Rudern aviron canottaggio - 6 | 2014 - swiss rowing
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6 | 2014 Sarnen, 18. Dezember 2014 | 38. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich rudern aviron canottaggio Zeitschrift des schweizer Rudersports | Bulletin de l’aviron suisse | Bollettino deL canottaggio Svizzero
Spitzensport
D e r SC Arbon richtete die 1 4 2 .
D e le giertenversamml ung au s
Der Schweizerische Ruderverband verbleibt als Vizepräsident im Vorstand des
führte seine 142. Delegiertenver- nationalen Ruderverbandes. Der SRV-Vor-
sammlung in Arbon am Bodensee stand konnte der Versammlung in der Person
durch. Andreas Csonka wurde als von Andreas Csonka (Grasshopper Club
neues Vorstandsmitglied für das Zürich, Rudersektion) eine bekannte und
Ressort Leistungsrudern gewählt. für das Amt des Chefs Leistungsrudern im
Er wird Nachfolger von Heinz Schal- SRV-Vorstand bestens geeignete Persönlich-
ler, welcher dieses Amt in den letz- keit als Kandidaten präsentieren. Andreas
ten acht Jahren innehatte. Heinz Csonka konnte alle in der geheimen Wahl
Schaller verbleibt als Vizepräsident abgegebenen Stimmen auf sich vereinen.
im Vorstand des SRV. An der Ver- Verbandspräsident Stéphane Trachsler konn-
sammlung wurde eine Teilrevision Der neue, seit November seine Tätigkeit aus- te im Anschluss Andreas Csonka zum exzel-
der Statuten vorgenommen. Insbe- übende SRV-Headcoach, Ian Wright, stellte sich lenten Wahlresultat gratulieren und ihn im
sondere wurde entschieden, dass den Delegierten mit sympathischen Worten vor. SRV-Vorstand willkommen heissen.
der SRV nicht mehr ein permanentes
Verbandsgericht in seinen Statuten Einstimmigkeit bei den geschäftlichen SRV-Verbandsgericht durch Schieds-
führt, sondern sich der Schiedsge- Traktanden gerichtsbarkeit ersetzt
richtsbarkeit gemäss Zivilprozess- Die geschäftlichen Traktanden wie die Die Delegierten setzten sich auch mit den
ordnung bedient, sollte die Lösung Genehmigung der Jahresberichte und Jahres- Verbandsstatuten auseinander, lagen doch
von Konflikten notwendig sein. rechnung 2013/2014, die Genehmigung der seitens des Vorstandes Anträge zur Teilrevi-
Fotos: Jürg Trittibach
SRV-Präsident Stéphane Trachsler beglückwünscht den neugewählten ...und verabschiedet den als Vizepräsident im SRV-Vorstand verblei-
Ressortchef Leistungsrudern, Andreas Csonka, zu seiner Wahl... benden bisherigen Ressortchef Heinz Schaller nach 8-jährigem Wirken.
Die Delegiertenversammlung des Schweize- Zielsetzungen 2015 sowie das Budget 2015 sion der Statuten vor. Neu wurde ein Ethik-
rischen Ruderverbandes wurde vom Seeclub wurden an der Versammlung, welche von Artikel als Grundlage für ethisches Verhalten
Arbon organisiert, womit die Delegierten Verbandspräsident Stéphane Trachsler spedi- im Schweizerischen Ruderverband in die Sta-
der Schweizer Ruderclubs in diesem Jahr an tiv geleitet wurde, allesamt einstimmig und tuten aufgenommen. Etwas komplexer war
den Bodensee reisten, um sich mit dem im Sinne des Vorstandes entschieden. die Revision des Teils der Verbandsgerichts-
Geschäftsgang und den Aktivitäten ihres barkeit, welche in den Statuten verankert
Dachverbandes auseinanderzusetzen. Der Andreas Csonka neu als Vorstandsmit- war. Es wurde entschieden, das eigene per-
neue SRV-Headcoach für die Olympiapro- glied gewählt manente Verbandsgericht abzuschaffen und
jekte, der Neuseeländer Ian Wright, konnte Nach acht Jahren als Vorstandsmitglied für für die Lösung von Konflikten und Streit-
sich zu Beginn der Versammlung den Dele- das Leistungsrudern erreichte Heinz Schaller fällen die Schiedsgerichtsbarkeit gemäss
gierten persönlich vorstellen und nutzte die die statutarische Amtszeitbeschränkung für Zivilprozessordnung beizuziehen. Hansjörg
Gelegenheit für erste Kontakte mit den dieses Amt und somit war die Wahl eines Stutzer, der langjährige Präsident des SRV-
Clubvertretern. Nachfolgers auf der Agenda. Heinz Schaller Verbandsgerichts, erklärte den Delegierten
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EDITORIAL
Editorial
Titelseite: Besinnliche Ruhe zur Winterszeit
am Rotsee.
Foto: Stöh Grünig
die Notwendigkeit und den Sinn dieser Statutenrevision. Sämtliche
Revisionsanträge für die Statuten wurden einstimmig gutgeheissen.
Rudersportliche Erfolge 2014
Der Schweizerische Ruderverband durfte auf ein äusserst erfolgreiches
Ruderjahr 2014 zurückblicken. Insgesamt standen für Nationalmann-
schaftsboote nicht weniger als sieben Medaillen an Welt- und Europa-
meisterschaften zu Buche. Alle diese sportlichen Erfolge konnten
nochmals Revue passiert werden. Das Saison-Highlight war die Titel-
verteidigung in neuer Weltbestzeit von Simon Niepmann (SC Zürich/ Noch vor dem letzten Saisonbewerb des Ruderjahres 2014, der
Basler RC)/Lucas Tramèr (CA Vésenaz/Basler RC) im Zweier ohne langstrecke.ch auf dem Rhein bei Eglisau, ist bereits der Start-
Steuermann Leichtgewichte an der Weltmeisterschaft in Amsterdam. schuss auf dem Wasser für das im Hinblick auf die olympischen
Diesem Triumph waren der Europameistertitel in Belgrad sowie der
Spiele 2016 in Rio de Janeiro richtungsweisende Wettkampf-
Heimsieg auf dem Rotsee in derselben Bootsklasse vorausgegangen.
jahr 2015 gefallen. Am letzten Novemberwochenende war der
Leichtgewichts-Skiffier Michael Schmid (SC Luzern) erreichte dieses
Jahr mit Bronzemedaillen sowohl an der Europa- und Weltmeister- Rhein-Rhône-Kanal bei Mulhouse ususgemäss Austragungsort
schaft seine ersten internationalen Medaillen überhaupt. Auch im und erste Standortbestimmung für alle in die SRV-Kader stre-
Nachwuchs erzielten SRV-Mannschaften Erfolge. Dem auf einer benden Athleten/-innen. Die Gelegenheit für den seit November
Position umbesetzten U23-Doppelvierer in der Besetzung Barnabé tätigen neuen Headcoach für die Olympiaprojekte, Ian Wright,
Delarze, Augustin Maillefer (beide Lausanne-Sports Aviron), Roman die Athleten/-innen − nebst dem üblichen Trainingsbetrieb in
Röösli (SC Sempach) und Damien Tollardo (CA Vésenaz) gelang
Sarnen − erstmals wettkampfmässig zu beobachten.
ebenfalls die Titelverteidigung aus dem Vorjahr. Der U23-Doppelvie-
rer der Kategorie Frauen Leichtgewichte mit Leanne Kunz (SC Luzern), Und die Saison 2015 hat es in jeder Beziehung in sich: So geht es
Adeline Seydoux (Lausanne-Sports Aviron) sowie Fanny Belais und an den Weltmeisterschaften im savoyischen Aiguebelette bereits
Pauline Delacroix (CA Vésenaz) gewann eine WM-Bronzemedaille. darum, sich die Quotenplätze für die olympischen Spiele in Rio
Junioren-Skiffier Jacob Blankenberger (GC Zürich) zeigte sein Talent 2016 zu sichern. Um dieses Ziel optimal angehen zu können,
mit einer Silbermedaille an der Junioren-Europameisterschaft. Die sind die von den Senioren-KaderathletInnen zu erbringenden
erfolgreichen Ruderinnen und Ruderer werden im Rahmen eines spe-
Aufwände enorm. Die (provisorische) Spitzensport-Planung des
ziellen Anlasses für ihre Erfolge geehrt werden.
