Schulblatt6/2018 Schule und Eltern - Chancen und Grenzen der Zusammenarbeit - Kanton Zürich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kanton Zürich Schulblatt Bildungsdirektion 6/2018 Schule und Eltern Chancen und Grenzen der Zusammenarbeit Kinder begleiten Neues wagen Kräfte bündeln Klassenassistentin Nicole Lauter Pioniere an der Berufsfachschulen sollen Cannabona hilft mit Kantonsschule Uetikon Kompetenzzentren werden
6 22 Magazin Fokus: Volksschule Schule und Eltern 4 22 Kommentar 12 Dialogue en Route Bildungsdirektorin Silvia Elterngespräch Eine Primarklasse zu Steiner über Kompetenz Offene Kommunikation ist Besuch im Shiva-Tempel zentren in der Berufsbildung im Sinne der Schülerinnen und Schüler 24 5 Stafette Im Lehrerzimmer 16 An der Schule Rebacker in Sekundarschule Elternmitwirkung Herrliberg wird Gesundheit Freiestrasse, Uster Zwei Mütter und ihr grossgeschrieben Engagement in der Schule 6 27 Persönlich 18 In Kürze Klassenassistentin Elternvereine an Nicole Cannabona hilft dort, Mittelschulen wo sie gebraucht wird Eine andere Art der Zusammenarbeit 9 Meine Schulzeit Urs Wehrli, Kabarettist und Künstler Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Inhalt Wichtige Adressen Impressum Nr. 6/2018, 27.10.2018 Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09 Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungs Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch weise: sechsmal jährlich, 133. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiter Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und reto.heinzel@bi.zh.ch, 043 259 23 05; Redaktorin jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07; Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 09 Journalistische Mitarbeit an dieser und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittel Ausgabe: Walter Aeschimann, Bettina Büsser, Paula Lanfranconi, Andreas Minder, Luzia verlag Zürich: www.lmvz.ch, 044 465 85 85 Fachstelle für Schulbe Schmid, Charlotte Spindler Abonnement: Lehrpersonen einer öffentlichen Schule im Kan- urteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00 Bildungsratsbeschlüsse: ton Zürich können das «Schulblatt» in ihrem Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv Regierungsrats Schulleitung). Bestellung des «Schulblatts» an Privatadresse s owie Abonnement weiterer beschlüsse: www.rrb.zh.ch Interessierter: abonnemente@staempfli.com, 031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch G estaltung: www.bueroz.ch Druck: www.staempfli.com Inserate: inserate@staempfli.com, 031 767 83 30 Redaktions- und Inserateschluss nächste Aus Titelbild: Ruedi Widmer gabe: 22.11.2018 Das n ächste «Schulblatt» erscheint am: 5.1.2019 2
28 36 Mittelschule Berufsbildung 41 Amtliches 28 34 Aufbruchstimmung Kompetenzzentren 43 An der Kantonsschule Amtschef Niklaus Weiterbildung Uetikon am See ist noch Schatzmann über Themenabend: Raum für Ideen konzentriertes Know-how «Der Kult des Messens» Kurse und Module 30 36 Arbeitsort Mittelschule Berufslehre heute 50 Mike Cabalzars Passion Hufschmiedin EFZ für Chemikalien Stellen 39 56 33 In Kürze schule&kultur In Kürze 58 Agenda Editorial Elternabende – die fanden schon zu unserer Zeit statt. Allerdings eher selten und nur aus gegebenem Anlass. Vor dem Übertritt in die Oberstufe beispiels Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Inhalt weise oder am Ende der Probezeit an der Mittelschule. Ansonsten gab es in der Jacqueline Olivier Volksschule das Examen – der letzte Vormittag des Schuljahres, an dem Eltern meistens zu einem speziellen Unterrichtsprogramm eingeladen waren – oder am Gymi die Besuchstage. In der übrigen Zeit, solange alles rund lief, blieben Mutter und Vater der Schule in der Regel fern. Das ist heute ganz anders. Die Beziehung zu den Eltern zu pflegen, ist eine wichtige Aufgabe von Lehrpersonen und Schule. Umgekehrt suchen auch viele Eltern den Kontakt zur Schule, auf individueller Ebene oder über das Engage ment in einer Elternorganisation. Obschon die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus meistens gut funktioniert, ist sie ein Thema, das immer wieder bewegt, und zwar beide Seiten. In unserem Fokus lassen wir sie zu Wort kommen und stellen fest: Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O und hilft den Schülerinnen und Schülern. 3 Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das «Schulblatt»: reto.heinzel@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch
Berufsfachschulen verteilt sind, zum anderen kann eine Ein grosser Konzentration an einem einzigen Stand ort bei einem Beruf, der stark wächst, die Entwicklung der Schule behindern. Die Schritt in Schulen benötigen in den nächsten Jah ren mehr Spielraum. Deshalb streben wir eine Bündelung der Kräfte respektive die Zukunft eine bessere Verteilung der Berufe auf die Schulen an. Dieses Ziel verfolgen wir mit dem Projekt Kompetenzzentren, das im Sep von Silvia Steiner, Bildungsdirektorin tember gestartet ist. Die einzelnen Be rufsfachschulen sollen sich in bestimm ten Berufsfeldern profilieren können und nicht mehr alles anbieten müssen. Sie sollen zu Kompetenzzentren in ihren Be reichen werden. Eine bessere Verteilung der Berufe ermöglicht es den Schulen, die Klassen Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Ler den Bedürfnissen entsprechend zu bilden nenden in der Berufslehre im Kanton Zü und eine bedarfsgerechte Infrastruktur rich um mindestens 11 000 junge Frauen zu erhalten. und Männer ansteigen. Gleichzeitig zu Damit sich die Berufsfachschulen zu diesem starken Wachstum an Lernenden Kompetenzzentren entwickeln können, steht die Berufswelt in einem schnellen braucht es aber die Bereitschaft und den Wandel: Neue Berufe entstehen, alte Mut zu Veränderungen. Welche Berufe wo verschwinden, bestehende Ausbildungen angeboten werden sollen und können, bil werden neu konzipiert. Ein Treiber für diese Veränderungen in der modernen «Die Schulen det den Gegenstand der Diskussion, die nun breit geführt werden soll. Lern- und Arbeitswelt ist die Digitalisie rung. Die wachsende