Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA

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Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
Anästhesie
Nr. 3 / September 2010
                         Journal
                         Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA  •  Fédération suisse des infirmières
                         et infirmiers anesthésistes FSIA  •  Federazione svizzera infermiere e infermieri anestesisti FSIA

      Nachdiplomstudium Anästhesiepflege an der afsain
      Berufsprofil dipl. Rettungssanitäter / in HF und Hebamme
      Simulationstraining
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
«GERD kann das Leben zur Hölle machen –
                     ES IST ZEIT FÜR EIN NEUES WOHLGEFÜHL»

                        Erster und einziger PPI*
                        zur Vorbeugung von erneuter Blutung
                        bei blutenden peptischen Ulzera
                        nach endoskopischer Blutstillung

                     *PPI = Protonenpumpeninhibitor
                     Nexium® MUPS®-Tabletten / Nexium® Granulat zur oralen Suspension / Nexium® i.v. Z: Magnesii esomeprazolum trihydricum; MUPS®-Tabletten zu 20 mg und 40 mg, Granulat zur oralen
                     Suspension (Sachets) 10 mg. Natrii esomeprazolum, Natrii edetas, Natrii hydroxidum; Injektions- / Infusionspräparat zu 40 mg. Liste B. I: oral und i.v., falls oral nicht möglich: Behandlung und
                     Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis, symptomatischer gastroösophagealer Reflux, Heilung von durch NSAR (inkl. COX-2 selektiven NSAR) verursachten Magenulzera, Vorbeugung von Ulcus
                     ventriculi und Ulcus duodeni bei Risikopatienten, die NSAR (inkl. COX-2 selektiven NSAR) einnehmen, Vorbeugung von erneuter Blutung bei blutendem Ulcus ventriculi/duodeni nach endo-
                     skopischer Blutstillung. Oral: Eradikation von Helicobacter pylori, Heilung von Helicobacter pylori-assoziiertem Ulcus duodeni, Rezidivprophylaxe von Helicobacter pylori-assoziierten
                     Ulkuskrankheiten, pathologische Hypersekretion inkl. Zollinger-Ellison Syndrom und idiopathische Hypersekretion. D: oral und i.v.: Erwachsene/Jugendliche (12–18 Jahre, nur oral):
                     Refluxösophagitis 1 x 40 mg/d, Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis 1 x 20 mg/d, symptomatischer gastroösophagealer Reflux 1 x 20 mg/d. Erwachsene: Heilung von Ulcera (NSAR bedingt)
NEXS_50_d_if_04/10

                     1 x 40 mg/d, Prophylaxe von Ulcera (NSAR bedingt) 1 x 20 mg/d. Vorbeugung von erneuter Blutung 40–80 mg i.v. während 30 Min – dann 8 mg/h i.v. während 3 Tagen – dann 1 x 40 mg/d oral.
                     Erwachsene oral: Heilung/Rezidivprophylaxe von Helicobacter pylori-assoziiertem Ulcus duodeni 2 x 20 mg/d plus 1 g Amoxicillin plus 500 mg Clarithromycin, pathologische Hypersekretion
                     2 x 40–120 mg/d. Kinder 1–11 Jahre (>10 kg) oral: Refluxösophagitis
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
Impressum I Editorial I Inhaltsverzeichnis                                                          3

Impressum
                                                                                                       Editorial
Anästhesie Journal 3 / September 2010
                                                                          Liebe Kolleginnen und Kollegen
Offizielles Organ der Schweizerischen                                     «Über die Grenzen schauen ist unvermeidlich». Mit diesen
Interessengemeinschaft für Anästhesie-                                    Worten fokussierte das Eidgenössische Hochschulinstitut
pflege SIGA / FSIA                                                        für Berufsbildung (EHB) 2009 einen Tag lang auf Stärken und
Erscheint vierteljährlich                                                 Schwächen in der Berufsbildungslandschaft Schweiz. Diese
WEMF-Auflage: 1520 Exemplare                                              Ausgabe des Anästhesie Journals war von langer Hand mit
                                             Bildungsthemen geplant. Wir ahnten vor einem Jahr nicht, wie aktuell und spannend das
Autorenrichtlinien unter:
                                             Thema gerade jetzt sein würde.
http://www.siga-fsia.ch/journal.html
                                             Was dürfen Sie von dieser Ausgabe erwarten?
                                             Eine Zusammenfassung des EHB-Tages geht auf den aktuellen Stand der Berufsbildung
Website
www.siga-fsia.ch                             Schweiz im internationalen Vergleich ein und, wie könnte es anders sein, dies in allen
                                             drei Landessprachen.
Verlag / Inserateverwaltung /                «Kein Abschluss ohne Anschluss», dieses Ziel verfolgt der Bundesrat mit seiner ­aktuellen
Layout / Redaktion                           Bildungspolitik. Das Anästhesie Journal stellt die Perspektiven der Anästhesiepflege, der
Schweizerische Interessengemeinschaft        Rettungssanitäter und Hebammen zur Durchlässigkeit bzw. zum Zugang in die Nach­
für Anästhesiepflege SIGA/FSIA               diplomstudiengänge Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege dar.
Stadthof, Bahnhofstrasse 7b                  Unser Beruf lebt: regional, national und global. Die IFNA, die International Federation of
6210 Sursee                                  Nurse Anesthetists, beschäftigte sich mit diesen wichtigen Fragen am Weltkongress
Tel. 041 926 07 65
                                             2010. Ein Kurzbericht aus Den Haag gibt einige Inputs, welche via Website ergänzt
Fax 041 926 07 99
                                             ­werden können.
E-Mail: redaktion@siga-fsia.ch
                                              Und dann wartet diese Ausgabe mit einem Portrait aus dem «Nachwuchs»-Alltag auf.
www.siga-fsia.ch
                                              Die afsain hat für Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein vielseitiges und selbstkritisches
SIGA / FSIA editorial board:                  Bild aus dem Weiterbildungsalltag von Anästhesiepflegenden zusammengestellt. Ich
Claudia Anderwert, Christine Berger           wünschte mir, unsere Aufmerksamkeit in der Bildungspolitik orientierte sich öfter mal
Stöckli, Lars Egger, Marianne Riesen          an den Stimmen der Studierenden.
                                              In einem Artikel zum Simulationstraining erhalten Sie einen Einblick in diese ominöse
Abonnemente                                   Trainingsvariante. Sie erfahren, wie das Simulationstraining konkret in den Berufsalltag
für SIGA / FSIA-Mitglieder gratis             der Insulaner integriert wird, und welche Ziele Sim-Trainings im Allgemeinen verfolgen.
Andere Inland: CHF 50.– / Jahr                Haben Sie noch Fragen und/oder Anmerkungen?
Ausland: CHF 65.– / Jahr                      Dann schreiben Sie doch an redaktion@siga-fsia.ch und bereichern Sie die Leserecke des
                                              nächsten Journals.
Druck
Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a
                                             Freundlich grüsst sie im Namen des SIGA / FSIA editorial board
6341 Baar, Tel. 041 767 76 80
                                             Lars Egger
Redaktions- und Inserateschluss
Ausgabe 1 / 10: 19. Februar 2010             Inhaltsverzeichnis
Ausgabe 2 / 10: 10. Mai 2010                 SIGA / FSIA Kongress 2011 im Kultur- und Kongresszentrum Luzern: Pain-Update 2010 ...................                                                                                    4
Ausgabe 3 / 10: 2. August 2010               Bericht zum 9. Weltkongress der Anästhesiepflegenden ...............................................................................                                                     5
Ausgabe 4 / 10: 8. November 2010             Veränderung der Spezialisierung in Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege ...................................... 6
                                             Démantèlement des formations spécialisées en anesthésie, soins intensifs et soins d’urgence.....                                                                                         8
© 2010 Verlag Anästhesie Journal             EHB-Tag 2009: Berufsbildung international ........................................................................................................ 10
                                             Journée IFFP 2009: une formation professionnelle internationale . ........................................................... 12
                                             Giornata IUFFP 2009: La formazione professionale a livello internazionale . ......................................... 14
                                             Beruf und Schule im Wandel – Nachdiplomstudium Anästhesiepflege an der afsain ...................... 16
                                             Berufsprofil der dipl. Rettungssanitäter / in HF..................................................................................................... 19
                                             Profil professionnel des ambulanciers(ères) diplômé(e)s ES . ........................................................................ 20
                                             Berufsprofil Hebamme – Ein traditioneller Beruf im Wandel ....................................................................... 22
                   Titelbild:
                                             Profil professionnel de la sage-femme – une profession traditionnelle en évolution ........................ 24
                   Simulationstraining
                                             Aus der Praxis für die Praxis – Simulationstraining ........................................................................................... 26
                                             Xenon – das «Edelgas» der Anästhesie . .................................................................................................................. 30
                                             Agenda .................................................................................................................................................................................. 30
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
4    Verband

