Schritt in die Selbstständigkeit - 8 Tipps und 3 Erfolgsgeschichten - Niederrheinische IHK
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_0RNVC_340510_s0100_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 13:00:42; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt. www.ihk-niederrhein.de Oktober 10 • 2015 tw-App jetzt im • Amazon App-Shop • Google Play- und • Apple App Store Schritt in die Selbstständigkeit 8 Tipps und 3 Erfolgsgeschichten Seite 8 (17) Für die Zukunft der Region (32) Engagierte Unternehmen (44) Innovationen fördern IHK-Handlungsprogramm 2020 Unterstützung für Flüchtlinge am Niederrhein Tipps fürs Ideenmanagement
_0RNF6_340510_s0001_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:34:04; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Editorial Editorial Wie die Wirtschaft junge Menschen für sich gewinnen kann Seit Langem ist es uns in der Wirtschaft ein Anliegen, dass die Schulen ihre Schülerinnen und Schüler besser auf den Übergang in Ausbildung und Beruf vorbereiten. Im Ausbil- dungskonsens des Landes Nordrhein-Westfalen wurde die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ entwickelt: Alle Schüler ab der achten Klasse informieren sich künftig auch bei Unternehmensbesuchen systematisch über ihre Berufschancen. Unsere Niederrheinische IHK unterstützt die Umsetzung der Landesinitiative. Mit den Projekten „Initiative Schule – Wirtschaft“, „Azubi-Speed-Dating“ und „Duisburger Schul- modell“ leisten wir darüber hinaus eigene Beiträge, um junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen. Solche Initiativen sind nicht nur ein ausgezeichnetes Angebot für Schülerinnen und Schüler, sie bieten auch der Wirtschaft Gelegenheit, jungen Menschen frühzeitig die at- traktiven Berufs- und Karriereperspektiven zu zeigen. Wir können die Chancen für uns nutzen, indem wir über Berufsfelderkundungen und Praktika junge Menschen begeis- tern. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um das duale System zu stärken und am Ende mehr und besser qualifizierte Bewerbungen für die freien Ausbildungs- und auch Arbeitsplätze zu erhalten. Deswegen meine Bitte: Machen Sie auch aus eigenem Interesse mit und bieten Sie Praktikumsplätze oder Schnuppertage an. Wir helfen gerne bei der Umsetzung. Dr. Herbert Eichelkraut Vizepräsident der Niederrheinischen IHK Oktober 2015 • Seite 1
_0RNFG_340510_s0002_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:35:00; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien 8 17 32 41 61 (8) Schritt in die Selbstständigkeit (41) Arbeitnehmerdatenschutz im Betrieb Die Gründerszene am Niederrhein ist vielfältig. Drei, die den Arbeitgeber müssen mit den Daten ihrer Mitarbeiter sorgfältig Schritt in die berufliche Unabhängigkeit gewagt haben, erzäh- umgehen. Bei Rechtsverstößen drohen hohe Bußgelder und len ihre Geschichte. Die Niederrheinische IHK unterstützt ange- Schadensersatzklagen. Der richtige Umgang mit dem Thema ist hende Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit mit indi- also für Unternehmen wichtig. „tw“ zeigt, was im Einzelnen er- vidueller Beratung. Acht Bausteine für einen sicheren Start laubt ist und wo die Grenzen liegen. stellt die „tw“ vor. Titelfoto: Mifitto GmbH (61) Praktische Tipps für Führungskräfte (17) IHK-Handlungsprogramm 2020 In der Führungsrolle steigen der Erfolgsdruck und die Komplexi- Mit dem Handlungsprogramm 2020 ist eine Leitlinie für die tät der Aufgaben. Wer langfristig effizient und erfolgreich arbei- Arbeit der Niederrheinischen IHK entstanden. Die Vollversamm- ten will, muss seinen Arbeitsstil umstellen. Wie delegiert man lung der IHK hat die Arbeitsschwerpunkte für die nächsten fünf richtig? Welcher Fokus ist für eine Aufgabe wichtig? Wie bringt Jahre festgelegt, die für die Wirtschaft am Niederrhein beson- man Leichtigkeit in seinen Führungsalltag? Faustregeln und prak- ders wichtig sind. tische Tipps vom Experten. (32) Flüchtlinge willkommen „tw aktuell“ – Viele Flüchtlinge kommen an den Niederrhein. Unternehmerin- Das Wirtschaftsmagazin im TV-Format. Die komplette nen und Unternehmer aus unserer Region engagieren sich unbü- Sendung zu ausgewählten Themen dieser Ausgabe kann über den QR-Code oder über die Mediathek unter rokratisch und tatkräftig, um den Menschen in Not zu helfen. www.ihk-niederrhein.de aufgerufen werden. „tw“ stellt ganz unterschiedliche Beispiele vor. Inhalt Editorial Wirtschaft und Region (40) Zur Person (1) Wie die Wirtschaft junge Menschen (16) Netzwerke für Unternehmen (41) IHK-Service PLUS für sich gewinnen kann am Niederrhein Betriebspraxis (21) Türkischer Botschafter besuchte die IHK (42) Wie kommen Innovationen Kompakt (26) 25 Jahre Regionalagentur NiederRhein in Unternehmen? (4) DIHK-Ausbildungsumfrage (29) Wissenschaftsregion Ruhrgebiet stärken (45) Neues aus den Hochschulen (5) Chancen und Risiken der Markenbildung (50) IHK-Schwerpunktthema (5) Termine kompakt (31) Wirtschaftsbild (6) Veranstaltung: Neues im Umweltrecht (56) Handelsregister Unternehmen im Blick (60) Impressum (7) IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion (32) Flüchtlinge willkommen (61) Betriebspraxis plus (36) Lauff Automobil Gruppe: Titelthema Von der Schmiede zur Automeile (64) Einblick (8) Existenzgründung (38) Klöckner-Produkte online verfügbar Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen Beilagen von Easy Fairs Deutschland GmbH, Wortmann AG und Handelshof Management GmBH (14) Special: Außenwirtschaft (39) IHK-Service: Bildung bei. Wir bitten um freundliche Beachtung. Seite 2 • Oktober 2015 71. Jahrgang Oktober 2015
