Schwyz magazin SOMMER 2020 - SCHWYZER NATUR: RAUSGEHEN. EINATMEN. ANKOMMEN. MIT WETTBEWERB - Rigi

 
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Schwyz magazin SOMMER 2020 - SCHWYZER NATUR: RAUSGEHEN. EINATMEN. ANKOMMEN. MIT WETTBEWERB - Rigi
schwyz
SOMMER 2020               magazin

SCHWYZER NATUR:
RAUSGEHEN. EINATMEN. ANKOMMEN.
MIT WETTBEWERB
Schwyz magazin SOMMER 2020 - SCHWYZER NATUR: RAUSGEHEN. EINATMEN. ANKOMMEN. MIT WETTBEWERB - Rigi
2                           INHALT UND KONTAKTE
Foto: Mythenregion, Stefan Zürrer

        INHALT
        ALBERT MARTY, GUIDE IM HOCHMOOR ROTHENTHURM                                   6
        SCHWYZER WILDTIERE                                                            8
        TOP 5 SPIELPLÄTZE                                                            11
        EDI GWERDER, ÄLPLER AUF DER GLATTALP                                        12
        HERAUSRAGENDES IN DER LANDSCHAFT                                            16
        KLEINE BAHNEN – GROSSARTIGE LANDSCHAFTEN                                    19
        LINDA ZÜGER, RETTUNGSCHEFIN                                                 20
        WANDERTIPPS                                                                  22
        LOKALER GENUSS                                                              25
        CHRISTINA EBNETER, BIOLOGIN UND RANGERIN                                    28
        IDEEN FÜR REGENTAGE                                                         30

        ERLEBNISREGION MYTHEN        REGION EINSIEDELN-YBRIG-                              REGION RIGI – BERG UND SEE         REGION STOOS-MUOTATAL
                                     ZÜRICHSEE
        Brunnen Schwyz Marketing AG Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG                          Gäste-Service Rigi                 Stoos-Muotatal Tourismus
        Bahnhofstrasse 15            Hauptstrasse 85                                       Bahnhofstrasse 7                   Grundstrasse 232
        6440 Brunnen                 8840 Einsiedeln                                       6354 Vitznau                       6430 Schwyz
        Telefon +41 41 825 00 40     Telefon +41 55 418 44 88                              Telefon +41 41 399 87 87           Telefon +41 41 818 08 80
        www.erlebnisregion-mythen.ch www.eyz.swiss                                         www.rigi.ch                        www.stoos-muotatal.ch
                                    @erlebnisregionmythen   @einsiedeln_ybrig_zuerichsee        @rigi.ch                             #stoosmuotatal

        Herausgeber Schwyz Tourismus AG, Zeughausstrasse 10, 6430 Schwyz, www.schwyz-tourismus.ch,              schwyztourismus Redaktion/Texte Schwyz Tourismus,
        Manuela Gili Sidler Titelfoto Rigi Bahnen AG Gestaltung Quersicht, visuelle ­Gestaltung, www.quersicht.ch Druck Merkur Zeitungsdruck AG, www.merkurdruck.ch
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GRÜEZI      3

VORWORT

SCHWYZER LANDSCHAFTEN –
NATÜRLICH EINZIGARTIG UND MIT CHARAKTER
Der Blick von Rigi Kulm, dem Fronalpstock oder dem Grossen Mythen ist atemrau-
bend. Ein absolutes Muss. Doch die Ferien- und Ausflugsregion Schwyz hat auch
leise und feine Naturschönheiten zu bieten. In diesem Magazin stellen wir Ihnen
charakteristische Schwyzer Landschaften vor. Darunter sind Landschaftsperlen
abseits der ausgetrampelten Pfade.
Ausserdem rücken wir vier Personen in den Fokus, die in ausgewählten Landschaf-
ten leben und/oder arbeiten. Seit der denkwürdigen Abstimmung zum Moorschutz
im Jahr 1987 führt Albert Marty Interessierte durch die vielfältige Moorlandschaft
Rothenthurm. Älpler Edi Gwerder feiert seinen 66. Alpsommer auf der Glattalp.
Rettungschefin Linda Züger befreit Personen aus Notlagen im Wägital. Und Range-
rin Christina Ebneter erkundet mit Gruppen den Goldauer Bergsturz.
Natürlich finden Sie im Magazin viele Tipps, wie Sie die Schwyzer Landschaften
erleben können – mit den Wanderschuhen, als Familie oder mit kleinen Berg-
bahnen.
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4      SOMMERPANORAMA

     EINZIGARTIGE SCHWYZER LANDSCHAFTEN

                                                        ZÜRICH

                                                                                                                                      Zürichsee

                                                                                                                                                                       WOLLERAU
                                                                                                                                                                             SCHINDELLEGI

                                                                                                                                                                                BIBERBRUGG

                                                                                                                                               Raten

                                                                                               UNTERÄGERI                                                                            3
                                                                             Zug erbe
                                                                      ZUG                                           OBERÄGERI
                                                                                                                                                   Morgartenberg
                                                                                                                                                                             ROTHENTHURM
                                                                                                                  Ägerisee

                                                                                                                                   MORGARTEN                                     Biberegg
                                                                 Oberwil
                                                        Zuger See
                                                                                      rg

                                                                                                                                                    Mostelberg           Hochstuckli Kl. Mythen
                                                                                                                                SATTEL                          Engelstock      Haggenegg
                                                                                                        Wildspitz
                                          ROTKREUZ
                                                                             WALCHWIL

                                                                                                            STEINERBERG
                                                             IMMENSEE
                                                                                                                                  STEINEN
                                                                                                    2
                                                   KÜSSNACHT a.R.                     ARTH-GOLDAU
                                       MERLISCHACHEN Seebodenalp           Rigi                                        Lauerzer See
                                                                                                                                                                    SEEWEN     SCHWYZ
                                                                           Kulm
                                                                  RIGI KALTBAD                                   LAUERZ         Schwanau                                                 RICKENBACH
                                                  GREPPEN                                  1            Chräbel                                                              IBACH
                                                                                                                                                                g
                                                                                                                                         Timpel             r
             LUZERN                                                                    Rigi         Burggeist                                       e
                                                                                 Scheidegg                        Hochflue                     b
                                                                                                                                           i
                                                                                                                                     m
                                                  WEGGIS                                                                         U r                INGENBOHL

                                                                                                                                               BRUNNEN                   MORSCHACH
                                                                                                                                                                                 Fronalpstock
                                    Bürgenstock             VITZNAU
                                                                                           GERSAU                                                  Treib

                                                                           Vierwaldstättersee                                              SEELISBERG

                                                                                                                                                                     Rütli
                                                                      BECKENRIED
       Alpnachersee         STANS
                                                                                                                                                                                           SISIKON

                                                                                                                                                                       BAUEN
                                                                                                                                                                               ISLETEN

       Copyright:
1 www.swissknifevalley.ch     2                              3                                    03/2018    4                                          5                            SEEDORF

    RIGI SCHEIDEGG             GOLDAU                        ROTHENTHURM                                      ETZEL                                     MYTHEN
Spannende Familien­          Orchideen-Vielfalt im          Das grösste Hochmoor                            Der Aussichtsberg am                   Ältestes Jagdbanngebiet
ausflüge                     Bergsturzgebiet                der Schweiz                                     Zürichsee                              der Schweiz
Schwyz magazin SOMMER 2020 - SCHWYZER NATUR: RAUSGEHEN. EINATMEN. ANKOMMEN. MIT WETTBEWERB - Rigi
SOMMERPANORAMA                              5

                                                                                                                               NATÜRLICHE VIELFALT
                                                                                                                               Die besonderen Landschaften kennenlernen
                                                                                                                               www.wanderwunder-schwyz.ch

                         RAPPERSWIL -
                                                                                                  TUGGEN
                                       JONA
             Lützelau
  Ufenau
                              Obersee                                      WANGEN
                                                   LACHEN                                  SCHÜBELBACH               REICHENBURG
FREIENBACH
                                                                                 SIEBNEN
FEUSISBERG
                 PFÄFFIKON                 ALTENDORF           GALGENEN