    Anästhesiekongress SIGA / FSIA 2011
    im KKL Luzern: «Pain – update 2011»

    H. Wehrli, H. Arzdorf, D. Dietschi, SIGA / FSIA event

    Das Thema des Kongresses des Jahres 2011, welches anfangs Jahr                             Einmal mehr ist es der Arbeitsgruppe gelun­
                                                                                               gen, ausgezeichnete und auch ­bekannte
    von der Arbeitsgruppe SIGA / FSIA science entwickelt wurde, ­heisst                        Dozenten und Persönlichkeiten aus der
    «Pain – update 2011».                                                                      gesamten Schweiz für den Kongress zu
                                                                                               gewinnen.
    Blicken wir zurück auf den Kongress 2010.      nicht alle individuellen Wünsche berück-    Gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Pro-
    Auf der Rückseite der Kongressauswer-          sichtigt werden. Wir bitten um Verständ-    gramms im Dezember 2010, werden Sie
    tung war die offene Frage nach gewün­          nis und möchten an dieser Stelle umso       sich für den SIGA / FSIA Kongress 2011 und
    schten Themen.                                 mehr den Kongressbesuchern für das          das Abendprogramm anmelden können.
    Die sehr rege Teilnahme an der Befragung       ­Engagement und die zahlreichen Vor-        Reservieren Sie sich dieses Datum!
    brachte zum Ausdruck, dass der nächste          schläge herzlich danken.
    Kongress mit dem Thema Pain – update            Die Veröffentlichung des Programms und     Wir freuen uns darauf, Sie am Samstag,
    2011 wieder ein breites Publikum anspre-        die Bekanntgabe der eingeladenen Do-       30. April 2011 im KKL in Luzern begrüssen
    chen wird. Die Auswertung der Antwor-           zenten wären zum momentanen Zeit-          zu dürfen.
    ten führte in einem nächsten Schritt zur        punkt noch zu früh, da während diesen
    Zusammenstellung der Referate. Themen           Wochen noch mit Hochdruck am Pro-          SIGA / FSIA science
    wie beispielsweise Chronic Pain und Pain-       gramm gearbeitet wird, um diesem den       Henriette Wehrli, Thun
    management in der Pädiatrie wurden              letzten Schliff zu geben.                  Heike Arzdorf, Basel
    aufgrund ihrer Mehrfachnennung mit              Eine Vielfalt von sehr spannenden Themen   Dominik Dietschi, Luzern
    ­einer hohen Priorität bewertet.                wird uns am Kongress 2011 erwarten, vom
     Aus Gründen der zeitlichen Rahmenbe-           perioperativen Management bei Schmerz­
     dingungen des Kongresstages konnten in         patienten bis hin zu einem Referat über
     der Zusammenstellung des Programms             Schmerzgrenzen.

                                                                                               Übrigens: Alle Kongress Abstracts der
                                                                                               letzten Jahre und viel Spannendes über
                                                                                               die Anästhesie findest du / finden Sie unter
                                                                                               www.anae­sthesiepflege.ch oder www.siga-
                                                                                               fsia.ch!!

                                                                                               Kontakt:
                                                                                               SIGA / FSIA Geschäftsstelle
                                                                                               Stadthof, Bahnhofstrasse 7b
                                                                                               6210 Sursee
                                                                                               Tel. 041 926 07 65
                                                                                               Fax 041 926 07 99
                                                                                               info@siga-fsia.ch
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
Verband        5

Bericht zum 9. Weltkongress der
­Anästhesiepflegenden

M. Riesen, Education Committee of IFNA

Der 9. Weltkongress der Anästhesiepflegenden in Den Haag (NL)
ist vorbei. Es haben etwas über 1000 Personen aus vielen Ländern
daran teilgenommen. Trotz der hohen Kosten waren Anfang Juni
etwa 60 Anästhesiepflegende aus der Schweiz anwesend.
­Wahrscheinlich haben viele davon auch Ferientage für diesen
Kongressbesuch genommen – Respekt! Der Kongress bot, nebst
eines breit gefächerten Programms quer durch die Anästhesie, eine
fantastische Plattform für den professionellen Austausch über
viele Landesgrenzen hinweg. Die vielfältigen sozialen Anlässe
führten zu vielen Gelegenheiten, Kolleginnen und Kollegen aus
anderen Ländern kennenzulernen und Einblicke in deren Praxis zu
erhalten, aber auch gemeinsam mit ihnen zu feiern.

Der Gesamteindruck war geprägt von             die Recognition (Anerkennung). Diese bei-     • Überarbeiten der IFNA Praxis- und Ethik-
­einer gewissen Leichtigkeit. Die Organi­      den Stufen sind kostenlos. Die dritte Stufe      standards.
 sation des Kongresses war locker, und         ist die Akkreditierung. Diese Stufe ist       • Zusammenarbeit mit dem Education
 Pannen wurden durch gute Improvisation        ­kostenpflichtig. Dafür sucht das Educa-         Committee, um Sprecher und Themen
 wettgemacht. Ein gründlicher Streifzug         tion-Committee eine Schule für einen            für das Kongressplanungskomitee zu
 durch die Stadt Den Haag war sehr loh-         ­Pilotversuch. Die Kosten für eine Pilot-­      empfehlen.
 nenswert, da sie viele Sehenswürdig-            Akkreditierung werden von der Research
 keiten bietet. Einfach wunderbar war das        Foundation der IFNA bezahlt.                Arbeitsentwurf, Juni 2010 von Sandra ­Ouelette,
 Museum «Mauritshuis». Darin befindet                                                        vormalige Präsidentin der IFNA und zukünftige
 sich eines der schönsten Portraits der        Die IFNA hat 2010 ein Practice Committee      Leiterin des Praxiskommittees
 abendländischen Malerei, nämlich Ver-         gegründet. Dieses wird folgende Aufga-
 meers Mädchen mit dem Perlenohrring.          ben erfüllen:                                 Zum Schluss gestatten Sie mir den Aus-
 Wer einen Adrenalinkick brauchte, fand        • Definieren der Praxis der Anästhesie-     blick auf den nächsten Kongress. Es wäre
 diesen im nahen Scheveningen mit                 pfege und anderen nicht-ärztlichen An-     toll, vom 26. – 29. Mai 2012 in Ljubliana,
 ­Bungee Jumping etc. Den Haag konnte             ästhesiepersonen in Mitgliedsländern       Slowenien, noch mehr Anästhesiepfle-
  man gut mit dem Tram oder dem Velo              und Nicht-Mitgliedsländern.                gende aus der Schweiz zu treffen. Über
  entdecken.                                   • Identifizieren der Zulassung zur Praxis   die Website der SIGA gibt es einen Link
  Das IFNA Education Committee hat die            in verschiedenen Ländern.                  zum Kongress. Bleiben Sie dran! See you
  Anerkennungsdokumente für Anästhesie­        • Identifizieren der verantwortlichen       als Mitglieder einer globalen Organisa­
  pflegeschulen fertiggestellt. Sie können        ­Regulierungsbehörden.                     tion in Ljubliana!
  auf der Website der IFNA heruntergela-       • Identifizieren von verschiedenen Ent-
  den werden (http://ifna-int.org). Es gibt        löhnungsmodellen für Anästhesiedienste    Kontakt:
  drei Anerkennungsstufen. Die erste ist die       in IFNA-Mitglieds- und IFNA-Nicht-Mit-    Marianne Riesen
  Registrierung: Diese steht allen Program-        gliedsländern.                            Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF,
  men offen, auch solchen, die keine Pflege-   • Entwickeln eines Modells für die konti-    Berufsschullehrerin WB Anästhesie
  ausbildung für die Anästhesieweiterbil-          nuierliche Fortbildung des Anästhesie-    Spital Limmattal , 8952 Schlieren
  dung voraussetzen. Die zweite Stufe ist          pflegepersonals.                          maianne.riesen@spital-limmattal.ch
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
6    Fachteil