SRV − auch auf der Website des Verbandes einsehbar − gibt Aus-
Wanderpreise an die besten Clubs überreicht kunft darüber, was es bedeutet, sich für den internationalen Kon-
Zum achten Mal in Folge konnte sich Lausanne-Sports, Section Aviron, kurrenzkampf wettbewerbsfähig zu machen. Bis zu den Trials im
als erfolgreichster Verein der Schweizermeisterschaften feiern lassen. Das April stehen 113 Tage auf der Affiche, die für Kaderzusammen-
Lausanner-Regattateam ist seit Jahren das Mass aller Dinge und konnte züge, Trainingslager, Ergometer- und Langstreckentests (inkl.
sich die begehrte Trophäe auch 2014 sichern. Der Seeclub Luzern wurde Swiss Rowing Indoors) eingeplant sind. Bis zum ersten Weltcup-
erstmals mit dem Wanderpreis der «Challenge Fovanna» geehrt. Dieser
Rennen anfangs Mai im slowenischen Bled erhöht sich der Auf-
Preis bezeichnet den Club mit der erfolgreichsten Nachwuchsabteilung
in den jungen Altersklassen U15 und U17 an der Schweizermeister- wand auf 134 Tage. Addiert man die zu investierenden Tage bis
schaftsregatta. Sieger beim «President’s Cup» − für den Club mit den zu den Weltmeisterschaften anfangs September zusammen,
besten Achterresultaten über alle Achterrennen an nationalen Regatten schlägt der Zähler bei 242 Tagen aus.
und Langstreckenrennen − wurde erstmalig der See-Club Zug. Und bis dieses vor der Amtsübernahme des Headcoachs Ian
Wright erstellte Programm definitiv wird, werden sich gewiss
Die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Ruderverbandes
noch einige Retouchen ergeben. Es ist nicht davon auzugehen,
wurde durch den Seeclub Arbon einwandfrei und mit grosser Herzlich-
dass der von den Athleten/-innen einzusetzende zeitliche Auf-
keit organisiert. Die nächste ordentliche Delegiertenversammlung
findet am 5. Dezember 2015 in Yverdon statt. Die Union Nautique wand, der zu erbringende Einsatz und die auf sich zu nehmende
Yverdon wird für die Organisation des Anlasses verantwortlich zeich- Belastung unter seinen Fittichen geringer ausfallen werden.
nen. Christian Stofer Jürg Trittibach
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mot du président
Et vogue le navire !
Gemeinsam
Foto: Stöh Grünig
kommen wir noch
schneller voran.
Herzlichen Dank
den Sponsoren!
Partner
Verbandssponsoren
A la fin de la deuxième année de mon man- allons, entre autres, étoffer notre staff tech-
dat de Président de la FSSA, je peux consta- nique. Nos investissements en efforts, sacri-
ter avec satisfaction que malgré les aléas le fices, travail et persévérance, doublés d’une
navire de notre Fédération maintient son motivation décuplée et d’un enthousiasme
cap. Je tiens à remercier chaleureusement sans faille, ne pourront que porter leurs
tous les athlètes, entraîneurs, responsables fruits !
de notre Fédération et des clubs ainsi que J'ai le plaisir de vous annoncer que l'année
les sponsors et les bénévoles pour le formi- prochaine, nous avons concocté un riche
dable travail accompli qui a permis au bateau programme également pour nos rameurs-
Medical Partner
de continuer, grâce aux efforts conjugués loisir, avec notamment le 3e Mini Masters
de chacun, sa route vers les objectif fixés. Camp à Sarnen et la 2e Randonnée nationale
Je remercie également le SC Arbon pour ainsi que différents cours techniques et sur
l'organisation parfaite de la 142e Assemblée la sécurité.
des Délégués qui vient de s’achever et qui a Quant à l’avancement des travaux de ré-
Bootssponsor
permis d'associer le travail à la convivialité, novation du Rotsee, nous attendons l’auto-
pour le plus grand plaisir de tous. Lors de risation de construire qui devrait être
cette assemblée, Ian Wright, nouvel Head délivrée avant la fin de l’année. S’il n’y a
Coach a été présenté aux délégués et je pas d’opposition, nous pourrons aller de
saisis cette opportunité pour lui souhaiter l’avant avec la réalisation de ce projet que Bekleidungspartner
une fois de plus « bon vent » et plein succès nous attendons tous avec une certaine
dans cette nouvelle aventure tout comme à impatience et ainsi voir le travail infati-
Andi Csonka dont les délégués ont confirmé gable de la NAR récompensé.
la nomination en qualité de responsable de Avant de conclure, je tiens à féliciter Franz
l’aviron de compétition. Gravenhorst pour s’être vu décerner le Ruder-/Ergometersponsor
Pour nos compétiteurs et notre fédération, Parmigiani Spirit Award 2014 pour mettre
l'année à venir sera une année cruciale avec en pratique et contribuer à la propagation
en ligne de mire les place qualificatives pour des valeurs de notre sport.
les Jeux olympiques de 2016. Nos objectifs Je vous souhaite à toutes et à tous de repo-
sont certes ambitieux, gain de trois places, santes fêtes de fin d'années et une excel- Partenaire pétrolier
mais néanmoins réalisables. Nous avons tous lente année 2015 au cours de laquelle
les éléments en main pour réussir mais les nous allons faire le maximum pour que
autres nations également, ce sont donc les notre navire continue de glisser sur les
détails qui feront la différence. Afin de vagues du succès !
mettre tous les atouts de notre côté, nous Stéphane Trachsler, Président FSSA
Fahrzeugpartner
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wort des Präsidenten
E la nave va!
Am Ende des zweiten Jahres meines Mandates dessen Ernennung zum neuen Chef Leis- 3. Mini Masters Camp in Sarnen und der 2.
als Präsident des SRV kann ich mit Genugtu- tungssport die Delegierten bestätigt haben. nationalen Wanderfahrt sowie verschiedenen
ung feststellen, dass unser Verbandsschiff Das kommende Jahr wird für unsere Wett- technischen und der Sicherheit gewidmeten
trotz der Unwägbarkeiten den Kurs hält. Ich kampfruderer und unseren Verband aus- Tagungen.
danke allen Athleten, Trainern, Verantwortli- schlaggebend sein, mit den Qualifikations- Was den Fortgang der Renovierungsarbeiten
chen unseres Verbandes und der Clubs sowie plätzen für die Olympischen Spiele 2016 im am Rotsee anbetrifft, warten wir auf die Bau-
den Sponsoren und freiwilligen Helfern herz- Visier. Unsere Zielsetzungen mit drei Quo- bewilligung, die noch vor Ende Jahr erteilt
lich für die bemerkenswerte geleistete Arbeit, tenlätzen sind zwar ehrgeizig, aber realisier- werden sollte. Falls es keine Einsprachen gibt,
die es unserem Schiff erlaubt hat, dank den bar. Wir verfügen über alle Elemente, um zu können wir mit der Realisierung dieses Pro-
gemeinsamen Bemühungen jedes Einzelnen reüssieren, andere Nationen haben diese aber jektes vorwärts machen, was wir alle mit einer
den Kurs in Richtung der angestrebten Ziele auch. Entscheidend werden also die Details gewissen Ungeduld erwarten und damit die
weiterzuverfolgen. Mein Dank geht auch an sein. Um alle Trümpfe ausspielen zu können, unermüdliche Arbeit der NAR belohnt sehen.
den SC Arbon für die tadellose Organisation werden wir unter anderem unseren techni- Abschliessend lege ich Wert darauf, Franz
der kürzlichen 142. Delegiertenversamm- schen Stab ergänzen. Unsere Investitionen in Gravenhorst für die Verleihung des Parmigia-
lung. Diese hat es gestattet, die Arbeit und die Sachen Anstrengungen, Opfer, Arbeit und ni Spirit Award 2014 für die Verbreitung der
gesellige Seite zur grossen Zufriedenheit aller Ausdauer in Verbindung mit einer verviel- Werte unseres Sports und deren Umsetzung
zu kombinieren. An dieser Versammlung fachten Motivation und einem nie nach- in die Praxis zu beglückwünschen.
wurde Ian Wright, der neue Head Coach, den lassenden Enthusiasmus können gar nicht Ich wünsche Ihnen allen geruhsame Festtage
Delegierten vorgestellt. Bei dieser Gelegen- anders als Früchte tragen! und ein vorzügliches Jahr 2015, in dem wir
heit wünsche ich ihm ein weiteres Mal viel Ich freue mich, Ihnen ankündigen zu kön- unser Bestmögliches tun werden, damit unser
Erfolg bei dieser neuen Herausforderung und nen, dass wir für nächstes Jahr auch für die Schiff weiterhin auf der Erfolgswelle gleitet!
dass die Winde für ihn günstig wehen wer- Fitnessruderer ein reichhaltiges Programm Stéphane Trachsler, Präsident SRV
den. Das gleiche gilt auch für Andi Csonka, zusammengestellt haben mit vor allem dem (Übersetzung Max Schaer)
pa r o l a d e l p r e s i d e n t e
E la nave va!