     Etzel 4 St. Meinrad
                                       Stöcklichrüz
                              EGG
                                                                    Sattelegg                     VORDERTHAL
                                                                                     Gross Aubrig                                   Zindlenspitz
                                                                                                           INNERTHAL
BENNAU                                     WILLERZELL
                                                                                                           Wägitaler See
Chatzenstrick                         Sihlsee
      EINSIEDELN                                                                                              7
                                    GROSS                            EUTHAL
     TRACHSLAU                                                                                                      Fluebrig
Nüsellstock                             Hummel
                                                                                       STUDEN
           ALPTHAL                                                                                                                                            Klöntalersee
                                                                UNTERIBERG                                                                                                   Glärnisch
                                                                                                                                               RICHISAU
              BRUNNI                                                                                                      Sihlseeli
                                                           OBERIBERG                                       Druesberg
Gr. Mythen
                                                                                                        Forstberg                     Pragel      Silberen
                    Holzegg           Brünnelistock                                 Weglosen
             5                                                                              Hoch Ybrig                                                              Bös Fulen

                        Rotenflue          Ibergeregg

                                              6        Sternenegg                                                                                         Pfannenstock             Ortstock
                                                                     Spirstock
           Rätigs        Handgruobi          Oberberg
                                                                                                                       Bödmer enwald
                                            St. Karl                                                                                                                 Glattalpsee

                                           ILLGAU                                                                                                                    10
      Aufiberg
                                                                        MUOTATHAL          9                                                                      Glattalp

Schwyz-Schlattli                           Ried                                                                                       BISISTHAL

                                                                                                     Wasserbergfirst
                                                                                                                                                       Sali

    STOOS
                                      Klingenstock

                                                                    Chaiserstock
                    RIEMENSTALDEN                                                                                       Windgällen

                                       8
           Rophaien
                                                                                                                                                                               Klausenpass

FLÜELEN
    ALTDORF
         6                                             7                                   8                                   9                                   10

           IBERGEREGG                                   WÄGITAL                                RIEMENSTALDEN                    MUOTATHAL                           GLATTALP
       Moorwälder – Landschaft                         Alpine Landschaft vor               Steile, raue und                    Unberührtes Natur­                  Landschaftsjuwel mit
       des Jahres 2019                                 den Toren Zürichs                   eindrückliche Bergwelt              paradies                            Bergsee
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6    MOORLANDSCHAFT ROTHENTHURM

LEIDENSCHAFT FÜR DIE NATUR: Seit
Jahrzehnten führt Albert Marty
Gruppen durch die Moorlandschaft
Rothenthurm.
                                            Foto: Stefan Zürrer

ALBERT MARTY, EXKURSIONSLEITER UND BUCHAUTOR

SELTENHEITSWERT
Die Moorlandschaft Rothenthurm gehört zum Leben von Albert Marty. Schon früh
erkannte er ihre Bedeutung, wollte sie schützen und führte deshalb Schulkinder bis
Wissenschaftler durch den einmaligen Landstrich.

                       Albert Marty ist ein Sammler. Er sammelt zum Bei-      thurmer, als natürliche Begebenheit kaum wahr­
                       spiel alte Kitsch-Postkarten und Fotos. Noch grösser   genommen und sich keine Gedanken darüber ge-
                       als sein Sammlerinstinkt ist sein Hunger, mehr zu      macht. Während die Naturschützer der Schweiz Wi-
                       wissen – mehr über die Geschichte von Rothenthurm      derstand gegen den Waffenplatz leisteten, begann
                       und die Natur der Moorlandschaft. Betritt man den      Albert Marty sich damit zu befassen, für welche Zwe-
                       Arbeitsraum des Rentners, duckt man sich reflex­       cke der Mensch das Moor genutzt hatte und nutzen
                       artig. Schachteln, Bücher, Alben und Papier in jeder   wollte: vom Brennstoff-Lieferanten über einen Stau-
                       Form liegen geordnet auf den Gestellen und den         see bis zum Flug- und Waffenplatz.
                       Tischflächen. Die beeindruckende Sammlung geht in
                       den Räumen im oberen Stock weiter.                     SCHWEIZWEIT EINMALIGES HOCHMOOR
                       Sein Interesse an der Moorlandschaft weckte in den     «Gleichzeitig wuchs das Interesse der Leute an der
                       1970er- und 1980er-Jahren das Vorhaben des Bun-        Moorlandschaft», erzählt der 71-Jährige. In den
                       des, einen Waffenplatz in Rothenthurm zu bauen.        1990er-Jahren bot er zusammen mit seiner Frau Syl-
                       Vorher hatte er das Moor, wie die meisten Rothen-      vie erste Führungen an. Damals wie heute erzählt er
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MOORLANDSCHAFT ROTHENTHURM                                      7

                                                         Foto: Albert Marty
                                                                                                           SELTENE PFLANZEN: Im nährstoff­
                                                                                                           armen Feuchtgebiet wachsen Torf-
                                                                                                           moose und Sonnentau.

                                                         Foto: Albert Marty

                                                         FREI UND UNVERBAUT: Viele Tiere
                                                         und Pflanzen leben am Ufer der
                                                         Biber, die sich durch das Gebiet
                                                         windet.

als Exkursionsleiter seiner Firma Moorevent, wie das
Hochtal von den Gletschern in der Eiszeit geformt
                                                         «Nur was der Mensch
wurde, welche schaurigen Sagen sich um das Moor
ranken, und wie bis zum Zweiten Weltkrieg Torf ab-
                                                         kennt, ist er bereit zu
gebaut wurde.
«Nur was der Mensch kennt, ist er bereit zu schüt-
                                                         schützen.»
zen», sagt der einheimische Führer. So nimmt bei
seinen Führungen die Einzigartigkeit des Moors ei-
nen wichtigen Teil ein. Die über 1100 Hektaren grosse    Moment die Tautropfen in den Spinnennetzen an den
Moorlandschaft Rothenthurm besteht aus Flach-            Gräsern. «Ein Schauspiel», schwärmt er.
und Hochmooren. Während die Flachmoore von den           Die Kampagne der Naturschützer gegen den Waffen-
Bauern mit Auflagen genutzt werden können, ist           platz führte 1987 zur Geburtsstunde des Moorschut-
der wertvolle und schweizweit grösste Hochmoor­          zes in der Schweiz. Das über die Jahre angesammelte
bereich speziell geschützt. Auch die Biber ist eine      Material, aber auch die eigenen Erfahrungen aus der
Besonderheit: Sie ist einer der letzten Schweizer        Jugend, hielt Albert Marty schliesslich in einem Buch
Flüsse, die sich wie eine Schlange selbstständig ihren   fest, das sich mit Rothenthurm befasst. Er ist zum
Weg sucht.                                               Dorfhistoriker von Rothenthurm geworden. Und die
                                                         ehemals gefürchtete Moorlandschaft wird heute als
NATÜRLICHES SCHAUSPIEL                                   Natur- und Erholungsraum geschätzt.
«Im Moor beginnt der Frühling erst im Mai», erzählt
Albert Marty. Eine spannende Zeit, denn jede Woche
erblüht eine andere Pflanze wie der fleischfressende
                                                         Moorevent organisiert Führungen in der vielfältigsten Moor-
Sonnentau, Orchideen, Wollgras, Moor­enzian und in       landschaft der Schweiz: www.moorevent.ch
manchen Jahren auch das Sumpf-Blutauge.
                                                         Vertiefte Informationen zu Rothenthurm und seinem Moor fin-
Ihm gefällt aber auch die mystische Stimmung im
                                                         den Interessierte im Buch «ROTHENTHURM – mehr als ‹Turpnä›
Herbst: Am Abend verhüllt der Bodennebel die Moor-       und ‹Ischä›» von Albert Marty. Am besten lernt man die Moor-
landschaft, und am nächsten Morgen zerreisst die         landschaft auf dem Moorweg kennen, der vom Bahnhof Biber-
Sonne die Nebelschwaden. Dann glitzern für einen         brugg zum Bahnhof Rothenthurm führt.
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8                        WILDTIERE

IN FREIER WILDBAHN
Wer achtsam und mit offenen Sinnen wandert, erlebt überraschende Begegnungen
auf den Schwyzer Wanderwegen. Unsere Fotografen waren zur richtigen Zeit am
richtigen Ort. Mit ihren Kameras haben sie Wildtiere in den Schwyzer Landschaften
festgehalten.

                        MUOTATAL: Noch Fragen, weshalb
                        man manchmal vom Sperberblick
                         oder von Sperberaugen spricht?