Zahl der Lernenden benötigen in den Es ist mir bewusst, dass wir keinen einfachen Prozess starten. Der Einsatz und die Veränderungen in der Berufswelt nächsten Jahren aller ist nun gefragt, um gute und trag stellen für die Berufsfachschulen grosse Herausforderungen dar. mehr Spielraum.» fähige Lösungen zu finden: Rektorinnen und Rektoren, Schulkommissionspräsi Die heutige Berufszuteilung macht denten, Vertreterinnen und Vertreter der es für die Berufsfachschulen schwierig, Lehrerverbände, der Wirtschaft und der tragende Lösungen für diese Heraus Gewerkschaften. Dies ist die Chance für forderungen zu finden. Im Kanton Zürich historisch gewachsene Verteilung der Be einen grossen Schritt und eine Positionie werden über 42 000 Lernende in über rufe ist für die Schulen in mehrfacher rung der Berufsfachschulen, um die He 200 Berufen ausgebildet; für rund dreissig Hinsicht nicht mehr ideal: Zum einen gibt rausforderungen der Zukunft meistern Berufe gibt es mehrere Schulorte. Diese es Berufe, die heute auf zu viele Standorte zu können. Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Magazin Mein Traumschulhaus Lily Koster (9), 4. Klasse, Schule Binzholz, Wald 4
Im Lehrerzimmer Sekundarschule Freiestrasse, Uster Allerlei Handgemachtes zeugt von Kreativität. Fotos: Marion Nitsch Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Magazin In Stein gemeisselt: ist der Schriftzug «Secundarschule» im Türfries des altehrwürdigen Schulgebäudes. Einen Hauch von Nostalgie: verströmen auch die ornamentalen Fliesenböden in den Fluren. Im Kreis: sitzt man im Lehrerzimmer auf roten und blauen Sesseln und Sofas. Die Kissen in Blumenform: entstanden im Unterricht einer Handarbeitslehrerin. Gut gefüllt: sind heute die Schalen mit Früchten und Brötchen auf den kleinen runden Glastischen – keine Seltenheit. Frische Waffeln: hat eine Klasse der Integrierten Sonderschulung gebacken und einen Teller fürs Lehrerzimmer bereitgestellt. Ungerade Zahlen: mag Schulleiter Karl J. Strässle lieber als gerade, da passt es, dass sein Team aus 27 Lehrpersonen besteht. Regelmässige Bergtouren: und andere freiwillige Akti vitäten sorgen für einen guten Zusammenhalt. 220 Sekschülerinnen und -schüler: werden an der Freiestrasse unterrichtet. Ein Motto: setzt in jedem Schuljahr einen thematischen Schwerpunkt; das diesjährige lautet: «Mit Freude lernen – ein Leben lang». Als «Kulturschule»: will man sich als Nächstes positionieren mit dem Ziel, die Jugendlichen an Musik-, Bühnen- und bildende Kunst heranzuführen. Der Lead liegt bei einer Lehrerin, die schon länger die Funktion einer Kulturbeauftragten wahrnimmt. [jo] 5
Persönlich heitliche Probleme: Eine seltene Krank «Ich bin wie ein heit, die sich auswächst, aber dazu führt, dass er alle paar Wochen einige Tage lang Fieber hat.» Das liess sich nicht mit der Stuhl im Zimmer» Arbeit bei der Agentur vereinbaren – ei ner Arbeit, «bei der du um fünf noch nicht weisst, ob du um halb sechs wirklich heimgehen kannst». Nicole Cannabona ist Klassen- Fehlendes Berufsbild assistentin an zwei Bülacher Schulen: Ein paar Jahre lang war Nicole Cannabo Sie unterstützt die Lehrkräfte na Vollzeit-Familienfrau. Dann begann sie sich ihre weitere berufliche Zukunft zu und begleitet die Kinder. überlegen. «Klar ist, dass ich momentan nicht in die Werbebranche zurück will», Text: Bettina Büsser Foto: Stephan Rappo sagt sie – und dass sie in dieser Zeit zufäl lig von einer Freundin, die im Schulbe reich arbeitet, vom Job der Klassenassis tentin hörte. «Er ist ja weitgehend un- bekannt, weil es auch kein Berufsbild gibt», ergänzt sie. Via eine andere Freun din hörte sie dann, dass im Schulhaus All Als nächste Farbe wünscht sich Katharina schaue immer, dass ich vor Beginn der mend Klassenassistentinnen für den Kin Orange. «Das wird aus Rot und Gelb ge Lektion da bin und mich mit der Kinder dergarten gesucht würden. Heute ist sie mischt», erklärt ihr Nicole Cannabona gärtnerin absprechen kann. Manchmal dort für neun Lektionen angestellt, dazu und rührt einige Spritzer der beiden Far hat sie wie heute ganz konkrete Aufgaben kommen drei Lektionen in einem anderen ben zusammen. Katharina tunkt den Pin für mich, manchmal bin ich einfach da Bülacher Schulhaus bei einer ersten Klas sel ein und malt weiter. Gemeinsam mit und reagiere aus der Situation heraus.» se. «Für mich gibt es eigentlich nur schöne der Klassenassistentin verziert das Kind Cannabona ist eine fröhliche und Seiten», sagt sie, angesprochen auf positi einen Elefanten, der aus einem Pappteller quirlige Frau, die sich gerne bewegt. Doch ve und negative Aspekte ihrer Arbeit. Zu gebastelt wurde. wenn die 44-Jährige als Klassenassisten schaffen machen ihr einzig Kinder mit Katharina und Nicole Cannabona ar tin im Einsatz ist, nimmt sie sich zurück, schwierigen und bewegenden Schick beiten an einem Tisch im Kindergarten 1 wird ruhiger und leiser. «Es ist eine der salen: «Es ist manchmal hart, Kinder zu der Schule Allmend in Bülach. Während Voraussetzungen für diese Arbeit, dass sehen, deren Vergangenheit oder Alltag dessen sitzen die restlichen Kinder mit man sich etwas unterordnen kann», sagt nicht dem entsprechen, was ich einem Kindergärtnerin Sandra Gantner im Kreis. sie. Wenn sie neu in eine Klasse komme, Kind wünschen würde.» Sie spielen zuerst ein Spiel, bei dem die entstehe eine gewisse Unruhe, weil sie et Mit ihrer aktuellen Tätigkeit verdiene Kinder eine bestimmte Farbe suchen was Neues, Fremdes sei, doch das pendle sie sich ein Taschengeld, das sie spare, um müssen – «Ich sehe eine Farbe, die du nicht sich ein: «Ich bin dann wie ein Stuhl im später eine Aus- oder Weiterbildung zu siehst» –, etwa auf den Kleidern ihrer Zimmer: Ich gehöre einfach dazu.» finanzieren, sagt Cannabona weiter. Der «Gschpänli» oder auf den aufgehängten Als weitere Voraussetzungen für Klas Beruf, der sie am meisten reizen würde – Zeichnungen. Später folgt ein Spiel, bei senassistentinnen und -assistenten nennt Kindergärtnerin – kommt nicht infrage: dem die Kinder die Plätze im Stuhlkreis sie Geduld, Einfühlungsvermögen, Offen