Alla fine del secondo anno del mio mandato nomina a responsabile del settore competi- la seconda uscita nazionale di diporto e diversi
quale Presidente della FSSC posso tivo è stata confermata dai Delegati. corsi concernenti la tecnica e la sicurezza.
constatare con piacere che, malgrado qualche Per i nostri competitori e per la Federa- Per quel che concerne i lavori di rinnovamen-
imprevisto, la nave della nostra Fede- zione l’anno prossimo sarà un anno cruciale: to al Rotsee siamo in attesa del permesso di
razione mantiene la sua corsa. Ci tengo a nel mirino l’assegnazione dei posti per le costruzione che dovrebbe arrivare entro la
ringraziare calorosamente tutti gli atleti, gli qualificazioni ai Giochi Olimpici 2016. I fine dell’anno. Se non ci saranno opposizioni
allenatori, i responsabili della nostra Federa- nostri obiettivi sono sicuramente ambiziosi potremo completare la realizzazione di questo
zione e delle Società come pure gli sponsors (tre posti) tuttavia realistici. Possediamo tutti progetto che tutti attendiamo con una certa
ed i volontari per il grande lavoro svolto che gli elementi necessari alla riuscita. Anche le impazienza vedendo pure l’infaticabile lavoro
ha permesso alla nave, grazie agli sforzi con- altre nazioni li posseggono: saranno quindi i della NAR finalmente ricompensato.
giunti di ognuno, di mantenere la rotta verso dettagli a fare la differenza. Alfine di mettere Prima di concludere mi felicito con Franz
gli obiettivi fissati. Ringrazio pure il S.C. tutti i punti di forza dalla nostra parte cerche- Gravenhorst pere essere stato insignito del
Arbon per la perfetta organizzazione della remo anche, tra l’altro, di completare il nostro Parmigiani Spirit Award 2014 il cui fine è di
142ma Assemblea dei Delegati che ha permes- staff tecnico. I nostri investimenti in sforzi, mettere in pratica e contribuire alla diffusio-
so di unire il lavoro alla convivialità a piena sacrifici, lavoro e perseveranza supportati da ne dei valori del nostro sport.
soddisfazione di tutti i presenti. Durante un grandissimo entusiasmo, non potranno Auguro a tutti voi serene Feste di Fine Anno
l’assemblea il nuovo Head Coach Ian Wright che portare frutti! ed un eccellente 2015 nel corso del quale dare-
è stato presentato ai Delegati e colgo l’occa- Ho il piacere di comunicarvi che, per l’anno mo il massimo affinché la nostra nave possa
sione per augurargli «buon vento» e pieno prossimo, abbiamo preparato un ricco pro- continuare la sua rotta sulle onde del successo!
successo in questa sua nuova avventura. I gramma anche per i nostri non agonistici: sicu- Stéphane Trachsler, Presidente FSSC
medesimi auguri anche a Andi Csonka la cui ramente il terzo Mini Masters Camp a Sarnen, (traduzione Marco Rezzonico)
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spitzensport
Christian Stofer: Ein gutes Jahr
mit einigen Unwägbarkeiten
Beinahe nahtlos konnte der SRV und Störend war sicherlich der mitten in der
Foto: Stöh Grünig
seine Athleten an das nach 14 Jahren 4-Jahres-Periode im Hinblick auf Rio zu
erfolgreichste Ruderjahr 2013 an- verzeichnende abrupte Abgang von Head-
knüpfen. Vor allem in der Breite coach Simon Cox?
konnte nochmals rangmässig − ob Der Entscheid von Simon Cox ist zu respektie-
Elite, U23 oder Junioren − ein Schritt ren und basiert auf beruflichen Gründen. Der
nach vorne gemacht werden. Unüb- Schweizer Rudersport verdankt Simon Cox
lich, dass mitten in die Halbzeit des sehr viel, wurden doch in seiner Zeit als Junio-
auf Rio 2016 mündenden 4-Jahres- ren-Nationaltrainer, als Leichtgewichts-Pro-
Zyklus der Rücktritt des Headcoachs jekttrainer und als Headcoach zahlreiche
erfolgte. Glücklicherweise konnte Medaillenerfolge erzielt und es konnte eine
mit dem Neuseeländer Ian Wright neue Athletengeneration aufgebaut werden.
rasch eine verheissungsvolle Nach- Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Wir mussten
folgelösung gefunden werden. Seit aber sehr bald an die Organisation der Zukunft
November hat er nun den Lead im sche Saison steigen, denn wir haben im Män- denken und schnell Entscheide treffen, da das
sportlichen Bereich in Sarnen über- nerbereich ein sehr gutes Athletenpotenzial Training für die neue Saison ja bereits begon-
nommen. SRV-Direktor Christian Sto- und bei den Frauen haben wir mit einer klei- nen hatte.
fer bewertet die abgelaufene Saison. nen Gruppe grosse Fortschritte erzielt. Ian Wright hat bereits ab November seine
Was würdest Du als Bemerkenswertestes Tätigkeit aufgenommen. Wie war es
Christian, welches Fazit ziehst Du aus der Saison bezeichnen ? möglich, so rasch eine adäquate Nach-
SRV-Warte für die abgelaufene Saison? Für mich gab es ganz viele schöne Momente. folgelösung zu finden?
2014 war eine sehr erfolgreiche Saison für die Die Titelverteidigungen des U23-Doppel- Wir hatten im Sommer eine Stelle als Natio-
SRV-Nationalmannschaften. Die Zielsetzun- vierers (Barnabé Delarze, Roman Röösli, naltrainer Olympiaprojekte international aus-
gen, welche für die jeweiligen Wettkämpfe vor- Augustin Maillefer und Damien Tollardo) an geschrieben. Wir erhielten dafür unter anderen
gegeben waren, wurden beinahe zu 100% der U23-WM in Varese sowie von Lucas auch die Bewerbung von Ian Wright. Wir stan-
erfüllt. Das zeigt die Qualität der Mannschaf- Tramèr/Simon Niepmann an der EM in Bel- den im Sommer mit ihm mehrmals in Kontakt
ten, die gute Vorbereitung der Wettkämpfe grad und der WM in Amsterdam waren schon und wurden uns einig über die Zusammen-
durch die Athleten und Trainer sowie den Weltklasse. SRV-Mannschaften haben gleich arbeit. Nachdem die Headcoach-Position frei
Rennspirit, den unsere Mannschaften auf den drei internationale Titel in einer einzigen wurde, war er unsere erste Wahl, da er in den
internationalen Regattastrecken zeigten. Wir Saison verteidigt. Das ist einmalig in der letzten Jahren bereits in Neuseeland erfolgreich
dürfen jedoch nicht darüber hinwegsehen, Geschichte des Schweizer Rudersports. als Headcoach tätig war.
dass 2014 nicht alles gelungen ist. Der Schritt Gibt es Entwicklungen, die nicht den Auch Edouard Blanc ist wieder an Bord.
in olympische Bootsklassen steht teilweise Erwartungen entsprachen? Ist das Trainerteam nun wieder so zusam-
noch an und die Spitze ist nach wie vor schmal. Ja, auch die gibt es. Es ist aus verschiedenen mengestellt, wie es nötig ist, um seriös auf
Dabei war es sicherlich nicht einfach, Gründen nicht gelungen, im Leichtgewichts- allen Stufen arbeiten zu können?
