Staatspreis - Journal Graz

Die Seite wird erstellt Nicolas Schneider
 
WEITER LESEN
Staatspreis - Journal Graz
Erscheinungsort Graz, 10. Ausgabe, Oktober 2019, gratis an jeden Haushalt. P.b.b. Verlagsort 8054 Seiersberg-Pirka, Plus.Zeitung 13Z039714 P / Anzeige

                          Staatspreis
für den Wohnpark Graz-Gösting
   Seite 16,17
                                                                                                                                                                                         P ersönlich E ngagiert R outiniert T aktvoll Z ielstrebig L esbar
Staatspreis - Journal Graz
EDITORIAL
                                                      Zu unserem Titelfoto:
                                                      Mit dem Wohnpark
                                                      Gösting ist ein Vorzeige-
                                                      projekt entstanden, in
                                                      dem die Gröbl’s seit
                                                      Jahren zukunftsweisen-
                                                                                  Liebe
                                                      de Konzepte umsetzen.
                                                      Grün ist für das Ehepaar
                                                      die Zukunft im Wohn-
                                                                                  Leserinnen,
                                                      bau. Besonders stolz
                                                      sind die Gröbl’s auf den    liebe
                                                      Staatspreis für erneuer-
                                                      bare Energie, die der
                                                      Wohnpark Gösting für
                                                                                  Leser!
                                                      seine Solaranlage er-

Anzeige
                                                      hielt. Seite 16,17
                                                             www.groebl.com       Durchgefallen
                                                                                  Es klingt auf den ersten Blick harmlos: Schulreifetest. Dabei sollte
                                                                                  ursprünglich in einem Gespräch zwischen Eltern, Lehrern und
                                       Inhalt                                     Kindern festgestellt werden, ob die Knirpse so weit sind, in ein
                                                                                  paar Monaten mit der Volksschule zu beginnen. Bei der Schulein-
          Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer:
                                                                                  schreibung im Jänner wohlgemerkt, also Monate vor dem tatsäch-
          Handschlag muss wieder etwas zählen                              4,5    lichen ersten Gang in die Klasse. Bei Kindern, die teilweise gerade
          Gerald Grascher und Werner Breithuber:                                  einmal fünf Jahre alt sind. Ab 2021 werden diese Tests für alle
          Echte Freundschaft ist keine Altersfrage                         8,9    Volksschulen verpflichtend sein. Heuer wurde deshalb ein Pilot-
                                                                                  versuch an zehn steirischen Volksschulen ein „Screening“ durch-
          ÖVP-Landtagsklub-Chefin Barbara Riener:                                 geführt. Mit verheerenden Auswirkungen. „Poldis Opa feiert heute
          Therapeutin mit Herz an der Klubspitze                            23    seinen 72. Geburtstag. Wie alt ist er in einem Jahr?“ So oder so
          Gewinnspiel:                                                            ähnlich lauten die Fragen, die den angehenden Taferlklässlern ge-
                                                                                  stellt wurden. Alles klar: Fünfjährige Kinder können ja problemlos
          Winterzauber in Deutschlands                                            bis 73 zählen. Stellt sich die Frage, warum man diese mathemati-
          größten Freizeitpark                                              24    schen Genies nicht gleich in die zweite oder dritte Klasse Volks-
          Hamburg ist eine Stadt zum Verlieben                           26,27    schule aufrücken lässt, wenn sie ohnehin über einen Wissensstand
                                                                                  verfügen, der dem von zwei Jahre älteren Kindern entspricht. 40
          Impressum                                                         47    Minuten dauerte der Test. Sich über diese Zeitspanne zu konzen-
                                                                                  trieren, fällt so manchem Erwachsenen schwer. Für die Kleinen,
                                                                                  die die eher ungezwungene Atmosphäre des Kindergartens ge-
                                                                                  wöhnt sind, eine unmögliche Herausforderung. Kein Wunder, dass
                                                                                  beim ach so tollen „Schulreife-Screening“ massenhaft die Tränen
                                                                                  geflossen sind. Der erste Kontakt mit der Schule wurde zum trau-
                                                                                  matischen Erlebnis. Statt Vorfreude auf die Schule zu wecken, in
                                                                                  der die Kinder immerhin mindestens die nächsten neun Jahre ver-
                                                                                  bringen werden, wurde Angst geschürt. Die Spezialisten, die den
                                                                                  Test entworfen haben, mögen über manches Wissen verfügen. Was
                                                                                  man Fünfjährigen zutrauen darf und was nicht, gehört ganz offen-
                                                                                  sichtlich nicht dazu. Auch die Art des „Screenings“ war mehr als
                                                                                  fragwürdig. Nicht im Gespräch oder mit mündlichen Fragen wur-
                                                                                  de getestet, nein, die Kinder mussten die ohnehin zu schwierigen
                                                                                  Fragen auch noch auf dem Tablet beantworten, mit Hilfe einer
                                                                                  App. Nun soll es tatsächlich noch Kinder geben, die mit fünf Jah-
                                                                                  ren noch nicht vor der Spielekonsole, dem Handy oder dem Tablet
                                                                                  endgelagert wurden. Die also keine Erfahrung mit diesen zweifel-
                                                                                  los nützlichen, aber doch eher für Jugendliche und Erwachsene
                                                                                  gedachten Geräten besitzen. Wer eine Kindheit ohne Elektronik
                                                                                  genießen durfte, ist bei dem Schulreifetest also von vornherein im
                                                                                  Nachteil. Wer immer das „Screening“ entwickelt hat, verdient eine
                                                                                  glatte Fünf. Weil er oder sie keine Ahnung von Kindern hat. Weil
                                                                                  er oder sie ohne Gefühl und ohne Empathie kleine Menschen, die
                                                                                  sich wahrscheinlich auf die Schule gefreut haben, rücksichts- und
                                                                                  ahnungslos einer Situation ausgesetzt hat, die Frust und Angst er-
                                                                                  zeugte. Weil er oder sie nichts, aber schon gar nichts verstanden
                                                                                  hat. Wer immer das „Screening“ entwickelt hat, ist durchgefallen
                                                                                  und muss die Klasse wiederholen. Und einen Test entwickeln, der
                                                                                  wehrlose Kinder nicht zum Weinen bringt.
                                                                                                                      Ihr Fritz Pertzl

                                                                                                                    OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 3
Staatspreis - Journal Graz
FRÜHSTÜCKSGAST                                                                                                                                                                                                                                   FRÜHSTÜCKSGAST
                                                                                                                                                      aber nichts bewirken werden“. Die Wahl laufe auf ein Duell
                                                                                                                                                      zwischen ihm und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
                                                                                                                                                      hinaus, ist Schickhofer sicher.
                                                                                                                                                         Bei ihm, so der SP-Chef, zähle noch der Handschlag. „Und

Handschlag muss
                                                                                                                                                      ich werde ganz bestimmt keine Legislaturperiode vorzeitig be-
                                                                                                                                                      enden, denn was man verspricht, hält man auch.“ Dass Schüt-
                                                                                                                                                      zenhöfer mit den vorgezogenen Wahlen gegen dieses Prinzip
                                                                                                                                                      verstoßen habe, sei ihm unverständlich: „Wir haben neun Jahre
                                                                                                                                                      lang gut zusammengearbeitet.“
                                                                                                                                                         Als seine größten Erfolge im Zuge dieser Kooperation
                                                                                                                                                      nennt Schickhofer den massiven Ausbau der S-Bahn ebenso

wieder etwas zählen
                                                                                                                                                      wie billigere und mehr öffentliche Verkehrsmittel. Außerdem
                                                                                                                                                      seien eine Zukunftsperspektive für die Regionen geschaffen
                                                                                                                                                      und 300 Millionen Euro in den Ausbau der erneuerbaren Ener-
                                                                                                                                                      gien investiert worden. Besonders wichtig sei die Stärkung der
                                                                                                                                                      Einsatzorganisationen wie Feuerwehr oder Rettung gewesen:
                                                                                                                                                      „500.000 Freiwillige darf man nicht zu Bittstellern degradie-
                                                                                                                                                      ren. Die Sicherheit der Steirer hat für mich absolute Priorität.“
Der Handschlag soll in der Steiermark wieder etwas zählen, wenn es nach Mag. Michael Schickhofer geht. Er will                                        Es gehe in diesem Zusammenhang nicht an, ausschließlich auf
Landeshauptmann werden, um den Stillstand zu beenden und möglichst viel Gutes für die Steirer zu bewirken.                                            die Kosten zu achten, denn: „Es geht darum, etwas für die
                                                                                                                                                      Menschen zu tun.“