Wenn sie, nach einem Vorbereitungsjahr, wechseln müssen. heit und Verständnis für Kinder. Sie selbst 2020 mit der vierjährigen Ausbildung be hat zwei Söhne in ähnlichem Alter wie die ginnen würde, wäre sie beim Abschluss Spüren, wo Hilfe nötig ist Kindergartenkinder: Der ältere ist acht, bereits 50-jährig. «Ich würde es extrem Dass Katharina und im Verlauf der Lekti der jüngere sechs. Vor der Geburt ihrer begrüssen, wenn es von der Klassen on noch zwei andere Kinder ausserhalb Kinder arbeitete die gelernte Polygrafin in assistenz mal ein Berufsbild geben würde, des Kreises mit Nicole Cannabona Elefan der Druck- und Grafikbranche, war zu vielleicht sogar mit einer Ausbildung», ten bemalen, liegt daran, dass diese fertig letzt Print-Production-Managerin in ei sagt sie deshalb. Im Moment besucht sie gestellt werden müssen. Ein grosser Teil ner Werbeagentur. «Nach dem ersten an neun Abenden einen Kurs für Klassen der Kinder hat bereits einen geschmück Kind habe ich zuerst wieder 40 Prozent assistentinnen und Klassenassistenten ten Elefanten, bemalt von ihren Eltern gearbeitet, dann auf 60 Prozent aufge an der Pädagogischen Hochschule in Zü Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Magazin am Elternabend. Diejenigen, deren Eltern stockt», erzählt sie: «Dann kam das zweite rich; zurzeit ist dies die einzige Ausbil nicht teilgenommen haben, verzieren Kind, und mein älterer Sohn hatte gesund- dung in diesem Bereich. ihren Elefanten nun selbst, Cannabona unterstützt sie dabei. Kindergärtnerin Sandra Gantner hat die Klassenassis- Klassen- oder Schulassistenz tentin darum gebeten. Klassen- oder Schulassistentinnen und -assistenten unterstützen Lehrpersonen Seit Herbst 2017 ist Nicole Cannabona in ihrem Schulalltag. Sie betreuen und begleiten Schulkinder beim Lernen, bei Gantner und zwei weiteren Kinder Lösen von Aufgaben und als Ansprechperson. Sie können die Lehrpersonen auch gärtnerinnen des Schulhauses tätig. Je ei bei administrativen Arbeiten entlasten. Ziel ihres Einsatzes ist die wirkungsvolle nen Vormittag ist sie im Unterricht bei ei Unterstützung der pädagogischen Prozesse. Voraussetzung für eine Anstellung ner der Kindergartenklassen dabei, sie als Klassen- bzw. Schulassistenz sind unter anderem eine abgeschlossene hilft, ist da, wenn Kinder unruhig werden, Berufsausbildung oder ein Mittelschulabschluss, gute Deutschkenntnisse räumt auf, unterstützt die Kindergärtne (Niveau C1), grundlegende EDV-Kenntnisse, Erfahrung und Freude am Umgang rin. «Ich versuche zu spüren, wo meine mit Kindern und Jugendlichen, Geduld und Belastbarkeit, gute Kommunikations Hilfe gebraucht wird», erzählt sie später, fähigkeiten und Sozialkompetenzen sowie ein sicheres Auftreten. [bb] als die Kinder draussen spielen: «Ich 6
Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Magazin Sich etwas zurück- nehmen zu können, sagt Klassenassistentin Nicole Cannabona, sei eine Voraussetzung für ihre Tätigkeit. 7
Schülerlabor iLab Erlebnis Wissenschaft – Abenteuer Forschung Bei der Nachwuchsförderung in Naturwissenschaften will das Paul Scherrer Melden Sie Ihre Schulklasse noch heute an. Institut PSI neue Wege gehen. In einem Schülerlabor experimentieren Anmeldeformular im Internet: www.ilab-psi.ch Jugendliche in Zweiergruppen mit Schall, Vakuum und Licht. Sie erfahren Kontakt: ilab@psi.ch spielerisch die Geheimnisse von Phänomenen, die für die Forschung am Paul Scherrer Institut PSI von zentraler Bedeutung sind. Schülerlabor iLab In erster Linie richtet sich das iLab an Jugendliche im Alter von 14 bis 15 5232 Villigen PSI, Schweiz Jahren, das Programm kann aber für 12- bis 20-Jährige angepasst werden. Tel. +41 56 310 55 40, Fax +41 56 310 55 41 Bequem, einfach und günstig in den Schnee! Zum Beispiel Melchsee-Frutt ab CHF 37 je Schüler www.twerenbold.ch/schneesporttage Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 8
Welche Schulreise ist Ihnen speziell Meine Schulzeit «Lehrer prägen in Erinnerung und warum? Mir ist besonders eine lange Wanderung irgendwo im Gebiet des Muottas Muragl sich einem ein» im Engadin in Erinnerung. Wir waren zwei Tage lang unterwegs und verliefen uns regelmässig. Trotzdem oder gerade deswegen: Ich mag die hochalpinen Tou ren auch heute noch viel lieber als irgend einen Spazierweg durch grüne Wiesen Fünf Fragen an Urs Wehrli, oder entlang von Flüssen. Kabarettist und Künstler Welche Lehrperson werden Sie nie vergessen? Es gibt kaum eine Lehrperson, die ich je vergessen werde (ausser vielleicht Frölein Habegger, die immer einen roten Roll Welches war Ihr liebstes Fach kragenpulli trug, Heuschnupfen hatte und und weshalb? lispelte. An die erinnere ich mich über Turnen und Zeichnen habe ich immer haupt nicht mehr). Lehrerinnen und Leh gerne gemocht, egal, wer unterrichtete. Je rer prägen sich einem ein, sie sind die nach Lehrperson fand ich Biologie, Geo jenigen, denen man in einer wichtigen grafie, Französisch und Deutsch auch im Phase des Lebens täglich stundenlang mer wieder spannend. zuschaut und zuhört. Da gab es den stren Was haben Sie in der Schule fürs gen und autoritären Mathelehrer, der sich Leben gelernt? mit einem Minimum an Worten grossen Ich fand den Spruch «Nicht für die Schule, Respekt verschafft hat, den Geschichts sondern fürs Leben lernen wir» immer lehrer, der eigentlich lieber Autorenn doof. Wir lernen nicht in der Schule fürs fahrer geworden wäre und nie so richtig Leben, sondern im Leben. Und die Schule bei der Sache war, die Sprachlehrerin, für gehört zum Leben. Am meisten gelernt die Unterrichten das Leben war und die habe ich vielleicht in einem Fach, das gar sich persönlich beleidigt fühlte, wenn wir nicht auf dem Stundenplan stand: Sozial schlecht gearbeitet hatten, und natürlich kompetenz. meine Erstklasslehrerin, die wie eine Mut Was hat Ihnen in der Schule gar ter zu uns war und bei der sogar das Strafe- nicht gefallen? Urs Wehrli (49) ist Linkshänder, Querdenker und gelernter Typograf. Seit über 30 Jahren Absitzen Freude machte. Und viele mehr! Die Zeit zwischen den Pausen … Nein, im tourt er zusammen mit Nadja Sieger als Lehrpersonen sind neben den Eltern die Ernst: Ich hatte immer dann Mühe, wenn Duo «Ursus & Nadeschkin» zwischen Basel, Berlin, New York und Berg am Irchel. ersten Personen, nach denen man sich wir Dinge büffeln mussten, deren Sinn ich Daneben veröffentlichte er mehrere Bücher richtet, mit denen man Grenzen auslotet, nicht verstand. Da kam es dann immer zum Thema «Kunst aufräumen». Er ist Vater eines Sohnes und lebt als Schauspieler, die man verehrt oder über die man sich mal wieder zu längeren Diskussionen mit Kabarettist und freischaffender Künstler ärgert. den Lehrpersonen. in Zürich. Bildungs-Slang Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Handlungsorientierter Unterricht Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Magazin 9
