RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch

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RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
DAS MAGAZ I N ZU M E- PRIX I N ZÜ RICH

                 DAS
 RENNEN
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
Renault ZOE                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Schweizer an der Spitze Sébastien Buemi
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       ist der erfolgreichste Formel-E-Pilot.

300 km reale Reichweite, 100% elektrisch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       38
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       E-Papamobil Formel-E-Mitgründer Alberto Longo im grossen Interview.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       14
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mehr als                                                                                                                             Swiss made In der Formel E steckt eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       geballte Ladung Schweizer Know-how.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  nur Sport
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Rennsport fürs breite Publikum kehrt

                                                                                                                                                                        Fotos: Vatican Media, LAT Photographic, Keystone/Walter Bieri, LAT Images, Getty Images/ Daniel Kalisz; Titel: Shivraj Gohil
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  zurück in die Schweiz – auf leisen Sohlen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nicht mit brüllenden Motoren, sondern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  surrenden E-Boliden. Wenn am 10. Juni
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       28
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Alle Infos Die grosse Übersicht über alle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Teams und Fahrer in der Formel E.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  am Mythenquai der Startschuss zum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zürcher E-Prix fällt, geht es um mehr als
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ein Autorennen. Es geht um die Themen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  E-Mobilität, Innovation und Nachhaltigkeit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es geht um die Zukunft. Genau das macht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  die Formel E sexy: Sie trifft den Zeitgeist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mit den Inhalten und dem Konzept der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Stadtrennen. Für den Innovationsstandort
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schweiz ist die Formel E ein perfektes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schaufenster. Es ist eine Street Parade
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  für das 21. Jahrhundert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fabian Zürcher, Redaktionsleitung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       46
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       E-Expertin Simona de Silvestro sass am
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Steuer von Benzin- und Elektro-Boliden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Impressum

Der Renault ZOE – von einer Fachjury* zum «Grünsten Auto
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Das Extra zum E-Prix in Zürich erscheint als Gratisbeilage im Blick sowie in der Schweizer Illustrierten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Verlag und Redaktion Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Redaktionsleitung Fabian Zürcher (Brand Studio) Redaktion Matthias Dubach, Peter Hossli
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Produktion Alice Massen (Brand Studio) Layout Dominique Signer Korrektorat Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services

der Schweiz 2018» gekürt – erwartet Sie zur Probefahrt.                                                                                                                                                                                                                                                Geschäftsführer Alexander Theobald Vermarktung/Chief Revenue Officer Thomas Passen Druck Swissprinters Zofingen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG i. S. von Art. 322 StGB: cash zweiplus ag, DeinDeal AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Energy Broadcast AG, Geschenkidee.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       GmbH, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, MSF Moon and Stars Festivals SA, Ringier Africa AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Digital AG, Ringier Digital Ventures AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier (Nederland) B.V. (Holland),
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Ringier Pacific Limited (Hong Kong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), IM Ringier Co., Ltd. ­(Myanmar), RIM Lifestyle Co., Ltd. (Myanmar)
ZOE Limited R110 Z.E. 40, 0 g CO2/km (in Betrieb ohne Energieproduktion), CO2-Emissionen aus der Stromproduktion 27 g/km, Energieverbrauch 19,2 kWh/100 km
(Benzinäquivalent 2,1 l/100 km), Energieeffizienz-Kategorie A. Durchschnitt aller erstmals immatrikulierten Personenwagen 133 g CO2/km. * Der Titel «Das grünste Auto
der Schweiz» wird jährlich im Rahmen der Wahl «Schweizer Autos des Jahres» von der «Schweizer Illustrierten» zusammen mit ihren Partnern vergeben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      E-PRIX | Juni 2018 3
                                                                                                                                                  www.renault.ch
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
Vollgas hoch zwei Die Formel 1 gilt als Königsklasse des Autorennsports
mit superschnellen Hightech-Prototypen – die Formel E als das
Zukunftslabor einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung. Die beiden
Auto-Meisterschaften im grossen Faktencheck.

Formel E vs. Formel 1                                                                                                                                                       Das Spektakel                    Die künstliche                       Die Preise                        Die Fahrer
                                                                                                                                                                       FE: Die einstündigen E-Prix             Spannung                   FE: Die Eintagesveranstal-        FE: Ein Sammelsurium von
                                                                                                                                                                       sind oft voller Renn-Action,     FE: Die Fans können via           tung ist familienfreundlich.      Piloten, die in anderen WM-
                                                                                                                                                                       weil alle Autos praktisch        Social Media abstimmen,           Die Stehplätze kosten rund        Serien nie den ganz grossen
                                                                                                                                                                       gleich schnell sind. Wegen der   welche drei Piloten einen         sechs Franken wie in Berlin       Erfolg schafften. Zwei Aus-
                                                                                                                                                                       Mauern der Stadtstrecken         Fan-Boost bekommen. Also          oder sind gratis wie in Zürich.   nahmen: Sébastien Buemi
                                          Das Auto                                                                                                                     enden Fehler rasch mit kaput-    eine Portion Extraleistung,       Einen Tribünensitz gibts für      wurde 2016 Langstrecken-
                                  FE: Alle zehn Teams treten          Das Fernsehen                                                                                    ten Boliden, auch Fahrzeug-      die der Fahrer abrufen und        das Schweizer Rennen für          Weltmeister, José María López
                                  mit dem gleichen Einheits-      FE: Es fristet ein Nischen-                                                                          berührungen sind normal.         zum Überholen oder Vertei­        100 Franken. In New York          ist dreifacher Tourenwagen-
                                  Chassis an. Eigene Entwick-     dasein: Bei Eurosport                                                                                Dazu sorgt der Autowechsel       digen nutzen kann.                kostet er rund 85 Franken.        Weltmeister. Sieben Fahrer
       Das Tempo                  lungsarbeit an der rudimentä-   schalten deutschlandweit              Der Glamour                                                    zur Rennhälfte wegen leerer                                                                          bringen Formel-1-Erfahrung
FE: Bei 225 km/h ist Schluss.     ren Aerodynamik ist verboten.   im Schnitt pro Rennen           FE: Richard Branson als                                              Batterie für Spannung.           F1: Seit 2011 existiert das DRS   F1: Ein teures Vergnügen! Ein     mit, einen Grand Prix hat
Diese Höchstgeschwindigkeit       Auch die 200 Kilogramm          100 000 Fans ein.               Teamteilhaber ist oft dabei,                                                                          (Drag Reduction System), die      Stehplatz in Barcelona kostet     keiner gewonnen.
wird elektronisch abgeriegelt.    schwere Batterie ist für alle                                   auch Leonardo DiCaprio und                                           F1: Ohne Wetterlotterie oder     Überholhilfe mit dem flach-       zum Beispiel 160 Franken
                                  die gleiche. Autogewicht mit    F1: Nach der Fussball-WM        Orlando Bloom sind Elektro-                                          Crashes oft für 90 Minuten       gestellten Heckflügel. Befin-     für drei Tage, ein normaler       F1: Hamilton, Vettel, Alonso
F1: Tempi über 300 km/h           Fahrer: 880 Kilogramm.          und den Olympischen             Fans. Nico Rosberg hält                                              die Formel Gähn. Die ausge-      det sich ein Pilot in der DRS-    Tribünensitzplatz fürs ganze      und Räikkönen waren alle
sind Alltag. Den Rekord hält                                      Spielen ist die F1 das dritt-   Anteile an der Serie. Und                                            klügelte Aerodynamik verhin-     Zone eine Sekunde oder            Wochenende 275 Franken.           schon F1-Weltmeister, gelten
Valtteri Bottas: 2017 erreichte   F1: Hightech in Auto-Form:      grösste Sportspektakel          zuletzt machte die Formel E                                          dert viele Überholmanöver.       weniger hinter dem Vorder-        Nur am Renntag auf dem Red        als die besten Fahrer der Welt.
er in Baku mit Windschatten-      Jedes Team muss seinen          der Welt. Das TV-Interesse      dem Papst ihre Aufwartung.                                           Seit fünf Jahren machen          mann, darf er den Flügel flach    Bull Ring in Österreich auf       Das Feld umfasst aber auch
hilfe auf der über zwei Kilo-     eigenen Rennwagen entwi-        sinkt zwar wegen der                                                                                 Mercedes, Ferrari und Red        stellen, was weniger Luftwi-      der Haupttribüne sitzen           Pay-Driver wie Stroll, Sirotkin
meter langen Vollgaspassage       ckeln und bauen. Tausende       Abwanderung auf Pay-TV-         F1: Topkaliber wie Brad Pitt,                                        Bull die vordersten Plätze       derstand und damit mehr           macht 530 Franken.                oder Ericsson, die nur dank
378 km/h.                         Windkanalstunden gehen für      Kanäle, aber in Deutsch-        George Clooney oder Ski-                                             unter sich aus. Vieles vom       Topspeed ergibt.                                                    Mäzenen dabei sind.
                                  die ausgefeilte Aerodynamik     land erreicht RTL noch          Queen Lindsey Vonn begeis-                                           Technikspektakel versteckt
                                  drauf. Gewicht mit Fahrer:      immer rund 4,5 Millionen        tern sich für die Königsklasse.                                      sich unter der Verkleidung.
                                  734 Kilogramm.                  Zuschauer pro Rennen.           Die Pop-Superstars Rihanna,
                                                                                                  Lady Gaga, Taylor Swift und
                                                                                                  Mariah Carey sangen schon
                                                                                                  im Rahmenprogramm.

                                                                                                                                    Fotos: Daimler AG, Jaguar Racing

Einheits-Chassis, abgeriegeltes Tempo,                                                                                                                                                                                                                                 Teure Eigenentwicklungen, hochge-
schmales Budget: Die Formel E wird                                                                                                                                                                                                                                 züchtete Motoren, Mega-Budgets: In der
fahrerisch entschieden.                                                                                                                                                                                                                                              Formel 1 entscheidet die Technologie.