_0RNFU_340510_s0004_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:36:44; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Betriebe unterstützen leistungsschwächere Jugendliche DIHK-Ausbildungsumfrage Für Unternehmen wird es immer schwieriger, genügend Auszu- bildende zu finden. 2014 konnten bereits 32 Prozent der Betriebe nicht alle angebotenen Stellen besetzen – fast dreimal so viele wie noch zehn Jahre zuvor. Das zeigt die diesjährige Ausbil- dungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammer- tags (DIHK), Berlin, an der sich mehr als 11 000 Unternehmen beteiligt haben. Die Betriebe reagieren darauf und erweitern ihr Angebot für leis- tungsschwächere Jugendliche. Rund 75 Prozent der Unterneh- l IT-Sicherheitstag am 2. Dezember in Mönchengladbach men haben sich bereits auf diese jungen Leute eingestellt. So Schutz vor Angriffen aus dem Netz organisieren inzwischen 36 Prozent der Betriebe eigene Nachhil- feangebote. 28 Prozent nutzen begleitende Hilfen der Bundes- agentur für Arbeit. Gleichzeitig werden die leistungsstärkeren IT-Sicherheit ist für viele Unternehmen ein immer wichtiger wer- Schulabgänger intensiv umworben. So bietet jeder fünfte Be- dendes Thema. Angriffe aus dem Netz, Wirtschaftsspionage, Da- trieb die Möglichkeit eines dualen Studiums an; tenschutz oder der Faktor Mensch – all das sind Aspekte, die jeder zehnte lockt mit Zusatz- Unternehmen beachten müssen. Hierauf geht auch der dritte leistungen. Nicht zu- IT-Sicherheitstag der Industrie- und Handelskammern in Nord- letzt sind die Unter- rhein-Westfalen e. V. am 2. Dezember von 9.30 Uhr bis 17 Uhr im nehmen stärker denn Hugo Junkers Hangar in Mönchengladbach ein. Der Fachkon- je an einer langfristi- gress zum Thema Daten-, Informations- und IT-Sicherheit bietet gen Bindung ihrer Azu- für den Mittelstand mit Impulsvorträgen, parallelen Basic- und bis interessiert: 68 Pro- Expertenworkshops sowie Seminaren und einer begleitenden zent wollen alle Lehrlinge Fachausstellung an einem Tag alles rund um sicherheitsrelevante übernehmen. Themen. Die ausführlichen Ergeb- Weitere Informationen und Anmeldung unter www.it-sicherheits- nisse der Umfrage sind un- tag-nrw.de, Ansprechpartnerin bei der Niederrheinischen IHK: ter www.dihk.de abrufbar, Nadine Deutschmann,Telefon 0203 2821-289, E-Mail deutschmann@ Stichwort „Ausbildungsum- niederrhein.ihk.de l frage“. l l Podiumsdiskussion am 4. November in Duisburg TTIP: Was ist Wahrheit, was ist Mythos? Über das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP wird viel diskutiert. Was ist Wahrheit, was ist Mythos? Unter diesem Motto lädt die Niederrheinische IHK gemeinsam mit dem Europe Direct-Bürgerservice der Stadt Duisburg und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeits- welt Region Duisburg/Niederrhein am 4. November, 18 Uhr, zu einer Diskussionsveranstal- tung in die IHK in Duisburg ein. Nach der Begrüßung durch IHK-Präsident Burkhard Landers und Ercan Kocalar, Bürgermeis- ter der Stadt Duisburg, werden zunächst Andreas Povel, Geschäftsführer des American Chamber of Commerce in Germany, und der Europaabgeordnete Sven Giegold in das Thema einführen. Anschließend moderiert Dr. Jan Phillip Burgard, WDR, eine Podiumsdiskussion, an der neben Giegold und Povel auch Lutz Güllner von der EU-Kommission in Brüssel und Sven Hilbig, Brot für die Welt, teilnehmen. Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung: Larissa Fuhrmann, Telefon 0203 2821-347, E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de l Foto: © panthermedia.net/Nils Melzer Seite 4 • Oktober 2015
_0RNFV_340510_s0005_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:36:46; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Bekanntmachungen der IHK IHK-Service Immer aktuell im Internet Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntmachun- Termine kompakt gen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage unter www.ihk-niederrhein.de/IHK- MESSEN – KONGRESSE Bekanntmachungen. Damit stehen die Informationen schneller zur Verfügung als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. Hinsichtlich der Veröffentlichungs- NRW-Innovationstag 2015 pflicht zählt die Bekanntmachung im Internet. Ist bei Beschlüssen Satzungsrecht der IHK Mit dem Innovationstag 2015 unter berührt, so erfolgt die Veröffentlichung weiterhin in der IHK-Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. dem Titel „Wertschöpfung in Zeiten der Digitalisierung – Die digitale Transfor- Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen: mation als Chance für Innovationsma- Matthias Wulfert, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309, E-Mail nagement im Mittelstand“ bieten die wulfert@niederrhein.ihk.de IHKs in NRW eine Plattform zum Aus- tausch für Wirtschaft, Forschung und Politik. 19. Oktober, 16 Uhr, bei der Deut- Aktuelle Bekanntmachung: Handelsrichter. l schen Telekom AG, Bonn. www.ihk-niederrhein.de/Innovations- tag-2015 Lange Nacht der Industrie l Gewerbeerlaubnis für Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler Rund 90 Unternehmen an Rhein und Ruhr bieten den Teilnehmern am 29. Antragsstellung jetzt auch elektronisch möglich Oktober einen Blick hinter die Kulis- sen – bei Werksführungen, Vorträgen Vermittler von Versicherungen und Finanzanlagen benötigen eine Gewerbeerlaubnis und in Gesprächen. der IHK und müssen hierfür einen förmlichen Antrag stellen. Bislang war dies nur schrift- www.langenachtderindustrie.de lich möglich. Zur Vereinfachung bietet die Niederrheinische IHK ab sofort auf ihrer logitrans Homepage auch digitale Formulare an. Diese können bequem am PC ausgefüllt und per Internationale Fachmesse für Trans- E-Mail an die IHK geschickt werden. port und Logistik. 8. bis 20. November, Expo Center ifm, Istanbul, Türkei. Die Dokumente sind unter www.ihk-niederrhein.de/Gewerberecht in den Rubriken „Ver- www.logitrans.com.tr sicherungsvermittler“ und „Finanzanlagenvermittler“ als sogenannte „Formularversion“ abrufbar. Alle weiteren Antragsunterlagen, wie der Gewerbezentralregisterauszug, müs- IHK-SEMINARE sen aber nach wie vor im Original oder als beglaubigte Kopien eingereicht werden. Liquiditätsplanung Mit diesem Seminar soll das Problembe- Mehr Details zum Thema Antragsverfahren für Versicherungs- und Finanzanlagenver- wusstsein für drohende Zahlungsunfä- mittler: Robert Neuhaus, Telefon 0203 2821-346, E-Mail neuhaus@niederrhein.ihk.de l higkeit bei mittelständischen Unterneh- men und Kleinunternehmern geweckt werden. Es werden Beispiele und Mög- lichkeiten aufgezeigt, um Liquidität und gleichzeitig die Ertragslage zu verbes- l IHK-Veranstaltung am 22. Oktober in Duisburg sern. 26. Oktober, 9 bis 16.30 Uhr, in der Chancen und Risiken der Markenbildung IHK, Duisburg. Details und Anmeldung bei Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487. E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Die Entwicklung auf Konsumentenseite fordert von Unternehmen eine zunehmende Dif- ferenzierung von Wettbewerbern, jedoch wird der Platz hierfür aufgrund des Überange- GO Europe South East botes an Produkten und Dienstleistungen immer kleiner. Was kann man tun, um sich Unter dem Motto „Go Europe South East“ veranstalten die Niederrheini- dieser Problematik zu entziehen? Sind Markenprodukte die Lösung? sche IHK und die IHK Siegen am 28. und 29. Oktober in der IHK in Duisburg Bei einer Veranstaltung der Niederrheinischen IHK am 22. Oktober, 17 bis 19 Uhr, in Duis- einen Informations- und Beratungstag burg werden Chancen und Risiken einer Markenbildung in immer stärker globalisierten zu den Märkten Bulgarien, Griechen- und immer stärker differenzierten Märkten vorgestellt und diskutiert. Professor Dr. Dr. Pe- land, Kroatien, Rumänien, Serbien und ter Kürble, FOM Hochschule für Oekonomie & Management, und Patentanwalt Dr. Sieg- Türkei. Informationen und Anmeldung fried Demski vermitteln praktische Tipps für künftige und aktuelle Markenrechtsinhaber. bei Larissa Fuhrmann, Telefon 0203 2821-347. Anmeldung und weitere Details: Stefan Finke, Telefon 0203 2821-269, E-Mail finke@ E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de niederrhein.ihk.de, www.ihk-niederrhein.de/Macht-der-Marke l Oktober 2015 • Seite 5