Fokus Schule und Eltern Der Kontakt mit den Eltern ist für Lehrperso nen wichtig und herausfordernd zugleich. Wie w erden Studierende an der Pädagogischen Hochschule auf das Thema vorbereitet und wie gehen es erfahrene Lehrpersonen an? Das «Schulblatt» hat recherchiert. Wieso sie sich in einer Elternorganisation engagieren und wie sie die Zusammenarbeit mit der Schule erleben, erzählen zwei Mütter. An den Mittelschulen wiederum gibt es noch wenige Elternvereine; sie nehmen eine ganz andere Rolle ein als an der Volksschule. Cartoons: Ruedi Widmer Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus 11
Elterngespräch auch der Umstand, dass einige Lehrper Gut investierte sonen mit dem «Schulblatt» nicht über das Thema sprechen wollten – es sei «zu heikel». Heikel deshalb, weil Lehrperso Zeit nen nicht wissen können, wie die Eltern reagieren. Das Elterngespräch ist schon in der Ausbildung eine Herausforderung. Während der Umgang mit den Kindern Der schulische Elternkontakt gehört in den Praktika geübt werden kann, ist eine Gesprächssituation mit Eltern zum Lehrberuf wie das Unterrichten in schwierig zu simulieren. Das bedeutet der Schule. Eine Vertrauensbasis nicht, in der Ausbildung gänzlich darauf zu v erzichten: «Die geeignete Gesprächs von Schule und Elternhaus ist von führung lässt sich gut trainieren und ist lernbar», sagt Stirnemann. grosser Bedeutung für den Lernerfolg Im Modul Kommunikationstraining an und die schulische Motivation der der PH Zürich lernen die Studierenden präventive Aspekte des Elterngesprächs Schülerinnen und Schüler. kennen. Das beinhaltet etwa die Einla dung, die Vorbereitung auf ein Gespräch Text: Walter Aeschimann oder Techniken für einen gelingenden Gesprächsverlauf. Die Kompetenzen wer den im Wahlmodul zum Elterngespräch ausgebaut und schliesslich auch im Modul «Training Konfliktmanagement» themati siert. Letzteres findet gegen Ende der Ausbildung statt und ist insofern gut plat ziert, als die Studierenden womöglich schon Erfahrungen in den Quartalsprak tika gesammelt haben. Schliesslich kann das Elterngespräch auch im Mentorat an gesprochen werden. Die Studierenden Ein Kind meldet sich nie zu Wort, eines ven Rückmeldungen sachlich zu begeg selber reagieren unterschiedlich auf die sitzt quicklebendig auf dem Stuhl. Ein nen. Aus Sorge und Empfindlichkeit re Ausbildung. Einige finden, man hätte viel Knabe mault stets frech zurück, ein agieren sie auch mit Ablehnung, werden mehr machen müssen. Andere haben den Mädchen hat als gute Rechnerin plötzlich hilflos oder brechen in Tränen aus. Eindruck erhalten, dass es mit den Eltern Mühe mit den Zahlen und eines kommt immer schwierig werde. dauernd verspätet in die Schule. Die Respekt vor Elternkontakten verantwortliche Klassenlehrperson hat Brigitte Stirnemann arbeitet im Zentrum Den Aufwand nicht scheuen schon vieles unternommen. Verändert Person & Profession der Abteilung Wei «Grundsätzlich ist der Kontakt mit den hat sich nichts. Nun sucht sie das Ge terbildung & Beratung an der PH Zürich. Eltern nicht schwierig», sagt Stefan spräch mit den E ltern. Aus zahlreichen Gesprächen weiss sie, Mäder, Primarlehrer an der Schule Uetli Das sogenannte Problemgespräch ist dass Lehrpersonen «ziemlichen Respekt berg, nach 17 Jahren beruflicher Tätigkeit. nur eine von vielen Möglichkeiten des vor Elternkontakten» haben. Das zeigt Als er vor 20 Jahren sein Studium absol schulischen Elterngesprächs. Im Erstge spräch etwa lernen Lehrpersonen vorerst die Eltern und die Lebensumstände des Kindes kennen. Im Standortgespräch be sprechen sie den Entwicklungsstand und die Möglichkeiten beim Übertritt des Kin des in die Primarstufe, in die 4. Klasse oder in die Sekundarstufe. Schliesslich haben gewisse Schulen und Klassenlehr personen auch eigene Begegnungskultu Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus ren entwickelt, um neben den offiziellen noch andere, persönlichere Kontakte mit den Eltern zu knüpfen und zu fördern. Auf dieser Ebene verlaufen die Gespräche normalerweise wenig heikel, meistens kooperativ, manchmal freundschaftlich. Das Problemgespräch hingegen ist für alle Beteiligten belastend. Die Lehrperson muss für verschiedene Reaktionen doku mentiert und vorbereitet sein: auf Lob, Unterstützung und Kooperation, auf un erwartete Anklagen, Rückweisung oder Verständnisschwierigkeiten. Sie muss zu dem den Perspektivenwechsel vollziehen. 12 Für Eltern ist es schwierig, wenig positi