4 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                               E-PRIX | Juni 2018 5
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
EX-F1-PILOT
                                                                                                                                                                                                                                                                          NICK HEIDFELD
                                                                                                                                                                                                                                                                          «Ich höre nur den
                                                                                                                                                                                                                                                                          Fahrtwind»
                                                                                                                                                                                                                                                                          Auf den ersten Runden
                                                                                                                                                                                                                                                                          gehts jedem Formel-E-
                                                                                                                                                                                                                                                                          Neuling gleich: Sie alle ver-
                                                                                                                                                                                                                                                                          missen den Motorensound.
                                                                                                                                                                                                                                                                          «Als ich das erste Mal im
                                                                                                                                                                                                                                                                          Auto sass, war das ganz
                                                                                                                                                                                                                                                                          ungewöhnlich. Ich fuhr auf
                                                                                                                                                                                                                                                                          die erste Kurve zu und habe
                                                                                                                                                                                                                                                                          die Windgeräusche und das
                                                                                                                                                                                                                                                                          Reifenquietschen gehört,
                                                                                                                                                                                                                                                                          aber fast nichts vom
                                                                                                                                                                                                                                                                          Motor», sagt Nick Heidfeld
                                                                                                                                                                                                                                                                          (40), der mit 183 Grands
                                                                                                                                                                                                                                                                          Prix der erfahrenste
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ex-Formel-1-Pilot in der
Wechselte nach 183 Formel-1-Rennen in die Formel E: Dem                                                                                                                                                                                                                   Formel E ist.
Deutschen Nick Heidfeld gefallen die anspruchsvollen Stadtkurse.                                                                                                                                                                                                          Kommt ihm der Elektro­
                                                                                                                                                                                                                                                                          renner im Vergleich mit der
                                                                                                                                                                                                                                                                          F1 wie ein Spielzeug vor?
                                                                                                                                                                                                                                                                          Heidfeld: «Die Formel 1 ist
                                                                                                                                                                                                                                                                          natürlich viel schneller, in
                                                                                                                                                                                                                                                                          der Formel E haben wir
                                                                                                                                                                                                                                                                          ­gerade mal knapp 300 PS.
         Der Lärm                    Die Rennstrecken                     Das Budget                      Die Schweizer                                                Die Geschichte                     Der Kalender                      Die Motoren                    Aber weil wir nur auf
FE: Gewöhnungsbedürftig!           FE: Es wird auf temporären       FE: Zehn bis zwölf Mil­lionen    FE: Buemi ist mit einem                                       FE: Es läuft die vierte Saison.   FE: In der Saison 2017/18       FE: Die Elektroantriebe               Stadtkursen fahren, kommt
Sogar das Quietschen der           Kursen mitten in Städten         Franken pro Team. Weil jeder     WM-Titel und zwei Vize-­                                      Das Premierenrennen fand          gibts zehn Rennen in acht       mit der Batteriepower dürfen          es e
                                                                                                                                                                                                                                                                              ­ inem schneller vor. Mir
Reifen ist lauter als das Surren   gefahren. Nur in Mexiko-         Hersteller seinen Boliden bei    Titeln einer der Stars. Simona                                am 13. September 2014 in          Städten in Asien, Europa,       maximal 200 kW (272 PS)               gefällt, dass es wenig Platz
der leisen Elektromotoren.         Stadt und in Monaco (alle        Interesse zum festen Preis von   de Silvestro war in der Saison                                Peking statt. Die bisherigen      Afrika, Nord- und Südameri-     leisten. Mit voller Leistung          für Fehler gibt. Die Formel E
                                   zwei Jahre) nutzt die Formel E   umgerechnet rund 580 000         2015/16 Stammfahrerin. Je                                     Weltmeister: Nelson Piquet        ka. Das sind weniger als        wird aber nur in der Quali­           hat auf jeden Fall ihre
F1: Zu V12-, V10- und V8-          die gleichen Strecken wie die    Franken einem anderen Team       zwei Rennen bestritten Jani,                                  jun., Sébastien Buemi und         geplant, aber die Organisa­     fikation gefahren. Im Rennen          Berechtigung und macht
Zeiten war der infernalische       Formel 1 – bisher allerdings     verkaufen müsste, macht ein      Leimer und Fontana.                                           ­Lucas di Grassi.                 toren müssen immer wieder       sind die Boliden mit 180 kW           viel Spass!»
Sound alleine den Eintritt         nicht auf der ganzen Länge.      teuer entwickelter Antrieb                                                                                                       kurzfristige Absagen hin­       (231 PS) am Start. Es gibt            Auch die Schweizer Ex-
wert. Seit der Einführung der                                       keinen Sinn.                     F1: Das Sauber-Team ist                                       F1: Es läuft die 69. Saison.      nehmen wie in Moskau,           neun Hersteller.                      Indycar-Fahrerin Simona
V6-Hybrid-Motoren 2014 ist         F1: Stadtstrecken wie                                             schon seit 1993 dabei. Aktuell                                Legendäre Piloten wie Juan        São Paulo oder fürs Saison­                                           de Silvestro (29) musste
der röhrige Klang aber mehr        ­Monaco, Baku oder Singapur      F1: Die Werkteams von            ist mit Grosjean ein Genfer                                   Manuel Fangio, Jim Clark,         finale in Montreal.             F1: Rund 1000 PS leisten die          sich beim Elektro-Umstieg
                                                                                                                                      Foto: AFP / Isaac Lawrence

ein Ärgernis als ein Status-        sind die Ausnahme, moderne      Mercedes und Ferrari be-         mit Franzosen-Lizenz am                                       Jacky Stewart, Niki Lauda,                                        Hybrid-Pakete mit Verbren-            umgewöhnen: «Es ist wie
symbol.                             Circuits mit grossen Auslauf-   schäftigen bis zu 1500 Perso-    Start. Die grossen Schweizer                                  Ayrton Senna oder Michael         F1: Der Kalender 2018 besteht   nungsmotor und Energie-               extremes Benzinsparen.
                                    zonen die Regel. Neben          nen, ihre Budgets betragen je    Namen der Vergangenheit:                                      Schumacher und Marken             aus 21 Grands Prix in Europa,   rückgewinnungssystemen.               Als Pilot war es lässig her-
                                    Monaco sind Monza, Spa-         500 Millionen Franken.           Vize-Weltmeister Clay                                         wie Ferrari prägten die           Asien, Australien, Nord- und    Es gibt drei Lieferanten:             auszufinden, wie man
                                    Francorchamps und Silver­       Kleine Teams wie Sauber kom-     Regazzoni und Jo Siffert.                                     Geschichte der Formel 1.          Südamerika. Das sind so viele   Honda, Mercedes und Ferrari.          Batterie sparen und trotz-
                                    stone Kalender-Klassiker.       men mit 150 Millionen aus.                                                                                                       wie noch nie.                                     Matthias Dubach    dem schnell sein kann.»

6 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                             E-PRIX | Juni 2018 7
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
S
         ébastien Buemi steht vor dem reiz-
         vollsten Monat seiner Karriere. In
         diesem Juni darf der Schweizer mit
29 Jahren zum ersten Mal in der Heimat zu
einem Autorennen starten. Die Ausnah-
megenehmigung für den E-Prix in Zürich
vom Rundstreckenverbot macht es mög-
lich. Und gleich in der Woche nach Zürich
ist Buemi beim legendären 24-Stunden-
Rennen in Le Mans einer der heissen Sieg­
anwärter.
     Wird es ein Monat für die Ewigkeit?
­Buemi kann innert acht Tagen mit einem
 Heimsieg und seinem lang ersehnten ers-
 ten Triumph in Le Mans Schweizer Sport-
 geschichte schreiben. «Le Mans ist das
 grosse Ziel. Sonst will ich einfach Rennen
 gewinnen, egal in welcher Rennserie. Klar,
 ein Sieg in Zürich wäre überwältigend. Es
 wäre unglaublich, auf dem Podest die
 Schweizer Hymne zu hören», sagt Buemi.
     Der Westschweizer träumt vom Heim-
 sieg – es würde zu seiner beispiellosen For-
 mel-E-Karriere passen. Buemi ist von An-
 fang an dabei und hat die Meisterschaft
 entscheidend mitgeprägt. Der Schweizer
 ist der erfolgreichste Pilot der Formel E.
 Seit der Premiere 2014 holte er die meisten
 Rennsiege, die meisten Pole-Positions,
 wurde einmal Weltmeister (2016) und
 zweimal Vize-Weltmeister (2015 und                                                 Nummer 1 aus der Schweiz Er ist erfolgreichster
 2017). «Es ist schön zu wissen, dass ich                                           Fahrer der Formel-E-Geschichte. Doch Sébastien
 meistens gute Ergebnisse hatte. Aber mich                                          Buemi hat im Rennsport schon vorher viel erlebt.

                                                                                    Buemis
 interessiert mehr, was ich heute und mor-
 gen mache. Da steht im Vordergrund, un-
 ser Rennauto für Zürich nochmals opti-
 mieren zu können», erklärt Buemi.
     Mit seinen vielen Elektro-Siegen unter-

                                                                                    Elektro-Party
 strich der 29-Jährige, dass er in jeder Art
 von Rennauto schnell ist. So schnell, dass
 Buemi seit Jahren drei Jobs nebeneinan-
 der macht, weil keiner seiner drei Arbeit-
 geber auf ihn verzichten möchte. Einer-
 seits bestreitet er für Toyota die Langstre-
 cken-WM mit dem Höhepunkt Le Mans,
                                                Foto: Alastair Staley / Formula E

 andererseits ist er bei Red Bull Racing
 Reserve- und Simulatorfahrer für die For-
 mel 1. Und ab 2014 kam eben auch noch
 die Formel E für Renault hinzu.
     Die Anfrage der beiden Renault-Team-
 besitzer Alain Prost und Jean-Paul Driot
 weckte bei Buemi die Neugier. «Ich ken-

8 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                   E-PRIX | Juni 2018 9
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
Champagner für den
                                                                                                                   Sieger: Sébastien                                                                                                                                                          In Kooperation mit ABB
                                                                                                                  Buemi gewinnt im
                                                                                                                 Mai 2017 den E-Prix
                                                                                                                von Paris. Die Saison
                                                                                                                      beendet er als
                                                                                                                 Gesamtzweiter der
                                                                                                                            Formel E.

Renntalent: Auf dem Kart feiert der

                                                                                           «Ein Sieg
junge Sébastien Buemi erste Erfolge.

                                                                                           in Zürich
                                                                                           wäre über-
                                                                                           wältigend.»                                                                                                    Genf fährt voraus:
                                                                                                                                                                                                          Mit dem Schnell­
                                                                                                                                                                                                          ladesystem Tosa.

                                                                                                                                                                                                             Strom tanken
Das erste Kind: Buemi hält 2016 nach
der Geburt seinen Sohn Jules im Arm.