D
         as wichtigste Wahlziel für den stei-     einmal die FPÖ gewählt haben. „Gerade die         Gespräche und Motivation die Steiermark in
         rischen SPÖ-Chef und Landeshaupt-        arbeitende Bevölkerung war teilweise von          eine gute Richtung führen.“
         mann-Stellvertreter Michael Schick-      uns enttäuscht, weil wir angeblich nur für die        Er garantiere, so Schickhofer, dass er „ei-            „Ich lebe nach dem Sprichwort.
hofer bei der Landtagswahl im November ist        sozial Schwachen eingetreten sind. Mir geht       ne Regierung mit Hausverstand“ führen wer-
es, Landeshauptmann der Steiermark zu wer-        es aber nicht nur um Versorgung, ich will die     de, sollte er Landeshauptmann werden. „Es                  Was du heute kannst besorgen,
den. „Wir brauchen einen Schichtwechsel, es       Lebensqualität für alle steigern.“ Dabei gehe     wird keine Eineinhalb-Minuten-Sitzungen
ist an der Zeit, vom Stillstand zu einem ech-     es auch um Glücksgefühle, die von drei Fak-       geben, wie es jetzt manchmal der Fall ist. Ich
                                                                                                                                                              das verschiebe nicht auf morgen.“
ten Aufbruch zu kommen. Es ist genug über         toren abhingen: Arbeit, Wohnen und Um-            will das Land über alle Ressortgrenzen hin-                               Michael Schickhofer
die Vergangenheit geredet worden, jetzt muss      welt.                                             weg gut weiter entwickeln.“ Vor allem will
die Zukunft gestaltet werden“, betont                 Schickhofer plädiert für eine gute Balance    der SP-Chef den Menschen in der Pflege den
Schickhofer. Vor allem will der rote Partei-      zwischen Stadt und Land: „Neben der Digi-         Rücken stärken – der pflegenden Familie
chef „der Steiermark schwarz-blau erspa-          talisierung und dem Klimaschutz ist das eine      ebenso wie den Pflegekräften. Und: „Wir               Zum SP-Plakat, auf dem nur das Gesicht Schickhofers und
ren“.                                             der ganz großen Herausforderungen. Wir            müssen es schaffen, dass die Älteren mög-         das Wort „Schichtwechsel“ zu sehen sind und das teilweise
    „Wir wollen, dass der Handschlag in der       müssen die Ansiedelung entlang der Lebens-        lichst lange in ihrer gewohnten Umgebung          für ein Verwirrung sorgte, hat der SP-Chef eine klare Mei-
Steiermark wieder etwas zählt, denn das ist       adern unterstützen, statt wie in Graz alles zu-   bleiben können.“                                  nung: Unsere zwei Ziele, die wir mit dem Plakat hatten, haben
ein Teil der steirischen Kultur. Ich und die      zubetonieren und zu verdichten.“ Zürich sei           Als mögliche Koalitionen nach der Land-       wir voll erreicht. Alle reden über das Plakat und die Symbolik
steirische SPÖ vertreten das Grundprinzip,        hier ein Vorbild.                                 tagswahl sieht Schickhofer rot-schwarz und        ist rübergekommen – es geht nicht um die Partei, sondern um
dass das, was man ausmacht, hält und dass             Falsch sei es, verschiedene Gesellschafts-    schwarz-rot – sollte die ÖVP nicht mit der        die Steirer, und wir streben einen Wechsel von Schützenhöfer
man das, was man anfängt, zu Ende bringt.         schichten gegeneinander auszuspielen. Es          FPÖ zusammengehen. „Wir schließen zwar            zu Schickhofer an. Schichtwechsel ist außerdem ein echter Ar-
Wir müssen das den Kindern und Jugendli-          reiche, an den Stellschrauben zu drehen, ver-     grundsätzlich niemand von Gesprächen aus,         beiterbegriff“, schmunzelt der Spitzenkandidat.
chen vorleben“, unterstreicht Schickhofer.        schiedene Möglichkeiten zu nutzen, um das         aber wir müssen realistisch bleiben.“ Den             Eine zweite Welle von Plakaten ist mittlerweile affichiert.
    Es sei auch eine Kernfrage, wie es inhalt-    Leben der Steirer zu verbessern. „Es geht da-     Wählern solle bewusst sein, dass Stimmen          Darauf ist auch das SPÖ-Logo zu sehen. „Wir brauchen uns
lich weitergeht. „Gibt es in Zukunft einen        rum, Dinge zu ermöglichen. Ich will keine         für Grün oder die NEOS „vielleicht sympa-         als steirische SPÖ ja für nichts verstecken. Die zweite Plakat-
Landeshauptmann, der für die da ist, die hart     Verbotsgesellschaft, sondern möchte durch         thisch sind, in der nächsten Landesregierung      serie zeigt auch, dass wir hart für die arbeiten, die hart arbei-
arbeiten? Wir wollen jedenfalls eine moderne                                                                                                          ten!“
Partei auch für die Mittelschicht sein.“ Es sei                                                                                                           Trotz Wahlkampf versucht Schickhofer, sich ein wenig Zeit
klar, dass die SPÖ niemanden zurücklasse,                                                                                                             für seine Familie zu nehmen. „Auch wenn sich das derzeit auf
aber auch die Mittelschicht verdiene ein bes-                                                                                                         den frühen Morgen und einen halben Vormittag in der Woche
seres Leben. „Sie arbeitet hart und trotzdem                                                                                                          beschränkt. Es ist gigantisch, wie toll mich meine Frau und
wird es oft knapp.“                                                                                                                                   meine drei Kinder unterstützen.“
    Konkret verweist Schickhofer auf seine                                                                                                                In den vergangenen Wochen sei er sicher an seine Grenzen
Forderungen nach einem 300-Euro-Jahresti-                                                                                                             gegangen, erzählt Schickhofer. „Wenn man über Nacht viele
cket für Pendler, das eine Ersparnis von bis                                                                                                          Projekte abschließen muss, für die mehr Zeit veranschlagt war,
zu 1.000 Euro im Jahr bringe oder 70-Qua-                                                                                                             und auch noch Wahlkampf betreibt, fordert das ordentlich.
dratmeter-Wohnungen für 499 Euro inklusi-                                                                                                             Aber ich sehe, dass es auch motiviert und mich stärker macht.“
ve Betriebskosten. Der SP-Chef will auch ei-                                                                                                          Auf den nächsten Tag verschieben will der SP-Chef nichts.
ne Förderoffensive für Häuslbauer, die sich                                                                                                           „Ich lebe nach dem Sprichwort. Was du heute kannst besorgen,
entlang der S-Bahn-Strecken ansiedeln. „Das                                                                                                           das verschiebe nicht auf morgen.“
                                                                                                                                                          Eitel ist der Politiker nicht: „Auto, Büro oder Titel sind mir
ist eine Riesenchance. So wie man Industrie-
parks entwickelt hat, kann man auch leistba-
res Wohnen im Eigenheim entwickeln“, ist
                                                                                                                                                      egal. Und Macht interessiert mich nur soweit, als man mit ihr
                                                                                                                                                      etwas für die Menschen bewirken kann.“ Die mangelnde Ei-
                                                                                                                                                                                                                           Landeshauptmann-Stv.
                                                                                                                                                                                                                           Michael Schickhofer
Schickhofer überzeugt.                                                                                                                                telkeit schlage sich auch darin nieder, dass in seinem Kleider-
    Der Einsatz für die Mittelschicht soll un-                                                                                                        kasten alles fehlen dürfe, nur legere Kleidung nicht. „Im Som-
ter anderem eine Einladung an jene sein, die                                                                                                          mer brauche ich kurze Hosen und T-Shirts für daheim.“
                                                  Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer im Frühstücksgepräch mit Waltraud Pertzl

JOURNAL GRAZ 4 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                          OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 5
Staatspreis - Journal Graz
ANZEIGE                                                                                                                                                             LOKALES

                                Landesbäuerin Auguste Maier, Rico Henögl (SPAR Lehrling mit Ausbildung zum Regionalitätsmanager), Landwirtschaftskammer-Vizepräsi-
                                dention Maria Pein und SPAR Steiermark Geschäftsführer Mag. Christoph Holzer                                          Foto: SPAR

                                SPAR macht Volksschüler zu
                                Botschaftern für Regionalität
                                Seit vielen Jahren setzt sich die Handelskette SPAR für Regionalität ein. Regionalität – das bedeutet frische Le-
                                bensmittel, geprüfte Qualität und kurze Transportwege. Dafür sollen schon Kinder sensibilisiert werden. Deshalb
                                hat SPAR gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer eine ganze Volksschulklasse eingeladen, damit sie Regio-
                                nalität in einem SPAR-Supermarkt hautnah erleben konnten.