_0RNFW_340510_s0006_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:36:48; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Gesundheitsnetzwerk Niederrhein lädt am 20. Oktober ein IHK-Service Early-Bird-Frühstück bei der FOM in Wesel Termine kompakt Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft sind zum vierten Early-Bird-Frühstück des Gesundheitsnetzwerks Niederrhein e. V. eingeladen. Die Veranstal- Export-Seminar tungsreihe findet dieses Mal bei der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Wesel Workshop Präferenzrecht: Der „ermäch- statt. Jeweils eines der Mitgliedsunternehmen stellt sich bei einem gemütlichen Frühstück in tigte“ Ausführer und die neuen Abkom- lockerer Atmosphäre den Mitgliedern und Gästen des Gesundheitsnetzwerks Niederrhein vor. men. 3. November, 9 bis 13.30 Uhr in der Am 20. Oktober stehen in Wesel ab 8 Uhr das allgemeine Angebot der FOM, insbesondere am IHK in Duisburg. Anmeldung: Andrea Standort Wesel, die Studiengänge im Gesundheitsbereich, die neue Veranstaltungsreihe Averkamp, Telefon 0203 2821-244. „RundUm Gesund“ sowie interessante Kooperationen der Hochschule im Mittelpunkt. E-Mail averkamp@niederrhein.ihk.de Controlling mit MS-Excel 2013 Mehr Details zum Gesundheitsnetzwerk Niederrhein und Anmeldungen zur Veranstal- Das Seminar richtet sich an Praktiker aus tung: Maike Fritzsching, Telefon 0203 2821-286, E-Mail fritzsching@niederrhein.ihk.de, dem Rechnungswesen, die ohne speziel- www.gesundheitsnetzwerk-niederrhein.de l le Controlling-Software mit der Tabellen- kalkulation ein Instrument zur Steue- rung, Regelung und Kontrolle der Unter- nehmensprozesse einsetzen wollen. Nach der Übernahme und Strukturie- l Matching-Plattform für Studierende und Unternehmen rung der Daten aus der Finanzbuchhal- tung stehen die Gestaltung von Ange- Zukünftigen Fachkräften die Tür öffnen botspreisen sowie deren Anpassung an gegebene Marktpreise im Fokus. 6. No- Eine Abschlussarbeit mit Praxisbezug ist sowohl für Studierende als auch für Unterneh- vember, 9 bis 16.30 Uhr, in der IHK, Duis- burg. Informationen und Anmeldung bei men ein toller Anknüpfungspunkt: Den Hochschulabsolventen öffnet sich die erste Tür Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487. in die Berufswelt, die Unternehmen knüpfen Kontakte zu Fachkräften und möglicher- E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de weise zukünftigen Mitarbeitern. Ein neues Projekt zur Fachkräftesicherung setzt genau hier an. Auf den Internetseiten die-bachelorarbeit.de und die-masterarbeit.de können Insolvenz von Kunden Unternehmen Themen für Abschlussarbeiten einstellen. Besonders kleine und mittlere Aufgrund der steigenden Zahl an Insol- Unternehmen können Studierende auf diese Weise auf sich aufmerksam machen und Fach- venzen gehört es zu den Pflichten eines kräfte gewinnen, die interessante Produkte oder Dienstleistungen entwickeln wollen. Die Unternehmens, zur Vermeidung der eige- Idee dahinter: Spannende Forschungsthemen sprechen Studierende mehr an als Hoch- nen wirtschaftlichen Schieflage nicht nur glanzbroschüren und Werbegeschenke auf Recruiting-Messen. ein effektives Inkassowesen zu unterhal- ten, sondern auch die eigenen Forderun- Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Be- gen bereits im Vorfeld möglichst weitrei- treiber geben an, dass mehr als 18 000 Benutzer im Monat die Seiten besuchen. Mehr chend abzusichern und in der Insolvenz Informationen: www.die-bachelorarbeit.de und www.die-masterarbeit.de l des Kunden die eigenen Rechte schnell und umfassend durchzusetzen. Hierfür ist neben einem Grundverständnis des Insolvenzrechts insbesondere die Kennt- nis möglicher Sicherungsmaßnahmen unerlässlich. 3. November, 9 bis 16.30 Uhr, l Überblick zu aktuellen Gesetzesänderungen in der IHK, Duisburg. Anmeldung: Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487. IHK-Veranstaltung „Neues im Umweltrecht“ E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Das Umweltrecht gehört zu den Rechtsgebieten, die sich am raschesten fortentwickeln. Nicht IHK-Managementforum nur diejenigen, die sich nur selten mit der Materie beschäftigen, stellen fest, dass es außeror- Das Forum beschäftigt sich mit der Fra- dentlich schwierig ist, den Regelungsgehalt der verschiedenen Vorschriften zu überschauen. ge, welche Innovationsprozesse Unter- nehmen erfolgreich machen und wie Die Niederrheinische IHK gibt am 28. Oktober, 9 bis 17 Uhr, in der IHK in Duisburg in der Reihe ein systematisches Innovationsmanage- ment zur Wertsteigerung eines Unter- „Neues im Umweltrecht“ einen Überblick zu aktuellen Gesetzesänderungen. Die vorgesehe- nehmens beitragen kann. 19. November, nen Themen umfassen beispielsweise die Bereiche Immissionsschutz, Abfallwirtschaft, Kli- 13 bis 18.30 Uhr, in der IHK, Duisburg. An- maschutz oder Arbeitssicherheit. Neben den rechtlichen Grundlagen stehen Praxiserfahrun- meldung: Stefan Finke, Telefon 0203 gen im Umgang mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen im Vordergrund. 2821-269. E-Mail finke@niederrhein.ihk.de Weitere Informationen und Anmeldung: Jörg Winkelsträter, Telefon 0203 2821-229, E-Mail winkelstraeter@niederrhein.ihk.de l Seite 6 • Oktober 2015
