedeutet nachhaltiger Unterricht für die zeigt den 102-Jähri- gen Feingold hier mit selbst angelegt. 2003 wurde er gesegnet. Gottes-Erfahrung lebendig zu erhalten“. werden kann. Oder weniger formell ausge- HLUW Yspertal auch, dass sich Schüler- seiner Gattin Anna Von der Enzyklika „Laudato si“ zeigt sich Seit 15 Jahren ist die „Bewahrung der drückt: Die HLUW Yspertal ist die einzige innen und Schüler mit gesellschaftlichen und (von links) Pater P. Hans begeistert. „Sie macht uns unsere Schöpfung“ ein eigener Punkt in der Or- österreichische Ausbildungsstätte für echte Themen kritisch auseinanderzusetzen. Dis- Tobias vom Schuler- Lebensadern bewusst und mahnt ein, dass densregel der Marianisten! Sie betreiben „Greenjobs“. kussionsveranstaltungen mit PolitikerInnen halter Zisterzienser- stift Zwettl, Schul- wir das Leben für alle Menschen fließen las- weltweit 46 non-profit Einrichtungen, die Treibende Kraft hinter diesem Engagement und Wirtschaftsfachleuten gehören genau- leiter Mag. Gerhard sen und nicht die Gabe Gottes blockieren nachhaltig dem Schutz der Umwelt dienen ist der Schulerhalter, das Zisterzienserstift so dazu wie mit Zeitzeugen wie dem Holo- Hackl, und SchülerIn- oder gar den Ärmeren die Lebensgrundla- und sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen! Zwettl, der in das Schulleitbild die „Zisterzi- caust-Überlebenden Marko Feingold. nen der HLUW. gen ‚abgraben’.“ Der Mensch ist nicht nur Der Sozialkreis Greisinghof z. B. unterstützt ensischen Regeln, insbesondere die Regel Foto: HLUW Yspertal einfach ein Teil der Natur, sondern im Sinne Initiativen in Indien, Albanien und Ostafrika. des Heiligen Benedikt“ fest verankert hat: Der Lohn der Anstrengungen sind nicht Gottes „Netz-Werk“ des Lebens, arbeitet Konkret betreiben sie am Greisinghof eine „Über die reine Humanität hinaus bildet die nur zahlreiche Auszeichnungen wie zum mit dem Schöpfer des Lebens zusammen. Solaranlage, arbeiten mit Wärmerückgewin- intensive Erziehung unserer SchülerInnen Beispiel der Energy Globe Austria 2015, „Ein Mensch, der seine Wurzeln verliert, nung und sind auch von fossilen Brennstof- zu ganzheitlicher Schöpfungsverantwortung sondern vor allem die mehr als 1.200 Ab- nicht mehr in der Schöpfung beheimatet ist, fen auf erneuerbare Energie umgestiegen. den Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Die Er- solventInnen, die bisher die praxisorientier- ist nicht sinnes-fähig und somit wohl auch Für P. Hans ist ganz wichtig, den Menschen haltung der Lebensgrundlage für alle Ge- te Ausbildung für nachhaltiges und öko- nicht sinn-fähig!“, sagt P. Hans. Aufgrund wieder mehr Verständnis zu lehren, wie „Le- schöpfe weltweit ist dafür Voraussetzung.“ soziales Wirtschaften bestanden haben. seiner Vernetzung mit der Schöpfung hat ben geht“. Es wächst, braucht Zuwendung, Die Zisterziensische Spiritualität wird auch Sie sind seither in „grünen“ Berufen wie der Mensch auch eine umfassende Verant- es gibt Sommer und Winter – und so reift konsequent in der Schulpraxis umgesetzt. AbfallsverbandsleiterIn, Umweltlaborleite- wortung für die Schöpfung. P. Eidenberger der Mensch vor dem Angesicht Gottes in „Bei uns wird Nachhaltigkeit nicht nur ge- rIn, NaturschutzmanagerIn, Umwelt- und spricht besonders an, dass der Papst den Sein Ebenbild. „Dieses ‚Mensch Werden’ lernt, sondern auch gelebt“, betont Schul- Qualitätsbeauftragte/r erfolgreich in allen „ökologischen Weg“ bei den ganz konkre- gehört zu den größten ‚Lebens-Ein-Übun- leiter Mag. Gerhard Hackl. Die Wirtschaft Wirtschaftssparten im In- und Ausland tä- ten Alltagserfahrungen beginnt und bis ins gen’, die wir lernen können!“ [hw] der Zukunft müsse rohstoff- und energie- tig. [rs] N 16 17