                                A
                                         nfang November werden 26 Schüler        wird für die Menschen immer wichtiger“, er-     ment absolvieren. Dabei lernen sie nicht nur,
                                         einer Grazer Volksschule einen Vor-     klärt Christoph Holzer, Geschäftsführer von     was die steirischen Produkte auszeichnet,
                                         mittag lang wichtige Informationen      SPAR Steiermark und Südburgenland. „Man         sondern auch, wie sie im SPAR-Markt richtig
                                zum Thema Regionalität erhalten. Die Ent-        kann gar nicht früh genug damit beginnen,       platziert werden und welche Bedeutung re-
                                deckungsreise bei SPAR umfasst vier Statio-      die Bedeutung des Themas zu vermitteln.         gionale Produkte bei SPAR haben. Darüber
                                nen: Obst und Gemüse, Milch und Milchpro-        Die Kinder werden so zu den ersten und          hinaus stehen Ausflüge und Betriebsbesuche
                                dukte, Fleisch und Fleischprodukte sowie das     jüngsten Botschaftern in Sachen Regionali-      bei steirischen Produzenten auf dem Pro-
                                Genussregal. Gemeinsam mit drei Bäuerin-         tät“, freut sich Holzer. Das Programm für       gramm. Auch ein gemeinsames Kochen mit
                                nen, einem Imker und SPAR-Lehrlingen, die        Volksschulen soll nächstes Jahr deshalb aus-    steirischen Produkten ist Teil der Ausbil-
                                die Zusatzausbildung zum Regionalitätsma-        geweitet werden.                                dung. „Wir haben heuer den 100. Regionali-
                                nager absolviert haben, bekommen die Kin-            Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin       tätsmanager ausgebildet“, ist Holzer stolz.
                                der Infos über die Herkunft der Produkte, ih-    Maria Pein sieht in regionalen Lebensmitteln        Die Konzentration auf Regionalität kann
                                re Kennzeichnung und Gütesiegel. Die Schü-       „eine riesige Chance für Klima, Umwelt,         die Handelskette mit Zahlen belegen: Bei
                                ler werden auch erfahren, welche Waren ge-       Wirtschaft und Landwirtschaft sowie den         SPAR Steiermark gingen im Vorjahr 93.400
                                rade Saison haben und lernen Wissenswertes       heimischen Arbeitsmarkt“. Würde nur ein         Liter steirisches Kürbiskernöl ggA über die
                                über Fleisch und seine Herkunft.                 Drittel der importierten Lebensmittel in den    Ladentheke, 1,2 Millionen steirische Kraut-
                                    Natürlich dürfen die regionalen Produkte     Einkaufskörben durch regionale Produkte er-     häuptel und 11,6 Millionen Liter steirische
                                verkostet werden, vom Smoothie aus steiri-       setzt, so Pein, könnten allein in der Steier-   Milch. Dazu kamen 320 Tonnen steirischer
                                schem Obst bis zu Vulkanlandschinken reicht      mark 6.000 zusätzliche Arbeitsplätze ge-        Käse, 23,2 Millionen steirische Eier und 262
                                die Palette an steirischen Köstlichkeiten, von   schaffen werden, das Bruttoinlandsprodukt       Tonnen Murbodner Erdäpfel.
                                denen die Volksschüler probieren dürfen.         Österreichs würde um 3,2 Milliarden Euro            Und das Angebot wächst: „Heuer hatten
                                Auch für besondere Erlebnisse ist gesorgt:       steigen.                                        wir zum Beispiel erstmals steirischen Spar-
                                Jede Gruppe von Kindern bekommt ein Re-              Die steigende Nachfrage nach Lebensmit-     gel“, erzählt Holzer. Mit dem Mühlenhof Du-
                                zept und darf im SPAR Supermarkt alle Zu-        teln aus der Region braucht allerdings ein      roc Schwein wird Fleisch angeboten, bei des-
                                taten dafür suchen.                              breites Wissen über die Produkte. Bei SPAR      sen Produktion auf das Tierwohl geachtet
                                    „Für SPAR haben regionale Produkte ei-       können Lehrlinge ab dem dritten Lehrjahr        wird. Dafür gab es sogar den steirischen Tier-
                                nen ganz besonderen Stellenwert, das Thema       die Zusatzausbildung Regionalitätsmanage-       schutzpreis.

JOURNAL GRAZ 6 · OKTOBER 2019                                                                                                              OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 7
Staatspreis - Journal Graz
FREUNDE                                                                                                                                                                                                                                                                                LOKALES

Echte Freundschaft
ist keine Altersfrage
Echte Freundschaft ist keine Altersfrage und sie hat kein Ablaufdatum. Das beweisen Dr. Gerald Grascher und Werner
Breithuber. Die zwei Seiersberger sind sich nahe, können auch herzhaft miteinander lachen. Der ehemalige Zahnarzt
Geri und der Politiker Werner klammern nicht aneinander, aber sie sind füreinander da, wann immer es nötig ist.
                                                                                                                                                      WERNER BREITHUBER UND GERI GRASCHER
S
       eit zwei Jahren ist Geri Grascher jetzt   techniker auf. „Wir haben damals viel ge-         scher. „Es ist für mich immer ein wunderba-
       in Pension. Der 84-jährige war ein be-    forscht, begannen mit Implantaten zu arbei-       res Heimkommen in unsere Idylle.“
       kannter und beliebter Zahnarzt, der       ten, das hat Arbeiten bis zum Umfallen ge-            Auch Werner Breithuber ist gebürtiger
Karriere mit Lehre machte, als es diesen Be-     heißen. Ich habe einige Nächte in der Zahn-       Kärntner, er stammt aus dem Lavanttal. Der      so etwas ändern“, lacht Werner. „Einige Jah-     eine innige Freundschaft. „Heute gehen die       in Kroatien ist. „Als er mich das erste Mal
griff noch gar nicht gab. „Mein Onkel war        klinik verbracht, damit wir in der Früh mit       heute 68-jährige hat ursprünglich Kfz-Me-       re später war ich Vizebürgermeister und von      Einheimischen ja kaum mehr wohin, damals         nach Krk mitgenommen hat, um etwas am
Dentist und mir wurde nahegelegt, dass ich       den Operationen beginnen konnten.“ 1972           chaniker gelernt, absolvierte nach der Lehre    1995 bis 2012 dann Bürgermeister von Sei-        trafen sich alle beim Sauer und ich als ,Zua-    Schiff zu reparieren, haben wir es anschlie-
auch diesen Beruf erlernen sollte“, erinnert     war es dann soweit: der fertige Zahnarzt,         aber eine Unteroffiziersausbildung beim         ersberg.“                                        graster‘ war halt geduldet“, erzählt Geri. „Es   ßend natürlich getestet.“ Was Breithuber
sich der gebürtige Kärntner aus Völkermarkt.     machte in der Grazer Schmiedgasse seine ei-       Bundesheer. 1980 begann er, sich in der Po-         Er habe in seiner ganzen Amtszeit mit al-    hat gedauert, bis man als Städter akzeptiert     nicht ahnen konnte: Die Segler auf Krk hat-
Allerdings wurde genau in dieser Zeit der        gene Praxis auf. Die betrieb er erfolgreich bis   litik zu engagieren.                            len Parteien gut zusammenarbeiten können,        war, aber ich bin nie einer gewesen, der gerne   ten verschiedenen Buchten Codenamen ge-
Dentist – ein Zahnarzt ohne akademische          zu seiner Pensionierung vor zwei Jahren.              „Wir hatten damals zwei kleine Kinder       betont Breithuber, der ein beliebter und er-     im Vordergrund steht.“ Irgendwann sei je-        geben, damit nicht jeder, der den Funk mit-
Ausbildung – abgeschafft. „Ich habe dann            Auch Geris Haus am Gedersberg in Sei-          und in Seiersberg gab es keine geeigneten       folgreicher Ortschef war. Ab 2003 war er         denfalls eine Stammtischrunde mit echten         hörte, sofort wusste, welche Bucht gemeint
Zahntechniker gelernt und den Beruf erst in      ersberg hat Geschichte. Es ist ein altes Bau-     Kindergartenangebote“, erzählt Breithuber.      auch Landtagsabgeordneter und zuletzt bis        Einheimischen entstanden, in die er und Wer-     war. „Als es dann hieß, wir fahren heute nach
Wolfsberg und dann am LKH Graz ausge-            ernhaus – eine „Keuschn“, wie man so sagt         „Es hat einen Halbtagskindergarten gegeben,     zu seiner Pensionierung sogar Dritter Land-      ner integriert gewesen seien. Die Runde gibt     Korfu, hab ich gemeint, schade dass ich kei-
übt“, erzählt Geri. Allerdings wollte er doch    – in Deutschlandsberg abgetragen und am           aber der ist nicht in Frage gekommen, weil      tagspräsident.                                   es übrigens heute noch, wenn auch in verän-      ne Karte dabei habe, denn in einem halben
noch Zahnarzt werden und machte neben            neuen Ort wieder aufgebaut und revitalisiert.     meine Frau und ich berufstätig waren. Ich ha-       Im Ruhestand lebt Werner für seine Fami-     derter Zusammensetzung. Jeden Sonntag-           Tag dorthin zu segeln geht sich nie aus.“ Das
dem Job an der Grazer Zahnklinik die Matu-       „Meine Frau ist nach wie vor Spezialistin für     be mich solange im Gemeindeamt darüber          lie. Die beiden Töchter und zwei Enkelkinder     abend trifft man sich beim Luderbauer am         Gelächter klingt Werner heute noch in den
ra und Studium.                                  das Bäuerliche, sie hegt und pflegt die Wirt-     beschwert, bis die gemeint haben, ich soll      leben nebeneinander. „Wenn man sie sehen         Gedersberg, Geri und Werner sind der harte       Ohren: „Immerhin, wir haben meinen Spruch
   Im LKH Graz stieg er zum Chef-Zahn-           schaft und unsere Hühner“, schmunzelt Gra-        doch als Politiker mitmachen und vielleicht     will, muss man keine langen Wege auf sich        Kern.                                            kräftig begossen.“
                                                                                                                                                   nehmen“, freut sich der ehemalige Politiker.         Die Freundschaft der beiden ist mehr als         Nicht nur segeln, sondern auch für Golfen
                                                                                                                                                   „Es reicht ein telefonisches „Oma oder Opa,      immer beisammen sein: Da spürt auch jeder,       interessieren sich beide. Dazu gibt es auch
                                                                                                                                                   bis da?‘ und schon trifft man sich.“ Auch das    ob der andere etwas braucht, man hilft sich      eine Geschichte: Geri und die meisten Freun-
                                                                                                                                                   Haus der Breithubers ist ein Idyll – denn sei-   falls nötig oder man trifft sich ganz einfach    de waren Tennisspieler. Bis auf Werner, sein
                                                                                                                                                   ne Frau Irmi gartelt gerne. Werner hingegen      nur. Die Freunde verstehen auch Scherze, sie     Knie erlaubte das nicht mehr. Vor ein paar
                                                                                                                                                   ist dafür bekannt, dass er sich handwerklich     können herzhaft miteinander lachen, auch         Jahren schlug Werner dann eine Wette vor.
                                                                                                                                                   etwas einfallen lässt und sehr gerne Gäste be-   wenn gegenseitig manchmal ein wenig aus-         Er würde wieder anfangen, Tennis zu spielen,
                                                                                                                                                   wirtet.                                          geteilt wird – niemals böse, im Gegenteil,       wenn die anderen in Murstätten die Platzreife
                                                                                                                                                       Kennengelernt haben sich Werner und          immer freundschaftlich und schelmisch.           machen. Gesagt, getan – und die Freunde
                                                                                                                                                   Geri vor fast 40 Jahren. „Es war 1980“, erin-        Die Freundschaft zu pflegen gehört für       spielen heute noch Golf. Werner hat tatsäch-
                                                                                                                                                   nert sich Breithuber. „Da war ich als Feuer-     beide Seiersberger dazu. „Es passiert noch       lich Tennis gespielt – genau ein Mal.
                                                                                                                                                   wehrmann mit den Kollegen oft bei der Bu-        heute“, erzählt Werner Breithuber, „ich fahr         Verbunden sind die Freunde auch durch
                                                                                                                                                   schenschank Sauer, wo gegenüber Geri sein        von einer Sitzung nach Hause und rufe Geri       die Kulinarik. „Unsere Frauen sind hervorra-
                                                                                                                                                   Bauernhaus hat. In seine Sauna zum Heizen,       an, ob er noch irgendwo ist und er kommt –       gende Köchinnen, die uns mit echten
                                                                                                                                                   die gibt es heute noch, lud er einmal in der     egal ob er schon daheim war oder nicht.          Schmankerln verwöhnen“, erklären beide
                                                                                                                                                   Woche Freunde zum Saunieren ein. Nach            Dann sitzen wir noch ein bisserl zusammen        wie aus einem Mund. Das Fazit der beiden
                                                                                                                                                   dem Schwitzen ging es zum Sauer – dort sind      und diskutieren.“                                Freunde: Sie wollen ein zufriedenes, gesun-
                                                                                                                                                   wir uns über immer wieder über den Weg ge-           Natürlich haben beide Freunde eine Men-      des und humorvolles Leben leben. Die Fami-
                                                                                                                                                   laufen.“                                         ge Anekdoten auf Lager. So schildert Werner,     lien zusammenhalten und auch den Freundes
                                                                                                                                                       Aus den regelmäßigen Treffen wurde bald      dass Geri völlig verliebt in sein Segelschiff    und Bekanntenkreis weiterhin pflegen.