vierte, war das Elterngespräch kein The arbeit «eine Kernkompetenz für jede tung für den Lernerfolg und die schuli ma. Er habe vieles «on the job» gelernt. Lehrperson und gut investierte Zeit». Das sche Motivation der Schülerinnen und Als Junglehrer habe er jeweils «um den bedeute aber, den Aufwand nicht zu Schüler. Dabei sei besonders wichtig, wie heissen Brei» herumgeredet, wenn er eine scheuen. Mit gewissen Eltern sei er fast die Eltern zu Hause über die Lehrper unangenehme Situation thematisieren täglich in Kontakt, via Telefon oder mit sonen redeten. Wenn die Eltern abschät musste. Inzwischen ist er überzeugt, dass einer kurzen E-Mail. Die Qualität seiner zig über die Lehrperson sprechen w ürden, man den Eltern damit nicht entgegen Gespräche habe auch zugenommen, seit sinke die Achtung der Schülerinnen und Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus kommt. Er habe sehr gute Erfahrungen er eigene Kinder habe. Ausserdem läuft Schüler für die Lehrperson und die mit einer «offensiven Kommunikation» er mit den Erstklässlern im ersten Monat Beziehungsqualität nehme rapide ab. gemacht. Dies bedeutet auch, möglichst mit der ganzen Klasse den Schulweg eines «Diese matchentscheidende Mitverant viele Informationen über die Schule oder Kindes ab bis zum Elternhaus. Dort wird wortung ist vielen Eltern noch nicht genü seinen Unterricht preiszugeben. die Klasse empfangen und darf – wenn gend bewusst.» Offensiv meint hingegen nicht direkt das Kind und die Eltern es erlauben – Das spezifische Ziel auf Sekundar und unverblümt. Mäder, der sich in den auch dessen Zimmer anschauen. stufe sei es, mit den Eltern eine passende Kreisschulbehörden und in schulischen Anschlusslösung für den Schritt in die Be Pilotprojekten engagiert, achtet im El Die Vertrauensbasis sichern rufswelt zu finden. «Wenn dieses Fin terngespräch bewusst auf die Wahl der Dani Kachel ist Sekundarlehrer und Prä dungsprojekt zum gemeinsamen Projekt Worte. Er übt nicht Kritik, sondern gibt sident des Vereins Sekundarlehrkräfte von Schülern, Schülerinnen, Lehrperso Anregungen und überlegt sich, ob gewisse des Kantons Zürich (SekZH). «Das Eltern nen und Eltern wird, dann ist auch das Äusserungen dem Kind zu Hause schaden gespräch stellt die grundsätzliche Ver Schulische wesentlich einfacher zu errei und zur Bestrafung führen könnten. Das trauensbasis mit dem Elternhaus sicher», chen.» Die Eltern wollen, dass ihre Kinder 13 möchte er vermeiden. Für ihn ist Eltern sagt er. Diese Basis sei von grosser Bedeu gut aufgehoben sind und eine gute Lehre
machen. Dafür sei eine intakte Beziehung tet wie die Lehrperson und müssten eher fanden es eine Zumutung, dass sie diese wichtig. Zumindest sollte die Überzeu beraten, beruhigt, manchmal auch getrös Mails lesen mussten. Sie erwarteten vom gung vorhanden sein, dass Schule und tet werden. Seien Eltern einmal unein Lehrer, dass er persönlich informiere. «Es Eltern dasselbe Ziel haben. Je nachdem sichtig, habe sich Konsequenz bewährt. ist für Lehrpersonen eine Herausforde sei ein mehr oder weniger intensiver Etwa bei jenem Vater, der den übermässi rung, auf die zum Teil sehr unterschiedli Kontakt nötig. gen Medienkonsum seines Sprösslings chen Erwartungen zu reagieren», sagt nicht wahrhaben wollte. Nach dem vierten Stirnemann. Viel Kontakt im Kindergarten Elterngespräch habe ihr der Vater stolz «Die Eltern sollen zu Beginn der Schul- mitgeteilt, dass er den Medienkonsum sei Das Wohl des Kindes im Zentrum laufbahn auch empfangen werden. Sie nes Kindes drastisch eingeschränkt habe. Die Dozentin rät Lehrpersonen, den As sollen das Gefühl erhalten, dass sie dazu pekt des Elternkontaktes schon bei der gehören», sagt Judith Wick. Sie war Kin Eltern wollen Einfluss nehmen Stellensuche zu bedenken. Sie sollen sich dergärtnerin und schulische Heilpädago Der Umgang mit den Eltern habe sich ver bewusst überlegen, in welchem Umfeld gin. Seit Kurzem ist sie pensioniert. Im ändert, finden alle angefragten Fachper sie arbeiten möchten – eher mit bildungs Kindergarten sei der Elternkontakt auto sonen. Früher wurde die Institution Schu fernen oder bildungsorientierten Eltern. matisch intensiver. Eltern bringen ihre le von den Eltern weniger in Frage gestellt. «Wir vermitteln den Studierenden, dass Kinder öfter in die Schule. Lehrperson Heute würden die Themen rund um den viele unterschiedliche Elternkontakte und und Eltern reden vor der Eingangstür gerechten Umgang mit dem eigenen Kind Gesprächsverläufe möglich sind», sagt oder auf dem Flur. Dabei könnten unbe viel zentraler. «Es sei dennoch eine wich Stirnemann. Eltern beispielsweise, die in fangen auch schulische Themen ange tige Aufgabe der Lehrperson, den Kindern ihrem Berufsumfeld stets kämpfen müs sprochen werden. Wenn Judith Wick als Reibungsflächen zu bieten, mit allen sen, bringen diesen Stil auch mit ins Ge Heilpädagogin zum Elterngespräch ein Konsequenzen», findet Dani Kachel. Dass spräch. Gibt es Konflikte mit den Eltern, geladen hatte, wurde meistens über son auch Widersprüche und Spannungen sollte die Schulleitung zwingend infor derpädagogische Massnahmen für das entstehen könnten, sei folgerichtig und miert und bei späteren Gesprächen ein Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus Kind gesprochen. Diese Gespräche ver notwendig. Damit gelte es umzugehen gebunden werden. Und schliesslich, wenn laufen häufig standardisiert und sind und den Eltern auch entsprechend – wenn kulturelle oder sprachliche Schwierigkei komplexer. Neben der Klassenlehrper- nötig nicht im Beisein des Kindes – zu ten entstehen könnten, sollte auch ein son und den Eltern mit dem Kind kann kommunizieren. Kulturvermittler einbezogen werden – auch die Schulpsychologin anwesend Der zunehmende Einfluss der Eltern nicht etwa ein älteres Geschwister. sein. Als Vorbereitung füllen Lehrperson auf die Schule kann auch in Kontrolle Das einzig richtige Elterngespräch gib und Eltern das entsprechende Formular münden. Brigitte Stirnemann erinnert es wohl nicht. Nur eines sollte immer be «Schulisches Standortgespräch» der Bil sich an einen Junglehrer, der bei ihr im achtet werden. Letztlich braucht es die dungsdirektion aus. Beratungsgespräch «völlig konsterniert» gegenseitige Akzeptanz und Wertschät Judith Wick hat die Erfahrung ge gewesen sei. Einige Eltern hätten seine zung aller beteiligten Personen, damit der macht, dass in diesen Gesprächen «die Prüfungen verglichen und kontrolliert zentrale Aspekt nicht untergeht. «Ein gu Beziehungsarbeit sehr wichtig» ist. Die und er habe sich stets erklären müssen. Er tes Gespräch hat dann stattgefunden, Eltern seien meistens kooperativ und schrieb zusätzlich jeden Monat eine infor wenn am Schluss das Gefühl aufgekom dankbar für die Anregungen. Sie hätten mierende Rundmail an die Eltern. Auch men ist, dass das Wohl des Kindes im Zen 14 schon Ähnliches bei ihrem Kind beobach dies sei nicht recht gewesen. Die Eltern trum stand», sagt Stefan Mäder.