_0RNGH_340510_s0007_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:36:45; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion IHK-Service Literatur-Tipp der Redaktion Moderne Controllingkonzepte nicht logisch aufgebaut, so führe das zum Beispiel schnell zum Verlust der Aufmerk- samkeit. Ein typischer Fehler sei ebenfalls, dass durch zu gleichartige Produkte Konflik- Moderne Controller sind über die Funktion te entstehen, sodass Kunden Kaufentschei- der Prüfinstanz, die nachträglich Budget- dungen verschieben. Krengel beschreibt die abweichungen erklärt, längst hinausge- psychologischen Mechanismen hinter die- wachsen. Das Controlling ist deutlich stär- sen Kaufhemmnissen und bietet Beispiele, ker ins operative Geschäft integriert und Fallstudien und Lösungen für verbesserte muss in dieser Rolle möglichst schnell rele- Verkaufsprozesse. In sieben Schritten er- vante Informationen und Entscheidungs- klärt der Konsumentenpsychologe, wie man grundlagen für das Management liefern. sein Sortiment, Webseiten, Onlineshops, Ka- Insbesondere die globalisierungsbedingte taloge und Broschüren strafft und struktu- Zunahme von Komplexität, Volatilität und riert. Dr. Martin Krengel. Customer Navigati- Schnelligkeit machen das zu einer echten on. Einfach verkaufen – Umsatz steigern. 192 Herausforderung. Darüber hinaus müssen Seiten, 29,95 Euro, ISBN 978-3-9411-9355-0, aber auch neue Themengebiete sinnvoll Easybookz, Lauchhammer. und funktionsfähig in die Arbeitsabläufe eingebunden werden. Dazu gehören etwa die Zukunftsthemen Compliance, wertori- Fachkräfte gewinnen entiertes Management oder modernes Ri- sikomanagement. Eine sorgfältige Abstim- mung ist ebenso wichtig wie gemeinsame Instrumente und simulationsbasierte Ver- Die Verschiebung der Marktdominanz von fahren. In der Publikation „Moderne Con- der Arbeitgeber- zur Arbeitnehmerseite trollingkonzepte“ werden die aktuellen Auf- sorgt dafür, dass sich Unternehmen als at- gaben und Zukunftstrends des Controllings traktive Arbeitgeber positionieren müs- anschaulich beschrieben und Strategien, sen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewin- Lösungen sowie Erfolgsbeispiele von Ex- nen. So sind zur ursprünglichen Personal- perten praxisnah behandelt. Ronald Gleich. arbeit weitere Aspekte hinzugekommen, Moderne Controllingkonzepte. Zukünftige etwa das Marketing oder die Strategiepla- Anforderungen erkennen und integrieren. nung. Die Publikation „Praxishandbuch 192 Seiten, 69 Euro, ISBN 978-3-648-07216-5, Recruiting“ zeigt, wie dieser Prozess von Haufe Verlag, Freiburg. der Vorbereitung bis hin zur Einstellung aussieht. Anhand zahlreicher Beispiele werden wichtige Instrumente der Perso- Angebote optimal gestalten nalbeschaffung und ihre Einsatzmöglich- keiten dargestellt. Dabei finden aktuelle Themen wie Social Media Recruiting eine besondere Behandlung. Durch die über- Wie müssen Angebote und Webseiten ge- sichtliche und verständliche Darstellung staltet sein, damit sich Kunden schnell ent- eignet sich das Buch sowohl als Helfer für scheiden können? Die Publikation „Custo- die Einarbeitung als auch als Nachschla- mer Navigation“ gibt Tipps zur Straffung gewerk für die praktische Arbeit. Robindro und Strukturierung von Angeboten und Pro- Ullah/Michael Witt. Praxishandbuch Re- duktinformationen. Dr. Martin Krengel, Psy- cruiting. Grundlagenwissen, Prozess-Know- chologe, Ökonom und Effizienzexperte, er- how, Social Recruiting, 282 Seiten, 49,95 klärt, warum weniger oft mehr ist. Sind Euro, ISBN 978-3-7910-3402-7, Schäffer-Poe- Artikelbeschreibungen und Produktlinien schel Verlag, Stuttgart. Oktober 2015 • Seite 7
_0RNHG_340510_s0008_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:16; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Ein ergänzender TV-Beitrag zum Thema Exis- tenzgründung ist auch direkt über den QR- Code oder in der tw-aktuell-Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de abrufbar. Existenzgründung Die wichtigsten Fragen. So hilft die IHK. Drei gute Beispiele. Wie vielseitig die Gründerszene am Niederrhein ist, illustriert „tw“ anhand von drei Beispielen, benennt die acht wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Gründung und stellt die Leistungen vor, die die IHK als Startercenter NRW anbietet. Seite 8 • Oktober 2015
_0RNHH_340510_s0009_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:09; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Die Wege in die Selbstständigkeit sind so unterschiedlich wie neue Finanzierungsmöglichkeiten durch das Crowdfunding. die Menschen, die ihre berufliche Zukunft in die Hand nehmen: Trends wie die Digitalisierung beeinflussen das Gründungskli- Die Unternehmensgründung kann eine Selbstverwirklichung ma positiv. sein, der nächste Schritt in der Karriere oder der Ausweg aus der Arbeitslosigkeit, ein lang gehegter Traum oder der Spaß da- Sich selbstständig zu machen bedeutet, die eigene Zukunft zu ge- ran, eine geniale Idee auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen. stalten, Einkommen und Lebensstandard zu sichern und Verant- wortung für sich und andere zu übernehmen. Die Niederrheini- Frauen gründen vorsichtiger, sichern sich durch genaue Infor- sche IHK ist auf diesem Weg ein erfahrener Ansprechpartner und mationen ab. Gründerinnen und Gründer mit Migrationshinter- Begleiter. Sachkundige Experten stehen den Gründern mit ihrem grund packen ihr Schicksal am Schopf und vertrauen auf den Fachwissen zur Seite. Über 1000 Gründungsinteressierte wenden Rückhalt in der Familie. Über 80 Prozent der Gründer am Nie- sich pro Jahr an die Berater der Niederrheinischen IHK. In mehr als derrhein, die sich bei der IHK beraten lassen, sind älter als 30 600 Intensivgesprächen prüfen die Fachleute den Businessplan, Jahre. Aber auch jüngere Menschen interessieren sich für die geben Tipps zum Umgang mit Behörden oder zeigen Finanzie- Verwirklichung neuer, spannender Ideen. Ihnen eröffnen sich rungsmöglichkeiten auf. Acht Bausteine zum Erfolg Umsätze planen und Ihre Ausgaben überwachen. Nur so Darüber sollten Existenzgründer Bescheid wissen ist Ihnen der wohlverdiente „Unternehmerlohn“ gewiss. • Eigenkapital In der Regel gilt bei einer Existenzgründung: „Ohne Moos • Gute Geschäftsidee nix los.“ Als Gründer sollte man über ein dem Vorhaben Was ist Ihre Geschäftsidee? Wer soll warum Ihr Produkt angemessenes finanzielles Polster verfügen. Zusätzlich kaufen oder Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen? gibt es eine Reihe von öffentlichen Finanzierungshilfen, Welchen konkreten Nutzen beziehungsweise Vorteil hat worüber Investitionen finanziert werden können. Aber der Kunde davon? Nicht nur Sie müssen von dieser Idee auch die Förderbanken erwarten einen entsprechenden überzeugt sein, Sie müssen andere dafür auch begeistern Einsatz von eigenen Mitteln in Höhe von 15 Prozent. Soll- können. ten noch nennenswerte Verbindlichkeiten aus einer Tätig- keit aus der Vergangenheit existieren, empfiehlt es sich, • Branchenkenntnisse diese zu tilgen. So erhöht man die Aussicht auf eine posi- Tun Sie das, was Sie gut können, worin Sie Erfahrungen tive Kreditentscheidung. haben. Kenntnisse über den Markt, die Preise, das Kauf- verhalten der Kunden und die Mitbewerber sind