                                                                                                                                                                                                               wie der Blitz
     ne die beiden gut und wollte einfach                                                  rern ausserhalb der Formel 1, die er noch
dabeisein. Wir hatten keine Ahnung, dass                                                   nicht ganz abgeschrieben hat. «Es ist zu
wir so erfolgreich sein würden», gesteht                                                   früh, um dieses Kapital ganz zu schlies­
Buemi, «ich hatte einfach das Gefühl, dass                                                 sen. Wer weiss, ob sich mal noch eine
diese Meisterschaft viel Potenzial hat.                                                    Möglichkeit ergibt», meint Buemi. Die
Jetzt weiss ich: Es war die richtige Ent-    Die Hochzeit: 2015 heiratet Buemi seine       Rückkehr bleibt aber sehr unwahrschein-
scheidung. Ich freue mich sehr, dass die
                                             langjährige Freundin Jennifer Mack.
                                                                                           lich. Doch auch ohne F1-Comeback sagt                                                                       Genf spart mit ABB-Technologie 1000 Tonnen CO2 Neuartige Batterien und
Formel E derart boomt.»                                                                    der Romand mit Blick auf seine Karriere,                                                                    Schnell­ladesysteme machen Busse sparsamer und umweltschonender.
   Nun bekommt Buemi auch noch ein           Rennsport. Via Formel Renault, Formel 3       die ihn von Aigle nun nach Zürich brach-

                                                                                                                                                                                                       D
Heimrennen – was beim Formel-E-Ein-          und GP2 schaffte es Buemi 2009 bei Toro       te: «Ich kann zufrieden sein, ich bin stolz                                                                           ie Genfer Buslinie 23 ist bereits    Dafür gabs vom Bundesamt für Energie           voll, wenn der Bus mit voller Batterie
stieg vor vier Jahren undenkbar war. Ein     Rosso in die Formel 1. Im Haifischbecken      auf meine Erfolge. Aber ich will in Zukunft                                                                           ­unterwegs in die Zukunft: Auf ihr   den Innovationspreis Watt d’Or.                abwärts fährt – denn dann wandelt er die
Triumph in Zürich wäre der jüngste Mei-      der Nachwuchsklassen lieferte er sich vie-    noch viele weitere Rennen gewinnen.»                                                                                   verkehren die weltweit ersten          Ein weiteres Beispiel für zukunftswei-      Energie konsequent in Strom um und lädt
lenstein für den aktuell wohl besten         le Duelle mit heutigen F1-Stars wie Vettel,       Buemi gibt in seinem Mammutpro-                                                                         zwölf elektrischen Gelenkbusse, die ohne       sende Elektromobilität ist der Swiss Trolley   so die Batterie. Der lautlose Bus verbraucht
                                                                                                                                         Fotos: Alastair Staley/Formula E, instagram/sebastien_buemi
Schweizer Rennfahrer, dessen Karriere        Grosjean und Hülkenberg. Der damals           gramm mit drei Jobs weiter Vollgas. Dabei                                                                   Oberleitung auskommen. Möglich wird            Plus. Er kombiniert Stromversorgung            so bis zu 15 Prozent weniger Energie. ABB
daheim in Aigle VD auf dem Parkplatz der     20-Jährige war der erste Schweizer Pilot in   ist er mittlerweile zweifacher Familien­                                                                    das durch das vom Schweizer Technolo-          über die Fahrleitung mit modernster Bat-       liefert die Ausrüstung für den Antrieb mit
Garage Gachnang begann. Vater Antoine        der Königsklasse, seit 14 Jahre zuvor Jean-   vater. Mit seiner Frau Jennifer hat der                                                                     giekonzern entwickelte Blitz-Ladesystem        terietechnologie. Die heute eingesetzten       Stromrichter und zwei Elektromotoren.
und Buemis Onkel schenkten ihren             Denis Delétraz an drei GP teilnahm.           Rennprofi zwei Söhne: Jules (2) und Théo                                                                    Tosa. Die schnellste Ladetechnik der Welt      Trolleys müssen auf Teilstrecken ohne              Noch ein Knüller: OppCharge – kurz
Kindern zu Weihnachten 1993 je einen             Nach drei Saisons musste Buemi Toro       (5 Monate). «Bisher wurde ich nicht lang-                                                                   benötigt weniger als eine Sekunde, um den      Fahr­ leitung normalerweise mit einem          für Opportunity Charging. Diese Technik
Kart. Der Startschuss für zwei Karrieren,    Rosso aber wieder verlassen. Der Romand       samer als Vater. Ab und zu vergesse ich im                                                                  Bus mit der im Dach des Wartehäuschens         Hilfs-Dieselmotor auskommen. Anders            lädt Elektrobusse verschiedener Hersteller
denn auch Sébastiens Cousine Natacha         biss in den sauren Apfel, blieb Red Bull      Auto, dass ich Kinder habe», sagt Buemi                                                                     untergebrachten Ladestation zu verlinken.      der Swiss Trolley Plus: Seine Hochleistungs-   an den Endstationen auf. Mit der ABB-
Gachnang (30) wurde Rennfahrerin.            ­Racing als Simulatorfahrer erhalten und      lachend. «Früher war es als Vater sicher                                                                    Und während die Fahrgäste aus- und ein-        Trak­tionsbatterie erlaubt mühelose Fahr-      Schnellladestation geschieht das mit meh-
   Buemis Talent wurde bald sichtbar.         siegte neu daneben in der Langstrecken-      schwieriger. Aber heute sind die Autos                                                                      steigen, wird der Bus 15 Sekunden lang mit     ten auch ohne Fahrleitung.                     reren Hundert Kilowatt und dauert bloss
Nach ersten Kart-Erfolgen in Italien und      WM. 2014 wurde Buemi Langstrecken-           sehr sicher.» Noch ist nicht absehbar, ob                                                                   600 Kilowatt geladen. 13 solcher Schnell­         Die Verkehrsbetriebe Zürich testen zur-     drei bis sechs Minuten. Dann hat der Bus
Frankreich machte er sich in der deut-        Weltmeister.                                 Buemis Buben auch eines Tages in Aigle                                                                      ladestationen sind bereits montiert. Damit     zeit das mitdenkende Fahrzeug: Der Bus         genug elektrische Energie für die nächste
schen Formel BMW einen Namen. Er be-             Mit seinen WM-Titeln in zwei verschie-    auf einem Parkplatz in geschenkten Karts                                                                    bleiben Genf – im Vergleich zu den früher      lernt während der Fahrt Strecke samt Bau-      Runde durch die Stadt. OppCharge bewährt
kam einen Platz im Red-Bull-Nachwuchs-        denen Klassen gehört Buemi auch inter-       herumkurven. Ob es dann Elektro-Karts                                                                       eingesetzten Dieselbussen – jährlich bis       stellen kennen und kann so immer die op-       sich bereits in Städten in Belgien, Luxem-
programm, ein Ritterschlag im Junioren-       national zu den erfolgreichsten Rennfah-     sein werden? Matthias Dubach                                                                                zu 1000 Tonnen Kohlendioxid erspart.           timale Route finden. So ist es wenig sinn-     burg oder Grossbritannien. Max Fischer

10 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                                                                   E-PRIX | Juni 2018 11
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
In Kooperation mit ABB

                                                                                                                                                                                                  Back to the future
                                                                                                                                                                                          ABB hat nicht nur die Ladetechnolo-       mit 3213 Metern den für die grösste
                                                                                                                                                                                          gie für Elektroautos, sondern bietet      Spannweite. Hocheffiziente Dreh-
                                                                                                                                                                                          auch bei der Elektrifizierung von         strommotoren sorgen dafür, dass die
                                                                                                                                                                                          Bussen, Eisenbahnen, Seilbahnen           Gondeln mit 10,6 m/s über die bis zu
                                                                                                                                                                                          und Schiffen innovative Lösungen.         104 Prozent steile Strecke gleiten.
                                                                                                                                                                                          So wie Brown Bovery & Cie., aus der       ABB-Technologie treibt auch die mit
                                                                                                                                                                                          die ABB entstand, 1926 in Baden den       110 Prozent steilste Standseilbahn
                                                                                                                                                                                          ersten je in einem Schiff eingesetz-      der Welt auf den Stoos an.
                                                                                                                                                                                          ten Turbo­lader fertigte, liefert ABB     Back to the future – bei keinem
                                                                                                                                                                                          heute das weltweit effizienteste          Technologiekonzern trifft das so zu
                                                                                                                                                                                          Schiffsantriebssystem. Damit konn-        wie bei ABB. Erst die bahnbrechen-
                                                                                                                                                                                          ten bei rund hundert Eisbrechern,         de Elektrifizierung von ABB sorgte
                                                                                                                                                                                          Forschungsschiffen und Fähren             dafür, dass die 1912 in Betrieb ge-
                                                                                                                                                                                          Energieverbrauch und Treibhaus­           nommene Jungfraubahn realisiert
                                                                                                                                                                                          gase um bis zu 25 Prozent gesenkt         werden konnte. Dank dem unlängst
                                                                                                                                                                                          werden. In Norwegen ist eine von          durch ABB vorgenommenen digita-
                                                                                                                                                      Technologie, die auch               ABB betriebene futuristische Hybrid-      len Upgrade gelangen Jahr für Jahr
                                                                                                                                               Staatschefs begeistert: ABB-               fähre im Einsatz – und bei der Kreuz-     mehr als eine Million Passagiere
                                                                                                                                              CEO Ulrich Spiesshofer erklärt              fahrtgesellschaft Royal Caribbean         ­sicher aufs Jungfraujoch zum
                                                                                                                                             Bundeskanzlerin Angela Merkel
                                                                                                                                                   und Mexikos Präsidenten                eine Brennstoffzellen-Pilotanlage.         höchstgelegenen Bahnhof Europas
                                                                                                                                               Enrique Peña Nieto Terra HP.               Auch Bergbahnbetreiber zählen auf          auf 3454 Meter. ABB sorgt auch für
                                                                                                                                                                                          ABB. Die mit ABB-Motoren angetrie-         die Stromversorgung und das Belüf-
                                                                                                                                                                                          bene Seilbahn auf die Zugspitze in         tungssystem im mit 57 Kilometern
                                                                                                                                                                                          Deutsch­land hält drei Weltrekorde:        längsten und tiefsten Eisenbahn­

 Die Power-Station fürs Auto
                                                                                                                                                                                          mit 127 Metern den für die höchste         tunnel der Welt durch den Gotthard.
                                                                                                                                                                                          Stahlstütze, mit 1950 Metern den für       Nachhaltigkeit bei ABB:
                                                                                                                                                                                          den grössten Höhenunterschied und          new.abb.com/sustainable-mobility