Elternmitwirkung hilfreich und flossen direkt in unsere «Wir sind kein Arbeit ein. Welche Themen haben im Eltern forum keinen Platz? Schönwetter- Wolff: Heikle persönliche Anliegen, bei spielsweise Differenzen zwischen Lehr person und Eltern. Diese Dinge haben gremium» im Elternrat nichts verloren, sondern gehören ins Elterngespräch. Was läuft im Elternrat Oberseen anders als in Uetikon? Wieso soll man sich im Elternrat engagie Spühler: Unser Elternrat ist um ein Viel faches grösser. Pro Klasse wird je eine ren? Was lässt sich bewegen? Und wo Delegierte und eine Stellvertretung ge liegen die Grenzen der Elternmitwirkung? wählt. Da es in Oberseen insgesamt 29 Primar-, Sekundar- und Kindergarten Zwei engagierte Mütter geben Auskunft. klassen gibt, nehmen an den jährlich drei Plenarsitzungen also regelmässig Text und Foto: Reto Heinzel zwischen 30 und 40 Personen teil. Ist diese stattliche Grösse aus Ihrer Sicht ein Nachteil? Spühler: Nicht unbedingt. Ich empfinde den Austausch stets als bereichernd. Aber natürlich können wir im Plenum un möglich alle wichtigen Fragen anschnei den. Stufenspezifische Angelegenheiten Wie kamen Sie auf die Idee, sich in der Wolff: Nicht zuletzt dank der verringerten diskutieren wir deshalb im Rahmen von Elternmitwirkung zu engagieren? Grösse des Elternforums hat sich in den sogenannten Thementischen, an denen Regula Spühler: Der Grundstein dazu letzten Jahren eine sehr enge Zusammen auch die beiden Schulleitungen und Lehr wurde in Namibia gelegt, wo wir in den arbeit zwischen allen Beteiligten entwi personen teilnehmen. 2000er Jahren einige Zeit lebten. Unsere ckeln können. Besonders eng ist die Hat sich dieses Vorgehen bewährt? beiden älteren Kinder besuchten dort zu Zusammenarbeit mit dem Geschäftsfüh Spühler: Ja, damit haben wir eine ideale nächst die staatliche, dann die internatio rer Schule, der für uns eine Art Sekretär Ergänzung zum grossen Plenum, wo wir nale Schule. Die Elternmitwirkung war ist. Mit ihm bespreche ich jeweils im Vor dann wiederum gewonnene Erkenntnisse eine Selbstverständlichkeit, namentlich in feld der jährlich vier Sitzungen die von austauschen und allen zugänglich machen der Projektarbeit. Als wir 2009 nach Win den Mitgliedern vorbesprochenen Themen. können. Zudem bieten die vorbereitenden terthur zurückkehrten und Mitglieder für Der Geschäftsführer nimmt auch stets an Sitzungen mit den Schulleiterinnen eine den Elternrat gesucht wurden, fiel mir der unseren Sitzungen teil, gemeinsam mit weitere Möglichkeit, heikle oder neue Entscheid leicht. Vertretern der Schulpflege und der Schul Themen aus verschiedenen Blickwinkeln Kirsten Wolff: Vom Elternforum Uetikon leitung. zu betrachten. habe ich zum ersten Mal während eines Was ist die Kernaufgabe der Wie weit reicht der Einfluss des Elternabends im Kindergarten gehört. Ich Elternmitwirkung? Elternrates oder des Elternforums? fand die Idee zwar sehr interessant, hielt Spühler: Im Zentrum steht für mich die Wolff: Unser Ziel ist klar: die Interessen mich zu diesem Zeitpunkt aber noch zu Mitverantwortung für das Schulerlebnis der Schüler und Eltern gegenüber der rück. Ein Jahr später schnupperte ich in der Kinder. Es geht aber auch um Erzie Schule zu vertreten. Allerdings ist es uns einer Sitzung des Elternforums. Das gefiel hungspartnerschaft. So sind an unserer wichtig, die Schule zu unterstützen und mir sehr gut. Ich bewarb mich und wurde Schule beispielsweise 360-Grad-Feedbacks nicht gegen sie zu wirken. Wir haben zwar von der Schulpflege auch prompt gewählt. durchgeführt oder Tops und Flops an keine Entscheidungsbefugnis, doch wir Dass die Schulpflege auf die Wahl Elternabenden diskutiert worden. können Vorschläge einbringen und Anträ Einfluss nimmt, ist ungewöhnlich. Wie funktioniert die Elternmitwirkung in Uetikon genau? Wolff: Das Elternforum wurde vor über «Wer nur ans eigene zehn Jahren ins Leben gerufen. Es löste Kind denkt, ist im Elternrat Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus den Elternrat mit seinen zahlreichen Mit gliedern ab. Die zwölf Mitglieder sind als am falschen Platz.» Ansprechpersonen für die einzelnen Regula Spühler Schulstufen tätig. Dass die Mitglieder jährlich nicht durch die Eltern, sondern durch die Schulpflege gewählt werden, ist Wolff: Das Elternforum ist eine Art Brü ge stellen, bei der Schule oder bei der für mich ein klares Zeichen, dass die cke zwischen Eltern und Schule. Und die Schulpflege. Sehr erfreulich ist deshalb, Schule Wert auf eine funktionierende Zu ser Rolle versuchen wir gerecht zu wer dass sich die Schule stets offen für unsere sammenarbeit legt und diese ernst nimmt. den. Wir bemühen uns auch regelmässig, Anliegen zeigt. Man merkt, dass sie uns Auf Klassenebene haben wir nach wie vor die Meinungen der anderen Eltern abzu ernst nimmt und viele unserer Ideen und die Elternsprecherinnen und -sprecher, holen. Vor einiger Zeit haben wir zudem Vorschläge übernimmt. welche die Lehrpersonen bei Aktivitäten eine Elternumfrage durchgeführt. Dadurch Können Sie ein Beispiel nennen? und Projekten unterstützen. erhielten wir ein differenziertes Bild der Wolff: Was uns immer wieder beschäftigt, Wie sieht diese Zusammenarbeit verschiedenen Elternanliegen und -mei ist die Weitergabe von Informationen an 16 konkret aus? nungen. Diese Ergebnisse waren sehr die Eltern. Es kam in der Vergangenheit
zum Beispiel immer wieder vor, dass Eltern sich über die Klassengrössen beklagten. Darauf hat uns die Schulleitung dargelegt, wie klein der gesetzliche Spielraum in dieser Frage letztlich ist. Die Argumente leuchteten uns ein, gleichzeitig schien es uns wichtig, alle Eltern über den Sachver halt zu informieren. Gemeinsam mit der Schule entschieden wir, einen Artikel in der örtlichen Schulzeitung zu publizieren. Spühler: Das Beispiel zeigt sehr anschau lich, wie wichtig aus Elternsicht eine trans parente Kommunikation ist. Es gibt ja durchaus Situationen, in denen die Schul leitung über gewisse Entwicklungen noch nicht informieren will, weil ihrer Meinung nach zu vieles noch unklar oder unsicher sei. Dabei geht jedoch vergessen, wie gross das Bedürfnis der Eltern nach umfassen der Information ist. Darum ist es auch so wichtig, dass die Elternvertretung eng mit der Schulleitung zusammenarbeiten kann. Regula Spühler (links), Mutter von drei Welche Möglichkeiten hat die spricht immer wieder einmal die Heraus Kindern (2. KV, 2. Sek. und 4. Klasse) ist Präsidentin des Elternrats Oberseen Win Elternvertretung, das schulische Leben forderungen an, denen sich aus dem Aus terthur. Kirsten Wolff, Mutter eines Zweit mitzugestalten? land