    Veränderung der Spezialisierung in
    ­Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege

    C. Laville, K. Lecomte, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois Lausanne

    Bekanntlich wurde am 8. Juli 2009 das neue Reglement für die                                     evaluieren. Die aktuell minimalen Anfor-
                                                                                                     derungen werfen die Frage auf, ob die
    Weiterbildungen in Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege                                      Vertreter der OdASanté wissen, welche
    vom BBT verabschiedet. Es war uns bewusst, dass es notwendig                                     Kompetenzen Krankenpflege beinhaltet.
                                                                                                     Wir, die GIFA, empfinden die Haltung der
    ist, die Spezialisierungen innerhalb der Pflege zu regeln,
                                                                                                     OdASanté als unmissverständlichen Man-
    um die ­Ausbildung gesamtschweizerisch zu vereinheitlichen.                                      gel an Achtung und Wertschätzung des
                                                                                                     Pflegeberufes!
    In diesem Zusammenhang wurde der               • Der Rahmenlehrplan sieht vor, dass             Weiter sollen die Anbieter von Nach­
    neue Rahmenlehrplan erarbeitet. Die               auch KandidatInnen mit anderen Ge-             diplomstudiengängen die Zulassungsprü-
    ­Organisation dieses Projekts stand unter         sundheitsausbildungen auf tertiärer            fung erarbeiten. Wenn die Kompetenzen
     der Führung des BBT und der OdASanté.            Stufe (z. B. Rettungssanitäter und Heb-        in Krankenpflege validiert werden sollen,
     Obwohl der SBK / ASI und andere Verbände         ammen) zum Nachdiplomstudiengang               kann es nicht die Aufgabe der Bildungsan-
     an der Entwicklung des Rahmenlehr-               in Anästhesie-, Notfall- und Intensiv-         bieter von Nachdiplomstudiengängen sein,
     planes mitgearbeitet haben, war es immer         pflege zugelassen werden können,               eine Zulassungsprüfung zusammenzu-
     klar, dass die Ausbildungen unter der            ­sofern sie eine entsprechende Zulas-          stellen. Dies soll die Aufgabe der vom BBT
     Schirmherrschaft des BBT stehen würden.           sungsprüfung bestanden haben.                 anerkannten Schulen für Krankenpflege
                                                   • Für alle KandidatInnen (dipl. Pflegefach-      auf Stufe HF und FH sein. Sie bieten nicht
    Wichtige Veränderungen                             kräfte, Rettungssanitäter und Hebam-          nur Gewähr für die inhaltliche Kompe-
    Im Laufe der Erarbeitung des Rahmen-               men) werden für die Zulassung zu              tenz, sondern auch für Unabhängigkeit
    lehrplanes, wurde auch deutlich, dass das          einem Nachdiplomstudiengang minde-            und Glaubwürdigkeit dieses Prozesses.
    Hauptziel der OdASanté, die Durchlässig-           stens 12 Monate Berufserfahrung in der        Der gewählte Titel, «Dipl. Experte / Exper-
    keit auf der tertiären Stufe unter allen           Akutversorgung in einem Spital voraus-        tin … NDS HF» stiftet Verwirrung bei allen
    Umständen sicherzustellen, zum Nachteil            gesetzt (Art. 4.3 des RLP).                   Beteiligten. Der Name ist unseres Erach-
    der Qualität der Weiterbildungen war.          • Die Erarbeitung der Zulassungsprüfung         tens unklar und entspricht nicht der defi-
    Dies führt unseres Erachtens zu einer              obliegt dem Anbieter des Nachdiplom-          nierten Pflegerolle einer Expertin / eines
    Minderung der Qualität in der Patienten-           studienganges gemäss den Qualitäts-         Experten. Es stellt sich auch die Frage,
    versorgung. Mehrfach haben wir, die an der         kriterien, die von der Entwicklungskom-     ­woher die Legitimation des Titels in Bezug
    Basis im Klinikalltag tätig sind, unseren          mission festgelegt werden (Art. 4.3 des      auf die europaweite Kompatibilität
    Unmut ausgedrückt, ohne dass darauf                RLP).                                        kommt?
    eingegangen worden wäre.                       • Der Titel, welcher nach der Speziali­         Hinsichtlich der erforderlichen zwölf
    Deshalb scheint es uns heute von wesent-           sierung erreicht wird, entspricht dem­       ­Monate Berufserfahrung auf einer Akut-
    licher Bedeutung, über die vorgenomme­             jenigen des / der Experten / Expertin in      pflegeabteilung ist es angebracht, sich
    nen Änderungen zu informieren. Unter               Anästhesie-, Intensiv- oder Notfallpflege     zum Status, den Kompetenzen und den
    dem Deckmantel der Durchlässigkeit, droht          NDS HF.                                       rechtlichen Aspekten von «Nicht-Kranken-
    ein Qualitätsverlust in den spezialisierten                                                    pflegepersonen» Gedanken zu machen.
    Pflegeberufen der Anästhesie-, Intensiv-       Auswirkungen dieser Veränderungen               Insbesondere der rechtliche Aspekt ver-
    und Notfallpflege.                             Bedenkt man, dass die drei Spezialisie-         dient es, hervorgehoben zu werden. Die
                                                   rungen auf der Ausbildungsstufe «Diplo-         Frage der Verantwortung im Falle von
    Inhalt der neuen Ausbildung:                   mierte Pflegefachperson» (Art. 2.1 Seite 7)     Fehlern oder Komplikationen blieb bisher
    • Das Diplom wird vom BBT ausgestellt         basieren, scheint es unrealistisch und naiv,    unbeantwortet.
       und ist somit eidgenössisch.                sich auf die Vorgaben der OdASanté zu
    • Die 3 Weiterbildungen Anästhesie-,          verlassen, dass eine Zulassungsprüfung          Massnahmen
       ­Intensiv- und Notfallpflege sind auf der   ausreicht, um die professionellen Pflege-       Die Ausarbeitung des Rahmenlehrplans
        Nachdiplomstufe für «diplomiertes          Fähigkeiten bei «Nicht-Pflege-Personen»         hat wiederholt Anlass für diverse Reak­
        ­Pflegepersonal» angesiedelt (Art. 2.1).   (Rettungssanitäter und Hebammen) zu             tionen von Fachleuten gegeben. Mehrmals
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Fachteil     7