AM WILDSPITZ: Der flinke Kletterer
abgelichtet bei einer Pause.
                                                                        Foto: Paul Heinzer
                                                    Foto: Meisterfoto
Fotos: Alois Schmidig

                                                                                             Foto: Meisterfoto

SEEWEN: Ein Buntspecht, ein Turm-
falke und ein Stieglitz scheinen
für die Fotokamera innezuhalten.
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WILDTIERE             9

 AM MYTHEN: Nicht sel-
ten zeigen sich im Jagd-
 banngebiet Mythen die
Gämsen und Rothirsche
        den Wanderern.

                                                               AM PRAGEL: Steinböcke
                                                               und Murmel­tiere bevorzugen
                                                               höhere Lagen.
                           Foto: Sepp Grüter

                                                               Foto: Meisterfoto
                           Foto: Meisterfoto

                                                               Foto: Meisterfoto
                           Foto: Paul Heinzer

                                                                                             MUOTATAL: Die Jung-
                                                                                             füchse blicken vor ihrem
                                                                                             Bau neugierig in die
                                                                                             Welt.

                           AM LAUERZERSEE:      Ein Feldhase
                           auf dem Sprung.
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10

       56 Geschäfte
       unter 1 Dach

     Grösster Marktplatz der Region
     u. a. mit

     Montag – Donnerstag 9 – 20 Uhr
     Freitag Abendeinkauf 9 – 21 Uhr
     Samstag lange offen 8 – 18 Uhr
     www.mythen-center.ch
     GPS: Mythencenterstrasse 18, 6438 Ibach

      Inserat 188x132mm Schwyz Sommermagazin MCS 2019 01.indd 1                           04.03.19 10:08

               EINSIEDLER-BIER
                TRADITION AUS DER
               URSCHWEIZ SEIT 1872                                www.einsiedlerbier.ch
FAMILIENERLEBNISSE                        11

TOP 5 BERG-SPIELPLÄTZE
                      SATTEL-HOCHSTUCKLI

                      Ausgiebiges
                      Kindervergnügen
                      Dies einen Spielplatz zu nennen,
                      ist untertrieben, denn Sattel-Hoch-
                      stuckli ist ein ganzer Berg für Fami-
                      lien. Kinderland, Hüpfburgen, Som-
                      merrodelbahn und Tubing-Bahn ver­
                      mögen auch kleine Wandermuffel
                      zu begeistern. Mit 1,5 Kilometer ist
                      der Flanierweg sogar für Knirpse zu
                      meistern, und zur Halbzeit wartet im
                      Herrenboden erst noch der nächste
                      Spielplatz inklusive Esel- und Zie-
                      gengehege.
                      www.sattel-hochstuckli.ch

                                                                            FRONALPSTOCK

                                                                            DER HÖCHSTGELEGENE
                                                                            Wen interessiert das imposante Bergpanorama,
                                                                            wenn man rutschen, schaukeln und klettern
                                                                            kann? Auf 1922 Meter über Meer ist der Spiel-
                                                                            platz auf dem Gipfel des Fronalpstocks der
                                                                            höchstgelegene im Kanton. Die Eltern genies­
                                                                            sen die Aussicht auf zehn Seen, das Rütli und
HOCH-YBRIG
                                                                            unzählige Bergzacken. Die Kinder sind glück-
                                                                            lich beim Streicheln der Zwergziegen.
HÜPFSPASS BIS ZUM                                                           www.fronalpstock.ch
UMFALLEN
Hüpfburg, Sandkasten und weitere Attraktionen. Es
ist nicht einfach, den Spielplatz beim Restaurant Fue-
                                                              RIGI
deregg im Hoch-Ybrig wieder zu verlassen. Dank den
Trampolinen haben auch grössere Kinder viel Spass.
Die Eltern und Grosseltern geniessen derweil einen
                                                              Der vielseitigste Spielplatz der
Hauskafi oder ein Plättli auf der Sonnenterrasse.
www.fuederegg.ch
                                                              Rigi liegt beim Berggasthaus Rigi
                                                              Scheidegg. Die Kleinen amü­sieren
                      ILLGAU                                  sich auf dem Boden­trampolin,
                      Tannzapfenrennen                        den Klettergeräten oder dem
                      und Hexenküche
                      Durch eine Bilderbuchlandschaft         Abenteuerschiff. Die Grossen
                      von Spielplatz zu Spielplatz wan-
                      dern – das bietet der «Chäferliweg»     ­gehen an Bord der Arche mit
                      in Illgau. Das Wandern selbst ist ein
                      Spiel, da man unterwegs die Kinder
                      der Familie Marienkäfer sucht. Tipp:
                                                               360-Grad-Panoramasicht.
                      Genug Zeit einplanen für den Wald-      www.rigi.ch
                      spielplatz bei der Bergstation der
                      Luftseilbahn Illgau-St. Karl. Es dau-
                      ert, bis Tannzapfenbahn, Spiel-Seil-
                      bähnli, Laufsteg, Hexenhaus und
                      vieles mehr ausprobiert sind.                                               Weitere Spielplätze und auch Feuerstellen:
                      www.seilbahn.illgau.ch                                                      www.outdoor-schwyz.ch
12                GLATTALP

     EINFACH SEIN: Die Ruhe der Glatt­
Foto: Tina Schelbert

     alp durchwirkt auch die Wanders-
     leute.
GLATTALP    13

EDI GWERDER, ÄLPLER

66 ALPSOMMER
Seit seinem ersten Lebensjahr teilt sich das Jahr für Edi Gwerder in zwei Abschnitte:
die Zeit zu Hause in Ried-Muotathal und den Alpsommer auf der Glattalp. Trotz idyl-
lischer Natur ist seine Arbeit auf der Alp genauso hart wie im Tal. Und die Verantwor-
tung sogar noch grösser.
14   GLATTALP

                                                                                                     VERANTWORTUNG: Edi Gwerder
                                                                                                     kontrolliert regelmässig mit dem
                                                                                                     Feldstecher, ob es den Rindern
                                                                                                     gut geht.

                                                                           «Die Kühe spüren,
                                       DREI GENERATIONEN:
                                       Edi (rechts) und
                                       Christian Gwerder
                                                                           wenn es Zeit ist.»
                                       mit Lina.                           Edi Gwerder

                «Im ersten Sommer habe ich noch nicht viel ge-             tung bedeutet. Sie melken morgens und abends ihre
                nützt», scherzt Edi Gwerder. Er spricht nicht viel.        25 Ziegen von Hand und die fünf eigenen Kühe mit
                Doch wenn er redet, dann mit Humor. Sein Gesicht           der Melkmaschine. Das Herstellen der Alpbutter
                erzählt von vielen Stunden draussen. Und wenn er           übernimmt Vater Edi Gwerder, den Ziegenkäse pro-
                jeweils durch den Feldstecher blickt, könnte es auch       duziert Mutter Bernadette.
                einem verwitterten Seemann gehören. Der 66-Jähri-
                ge verbringt seit seiner Geburt jeden Sommer auf der       SCHNEE IM JULI
                Glattalp, wo sein Vater Heinrich Gwerder 1946 die          Auch in einem trockenen Sommer finden die Tiere
                Alpstelle als Rinderhirt begonnen hatte. Die Glattalp      auf der Glattalp gut Gras und Wasser. «Man sieht es
                ist ein weitläufiges Landschaftsjuwel, in dem sich die     den Rindern an, wie sie auf der Alp zunehmen», sagt
                Gegensätze Alpweiden und Felsen rau aneinander             Edi Gwerder. Das Vieh im Herbst gesund an seine
                reiben. Ein Hochplateau über dem Bisistal.                 Besitzer zurückzugeben, das sei ein guter Moment,
                                                                           fährt er fort. Doch auch auf der Alp erlebt er immer
                AUF DEN EIGENEN BEINEN                                     wieder schöne Augenblicke: Wenn der Boden vib-
                Bereits als er ein Bub war, zeichnete sich ab, dass von    riert, weil die Pferdeherde vorbeigaloppiert, oder
                den sechs Geschwistern er den Alpbetrieb vom Vater         wenn die Sonne aufgeht und die Glattalp noch ganz
                übernehmen würde. «Ich kannte jedes Tier und jede          den Tieren gehört.
                Trychel», erzählt er. Heute sömmern auf der Glattalp       Wie sein Vater führt auch Edi Gwerder Buch über das
                500 Tiere, und früher waren es sogar noch mehr.            Wetter bei den Alpauffahrten und Alpabfahrten. In
                Meistens Anfang Juli treiben Edi Gwerders Familie          seinen 66 Jahren hat er schon vieles erlebt, zum Bei-
                und die zweite Pächterfamilie die Tiere hoch: Mutter-      spiel einen Alpsommer, der erst am 6. August be-
                kühe, Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und sogar die         gann. Da die Glattalp auf 1800 Meter liegt, ist er auch
                Schweine legen den Weg auf ihren vier Beinen in            nicht überrascht, wenn es im Juli mal schneit. Er ist
                rund fünf Stunden zurück. «Die Kühe spüren, wenn           mit dem rauen Bergklima und der guten Energie auf
                es Zeit ist, auf die Alp zu gehen, und versuchen jeweils   der Glattalp aufgewachsen. So wie seine zweijährige
                schon Tage vorher, loszulaufen», erzählt der Älpler.       Enkelin Lina es nun tut, die vergangenes Jahr ihren
                Einmal angekommen, dürfen sich die Tiere bis An-           zweiten Alpsommer erlebte.
                fang September frei auf den Weiden der Glattalp be-
                wegen. Dies bedeutet auch viel Bewegung für Edi
                                                                           Die Glattalp erreicht man zu Fuss oder mit der Glattalpbahn.
                Gwerder und seinen Sohn Christian. Um die Tiere zu
                                                                           Sie bietet Wanderungen für Familien wie für ambitionierte
                zählen und die Zäune zu kontrollieren, marschieren         Bergwanderer. Der Glattalpsee und die freilebenden Tiere
                sie täglich bis zu 30 Kilometer. Sie betreuen Rinder       verleihen der karstigen Landschaft einen zusätzlichen Reiz.
                von 50 verschiedenen Bauern, was viel Verantwor-           www.glattalp.ch
15