zugezogene Familien hier stellen klässlers, ist Koordinatorin und Spreche Spühler: Sehr wichtig ist für uns zum müssen. Dieser Blick von aussen ist sehr rin des Elternforums Uetikon am See. Beispiel die Elternbildung zu schulischen wertvoll für uns. Themen. Eines unserer Projekte ist Auslöser, in der Elternvertretung «Femmes-Tische», das wir gemeinsam mit mitzumachen, sind in der Regel die dem Roten Kreuz organisieren und mit eigenen Kinder. Wie gut lassen sich dem wir Frauen mit Migrationshinter persönliche und schulische Anliegen grund zusammenbringen wollen. Alle in Einklang bringen? zwei Jahre führen wir zudem Workshops Spühler: Wer nur ans eigene Kind denkt, für Jugendliche über die Auswirkungen ist im Elternrat sicher am falschen Platz. der Pubertät durch. Solche Projekte Der gemeinschaftliche Aspekt ist für mich realisieren wir stets gemeinsam mit der enorm wichtig. Und diese Gemeinschaft entwickelt man mit der Zeit auch ein Schule – nur dann sind sie erfolgreich. ist bekanntlich heterogen und wandelt Gespür für das Machbare. Das betrifft Wolff: Das Elternforum hat zum B eispiel sich rasch. Eine unterstützende Haltung auch die Finanzen, wo wir glücklicher das Gotti-/Götti-Prinzip für neue Familien des Elternrats ist ein wichtiges Signal, weise in der Regel auf die Unterstützung mit Schulkindern in Uetikon eingeführt. gerade auch gegenüber den Kindern. der Behörden zählen dürfen. Dabei unterstützen Eltern die Familien in Wolff: Es kommt immer wieder vor, dass Spühler: Auch wir geniessen finanziell allen Fragen zur Schule oder auch darüber der eine oder andere ein persönliches grosse Freiheiten, das ist wunderbar. Zum hinaus. Gerade für ausländische Familien Anliegen einbringt. Damit muss man Beispiel bei den Eltern-Weiterbildungen, ist dieses Vorgehen sehr hilfreich. Auch im Gremium umgehen können. Unser die gar nicht so einfach zu budgetieren führen wir Elternabende zu schulischen Elternforum birgt hier sicher gewisse sind. Ich bin überzeugt: Wenn Elternrat Themen durch. Derzeit diskutieren wir Vorteile: Es ist ein überschaubarer Kreis, und Schule bei einem Projekt am selben gerade die Einführung eines zusätzlichen in dem man sich mit der Zeit gut kennt Strang ziehen, gibt es immer Mittel und MINT-Angebots. und auf die Anliegen der Mitglieder bes Wege, zum Ziel zu kommen. Wie gut gelingt es Ihnen, Eltern ser eingehen kann. Wo liegen die grössten Heraus zur Mitwirkung zu bewegen? Wo liegen die Grenzen Ihrer forderungen? Spühler: Das ist eine ständige Herausfor Tätigkeit? Spühler: Mich treibt vor allem die Frage derung. Uns ist wichtig, dass möglichst Spühler: Wenn wir uns bewusst in päda um: Vertreten wir im Elternrat wirklich alle Bevölkerungsschichten im Elternrat gogische Belange einmischen würden, das alle Eltern? Bekommen wir auch wirklich vertreten sind. Einerseits versuchen wir, ist klar. Entscheidender ist aber die persön alles Wichtige mit, das die Eltern beschäf Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus gezielt ausländische Eltern anzusprechen, liche Ebene – wie so oft: Wenn es zwischen tigt? Ein grosses Thema bleibt die Migra die sich möglicherweise sonst nicht mel den Beteiligten auf der menschlichen tion, aber auch die soziale Benachteili den würden. Wir motivieren aber auch Ebene nicht funktioniert, ist es schwierig, gung gewisser Familien darf man nicht speziell Väter, sich im Elternrat zu enga sachliche Lösungen zu finden. Wenn wir unterschätzen. Weil sich die Schule gieren. Wichtig sind auch getrennt leben gegenüber der Schule zu angriffig wären ständig verändert, ist ein Elterngremium de Eltern, die ihre Kinder vielleicht nur oder bestimmte Personen blossstellten, auch so wertvoll: Die Schule bekommt von jedes zweite Wochenende sehen. Auch würde man uns in einer Abwehrhaltung diesem ein direktes Feedback zu ihrer diese Stimmen müssen Gehör finden. begegnen. Es braucht, wie überall, den täglichen Arbeit. Wolff: Sehr wichtig sind für uns Eltern, gegenseitigen Respekt und das Wohlwol Wolff: Allen Eltern gerecht zu werden, die ihrerseits gut vernetzt sind. Wir achten len, um weiterzukommen. bleibt für uns eine ständige Herausforde auch darauf, dass alle Schulstufen in etwa Wolff: Ich muss zugeben: Bislang bin rung. Nichtsdestotrotz möchte ich betonen: gleichmässig im Elternforum vertreten ich noch nicht an wirkliche Grenzen ge Die Elternmitwirkung ist ein Mehrwert. sind. Die Themen Migration und Integra stossen. Seit ich im Elternforum dabei Wir sind kein Schönwettergremium. Das tion beschäftigen uns ebenfalls. Eines bin, haben wir noch immer gemeinsame zeigt sich auch daran, dass das Elternforum 17 unserer Mitglieder, eine US-Amerikanerin, Lösungen gefunden. Selbstverständlich immer wieder kritische Fragen stellt.
Elternvereine an Mittelschulen sundheitstage oder leistet einen Beitrag Die Eltern als an die Apéros von Elternabenden. Ein wichtiger Teil der Arbeit der El ternorganisationen ist der Dialog mit dem Ressource Rektorat und der Schülerorganisation. «Wir bringen die Elternperspektive ein», sagt Cristina Blattmann. Sie sieht die Schulevaluation als eine weitere Mög An Mittelschulen ist die organisierte lichkeit, die Erfahrungen und Ideen der Erziehungsberechtigten einzubringen. Elternarbeit nicht gesetzlich vor «Dadurch könnten zusätzliche Verbesse geschrieben. Wo es sie gibt, sind die rungspotenziale entdeckt werden.» Bisher sei die EMW jedoch noch nie eingeladen Erfahrungen sehr positiv. Der Präsident worden, an einer externen Evaluation teilzunehmen. der Schulleiterkonferenz der kanto- Erst fünf Elternorganisationen nalen Mittelschulen will deshalb für die Die EMW hat vor einigen Jahren damit Elternmitwirkung Werbung machen. begonnen, den Kontakt mit den anderen Zürcher Elternorganisationen zu suchen. Text: Andreas Minder Mittlerweile gibt es jährlich zwei Treffen. Die Zahl der Teilnehmenden ist allerdings überschaubar. Zurzeit gibt es erst an vier weiteren Schulen Elternvereine: Gym nasium Freudenberg, Kantonsschule Zür cher Oberland, Realgymnasium Rämi bühl, Kantonsschule Enge. Der Elternverein Kantonsschule Enge ist deutlich jünger als jener in Winterthur, kann aber doch auch schon auf eine zwanzigjährige Geschichte zurückblicken. Auch er pflegt den Austausch mit der Schulleitung, der Schülerorganisation und den anderen Elternorganisationen. Die älteste und grösste Elternorganisation («Aufgrund der grossen Nachfrage sind Auch er sponsert kulturelle Anlässe und auf Mittelschulstufe ist jene von Winter alle Kurse ausgebucht.»), Referat von Al Vorhaben von Schülerinnen und Schülern thur. Die Elternvereinigung Mittelschulen