Die schnellste Elektroauto-Ladesäule der Welt                                             scheint auch Terra HP von einem anderen      Nummer eins zu werden. Und noch mehr:           station können zwei Elektrofahrzeuge           Als Anbieter von Spitzentechnologie
                                                                                          Planeten zu stammen: Die meisten             Die schnellste Elektro-Ladesäule der            gleichzeitig mit jeweils 150 kW oder ein    ist ABB auch Namensgeber der neuen
Acht Minuten Strom tanken und damit 200 Kilo­
                                                                                          Elektro­autos beschränken die maximale       Welt bietet dank der Cloud-basierten ABB        Auto allein mit 350 kW geladen werden.      ABB FIA Formel E Meisterschaft – der ers-
meter fahren: Möglich machts Terra HP von ABB.                                            Leistung auf 50 kW. Weil aber beim Lade-     Ability™ Technologie Betriebsbereitschaft          Neben Europa sind die USA ein Ein-       ten rein elektrischen Motorsport-Renn-
                                                                                          vorgang die Batterie entscheidet, wie viel   rund um die Uhr. Mit ihr kann der Betrei-       satzschwerpunkt. Einen Grosskunden hat      serie der Welt. Die Formel E zeigt alles, was

S
        chnell wie Sprinterstar Usain Bolt,   in Zürich beheimateten Technologieun-       Energie aufgenommen wird, können auch        ber die Ladestationen in Echtzeit über­         ABB bereits an Land gezogen. Electrify      von der Elektromobilität der Zukunft zu
        kraftstrotzend wie Boxlegende         ternehmens ABB an alle, die meinen,         diese Autos mit der Terra HP geladen wer-    wachen und aus der Ferne steuern.               America setzt auf die Powerstation und      erwarten ist: leistungsstarke, leise und
        Mike Tyson: Die Terra HP ist ein      Elektroautos bräuchten länger zum La-       den. Schon am Genfer Autosalon 2018 prä-        Die Terra HP ist prädestiniert für den       wird innerhalb von zehn Jahren insge-       saubere Hochtechnologie – verbunden
ultraschnelles Kraftpaket. Mit bis zu 350     den, als sie dann unterwegs sein könnten.   sentierten Autohersteller Modelle, die die   Einsatz an Autobahntankstellen. Auf der         samt zwei Milliarden Dollar in das bisher   mit Geschwindigkeit und jeder Menge
Kilowatt gibt die neue Schnellladestation     Mit der ultramodernen Ladesäule funkti-     volle Ladeleistung des Terra HP aufneh-      A2-Raststätte in Neuenkirch bei Luzern          umfangreichste Ladeinfrastruktur-Pro-       Emotionen. Auf dieser Wettbewerbsplatt-
von ABB Elektrofahrzeugen in nur acht         oniert das Nachladen von E-Autos erst-      men können und ab Anfang 2019 auf den        erfolgt zurzeit die erste Installation dieses   jekt investieren. Weltweit betreibt ABB     form wollen ABB und die Rennserie künf-
Minuten genügend Power für eine Reich-        mals etwa so schnell wie Benzintanken.      Markt kommen. Dank der neuen Power-          Kraftpakets in der Schweiz, das sich bei        bereits über 6500 Schnellladestationen in   tig neue Technologien erproben und die
weite von 200 Kilometern. Der Terra HP           HP steht für High Power. Und wie die     Ladestation haben diese Elektro­    autos    Bedarf jederzeit mit weiteren Ladepunk-         60 Ländern und ist damit das führende       Elektromobilität mit vereinten Kräften
Fast Charger ist die Antwort des globalen,    beiden Ausnahmesportler Bolt und Tyson      das Potenzial, zum Fortbewegungsmittel       ten ausbauen lässt. An ­einer Doppellade-       Unternehmen auf diesem Markt.               vorwärtsbringen. Max Fischer

12 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                 E-PRIX | Juni 2018 13
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
Formel Schweiz
                            Schaufenster für die Mobilität der Zukunft Der E-Prix Zürich ist
                            ein Spektakel der Spitzentechnologie. Schweizer Hochschulen
                            und die hiesige Industrie spielen eine führende Rolle.
Foto: Thomas Meier

                     14 Juni 2018 | E-PRIX                                                     E-PRIX | Juni 2018 15
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
ETH-Ingenieure:
                                                                                                                                                                                                           Emilio Frazzoli
                                                                                                                                                                                                           und Andrea
                                                                                                                                                                                                           Cesni (gr. Bild
                                                                                                                                                                                                           v. l.) in Duckie-
                                                                                                                                                                                                           town und Philipp
                                                                                                                                                                                                           Elbert und
                                                                                                                                                                                                           Andreas Ritter
                                                                                                                                                                                                           (Bild oben v. l.)
                                                                                                                                                                                                           im Maschinen-
                                                                                                                                                                                                           baugebäude der
                                                                                                                                                                                                           ETH Zürich.

                                               Die Hochschule
                                               unterstützt uns,

U
          m die Zukunft zu beschreiten,                                                       Die Ulk-Mobile im muffigen ETH-                                        Zentrale von Duckietown hat Cesni an den      peln will. Geht es nach ihm, besitzen Men-   und Programmierer. Er bildet sie in Zürich
          ziehen die beiden graumelierten      sie gibt mir die                            Raum sind Roboter, gesteuert von Algo-                                    Fuss des Zürichbergs verlegt. «Die ETH ist    schen dereinst keine Autos mehr, können      aus und stellt sie nachher an. «Die Quali-
          Italiener zuerst ihre Schuhe aus.    nötige Zeit, um                             rithmen. Selbständig rollen sie an den                                    für Forscher viel freundlicher als US-Uni-    aber per Mobiltelefon eines bestellen. In-   tät der Studenten hier in der Schweiz ist
In Socken stehen sie in einem muffigen
Raum der ETH Zürich, es riecht nach Me-
                                               zu forschen.»                               Duckies vorbei. «Alle mögen Gummi­
                                                                                           ­
                                                                                           entchen», erklärt Andrea Censi (35). «Sie
                                                                                                                                                                     versitäten», sagt sein Kollege Emilio Fraz-
                                                                                                                                                                     zoli (48). Der Ingenieur und Professor,
                                                                                                                                                                                                                   nerhalb von drei Minuten kommt es
                                                                                                                                                                                                                   fahrerlos an, bringt den Passagier ans ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                phänomenal», sagt er. «Die Hochschule
                                                                                                                                                                                                                                                                unterstützt uns, sie gibt mir die nötige
tall. Schuhwerk würde die weiche Matte                                                     nehmen die Furcht vor Technik.» Roboter                                   stammt ebenfalls aus Rom und ist wie          wünschte Ziel, setzt ihn ab und fährt zum    Zeit, um zu forschen.»
beschädigen, die den Boden bedeckt. Da-                                                    würden oft mit verrückten Wissenschaft-                                   Cesni vom MIT an die ETH umgezogen.           nächsten Fahrgast. Zeit im Stau, mit Par-        ETH-Präsident Lino Guzzella (60) för-
rauf markiert sind mit weissen und gelben     Gummi­entchen entsteht die Zukunft der       lern in Verbindung gebracht – «mit Enten                                      Frazzoli weiss, wovon er spricht. In      kieren und Tanken verlieren? Passé!          dert dies bewusst. Beim Umbau der Mobi-
Klebestreifen enge Strassen, auf denen        Mobilität, hier kurvt die Formel Schweiz.    aber will man spielen».                                                   Boston hat er Nutonomy gegründet, eine           Um 60 Prozent verringere sich so die      lität vom fossilen hin zum elektrischen
lustig aussehende Fahrzeuge verkehren.                                                        Der römische Ingenieur hat Duckie-                                     Firma, die selbstfahrende Taxi in die Städ-   Anzahl Autos, erklärt Frazzoli. Das Inter-   Antrieb soll unser Land eine «zentrale
    Als führe sie eine Geisterhand, halten    Zürich attraktiver als Boston                town 2016 in den USA, am Massachusetts                                    te bringen will – Duckietown in der Reali-    esse in staugeplagten Metropolen sei des-    Rolle» einnehmen. Warum die kleine
die faustgrossen Wägelchen vor Schildern,     Dazu gehört der E-Prix vom 10. Juni in Zü-   Institute of Technology (MIT) in Boston,                                  tät. Bald eröffnet er ein Büro in Zürich,     halb gross. «Behörden in Singapur etwa       Schweiz eine grosse Rolle spielt, erklärt
                                                                                                                                        Fotos: Daniel Kellenberger

biegen an Kreuzungen ab, lassen von           rich, das erste Rundstreckenrennen in der    entwickelt. Studierende bauten eigene Ro-                                 bleibt aber ETH-Professor. «Die Schweiz       fragen nicht mehr, was das soll, sondern:    Guzzella mit einem Satz: «Weil die Schweiz
rechts anrollenden Gefährten den Vor-         Schweiz seit 64 Jahren. Allein von Strom     boter, versahen sie mit Rädern und e­ iner                                ist wirtschaftsfreundlicher», sagt er. US-    Wann sind deine Autos endlich fertig?»       keine eigene Autoindustrie hat.» Ohne
tritt. Zwischen Häusern aus Karton – eines    betriebene Boliden werden um den Sieg        Kamera, schrieben Algorithmen – und                                       Universitäten wollten sich bereichern, hie-   Billig, sauber, leise, unfallfrei – so be-   Druck, eigene Marken bevorzugen zu müs-
ähnelt entfernt der ETH – hocken Hunder-      fahren. Das Rennen verdeutlicht: Wissen-     lies­sen die Miniautos autonom losfahren.                                 sige Hochschulen private Stellen schaffen.    schreibt Frazzoli den Verkehr der Zukunft.   sen, sei die Schweiz ein idealer Testmarkt.
te gelber Badeenten. Sie geben dem Ort        schaft, Banken und Industrie schaffen in        Zwei Jahre später beteiligen sich ein                                  Davon hat Frazzoli einige zu besetzen. Zu-       Um diese Vision zu verwirklichen,             Die Schweiz leiste es sich, Dinge auszu-
den Namen: Duckietown. In der Stadt der       der Schweiz ein Klima der Innovation.        Dutzend Universitäten am Projekt. Die                                     mal er die Welt von Zürich aus umkrem-        braucht der ETH-Professor Ingenieure         probieren. Gleichzeitig sei die Bevölke- F

16 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                              E-PRIX | Juni 2018 17
RENNEN DAS DAS MAGAZIN ZUM E-PRIX IN ZÜRICH - Motorsport.ch
ETH-Präsident
                                                 Lino Guzzella
                                                 fördert die
                                                 Start-up-Kultur:
                                                 An der ETH
                                                 Zürich forschen
                                                                                                                                                                        INTERVIEW
                                                 junge Ingenieure
                                                 an der Mobilität                                                                                                       Spitzentechnologie und Emotionen Konzernchef Ulrich Spiesshofer
                                                 der Zukunft.
                                                                                                                                                                        erklärt, warum ABB und die Formel E perfekte Partner sind.