termine gewählt Christen und Muslime – Weg in die Zukunft? St. Josefs-Missionare von Salesianerinnen: Tagung der Initiative Christlicher Orient in Zusammen- Mill Hill: Sr. M. Gratia Baier arbeit mit PRO Oriente und dem Bildungshaus St. P. Michael Corcoran Virgil Am 17. Juni 2015 wurde Sr. M. Gratia Baier von ihren Am 15. Juni 2015 wählten die 28. bis 29. September 2015 11 Mitschwestern zur Oberin des Klosters der Heimsu- Bildungszentrum St. Virgil/Salzburg Teilnehmer des 18. Generalkapi- chung Mariens in Wien gewählt. tels der St. Josefs-Missionare von Sr. M. Gratia wurde 1967 geboren, ist von Beruf Di- Vom Segen, ein versöhnter Mensch zu sein Mill Hill P. Michael Corcoran zu plomierte Gesundheits- und Krankenschwester und Seminar ihrem neuen Generaloberen. Er trat im Oktober 1998 in den Orden der Heimsuchung 5. bis 7. Oktober 2015, Kardinal-König-Haus, Wien folgt Tony Chantry nach. Dieser Mariens ein. Der Orden wurde vom hl. Franz von Sales, leitete die Missionsgemeinschaft Bischof von Genf, und der hl. Johanna Franziska von „Wie bewältigen Katholische Privatschulen Krisen? von 2005 bis 2015 als 11. Generaloberer. Chantal 1610 in Annecy, im heutigen Frankreich ge- Impulse für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit Michael Corcoran stammt aus der Grafschaft Kilkenny gründet. Nach Wien kamen die ersten Heimsuchungs- in Krisensituationen“ (Irland). Nach seinen Studien in Roosendaal (NL) und schwestern 1717, zwei Jahre später wurde das Kloster Seminarreihe des Schulreferates „Profil durch PR“ Mill Hill (London) empfing er in seiner Heimat am 18. am Rennweg im 3. Wiener Gemeindebezirk einge- 15. bis 16. Oktober 2015, Stift Michaelbeuern August 1985 die Priesterweihe. Seine Missionsbestim- Herbsttagung der österreichischen Ordens- weiht, in dem die Salesianerinnen seither leben. mung war die Diözese Soroti (Uganda). Unter ande- Widerstand – Martyrium – Erinnerung gemeinschaften 2015 rem arbeitete er dort in der Berufungspastoral und als Franziskanische Reaktionen auf den National- 23. bis 25. November 2015 Regionaloberer der St. Josefs-Missionare in Ostafrika. Borromäerinnen: sozialismus Kardinal-König-Haus, Wien Von 2005 bis 2010 war er Mitglied des Generalrates, Sr. M. Christine Daniela Jedinger Veranstalter: Franziskanerprovinz Austria, Katholisch- von 2010 bis 2015 Regionaloberer von Irland und Prä- Theologische Fakultät der Universität Graz und Grazer Am 8. Juli 2015 wurde Sr. M. Ordenstag 2015 sident der Union der Irischen Missionsgemeinschaften Christine Daniela Jedinger zur Ge- Schulschwestern TERMINE + HINWEISE Heute im Blick (Irish Missionary Union). 