und in verschiedenster Form haben insti-        Pflegenden mit Spezialausbildungen von
tutionelle Gesundheitspartner und Be-           grösster Bedeutung sind. Es scheint
rufsverbände ihre Meinungsdifferenzen           selbstverständlich, dass die Qualität
zu den oben genannten Punkten zum               ­dieser ­Zusammenarbeit Schaden nehmen
Ausdruck gebracht. Leider wurden sie im          wird. Dr. Cassina, Präsident des SGAR /
Umgang mit diesen unterschiedlichen              SSAR hat in einem Brief an die OdASanté
Auffassungen während der Entwicklung             deutlich ­darauf hingewiesen: «Die Dele-
des Rahmenlehrplans nicht als Partner            gation von Tätigkeiten an Anästhesiepfle-
berücksichtigt. Unsere Argumente wur-            gepersonen ohne ausreichende klinische
den, obwohl relevant und gut begründet,          Erfahrung bedarf in unserer Gesellschaft
übergangen. Einige unserer Fragen blie-          einer gründlichen Überprüfung für die
ben bis heute unbeantwortet!... Im Nach-         Delegation von Aufgaben und Verant-
hinein fragen wir uns, ob unsere Argu-           wortungen.»
mente und Rückmeldungen überhaupt                Wir können das Argument der OdASanté          Eine aktive Beteiligung der Pflegenden in
miteinbezogen wurden, um das Projekt             nicht akzeptieren, dass «Eine Person, die     der Reglementierung wäre zu befürwor-
zum Besten zu verbessern, oder ob sie zur        nicht über die erforderlichen Fähigkeiten     ten gewesen. Wir stellen jedoch fest, dass
Schwächung des Berufes genutzt wur-              verfügt, praktisch keine Chance auf eine      sich in diesem Sinne nichts getan hat. Der
den. Die OdASanté hat ihre Ziele erreicht.       Anstellung oder das erfolgreiche Beste-       Rahmenlehrplan ist keinesfalls «das Er-
Unter dem Vorwand der Durchlässigkeit            hen eines Nachdiplomstudienganges hat.»       gebnis eines breiten Konsens’ zwischen
wollte die OdASanté ebenfalls versuchen,         Teilen Sie unsere Meinung, dass Rege-         allen Betroffenen», wie Herr Wegmüller,
die Nachdiplomstudiengänge auch für              lungen, die wie erwähnt nur Ausnahme-         Präsident der OdASanté uns weis machen
Technische Operationsassistenten / innen         fälle betreffen, keinen Sinn machen? Ist es   will. Mit der Unterzeichnung des Rah-
(TOA), Medizinische Laboranten / innen           nicht unethisch, Berufszielgruppen Bil-       menlehrplans auf Bundesebene, besteht
und Technische Radiologieassistenten /           dungsmöglichkeiten vorzugaukeln, die          kein Zweifel daran, dass die Durchlässig-
innen möglich zu machen. Diese Erwä-             ihnen in Wirklichkeit kaum offen stehen       keit der tertiären Berufe sich für die OdA-
gungen zeigen, dass die OdASanté nie das         werden. Es sollten keine Regelungen auf-      Santé als prioritär erwies. Dem gegenüber
ganze Spektrum aller Kompetenzen ge-             gestellt werden, die für die Umsetzung        steht die Vernachlässigung der Sicherheit
prüft hat, um die verschiedenen Gesund-          nicht geeignet sind.                          und Qualität der Patientenversorgung
heitsberufe vertieft miteinander verglei-                                                      ­sowie ein Mangel an Respekt den Pflege-
chen zu können. Diese Vorschläge machen         Unser Vorschlag an die OdASanté                 berufen gegenüber.
die OdASanté gegenüber unseren be-              Wir unterstützen ein Passerellenprogramm
gründeten Ansprüchen, noch weniger              zur Diplomausbildung in Pflege und             Übersetzung: Christine Berger Stöckli
glaubhaft.                                      möchten damit den Rettungssanitätern
                                                und Hebammen die Möglichkeit geben,
Stellungnahme der GIFA                          sich die erforderlichen Pflegekompe-
Die Öffnung der Zusatzausbildung in             tenzen und -Fähigkeiten anzueignen.
­Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege       Diese werden sie befähigen, einen Nach-
 für Personen, die keine Krankenpflege-         diplomstudiengang in Anästhesie-, Inten-
 ausbildung haben, erweist sich als proble-     siv- oder Notfallpflege zu absolvieren. Nur
 matisch. Es ist illusorisch zu glauben, dass   Krankenpflegeausbildungsstätten         auf
 Nicht-Krankenpflegepersonen, in zwei           ­Niveau Höhere Fachschule oder Fach-
 Jahren ausreichende pflegerische Fach-          hochschule können für die reibungslose
 kenntnisse erwerben können, um eine             Umsetzung eines Passerellenprogramms
 ­optimale Patientensicherheit zu gewähr-        Garant sein.
  leisten. Das Gegenteil zu behaupten, wäre                                                    Kontakt:
  unklug.                                       Schlussfolgerung                               Claude Laville
  Wir dürfen nicht vergessen, dass die Pflege   Wir sind uns bewusst, dass es notwendig        Experte en soins d’anesthésie diplômée
  von Patienten im Bereich der Akutmedizin      war, die Spezialausbildungen zu regle-         EPD ES, Responsable de formation
  auf dem binomischen Konzept beruht.           mentieren und national zu vereinheit­          post-diplôme infirmier-ère anesthésiste
  Das heisst, dass sich der Spezialarzt auf     lichen, um eine Durchlässigkeit auf ter­       CHUV
  die fundierten Kompetenzen der Pfle-          tiärer Stufe zu erreichen. Die nationale       Direction des soins
  genden verlässt. Dies gilt besonders im       Harmonisierung auf tertiärer Stufe scheint     Service de la formation continue
  Schichtbetrieb oder in peripheren Spitä-      auch uns notwendig. Sie darf jedoch um         Mont-Paisible 16
  lern, in denen die Zahl der Ärzte weniger     keinen Preis ins entgegengesetzte Extrem       1011 Lausanne
  dicht ist und wo die Kompetenzen der          fallen.                                        claude.laville@chuv.ch
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8    Rubrique professionnelle

    Démantèlement des formations spécialisées
    en anesthésie, soins intensifs et soins d’urgence