                                                                                                                                                                        «Wir leisten einen wichtigen
                                                                                                                                                                        Beitrag für eine saubere Umwelt»
                                                                                                                                                                        ABB ist Namensgeber der ABB FIA                                                             einen wichtigen Beitrag zu einer
                                                                                                                                                                        Formel E Meisterschaft – warum?                                                             sau­beren Umwelt zu leisten.
                                                                                                                                                                        Die Elektromobilität wird sich auch
                                                                                                                                                                        bei den Autos durchsetzen, die Frage                                                        Nicht nur die Ladestationen sind
                                                                                                                                                                        ist nicht, ob, sondern wann und wie                                 ABB-CEO Ulrich          wichtig, auch die Netze müssen klü­
                                                                                                                                                                        schnell. Wenn wir die elektrische                                   Spiesshofer setzt       ger werden. Was kann ABB hier tun?
                                                                                                                                                                        Revolution wirklich umsetzen wollen,                                auf schnelle            Die Energierevolution eröffnet uns die
                                                                                                                                                                                                                                            Ladestationen und
                                                                                                                                                                        müssen wir die Elektromobilität nicht                               kluge Stromnetze.       Perspektive, Wirtschaftswachstum
                                                                                                                                                                        nur nachhaltig, sondern auch aufre­                                                         und Umweltauswirkungen zu entkop­
                                                                                                                                                                        gend gestalten. ABB und Formel E                                                            peln und Wohlstand zu schaffen.
                                                                                                                                                                        ergänzen sich hier perfekt und sind           Weltmarktführerin bei Schnelllade­            Durch erneuer­bare Energien nimmt
                                                                                                                                                                        Spitzenreiter bei neuen Technologien.         stationen. Was ist der aktuelle Stand?        die Komplexität des Stromnetzes
                                                                                                                                                                                                                      Auf der Hannover Messe hat ABB das            dramatisch zu. Hier sind fortgeschrit­
                                                                                                                                                                        Wie kann ABB von der Elektri­fi­              Hochleistungs-Ladesystem Terra HP             tene Technologien gefordert, um
                                                                                                                                                                        zierung der Mobilität profitieren?            mit Ladeleistungen von bis zu 350             Herausforderungen wie die unregel­
                                                                                                                                                                        Wir bringen Strom von jedem Kraft­            Kilowatt eingeführt und dabei die             mässig verfügbare Wind- und Son­
                                                                                                                                                                        werk zu jedem Verbrauchspunkt. ABB            deutsche Bundeskanzlerin Angela               nenenergie oder den Ferntransport
                                                                                                                                                                        offeriert heute weltweit alle Techno­         Merkel sowie Mexikos Präsidenten              von Strom von entlegenen erneuer­
                                                                                                                                                                        logien, die für die nachhaltige Mobili­       Enrique Peña Nieto beeindruckt. Die           baren Energiequellen in die Ver­
                                                                                                                                                                        tät benötigt werden – von der Integra­        Ladezeit für eine Reichweite von 200          brauchszentren zu bewältigen. Die
                                                                                                                                                                        tion und Übertragung erneuerbarer             Kilometern beträgt damit nur etwa             Stärkung, intelligente Anpassung und
                                                                                                                                                                        Energien bis zur einzigartigen Schnell­       acht Minuten. Das ist i­deal für den          Weiterentwicklung des Stromnetzes
                                                                                                                                                                        ladung von Elektroautos.                      Einsatz an Autobahn­raststätten und           im Einklang mit dem Ladebedarf sind
                                                                                                                                                                                                                      Tankstellen. Wir sind entschlossen,           unabdingbare Voraussetzungen, um
                          «Ich hoffe, dass das Rennen                                                                                                                   Das Aufladen von E-Mobilen ist für
                                                                                                                                                                        viele das grosse Problem. ABB ist
                                                                                                                                                                                                                      den Ausbau der Lade­infrastruktur für         die Dinge in Gang zu bringen. ABB ist
                                                                                                                                                                                                                      Elektroautos voranzutreiben und so            Marktführer auf diesem Gebiet. Peter Hossli
                             junge Menschen anzieht.
                            Wir suchen kluge Köpfe.»

F rung umweltfreundlich und offen ge-         plätze.» Schweizer Start-ups auf Welt­       zulande eine Kultur des Risikokapitals                                       die das Potenzial elektrischer Mobilität      ren, bei uns zu studieren», sagt Guzzella.    nende Batterie erlaubt es dem Trolleybus
genüber Technik. Mit Maschinenindust-         niveau zu führen, bleibe aber schwierig.     entwickelt.                                                                  vorführt», so Rossi.                          «Wir suchen kluge Köpfe.»                     zudem, längere Strecken ohne Oberlei-
rie und Energiewirtschaft verfüge das         Gute Projekte fänden rasch die ersten           Die Schweizer Bank Julius Bär ist Spon-                                      Die ETH Zürich nutzt diese Plattform           Kluge Köpfe wie Philipp Elbert (35) und   tung zu fahren. Eine Voraussetzung, um
Land über zentrale Pfeiler des Umbaus –       zwei Millionen Franken Kapital. Brauche      sorin und Aktionärin der Formel E. Das                                       mit einem wissenschaftlichen Symposi-         Andreas Ritter (30). Die beiden Ingenieu-     ein Ziel der VBZ zu erreichen: ab 2030 alle
genauso wie über einen vorzüglichen           es hingegen 20 oder 50 Millionen, wander-    Engagement passe zur Bank und ihren Be-                                      um kurz vor dem Rennen. Zumal die For-        re stehen im ETH-Maschinenbau­labor, an       Busse elektrisch zu betreiben.
                                                                                                                                           Fotos: Daniel Kellenberger

öffentlichen Verkehr. «Künftig werden         ten Firmen ins Silicon Valley ab – trotz     strebungen, zukunftsgerichtete Anlagen                                       mel E Anliegen hat, an denen auch ETH-        der Wand hängt ein Diagramm des Swiss            «Die Algorithmen des Trolleybusses
öffentliche und private Mobilität noch en-    Paradeplatz. «Die Finanzierung ist nicht     aufzuzeigen, sagt Bär-Schweiz-Chef Gian                                      Ingenieure forschen: kleinste Batterien       Trolley Plus. Dieser Bus fährt seit ­einem    sind ähnlich wie die bei einem Formel-E-
ger verknüpft», sagt Guzzella.                Aufgabe der Banken», so Guzzella. «Das       Rossi – etwa in der Robotik, der Urbanisie-                                  mit langer Laufzeit oder Algorithmen, die     Jahr durch Zürich und verbraucht dank         Auto», sagt der Maschinenbau-Doktorand
   Gezielt stütze die ETH Zürich die Start-   Risiko ist hoch, man muss sich technisch     rung oder eben der Mobilität. Die Formel E                                   Energie sparen helfen. «Ich hoffe, dass das   ihren Algorithmen 15 Prozent weniger          Ritter. «Trolleybus wie Rennwagen ver­
up-Kultur. «Wir verdienen damit kein          mit den Firmen befassen.» Der ETH-           sei ideal, da sie Spass mit einer ernsthaften                                Rennen junge Menschen anzieht, damit          Energie als herkömmliche Trolleybusse.        suchen, die Energie einer Batterie optimal
Geld, sondern schaffen Schweizer Arbeits-     Präsident hofft aber, dass sich auch hier-   Thematik verbinde. «Es ist eine Plattform,                                   unsere Projekte und Beispiele sie motivie-    Eine von ihnen mitentwickelte selbstler-      zu nutzen. Der Rennwagen muss mög- F

18 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                                 E-PRIX | Juni 2018 19
DER NEUE JAGUAR I-PACE

                                                                                                                                                                         BEAUTIFUL FAST CARS.

                                                                    Der Trolleybus der Zukunft ist
                                                                      bereits auf Zürichs Strassen
                                                                     unterwegs. Busfahrer Fatmir
                                                                          Alijaj (l.), ETH-Forscher
                                                                             Elbert und Ritter (r.).

F lichst schnell sein, beim Bus soll der
Komfort hoch sein.»
                                                «Algorithmen                                  Gaspedal, erhält er die Energie, die er be-
                                                                                              nötigt. «Algorithmen entscheiden, woher
                                                                                                                                                                         DIE SPANNUNG STEIGT!

   Auf der anderen Seite der Stadt, beim        entscheiden,                                  die Energie wann kommt, von der Batterie                                   Wie elektrisierend wird dieser Sommer? Erfahren Sie es im
Triemlispital, lenkt Fatmir Alijaj (34) einen   woher die                                     oder der Oberleitung», erklärt Ritter.                                     neuen I-PACE. Erleben Sie das atemberaubende Fahrgefühl
                                                                                                                                                                         des ersten rein elektrisch angetriebenen JAGUAR.
Trolleybus mit grüner Aufschrift. «Er fährt
sich wie jeder Trolleybus», sagt Chauffeur
                                                Energie kommt.»                                  «Die ETH ist stark, weil in der Schweiz
                                                                                              eine Gemeinschaft heranwächst, die die                                     Der neue JAGUAR I-PACE ab CHF 82’800.–.
                                                                                                                                            Fotos: Daniel Kellenberger

Alijaj – und doch ist das Gefährt anders.                                                     Mobilität verändern will», sagt Elbert. «An
«Ein kluger Bus, der weiss, an welcher Stel-                                                  der ETH studieren viele, weil dieser Bus                                   jaguar.ch
le der Strecke er laden muss», erklärt Ma-      dert, wie hoch die Temperatur ist. Auf-       in Zürich fährt. Es ist ein Testobjekt, das
schinenbauer Elbert. Algorithmen erken-         grund der Daten entwickelt die Batterie       in der Praxis eingesetzt wird.» Sie wollen
nen, wo und in welchem Zustand sich der         eine optimale Strategie – Entscheide trifft   nicht nur um Gummienten herumkurven
Bus befindet, wie viele Passagiere er beför-    aber der Mensch. Tritt Fatmir Alijaj aufs     – sondern um echte Autos. Peter Hossli
                                                                                                                                                                         THE ART OF PERFORMANCE
                                                                                                                                                                         I-PACE EV400, AWD, 400 PS (294 kW), Verbrauch (WLTP) 21.2 kWh/100 km, CO2-Emissionen 0 g/km, Benzinäquivalent 2.3 l/100 km, 29 g CO2/km aus der
                                                                                                                                                                         Strombereitstellung, Energieeffizienz-Kategorie: A, empfohlener Nettoverkaufspreis CHF 82’800.–. Durchschnitt aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge:
20 Juni 2018 | E-PRIX
                                                                                                                                                                         133 g CO2/km.
Grandstand Tribüne 2

                                                                                                                                                                                                          VIP Overlay Bridge
                                                                                                                                                                                                                                              10
                                                               Ein Rennen in der grössten Schweizer Stadt Am 10. Juni wird dieser Traum
                                                               Realität – 64 Jahre nach dem letzten Rundstreckenrennen in der Schweiz.