eine • Erlaubnispflicht ganz wichtige Grundlage für unternehmerischen Erfolg. Für die meisten Tätigkeiten gilt der Grundsatz der Ge- werbefreiheit. Für einige Tätigkeiten benötigt man eine • Wille, Zielstrebigkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen Erlaubnis oder sie sind genehmigungspflichtig. Prüfen Nur wer bereit ist, für die Existenzgründung alles zu ge- Sie rechtzeitig, ob dies für Ihre Tätigkeit zutrifft. An- ben, wird auf Dauer erfolgreich sein. Zehn Arbeitsstun- sprechpartner sind die Ordnungsämter oder die Starter- den pro Tag, 60 Stunden pro Woche, wenig oder gar center NRW. kein Urlaub in den Anfangsjahren dürfen Sie nicht ab- schrecken. • Businessplan • Unterstützung in der Familie Der Businessplan oder das Unternehmenskonzept ist kei- Dieser Faktor wird in der Praxis oft unterschätzt. Wenn ne bürokratische Hürde, die man Ihnen in den Weg stellt, Ihnen die (moralische) Unterstützung und das Verständ- es ist viel mehr der Bauplan zum Erfolg. Er enthält alle nis für das Arbeitspensum aus dem engeren familiären wichtigen Informationen für die nächsten drei bis fünf Umfeld gewiss sind, können Sie wirklich Ihre ganze Kraft Jahre. in den Aufbau Ihres Unternehmens stecken. Die gründliche Vorbereitung und Planung ist das Fun- • Kaufmännische Grundkenntnisse dament des Erfolges. Nutzen Sie die Angebote der Star- Als Unternehmer möchte man Geld verdienen. Dazu sollte tercenter NRW. In Seminaren und persönlichen Bera- man einige grundlegende kaufmännische Rechenwege tungsgesprächen erhalten Sie Unterstützung und Hilfe kennen oder sich aneignen. Sie müssen Preise kalkulieren, aus einer Hand. Oktober 2015 • Seite 9
_0RNHN_340510_s0010_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:10; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Schuhe röntgen? Eine geniale Idee, um Retouren im Onlinehandel zu reduzieren Es ist eine Geschichte, wie sie unglaublicher nicht sein könnte: ein IT-Experte. Der älteste Sohn von Thomas Harmes war mit Ein leitender Angestellter einer der größten Sportartikelan- dem kleinen Bruder eines jungen Mannes befreundet, der be- bieter Deutschlands, ein Apotheker und ein IT-Autodidakt reits mit 18 Jahren seine eigene Firma gegründet hatte. Ob er gründeten ein Unternehmen, das sich vorgenommen hat, den Apps entwickeln könnte, wurde Dominick Lessel, Sohn eines Ärz- Service im Onlineshopping zu revolutionieren. Es begann mit teehepaares, gefragt. Er konnte, und so hatten sich die Ge- einer genialen Idee und führte über ein Hinterhausbüro in der schäftspartner gefunden – drei Mann saßen jetzt in einem Boot. Krefelder Innenstadt zu einer Millioneninvestition in Duis- burg. Die drei Gründer fanden zudem einen Geschäftspartner „Wir mussten dem Computer das Sehen beibringen.“ – und zwar niemand geringeren als das Fraunhofer-Institut. Was dann folgte, würde den Stoff für eine gute Komödie abge- ben: Auf dem Weg zu einem Termin bei einem Unternehmen Vielleicht begann alles an dem Tag, als Thomas Harmes wieder für Venture Capital in Hamburg arbeitete Dominick Lessel mor- einmal die Schuhwünsche seiner Familie erfüllen musste: Als gens um vier Uhr im Fond des Autos an der Präsentation. Aus leitender Angestellter der Firma Sportscheck, einer der größ- dem Venture Capital wurde nichts, aber das Trio gab nicht auf. ten Sportartikelanbieter Deutschlands, brachte er einen Kof- In einem kleinen Büro in einem Hinterhaus in Krefeld wurde der ferraum voll Schuhkartons mit nach Hause, damit Frau und erste Prototyp gebaut: „Wir mussten dem Computer das Sehen Kinder sich die Sportschuhe aussuchen konnten, die wirklich beibringen.“ Eine Schuhsohlen-Umrissmessung musste ebenso gut passten – nur, um den größten Teil der Kartons wieder mit entwickelt werden wie eine App zur Fußvermessung, und Mitte in die Firma zurückzunehmen. Als Sohn eines Schuhhändler- 2012 war es so weit: Die Schuhvermessung konnte beginnen. Ehepaares aus Viersen-Süchteln wurmte es ihn, dass im Versand- handel so viel Geld und Zeit auf die Retouren verschwendet wird. Es gab da nur ein kleines Problem: Ein Unternehmen schick- Es musste einen Weg geben, dem Kunden Schuhe zu schicken, te einen Sattelzug mit 6 000 Paar Schuhen, die innerhalb von die ihm wirklich passen, egal welche Größe auf dem Karton zwei Tagen vermessen sein mussten. Allein einen halben Tag steht – in diesem Moment wurde die Geschäftsidee der Mifitto dauerte es, 6 000 Schuhkartons in das kleine Büro in der zwei- GmbH geboren, die heute den weltschnellsten Industrie-Tomo- ten Etage des Hinterhauses zu schleppen, und dann wurden grafen besitzt. alle weiblichen Mitglieder der Familien – Ehefrauen, Mütter und Großmütter – eingespannt, um eineinhalb Tage lang unun- Von der Idee zum florierenden Unternehmen war es allerdings terbrochen Schuhe anzuprobieren. Dominick Lessel kann sich ein beschwerlicher, teils mit Absurditäten gepflasterter Weg. Die noch gut daran erinnern: „Uns war klar, das wollten wir nie – Idee war ebenso einfach wie genial: Man muss jedes Paar Schu- wieder – machen.“ he, das verkauft werden soll, per Computer vermessen. Dann müssen nur noch die Füße des Kunden – am besten per App – Wie man ein Fraunhofer-Institut überzeugt vermessen werden, und schon werden nur noch Schuhe auf den „Wir dachten oft: Was machen wir hier eigentlich?“, blickt Tho- Versandweg gebracht, die dem Kunden exakt passen: Schluss mas Harmes auf diese Zeit zurück. „Wir brauchten eine Mess- mit den ewigen Retouren, die pro Schuhpaar zwischen acht und technologie, und wir haben einfach mal beim Fraunhofer-Insti- 15 Euro kosten, Schluss mit den Zehntausenden Schuhkartons, tut angerufen.“ Bei dessen Institut für Integrierte Schaltungen die täglich auf deutschen Straßen völlig sinnlos hin- und herge- in Erlangen fand man die richtigen Ansprechpartner, doch fahren werden. Nun war Thomas Harmes ein Vertriebsmanager dann schien das Ende der Fahnenstange erreicht. „Das System – was er jetzt brauchte, war ein Betriebswirtschaftler. Er fand ihn kostete einen siebenstelligen Betrag, und wir brauchten zwei. in seinem Schwager Dominic Köhler, von Hause aus Apotheker. Bis dahin hatten wir alles aus eigener Tasche bezahlt“, be- Bald stand das Unternehmenskonzept, was jedoch fehlte, war schreibt Thomas Harmes diesen Moment. Und dann geschah Seite 10 • Oktober 2015