    C. Laville, K. Lecomte, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois Lausanne

    Vous n’ignorez pas qu’une nouvelle réglementation pour les                                       l’OdASanté connaissent réellement nos
                                                                                                     métiers et constitue un manque de con-
    spécialisations d’infirmiers / ières en soins d’anesthésie, en soins                             sidération manifeste pour la profession
    d’urgence et en soins intensifs a été ratifiée par l’OFFT en date du                             d’infirmier!
                                                                                                     De surcroît, cet examen d’aptitude sera
    8 juillet 2009. Nous étions parfaitement conscients qu’il était
                                                                                                     mis en place par les prestataires de for-
    nécessaire de réglementer ces spécialisations afin d’arriver à une                               mation post-diplôme! Si des compétences
                                                                                                     infirmières doivent être validées, ce n’est
    formation homogène sur le plan suisse.
                                                                                                     certainement pas aux prestataires de for-
                                                                                                     mation de le faire mais bien aux écoles
    C’est dans ce contexte que le choix s’est         (ambulanciers et sages- femmes) de su-         reconnues de soins infirmiers (HES ou ES)
    porté sur l’élaboration d’un Plan d’Etudes        ivre les formations post-diplômes en           offrant ainsi des gages de compétence
    Cadre (PEC). L’organisation de ce projet          soins d’anesthésie, soins d’urgence et         mais aussi d’indépendance et de crédi­­
    s’est fondée sur le guide de l’OFFT et celui      soins intensifs si les candidats réus-         bilité.
    de l’OdASanté. Bien que l’ASI et d’autres         sissent l’examen d’aptitude.                   Quant au titre retenu, à savoir, celui
    associations participaient à l’élaboration     • L’admission à ces études post-diplôme          d’expert, il risque de n’être que source de
    de ces PEC, il était évident qu’une fois in-      nécessite 12 mois d’expérience professi-       confusion pour tous les protagonistes.
    staurées, ces formations passeraient sous         onnelle dans le domaine des soins aigus        Cette dénomination, au demeurant fort
    l’égide de l’OFFT.                                dans un hôpital ou une clinique (Art 4.3       absconse se soustrait aux textes légaux
                                                      du PEC) pour tous les professionnels           définissant le rôle infirmier. On peut aus-
    Les changements importants                        ­(infirmiers, ambulanciers, sages-femmes)      si se demander quelle sera la légitimité
    Au cours de l’élaboration de ces PEC, il       • Ce sera aux prestataires de formation          d’un tel titre en Europe?
    s’est avéré que le principal objectif de           de mettre en place l’ «examen d’aptitude»     Par ailleurs, en ce qui concerne les 12 mois
    l’OdASanté visait à assurer la perméabili-         destiné à vérifier l’acquisition des com-     nécessaires d’expérience professionnelle
    té des formations tertiaires à tout prix,          pétences requises en soins infirmiers         préalable dans un service de soins aigus, il
    ceci au détriment de la qualité des forma-         (Art 4.3 du PEC) selon des critères de        serait pertinent de s’attacher au statut
    tions post diplômes, donc la qualité des           qualité définis par la commission de          ainsi qu’à la responsabilité juridique de ce
    soins dispensés aux patients. C’est ainsi          ­développement.                               personnel «non infirmier» qui exercera
    qu’à plusieurs reprises, nous, professi-       • Les titres obtenus au terme de la spécia-      dans un service de soins aigus. L’aspect
    onnels de terrain, avons exprimé notre              lisation seront ceux d’expert / e en soins   juridique mérite ici d’être soulevé et la
    désaccord sans pour cela être entendus.          d’anesthésie, en soins intensifs ou soins       question de responsabilité en cas de
    Voilà pourquoi aujourd’hui, il nous paraît       d’urgence diplômé EPD ES et non plus            fautes ou de complications reste
    essentiel de vous informer de ces change-        d’infirmier diplômé en soins d’anesthésie.      aujourd’hui en suspend.
    ments car sous couvert de transversalité,
    un démantèlement des professions infir-        Les répercussions de ces changements              Les interventions
    mières se profile…                             Considérant que les 3 spécialisations se          Tout au long de leur élaboration, les PEC
                                                   fondent sur la filière de formation               ont suscité de nombreuses réactions de la
    Etat des lieux des nouvelles formations:       «infirmier(ière) diplômé(e)» (Art 2.1 page        part des professionnels. A maintes repri-
    • Le diplôme délivré par l’OFFT sera un       7), il nous paraît bien utopique et naïf de       ses et sous diverses formes, partenaires
       ­diplôme fédéral.                           la part de l’OdASanté de croire que seul un       institutionnels et associations professi-
    • Les 3 spécialisations (soins intensifs,     «examen d’aptitude» permette de vérifier          onnelles ont exprimé leur profond désac-
        ­soins d’urgence et soins en anesthésie)   l’acquisition des compétences requises en         cord sur les points précédemment cités.
         se fondent sur la filière de formation    soins infirmiers de ces professionnels soi-       Malheureusement, nous n’avons jamais
         «infirmier diplômé» (Art 2.1)             gnants (ambulanciers et sages-femmes).            été considérés comme partenaires dans
    • Les PEC vont permettre à d’autres           Ce peu d’exigences nous amène à nous              l’élaboration du projet. Nos remarques,
         ­formations tertiaires, non infirmières   demander si les représentants de                  bien que pertinentes et solidement argu-
Nr. 3 / September 2010 Journal - SIGA/FSIA
Rubrique professionnelle       9

mentées, ont été totalement occultées.         expérience clinique suffisante obligerait        que rien ne s’est passé comme tel mal-
Certaines de nos questions restent             notre société à revoir complètement la           heureusement. Les PEC n’ont jamais été
d’ailleurs toujours sans réponse!… A pos-      distribution des tâches qui incombe au           «le fruit d’un large consensus entre tous
teriori, nous nous demandons si nos ar-        personnel soignant».                             les milieux concernés» comme voudrait le
gumentations et remarques ont été utili-       D’autre part, il nous est impossible de          faire croire M. Wegmüller, président de
sées, non pas pour améliorer le projet         soutenir l’argumentation que l’OdaSanté          l’OdASanté. En signant ces PEC en l’état, il
dans le bon sens du terme, mais pour           nous renvoie: «une personne ne présen-           ne fait aucun doute que la priorité affi-
tenter de le rendre infaillible face aux       tant pas les compétences requises n’a            chée de l’OdASanté, à savoir la perméabi-
éventuelles revendications que nous            pratiquement pas de chance d’être em-            lité des professions tertiaires, néglige
pourrions émettre par la suite. Dès lors,      ployée ou risque fort de ne pas réussir la       ­délibérément la sécurité et la qualité des
les objectifs de l’OdASanté étaient att-       formation post-diplôme». Ne pensez vous           soins dispensés aux patients et démontre
eints…                                         pas que de telles réglementations, visant         une absence totale de considération à
En outre, sous prétexte de transversalité,     l’exception à les entendre dire, n’ont aucun      l’égard des professions infirmières.
l’OdaSanté avait même décidé, à un mo-         sens? Ne considérez-vous pas comme non
ment, d’autoriser l’accès possible à ces       éthique de faire miroiter à des corps de
formations post-diplômes pour les tech-        métiers la possibilité d’une formation qui,
niciens de bloc opératoire (TSO), les labo-    dans les faits, leur sera ­inaccessible? Il ne
rantins (TAB) et les techniciens en radiolo-   faut édicter des règlements que lorsque
gie (TRM). Il est manifeste que cette          ceux-ci sont susceptibles d’être appliqués.
décision prouvait qu’elle ne s’était jamais
penchée sur un quelconque référentiel          Ce que nous avons proposé à l’OdASanté
d’activités afin de comparer les diffé-        Nous sommes favorables à une réelle voie
rentes professions. Ce positionnement la       passerelle menant à la formation de base
rend encore moins crédible face à nos          en soins infirmiers donnant ainsi la possi-
­revendications fondées.                       bilité aux ambulanciers, aux sages-femmes
                                               d’acquérir les compétences ­demandées et
Positionnement                                 d’avoir le titre utile pour se spécialiser en
L’ouverture des formations post-grade en       soins d’anesthésie, d’urgence ou inten-          Contact:
anesthésie, soins d’urgence et soins in-       sifs. Seules les écoles en soins infirmiers      Claude Laville
tensifs à des personnes n’ayant pas une        (ES ou HES) peuvent être garantes du bon         Experte en soins d’anesthésie diplômée
formation de base en soins infirmiers          déroulement de la mise en place de cette         EPD ES, Responsable de formation
pose de véritables problèmes notamment         passerelle.                                      post-diplôme infirmier-ère anesthésiste
parce qu’il est illusoire de croire que ce     Cette véritable passerelle nous permett-         CHUV
personnel «non infirmier» puisse acquérir      rait d’obtenir le titre d’«infirmier diplômé     Direction des soins
des compétences suffisantes en deux ans        expert en soins d’anesthésie, d’urgence          Service de la formation continue
de formation post-grade pour assurer une       ou de soins intensifs» et répondrait ainsi       Mont-Paisible 16
sécurité optimale des patients. Affirmer le    aux critères de l’OFFT pour un titre             1011 Lausanne
contraire est une ineptie.                     d’études post-diplômes.                          claude.laville@chuv.ch
En effet, n’oublions pas que la prise en
charge de patients dans le domaine de la       Conclusion
médecine aiguë repose sur le concept du        Nous sommes parfaitement conscients
binôme, le médecin spécialiste pouvant         qu’il était nécessaire de réglementer nos
s’appuyer sur les compétences solides des      spécialisations afin d’arriver à une forma-
infirmiers diplômés. Ceci est d’autant plus    tion homogène sur la plan suisse dont
vrai pendant les périodes de garde ou          l’un des objectifs était de réaliser une per-
dans les hôpitaux périphériques où le          méabilité entre les formations tertiaires.
nombre de médecins est moins important         Une harmonie fédérale relative aux for-
et où les compétences de l’infirmier spé-      mations tertiaires s’avérait nécessaire.
cialisé sont d’une importance capitale. Il     Mais il ne faut pas non plus tomber dans
va de soi que la qualité de cette collabora-   l’excès inverse où la perméabilité devient
tion va en pâtir. Le Dr Cassina, président     instrument de confusion généralisée et
de la SSAR s’est clairement positionné à ce    l’emporte sur le bon sens.
sujet dans une lettre adressée à               Alors que l’on préconise une participation
l’OdASanté: «La délégation d’activités         active des professionnels de terrain dans
anesthésiologiques à un personnel sans         les organes réglementaires, on constate
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10    Fachteil