JOURNAL GRAZ 8 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                  OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 9
Staatspreis - Journal Graz
ANZEIGE                                                                                                                                                                                                                                                                             LESERSERVICE

I n der Mauritzener Hauptstraße ne-                                                                                                                                                                                                                    neuen Steuern kassiert der Stadt wesentlich
                                                                                                                                                                                                                                                       mehr, als er früher an Vermögenssteuer und
  ben dem Frohnleitener Bahnhof ent-
                                                                                                                                                                                                                                                       Erbschaftssteueraufkommen hatte. Wenn
steht bis Ende November ein 700 m²                                                                                                                                                                                                                     jetzt Politiker laut nach einer neuen Vermö-
großes neues Einkaufsparadies. Das                                                                                                                                                                                                                     genssteuer und Erbschaftssteuer rufen, muss
Projekt wird in nachhaltiger und mo-
derner Holzbauweise errichtet – das
Holz stammt aus heimischen Wäldern.
Das beim Supermarkt verbaute Holz
wächst binnen 30 Minuten in der Stei-          Bürgermeister Mag. Johannes Wagner, Architektin DI Eveline Malek und SPAR-Geschäftsfüh-
ermark nach.                                   rer Steiermark und Südburgenland Mag. Christoph Holzer                  Foto: SPAR/Krug

Nachhaltiger Holzbau SPAR-Supermarkt
in Frohnleiten wächst in 30 Minuten nach                                                                                                                                                                                                               ich wieder an das kurze Gedächtnis der Po-
                                                                                                                                                                                                                                                       litiker erinnern. Offenbar ist es der Wunsch,
                                                                                                                                                                                                                                                       alles zwei bis dreimal zu versteuern - bis kei-
D     ie Gegend rund um Frohnleiten zählt zu
      den waldreichsten Gebieten der Steier-
mark. Kein Wunder, dass SPAR beim Bau des
                                               MSc, Geschäftsführerin von ProHolz, ausge-
                                               rechnet. „Der Baustoff Holz ist nicht nur
                                               nachhaltig – er produziert als Baum Sauer-
                                                                                              SPAR-Kundinnen und -Kunden bereits im
                                                                                              nagelneuen Supermarkt in Frohnleiten ein-
                                                                                              kaufen. Dabei wird nicht nur die regionale
                                                                                                                                                                                                                                                       ner mehr etwas hat. Dann ist die Verteilungs-
                                                                                                                                                                                                                                                       gerechtigkeit vollendet. Hier geht es uns
neuen Supermarktes nahe des Bahnhofs auf       stoff und bindet CO2.“                         Frische in den SPAR-Regalen überzeugen,                                                                                                                  nicht um den Schutz der Konzerne, sondern
den heimischen Rohstoff Holz setzt. Der na-        „SPAR hat Nachhaltigkeit längst zum        sondern auch die besondere Atmosphäre ei-                                                                                                                der Mittelstand wird langsam zwischen Steu-
türliche Rohstoff Holz stammt aus den hei-     Teil der Marke gemacht. Nicht nur was die      nes Holzbaus.                                                                                                                                            ern und steigender Inflation zerrieben.
mischen Wäldern der Umgebung, einem der        Haustechnik in unseren Supermärkten oder           Bürgermeister Johannes Wagner freut sich                                                                                                                 Österreich liegt im Spitzenfeld der Be-
waldreichsten Gebiete in der Steiermark        Photovoltaik am Dach angeht: In Frohnleiten    daher besonders über den neuen SPAR-Su-                                                                                                                  steuerungen, aber es reicht halt immer noch
überhaupt. „Alle vier Minuten wächst in der    gehen wir einen Schritt weiter und bauen den   permarkt im Gemeindegebiet. „In Frohnleiten                WP/STB MAG. JUR. KLAUS UND WP/STB EKKEHARD KIFFMANN                                           nicht. Die Politiker haben ja schließlich auch
Steiermark ein ganzes Haus aus Holz nach.      ganzen SPAR-Supermarkt in Holzbauweise“,       haben wir über 80 Prozent bewaldete Fläche.                                                                                                              ihre Spesen! Repräsentationsaufwendungen
Das beim neuen Supermarkt verbaute Holz        so Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer      Die Ressource Holz ist allgegenwärtig. Der
ist in rund 30 Minuten in der Steiermark
nachgewachsen“, hat Mag. Doris Stiksl,
                                               SPAR Steiermark, über das neue Projekt.
                                                   Ende November werden die ersten
                                                                                              neue SPAR-Markt bedeutet auch wirtschaft-
                                                                                              liche Impulse für die Region.“
                                                                                                                                                       Umweltsteuern - NoVA und andere
                                                                                                                                                       grausliche staatliche Eingriffe
                                                                                                                                                       Unser jetziger Finanzminister hat einen sehr weisen Satz gesprochen: „Die Steuergeschenke von heute sind die
                                                                                                                                                       Steuererhöhungen von morgen“. Vor der Wahl waren natürlich die Parteien wieder sehr emsig und haben alle
                                                                                                                                                       möglichen Steuergeschenke verteilt. Aber auch der Ruf nach neuen Steuern oder nach der Wiedereinführung alter
                                                                                                                                                       Steuern war nicht zu überhören.