den Level des Vorjahres zu halten? bereich einen leichten Riemen-Vierer schon in Noch nicht, wir arbeiten weiter daran. Edouard
Es ist immer so, dass die Dichte in allen Boots- dieser Saison zu bilden. Es ist und bleibt eine Blanc übernimmt bis im März die Betreuung
klassen im Vergleich zum nacholympischen Zielsetzung des SRV, beide Quotenplätze im der Athleten in der Spitzensport-RS. Danach
Jahr wieder zunimmt. Und für die nächste leichten Männerbereich gewinnen zu können. wird er sich vollständig auf die Betreuung
Saison wird der Kampf um Medaillen, Final- Zudem gab es nebst der Kündigung des Head- von Mannschaften auf Nachwuchsebene (U23
plätze und letztlich olympische Quotenplätze coachs auch Rücktritte von talentierten Nach- und Junioren/-innen) konzentrieren. Das
noch härter. Es war gut zu sehen, dass fast alle wuchs-Athleten, die uns eher überraschend heisst, dass wir für die Olympiaprojekte und
Schweizer Boote diese Entwicklung in ihren erreicht haben. Das schmälert einerseits das als Verstärkung für Ian Wright zusätzliche Trai-
Bootsklassen mitmachen konnten. Auf den Athletenpotenzial für die Bildung von schlag- nerressourcen brauchen. Michael Erdlen wird
Lorbeeren der Vergangenheit lässt sich zwar kräftigen Mannschaften, andererseits schmerzt die Betreuung der Elite-Mannschaften im
aufbauen, aber jede Mannschaft muss sich in es mich jedes Mal, wenn Athleten nicht ihr gan- Kraftraum übernehmen. Anne-Marie Howald
jeder Saison immer wieder neu beweisen. Wir zes Talent ausschöpfen wollen und wir alle nie hat seit letztem Sommer ebenfalls mit sehr viel
dürfen aber zuversichtlich in die vorolympi- wissen, was eigentlich möglich gewesen wäre. Flexibilität und persönlichem Engagement
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spitzensport
mitgeholfen, die Aktivitäten im Elitebereich Der Juniorenprozess 2014 ist aus meiner Sicht klassen fokussieren. Die SRV-Zielsetzung be-
durchzuführen. Dank der Verpflichtung von mehrheitlich sehr gut gelaufen. Die Anpassun- steht in der Qualifikation von drei Booten für
Edouard Blanc erhält sie inskünftig zusätzliche gen in den Selektionsprozessen, verbunden die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro
Unterstützung für den Nachwuchsbereich. mit den trainingsinhaltlichen Neuerungen 2016. Dazu haben wir als Qualifikationsmög-
Im Frauenbereich hat sich in den letzten (z.B. Einführung von Trainingstests wie lich-keiten die WM in Aiguebelette sowie die
Monaten gezeigt, dass doch einiges an 12-Minuten-Lauf) haben ihre Wirkung Olympia-Qualifikationsregatta auf dem Rot-
Potential vorhanden ist? gezeigt. Sowohl an der Junioren-EM in Haze- see im Mai 2016. Das ist sehr ambitiös und
Die Fortschritte im Frauenbereich waren in winkel wie auch an der Junioren-WM in erfordert in den nächsten Monaten harte
der Tat feststellbar. Der achte Platz von Jeanni- Hamburg haben die Schwerpunktboote gute Trainingsarbeit sowie viel Wettkampfhärte
ne Gmelin an der EM in Belgrad, die Fort- Resultate erzielt. Skiffier Jacob Blankenberger in den entscheidenden Rennen. Momentan
schritte von Patricia Merz/Frédérique Rol hatte die Saison bei den Junioren dominiert, steht der Zähler bei «Null». Es liegt nun
während der ganzen Saison oder der dritte stellte einen neuen Rekord für die Swiss an den Nationaltrainern, die vielverspre-
Platz des U23-Doppelvierers Leichtgewichte Indoors auf, wurde mit einer Junioren-EM- chendsten Bootsklassen und Mannschafts-
mit Pauline Delacroix, Fanny Belais, Adeline Silbermedaille belohnt und erreichte an der kombinationen zu eruieren und die Boote
Seydoux und Leanne Kunz sind positive Sig- Junioren-WM den vierten Platz bei garstigen entsprechend vorzubereiten, damit die Ziel-
nale. Sie dürfen jedoch nicht darüber hinweg- Ruderverhältnissen. Zudem waren in der setzung erreicht werden kann. Wir werden
täuschen, dass wir hier nach wie vor sehr weni- Delegation für die Junioren-WM viele 17- auch ver-suchen, die sich bietenden Qualifi-
ge Athletinnen haben, welche bereit sind, den jährige Junioren/-innen dabei, mit welchen kationschancen und unser Athletenpotenzial
Weg des Spitzensports zu gehen. Jeannine ein weiterer Aufbau gemacht werden kann. aufeinander abzustimmen. Ich erinnere hier
Gmelin geht diesen Weg konsequent, ist sie Im nächsten Jahr geht es bereits um die daran, dass die FISA (Internationaler Ruder-
doch als erste Ruderin in die Spitzensport-RS Olympia-Quotenplätze anlässlich der WM verband), im Vergleich zu London 2012,
selektioniert worden. in Aiguebelette. Wie sieht das Szenario Quotenplätze von den Männern (z.B. drei
Auch bei den Junioren war doch − nach darauf hinauslaufend aus? Männer-Doppelvierer weniger für Rio 2016)
einem Baissejahr mit nur einem Boot an der Wir werden uns im Rahmen der Mann- zu den Frauen verschoben hat.
WM − wieder Morgenröte zu konstatieren? schaftsbildung auf die olympischen Boots- Interview: Jürg Trittibach
Winterzeit, ruhige Zeit,
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spitzensport
Lucas Tramèr: Vier inter-
nationale Titel in zwei Jahren!
Mit dem an der WM in Amsterdam schlagen, konnten mehrere Wochen lang WM in Aiguebelette einen Quotenplatz
zusammen mit Bootspartner Simon nicht planmässig trainieren, und dazu machte holen. Wenn ich auf diesem Weg noch
Niepmann errungenen Titel ging mir mein Knie wieder Sorgen. Ab der EM in Medaillen gewinnen kann, umso besser!
eine 2-jährige Zweier-ohne-Phase zu Belgrad ging es dann nur noch aufwärts, wir Gibt es eine Präferenz der Bootsklasse...
Ende. Die Ausbeute war mit insge- hatten keinen einzigen Ausfall mehr und oder muss man einfach für jede Variante
samt 4 Titeln an Europa- und Welt- konnten den Trainingsplan voll durchziehen. offen sein?
meisterschaften hervorragend. Im Der Patzer im WM-Vorlauf kam sehr überra- Man muss für alles offen sein. Als Leichtge-
Hinblick auf Olympia 2016 werden schend, doch dank der guten Vorbereitung wicht ist es relativ einfach, da gibt es nur zwei
nun in Richtung olympische Boots- hatten wir die nötigen Reserven, um die ganze Möglichkeiten, entweder Vierer oder Doppel-
klassen − der Vierer-ohne und der Sache noch zu drehen! zweier. Im Vierer habe ich deutlich mehr
Doppelzweier − die Karten im SRV- Erfahrung als im Doppelzweier und es würde
Kader neu gemischt. Lucas Tramèr mich auch reizen, die Herausforderung in die-
äussert sich zum Saisonverlauf und ser Bootsklasse wieder aufzunehmen. Doch
wagt den Blick auf die neue Saison. auch der Doppelzweier ist für mich eine
Option, schlussendlich will ich einfach im
In den beiden letzten Jahren gewannst Du schnellsten Boot sitzen. Welches dieses ist,
mit Partner Simon Niepmann alles was muss der Nationaltrainer aufgrund unserer
international von Belang war (je 2 EM- Leistungen entscheiden.
und WM-Titel)! Und der WM-Finallauf Im eher unüblichen und ungünstigen
war beeindruckend! Wie war das möglich? Moment − mitten im Olympiazyklus −
Hinter all den Medaillen steckt natürlich viel ist der Headcoach-Wechsel zu registrieren.
hartes Training. Die Basis für diese Erfolge Wie gehst Du mit dieser kurzfristigen
haben wir nicht nur in den letzten zwei Jahren Änderung um? Ian Wright ist erst einige
gelegt, sondern schon in den Jahren zuvor, als Wochen im neuen Amt. Wie ist der erste
wir noch in anderen Booten unterwegs waren. Eindruck, den der neue Headcoach bei
Im Rudern ist es oft so, dass es eine gewisse Dir hinterlässt?