                                                                                          Traditionell hergestellte Edel-Schokolade
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                                                                                          im Fabrikladen.
                                                                                          Chocolat noble préparé selon la méthode
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16                           SEHENSWERTES IN DER LANDSCHAFT

HERAUSRAGENDES
MITTEN IN DER NATUR
Städte sind bekannt als kulturelle Mittelpunkte. Doch wer erwartet mitten in
der Natur Bauten mit einem besonderen Hintergrund? Diese Sehenswürdig­keiten
machen jede Wanderung zum kulturhistorischen Spaziergang.

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                                                                                        3
Foto: blatthirsch.ch

           2
Foto: zvg Arde Architektur

                                                                                 Foto: Josef Wyrsch

MORGARTEN                                  MUOTATAL                              ZÜRICHSEE                              STOOS

  Zeugen    1                               2Im grössten                           Über den See
                                                                                        3                               4 Aus Schwyzer
der Geschichte                             Urwald der Schweiz                    wandeln                                Holz gemacht
Wie lebten die alten Eidgenossen?          Unebenes Gelände, Felsspalten,        Vermutlich bereits in der Jungstein-   Dinge wie Schindeln oder Holzpar-
Antworten liefert das mittelalterli-       Totholz. Die urtümliche Landschaft    zeit wollten die Leute von Rappers-    kett werden kaum mehr in der
che Schwyzer Haus in Morgarten.            des Bödmerenwalds im Muotatal         wil nach Hurden gelangen und bau-      Schweiz produziert. Doch bei der
Durch ein Fenster blickt man ins In-       lernt man am besten auf dem ausge-    ten deshalb Holzstege über den Zü-     Stoos Hüttä war es so. Unternehmer
nere des Hauses, während eine Hör-         schilderten Themenweg «Urwald-        richsee. Angelehnt an den histori-     aus dem Talkessel Schwyz und dem
station die sozialen und ökonomi-          spur» kennen. Dieser beginnt beim     schen Verkehrsweg entstand vor         Muotatal arbeiteten mit viel Kreati-
schen Verhältnisse im Alten Land           Urwaldpavillon, einem geschindel-     rund 20 Jahren die längste Holzbrü-    vität, damit der Holzbau fast aus-
Schwyz erklärt. Das 800-jährige            ten Gebäude, das einer Holzskulptur   cke der Schweiz. Sie steht auf 233     schliesslich aus einheimischem Ma-
Haus ist das älteste Holzhaus in Eu-       gleicht. Das Panoramafenster bietet   Pfählen und lädt ein, über dem See-    terial erstellt und möbliert werden
ropa. Ursprünglich stand es im Ort         einen Ausblick auf die umliegende     wasser zu wandeln – als Spaziergän-    konnte. Obwohl die Stoos Hüttä auf
Schwyz; anlässlich des Jubiläums           Bergwelt. Im Innern führt ein gros­   ger, Jakobs­pilgerin oder Wanderer.    einem Hügel steht und den Restau-
«700 Jahre Schlacht am Morgarten»          ses «Wimmelbild» als Querschnitt      Auf der Schwyzer Seite führt ein       rantgästen und Hotelbesuchern eine
wurde es neben dem Informations-           durch die Landschaft bis hinunter     Weg weiter durch das Naturschutz-      tolle Aussicht bietet, dominiert sie
zentrum wiederaufgebaut.                   zum Höhlensystem des Höllochs.        gebiet Frauenwinkel.                   die Landschaft nicht.
www.morgarten.ch                           www.boedmeren.ch                      www.eyz.swiss                          www.stooshutta.ch
SEHENSWERTES IN DER LANDSCHAFT                          17

                                                                                            7

       4
Foto: Stefan Zürrer

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                                                                                 Foto: Nicola Fischer

                            6                                                              8
                                                                                 Foto: Pascal Langenegger

RIGI                                     EINSIEDELN                              GOLDAU                                SCHWYZ

  Kleine Schwester
        5                                 6Unterwegs zum                           Aussichtsturm
                                                                                            7                           8Vom Glanz
des Eiffelturms                          Kloster Einsiedeln                      und Wohnplatz                         der alten Zeiten
Sie wirkt kräftig und filigran zu-       Vom Etzelpass nach Einsiedeln wan-      Wie ein riesiger «Waldmensch»         Die Herrenhäuser sind der Stolz der
gleich – die Brücke Unterstetten. Als    dernd, schreiten Jakobspilger bei       scheint der Turm des Natur- und       Schwyzer Baukultur. Einflussreiche
wollte sie der Rigi-Natur den Vortritt   Egg über die historische Teufelsbrü-    Tierparks Goldau durch die Wald-      Schwyzer Militärunternehmer lies­
lassen. 1875 bis 1931 fuhr die Rigi      cke. Sie wurde im 17. Jahrhundert       und Bergsturzlandschaft zu schrei-    sen ab dem 16. Jahrhundert aristo-
Scheidegg-Bahn über diese Eisen-         errichtet, um die Steine für den Neu-   ten. Steigt man die 144 Stufen hoch   kratisch anmutende Paläste ver-
konstruktion, heute wandern Fami-        bau des Klosters Einsiedeln aus dem     bis zur obersten Plattform auf fast   wirklichen, um damit ihre Macht zu
lien und Bergbahnnostalgiker darü-       Steinbruch Etzel zu transportieren.     30 Metern Höhe, sieht man über die    demonstrieren. Nur wenige davon
ber. Das ehemalige Trassee der Bahn      Bereits 1117 stand am selben Ort ein    Baumwipfel zur Rigi-Nordlehne, zu     sind heute öffentlich zugänglich wie
ist zu einem 7 Kilometer langen          Steg, den Fussgänger und Saumtiere      den Mythen auf den Lauerzersee und    das Haus Immenfeld, das geführt
Wanderweg geworden. Beim Bau             überqueren konnten. In der Nähe der     bis zum Zugersee. Der Turm ist aus    besucht und für Anlässe ge­­mietet
der Brücke wurde übrigens dieselbe       Brücke wurde der Arzt und Naturfor-     einheimischem Fichten- und Weiss-     werden kann. Umgeben von Wiesen
Technik verwendet wie beim Pariser       scher Paracelsus geboren. Seinet-       tannenholz gebaut, und verschiede-    und mit der dazugehörigen Antoni-
Eiffelturm: genietete Stahlblech-        wegen trägt die Gemeinde Egg einen      ne Vögel und Fledermäuse nutzen       us-Kapelle ist das barocke Anwesen
Knotenverbindung.                        goldenen Mörser im Wappen.              ihn zum Nesten und Schlafen.          ein sorgfältig renoviertes Bijou.
www.rigi.ch                              www.eyz.swiss                           www.tierpark.ch                       www.immenfeld.com
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       | Pfäffikon SZ | seedamm-center.ch      Überraschend vielseitig!