lan Guggenbühl über die Rolle der Eltern und führt Anlässe zu aktuellen Themen Winterthur (EMW) wurde 1982 gegründet am Gymnasium, Taktik- und Sicherheits durch. Dazu beteiligt er sich an der Schul und hat rund 400 Familien als Mitglieder. training für Schülerinnen und Schüler, evaluation. Sichtbar wird der Eltern Es sind Eltern von Schülerinnen und Workshop für Lernende über die richtige verein für die Schüler und Eltern bereits Schülern der Kantonsschulen Rychen Kommunikation mit Lehrpersonen usw. bei der Begrüssung der «Erstklässler» am berg, Im Lee und Büelrain. Präsidentin Die EMW kümmert sich aber nicht nur ersten Schultag. Von Bedeutung ist die Cristina Blattmann fasst die Rolle der um die Bildung von Eltern und Schülern, Stimme der Eltern insbesondere in der EMW in einem Satz zusammen: «Wir ver sondern tritt auch als Sponsor auf. Sie hat Kontaktgruppe, einem breit zusammen stehen uns als Ressource für die Schu Saiteninstrumente für Linkshänder ange gesetzten Team, das Weiterbildungen und len.» Was das konkret bedeutet, zeigt ein schafft, zahlte an eine Photovoltaikanlage Anlässe zu Gesundheit, Suchtprävention Blick auf die Veranstaltungen und Aktivi auf den Dächern der Kantonsschule Ry und allgemeinen Lebensproblemen ver täten des Vereins: Workshops zum Thema chenberg, unterstützt den Maturaball, anstaltet. Jugendliche können sich an die Medienkonsum, Seminar «Lerne Lernen» spendiert die Äpfel für die jährlichen Ge Gruppe wenden, wenn sie schulische oder persönliche Probleme haben. Moritz Spillmann, Rektor der Kan Beschränktes Recht auf Mitsprache tonsschule Enge, schätzt das Engagement Die Elternmitwirkung hat an der Mittelschule, unter anderem aufgrund des Alters des Elternvereins und ist überzeugt, dass der Schülerinnen und Schüler, nicht den gleichen Stellenwert wie an der Volks der Dialog mit den Eltern wichtig ist für Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus schule. Die wenigen Bestimmungen im Mittelschulgesetz, in der Mittelschul das Klima an der Schule. «Ein Vertrauens verordnung und im Disziplinarreglement halten im Wesentlichen fest, worüber verhältnis ist ein guter Boden, auf dem die Eltern zu informieren sind. So müssen die Schulen die Eltern «über wichtige auch Meinungsverschiedenheiten disku Schulangelegenheiten sowie insbesondere über Leistung und Verhalten der tiert werden können.» Durch regen Aus Schülerinnen und Schüler» auf dem Laufenden halten. Droht einer Schülerin tausch und offene Information verkleine oder einem Schüler der Ausschluss, sind die Eltern anzuhören. Im Mittelschul re sich zudem die Gefahr von Missver- gesetz heisst es ausserdem, dass sich die Eltern mit ihren Anliegen an die Schul ständnissen. Konflikte könnten so früh leitung oder an die Lehrpersonen wenden können. Im Untergymnasium gelten zeitig aufgefangen werden. «Das ist auch teilweise die rechtlichen Regelungen der Sekundarstufe der Volksschule. in unserem Interesse, und deshalb trei Die Elternorganisationen haben einen Sitz in der Bildungsrätlichen Kommission ben wir dafür beträchtlichen Aufwand.» Mittelschulen. Er wird seit dem 1. September 2018 durch Cristina Blattmann, Die Schulleitung habe etwa auf Initiative der Präsidentin der Elternvereinigung Mittelschulen Winterthur, besetzt. Die des Elternvereins begonnen, Elternaben Kommission unterstützt den Bildungsrat bei Entscheiden, die die gymnasialen de zu Themen wie Probezeit, Bestehens sowie die Handels-, Informatik- und Fachmittelschulen betreffen. [ami] normen oder Sprachzertifikate durchzu 18 führen. «Die Schülerinnen und Schüler
19 Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus
informieren wir zwar über solche The möglichen.» Als ehemaliger Rektor der ganzen Schule einsetzen. «Da haben men, das heisst aber nicht, dass automa Kantonsschule Zürich Oberland weiss wir mit den gleichen Schwierigkeiten tisch auch die Eltern im Bild sind.» Zimmermann, wovon er spricht. Er konnte zu kämpfen wie viele Vereine, die auf dort auf den Support einer aktiven Eltern Freiwilligenarbeit basieren», sagt Cristina Wichtig für das Wohl der Schule organisation zählen. Blattmann. Die EMW sei mit 400 Familien Zu den dezidierten Befürwortern der Zimmermann weiss aber auch, dass es als Mitgliedern auf rund 2500 Schülerin Elternmitwirkung gehört auch Martin skeptische Stimmen bezüglich der Eltern nen und Schüler jedoch vergleichsweise Zimmermann, Präsident der Schulleiter mitwirkung gibt. «Das beruht auf einem gut aufgestellt. Aber so gross der Andrang konferenz der kantonalen Mittelschulen Missverständnis», ist er überzeugt. Einige zu den Veranstaltungen sei, so bescheiden (SLK): «Die Eltern haben eine wichtige Lehrpersonen und auch Schulleitungen sei die Teilnahme an der Mitgliederver Funktion für das Wohl der Schule. Sie fürchteten, die Elternvereine könnten sammlung. Auch auf vakante Vorstands Schulblatt Kanton Zürich 6/2018 Fokus denken mit und bringen Themen und sich als Aufsichtsorgan oder Gewerk sitze gebe es keinen Run. Probleme aufs Tapet, die wir vergessen.» schaft gebärden. Er habe das aber nie «Wir müssen Werbung machen für die Oft merke die Schulleitung nur dank der erlebt. «Es gibt keinen Grund, Angst zu Elternmitwirkung», findet deshalb Martin Eltern, dass sie besser erklären müsse, haben vor den Eltern.» Diese wüssten Zimmermann. Der Anstoss für die Grün zum Beispiel, weshalb Stunden ausfielen. durchaus, wo die Grenzen der Mitwirkung dung müsse allerdings von den Eltern Das sei zwar mit Arbeit verbunden. Man lägen. Zu Personellem, zur Unterrichts- selber kommen. «Das ist nicht die Sache gewinne dadurch aber die Unterstützung gestaltung, zu Lehrmitteln hätten sie der Schulleitung.» Seit Kurzem Rektor der Eltern. «Und die brauchen wir, das nichts zu sagen. «Aber sie haben das der jüngsten Zürcher Kantonsschule in Gymnasium ist Gegenstand politischer Recht, zu erfahren, weshalb wir ein be Uetikon am See, wünscht sich Zimmer Diskussionen geworden.» Vor allem in stimmtes Lehrmittel gewählt haben.» mann, dass an seiner neuen Wirkungs ländlichen Gebieten sei der Goodwill der Ein Grund für die geringe Anzahl stätte bald ein Elternverein entsteht. Eltern ebenso aus praktischen Gründen Elternorganisationen könnte das man Bisher hätten drei Mütter Interesse wertvoll: «Sie können lokale Kontakte gelnde Interesse der Eltern sein. Wer bekundet. «Ein guter Anfang. Aber es vermitteln, den Zugang zu Institutionen primär an das eigene Kind denkt, mag wäre schön, wenn sich auch Männer dafür 20 erleichtern, den Besuch in einer Firma er sich womöglich nicht für das Wohl einer begeistern könnten.»
Sie können auch lesen