Zeit braucht, bis man die Früchte seiner Arbeit Sowohl für Ian als auch für uns Athleten ist es
ernten kann. Ex-Nationaltrainer Simon Cox eine grosse Herausforderung. Es gibt viele
hatte einen grossen Anteil an unseren Erfol- Änderungen, sowohl in der Trainingsphiloso-
gen. Er hat es geschafft, uns zu fordern, ohne phie, der Rudertechnik, der Mentalität und
uns zu überfordern. Diese Balance war für uns dem Teamgedanken. Der erste Eindruck ist
essentiell. Unsere Trainingsplanung ist voll durchaus positiv, und ich bin davon über-
aufgegangen, und wir waren stets Ende Saison zeugt, dass wir von seinen Ideen profitieren
in bester Verfassung. Im Hinblick auf Rio werden nun alle dem können, um uns weiterzuentwickeln.
Scheinbar lief in diese Zeitspanne, ausser Leichtgewichts-Kader zugehörigen Athleten Versprichst Du Dir allenfalls nützliche
dem Schreckmoment − Dein Schwächean- den Fokus auf die beiden olympischen Impulse und neue Ansichten, die Dich
fall im Vorlauf der WM in Amsterdam −, Bootsklassen richten. Wie gehst Du diese weiterbringen können?
alles optimal? Oder gab es, für den Nicht- Herausforderung an? Ja natürlich. Es ist immer gut, die Trainingsrei-
insider nicht einsehbar, auch Schwierigkei- Die Ausgangslage ist unvergleichbar mit vor 4 ze zu variieren, damit der Körper immer neu
ten zu überwinden? Jahren, als das Projektboot für London klar gefordert wird. Rudertechnisch werden wir
Es lief vieles optimal, aber nicht alles. Ich der Leichtgewichtsvierer war. Es gibt nun uns allmählich dem neuseeländischen Ruder-
konnte aufgrund einer Knieverletzung erst im mehr als eine Möglichkeit, sich für Rio 2016 schlag annähren, was noch etwas gewöh-
November mit dem Training beginnen. Dann zu qualifizieren. Mit Simon hatten wir zwei nungsbedürftig ist, uns aber hoffentlich helfen
hatten wir beide einen sehr guten Winter, sind sehr gute Saisons im Zweier, doch jetzt ist wird, unser Boot noch effizienter fortzubewe-
u.a persönliche Bestzeiten auf dem Ergometer unser Fokus auf den olympischen Bootsklas- gen.
gefahren, und waren an den Langstreckentests sen. Mein Ziel ist klar: ich will nächste Saison Je näher die olympischen Spiele rücken,
im Skiff immer gut unterwegs. Zu Saisonbe- am Weltcupfinale auf dem Rotsee im Schwei- desto mehr Profi musst Du sein. Wie sieht
ginn waren wir dann beide wieder leicht ange- zer Flagschiff im Finale stehen sowie an der Deine Balance bezüglich Studium und
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Spitzensport in diesen beiden Vorolympia- deutlich weniger Zeit in Anspruch nehmen, Ich schätze mich sehr glücklich, auf Sponsoren
jahren aus? als die bisherigen Vorlesungen. Grundsätzlich und andere Unterstützer zählen zu dürfen, die
Ich folge bis Weihnachten noch den ganz nor- geniesse ich das Doppelleben als Spitzenport- mir ein finanziell sorgenfreies Leben als Spit-
malen Studienplan. Im Januar habe ich noch ler und Medizinstudent sehr, jedoch freue ich zensportler ermöglichen. Als Ruderer wird
eine letzte Prüfung, bevor ich mich vorüberge- mich auch auf die kommende Entlastung. man nicht reich, aber es ist durchaus möglich,
hend von den Vorlesungen verabschieden wer- Verfügst Du über Sponsoren und Unter- davon zu leben. Solange ich genügend Geld
de, um mich vermehrt dem Sport zu widmen. stützer, die Dir das Ruderleben in einer für meine Wohnung, die Trainingskosten, das
Um den akademischen Rhythmus nicht ganz Weise erleichtern, dass Du ohne grosse Studium und genug zu essen habe, bin ich
zu verlieren, werde ich im März beginnen mei- Sorgen Deine weitere Karriere bzw. das glücklich: Mehr brauche ich nicht.
ne Masterarbeit zu schreiben. Diese sollte aber grosse Ziel Rio verfolgen kannst? Interview: Jürg Trittibach
Fotos: Detlev Seyb/Swiss Rowing
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rudern aviron canottaggio 6 | 14 | 9leistungssport
Armadacup: Neun Kilometer
mit Kurven und Tücken
Wenn sich einem grossen Harst Ju-
Foto: Bernhard Marbach
nioren und ambitionierten Breiten-
sportlern die Gelegenheit bietet, mit
gestandenen Top-Ruderern zusam-
men zu einem Massenstartrennen
anzutreten, ist Armadacup-Zeit: Auf
dem Wohlensee, der gestauten Aare
zwischen dem Kraftwerk Mühleberg
und dem Bremgartenwald.
In der Werkbucht am Stauwehr hatten sich
schlussendlich 270 Boote zum Start aufge-
reiht. In Reihen von 25 Booten zu jeweils 20
Männern und 5 Frauen. Nachdem sie alle
minutenlang mit geschulterten Einern
gewartet hatten bis sie Einwassern und zum
Start aufrudern konnten. Ein Spektakel Emma Twigg (Neuseeland) − bereits zum vierten Mal − und Damir Martin (Kroatien) waren
dann der Massenstart. Mit dem Startschuss die nicht unerwarteten Sieger der bereits 28. Austragung des Armadacups.
kochte der See: Alle Skiffiers strebten mit
Vollgas auf die erste 90°-Kurve nach 700 Wer im grossen Pulk unterwegs war, musste Rosset (Seeclub Sempach) folgten auf den
Metern zu, um sich eine günstige Ausgangs- mit Berührungen von Konkurrenzbooten Rängen 11 und 12.
lage zu ergattern. Die ideale Linienführung im Rennverlauf rechnen. Und das Warten − wie beim Startprozedere
zu finden ist oft ein Kunststück oder ein Gleich nach dem Start bildete die Creme des − wiederholte sich auch nach der Zieldurch-
Glücksfall, weil der zunehmend verlandende Teilnehmerfeldes die Spitzengruppe, aus fahrt. Es dauerte im Gedränge und Gewusel
Wohlensee seine Tücken hat. In Form von welcher sich rasch der kroatische Mit- seine Zeit, bis alle Teilnehmerinnen und
Sandbänken, aber auch Wassergras und favorit und zweifache Weltmeister im Dop- Teilnehmer an einem der schmalen Pon-
Schilfbewuchs. Und nicht zuletzt warteten pelvierer, Damir Martin, die Führung tons ihren Platz zum Aussteigen gefunden
insgesamt sieben Kurven auf die Ruderer. sicherte und sich durchsetzte. Dies nach hatten. Jürg Trittibach
einer durch eine Rückenverletzung ver-
Foto: Photopress/Peter Klaunzer
pfuschten Saison. Stark die Ruderer aus
dem deutschen Leichtgewichtskader, Moritz
Moos und Jason Osborne, die auf den Plät-
zen folgten. Bestklassierter Schweizer war
Vorjahressieger Nico Stahlberg (Ruderclub
Kreuzlingen), welcher auf dem 10. Rang ins
Ziel kam. Ihm folgten dichtauf Roman
Röösli (Seeclub Sempach) und Michael
Schmid (Seeclub Luzern) auf den Folgeplät-
zen.
Bei den Frauen gewann nicht unerwartet die
diesjährieg Skiffweltmeisterin Emma Twigg
aus Neuseeland souverän vor Lina Saltyte
aus Litauen und der bereits im letzten Jahr
vorteilhaft platzierten deutschen Juniorin
Kathrin Morbe. Als erste Schweizerin klas-
sierte sich Patricia Merz (See-Club Zug) auf
dem guten 8. Platz. Die Juniorin Serafina
Merloni (Seeclub Stansstad) und Valérie Warten beim Auswassern gehört auch zum Cup.