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                           über 40 Gaststätten im Kanton Schwyz auswählen – von der urchigen
                           Berghütte bis zum Gourmet-Restaurant. Ein «ächt SCHWYZ»-Koch
                           kocht traditionell oder lässt sich von althergebrachten Rezepten in-
                           spirieren. Alle «ächt SCHWYZ»-Restaurants arbeiten mit lokalen
                           Metzgern, Jägern, Fischern, Käsern und Bauern zusammen.
                           Bestellung: info@schwyz-tourismus.ch, Telefon +41 41 855 59 50
                           Verkaufsstellen: Tourist-Infos Schwyz, Brunnen und Einsiedeln;
                           Forum Schweizer Geschichte Schwyz; Sedamm Plaza Pfäffikon
KLEINE BAHNEN…            19

…GROSSARTIGE NATUR
                                                              BRUNNI-HOLZEGG

                                                              Am Fuss der Mythen
                                                              Aus der Luftseilbahn Brunni-Holz­
                                                              egg ausgestiegen, gilt der erste Blick
                                                              der roten Spitze des Grossen My-
                                                              then. Doch auch der Blick nach unten
                                                              lohnt sich. Vor der Terrasse des Berg-
                                                              restaurants erstreckt sich der Tal-
                                                              kessel Schwyz bis zum Vierwald-
                                                              stättersee und zu den weissen Berg-
                                                              gipfeln. Wenige Schritte von der
                                                              Bergstation entfernt folgt das Auge
GLATTALP                                                      dem Talverlauf bis Einsiedeln und
                                                              weiter in die Ybriger Berge.

WUCHTIGE ARENA                                                www.holzegg.ch

Probleme? Stress? Hektik? Mit der Seilbahn
auf der Glattalp angekommen, hat es nur noch
Platz für ein Gefühl: Demut. Steile Berge säu-
men das weitläufige Hochplateau. Zwischen
den Karstflächen und Moorgebieten verbrin-
gen Rinder, Pferde, Schweine, Ziegen und
Schafe den Sommer frei auf den Alpweiden.
www.glattalp.ch

                       ILLGAU                                 URMIBERG

                       Abgeschiedene Stille                   FOTOSUJET URNERSEE
                       Im Bergdorf Illgau steigt man in die
                       kleine, einfache Kabine mit Holz-      Hinter dem Ferienort Brunnen schwebt eine kleine
                       bänken und fährt nach St. Karl. In     Luftseilbahn 702 Meter den Hang hinauf auf den Ur-
                       dieser Ruhe und Abgeschiedenheit,      miberg. Fast schon kitschig, wie von oben gesehen die
                       mitten in der sanften Landschaft       Sonnenstrahlen im grün-blauen Vierwaldstättersee
                       mit Blick in die Bergwelt, kann man    vor den Urner Bergspitzen glitzern. Noch ein wenig
                       richtig durchatmen und Kraft tan-
                                                              im Bergrestaurant verweilen, eine ausgedehnte Wan-
                       ken. Könnten sie sprechen, würden
                       sich Fuchs und Hase hier gute Nacht    derung zur Rigi Scheidegg machen oder wieder ins
                       sagen.                                 Tal fahren und sich im See abkühlen? Am liebsten
                       www.seilbahn.illgau.ch                 gleich alles.
                                                              www.urmiberg.ch

RIEMENSTALDEN

Rau, ursprünglich und spektaku-                               RIGI

lär steil – so sind die Hänge ob                              Ruhige Natur
Riemenstalden. Mit der Luftseil-                              Auf das Rigi-Massiv fahren nicht
                                                              nur die zwei bekannten Zahnrad-
                                                              bahnen ab Goldau und Vitznau,
bahn Chäppeliberg-Spilau bringt                               sondern insgesamt neun Bergbah-
                                                              nen. Von Obergschwend ober­halb von
man sich in eine gute Ausgangs-                               Gers­­au bringt zum Beispiel eine klei-
                                                              ne Luftseilbahn Ausflügler, Wande-

position, um auf Gipfel oder rund                             rer und Familien nach Rigi Burg-
                                                              geist. In der ruhigen, intakten Natur-
                                                              landschaft mit dem Vierwaldstät-
um den Spilauersee zu wandern.                                tersee vor Augen entschleunigt man
                                                              automatisch.
www.spilau.ch                                                 www.rigi.ch
20                BERGWELT WÄGITAL
Foto: Quersicht

 LINDA ZÜGER: Die Rettungschefin
 kann jeden Gipfel im Wägital
­benennen.
                                                                 Foto: Quersicht

                           SENKRECHT: Die Wand des Bock-
                           mattlis ist nur etwas für erfahrene
                           Kletterer.
BERGWELT WÄGITAL   21

                                                                                  ABENDSTIMMUNG: Bei Sonnen­
                                                                                  untergang spiegeln sich die Berge
                                                                                  im Wasser, und das Bockmattli
                                                                                  leuchtet.

LINDA ZÜGER, RETTUNGSKOLONNE SAC ZINDELSPITZ

«DIE BERGE WAREN
MEIN SPIELPLATZ»
Wird im Wägital ein Wanderer vermisst, rückt Linda Züger aus. Die Rettungschefin
der Rettungskolonne SAC Zindelspitz bewegt sich in den Bergen, seit sie laufen kann.

«Am Berg verdient man sich seine Sporen ab; und          Familien genauso wie für ambitionierte Sportler et-
dann ist es egal, ob du ein Mann oder eine Frau bist.»   was zu bieten, erzählt sie: «Den Wägitalersee, eine
Eine klare Ansage von Rettungschefin Linda Züger.        artenreiche Pflanzenwelt in den tieferen Lagen und
Die Bauingenieurin lässt sich durch keine Rollenbil-     felsige Landschaften weiter oben.»
der einschränken. Auch wenn schweizweit nur rund
250 Frauen gegenüber 2700 Männern in der Bergret-        RETTEN IST VERTRAUENSSACHE
tung tätig sind, sieht sie nichts Besonderes in ihrer    Als Rettungschefin muss die 30-Jährige wissen, wem
Funktion. Viel lieber spricht die Vorderthalerin über    sie was im Ernstfall zutrauen kann. «Retten ist genau
die Berge. Eine Liebe, die sie mit ihrer Familie ent-    wie Klettern eine Vertrauenssache», sagt sie. Viele
deckte und in der SAC Jugend weiter pflegte. «Die        der 31 Personen der Rettungskolonne kennt Linda
Berge waren mein Spielplatz», erinnert sie sich.         Züger von Kindsbeinen an. Retten sei aber auch
Nach der Funktion als Leiterin Jugend und der als        Übungssache, ergänzt sie. Die Retter des SAC Zindel-
Einsatzleiterin war die Aufgabe der Rettungschefin       spitz üben regelmässig und besuchen Kurse, damit
einfach der nächste Schritt. Seit rund drei Jahren       bei den Einsätzen alles reibungslos abläuft.
trägt sie daher 24 Stunden am Tag einen Pager der        Ohne Berge mag Linda Züger nicht sein. Als sie in
Rega auf sich. Eine Wanderin ist verunfallt? Ein Klet-   Frankreich und Deutschland studierte, plagte sie die
terer steckt in der Bergwand fest? Eine Gleitschirm-     Sehnsucht nach den Wägitaler Bergen. Trotz der Not-
fliegerin hat sich im Baum verfangen? Bei Ereignis-      lagen, die sie erlebt, bedeuten die Berge für sie Erho-
sen dieser Art meldet sich die Rega bei Linda Züger      lung und Freiheit. Und manchmal sind die Notlagen
und ihren Einsatzleitern, damit sie ihre Truppe als      auch unspektakulär: Zum Beispiel wenn sie beim
Bodenunterstützung aufbieten. Die auswärtigen Ret-       Joggen um den Wägitalersee auf Spaziergänger trifft,
tungskräfte und die Polizei schätzen ihre Ortskennt-     die vom Panorama überfordert sind. Gerne hilft sie
nisse, denn sie verbringt auch viel Freizeit in den      ihnen jeweils, die Bergspitzen zu benennen.
Wägitaler Bergen.