                                                               E-Prix Zürich
                                                                                                                                                                                                                                                    Top Speed
                                                                                                                                                                                                                                                    220 km/h
                                                                                                                                                                                                      2                                                                                       Facts
                                                                                                                                                                                                                                                   High Speed Zone                              &
                                                                                                                                                                                                                             9                                                               Figures
                                                                                                                                                                                    1
                                                                                                                                                                                                                                                                                          2,46 Kilometer
                                                                                                                                                                                                                                                                                          lang ist der City-Rundkurs.
                                                                                                                                                            Fanzone E-Village
                                                                                                                                                                                        Top Speed
                                                                                                                                                                                        220 km/h
                                                                                                                                                                                                                                                                                          2500 Franken
                                                                                                                                                                                                                                                                                              kostet das teuerste
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  VIP-Ticket.
                                                                                                                                                                                                                      Grandstand Tribüne 1

                                                                                                                                                                           3                                                                                                                  225 km/h
                                                                                                                                                                                                                                                                                             ist die abgeriegelte
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Höchstgeschwindigkeit
                                                                                                                                                                                                          8                                                                                  der Formel-E-Autos.

                                                                                                                                                                                                                                                                                               11 Kurven
                                                                                                                                                                                                                                                                                             hat der Zürcher Kurs,
                                                                                                                                                                                                                                                                                              darunter mehrere
                                                                                                                                                                                                                                                                                              90-Grad- und eine
                                                                                                      4                                                                                                                        1 Start/Ziel Mythenquai
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Haarnadelkurve.

                                                                                                                                                                                                          Top Speed
                                                                                                                                                                                                           127 km/h
                                                                                                                                                                                                                               2 Boxenbereich Hafen Enge
                                                                                                                                                                                                                               3 General-Guisan-Quai
                                                                                                                                                                                                                                                                                               150 000
                                                                                                          Top Speed                                                                                                            4 Stockerstrasse
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuschauer
                                                                                                           177 km/h                                                                                                                                                                       erwarten die Organisatoren.
                                                                                                                                                                                                                               5 Dreikönigstrasse
                                                                                                                                                                                7                                              6 Genferstrasse                                                 1250
                                                                                                                                                                                                                               7 Gotthardstrasse
                                                                                                                                                                                                                               8 Schikane mit 3er-Kurve
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Beton-Klötze
                                                                                                                                                                                                                                                                                           sichern die Rennstrecke.
                                                                                                              Top Speed
                                                                                                                                                                    6                                                          9 Alfred-Escher-Strasse

                                                                                                               133 km/h
                                                                                                                                                                                          Top Speed                           10 Haarnadelkurve                                           15 Mio. Franken
Grafik: Lina Hodel / Schweizer Illustrierte, Thinkstock

                                                                                                                                                    Top Speed                             105 km/h                                                                                            beträgt das Budget
                                                                                                                                                     114 km/h                                                                                                                                  des E-Prix Zürch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                             58 Stunden
                                                                                                          5                                                                                                                                                                                  bleiben die Strassen
                                                                                                                                                                                                                                                            Hauptbahnhof SBB              rund um den Kurs gesperrt
                                                                                                                                                                                                                                        N                                                    – von Freitag, 19 Uhr,

                                                                                                                                                                                                                                                   Limmat
                                                                                                                                                                                                                                                                 ZÜRICH                        bis Montag, 5 Uhr.

                                                                                                                                                                                                                        Bahnhof Enge
                                                                                                                                                                                                                                                        Bellevue
                                                                                                                                                                                                                                                                                             80 Dezibel
                                                                                                                                                                                                                                                                    Bahnhof Stadelhofen        laut werden die
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Formel-E-Autos.

                                                                                                                                                                                                                                                      Hafen Enge       500 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                180 kW
                                                                                                                                                                                                                                                                                               (245 PS)
                                                          Zeitplan: Sonntag, 10. Juni, 9 Uhr 1. freies Training 11.30 Uhr 2. freies Training 14 Uhr Qualifying Gruppen 1–4                                                                                                                    beträgt die maximale
                                                                                                                                                                                                                                                   Zürichsee
                                                          (je 6 Min.) 14.45 Uhr Qualifying Super Pole 18.04 Uhr Start Rennen 19 Uhr Siegerzeremonie                                                                                                                                         ­Leistung der Formel-E-
                                                          Zuschauer 2500 Tribünensitzplätze, Kinder ab 75 Fr., Erwachsene ab 100 Fr., inkl. ÖV-Tageskarte Rund 10 000                                                                                       Bahnhof Tiefenbrunnen            Autos im Rennmodus.
                                                          Gratis­stehplätze entlang der Strecke Fanzone E-Village mit Public Viewing frei zugänglich Infos www.zuricheprix.ch                                           Bahnhof Wollishofen

                                                          22 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                E-PRIX | Juni 2018 23
In Kooperation mit Renault

Erfolgreich und visionär – Renault feiert sein 120-Jahr-Jubiläum. Die Marke ist
mit attraktiven Elektrofahrzeugen für die nächsten 120 Jahre bestens gerüstet.

 Elektrisch in die Zukunft
A
         m Weihnachtsabend 1898 rollte             grössten Automobilgruppen der Welt und                            rem einen besonders hohen Stellenwert.                    verkauftes E-Auto Europas und «grünstes            Robo-Taxi EZ-GO einen Ausblick auf die      Forschung und Entwicklung investieren.
         Louis Renault zum ersten Mal              verkaufte 2017 in fast 200 Ländern über                           So ist die Marke Renault europäischer                     Auto der Schweiz») bietet Renault schon            autonome Elektromobilität von morgen.       So wollen die Franzosen ihre Position im
         mit einem Prototyp des späteren           zehn Millionen Fahrzeuge.                                         Marktführer im Bereich der reinen Elekt-                  heute eine umfassende Palette für jeden            Denn die Marke Renault denkt zukunfts-      Bereich Elektromobilität weiter stärken,
Typ A über die Strassen von Paris – der Be-           Technische Innovation und Weitsicht                            rofahrzeuge. Mit den aktuell erhältlichen                 Geschmack und jeden Preis.                         weisend, wie der Strategieplan «Drive The   bis 2022 acht weitere rein elektrische Fahr-
ginn von 120 Jahren Automobilgeschichte            zeichneten Renault schon in den Anfangs-                          Stadtlieferwagen Kangoo Z. E. und dem                                                                        Future 2017–2022» offenlegt. Bis in vier    zeuge und zwölf elektrifizierte Modelle
voll wegweisender Ideen und innovativer            jahren aus – und das gilt auch heute noch.                        Elektrotransporter Master Z. E., dem zwei-                20 neue E-Modelle bis 2022                         Jahren will der Konzern nicht nur den       lancieren sowie 15 Fahrzeuge mit autono-
Fahrzeugkonzepte. Heute zählt die Ren-             Das Thema Elektromobilität geniesst im                            plätzigen Cityflitzer Twizy sowie dem                     Und am Autosalon in Genf präsentierte              jährlichen Umsatz markant steigern, son-    men Fahrfunktionen entwickeln – ein Ver-
ault-Nissan-Mitsubishi-Allianz zu den              französischen Konzern schon seit länge-                           fünftürigen Kompaktwagen ZOE (meist-                      Renault heuer mit dem 5,20 Meter langen            dern auch rund 22 Milliarden Franken in     sprechen für eine emissionsfreie Zukunft.

 Renault               Der sichere und bequeme                          Renault                          Der kompakte Fünf-                                                     Renault                                                                                       Renault

                                                                        ZOE
 Twizy                 E-Zweisitzer verbindet
                       Spass und Offenheit mit
                                                                                                         plätzer erobert die
                                                                                                         Welt völlig geräusch-
                                                                                                                                                                                Kangoo Z. E.                                                                                  Master Z. E.
 kühnem Design. Seine Flügeltüren lassen sich                                                            los. Spitz zulaufende                                                  Ob als geräumiger Familienwagen mit fünf                                                                Der Grossraumtransporter wird
 auch auf engstem Raum öffnen, und sein Wende-                                                           Scheinwerfer und                                                       Plätzen oder cleverer Kleintransporter mit viel                                                          in drei Längen und zwei Höhen
 kreis von 6,80 Metern macht ihn zum ultimativen                        Rückleuchten mit blauen Linien verleihen ihm ­einen                                                     Stauraum – der Kangoo Z. E. glänzt mit realer                                                             ­angeboten, und dank der Batterie
 Stadtmobil.                                                            unver­wechselbaren Charakter und verdeut­lichen auch                                                            Reichweite von 200 Kilometern und                                                                   unter dem Ladeboden wird
                                                                        optisch seinen E-Antrieb.                                                                                              hebt umweltfreundliches                                                                       das Ladevolumen nicht ein­
 Antrieb E-Motor, 9 bis 17 PS, 33 bis 57 Nm,                            Renault ZOE EU-Normverbrauch 13,3 bis 16,9 kWh/100 km, BÄ 1,5 bis 1,9 l/100 km,                                             Fahren so auf ein neues                                                                   geschränkt. So kann er völlig
                                                                        CO2-Emissionen 0 g/km*, aus Strombereitstellung 18 bis 23 g/km, Energieeffizienz A.
 6,1-kWh-Lithium-Ionen-Akku 0–45 km/h 6,1 s                             *Durchschnitt aller verkauften Neuwagen 133 g/km                                                                               Level.                                                                                          emissionsfrei in der
 Spitze 45 bis 80 km/h Verbrauch/reale Reich-                                                                                                                                                                                                                                                          ganzen Stadt Waren
 weite 58 bis 63 Wh/90 bis 100 km CO² 0 g/km                                                                                                                                                                                                                                                           ausliefern.
 Masse L/B/H 2,34/1,45/1,38 bis 1,40 m
 Kofferraum 33 bis 156 l Preis Ab 9900 Fr.