                                                                                                                                                       A
                                                                                                                                                                 n erster Stelle war der Vorschlag ei-   der Nation. Wie viele Steuern wollen wir      sind für Normalsterbliche nach Paragraph 20
                                                                                                                                                                 ner CO2- Steuer. So etwas brauchen      noch den Autofahrern anlasten?                Abs. 2 Einkommensteuergesetz nicht von der
                                                                                                                                                                 wir endlich zum Schutz unserer Um-         In den letzten Jahren wurden eine Wert-    Steuer absetzbar....
                                                                                                                                                       welt. Leider ist das Gedächtnis unsere Poli-                                                       Kühe und Menschen haben auch einen
                                                                                                                                                       tiker immer sehr kurz. Wir haben seit unse-                                                     CO2 Ausstoß, man sollte überlegen wie man
                                                                                                                                                       rem Beitritt zur EU bereits eine CO2- Steuer.             „Die Steuergeschenke                  den besteuern könnte. Im alten Rom gab es
                                                                                                                                                       Es handelt sich um die uns allen, den Politi-                 von heute sind                    zum Beispiel eine Latrinensteuer. Eine Ab-
                                                                                                                                                       kern offenbar nicht bekannte NOVA (Norm-                                                        gassteuer für Menschen wäre auch nicht be-
                                                                                                                                                       verbrauchsabgabe). Für die erste Anmeldung
                                                                                                                                                                                                                 die Steuererhöhungen
                                                                                                                                                                                                                                                       sonders neu. Die Messung wäre nur das Pro-
                                                                                                                                                       in Österreich von Kraftfahrzeugen ist eine                    von morgen!“                      blem, aber das könnte man vielleicht pau-
                                                                                                                                                       Steuer bis 32 Prozent vom Nettoneupreis zu                Finanzminister Eduard Müller          schalieren.
                                                                                                                                                       entrichten. Die Höhe der Steuer richtet sich                                                       Im alten Ägypten gab es circa 2400 ver-
                                                                                                                                                       nach dem Ausstoß von CO2. Natürlich wird          papiersteuer und eine Immobilienertragsteu-   schiedene Steuern. Da ist bei uns also noch
                                                                                                                                                       diese Abgabe nicht für die Verbesserung der       er eingeführt. Wertsteigerungen aus Wertpa-   sehr viel Nachholbedarf gegeben.
                                                                                                                                                       Umwelt verwendet, sondern wird zweckwid-          pieren und Verkäufe von Immobilien sind          Wir sind jedoch guter Dinge, dass die
                                                                                                                                                       rig für alle anderen Budgetlöcher verbraucht.     nunmehr auch außerhalb der Spekulations-      Kreativität nicht leiden wird und schon bald
                                                                                                                                                       Der Autofahrer ist die bequemste Melkkuh          fristen steuerpflichtig. Mit diesen beiden    vermeintliche Umweltsteuern eingeführt.

                                                                                                                                                                                             Kiffmann KG · Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
                                                                                                                                             Anzeige

                                                                                                                                                         Mariatrosterstraße 36 · A-8010 Graz · Telefon:0316/ 810616 / Telefax: 0316 / 810616 - 17 · E-Mail: office@kiffmann.at · www.kiffmann.at

JOURNAL GRAZ 10 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                    OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 11
Staatspreis - Journal Graz
LOKALES
                                                                                                                                                                                      se fühlte sich im trocken-warmen Sommer ebenfalls wohl. Damit hat
                                                                                                                                                                                      die Getreidesorte ihre Bewährungsprobe gegenüber dem empfindliche-
                                                                                                                                                                                      ren Mais gut überstanden. Hirse wird als Maisersatz in der Schweine-
                                                                                                                                                                                      und Geflügelzucht verwendet. Ideale Bedingungen gab es für die stei-
                                                                                                                                                                                      rische Sojabohne. Mit 3,5 bis 4 Tonnen pro Hektar lag der Ertrag beim
                                                                                                                                                                                      – gentechnikfreien – steirischen Soja über dem langjährigen Durch-
                                                                                                                                                                                      schnitt. Nur durchschnittlich fällt die Ernte bei Weizen und Gerste in
                                                                                                                                                                                      der Steiermark aus.

                                                                                                                                                                                          „Wasser und Humus zwei zentrale Schlüssel sind,
                                                                                                                                                                                            um die Auswirkungen des Klimawandels auf
                                                                                                                                                                                               die Landwirtschaft zu entschärfen!“
                                                                                                                                                                                                               Franz Titschenbacher

                                                                                                                                                                                      Die Landwirtschaftskammer will den Bauern dabei helfen, die Ver-
                                                                                                                                                                                      wundbarkeit durch den Klimawandel zu mildern. Landwirtschafts-
                                                                                                                                                                                      kammer-Präsident Franz Titschenbacher verweist darauf, dass „Wasser
                                                                                                                                                                                      und Humus zwei zentrale Schlüssel sind, um die Auswirkungen des Kli-
                                                                                                                                                                                      mawandels auf die Landwirtschaft zu entschärfen“. Deshalb sollen die
                                                                                                                                                                                      Aktivitäten des neuen Boden-Humus-Zentrums der Kammer in Feldbach
                                                                                                                                                                                      verstärkt werden.
                                                                                                                                                                                          Dort wird mit Hilfe von vier Experten der klimafitte Ackerbau voran-
                                                                                                                                                                                      getrieben. Ein humusreicher Boden speichert Wasser und schützt sowohl
Agrarlandesrat Johann Seitinger, Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher und Kammerdirektor Werner Brugner                                                               vor Austrocknung wie auch Erosion bei Starkregen. Eine zentrale Rolle
                                                                                                                                                                                      bei der Humusbildung und dem Erhalt spielen eine vielfältige Fruchtfolge

Das Klima setzt den
                                                                                                                                                                                      und eine im Idealfall ganzjährige Begrünung der Ackerflächen, weiß
                                                                                                                                                                                      Kammerdirektor Werner Brugner. Insektenfreundliche Blühpflanzen, die
                                                                                                                                                                                      auch von Regenwürmern geschätzt werden, tragen zur Schaffung gesun-
                                                                                                                                                                                      der Böden bei. „3.000 Hektar werden schon so bewirtschaftet, wir wollen
                                                                                                                                                                                      diese Fläche in den nächsten Jahren verzehnfachen“, so Brugner. Das Hu-

steirischen Bauern zu
                                                                                                                                                                                      mus-Zentrum bietet den Bauern individuelle Beratung, veranstaltet Pra-
                                                                                                                                                                                      xistage und hat ein Weiterbildungsprogramm auf die Beine gestellt.
                                                                                                                                                                                          Titschenbacher warnt vor einer Bedrohung der Versorgungssicherheit
                                                                                                                                                                                      durch den Klimawandel. „Untersuchungen sprechen von dramatischen
                                                                                                                                                                                      Ernteeinbußen bis 2065. Diese alarmierenden Ergebnisse erfordern, dass
Erst kalt und nass, dann Hitze und Trockenheit: Die Wetterkapriolen dieses Jahres haben den steirischen Bauern arg zuge-                                                              Politik, Verantwortungsträger und Wissenschaft der Versorgungssicher-
                                                                                                                                                                                      heit höchste Priorität einräumen. Es gilt, die Verwundbarkeit und Abhän-
setzt. Zum Teil erhebliche Ernteeinbußen sind die Folge. Besonders betroffen sind Grünland und Mais, aber auch die Kar-                                                               gigkeit unseres Landes durch klimaschädliche und oft minderwertige Le-
toffelernte fällt um fast die Hälfte niedriger aus als gewohnt.                                                                                                                       bensmittelimporte zu verhindern.“

F
       ür den Grasschnitt für das Viehfutter war        Beim steirischen Apfel gibt es heuer eine       chen aber dem Durchschnitt. Sollte es erst spät
       es erst zu kalt und nass, dann zu trocken.   hervorragende Qualität, aber eine deutlich klei-    zu Nachtfrösten kommen, könnten jene Scho-
       Paradox: Immer wieder auftretender           nere Ernte. Die vielen Sonnenstunden und der        ten, die sich erst im Spätsommer gebildet ha-
Starkregen erschwerte die Heutrocknung auf          schöne Herbst haben die Früchte etwas kleiner       ben, noch reif werden.
den Wiesen, floss aber zu schnell ab, um die        als üblich werden lassen, sie zeichnen sich al-        Zurückgehen dürfte auch die Krenernte.
Böden ausreichend zu befeuchten. Der Bedarf         lerdings durch einen vollen Geschmack und ein       Diese erfolgt erst ab November, es wird darauf
an Grünfutter und Heu in der Steiermark kann        optimales Zucker-Säure-Verhältnis aus. Die          ankommen, ob es im Oktober noch Nieder-
zwar gedeckt werden, besonders Biobetriebe          Birnenernte ist hingegen katastrophal ausgefal-     schläge gibt, die der scharfen Wurzel bei der
konnten die Ausfälle aber nur schwer ersetzen.      len: Nicht einmal die Hälfte der normalen Men-      Endreife helfen. Erwartet wird ein Minus von
   Beim ebenfalls als Viehfutter wichtigen          ge wurde erreicht, die Früchte dürften schon zu     5600 Tonnen.
Mais sieht es ähnlich aus. Während auf guten        Weihnachten ausverkauft sein.
Böden sogar eine Spitzenernte eingefahren               Unterdurchschnittlich ist die Kürbisernte       Das Wetter kannte jedoch nicht nur Verlie-
wurde, brachen trockenheitsbedingt in vielen        ausgefallen. Im Frühjahr machten Kälte und          rer, sondern auch Gewinner. Allen voran den
Regionen die Erträge stark ein. Schuld daran        Regen teilweise sogar eine zweite Aussaat nö-       Wein: Es wird die zweitgrößte Weinernte ge-
war auch das nasskalte Frühjahr, das die Mais-      tig, im Sommer führten erst Hitze und dann Ha-      ben, die je verzeichnet wurde. Mit 264.000
blüte verzögerte. Preissteigerungen gibt es für     gel aber zur Zerstörung von Zehntausenden           Hektoliter oder neun Prozent Plus rechnen die
                                                                                                                                                           Fotos: LK-Danner, Pertzl