_0RNHO_340510_s0011_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:08; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema ein kleines Wunder: „Das Fraunhofer-Institut kam auf uns zu messen, sondern auch fotografiert. Die Kunden erhalten nicht und fragte: Warum machen wir das nicht?“ Die Zusammenar- nur Datensätze, sondern auch Fotodateien für die Präsenta- beit sei erfrischend und schnell gewesen, und im Oktober 2013 tion im Internet. Allein der Onlinehändler Zalando benötigt war das Institut als Investor und Gesellschafter bei Mifitto ein- vor jeder Saison zwischen 300 000 und 400 000 Fotos. Online gestiegen; 2,1 Millionen Euro betrug die Gesamtinvestition. Im arbeitet Mifitto mit Tennispoint, SportScheck, Brands4friends, Mai 2014 erhielt Mifitto den weltschnellsten Industrie-Tomo- Joggingpoint, Laufsport Bunert in Duisburg, TeamsportPhilip in graphen und vermisst im Schichtbetrieb, wobei für eine Mes- Recklinghausen und Essen, Görtz Hamburg sowie Melvin und sung 800 Röntgenbilder angefertigt werden. Hamilton zusammen. „Mit Otto und QVC sind wir in fortführen- den Gesprächen“, so Thomas Harmes. Die Zukunft heißt: Retouren reduzieren, weil die Ware wie angegossen passt September 2015: Die drei Männer haben das Unglaubliche ge- Das Unternehmen tritt als Dienstleister auf, vermisst Schuhe, schafft. Ihr Unternehmen schickt sich an, den Onlineversandhan- kann mit einem Datensatz zahlreiche Kunden bedienen. Bei del zu revolutionieren. Werden heute nur Schuhe vermessen, Sportscheck stehen in den größten Häusern die 3D-Fußscanner sind es morgen schon Textilien. Dem Kunden, der online kauft, von Mifitto: in München, Hamburg, Hannover, Leipzig, Dresden, wird in Zukunft nur noch passende Ware zugesandt, die Kosten Köln, Nürnberg, Stuttgart, zwei Mal in Berlin, ab November 2015 und der Transportverkehr reduziert, die Umwelt entlastet. Mifitto auch in Bielefeld und Aachen. Doch Mifitto kann noch viel mehr: hat bereits einen Ableger in den USA gegründet, aber für Tho- Das System kann zur Qualitätssicherung im Herstellerland ge- mas Harmes gilt immer noch der Wahlspruch, den er von seinen nutzt werden, zudem werden nun alle Schuhe nicht nur ver- Eltern gelernt hat: „Wir wollen den Schuh an den Fuß bringen.“ Thomas Harmes. Fotos: Carmen Radeck Oktober 2015 • Seite 11
_0RNHP_340510_s0012_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:16; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Von der Schulbank ins Business Moerser Start-up in der Digitalwirtschaft Sie sind beide 20 Jahre alt, kennen sich seit dem Kindergarten, gin- Wie aber kommt gen auf dieselbe Schule, arbeiteten nebenher bei derselben Firma nun die Dienstleis- und gründeten dann gemeinsam ein Unternehmen: Die Moerser tung, die Erstellung Studenten Noel Schäfer und Martin Pietrowski sind die Telepano von 360°-Panoramen GbR. Ihre Spezialität sind 360°-Panoramen für die Internetseiten für Internetseiten, ihrer Kunden. an den Kunden? Da hieß es für das Jung- Wie kommt man mit nicht einmal 20 Jahren auf die Idee, eine Firma unternehmerduo: Martin Pietrowski Noel Schäfer zu gründen? Für Noel Schäfer begann alles damit, dass sein sieben Klinken putzen. Oder wie es Noel Schäfer ausdrückt: „Die schwarze Jahre älterer Bruder ihn für das Internet begeisterte. Kaum dass er Mappe unter den Arm und Schellemännchen gemacht.“ Es sei „eine einen eigenen Internetanschluss besaß, legte der damals 15-Jährige supertolle Erfahrung“ gewesen, auch wenn sie viele Niederlagen los: Er startete seinen eigenen Technikblog mit rund 300 Besuchern hätten einstecken müssen, aber: „Wir sind junge Typen.“ Und die täglich, gestaltete kostenlos Internetseiten. Außerdem arbeitete er müssen sich ihren Markt erst einmal erobern. Ob Lamborghini-Auto- neben der Schule zusammen mit zwei Freunden – unter ihnen sein haus oder Edeka-Markt, ob Stadtansicht oder die Apotheke von ne- jetziger Geschäftspartner – für eine Firma, die 360°-Panoramen ent- benan, sie alle sind als Referenzen auf der Telepano-Homepage ge- wickelte. Für die Nachtschwärmer mit Homeoffice lief das prächtig, listet und als virtueller 360°-Rundgang zu sehen. Rund 40 Kunden aber nach einem Wechsel in der Firmenleitung stimmte die Chemie konnten die beiden bislang gewinnen, steigerten die Verweildauer zwischen den Schülern und der Chefetage nicht mehr. Als dann das auf deren Homepages, erhöhten die Zahl der Seitenaufrufe und Abitur hinter ihnen lag, lautete die Frage für Noel Schäfer: „Wie in- sorgten letztendlich auch für neue Kunden bei ihren Auftragge- vestieren wir unsere Zeit?“ bern. Sicher kommen die wenigsten jungen Männer auf den Gedanken, in Die Kosten niedrig halten, die Arbeitszeit optimal einsetzen, eine den Wochen nach dem Abi ein Unternehmen zu gründen, aber auch 100-prozentige Kundenzufriedenheit, dies waren die ersten Ziele wenn es relativ schnell ging, so machten sich Martin Pietrowski und der beiden. Noel Schäfer, bei Telepano zuständig für Akquise und Noel Schäfer doch die richtigen Gedanken: „Wie verändert sich un- Kundenkontakte, studiert Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich- ser Leben, wie verändert sich das eigene Portemonnaie?“ Und da Heine-Universität in Düsseldorf. Martin Pietrowski, der bereits zwei waren ja auch noch Martin Pietrowskis Eltern, an deren Wohnsitz Jahre in einer Werbeagentur für die Erstellung von 360°-Panoramen das junge Unternehmen angemeldet werden sollte. Auch die Eltern zuständig war, studiert Informatik an der Hochschule Niederrhein. von Noel Schäfer hatten da so ihre Bedenken: „Wie, ihr wollt eine Studium und Job ergänzen sich: „Es ist total klasse. Die Uni in Düssel- Firma gründen?“ Nun besaß der 20-Jährige indes schon einige Erfah- dorf ist als Gründer-Uni ausgezeichnet“, schwärmt Schäfer, der die rung, denn als fünftes Abiturfach wählte er das Thema Firmengrün- Gründertreffen besucht und die Uni als Kontaktbörse nutzt. dung und baute, gewissermaßen virtuell, ein Entwickler-Studio für 2016 will sich das Duo Pietrowski und Schäfer, wenn es weiter so gut mobile Applikationen, sprich Apps, auf. Zudem hatten die beiden läuft, nach einem kleinen Büro umschauen. Mit dem Geschäftsfüh- Jungunternehmer schon am Gymnasium Rheinkamp mit ihren Mit- rer der MoersMarketing GmbH, Michael Birr, sind die beiden auch schülern eine Schülerfirma gegründet – das Reisebüro wickelte die schon im Gespräch. Denn 360°-Panoramen machen auch städtische Ausflüge und Klassenfahrten ab. Homepages lebendiger und Innenstädte attraktiver. Fotos: Telepano Seite 12 • Oktober 2015