                                                                        Antrieb E-Motor, 88 bis 108 PS, 220
                                                                        bis 225 Nm, 41-kWh-Lithium-Ionen-                                                                       Antrieb E-Motor, 60 PS, 225 Nm, 33-kWh-Li­                                                    Antrieb E-Motor, 76 PS, 225 Nm, 33-kWh-
                                                                        Akku 0–100 km/h 11,4 bis 13,2 s                                                                         thium-Ionen-Akku 0–100 km/h 20,6 bis 22,3 s                                                   Lithium-Ionen-Akku 0–100 km/h K. A.
                                                                        Spitze 135 km/h Verbrauch/reale                                                                         Spitze 130 km/h Verbrauch/reale Reich-                                                        Spitze 100 km/h Verbrauch/reale Reichweite
                                                                                                                                                              Fotos: Renault

                                                                        Reichweite 13,3 bis 16,9 kWh/280 bis                                                                    weite 15,2 kWh/200 km CO2 0 g/km Masse                                                        K. A./120 km CO² 0 g/km Masse L/B/H 5,05
                                                                        300 km CO² 0 g/km Masse L/B/H 4,08/1,73/1,56 m                                                          L/B/H 4,28 bis 4,67/1,83/1,80 bis 1,81 m                                                      bis 6,20/2,17 bis 2,35/2,26 bis 2,50 m Stau-
                                                                        Kofferraum 338 bis 1225 l Preis Ab 25 250 Fr.                                                           Kofferraum 1300 bis 4600 l Preis Ab 27 700 Fr.                                                raum 8000 bis 13 000 l Preis Ab 69 400 Fr.

24 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                                           E-PRIX | Juni 2018 25
In Kooperation mit Renault

Interview mit Eric Feunteun Der Chef der
E-Programme rüstet Renault für die Zukunft.

 «Wir werden die
 E-Reichweiten
 klar steigern»                                                               Es findet ein Technologietransfer zwischen
                                                                              Formel E und Serienentwicklung statt.

Herr Feunteun, wie wird                                                             zeiten weiter verkürzen als auch
sich der Elektrofahrzeug-                                                           die Reichweiten erheblich stei-                                                                                                                          Jubelt Sébastien Buemi auch in Zürich? Der Weltmeister
Markt entwickeln?                                                                   gern, vergleichbar mit Verbren-                                                                                                                          der Saison 2015/16 hofft auf ein grossartiges Rennen.
Eric Feunteun: Es gibt einen                                                        nungsmotoren von heute.
globalen Trend zu Zero
Emission. Die heute einzig                                                          Wie wichtig ist die Formel E                                                  E-Prix Zürich

                                                                                                                                                                  Alle Infos auf einen Blick
praktikable Lösung dazu                                                             für die Entwicklung der Serien-
sind Elektrofahrzeuge. Das                                                          modelle?
weltweite Wachstum be-                                                              Beide Bereiche profitieren –
trägt seit einigen Jahren                                                           etwa bei der Weiterentwicklung
mehr als 50 Prozent. Wir                                                            der Motoren und der Kontroll­
gehen davon aus, dass die                                                           software.                                                                     TICKETS                          RAHMEN-                           LIVE-TV                                       STRASSEN-
Nachfrage im zweistelligen                                                                                                                                        Die 2500 Tribünentickets         PROGRAMM                          Der Schweizer TV-Sender                       SPERRUNG
Bereich weiter wachsen                                                              Konkret?                                                                      waren in zwei Stunden aus-       Die eDays bilden das Rah-         MySports zeigt alle Formel-E-                 Das Rennen findet auf abge-
wird. Der weltweite Markt-                                                          Als Pionier der E-Mobilität war                                                            verkauft. Rund      menprogramm im Zeichen            Rennen der Saison inklusive                   sperrten Strassen statt. Um
anteil könnte auf über zehn                                                         es für uns wichtig, die Technik in                                                         90 Prozent der      der Elektromobilität. Die ETH     Trainings und Qualifying live.                das Stadtleben so wenig wie
Prozent steigen. Das wird                                                           der Formel E im High-Perfor-                                                               Besucher sollen     Zürich ist mit einem Symposi-                    Experten sind                  möglich zu beeinträchtigen,
aber auch von Anreizen                                                              mance-Grenzbereich zu testen.                                                              das Rennen          um dabei. Im E-Village im Ar-                    die ehemaligen                 ist in Zürich der verkehrs-
zum Umstieg und vom                                                                 Wir konnten vom Energie­                                                                   in den Gratis-                     boretum direkt                    Schweizer                      ärmere Sonntag der Renntag.
Aufbau der öffentlichen                                                             management wichtige Erkennt-                                                  Stehplatzbereichen an der                       am Zürichsee                      Elektropiloten                 Die Vollsperrung der Strassen
Ladeinfrastruktur abhän-                                                            nisse ableiten und viele Innova­                                              Strecke verfolgen können.                       erwarten die                      Simona de                                     und die
gen. Renault ist bereit für                                                         tionen vorantreiben. Die Syste-                                               60 000 Zuschauer fasst das                      Fans Gratisein-    Silvestro und Neel Jani. Ende                                Umleitungen
diese Herausforderung                                                               me zur Energierückgewinnung                                                   Gelände. Die Organisatoren                      tritt, Verpfle-     April erwarb auch SRF die                                    von zwei Bus-
und bietet schon heute                                                              im Fahrbetrieb werden immer                                                   rechnen mit 150 000 bis          gungsstände, Grossleinwän-        Live-Rechte für den Zürcher                                  und einer Tram-
eine äusserst attraktive                                                            leistungsfähiger. Ladekapazität                                               180 000 Besuchern.               de, Kids- und Gaming-Zone.        E-Prix.                                                      linie gelten von
Modellpalette.                                                                      und Reichweite der Batterien                                                                                                                                                                   Freitagabend (19 Uhr) bis
                                                                                    profitieren vom Technologie-                                                                                                                                                                   Montagmorgen (5 Uhr).
Was tun Sie gegen die Reichweiten-                                            transfer. Für die Saison 2018 haben                                                 ANREISE                          RENN-ACTION
Angst und die langen Ladezyklen            Zur Person                         die Formel-E-Autos die gleiche Her-                                                 In den Tickets ist die ÖV-An-    Am Sonntag, 10. Juni finden
von E-Mobilen?                             Der 42-jährige Franzose Eric       ausforderung, die wir beim ZOE schon                                                fahrt inbegriffen. Vom Bahn-     die Trainings (9 Uhr), das Qua-
                                                                                                                                                                                                                                     NACHHALTIGKEIT
Die Reichweite des Renault ZOE             Feunteun ist seit 18 Jahren für    gelöst haben: doppelte Reichweite bei                                               hof Zürich-Stadelhofen und                      lifying (14 Uhr)   In der Formel E treibt Strom statt Benzin die Motoren der Rennwagen an. Aber bei einem
konnten wir vor zwei Jahren auf eine       Renault tätig. Erst als Produk­    gleichbleibender Batteriegrösse. Die                                                vom Hauptbahnhof Zürich ist                     und das Rennen     Grossanlass fallen dennoch CO²-Emissionen an. Deshalb setzen die Veranstalter auf
                                                                                                                                            Fotos: Getty Images

reale Reichweite von 300 Kilometern        tionsplaner und Vertriebsstrate-   Formel E verkörpert für uns aber auch                                                             die Strecke zu                    (18.04 Uhr)        temporäre Bauten, die aus Holz mit CO²-neutraler Ökobilanz und wiederverwendbaren
verdoppeln. Wir erwarten bei der           ge, dann als Stabstellenleiter     den Aspekt «Fun to Drive», der beim                                                               Fuss erreichbar.                  statt. Am Sams-    Materialen erstellt werden. Besucher sollen möglichst mit dem öffentlichen Verkehr an-
                                                                                                                           Fotos: Renault

Batterietechnologie noch weitere           von Renaults COO. Seit 2015        Elektroantrieb richtig spürbar ist.                                                               Parkplätze gibts                  tag gibts ledig-   reisen. Um das Rennen klimaneutral durchzuführen, erstellt die gemeinnützige Stiftung
Entwicklungsschritte. In den nächsten      verantwortet er als Direktor die   Ganz nach unserem Unternehmens-                                                                   keine.             lich ein 30-minütiges             Myclimate eine CO²-Bilanz und kompensiert den Überschuss mit Klimaschutzprojekten.
Jahren werden sich sowohl die Lade-        Elektrofahrzeug-Programme.         motto «Renault, Passion for Life».                                                                                   Extra-Training (15 Uhr).          Ziel der Organisatoren ist es, den CO²-Fussabdruck des E-Prix jedes Jahr zu verringern.

26 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                                       E-PRIX | Juni 2018 27
Klingende Namen Andretti, Piquet, Prost,
Penske – in der Formel E geben die
Söhne grosser Rennfahrer den Ton an.
Im Cockpit und als Teambesitzer.

Neue                                                                                  ANDRETTI                                                                                                              AUDI                                       DRAGON                                    DS VIRGIN

Formel,
                                                                                      Das US-Team gehört Michael Andretti,                                                                                  Zunächst als Privatteam von Audi-          Der Rennstall gehört Jay Penske,          Nach einem erfolglosen Formel-
                                                                                      dem Sohn von Formel-1-Legende                                                                                         Edel­tuner Abt am Start, bilden die        Sohn der US-Rennsportlegende Roger        1-Abenteuer stellte Virgin-Besitzer
                                                                                      Mario Andretti. Es tritt neben der                                                                                    Deutschen seit dieser Saison das           Penske. Nach dem ersten Rennen            ­Richard Branson eines der Formel-E-
                                                                                      Formel E auch bei den Indycars in                                                                                     offizielle Audi-Werks­team. Teamchef       verliess der Schweizer Neel Jani das       Gründerteams. In der zweiten Saison
                                                                                      den USA an. Aus dem Rennstall wird                                                                                    ist der dreifache Le-Mans-Sieger           Team wegen unterschiedlicher               kam es zur Koopera­tion mit der

grosse
                                                                                      nächste Saison das BMW-Werksteam.                                                                                     Allan McNish.                              Ansichten über die technische Zukunft.     französischen Automarke DS aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  dem PSA-Konzern (Citroën, Opel).