10 | rudern aviron canottaggio 6 | 14LEISTUNGS s p o r t
BaselHead: Frankreichs Top-
Achter bricht den eigenen Rekord
Die Podestplätze beim BaselHead
teilten sich dort bekannte Teams mit
ganz neuen Teilnehmern. Die Kate-
goriengewinner kamen aus Nancy,
Prag, Wien und Rotterdam. Dem
französischen Nationalkader gelang
der Tagessieg in Rekordzeit vor dem
Schweizer Achter.
In ziemlich genau 19 Minuten legte das
Leistungszentrum Nancy die 6,4 Kilometer
durch die Basler Stadtmitte zurück. Damit Die Grossbasler Kulisse, die Mittlere Brücke und das Münster: Typische BaselHead-Atmosphäre.
verbesserten die französischen Olympia-
Für eine Überraschung bei den älteren Jahr-
aspiranten ihren eigenen Streckenrekord
gängen sorgte das Masters-Boot der KZRV
deutlich. Der Schweizerische Ruderverband
De Maas. Die Rotterdamer Männer schlu-
wurde mit grossem Abstand vor VK Mladost
gen den gastgebenden RC Rheinfelden,
aus Kroatien Zweiter. Weltmeister Simon
mehrmalige Sieger der vergangenen Jahre.
Niepmann aus Basel/Grenzach zeigte sich
Bei den Masters-Frauen gab es für einen
mit der Leistung seines Teams zufrieden. Bei
weiteren Ausrichterverein einen Podest-
den Elite-Frauen setzte Slavia Prag ihre Sie-
platz: Der Basler Ruder-Club wurde Dritter
gesserie ungefährdet fort. Nur das Team «RC
hinter Slavia Prag und dem Polytechniker
Zürich & Friends» vermochte ebenfalls die
Ruderclub Zürich.
Marke von 23 Minuten zu unterbieten. Die
«Dieses Jahr nahmen fast 90 Boote am Ren-
Kaderathletinnen Jean-nine Gmelin und
nen teil, wesentlich mehr als je zuvor», sagte
Pascale Walker fuhren mit ihren Kollegin-
Martin Steiger, Co-Präsident des Organisa-
nen über 70 Sekunden schneller als die dritt-
tionskomitees. «Unser Rezept mit schöner
platzierten Französinnen aus Nancy.
Strecke, anspruchsvoller Wende und gross-
Bei den Junioren ging der Sieg an den erst-
zügigen Preisen kommt international gut
malig teilnehmenden Club LIA aus Wien.
an und das Basler Publikum geniesst ein
Acht Sekunden dahinter kam der U19-
spannendes Ruderprogramm.»
Achter des niederländischen Ruderverbands
Für die Teilnahme an allen fünf bisherigen
ins Ziel. Die Juniorin-Kategorie gewannen
Rennen gab es von Co-Präsidentin Sabine
die Prager Bohemians vor «Thors Töchtern»
vom Ruderclub Zürich. Horvath Dankespräsente für sieben Clubs
aus der Schweiz,
Deutschland und der
Tschechischen Repu-
blik. «Jetzt freuen wir
uns auf den 14.
November 2015 und
die Vergabe des näch-
Masters Camp 2015 Varese sten Trophy-Achters
an den punktbesten
Verein», erklärte sie.
www.rowandrow.ch / info@rowandrow.ch
Nach zwei Dritteln
der jetzigen Wertung
Skifftage 2015 Sarnen führt Slavia Prag das
Feld an. Paul Castle
rudern aviron canottaggio 6 | 14 | 11spitzensport
SRV-Headcoach Ian Wright freut
sich auf seine neue Aufgabe
Anfangs November hat der neu ver- leten, die sich jetzt noch in der Junioren-
Foto: Krys Szatsznajder
pflichtete Nationalcoach Ian Wright oder U23-Kategorie befinden. Eine weitere
seine Arbeit mit dem SRV-Elitekader Herausforderung wird sein, das Programm
aufgenommen. Der Herausforde- zu verstärken und so eine grössere Anzahl
rungen gibt es viele. Bereits 2015 von Athleten heranzuziehen, welche für
geht es darum, sich anlässlich der einen gesunden Konkurrenzkampf sorgen
Weltmeisterschaften in Aiguebelette können. Das Schweizer Programm braucht
den Ausmarchungen um die Quoten- motivierte Sportler, die bereit sind, alles zu
plätze für die olympischen Spiele tun was es braucht, um sich und sein Land
in Rio zu stellen. Wir haben uns mit mit Stolz und Ehre zu vertreten.
dem Neuseeländer, seines Zeichens Wie gut kennen Sie die Schweizer
Olympiamedaillengewinner 1988 in Ruderszene bzw. die Schweiz?
Seoul und in Neuseeland vorgängig Als ich der Job angeboten bekam, habe ich
zuständig für die grossen U23-Boote, mich ziemlich intensiv mit dem Schweizer
über sein neues Tätigkeitsfeld in der Rudersport und seiner Geschichte befasst.
Schweiz unterhalten. Zudem: Seit ich in der Schweiz bin, hatte
ich die Gelegenheit, die SRV-Vorstandsmit-
Welcome, Ian Wright, in der Schweizer Harry gesagt haben könnte. Und natürlich glieder zu treffen, die mir hilfreich zur Seite
Ruderszene! ist mir auch Harrys Liebe zum technischen standen und mich darüber informierten,
Danke, ich freue mich, hier in der Schweiz Detail genauso wichtig. Es ist mir aufgefal- wie die Dinge hierzulande funktionieren.
zu sein! len, wie präsent das Wirken Harrys in der Ich hatte bereits auch die Möglichkeit, eini-
Auf einer neuseeländischen Plattform Schweiz noch ist und wie liebevoll sich vie- ge Klubs zu besuchen, um ein Gefühl für
(Stuff.co.nz) konnte man lesen, dass Sie le Menschen, die ich seit meiner Ankunft die Situation der schweizerischen Ruderba-
dort als «Ian the Wright man for Swiss vor einigen Wochen gesprochen habe, an sis zu bekommen.
rowing job» bezeichnet wurden. Gefällt Harry erinnern. Die schweizerische Ruderszene hat immer
Ihnen diese Aussage? Sie wechselten von der dominierenden einen guten Ruf gehabt, und ich wurde mit
Natürlich ist dies ein Spiel mit Worten, weil Rudernation Neuseeland in die zwar der Schweiz im Laufe der Zeit vertraut.
mein Nachname Wright ist. Aber ich fühle, aufstrebende, aber doch «kleine» Einerseits weil ich bereits als Athlet in Sar-
dass ich tatsächlich der richtige Mann für Schweiz. Welches ist die Challenge? nen trainiert habe und anderseits auch
den Job bin. Ich bin in den letzten 17 Jah- Ja, zurzeit ist Neuseeland eine dominieren- durch meine häufigen Reisen mit der neu-
ren ausbildungsmässig durch die Neusee- de Rudernnation. Aber es ist noch nicht so seeländischen Mannschaft für die Weltcup-
land-Schule gegangen, habe Erfahrungen lange her, dass das neuseeländische Hoch- rennen an den Rotsee.
auf Clubebene und im Hochleistungssport leistungszentrum aus einem kleinen grünen Sie steigen inmitten des 4-Jahres-Zyklus
gemacht und es war schon immer mein Schuppen auf der Rückseite des Bootsparks für die olympischen Spiele in Ihre neue
Ehrgeiz, als Trainer auf höchstem Niveau am Lake Karapiro bestand. Mit gerade drei Aufgabe ein. Welche Punkte gibt es bei
für ein Länder-Eliteprogramm zuständig zu Personen als Vollzeitpersonal: Coach Dick diesem heiklen Zeitpunkt zu beachten?