16. bis 17. Oktober 2015 neraloberin der Kongregation der Plädoyer für eine Kirche, die den Menschen dient Karl-Franzens-Universität, Graz Barmherzigen Schwestern vom 24. November 2015 heiligen Karl Borromäus gewählt. Kardinal-König-Haus, Wien Führung mit Vertrauen und Kontrolle Sie hat durch die Annahme dieses Seminarreihe Führungs-Kraft und Spiritualität Amtes Sr. M. Evangelista Berger 19. bis 21. Oktober 2015, Kardinal-König-Haus, Wien Impulsgeber: P. Martin nach 24 Jahren abgelöst. Werlen, Benediktinerabtei Sr. M. Christine Daniela wurde 1961 in Grieskirchen, Gesamtösterreichische Tagung der Schulerhalter- Einsiedeln. Novizenmeister OÖ geboren und besuchte von 1977 bis 1981 die Innen und DirektorInnen katholischer Volks- und und Präfekt des Internats der Krankenpflegeschule in Mistelbach/NÖ. Anschließend Sonderschulen Stiftsschule. 2001 zum Abt begann sie mit der eigentlichen Ordensausbildung in 10. bis 13. November 2015 gewählt. 2013 legte er dieses der oben genannten Kongregation. 1984 legte sie die Bildungshaus Sodalitas in Tainach Amt nieder. Buch: „Heute im zeitliche Profess ab, 1989 übergab sie für immer ihr Blick – Provokationen für eine Leben Gott in der ewigen Profess. Fast 20 Jahre lang Miteinander in internationalen Kommunitäten Kirche, die mit den Men- war sie in der Betreuung und Pflege älterer Menschen Seminar für Leitungsverantwortliche und andere schen geht“ (Herder). im ordenseigenen St. Carolusheim in Wien tätig. Seit Betroffene 2003 wirkte sie in der Ordensleitung als Generalassis- 3. bis 5. November 2015, Kardinal-König-Haus, Wien tentin und Sekretärin. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit 17. Oktober bis 8. November 2015 Die Homepage www.klimapilgern.at ist online und beinhaltet alle wichtigen In- formationen zum Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit. Unter anderem die Route, wie man selbst mitpilgern kann, Tagesablauf, Pilgerheft, Anmeldung zum Mitpilgern, Bestellung des Pilgerheftes, warum Pilgern sowie Veranstaltungen rund um das Klimapilgern. Auch die Social Media Aktivitäten auf Facebook, Twit- ter und Instagram werden intensiviert und laden zum Mitpilgern ein. 54. Jahrgang 2015/Heft 5 schwes- Impressum: Verleger (Medieninhaber) und Herausgeber: Ordensgemeinschaften Österreich. Superiorenkonferenz der männlichen Ordens- tern.at gemeinschaften Österreichs (P. Erhard Rauch) und Vereinigung der Frauenorden Österreichs (Sr. M. Cordis Feuerstein), 1010 Wien, Freyung 6/1, Tel.: 01/535 12 87-0, Fax: 01/535 31 71. E-Mail: medienbuero@ordensgemeinschaften.at; Internet: www.ordensgemeinschaften.at. Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ferdinand Kaineder, Medienbüro. Redaktion: CR Ferdinand Kaineder [fk], Monika Slouk [ms], Robert Sonn- leitner [rs], Hubert Winkler [hw] (Koordination). Sk: DVR 0029874 (009), VFÖ: DVR 0029874 (045). Grafische Konzeption: Dr. Gerhard Pirner, prospera Medienproduktion gmbh, www.prospera.at. Hersteller: Druckerei Bösmüller, 1020 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Die „Ordensnachrichten“ sind das offizielle Kommunikationsorgan der Ordensgemeinschaften Österreichs für Ordensleute und leitende Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter in den Tätigkeitsbereichen der Orden: Ordensspitäler, Pflegeheime und Kurhäuser, Ordensschulen, Kulturgüter, Katholische Kindertagesheime, Bildungshäuser. N 18 19
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