die steirischen Bauern dennoch nicht, denn in       Kürbissen. Der Ertrag ging trotz einer gestei-      Experten. Qualitätsmäßig wird es ein typischer
Südosteuropa und in Übersee gab es Rekord-          gerten Anbaufläche daher auf rund 5.500 Ton-        Steirer werden – frische Säure und moderater
ernten, die die Preise auf dem internationalen      nen Kürbiskerne zurück. Die Qualität der Ker-       Alkoholgehalt, besonders fruchtig wird der
Markt drücken.                                      ne verspricht immerhin ein Top-Kernöl.              2019er ausfallen. Ab 6. November wird es be-
   Schlimm getroffen hat der trockene Som-              Auch die beliebten Käferbohnen mussten          reits den ersten Junker geben.
mer die Kartoffeln, 45 Prozent weniger Früh-        stellenweise zweimal angebaut werden, weil              Auch für den steirischen Hopfen war die
kartoffeln und 30 Prozent Speisekartoffel las-      die Kälte die erste Aussaat vernichtet hatte. Die   Witterung sehr günstig. Der Ertrag stieg auf                                  Andreas Schaumberger von der HBLF Raumberg-Gumpenstein be-
sen die Knollen knapp werden.                       Ernte steht noch aus, die Erwartungen entspre-      fast 200 Tonnen, die Qualität ist sehr gut. Hir-                              rechnete die künftigen Klimaszenarien bis 2100

JOURNAL GRAZ 12 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                   OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 13
Staatspreis - Journal Graz
BUCHTIPP                                                                                                                                                                                                                                                                                       KULTUR
                                      und der Diskussion über Privatisie-
                                      rung öffentlichen Gutes noch so
                                      bleiben? Autor Walter Mooslechner
                                                                            Haben Sie sich schon einmal ge-
                                                                            fragt, woher wir kommen, wohin
                                                                            wir gehen, was wir eigentlich wirk-
                                                                                                                                                                 Kulturello
                                      spürt unserem Gebirgswasser in be-    lich wissen? Dies sind Grundfragen,
                                      währter Manier nach, von seinen       die sich Menschen in allen Kultu-
                                      sprudelnden Anfängen zu den unter-    ren, zu allen Zeiten, gestellt haben.
                                      schiedlichsten Manifestationen,       Dieses Buch versucht, allgemein
                                      über Höhenmeter und den Jahres-       verständliche Antworten zu geben –
                                      zeitenwechsel hinweg. Er geht der     doch Vorsicht: Nicht alle Fragen las-
                                      Lebenswelt in und rundum von Ge-      sen sich mit modernen Erkenntnis-
                                      birgsbächen mit ihrer Artenvielfalt   sen der Naturwissenschaften voll-
                                      genauso nach wie der Geschichte       ständig klären. Der Weg zu dieser
                                      des alpinen Skisports.                Erkenntnis ist jedoch ein langer und
                                      Pustet Verlag                         spannender. Wir können nur einen
                                      ISBN 978-3-7025-0955-2                kleinen Bruchteil direkt beobachten
                                      192 Seiten, Preis: 25 Euro            und manche Dinge nicht genau            ner mit seiner Hilfsorganisation
Gebirgswasser,                        Unser Platz im Kosmos
                                                                            messen. Vielleicht gibt es sogar
                                                                            mehr als nur ein Universum? Die
                                                                                                                    „Cuisine sans frontières“ auf ge-
                                                                                                                    lebte Küchendiplomatie und ent-                                                                                                       „Scherz beiseite“
Schnee und Eis                                                                                                      wickelt dabei weltweit Rezepte
Glasklares Gebirgswasser direkt aus
den Bergen – bei uns fließt es im
                                                                            Erkenntnisse der modernen For-
                                                                            schung sind faszinierend, fesselnd,
                                                                            klingen teilweise verrückt. Die Rei-
                                                                                                                    für den Frieden, von Tscherno-
                                                                                                                    byl bis zum Kongo. Seit vielen      Hans Roth, Restauratorin Eva Kleinsasser und Dompropst Bischofsvikar Heinrich Schnuderl
                                                                                                                                                                                                                                                          D     ie Komödianten in St. Leonhard sind
                                                                                                                                                                                                                                                                mit dem Krimiklassiker „Scherz beisei-
                                                                                                                                                                                                                                                          te“ von Agatha Christie in die neue Spielsai-
Überfluss. Aufgrund der Alpen und                                           se führt uns von den Vorstellungen      Jahren reist der Koch und Autor                                                                                                       son gegangen. Die Krimikomödie, die auch
des dadurch beeinflussten Klimas
zählt Österreich zu den wasser-
                                                                            der Menschen der Steinzeit zu mo-       David Höner durch die Krisen-
                                                                                                                    regionen der Welt, um Men-
                                                                                                                                                        Dem Rätsel des Grazer Dombildes auf der Spur                                                      unter dem Titel „Ein Mord wird angekün-
                                                                            dernen Stringtheorien, wonach wir                                                                                                                                             digt“ verfilmt wurde, soll dem Publikum
reichsten Ländern Europas. Das
Wasser, wichtigste Ressource und
                                                                            möglicherweise nur in einem von
                                                                            vielen Universen leben.
                                                                                                                    schen beim Kochen und Essen
                                                                                                                    zusammenzubringen. So wurde
                                                                                                                                                        S   eit April laufen im Grazer Dom, ein Ju-
                                                                                                                                                            wel aus der Gotik und Teil des Weltkul-
                                                                                                                                                        turerbes, umfassende Renovierungs- und Sa-
                                                                                                                                                                                                         funden – und die sind höchst erstaunlich.
                                                                                                                                                                                                         „Das Gemälde ‚Verkündigung an Maria’
                                                                                                                                                                                                         wurde vermutlich im Zuge früher Restaurie-
                                                                                                                                                                                                                                                          herbstlichen Rätselpaß bereiten. Miss Marple
                                                                                                                                                                                                                                                          inklusive. Die Familie rund um Letitia
Lebensmittel Nummer eins, wird                                              Pustet Verlag                           er mit seiner Hilfsorganisation                                                                                                       Blacklock erfahren durch eine Annonce in
                                                                                                                                                        nierungsarbeiten. Unter Aufsicht des Bun-        rungen mehrfach zerschnitten, auf einen wei-
hierzulande noch als Gemeingut                                              ISBN 978-3-7025-0952-1                  „Cuisine sans frontières“ zu ei-                                                                                                      der Zeitung, dass in ihrem Haus ein Mord
                                                                                                                                                        desdenkmalamtes werden dabei Fresken, Ge-        teren textilen Bildträger aufgeklebt und über-
verstanden: Jeder hat ein Recht da-                                         192 Seiten, Preis: 25 Euro              nem kulinarischen Grenzgänger,                                                                                                        stattfinden soll. „Einmalige Bekanntma-
                                                                                                                                                        mälde, Seitenaltäre, Grabdenkmäler, Kanzel       malt. Auf die Frage nach den Beweggründen
rauf, auf seinem eigenen Grund und                                                                                  der Verbindungen schafft.                                                                                                             chung! Am Freitag, den 13. Oktober findet
                                                                                                                                                        und Bänke renoviert. Diese Arbeiten werden       einer solchen Maßnahme kann man aus heu-
Boden eine Quelle zu fassen. Doch                                           Kochen ist Politik                      Westend Verlag
                                                                                                                                                        auch von der steirischen Wirtschaft unter-       tiger Sicht nur spekulieren“, erklärt Eva        um 18 30 Uhr in Chipping Cleghorn ein
wie lange wird das in Zeiten von                                            Kochen ohne Grenzen – statt             ISBN: 978-3-86489-264-6                                                                                                               Mord statt. Tatort: Little Paddocks. Freunde
                                                                                                                                                        stützt. Hans und Margret Roth tragen die         Kleinsasser.
Klimawandel, Gletscherschwund                                               Kitchen Battle setzt David Hö-          256 Seiten, Preis: 24,70 Euro                                                                                                         und Bekannte sind herzlich eingeladen.“
                                                                                                                                                        Restaurierungskosten für den Sakramentsal-           Noch im Herbst soll der erste Bauab-
                                                                                                                                                        tar mit der „Verkündigung an Maria“.             schnitt fertiggestellt werden. Somit können          Die neugierige Anteilnahme der Nach-
                                                                                                                                                            Das Altarbild aus 1618 stammt vom ita-       die Grazerinnen und Grazer den Advent            barn nimmt mehr und mehr voyeuristische
                                                                                                                                                        lienischen Künstler Giovanni Pietro de Po-       schon wieder im Langhaus des Doms feiern.        Züge an. Gott sei Dank nimmt sich Miss
                                                                                                                                                        mis. Was hat es mit dem geheimnisvollen Al-      Im kommenden Jahr wird das Presbyterium          Marple des Falles an; aber auch sie kann
                                                                                                                                                        tarbild auf sich? Dieser Frage geht die re-      mit dem barocken Hochaltar renoviert, 2021       nicht verhindern, dass nach einem Stromaus-
                                                                                                                                                        nommierte Restauratorin Eva Kleinsasser ak-      folgen die Seitenkapellen. Abgeschlossen         fall die Leiche eines Mannes im Wohnzim-
                                                                                                                                                        tuell im Zuge der Generalsanierung des Gra-      werden die Arbeiten mit der Sanierung der        mer liegt ...          Foto: Alexander Danner
                                                                                                                                                        zer Doms nach. Antworten hat sie bereits ge-     Orgel im Jahr 2022.             Foto: Scheriau   Vorstellungstermine:
                                                                                                                                                                                                                                                          Do., 31.10. So., 10.11. Fr., 15.11. Sa., 16.11.
                                                                                                                                                                                                                                                          So., 17.11. Mi., 20.11. Do., 21.11. Fr., 22.11.
                                                                                                                                                                                                                                                          So., 24.11. Do., 28.11. Fr., 29.11. Sa., 30.11.
                                                                                                                                                                                                                                                          So., 1.12. Do., 5.12. Fr., 6.12. und So., 8.12.
                                                                                                                                                                                                                                                          Beginn:
                                                                                                                                                                                                                                                          Sonntags um 16 Uhr und sonst um 19.30 Uhr