     EHB-Tag 2009: Berufsbildung international

     Eidgenössiches Hochschulinstitut für Berufsbildung

     Berufsbildung endet in den meisten Ländern spätestens an der                                      gischen Fähigkeiten. Ein weiterer Faktor
                                                                                                       sind die Sozialpartner, die Teil des Ge-
     Landesgrenze, wenn nicht schon an der Bezirksgrenze. Aber über                                    samtsystems sein müssen.
     die Grenze zu schauen, ist heute unvermeidlich. Dies ist nicht nur                                Die Studie zum Berufsbildungssystem
                                                                                                       Schweiz der OECD (www.oecd.org/edu/
     als Selbstzweck der Forschung zu verstehen. Vielmehr ist es eine
                                                                                                       learningforjobs) beschreibt die Stärken
     Reaktion auf die Globalisierung und die Migration. Unternehmen                                    der schweizerischen dualen Berufsbil-
                                                                                                       dung: Es gibt ein kohärentes System, das
     expandieren über Landesgrenzen hinaus, und Arbeitnehmende
                                                                                                       legal fundiert ist. Die Sozialpartner sind in
     arbeiten immer häufiger an anderen Orten, als sie ausgebildet                                     das System eingebunden. Die Berufsbil-
                                                                                                       dungsverantwortlichen werden gezielt
     wurden. Eine internationale Standardisierung von Abschlüssen
                                                                                                       ausgebildet Wer in die Berufsbildung
     und Kompetenzen tut Not.                                                                          ­involviert ist, ist professionell darauf vor-
                                                                                                        bereitet worden. Als Schwächen am
                                                                                                        schweizerischen System wurden ausge-
     Der EHB-Tag* ist eine wissenschaftlich              unzähligen Ausprägungen. Terminologi­sche      macht: Mangelnde Chancengleichheit für
     ­basierte und praxisorientierte Austausch-          Unklarheiten: Gleiche Ausdrücke haben          Lehrabbrechende und Frauen, Gefähr-
      plattform, wo alljährlich aktuelle Themen          unterschiedlichen Inhalt (z. B. «apprentis-    dung der Finanzierung in Zeiten der Re-
      der Berufsbildung vorgestellt und disku-           sage» und «apprenticeship» ist nicht iden-     zession, das Lehrstellenangebot könnte
      tiert werden. Letztes Jahr fand der Anlass         tisch in der Bedeutung) Einflussfaktoren:      sich verkleinern.
      am 9. und 10. September in Lugano zum              Institutionen, die ausserhalb des klassi­
      Thema «Berufsbildung im internationalen            schen Bildungssystems stehen, beeinflus-      Berufsbildungsforschung in Europa
      Kontext» statt. Das EHB bot den mehr als           sen die Berufsbildung (z. B. Unternehmen,     Auf europäischer Ebene wurde 1975 auf
      achtzig Teilnehmenden aus Berufsbil-               Sozialpartner, Traditionen etc.)              Initiative der Sozialpartner das CEDEFOP
      dung, Politik und Wirtschaft ein aktuelles                                                       (European Centre for the Development of
      Programm mit internationalen Exper-                Die schweizerische Ausprägung der             Vocational Training) gegründet. Die
      tinnen und Experten.                               dualen Berufsbildung ist optimal              Agentur der EU forscht auf dem Gebiet
      Für den akademischem Bildungsweg wur-              Durch die Überalterung der europäischen       der Berufsbildung und hat zum Ziel, das
      den dank der Bologna-Reform in den letz-           Gesellschaft wird sich der Wettbewerb         Profil der jeweiligen nationalen Berufsbil-
      ten Jahrzehnten grosse Fortschritte in             um Talente verschärfen, und ein optima-       dungen aufzuwerten und Durchlässig-
      Richtung Internationalisierung gemacht.            ler Skill-mix der Berufsfachleute wird im-    keit, Transparenz und Mobilität zu för-
      Im Gegensatz dazu steht die Berufs­                mer entscheidender für die Qualität der       dern (Kopenhagen-Prozess).
      bildung am Anfang der Entwicklung. Der             Produktion. Die durch die OECD (Organi-       Die Ökonomin und CEDEFOP-Mitarbeite-
      Präsident des EHB-Rats, Professor Dr.              sation für wirtschaftliche Zusammenar-        rin Isabelle Le Mouillour stellte ein Haupt-
      ­Stefan Wolter, stellte in seiner Begrüs-          beit und Entwicklung) durchgeführte und       projekt vor: Bei diesem Projekt handelte
       sungsansprache die Problematik der län-           von Mitautorin Kathrin Hoeckl vorgestell-     es sich um die Forschung auf dem Gebiet
       derübergreifenden Berufsbildung kurz vor:         te vergleichende Länderstudie analysiert,     des EQF (European Qualification Frame-
       Fehlende Standards: Es gibt keinen inter-         inwiefern das Berufsbildungssystem der        work), der die Vergleichbarkeit von Ab-
       national festgelegten Standard für Berufs-        teilnehmenden Länder die richtige Mi-         schlüssen zwischen den Ländern ermögli-
       bildung, und so wird selten Gleiches mit          schung an Kompetenzen vermittelt und          chen soll. CEDEFOP geht der Fragestellung
       Gleichem verglichen. Unterschiedliche             so die Lernenden auf den Arbeitsmarkt         nach, wie Qualifikationen entstehen,
       ­Systeme: Nur wenige Länder kennen die            vorbereitet. Dabei kam heraus, dass ein       ­welche Bedeutung Qualifikationen und
        duale Berufsbildung; und diese gibt es in        duales System für alle Beteiligten Vorteile    Zertifikate für den Arbeitsmarkt haben,
                                                         bringt. Ein zentraler Qualitätsfaktor sind     und wie sie international anerkannt wer-
                                                         gut ausgebildete Berufsbildungsverant-         den. Eine andere europäische Forschungs-
     * EHB = Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung   wortliche mit Praxisbezug und pädago-          initiative setzt auf die wissenschaftliche
Fachteil     11