BLUMENREICHE WIESEN UND FELSIGE
KARSTLANDSCHAFT
                                                         «Retten ist
Neben Wandern und Biken zählt Linda Züger auch
Klettern zu ihren Hobbys. Das sozusagen vor ihrer
                                                         Vertrauenssache.»
Haustür liegende Bockmattli ist in der Kletterszene      Linda Züger
über die Landesgrenzen hinaus für seine anspruchs-
vollen Touren bekannt. Wer zum ersten Mal im Wä-
gital vorbeikommt, staunt über den alpinen Charak-       Informationen zu den Freizeitmöglichkeiten im Wägital:
ter des Gebiets unweit des Zürichsees. Man habe für      www.waegital.ch, www.eyz.swiss
22                                 WANDERTIPPS

                                           NATÜRLICH
                                          EINZIGARTIG
                                   Es gibt nur eine Art, die charakteristi-
                                    schen Schwyzer Landschaften richtig
                                                kennenzulernen: zu Fuss.
Die hier vorgestellten Routen «WanderWunder Schwyz» sind auch
in einem Wanderbüchlein zusammengefasst, welches bei den Tou-
rist-Informationen im Kanton Schwyz gratis erhältlich ist.

                                                                                           Foto: Quersicht
Foto: Jean-Christophe Dupasquier

                                                                                                                GOLDAU

                                                                                                                ORCHIDEENREICH
                                                                                                                Unübersehbar liegen die Zeugen des Berg-
                                                                                                                sturzes am Wegesrand der «Goldauer
                                                                                                                Berg­sturzspur»: riesige Felsblöcke. Das
                                                                                                                Unglück bot aber auch Pflanzen eine Ent-
                                                                                                     MITTEL     wicklungschance, die in der üblichen
                                              RIEMENSTALDEN
                                                                                           Strecke    8,6 km   Waldlandschaft nicht gedeihen können.
                                              URSPRÜNGLICH                                 Dauer  3 h 20 min
                                                                                           Aufstieg   622 m
                                                                                                                Im Frühsommer blühen im oberen Teil
                                                                                                                der Route verschiedene Orchideenarten,
                                              Bizarre Felsen, wilder Karst, steile Alp-    Abstieg    622 m    zum Beispiel der Frauenschuh.
                                              weiden und Wälder – die Wanderung star-
                                              tet im kleinsten Dorf des Kantons Schwyz
                      MITTEL                  und führt durch eine raue Landschaft. Bei
Strecke    5,8 km                            der Lidernenhütte verweilt der Blick auf
Dauer  2 h 20 min                            dem Vierwaldstättersee oder dem Tun im
Aufstieg   570 m                             Klettergarten nebenan. Zurück nach Rie-
Abstieg      45 m                            menstalden geht es mit der Seilbahn.

                                                                                                                WÄGITAL

                                                                                                                MALERISCH
                                                                                                                Der Wägitalersee prägt diese Rundwande-
                                              RIGI SCHEIDEGG
                                                                                                                rung genauso wie der Hochgebirgscha-
                                              WEITSICHTIG                                                       rakter der Felslandschaft. Und dies uner-
                                                                                                                wartet nah der Stadt Zürich. Ein abwechs-
                                              Der Blick auf das Meer von Bergzacken                  MITTEL     lungsreicher Pfad führt durch Wälder
                                              und verschiedene Seen lebt als wunderba-     Strecke   10,3 km   und Weiden, vorbei an Pflanzenschutzre-
                                              re Erinnerung auch zu Hause weiter. Bei      Dauer  4 h 15 min   servaten und über Felsgebiete. Der Blick
                      MITTEL                  optimaler Fernsicht erkennt man auf der      Aufstieg   871 m    auf den Zindlenspitz weckt den Wunsch,
Strecke    6,7 km                            Rundwanderung ab Rigi Scheidegg sogar        Abstieg    871 m    wieder ins Wägital zurückzukehren.
Dauer  2 h 30 min                            den Schwarzwald. Der steile Auf- und Ab-
Aufstieg   356 m                             stieg im Mittelteil ist mit Stöcken einfa-
Abstieg    356 m                             cher zu bewältigen.
WETTBEWERB                  23

                                                                   FREIE FAHRT IN DER ZENTRALSCHWEIZ

                                                                   ZWEI SOMMER-
                                                                   TELL-PÄSSE
                                                                   GEWINNEN

                     IBERGEREGG                                         PREIS:
                                                                              440
                                                                       W E RT
                     SKANDINAVISCH                                     FR A N K EN

                     Die Wanderung von der Rotenflue nach
                     Oberiberg entführt in eine skandinavisch
                     anmutende Landschaft – die Moorwälder
                     der Ibergeregg. Das Rundreise-Ticket mit
 LEICHT              Luftseilbahn, Bus und Kaffeepause macht      DER SOMMER-TELL-PASS
Strecke    8,1 km   die Wanderung zu einem Tagesausflug.
                                                                  Imposante Bergspitzen, tiefblaue Seen, abenteuerliche Bergbah-
Dauer  2 h 15 min   Offene Moorfelder und feucht-nasse
                                                                  nen und Aussichten so weit das Auge reicht! Die Erlebnisregion
Aufstieg     42 m   Waldböden bieten bedrohten Tierarten
                                                                  Luzern-Vierwaldstättersee bietet eine unglaubliche Vielfalt an
Abstieg    543 m    Lebensraum.
                                                                  wunderschönen Ausflugszielen.
                                                                  Mit dem Tell-Pass entdecken Sie diese ganz einfach und unkompli-
                                                                  ziert. Mit Ihrem Ticket geniessen Sie freie Fahrt mit Bahn, Bus,
                                                                  Schiff und zahlreichen Bergbahnen in der ganzen Zentralschweiz.
                                                                  Und dies während wahlweise zwei, drei, vier, fünf oder zehn aufein­
                                                                  anderfolgenden Tagen. Familien profitieren von einem attraktiven
                                                                  Kinderfestpreis von nur CHF 30.–. Zudem bieten Bonuspartner wei-
                                                                  tere Vergünstigungen an.
                                                                  www.tellpass.ch, Telefon +41 41 227 17 17

                                                                  WETTBEWERBSFRAGE: Wo ist der Tell-Pass gültig?

                                                                  A Zentralschweiz
                                                                  B Schweiz
                                                                  C Exklusiv im Kanton Schwyz
                                                                   PREIS IM WERT VON 440 FRANKEN
                                                                    Zwei Sommer-Tell-Pässe für drei Tage
                                                                    freie Fahrt mit Bahn, Bus, Schiff und zahlreichen Bergbahnen
                                                                    in der Zentralschweiz an drei zusammenhängenden Tagen
                                                                    attraktive Vergünstigungen zwischen 20 und 50 Prozent bei
                     ROTHENTHURM                                    Bonuspartnern

                     FARBENPRÄCHTIG
                                                                    gültig vom 1. April bis 31. Oktober 2021

                     In der Moorlandschaft Rothenthurm le-        TEILNAHME
                     ben und gedeihen selten gewordene            Lösung zusammen mit Name, Adresse und Telefonnummer an:
                     Pflanzen und Tiere. Am schönsten leuch-      info@schwyz-tourismus.ch (Mail) oder Schwyz Tourismus,
                     ten ihre Farben im Herbst. Frei sucht sich   Zeughausstrasse 10, 6430 Schwyz (Postkarte)
 MITTEL              auch der Bach Biber seinen Weg. Zwi-
Strecke   11,1 km   schen dem Bahnhof Rothenthurm und            TEILNAHMESCHLUSS 31. OKTOBER 2020
                                                                  Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Dauer  2 h 55 min   dem Bahnhof Biberbrugg wandert man           Keine Barauszahlung. Die Daten der Teilnehmenden werden vertraulich
Aufstieg     78 m   auf dem «Moorweg» auf Kiessträsschen,        behandelt. Die gesammelten Daten können für Marketingzwecke durch
Abstieg    171 m    Trampelpfaden und Prügelwegen.               die Schwyz Tourismus AG sowie deren Partner weiterverwendet werden.
24                   WANDERTIPPS

                                                                                               GLATTALP

                                                                                               KRAFTVOLL
                                                                                               Die Glattalp – eine eindrückliche Natur­
                                                                                               arena, flankiert von imposanten Bergen
                                                                                               hoch über dem Bisistal – erreicht man zu
                                                                                               Fuss oder mit der Luftseilbahn. Auf der
                                                                          MITTEL               Rundwanderung zur Charetalp begegnen
                                                                         Strecke      8 km    einem Rinder und Schafe, die hier frei den
                                                                         Dauer  2 h 45 min    Sommer verbringen. Erdeinbrüche, Fur-
                                                                         Aufstieg   357 m     chen und Karrenfelder geben der Land-
                             ETZEL
                                                                         Abstieg    357 m     schaft einen kraftvollen Charakter.
                             GESCHICHTSTRÄCHTIG
                             Mit Bächen, Wiesen, Weiden, Wäldern
                             und eingestreuten Moorinseln bietet der
                             Etzel ein abwechslungsreiches Wanderge-
            MITTEL           biet. Über den Berg bei Pfäffikon führte
Strecke    6,4 km           bereits im Mittelalter ein Handelsweg,
Dauer  1 h 55 min           und die Jakobspilger beten seit Jahrhun-
Aufstieg   191 m            derten in der Kapelle St. Meinrad auf dem
Abstieg    191 m            Etzelpass.