                                                                                                                                                                                                                                                                           Kistl
                                                                                                                                                                                                                                                              Komödinaten in St. Leonhard
                                                                                                                                                                                                                                                                 Rechbauerstrasse 63a
                                                                                                                                                                                                                                                                      A-8010 Graz
                                                                                                                                                                                                                                                               http://www.kistl-theater.at
                                                                                                                                                        „Die großen Meister“ in Graz eröffnet!
                                                                                                                                                        N     un ist es endlich soweit: Das brandneue Grazer Ausstellungs-Highlight „Die großen Meis-
                                                                                                                                                              ter der Renaissance“ hat seine Pforten geöffnet! In der weltweit einzigartigen Sonderaus-
                                                                                                                                                        stellung können nun die berühmten Bildwelten von Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonar-
                                                                                                                                                                                                                                                                  Besuchen Sie uns
                                                                                                                                                        roti, Sandro Botticelli und Raffaello Sanzio da Urbino in einer atemberaubenden Präsentation
                                                                                                                                                                                                                                                                    im Internet!
                                                                                                                                                        an nur einem Ort erlebt werden. Anhand originalgetreuer Reproduktionen in beeindruckender           Dank umfangreicher Fotogalerien
                                                                                                                                                        Dimension und Anordnung wird der Besucher ebenso authentisch wie stimmungsvoll durch                   sind Sie immer im „Bild“
                                                                                                                                                        die Zeit der Renaissance geführt. Die „Grossen Meister“ sind bis 29. Dezember 2019 Mittwoch
                                                                                                                                                        bis Montag von 10 bis 18 Uhr auf der Messe Graz; Halle A, Eingang Fröhlichgasse zu sehen.                www.journal-graz.at
                                                                                                                                                        Infos & Tickets: www.die-grossen-meister.at                                   Foto: MCG/Wieser

JOURNAL GRAZ 14 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                     OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 15
Staatspreis - Journal Graz
TITELSTORY                                                                                                                                                                                                                                                                                     ANZEIGE

Gröbl setzt grüne Konzepte
im Grazer Wohnbau um
Zukunftsweisende Konzepte setzt das Unternehmerpaar Werner Gröbl und Karin Gutschi-Gröbl in Graz um. Mit
dem Wohnpark Gösting ist ein Vorzeigeprojekt entstanden, das bereits einige Preise eingeheimst hat. Ökologie
wird ganz groß geschrieben.

                                                                           „Urban Farming“, also der Obst- und Gemü-
                                                                           seanbau mitten in der Stadt, liegt voll im
                                                                           Trend. So hat zum Beispiel die Stadt New
                                                                           York verfügt, dass kein neues Dach mehr un-
                                                                           genutzt bleiben darf, sondern entweder mit
                                                                           Solarflächen ausgestattet oder begrünt wer-
                                                                           den muss.
                                                                               In Graz geht das Unternehmerpaar Wer-
                                                                           ner Gröbl und Karin Gutschi-Gröbl mit ihrer                                                                                                              WERNER GRÖBL MIT DEN BULME-SCHÜLERN
                                                                           111 Gröbl Gruppe schon seit Jahren diesen
                                                                           Weg. Musterbeispiel ist der Wohnpark Gös-                                        lassen: Die Photovoltaikanlage hat eine Leis-    Haus, schrumpft sie auf 60 Quadratmeter. So    man mieten kann. „Dort besteht auch die
                                                                           ting im Nordwesten von Graz. Dorfleben in                                        tung von 70 Kilowatt Peak, pro Jahr liefert      können zwei Zimmer vermietet und mit den       Möglichkeit, einen Co-Working-Space zu
                                                                           der Stadt ist dort die Devise. 278 Wohnungen                                     sie 70 Megawattstunden Strom. Das spart 45       Mieten zum Beispiel eine Zusatzpension fi-     nutzen.“
                                                                           zwischen 22 und 180 Quadratmeter Fläche                                          Tonnen CO2 im Jahr ein, soviel wie 50 Mit-       nanziert werden.“ Ermöglicht wird dies            Der Wohnpark Gösting verfügt auch über
                                                                           sind um einen Dorfplatz angeordnet. Ein Le-                                      telklassewagen ausstoßen, die je 20.000 Ki-      durch das Tragwerk der Gebäude, die ent-       ein Car-Sharing-Angebot – selbstverständ-
                                                                           bensmittelmarkt, eine Bäckerei samt Cafe,                                        lometer zurücklegen. Gerechnet auf die ge-       sprechende Veränderungen leicht realisierbar   lich mit umweltfreundlichen Elektroautos.
                                                                           Ärzte, flexible Büros und die Veranstaltungs-                                    samte Lebensdauer der Anlage werden 1.125        machen.                                        Ein BMW i3 lässt sich bereits um 4 Euro pro
                                                                           Location, der Weinkeller, sorgen dafür, dass                                     Tonnen CO2 eingespart.                               Auch auf der Tourismusplattform Boo-       Stunde mieten. Wer statt des Stadtflitzers lie-
                                                                           das Dorfkonzept aufgeht.                                                             Als Dankeschön haben die Gröbl’s die be-     king.com hat der Wohnpark Gösting extrem       ber etwas Größeres fahren will, ist mit einem
                                                                               Umwelt und Natur werden im Wohnpark                                          teiligten BULME-Schüler in ihr eigenes El        gute Bewertungen, nämlich 9,6 von 10 mög-      Tesla Model S bestens bedient.
                                                                           Gösting großgeschrieben. In gemeinschaftli-                                      Refugio nach Teneriffa zu einem Energie-         lichen Punkten. In dem Komplex sind näm-          Grün ist für das Ehepaar die Zukunft im
                                                                           chen Hochbeeten wird von den Bewohnern                                           Workshop eingeladen. Die aus einer alten         lich 10 Gästewohnungen in verschiedenen        Wohnbau. Von den zuständigen Behörden
                                                                           gemeinsam Bio-Gemüse angepflanzt. Die                                            Finca hervorgegangene Ferienvilla auf der        Größen eingerichtet, die tage- oder wochen-    mahnt Gröbl Weitblick ein, wenn es um die
„Begrünen statt Beton“ ist die Devise                                      Dächer sind selbstverständlich begrünt. Weil                                     Atlantikinsel ist ein weiteres Vorzeigeprojekt   weise angemietet werden können und von         Umsetzung neuer Konzepte geht. „Wir müs-
                                                                           sie automatisch bewässert werden, tragen sie                                     des Unternehmerpaares.                           Kunden bewertet wurden. „Wir haben im          sen auch für unsere weiteren Projekte Erfolg-
                                                                           durch die Verdunstung auch zu einem ange-                                            Ein besonderes Angebot der 111 Gröbl         Vorjahr sogar den Guest Review Award der       reiches gemeinsam weiterentwickeln. Ge-
                                                                           nehm kühlen Wohnklima im heißen Sommer                                           Gruppe sind Wohnungen, die mit den wech-         Plattform für das beste Quartier in Graz ge-   fragt ist ein Miteinander, ein gegenseitiges
                                                                           bei. „Und dass wir eine Tiefgarage haben,                                        selnden Bedürfnissen ihrer Bewohner wach-        wonnen“, freut sich Gröbl. „Das ist für Be-    Zuhören und gemeinsames Tun. Probleme
                                                                           merkt man nur an der Ein- und Ausfahrt,                                          sen oder kleiner werden. „Wenn die Men-          sucher gedacht oder für Menschen, die kurz     lösen statt welche zu suchen muss das Motto
                                                                           denn an der Oberfläche wachsen Sträucher                                         schen Kinder haben, hat die Wohnung 90           eine Übergangsbleibe benötigen“, erklärt       sein – unserer Umwelt und den Menschen
                                                                           und Rasen“, freut sich Werner Gröbl. „Vie-                                       Quadratmeter. Sind die Kinder dann aus dem       Werner Gröbl. Außerdem gibt es Büros, die      zuliebe.“                 www.groebl.com
                                                                           les, was in der Welt gerade modern wird, gibt
                                                                           es in Graz schon längst.“
                                                                               Besonders stolz sind die Gröbl’s auf den
                                                                           Staatspreis für erneuerbare Energie, die der
                                                                           Wohnpark Gösting für seine Solaranlage er-
                                                                           hielt. Diese wurde von Schülern der benach-
                                                                           barten BULME geplant. Sie mussten dabei
                                                                           ein ehrgeiziges Ziel erreichen: eine autarke
                                                                                                                           Fotos: cc.gröbl gruppe, Pertzl