Systematisierung. Professor Dr. Martin         mischen Bereich zu finden ist. Ein Export            dungsverantwortlichen in Indien (siehe
Baethge vom Soziologischen Forschungs-         von Teilen des schweizerischen Berufs­bil­           auch www.bbt.admin.ch/themen/01051/
institut Göttingen testet zusammen mit         dungs­systems ist durchaus denk­­­bar.               01071/index.html?lang=de und http://
ExpertInnen aus den teilnehmenden                                                                   www.sicc.ch/documents/SICC_VET_Mis-
­Ländern die Machbarkeit einer Berufs­         Entwicklung der Berufsbildung                        sion_2009.pdf ).
 bildungs-PISA-Studie. Mittels eines Large     ­international und Rolle des EHB
 Scale Assessment für die Berufsbildung         Die anfangs erwähnten vier offenen                  Ausserdem bearbeitet das EHB innerhalb
 (VET-LSA) soll die Leistungsfähigkeit          Punkte müssen weiter erforscht und defi-            des Forschungsschwerpunkts «Systeme der
 ­unterschiedlich organisierter berufsspe­      niert werden. Dies auch im Hinblick auf             Berufsbildung» Fragen zu Lehrabbruch
  zifischer Ausbildungsprozesse verglichen      die Internationalisierungstendenzen der             und Gleichstellung, es ist aktiv an der Fea-
  werden. Die Stärken und Schwächen ver-        nationalen Berufsbildungssysteme. Dabei             sibility-Studie von VET-LSA beteiligt und
  schiedener berufsspezifischer Berufsbil-      hat das schweizerische System, dank                 betreibt Lehr- und Forschungskoopera­
  dungsprogramme werden analysiert, da-         ­seiner oben erwähnten Qualitäten, gute             tionen mit den angrenzenden Ländern.
  mit Länder voneinander lernen können.          Chancen, positiv und gewinnbringend
                                                 eingebracht zu werden. Das EHB leistet
Kompetenzanerkennung in Italien                  seinen Beitrag zum Berufsbildungsplatz
Professorin Dr. Silvia Cortellazzi, Soziolo-     Schweiz auf verschiedenen Ebenen. Es
gin an der Università Cattolica del Sacro        sorgt als Kompetenzzentrum des Bundes              Kontakt:
Cuore Mailand, stellte die konkreten Pro-        gesamtschweizerisch für die hochstehende           Eidgenössisches Hochschulinstitut für
bleme der Vergleichbarkeit vor. Berufs­          Aus- und Weiterbildung der Berufsbil-              Berufsbildung EHB
bildung wird in Italien nicht staatlich ge-      dungsverantwortlichen. Dies seit Kurzem            Kirchlindachstrasse 79
fördert, und in der Bevölkerung herrscht         im Rahmen des Swiss-Indian VET-Projects            CH-3052 Zollikofen
die Ansicht, dass sie gegenüber dem aka-         auch für die Ausbildung von Berufsbil-             www.ehb-schweiz.ch
demischen Weg minderwertig ist. Da es
in Italien keinen nationalen Standard gibt,
ist es den Regionen überlassen, wie sie
vorgehen. Die Abschlüsse werden teilweise
innerhalb Italiens nur regional anerkannt.
Unter anderem deswegen gestaltet sich
                                                                       3LFWRID[
                                                                                       ©

eine grenzübergreifende Anerkennung
der Abschlüsse zwischen dem Tessin und                                 das Beschriftungskonzept für Anästhesie
der Lombardei schwierig.                                               Ihnen ist sicher die Situation bekannt, dass ein Artikel gesucht
                                                                       wird und viele Schränke oder Schubladen geöffnet werden
Vorbildfunktion Berufsbildung Schweiz                                  müssen, bis das Gesuchte endlich im letzten Schrank gefunden
                                                                       wird. = System “Versuch und Irrtum“
Die ExpertInnen waren sich einig, dass
das Ansehen der Berufsbildung gegenü-                                  3LFWRID[hilft Ihnen solche Situationen zu vermeiden.
                                                                                   ©

ber dem akademischen Weg gesteigert                                    Mit einem Blick durch den Raum erkennen Sie, wo der gesuchte
                                                                       Artikel zu finden ist. Dies kommt besonders an Ausbildungsorten
werden muss. Solche exogenen Faktoren                                  zum Tragen, sowie bei einer verschiedensprachigen Mitarbeiter-
(wie die Tradition eines Landes etc.) sind                             belegschaft und dort wo die Jobrotation praktiziert wird.
für das Berufsbildungssystem bedroh-
licher als die Entwicklung innerhalb der
Berufsbildung selbst. Einigkeit bestand
darin, dass das duale System unter Ein­
bezug der Sozialpartner der rein schu-
lischen Ausbildung vorzuziehen sei. Die
                                                                       3LFWRID[ ist einfach wie eine Etikette überall anzubringen, resi-
                                                                                   ©
Arbeitskräfte sollen schon in der Ausbil-
                                                                       stent gegenüber den üblichen Flächendesinfektionsmittel, spra-
dung ­mobiler werden, Netzwerke und                                    chen unabhängig, von mehreren Metern Entfernung erkennbar.
Plattformen gewinnen an Bedeutung. Dr.
                                                                       3LFWRID[ erleichtert Ihren MitarbeiterInnen das Einarbeiten am
                                                                                   ©
Franziska Schwarz, Leiterin Leistungs­
                                                                       Arbeitsplatz und erspart Zeit und unnötige Arbeitswege.
bereich Internationale Beziehungen beim
Bundesamt für Berufsbildung und Tech-                                  Weitere Informationen unter:

nologie (BBT) erläuterte dem Publikum,
                                                                       Kurt Müller Medizintechnik
                                                                                                                                  uns an der
                                                                       Patrick von Ow                               Besuchen Sie
                                                                                                                           IFAS 2010
dass die Schweiz unter den fünf führen-
                                                                       8447 Dachsen,
                                                                                                                                     0.2010
                                                                                                                      vom 26. - 29.1
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den ­Ländern bei der Definition der                                    www.kmueller.ch
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                                                                                                                                     d 130
Qualifika­tionsstandards im nicht-akade-
12    Rubrique professionnelle