                                                                                               MUOTATHAL

                                                                                               TRADITIONELL
                                                                                               Im Gebiet Muotathal Sunnehalb trifft eine
                                                                                               traditionelle Schwyzer Bauernhauskul-
                                                                                               tur auf eine eindrückliche Bergwelt. Der
                                                                          LEICHT               Spaziergang konzentriert sich auf die sa-
                                                                         Strecke    4,6 km    kralen und traditionellen Bauten im Dorf.
                                                                         Dauer  1 h 20 min    Doch der Blick schweift über Weiden, an
                                                                         Aufstieg   143 m     den steilen Wildheuer-Hängen hoch bis
                                                                         Abstieg    143 m     zu den Bergspitzen.
Foto: Paul Heinzer

                                                                         GEFÜHRTE WANDERUNGEN 2020
                                                                         Die Eigenheiten eines Gebiets lernt man mit einem Guide am besten
                             MYTHEN
                                                                         kennen.
                             TIERISCH                                    29.05.
                                                                         05.06.
                                                                                     Bergsturzgebiet Goldau: begleitete Wanderung
                                                                                     Bergsturzgebiet Goldau: begleitete Wanderung
                             Freie Sicht Richtung Vierwaldstättersee     06.06.      Wägital: Wildpflanzen-Wanderung
                             und Innerschweiz, aber auch in die Ybri-    04.07.      Rothenthurm: Führung durch die Moorlandschaft
                             ger Berge eröffnet sich auf der Wande-      04./05.07. Rigi Scheidegg: Wandernacht
            MITTEL           rung rund um den Grossen Mythen, dem        05.07.      Mythen: Wanderung mit dem Wildhüter
Strecke    6,4 km           Wahrzeichen von Schwyz. Wer achtsam         16.08.      Mythen: Wanderung mit dem Wildhüter
Dauer  2 h 15 min           wandert, beobachtet mit ein wenig Glück     29.08.      Wägital: Wildpflanzen-Wanderung
Aufstieg   131 m            sogar Wildtiere im ältesten und kleinsten   29.08.      Rothenthurm: Führung durch die Moorlandschaft
Abstieg    649 m            Jagdbanngebiet der Schweiz.                             mit Besuch bei der Vogelberingung
                                                                         30.08.      Moorwälder Ibergeregg: Wanderung mit dem Förster
                                                                         12.09.      Etzel: Pilzwanderung
                                                                         20.09.      Moorwälder Ibergeregg: Wanderung mit dem Förster
                                                                         26.09.      Wägital: Bergwanderung aufs Bockmattli
                                                                         Informationen und Anmeldung auf www.wanderwunder-schwyz.ch
SCHWYZER PRODUKTE                            25

LOKALER GENUSS
Gut aussehen ist das eine. Die inneren Werte das andere. Das gilt auch bei Land-
schaften. Schwyzer Produzenten gewinnen aus ihnen schwyzerische Produkte.

EINSIEDELN

Klosterwein
Das barocke Einsiedler Klosterge-                                                RIGI
bäude verfügt über einen eindrückli-
chen Weinkeller, den Gruppen im                                                  Königlicher Alpkäse
Rahmen einer Führung besuchen
können. Sie erfahren Wissenswer-                                                 Der Älpler Franz-Toni Kennel produ-
tes über die Weintradition des Klos-                                             ziert pro Sommer in seiner Käserei     LAUERZ

ters Einsiedeln und über die Weinre-                                             auf Rigi Kulm bis zu 12 000 Kilo-
gion am Oberen Zürichsee. Die Besu-                                              gramm geschmackvollen Alpkäse in       Prämierte
cher erleben den Weg der Traube –                                                rund 15 verschiedenen Sorten. Die      Goldbrände
von der Waage bis zur Flasche. Am                                                wertvolle Milch für die Produktion
Schluss folgt die Degustation.                                                   von Käse, Butter und Joghurt liefern   Seit mehr als 70 Jahren wird in Lau-
www.eyz.swiss/gruppen                                                            die 33 Kühe im Stall nebenan sowie     erz mit Leidenschaft Schnaps ge-
                                                                                 17 Kühe in einem Pachtbetrieb und      brannt. Mit den Destillaten Graven-
                                                                                 weitere Milchlieferanten am Berg.      steiner und Rigi Alpenbitter wurde
                                                                                 www.rigi.ch/alpchaeserenholz           die Z’Graggen Distillerie bereits zum
                                                                                                                        siebten Mal als «Schweizer Brenner
                                                                                                                        des Jahres» ausgezeichnet. Das erar-
                                                                                                                        beite Know-how wird von einer Ge-
                                                                                                                        neration an die nächste weiterge­
                                                                                                                        geben. Nur so können einzigartige
                                       LINTHEBENE                                                                       Kreationen entstehen.
                                                                                                                        www.zgraggen.ch/distillerie
                                       Alte Maissorte,
                                       neu entdeckt
                                       Um 1700 wurde in der Linthebene
                                       erstmals Mais angepflanzt. Der fast
                                       in Vergessenheit geratene Linth-
                                       mais findet heute wieder Verwen-
EINSIEDELN
                                       dung in vielen regionalen Spezialitä-
                                       ten. Zum Beispiel in den Linthmais-
Erlebnis                               Tortilla-Chips – in Rapsöl fritiert und
                                       mit Salz gewürzt. Geeignet als Apé-       KANTON SCHWYZ
Schaukäserei                           ro, zu Grilladen oder einem feinen
Seit dem Jahre 2012 verarbeitet        Maisgold-Bier. Vorsicht, die Chips        Kulinarische
                                       können süchtig machen.
die Milchmanufaktur einheimische
                                       www.linthmais.ch                          Entdeckungsreise
Berg­­
     milch zu Käse- und Joghurt-
Spezialitäten. In der Erlebniswelt                                               Über 40 «ächt SCHWYZ»-Restau-
mit Schaukäserei, Restaurant und                                                 rants bieten auf ihren Menükarten
Regio-Shop können Gäste den Kä-                                                  schwyzerische Gerichte an. Dabei
sern über die Schultern schauen,                                                 sind nicht nur die Rezepte regional,
sich selber im traditionellen Hand-                                              sondern auch die Zutaten, denn die
werk versuchen oder auch die Kühe                                                «ächt SCHWYZ»-Restaurants arbei-
auf dem Bauernhof besuchen.                                                      ten mit lokalen Metzgern, Jägern,
www.milchmanufaktur.ch/                                                          Fischern oder Bauern zusammen.
gruppenangebote                                                                  Als Geschenk für Freunde, Bekannte
                                                                                 und Arbeitskollegen eignen sich die
                                                                                 «ächt SCHWYZ»-Gutscheine.
                                                                                 www.aecht-schwyz.ch
26   MUOTATAL
MUOTATAL        27

Das Muotatal besticht durch seine wilde Landschaft und seine gelebten Traditionen.
Schier unendlich scheinen die Wandermöglichkeiten. Zum Beispiel ausgerüstet mit
einem Anseilgurt und in Begleitung eines Huskies.            www.erlebniswelt.ch
28   BERGSTURZGEBIET GOLDAU

               BERGSTURZ: Noch heute sieht man
               die Abbruchstelle am Rossberg.

               ARTENVIELFALT: Der bedrohte
               Gelbringfalter mag lichte Wälder.