                                                                                                  27 Stéphane                                                                                                           66 Daniel Abt (25)                        7 Jérôme D'Ambrosio (32)                   2 Sam Bird (31)
                                                                                                  Sarrazin (42)                                                                                                         Deutschland                               Belgien                                    Grossbritannien
                                                                                                  Frankreich                                                                                                            Grösster Erfolg:                          Grösster Erfolg:                           Grösster Erfolg:

Tradition
                                                                                                  Grösster Erfolg:                                                                                                      GP3-Vizemeister 2012                      20 F1-GP für Marussia und                  GP2-Vizemeister 2013,
                                                                                                  5 Podesplätze in Le Mans                                                                                                                                        Lotus 2011/12                              F1-Testfahrer bei Mercedes

                                                                                                  28 António Félix                                                                                                      1 Lucas di Grassi (33)                    6 José María López (35)                    24 Alex Lynn (24)
                                                                                                  da Costa (26)                                                                                                         Brasilien                                 Argentinien                                Grossbritannien
                                                                                                  Portugal                                                                                                              Grösster Erfolg:                          Grösster Erfolg:                           Grösster Erfolg:
                                                                                                  Grösster Erfolg: Formel-1-                                                                                            Formel-E-Weltmeister 2016/17              3-facher Tourenwagen-                      GP3-Meister 2014,
                                                                                                  Testfahrer bei Red Bull                                                                                                                                         Weltmeister 2014, 2015, 2016               F1-Testfahrer bei Williams

                                                                                                                               Fotos: Zak Mauger/LAT/Formula E , Sam Bloxham/LAT/Formula E, FIA Formula E
JAGUAR                                     MAHINDRA                                   NIO                                                                                                                   RENAULT EDAMS                              TECHEETAH                                 VENTURI
Der legendäre Sportwagenhersteller         Der Megakonzern aus Indien (u. a.          Der Elektroauto-Hersteller aus China                                                                                  F1-Legende Alain Prost und Dams-           Der Rennstall einer chinesischen          Der Elektrofahrzeug-Bauer aus
stieg 2016 in den Elektrosport ein.        ­Autos, Traktoren, Bau, Energie,           ist ein 2014 gegründetes Start-up. Der                                                                                Teamchef Jean-Paul Driot führen für        Investmentfirma ist das einzige Team,     ­Monaco war 2016 involviert, als mit
Die Raubkatzen-Marke aus England            Finanzen) ist Rennsport-affin: Er liess   strassentaugliche Supersportwagen                                                                                     Renault den Elektro-Rennstall. Der         das seinen Elektromotor nicht selber       549,4 km/h ein Weltrekord für Elektro-
­arbeitet beim Bau des eigenen              bei Töffbauer Eskil Suter in Turbenthal   EP9 mit umgerechnet 1360 PS stellte                                                                                   ­holte in drei Jahren drei Hersteller-     herstellt. Die Chinesen sind Renault-      gefährte aufgestellt wurde. In der
 Antriebsstrangs mit den Technikern         ZH ein Motorrad für die Moto3-WM          auf der Nürburgring-Nordschleife den                                                                                   WM-Titel und überlässt den Platz ab       Kunden. Aber erfolgreich: In Chile         ­Formel E ist Venturi ab nächster Saison
 des F1-Teams Williams zusammen.            herstellen. Seit 2017 konzentrierte er    Runden­rekord für Elektroautos auf.                                                                                    nächster Saison konzernintern Nissan.     ­feierte Techeetah den ersten Doppel-       Mercedes-Partner. Der Genfer Mortara
                                            sich auf die Formel E.                                                                                                                                                                                      sieg der Formel-E-Geschichte.              fährt seit dieser Saison für das Team.

           20 Mitch Evans (23)                         23 Nick Heidfeld (41)                      68 Luca Filippi (32)                                                                                                  9 Sébastien Buemi (29)                    18 André Lotterer (36)                     5 Maro Engel (32)
           Neuseeland                                  Deutschland                                Italien                                                                                                               Schweiz                                   Deutschland                                Deutschland
           Grösster Erfolg:                            Grösster Erfolg:                           Grösster Erfolg:                                                                                                      Grösste Erfolge: Lang­                    Grösste Erfolge: Lang­                     Grösster Erfolg:
           GP3-Meister 2013                            12 Jahre in der Formel 1                   GP2-Vizemeister 2011                                                                                                  strecken-Weltmeister 2014,                strecken-Weltmeister 2012,                 5 Jahre DTM mit Mercedes
                                                       (13 Podestplätze)                                                                                                                                                Formel-E-Weltmeister 2015/16              dreifacher Le-Mans-Sieger

           3 Nelson Piquet jun. (32)                   19 Felix Rosenqvist (26)                   16 Oliver Turvey (31)                                                                                                 8 Nicolas Prost (36)                      25 Jean-Eric Vergne (28)                   4 Edoardo Mortara (31)
           Brasilien                                   Schweden                                   Grossbritannien                                                                                                       Frankreich                                Frankreich                                 Schweiz
           Grösste Erfolge:                            Grösster Erfolg:                           Grösster Erfolg:                                                                                                      Grösster Erfolg:                          Grösster Erfolg:                           Grösste Erfolge:
           Formel-E-Weltmeister                        Formel-3-Europameister 2015                F1-Testfahrer für McLaren                                                                                             Formel-E-WM-Dritter 2015/16               58 F1-GP für Toro Rosso                    Formel-3-Europameister 2010,
           2014/15, 28 F1-GP für Renault                                                                                                                                                                                                                                                                     DTM-Vizemeister 2016

28 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                                                                             E-PRIX | Juni 2018 29
Schnurrende Raubkatzen Dieser Jaguar faucht nicht,
er schnurrt. Doch sonst haben die Formel-E-Renner
mit niedlichen Kätzchen kaum etwas gemein.

Diese Technik                                                                                                                                                                                                    6

elektrisiert
                                                                                                                                                                                                                             7
                                                                                                                                                                                                        8

die Formel E                                                                                                                                             2
                                                                                                                                                                                          4

                                                                                                                                                                                                                                                                         5

                                                                                                                                                             1

1 CHASSIS
Alle Teams fahren dasselbe Einheits-                                                                                                                                                                                                               LEISER FLITZER
chassis. Es wurde von der französi-                                                                                                                                                                                                                Die Formel E boomt in der Auto-
schen Firma Spark Racing Technology                                                                                                                                                                                                                Industrie. Mit Audi, Renault, DS,
entwickelt, an der Sauber-Teamchef                                                                                                                                                                                                                 ­Jaguar und Mahindra sind schon
Frédéric Vasseur beteiligt ist. Herge-                                                                                                                                                                                                              jetzt namhafte Hersteller dabei.
stellt werden die Fahrwerke aus Kohle-                                                                                                                                                                                                              Folgen werden bald auch Nissan,
faser und Aluminium bei Dallara in Ita-                                                                                                                                                                                                             Mercedes, Porsche und BMW.
lien. Die Masse: 5 Meter lang, 1,8 Meter                                                                                                                                                                                                            ­Jaguar entwickelte nach der
breit. Das ganze Auto wiegt inklusive                                                                                                                                                                                                                Debütsaison im Vorjahr den Elek­
Fahrer 880 Kilogramm.                      4 BATTERIE                                                                                                                                             7 GETRIEBE                                         tro-Antriebsstrang für den Renn­
                                           Die 320 Kilogramm schwere Lithium-                                                                                                                     Als Teil des Antriebs eine Leichtbau-              wagen mit dem Namen I-Type 2
2 LENKUNG                                  Ionen-Batterie (Kapazität: 28 kWh)                                                                                    3                                Eigenentwicklung von Jaguar. Die                   völlig neu. Mehr als 200 neue
Die Fahrer müssen ohne Servolenkung        ist das Herzstück des Autos. Die Zellen                                                                                                                meisten Teams nutzen nur einen Gang.               Bauteile steckten die Briten in die
auskommen, gesteuert wird mit einer        alleine wiegen 200 Kilogramm und                                                                                                                       Jaguar hält das Innenleben geheim.                 Elektro-Raubkatze. Obwohl in der
Zahnstangenlenkung. Am Lenkrad             entsprechen 300 Laptop- oder 4000                                                                                                                                                                         Formel E nur beim Motor, Inverter
gibts diverse Knöpfe für verschiedene      Smartphone-Akkus! Die Rennbatterie                                                                                                                     8 ANTRIEB                                          und Getriebe Eigenentwicklungen
Einstellungen am Auto. Dazu ein Dash-      steckt in einer Sicherheitshülle aus                                                                                                                   Auch hier darf jeder Hersteller selber             erlaubt sind, haben die Werke die
board für Informationen aus der Box.       Karbon, wird von einer Abteilung des      5 RÄDER                                                             6 AUFHÄNGUNG                             entwickeln: Beim Elektroantrieb und                ­leisen Flitzer als Versuchslabore
                                           F1-Teams Williams gebaut und an alle      Michelin liefert die profilierten 18-Zoll-                          An der Vorderachse nutzen die Teams      beim Inverter, der den Gleichstrom aus              für die Serienautos entdeckt. Elekt-
3 BREMSEN                                  Teams geliefert. Vor dem Rennen wird      Einheitsreifen, die im Trockenen und                                die Einheitsausrüstung mit vierstufig    der Batterie in Wechselstrom für den                romotoren haben einen extrem
                                                                                                                                  Foto: Graham Murdoch

Mit dem Bremspedal werden zwei ge-         sie extern aufgeladen, während der        im Regen drauf sind. Braid liefert bei                              verstellbaren Dämpfern. Die Hinter-      E-Motor umwandelt. Die Maximal-                     hohen Wirkungsgrad. Bis zu
trennte hydraulische Systeme betätigt.     Fahrt über die Energierückgewinnung       Jaguar die Felgen. Maximalmasse vor-                                radaufhängung ist Teil des Antriebs,     Power für die Qualifikation ist 200 kW              95 Prozent der Energie werden in
Die Bremsenergie wird fürs Aufladen        beim Bremsen. Trotzdem ist sie zur        ne: 260 Millimeter Breite, 650 Millime-                             und das Design ist damit den Teams       (272 PS), im Rennen sind 180 kW                     Leistung umgewandelt – ein her-
der Batterie genutzt. Zum Einsatz          Rennhälfte leer – ab zum Autowechsel      ter Durchmesser. Hinten: 305 Millime-                               freigestellt. Jaguar entwickelte einen   (244 PS) erlaubt. Von 0 auf 100 km/h                kömmlicher Benzinmotor schafft
kommen Karbon-Scheibenbremsen.             an den Boxen!                             ter Breite, 690 Millimeter Durchmesser.                             Zwillings-Querlenker.                    gehts in 2,9 bis 3,0 Sekunden. Matthias Dubach      gerade einmal 35 Prozent.

30 Juni 2018 | E-PRIX                                                                                                                                                                                                                                            E-PRIX | Juni 2018 31
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