     Journée IFFP 2009: une formation
     ­professionnelle internationale

     Institut fédéral des Hautes Etudes en Formation Professionnelle

     Dans la plupart des pays, la formation professionnelle s’arrête au                                        tences appropriée et, partant, prépare les
                                                                                                               apprenantes et apprenants au marché du
     mieux à la frontière nationale, sinon dès la frontière de district.                                       travail. Cette analyse a révélé qu’un
     Or, il est aujourd’hui indispensable de voir au-delà des frontières.                                      ­système dual bénéficiait à toutes les par-
                                                                                                                ties impliquées. La transmission de com-
     Il ne doit pas s’agir d’une fin en soi pour la recherche, mais d’une
                                                                                                                pétences pratiques et pédagogiques est
     réaction à la mondialisation et à la migration: les entreprises                                            un facteur de qualité central pour former
                                                                                                                des responsables de la formation profes-
     s’étendent par-delà les frontières nationales et les salarié-e-s
                                                                                                                sionnelle qualifié-e-s. L’intégration des
     tendent de plus en plus à travailler loin du lieu de leur formation.                                       partenaires sociaux au système dans son
                                                                                                                ensemble constitue un autre facteur cru-
     C’est pourquoi une normalisation internationale des diplômes et
                                                                                                                cial. L’étude de l’OCDE sur le système de
     des compétences s’impose.                                                                                  formation professionnelle suisse (www.
                                                                                                                oecd.org/edu/learningforjobs) décrit les
                                                                                                                forces de la formation professionnelle du-
     La journée de l’IFFP* est une plateforme                   norme internationale pour la formation          ale suisse: Il existe un système cohérent
     d’échange fondée sur la théorie et orien-                  professionnelle, ce qui rend difficile toute    qui repose sur une base légale. Les par-
     tée sur la pratique, qui se veut l’occasion                mise en parallèle d’éléments compara-           tenaires sociaux sont intégrés au système.
     de présenter chaque année l’actualité de                   bles. Diversité des systèmes: rares sont les    Les responsables de la formation professi-
     la formation professionnelle avant d’ouvrir                pays à connaître la formation profes­           onnelle sont formés de manière ciblée.
     la discussion. Consacrée l’année passée                    sionnelle duale, qui existe par ailleurs        Une personne impliquée dans la formati-
     au thème de la «Formation professionnelle                  sous d’innombrables variantes. Flou ter-        on professionnelle y a été professionnelle-
     dans le contexte international», la jour-                  minologique: des expressions identiques         ment préparée. Les faiblesses du système
     née s’est déroulée les 9 et 10 septembre                   renferment des sens différents (p. ex.,         suisse ont également été identifiées:
     2009 à Lugano et a réuni plus de quatre-                   «apprentissage» et «apprenticeship» n’ont       Manque d’égalité des chances pour ceux
     vingts participantes et participants issu-                 pas la même signification). Facteurs            qui interrompent leur cursus et pour les
     e-s de la formation professionnelle, de la                 d’influence: la formation professionnelle       femmes Mise en péril du financement
     politique et de l’économie. À cette occasi-                est influencée par des institutions qui         dans les périodes de récession, l’offre de
     on, l’IFFP a convié des expertes et experts                n’appartiennent pas au système éducatif         places d’apprentissage pourrait diminuer.
     de tous les pays à intervenir dans le cadre                classique (p. ex. les entreprises, les par-
     d’un programme tourné vers l’avenir.                       tenaires sociaux, les traditions, etc.).       La recherche européenne en formation
     Au cours de la dernière décennie, la ré-                                                                  professionnelle
     forme de Bologne a permis de réaliser                      Le modèle suisse de formation                  En 1975, le CEDEFOP (Centre européen
     d’importants progrès en matière d’inter­                   ­professionnelle duale est optimal             pour le développement de la formation
     na­tionalisation de la formation acadé-                     Le vieillissement de la société européenne    professionnelle) a été créé à l’initiative
     mique. À l’inverse, la formation professi-                  va exacerber la course aux talents, aigui-    des partenaires sociaux. Cette agence de
     onnelle commence à peine à s’engager                        sant la nécessité de combiner judicieuse-     l’UE effectue des recherches dans le do-
     dans cette direction. Le Prof. Dr Stefan                    ment les compétences des spécialistes         maine de la formation professionnelle et
     Wolter, président du Conseil de l’IFFP, a                   pour garantir une production de qualité.      a pour objectif d’évaluer le profil des diffé-
     brièvement évoqué la problématique de                       Dans une étude comparative entre les          rentes formations professionnelles natio-
     la formation professionnelle internatio-                    pays, présentée par la co-autrice Kathrin     nales et de promouvoir la flexibilité, la
     nale dans son discours d’introduction:                     Hoeckl, l’OCDE (Organisation de coopéra-       transparence et la mobilité (processus de
     ­Absence de normes: il n’existe aucune                     tion et de développement économiques)          Copenhague).
                                                                examine dans quelle mesure le système          Isabelle Le Mouillour, économiste et colla-
     * IFFP = Institut fédéral des hautes études en formation   de formation professionnelle des pays          boratrice du CEDEFOP, présente un projet
     professionelle                                             participants offre la variété de compé­        clé: la recherche dans le domaine de l’EQF
Rubrique professionnelle        13

(European Qualification Framework), qui         tains diplômes ne sont reconnus qu’au           nitions supplémentaires. Et ce, en tenant
doit permettre la comparabilité des di-         niveau régional. C’est là l’une des raisons     également compte des tendances
plômes entre les pays. Le CEDEFOP aborde        qui rendent difficilement envisageable          d’internationalisation des systèmes de
la question de savoir comment les qualifi-      une reconnaissance transfrontalière des         formation professionnelle nationaux. À ce
cations apparaissent, quelle signification      diplômes entre le Tessin et la Lombardie.       titre et grâce aux qualités susmenti-
les qualifications et diplômes ont aux                                                          onnées, le système suisse a de bonnes
yeux du marché du travail et de quelle          La formation professionnelle suisse en          chances d’être incorporé de manière posi-
manière ils sont reconnus au niveau inter-      tant que modèle                                 tive et rentable. L’IFFP contribue à divers
national. Une autre initiative de recherche     L’ensemble des expertes et experts ont          niveaux à positionner la Suisse en tant
européenne mise sur la systématisation          conclu que la formation professionnelle         que lieu de formation professionnelle. En
scientifique. Avec l’aide d’expertes et         devait être revalorisée par rapport à la        sa qualité de centre de compétences de la
d’experts issu-e-s des pays participants, le    voie académique. Plus que le développe-         Confédération, il veille à l’échelle helvé-
Prof. Dr Martin Baethge, du Soziolo-            ment au sein de la formation professi-          tique à la formation et à la formation con-
gischen Forschungsinstitut (institut de         onnelle, ce sont les facteurs exogènes          tinue de premier ordre des responsables
recherche sociologique) de Göttingen, te-       (traditions d’un pays, etc.) qui mettent à      de la formation professionnelle – notam-
ste la faisabilité d’une formation professi-    mal le système de formation professi-           ment, depuis peu, dans le cadre du projet
onnelle PISA. Une évaluation à grande           onnelle. Le consensus s’est fait sur l’idée     indo-suisse VET pour la formation de
échelle de la formation professionnelle         que le système dual avec implication des        ­responsables de la formation professi-
(LSA VET) doit permettre de comparer            partenaires sociaux devait être préféré à        onnelle en Inde (cf. également www.bbt.
l’efficacité de processus de formation pro-     la formation scolaire pure. Les personnes        admin.ch/themen/01051/01071/index.
pres à des professions qui sont organisés       actives doivent gagner en mobilité dès le        html?lang=de et http://www.sicc.ch/­
différemment. Les forces et faiblesses de       stade de la formation, et le rôle des            documents/SICC_VET_Mission_2009.pdf ).
divers programmes de formation profes-          ­réseaux et plateformes devient plus im-
sionnelle propres à certaines professions        portant. Madame le Dr Franziska Schwarz,       En outre, l’IFFP aborde les questions de
sont analysées afin que les pays puissent        responsable du centre de prestations «Re-      l’interruption de la formation et de la pari-
partager leurs expériences.                      lations internationales» auprès de l’Office    té au sein de l’axe de recherche prioritaire
                                                 fédéral de la formation professionnelle et     «Systèmes de formation professionnelle».
La reconnaissance des compétences,               de la technologie (OFFT), a expliqué à         L’Institut participe activement à l’étude
exemple de l’Italie                              l’auditoire que la Suisse se trouvait parmi    de faisabilité LSA VET et coopère avec les
La Professeur Dr Silvia Cortellazzi, sociolo-    les cinq pays de tête en ce qui concerne la    pays limitrophes sur les plans de l’en­seig­
gue à l’Università Cattolica del Sacro ­Cuore    définition des normes de qualification         nement et de la recherche.
de Milan, a présenté les problèmes concrets      dans le domaine extra-académique. Une
de la comparabilité. En Italie, la formation     exportation de certains éléments du
professionnelle n’est pas encouragée par         ­système de formation professionnelle
l’État et le point de vue selon lequel elle       ­suisse est tout à fait envisageable.         Contact:
est inférieure à la voie académique pré-                                                        Institut fédéral des Hautes Etudes en
vaut parmi la population. Étant donné           Développement international de la               Formation Professionnelle IFFP
qu’il n’existe pas de standard natio­nal en     formation professionnelle et rôle de l’IFFP     Kirchlindachstrasse 79
Italie, il incombe aux régions de décider       Les quatre lacunes soulevées au début do-       CH-3052 Zollikofen
de leur façon de procéder. En Italie, cer-      ivent faire l’objet de recherches et de défi-   www.ehb-schweiz.ch

                                Veranstaltungen auf unserer Website
                                Alle Veranstaltungen mit Detail- und Anmeldeinformationen finden Sie auch
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                                www.siga-fsia.ch
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