sein. Tonks, einer Person für die Administration Tatsächlich, es ist spät im olympischen
Nach Harry Mahon sind Sie nun der und einem Physiologen. Deshalb glaube Zyklus mit der Olympiaqualifikation «just
zweite Neuseeländer, der in der Schweiz ich, dass es auch in der Schweiz − mit der around the corner» im nächsten Jahr. Ich
Spuren hinterlassen will. Haben Sie ihn Hilfe der schweizerischen Rudergemein- habe bereits einige Ansätze von potenziel-
noch gekannt bzw. hat er eine Bedeu- schaft − möglich sein sollte, dasselbe zu len Bootsbesatzungen gesehen; allerdings
tung für Sie? vollbringen. bin noch zu wenig lange hier, um Konkre-
Ja, ich kannte Harry sehr gut. Er war sowohl Ich denke, die Herausforderung wird sein, tes zu sagen. Es ist wichtig, dass die Athle-
mein Trainer in meinem Club als auch auf die aktuelle Mannschaft von Seniorenrude- ten wissen, dass uns ein harter Weg bevor-
Nationalmannschaftsebene, und war auch rern technisch voranzubringen als auch die steht und sich bewusst sind, was es alles
so etwas wie ein Mentor für mich. Ich nächste Generation der Schweizer Eliteru- braucht. Und im Vorfeld der Olym-
ertappe mich oft dabei, dass ich manchmal, derer zu finden, die für die olympischen pia-Qualifikation ist es ohnehin immer so,
wenn ich trainiere, Dinge sage, die auch Spiele 2020 in Tokyo in Frage kommt. Ath- dass alle Länder noch einen Zacken zulegen
12 | rudern aviron canottaggio 6 | 14spitzensport
und noch härter trainieren. Das Trainings- nächsten Schritt zu tun und die Athleten starten und das Programm in den nächsten
programm ist jetzt noch stärker zentrali- noch kompetitiver für den Seniorenlevel zu Jahren weiter entwickeln und wachsen las-
siert; das heisst, dass die Athleten noch ver- machen. Im vergangenen Jahr kamen die sen.
mehrt zusammen trainieren und viel mehr Schweizer Medaillen bei den Weltmeister- Daraus folgert auch, dass Sie vor allem
Arbeit auf dem Wasser anstehen wird, als schaften aus den nichtolympischen Leicht- Riemenruderer unter Ihren Fittichen
dies bisher der Fall war. Ich bringe meine gewichts-Bootsklassen. Wir müssen nun hatten. Macht das für Sie einen Unter-
Erfahrungen aus der neuseeländischen die Talente der Athleten bündeln und die schied?
«Erfolgskultur» mit und bin daran, diese optimalen Zusammensetzungen für die Bil- Ich habe auch viele kleine Boote, sowohl im
an die Bedürfnisse der Schweizer Sportler dung der Boote in den olympischen Klas- Riemen- und Skullbereich, trainiert. Da
anzupassen. sen finden. die Schweiz derzeit vor allem über Skuller
Wenn man einen solchen Job annimmt, Sie haben Ihre grössten Erfolge im verfügt, werden wir uns auf unsere Stärken
kann man sich sicherlich mit den strate- Coaching von Grossbooten erzielt. In der konzentrieren und zugleich an unseren
gischen Zielen des neuen Arbeitgebers Schweiz gibt es nicht so viele kompetitive Schwächen arbeiten.
identifizieren. Wie gehen Sie mit der − Ruderer wie in Ihrer Heimat, um in Wie würden Sie sich als Mensch
logischerweise − bereits ohne Ihr Zutun diesen Klassen international aufzutre- charakterisieren?
entstandene Schwerpunktsetzung des ten. Ist das ein Problem? Ich engagiere mich extrem dafür, das Beste zu
kommenden Jahres um? Es wäre natürlich gut, wenn wir Mann- tun, dass die zur Verfügung stehenden Res-
Wie ich erwähnt habe, bin ich erst einige schaften in allen Bootsklassen stellen könn- sourcen optimal genutzt werden, um eine
Wochen im Amt, aber ich arbeite eng mit ten, aber dies ist ein langer Weg. Anlässlich gute Mannschaft aufzubauen. Athleten dazu
SRV-Direktor Christian Stofer zusammen, des ersten Langstreckentests in Mulhouse zu bringen, dass sie jedes Mal eine gesunde
um meine Vorstellungen mit den bereits konnte ich alle Altersgruppen beobachten, Überzeugtheit mit aufs Wasser zu den Ren-
getroffenen früheren Entscheidungen in und gibt es einige gute Nachwuchsathleten, nen mitnehmen. Ich neige dazu, ein Perfek-
Einklang bringen und allfällige Probleme die aber betreut und ermutigt werden müs- tionist zu sein und ich hoffe, dass ich dies
aus der Welt schaffen zu können. Es ist sen, auch über das Juniorenalter dem Sport auch den Athleten näherbringen kann. Ich
unser Job, die richtigen Entscheidungen im treu zu bleiben, um so den Talentpool werde keinen Stein ungedreht und nichts
Athleteninteresse zu treffen, so dass diese wachsen zu lassen. unversucht lassen, damit die Athleten erfolg-
ihre ganze Energie auf das Schnellmachen Sie beginnen immer mit den Athleten, die reich sein können, wie sie es sich vorstellen.
der Boote konzentrieren können. aus dem vorherigen Coachingteam stam- Als Ex-Sportler bin ich nah bei den Athleten
Im nächsten Jahr geht es bereits um die men, und derzeit haben wir einige gute jun- und kann mich bei Bedarf in ihre Befindlich-
Olympia-Quotenplätze. Wie beurteilen ge schwere plus eine gute Gruppe von leich- keit einfühlen. Und wie ich in meinem
Sie die Situation? ten Skullern, die zu viel fähig sind. Die Jobinterview ausführte: Ich glaube, dass das
Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, aber Reihen der Frauen sind dünn besetzt. Da es Coachen von Ruderern mehr ist als nur ein
es gibt einige gute Athleten (plus die U23) viele junge Mädchen gibt, die Rudern, ist Job; es ist ein Lebensstil. Ich bin sicher, dass
in der Organisation; und das vorherige durchaus Potenzial vorhanden... und diese mir viele in der Schweiz tätige Trainer bei-
Coaching-Team hat in diesen Bereichen Gruppe möchte ich wachsen sehen. pflichten können.
einen guten Job gemacht. In den nächsten Und um ihre Frage direkt zu beantworten: Vielen Dank and good luck, Ian Wright!
8 Monaten müssen wir versuchen, den Nein, es ist kein Problem, dass wir klein Interview: Jürg Trittibach
Profil Ian Wright Grösste sportliche Erfolge als Aktiver:
Wegen Nichtgebrauch
1986 WM in Nottingham 7. Platz im
Geboren: 9. Dezember 1961 Achter sind die folgenden
Geburtsort: Wanganui, Neuseeland 1987 WM in Kopenhagen 8. Platz im ca. 30 Jahre alten Holzboote
Grösse: 1,89 m Achter Marke Stämpfli zu verkaufen:
Gewicht: 90 kg 1988 Olympische Spiele in Seoul Bronze-
Zivilstand: verheiratet, 4 Kinder medaille im Vierer mit Steuermann • Skiff, ruderbereit; gratis
Beruf(e): Lehrer und Rudercoach 1989 WM in Bled Bronzemedaille im Vierer
• Doppelzweier,
Grösste sportliche Erfolge als Coach: ohne Steuermann
2014 U23-WM in Varese Goldmedaille im 1990 WM in Tasmanien/Lake Barrington
umbaubar in Riemenboot,
Männer-Achter 5. Platz im Vierer ohne Steuermann ruderbereit;
2013 U23-WM in Linz-Ottensheim 1991 WM in Wien 6. Platz im Achter Fr. 1’000.−
Goldmedaille im Männer-Achter 1992 Olympische Spiele in Barcelona
2011 U23-WM in Amsterdam Silber- 11. Platz im Vierer mit Steuermann Standort der Boote:
medaille im Frauen-Achter 1995 Olympischee Spiele in Atlanta Untersee/TG.
2010 U23-WM in Brest Silbermedaille im 13. Platz im Vierer mit Steuermann Anfragen an hlo@lombard.ch
Frauen-Achter 31 neuseeländische Meistertitel
rudern aviron canottaggio 6 | 14 | 13bootsbau
Die neongelbe Bootsfarbe ist das
Markenzeichen von Empacher
Seit Jahr und Tag gehören die Innovation Empacher-Boote fast nur noch aus mit Koh-
gelben Boote aus Eberbach am Und selbstverständlich ist es das Bestreben lenstoff- oder Aramidfasern verstärkten
Neckar zu den Auffälligkeiten des Hauses Empacher, diese führende Positi- Kunstharzen. Eine Bauart, die seit den 80er
eines Grossteils der Regattaszene on auch fürderhin einzunehmen. Mit der Jahren immer weiterentwickelt wurde.
nationaler und internationaler Aufnahme der Inputs von Athleten und
Prägung. Was es alles brauchte, Trainern, aber auch gleichermassen von dem Firmenleitung
um diesen Status als führende die ganze Regattasaison vor Ort begleitende, Heute wird die Bootswerft − als Traditions-
Rennruder-Bootswerft zu erlangen von Co-Geschäftsführer Rainer Empacher unternehmen − bereits durch die dritte
und welche Ambitionen auch angeführte Empacher-Serviceteam wird ste- Generation der Familie Empacher geleitet.
künftig am Neckar gepflegt werden tige Innovation betrieben. Neue Bootsfor- Die beiden Brüder Helmut und Rainer sind
zeigt dieser Bericht auf. men und -risse sind das Resultat. So werden heute geschäftsführende Gesellschafter der
Fotos: © Empacher Werft
Firmensitz der Bootswerft Empacher in Eberbach am Neckar.