CHRISTINA EBNETER, BIOLOGIN UND RANGERIN IM NATUR- UND TIERPARK GOLDAU

WIE AUS EINER TRAGÖDIE
LEBEN ENTSTEHT
Für Christina Ebneter singt der Wald. Sie erkennt jede Vogelstimme. Auch wenn sie
über Bergsturz und Wald spricht, landet die Biologin wieder bei den Vögeln – und
dem eigenen Handeln, damit diese auch in Zukunft pfeifen.
BERGSTURZGEBIET GOLDAU                              29

                                               VOGELLIEBHABERIN: Christina Ebneter
                                               wandert stets mit Feldstecher.

NATURSCHUTZZONE: Die Beobachtungshütte und
der Wanderweg «Bergsturzspur» geben Einblick
ins Bergsturzgebiet.

                                               «Viel über die Schutzfunktion
                                               des Waldes gelernt».
                                               Christina Ebneter

             Smaragdgrün, drachengrün, flaschengrün. Irgend-          Bergsturz auf den Felsen zu spriessen anfingen. Da-
             wo singt eine Mönchsgrasmücke. Stehen die Besu-          nach folgten Orchideen, Büsche und Bäume.
             cher auf der Aussichtsplattform des Turms im Natur-
             und Tierpark Goldau, ist es kaum vorstellbar, dass       NATÜRLICHE STÖRER
             die Region vor 200 Jahren stark abgeholzt war. Nach      Heute dominieren vor dem «Fenster zur Natur» die
             zwei nassen Jahren löste der starke Regen im Sep-        Föhren. «Auch Naturschutzgebiete müssen von Men-
             tember 1806 einen Bergsturz am Rossberg aus: 400         schenhand gepflegt werden, sonst verwalden sie, und
             Millionen Kubikmeter Geröll donnerten ins Tal. Und       die Artenvielfalt geht zurück», sagt Christina Ebneter.
             kein Wald war da, um dies zu verhindern. «Seither        Früher zogen Wisentherden vorbei und frassen und
             haben wir viel über die Schutzfunktion des Waldes        zertrampelten zarte Triebe. Oder Biber betätigten
             gelernt», sagt Christina Ebneter.                        sich als Holzfäller. An diesem Tag übernehmen die
             Der Schauplatz der Tragödie veranschaulicht heute,       Angestellten des Tierparks die Rolle der natürlichen
             wie auf Fels Leben entsteht. Die Rangerin führt im       Störer und erhalten die Waldlichtung. Sie schneiden
             Natur- und Tierpark Goldau Gruppen zum «Fenster          Gras und schichten es auf Tristen auf, um Unter-
             der Natur», einer Beobachtungshütte, die auf ein ge-     schlupf für Igel und andere kleine Säugetiere zu bie-
             schütztes Hangried ausserhalb des Parks blickt. Wo-      ten und das Ansammeln von nährstoffreichem Hu-
             bei von hier aus weniger Tiere beobachtet werden,        mus zu minimieren. Sie entbuschen die Zone und
             sondern vielmehr die Bergsturzlandschaft. Um das         bilden Asthaufen als Rückzugsgebiet für Mauerei-
             Gegenteil zu demonstrieren, lacht kurz ein Grün-         dechsen und Schlingnattern. «Bei uns im Tierpark
             specht.                                                  brütet der Singvogel Trauerschnäpper», unterstreicht
                                                                      die Biologin den Erfolg der Naturschutzmassnahmen.
             BLÜHENDE ORCHIDEEN                                       Asthaufen helfen auch zu Hause in privaten Gärten,
             «Feuchtgebiete sind in der Schweiz sehr selten ge-       die Natur zu fördern. Christina Ebneter steckt voller
             worden, und die Lage im Bergsturzgebiet ist einzig-      Tipps für die Besuchenden: «Wären alle Flachdächer
             artig», erzählt sie. Deshalb hat der seltene Gelbring-   der Schweiz wie das Dach unseres Restaurants ‹Grü-
             falter in der Zentralschweiz in diesem Gebiet über-      ne Gans› mit Orchideen oder Wildblumen bepflanzt,
             lebt, aber auch andere Raritäten wurden hier schon       würde die Zahl der Insekten wieder ansteigen.» Als
             gesichtet: der zur Familie der Nachtschwalben gehö-      Folge nähme die Vogelpopulation wieder zu, ergänzt
             rende Ziegenmelker oder die Orchidee Bienen-Rag-         die Hobby-Ornithologin.
             wurz. «Orchideen wachsen im Bergsturzgebiet be-
                                                                      Der Natur- und Tierpark Goldau bietet unter anderem Führungen
             sonders prächtig, denn sie mögen nährstoffarme           zum Thema Bergsturz an. Der Wanderweg Bergsturzspur ver-
             Böden», erklärt die 30-Jährige. Anspruchslose            läuft im Gebiet des Bergsturzes.
             Pflanzen wie Gräser waren die Ersten, die nach dem       www.tierpark.ch
30    IDEEN FÜR REGENTAGE

ZAHLENSPIELEREIEN

                      1711
                                                                                                               12
                          Worüber lachen wir Schweizerinnen
                          und Schweizer? Wofür werden wir
                          belächelt? Solchen Fragen geht
                          die Wechselausstellung «Made in
                          Witzerland» im Forum Schweizer
                          Geschichte Schwyz nach. Von aus­
                          sen ist das Museum ein barockes
                          Korn- und Zeughaus aus dem Jahre
                          1711. Drinnen wirft die multimediale
                          Schau humoristische Blicke auf die
                          Schweiz.
                          www.forumschwyz.ch

                                                                 1897
                                                                                                          Einmal losgeplanscht, gibt es kein
                                                                                                          Zurück mehr. Junge und Junggeblie-
                                                                                                          bene sausen im Wasserpark Alpa-
                                                                                                          mare in Pfäffikon 12 Rutschen hin-
                                                                                                          unter: dunkle, eisige, kurvige, mit
                                                                 Das Modell Spartan ist das wohl be-      Bob oder mit Speed. Sich weiterspü-
                                                                 kannteste «Swiss Army Knife». Karl       len lassen kann man im Wellenbad.
                                                                 Elsener, der Gründer von Victorinox,     Die Nerven wieder entspannen dür-
                                                                 hat es entwickelt und am 12. Juni        fen Erwachsene im Sole-Bad.
                                                                 1897 gesetzlich schützen lassen. Das     www.alpamare.ch
                                                                 Swiss Knife Valley Visitor Center in

            27
                                                                 Brunnen präsentiert in einer inter-
                                                                 aktiven Ausstellung die Geschichte
                                                                 des Messers sowie die Meilensteine
                                                                 der Firma Victorinox.
                                                                 www.swissknifevalley.ch

Die Schwarze Madonna des Klosters
Einsiedeln fasziniert vom Pilger bis
zur Historikerin alle. Tragen die ei-
nen Maria still ihre Anliegen vor,
sind andere bei jedem Besuch ge-
spannt, welches ihrer 27 Kleider die
Madonna trägt. Auf einer Kloster-

                                                                                                                    1291
                                                                                      2
führung erfährt man, warum die Ma-
donna schwarz ist, und kann auch
die nicht öffentliche Stiftsbiblio-
thek besuchen.
www.eyz.swiss

                                                                                                          Als Gründungsurkunde verehrt, als
                                                                                                          unbedeutendes Friedensbündnis ver­
                                                                                                          schmäht – der Bundesbrief von 1291
                                                                                                          hat seit dem Mittelalter seine Auf
                                                                                                          und Abs erlebt. Das Bundesbriefmu-
                                                                                                          seum in Schwyz zeigt seine wechsel-
                                                                                                          volle Geschichte. Die Sommer-Füh-
                                                                                                          rungen gehen ungewöhnlichen Fra-
                                                                 Pin, Strike, Spare. Im Swiss Holiday     gen nach wie: Wie macht man aus
                                                                 Park in Morschach bowlen die Klei-       einem Schaf eine Urkunde? Warum
                                                                 nen, als ob sie Grosse wären. Bei den    enthält der Bundesbrief Hinweise,
                                                                 zwei Kinderbowlingbahnen ist alles       dass der Schreiber sparsam war?
                                                                 an kleine Hände angepasst. Die Ku-       www.bundesbrief.ch
                                                                 geln sind handlicher und leichter. Die
                                                                 Bahnen sind kürzer. Und die Spielre-
                                                                 geln legt jede Familie für sich selbst
                                                                 fest.
                                                                 www.swissholidaypark.ch
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