_0RNHS_340510_s0013_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:38:11; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Diversity als Geschäftsprinzip Pflegedienst für Menschen aus verschiedenen Kulturen Das Ruhrgebiet sieht Vahap Canbay, Inhaber der Kusep Kultursensi- ein Ballungsraum der Kulturen“, so der Un- ble Pflege GmbH in Duisburg,als Ballungsraum der Kulturen – Grund ternehmer, der weder bei Kunden noch bei genug, sich in der Pflege den Ansprüchen der Menschen aus den un- Mitarbeitern Beschränkungen zulässt: terschiedlichsten Kulturräumen zu stellen. 2012 startete er mit vier deutsch, türkisch, serbisch, homosexuell – Mitarbeitern, heute ist sein Team 20 Köpfe stark. In seiner Branche in seinem Unternehmen findet jeder Mitar- ist das größte Problem, genug qualifiziertes Personal zu finden. beiter seinen Platz und jeder Kunde die bestmögliche Pflege. Die Erstgespräche „Die Idee hat sich entwickelt, als ich in der Ausbildung war“, be- mit einem neuen Kunden beziehungswei- Vahap Canbay. Foto: privat schreibt der Duisburger seinen Weg von der Pflegekraft zum Unter- se dessen Familie sind dementsprechend intensiv, und Vahap Can- nehmer. Als Mann mit türkischen Wurzeln in der Pflege eine türki- bay schildert, dass oft erst kleine kulturelle Unterschiede beseitigt sche Frau zu betreuen, war nicht möglich: „Die haben mir die Türe werden müssen, bevor sein Team an die Arbeit gehen kann: „Die vor der Nase zugeknallt.“ Für ihn war klar: Die Pflege muss sich auf Berufsgenossenschaft schreibt vor, dass wir die Schuhe in der Woh- unterschiedliche Kulturen einstellen können. nung des Kunden anbehalten, aber in türkischen Haushalten wer- den sie am Eingang ausgezogen.“ Die Lösung des Problems ist ein 1999 beendete Vahap Canbay seine Altenpflegeausbildung, absol- Kompromiss: Seine Mitarbeiter tragen Überschuhe, was wiederum vierte 2001 bis 2003 eine Fachausbildung für Psychiatrie, begann von den türkischen Kunden toleriert wird. Die Frage, so Vahap Can- 2004 mit dem Studium des Pflegemanagements, das er 2008 mit bay, sei doch: Wie weit haben die Menschen sich in die deutsche Diplom abschloss. Sein Plan, eine bestehende Einrichtung zu über- Kultur integriert? Schwierig werde es, wenn seine Kunden gar kein nehmen, ließ sich zeitnah nicht realisieren. „Da habe ich mich selbst- Deutsch sprechen. ständig gemacht. Die einfachste Variante war ein ambulanter Pfle- gedienst.“ Firmenname und Logo wurden mit professioneller Hilfe 2012 startete der Jungunternehmer mit vier Mitarbeitern, der von entwickelt, mit einem Unternehmensberater ein Businessplan er- den Krankenkassen vorgeschriebenen Mindestanzahl. Heute, drei stellt. Dann kam der Gang zur Bank: „Fachlich wäre ich top, hieß es“, Jahre später, beschäftigt er 20 und erzielte 2014 einen Jahresumsatz so Vahap Canbay, aber mehr als die Hälfte der benötigten rund von 700 000 Euro. Das größte Problem in seiner Branche sei es indes, 150 000 Euro wollte das Kreditinstitut nicht geben. ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. „Unseren Beruf muss man lieben“, sagt er, „bezahlt wird er nicht so gut.“ Die Pflegekassen Der Jungunternehmer und ein Familienmitglied unterschrieben schütten nicht so viel Geld aus, als dass seinem Unternehmen eine eine Bürgschaft, die Familie legte zusammen, Canbay selbst inves- bessere Bezahlung möglich wäre. Sein Ansatz lautet also: Teambin- tierte alles, was er hatte. Die Betriebskosten lagen in der Startphase dung, gute Kommunikation, Mitarbeiterförderung. Gerade steht für des Unternehmens bei 15 000 Euro im Monat – und der Umsatz im die Kusep GmbH der Austausch der Firmenfahrzeuge an: Sechs VW ersten Monat betrug 105,84 Euro. „Den Betrag werde ich wohl nie Up und einen Golf als Firmenwagen für den Inhaber umfasst die vergessen“, meint Canbay, der in seiner Familie, besonders bei sei- kleine Flotte. Alle drei Jahren müssen die Fahrzeuge, die im ständi- nem Bruder, Professor an der Uniklinik Essen, großen Rückhalt fand. gen Kurzstreckenbetrieb stark beansprucht sind, getauscht werden. Nach drei Monaten waren 45 000 Euro ausgegeben, aber noch keine Für den Jungunternehmer, der zudem an der HFH, der Hamburger 5 000 Euro eingenommen: „Wie es läuft, wenn man startet, weiß Fern-Hochschule, die Studenten im Hauptsemester im Bereich am- man nicht.“ Aber die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, bulante Pflege unterrichtet, ist es der erste Fahrzeugtausch – und wurde von Vahap Canbays Familie mitgetragen. „Das Ruhrgebiet ist die Flotte darf durchaus noch mit der Mitarbeiterzahl wachsen. l IHK-Leistungen für Gründer In der Startphase • Grundlagenseminare, Prüfung der Geschäftsidee, Hilfe bei der Erstellung ei- Die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer ist seit 2007 zertifiziertes nes Businessplans, Beratung zu möglichen Gründungsarten vom Einzelun- Startercenter NRW. Die Qualität der Beratungsleistung wird von unabhängi- ternehmen über Franchising bis zur Unternehmensnachfolge, Informationen gen Sachverständigen geprüft. zu Förderprogrammen. Bei der Umsetzung Ihre Ansprechpartner bei der IHK sind: • Prüfung des Businessplans, Besprechung des Finanzierungskonzepts, Vorbe- • Mariann Ludewig, Telefon 0203 2821-209, E-Mail ludewig@niederrhein.ihk.de reitung auf das Bankgespräch, Informationen über Gründungsformalitäten, • Heike Möbius, Telefon 0203 2821-388, E-Mail moebius@niederrhein.ihk.de Tipps zum Umgang mit Behörden. • Holger Schnapka, Telefon 02821 97699-156, E-Mail schnapka@niederrhein.ihk.de Oktober 2015 • Seite 13
_0RNID_340510_s0014_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:39:12; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Special: Außenwirtschaft Foto: Thinkstock.com/hxdyl Der größte EU-Markt in Mittelosteuropa Fünf Fragen an Sebastian Metz, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer Rumänien Rumänien, das 2007 EU-Mitglied wurde, hat in den letzten Jahren zent. Die Landwirtschaft hingegen trägt nur 5,5 Prozent zum eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vollzogen. Sebastian Bruttoinlandsprodukt bei. Bezüglich der Erwerbstätigenstruktur Metz, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer (AHK) Ru- mag Rumänien landwirtschaftlich und von der Subsistenzwirt- mänien, geht im Interview auf Standortvorteile, Herausforderun- schaft geprägt sein, nicht aber volkswirtschaftlich. gen und Wachstumsmotoren des Landes ein. Rumänien wird gerade von einer Korruptionsaffäre erschüttert, In den kommenden Jahren wird in Rumänien ein Wirtschafts- die sich quer durch Politik und Wirtschaft zieht. Hat dies Konse- wachstum von drei bis vier Prozent erwartet. Welche Branchen quenzen für deutsche Investoren? tragen diesen Aufschwung maßgeblich? Metz: Investoren, die Rumänien als Produktionsstandort nutzen, Metz: Wie auch in den Vorjahren ist die Industrie die starke sind davon nicht betroffen. Für andere Unternehmen, die sich an Wachstumsmaschinerie. Hinzu kommen der Informations- und öffentlichen Ausschreibungen beteiligen, ist die Korruption durch- Kommunikationstechnologiebereich. Positiv verstärkt wird dies aus ein problematischer Faktor. Doch aus der gerade ausgewerte- von einer florierenden Exportwirtschaft und dem zunehmenden ten Konjunkturumfrage der AHKs für die gesamte mittel- und ost- Binnenkonsum. Periodisch gesehen ist auch die Landwirtschaft europäische Region geht klar hervor, dass die Unternehmen die stark, allerdings ist sie weniger stabil als die anderen Bereiche. Richtung, die das Land hinsichtlich seiner Korruptionsproblematik einschlägt, sehr positiv bewerten, eben weil aktiv etwas unter- nommen wird. Die Antikorruptionsbehörden sind sehr stark aufge- „Rumänien ist ein Vorreiter im Kampf stellt und arbeiten höchst effizient und wirksam. Rumänien ist gegen die Korruption.