Führender Anbieter massgeschneiderte Boote, individuell an die Bootswerft. Helmut Empacher studierte
Wenn auf den Regattabahnen Boote in der Bedürfnisse der AthletInnen angepasst, aus Wirtschaftsingenieur an der TH Karlsruhe.
Farbe Gelb auffallen, weiss männiglich, dass über 35 verschiedenen Bootsformen und 1987 kehrte er − nach einem ersten, 1-jähri-
diese aus der Bootswerft Empacher aus -rissen, für Leichtgewichte und offene Klas- gen «Gastspiel» und einer Tätigkeit beim
Eberbach stammen. Seit vielen Jahren näm- sen, gefertigt. Und immer nur auf Bestel- Technologiekonzern MBB − als Geschäfts-
lich werden die Empacher-Boote in neon- lung und nie auf Stock. Aktuell bestehen führer in die Bootswerft Empacher zurück.
gelber Farbe gespritzt. Ein unverwechselba- Sein erster grosser Erfolg war die Neu-
Foto: Jürg Trittibach
res Erkennungs- und Markenzeichen. Und entwicklung des Achters K82 in Zu-
die Dichte der gelben Boote ist bei nationa- sammenarbeit mit Ralf Holtmeyer, der
len oder internationalen Bewerben bestän- 1988 den Deutschland-Achter nach 20
dig hoch. So auch an den Ruderweltmeister- Jahren wieder zur olympischen Goldmedail-
schaften dieses Jahres in Amsterdam: Nicht le in Seoul führte. Helmut Empacher führte
weniger als 12 von 22 Kategoriensiegen gin- neben der bereits in den Anfängen existie-
gen auf das Konto von Athleten, die mit renden EDV die innerbetriebliche Struktu-
Empacher-Booten fuhren. Und die Statistik rierung einer industriellen Produktionstech-
der olympischen Bootsklassen weist sogar nologie in der Firma ein. Eine CNC-gesteu-
eine Erfolgsquote von 64% aus, die mit den erte Oberfräsmaschine, Fertigungslinien,
Booten aus dem Neckartal errungen wur- Absaug- und Lüftungssysteme sowie neuer-
den. Damit hält die Marke Empacher seit Rainer Empacher und Christian Stofer lich vollklimatisierte Fertigungsräume wur-
Jahr und Tag die weltweite Spitzenposition stehen seit 2010 für eine gedeihliche den von ihm projektiert. Sein Bruder Rainer
unter den Anbietern von hochklassigen Zusammenarbeit zwischen der Bootswerft Empacher studierte Architektur in Italien
Rennruderbooten. Empacher und dem SRV. und trat 1988 in die Firma ein. Er nimmt im
14 | rudern aviron canottaggio 6 | 14bootsbau
Verkauf die individuelle Kundenberatung,
Marketing und Vertriebsaufgaben sowie
die Organisation des Regattaservices wahr.
Massgeblich war er bei den beiden Neu-
bauten, des Zentralbaus von 1989/90 und
des 1997 abgeschlossenen Erweiterungs-
baus, tätig. Noch immer unterstützt der in
den USA lebende Onkel Dieter Empacher,
seines Zeichens selbst erfolgreicher Schiffs-
bauingenieur, jedes Jahr für einige Wochen
das Team in Eberbach im hochmodernesn
Konstruktionsbüro bei der Entwicklungs- Blick in die Fabriaktionshallen in Eberbach.
arbeit. So werden im Schnitt pro Jahr zwei
neue Bootsformen und zahlreiche Details mischen Verlauf und war bis Mitte der len und Gewinne durch die Holzbootswerft
kontinuierlich weiterentwickelt. achtziger Jahre die tragende Säule des erzielt, auch wenn die Produktionsstückzah-
Unternehmens. len beider Bereiche bereits seit 1976 etwa
Geschichte entsprechend waren.
Der Standort Eberbach stand jedoch nicht Kunststoffboote
am Beginn der Empacher-Geschichte. Alles Bereits im Jahr 1955 wurde erstmals mit Die zweite Generation
begann viel früher. Am 18. Dezember 1923 Kunststoff experimentiert. Das weltweit ers- Als keines der Geschwister die Nachfolge
gründete Willy Empacher im Alter von 21 te Kunststoff-Ruderskiff entstand 1956 in anstrebte und ansonsten nur der Verkauf
Jahren im ostpreussischen Königsberg eine Zusammenarbeit mit der BASF in Ludwigs- anstand, übernahm Hans Empacher − von
Werft mit dem Auftrag, drei Segeljachten zu hafen. 1972 war es dann in München an den Haus aus Jurist, der Karriere in der Luft-
bauen. Daneben fertigte der gelernte Boots- den olympischen Spielen soweit. Der legen- und Raumfahrtindustrie machte − die
bau-, Ober- und Innungsmeister auch Eis- däre «Bullen- oder Bodensee-Vierer» gewann Geschäftsführung und die Geschäftsanteile
segelboote, aber noch kaum Ruderboote. In die erste Goldmedaille in einem Kunststoff- des seinerzeit einfachen Handwerksbetriebs.
den 30er Jahren führte er die grösste deut- boot, zugleich das erste renntaugliche Boot Für den erfolgreichen Industriemanager war
sche Bootswerft östlich von Berlin mit über in Sandwichbauweise. Der moderne Boots- die Bootswerft des Vaters bis 1970 eher ein
100 Mitarbeitern. 1945 flüchtete die 6-köp- bau war eingeläutet und aus anfänglich Hobby. Mit kaufmännischem Geschick und
fige Familie während der Kriegswirren auf empirischen Versuchen mit seinerzeit noch unternehmerischem Weitblick gestaltete er
dem Wasserweg von Ostpreussen und nicht bekannten «exotischen» Materialien ist die Weiterentwicklung der Bootswerft.
gelangte 1947 auf Umwegen nach Eber- heute Stand der Technik geworden. Aller-
bach. dings war die Fertigung von Kunststoff-Boo- Ausbauschritte
ten aus ökonomischer Sicht nicht unproble- Es gelang Hans Empacher, die zwei Betriebe
Neubeginn 1947 matisch. Erst 1983 gelang es, im Kunststoff- Holz und Kunststoff mit den jeweiligen
Mit der Währungsreform 1948 wurden fast bootsbau kostendeckend zu arbeiten und Betriebsmeistern im internen Wettbewerb
alle Aufträge annulliert. Mit einfachsten Gewinne zu erwirtschaften. Bis dahin und auf eine rationelle, funktionelle und wirt-
Mitteln gelang es Willy Empacher eine neue darüber hinaus wurden die schwarzen Zah- schaftliche Produktionsweise zu fokus- g
Existenz aufzubauen. Er konnte die anfangs
gemietete Bootswerft Seibert übernehmen.
Reparaturen und kleinere Neubauten waren
der Anfang des Ruderbootbaus in Eberbach.
Erst 1952 wurde der erste Renn-Gig-Achter
in Klinkerbauweise und 1953 das erste
Rennboot aus Sperrholz gebaut. 1953 wurde
auch die erste neue Werkshalle errichtet.
Durchbruch
Nach 21-jähriger Tätigkeit in Eberbach
gelang schliesslich der grosse internationale
Durchbruch. Jochen Meissner sorgte 1968
mit dem Gewinn der olympischen Silber-
medaille im Skiff in Mexiko dafür. Danach
nahm die Produktion der formverleimten
Holzrennboote aus Zedernholz einen stür- Ondrej Synek lässt sich in Eberbach sein Boot auf seine Masse und Bedürfnisse fertigen.
rudern aviron canottaggio 6 | 14 | 15Sie können auch lesen