“ damit ein Vorreiter im Kampf gegen die Korruption. Das zeigen auch die Berichte der EU-Kommission, in denen Rumänien als po- Stichwort Landwirtschaft: Rumänien wird oftmals nicht als In- sitives Beispiel bei der Korruptionsbekämpfung genannt wird. dustriestandort wahrgenommen. 29 Prozent der Erwerbstätigen waren 2012 in der Landwirtschaft tätig, was ein Höchstwert in 2014 wurden 2,4 Milliarden Euro aus dem Ausland direkt investiert der EU ist. Ist hier ein Wandel zu beobachten? und damit, abgesehen von der Ukraine, deutlich mehr als in allen benachbarten Staaten. Was macht den Standort so attraktiv? Metz: Rumänien war und ist definitiv ein Industriestandort mit einem hohen Anteil an produzierendem Gewerbe. Der Anteil der Metz: Rumänien ist EU-Mitglied und nutzt die Vorteile dieser Mit- Industrie an der Gesamtwertschöpfung liegt in Rumänien bei 27 gliedschaft. Es gehört zum EU-Binnenmarkt und hat ein sehr at- Prozent, 2013 waren es sogar 32 Prozent. Das sind stabile Größen. traktives Lohnniveau. Aber auch die Anpassung des Rechtssys- Zum Vergleich: Im Industrieland Deutschland sind es nur 26 Pro- tems und die Rechtssicherheit sind ein enormer Standortvorteil. Seite 14 • Oktober 2015
_0RNIE_340510_s0015_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:39:12; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Special: Außenwirtschaft Foto: Thinkstock.com/Benguhan Außerdem gehört Rumänien mit 20 Millionen Einwohnern nicht nur zum größten Markt in der Region, es hat auch einen hohen Zur AHK Rumänien Nachholbedarf, sowohl in der Infrastruktur als auch beim Konsum. Gründungsjahr: 2002 Standort: Bukarest Deutsche Unternehmen können sich bei Rechtsstreitigkeiten Kontakt: Sebastian Metz an das Ständige Schiedsgericht bei der AHK Rumänien wen- E-Mail: metz.sebastian@ahkrumaenien.ro den. Welche Vorteile bietet dieser Rechtsweg gegenüber dem Telefon: +40(0)21 223 1531 herkömmlichen staatlichen? „Es gehört zum EU-Binnenmarkt und hat ein sehr attraktives Lohnniveau.“ Zur Person Sebastian Metz leitet als ge- Metz: Zum einen bietet es eine Alternative zum rumänischen schäftsführendes Vorstands- Justizsystem. Denn Gerichte sind oft überlastet oder ihnen feh- mitglied seit 2012 die AHK len gewisse Kompetenzen, um wirtschaftliche Streitigkeiten zu Rumänien. Zuvor arbeitete lösen. Zum anderen sparen Unternehmen Zeit: Es gibt eine kurze der ausgebildete Bankkauf- Verfahrensdauer und ein endgültiges Schiedsurteil bereits in mann und studierte Volkswirt erster Instanz. Dieses Urteil besitzt die gleiche Rechtskraft eines als CIM-Experte (Centrum für staatlichen Gerichts, das aber nicht nur in Rumänien, sondern internationale Migration und auch international anerkannt wird. Zudem können Unternehmen Entwicklung) für die AHK Al- bei der Auswahl der Schiedsrichter mitbestimmen und die Ver- gerien und in Nepal. handlungssprache festlegen. Beenden Sie bitte den folgenden Satz: „Rumänien ist ein at- traktiver Investitions- und Exportmarkt, weil ...“ IHK-Infobox Die Niederrheinische IHK ist in Nordrhein-Westfalen Schwer- Metz: … das Lohnniveau sehr attraktiv und das EU-Land geogra- punktkammer für Rumänien. Ansprechpartner: Dr. Thomas fisch günstig gelegen ist, um den Absatzmarkt Südosteuropa zu Hanicke, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft, Telefon 0203 bearbeiten. l 2821-284, E-Mail hanicke@niederrhein.ihk.de DIHK Oktober 2015 • Seite 15
_0RNJE_340510_s0016_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 02.Oct 2015 12:43:55; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Wirtschaft und Region NETZWERKE für Unternehmen am Niederrhein Netzwerke sind Plattformen, um Informationen zu erhalten und neue Kontakte herzustellen. Hier können neue Geschäfts- ideen entstehen, Interessierte können Projektpartner finden oder Erfahrungen austauschen. In den kommenden Ausgaben stellen wir Ihnen Netzwerke für Unternehmerinnen und Unternehmer in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve vor, die die Niederrheinische IHK initiiert hat oder bei denen sie mitwirkt. Foto: Thinkstock.com/Godruma • BRANCHE: • NÄCHSTER TERMIN? Logistik Netzwerktreffen am 29. Oktober bei der Geodis Logistics Deutschland • MITGLIEDERANZAHL: GmbH und Duisport Packing Logistics 70 GmbH in Duisburg. • BESTEHT SEIT: • WAS IST BESONDERS? 2004 Aktivitäten werden durch die Mitglieder selbst mitgestaltet, sodass diese nach • WER KANN MITMACHEN? den ganz konkreten oder aktuellen Be- Junge ambitionierte Nachwuchsfüh- dürfnissen der Teilnehmer ausgerichtet rungskräfte der Logistik. werden können. Durch die organisierte Anfrage bei Unternehmen ist ein infor- • ZIELE: mativer Einblick in die Prozesse großer Die Young Logs bieten den Unterneh- Betriebe gewährleistet. men die Möglichkeit, junge engagierte Mitarbeiter mit Führungspotenzial per- • ORGANISATION: spektivisch in einem regionalen Netz- Koordiniert wird das Netzwerk über werk weiter aufzubauen und so zu för- die Niederrheinische IHK. dern. • ROLLE DER IHK: • THEMEN: Initiator und Plattformgeber. Aktuelle Trends und Entwicklungen in Transport und Logistik, Unternehmens- • HOMEPAGE: und Persönlichkeitsentwicklung, Füh- www.laburnum.de/younglogs rungsverantwortung. • ALLE NETZWERKE: IHK-Infobox • AKTIVITÄTEN: www.ihk-niederrhein.de/Netzwerke Pro Jahr etwa fünf bis zehn Netzwerk- Ansprechpartner bei der IHK: treffen – in der Regel bei einem der Mathias Dubbert, beteiligten Unternehmen. Begleitet Telefon 0203 2821-231, wird das Programm durch gemeinsame E-Mail dubbert@niederrhein.ihk.de Freizeitaktivitäten. Seite 16 • Oktober 2015
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