                                                                           Bereichversorgung mit elektrischer Energie
                                                                           durch eine Photovoltaikanlage. Zur Verfü-
                                                                           gung stehen dafür zwei Dächer des Wohn-
                                                                           parks Gösting mit zusammen 414 Quadrat-
                                                                           meter Fläche.
                                                                               Um eine möglichst effiziente Nutzung der
                                                                           Sonnenenergie sicherzustellen, simulierten
                                                                           die BULME-Schüler den Sonnenverlauf auf
                                                                           der Dachfläche über ein ganzes Jahr hinweg.
Karin Gutschi-Gröbl, „Urban Farming“ mitten in der Stadt                   Das Ergebnis der Planungen kann sich sehen                                       Der Dorfbrunnen, eine Leihgabe der Gröbl’s                               Die Gröbl’s auf der „grünen“ Dachterrasse

JOURNAL GRAZ 16 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                       OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 17
Staatspreis - Journal Graz
ANZEIGE

Kompetenz und Menschlichkeit
I n der Praxis von Dr. Michael Haintz ist der Patient keine Nummer, hier
  ist er vorrangig Mensch. Der Internist und Kardiologe nimmt sich viel
Zeit für eine einfühlsame und freundliche Behandlung. Dr. Haintz
befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen
des Herzens, der inneren Organe, sowie mit Vorsorgeuntersuchungen.
Ein weiteres Fachgebiet ist die Diagnosestellung und konservative
Therapie bei Infektionskrankheiten und Stoffwechselstörungen.

Facharzt für Innere Medizin
und Kardiologie
Dr. Michael Haintz
St. Peter Hauptstraße 31c · 8042 Graz
Telefon: 0316 47 21 65
www.internist-graz.at

 DR. MICHAEL HAINTZ: „SORGEN WIR GEMEINSAM VOR!“

JOURNAL GRAZ 18 · OKTOBER 2019                                             OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 19
GESUNDHEIT                                                                                                                                                                                                                                                                                                             GESUNDHEIT

Grazer Hauptplatz ganz im Zeichen der Gesundheit
                                              Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nützten die Gelegenheit, bei der be-
                                              reits 16. Auflage des „Langen Tages der Bewegung“ am Grazer Hauptplatz
                                                                                                                                                                         Zeitstress? Wie Sie schaffen,
                                              vorbeizuschauen. Die Veranstaltung stand im Zeichen spektakulärer Akro-
                                              batik- und Tanzshows, präsentierte die neuesten Fitness-Trends und bot den
                                              vielen Gästen wie gewohnt eine Reihe von wichtigen Gesundheitstipps. Er-
                                              freulicherweise nahmen insbesondere die vielen Schülerinnen und Schüler
                                                                                                                                                                         was Sie sich vornehmen
                                                                                                                                                                         „Ich habe keine Zeit!“ „Das geht sich heute nie aus!“ „Mir fehlt die Zeit für private Termine!“ Kommen Ihnen
                                              das Motto der Veranstaltung wörtlich und stürzten sich mit Feuereifer ins                                                  diese Aussagen bekannt vor? Sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben treffen wir Menschen, die mit der ih-
                                              umfangreiche Aktivprogramm.                                                                                                nen zur Verfügung stehenden Zeit nicht auskommen. Vielleicht zählen Sie auch selbst dazu. Die große Frage ist:
                                              „Bewegung ist ein wichtiger Eckpfeiler für ein   wieder hoch im Kurs steht. Beim Integrati-                                Muss das sein oder kann man lernen, mit der verfügbaren Zeit besser umzugehen? Ja, man kann lernen, sich seine
                                              gesundes Leben, Vorsorgemediziner sprechen       onssport, vorgestellt vom Verein IKS, beka-
                                              ja nicht ohne Grund vom effektivsten Medika-     men die Besucherinnen und Besucher ein
                                                                                                                                                                         Zeit gut einzuteilen. Doch zu allererst: Wie entsteht Zeitstress überhaupt?
                                              ment des 21. Jahrhunderts. Der ‚Lange Tag der    gutes Gefühl dafür, wie Menschen mit Be-                                  Wir verschätzen uns                                    gesprächen nebenbei wird sich eine angefangene         Der Umgang mit Smartphone & Co
                                              Bewegung‘ soll Anreize bieten, selbst aktiv zu   einträchtigung ihren Alltag meistern. Egal,                               bei unserer Leistungsfähigkeit.                        Arbeit etwas später abschließen lassen als in ei-      Digitaler Zeitstress nimmt immer mehr zu - auch
                                              werden und möglichst viel Bewegung in den        ob auf dem Rollstuhl-Parcours oder als Tor-                               Einfach verdeutlicht werden kann Zeitmanage-           nem ruhigen Büro ohne Störungen.                       bereits bei Jugendlichen. Eine Onlinebefragung
                                              Alltag zu integrieren. Wenn uns das gelingt,     hüter beim Goalball, wo Sportlerinnen und                                 ment an folgendem Beispiel: Sie reisen heute                                                                  von 400 Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jah-
                                              haben wir eine ganze Menge erreicht“, umris-     Sportler mit stark eingeschränkter Sehkraft                               von Graz nach Mürzzuschlag. Wir gehen davon            Setzen Sie die richtigen Prioritäten!                  ren kam zu folgendem Ergebnis: Bereits ein Drit-
                                              sen Generaldirektorin Andrea Hirschenberger      Bälle nur nach Gehör abwehren müssen –                                    aus, dass die beiden Städte 100 km voneinander         Am Beginn eines Arbeitstages empfiehlt es sich,        tel der Jugendlichen klagt über digitalen Zeit-
                                              und Obmann Josef Harb die Ziele der Veran-       Integrationssport schärft die Sinne und                                   entfernt sind. Fahren Sie mit 100 Stundenkilo-         eine Liste mit all jenen Arbeiten zu erstellen, die    stress. 38 Prozent finden es anstrengend, immer
                                              staltung.                                        sorgt für so manches Aha-Erlebnis.                                        metern, haben Sie Ihr Ziel in genau einer Stunde       an diesem Tag erledigt werden sollen. In weiterer      erreichbar zu sein, und über die Hälfte fühlen
                                                  Zu den Highlights, die den vielen Bewe-         Neben dem Show- und Aktivprogramm                                      erreicht.                                              Folge wird jeder Punkt der Liste einem von vier        sich durch ihr Handy vom Lernen abgelenkt. Ei-
                                              gungshungrigen präsentiert wurden, zählten       gab es wie immer zahlreiche Gesundheits-                                      Können Sie allerdings 54 Minuten lang nur          „Ablagefächern“ zugeordnet.                            ne ständige Erreichbarkeit - beruflich und privat
                                              beispielsweise die Trendsportart Roundnet,       infos – etwa Ernährungsberatung, Physio-                                  90 km/h fahren, dann müssten Sie die restlichen            Höchste Priorität haben alle Aufgaben, die         - kann jegliche Zeitplanung über den Haufen
                                              eine Mischung aus Volleyball und Squash,         therapie, verschiedene Vorsorgeprogram-                                   sechs Minuten 190 km/h fahren, nur um noch in          sehr dringend und sehr wichtig sind (1). Bricht        werfen. Dass dies das Stressempfinden noch
                                              sowie ein Surf-Simulator, der so manchen         me, die „Rauchfrei in 6 Wochen“-Seminare                                  einer Stunde am Ziel zu sein. Hier entsteht be-        ein Feuer aus, muss das sofort und vollständig         mehr verstärkt, liegt auf der Hand. Was also tun?
                                              ziemlich schnell aus dem Gleichgewicht           und die neue Sturzprophylaxe für Seniorin-                                reits der besagte Zeitstress. Zeit, die Sie aufgrund   gelöscht werden. Alles andere ist in diesem Mo-        Bewährt hat es sich, bewusste Online-/Offline-
Im Gleichgewicht: STGKK-Obmann Josef Harb     brachte. Ein Comeback feierte der gute alte      nen und Senioren, die von der STGKK seit                                  einer Pause oder langsameren Fahrens verloren          ment unwichtig.                                        zeiten und Entspannungsmaßnahmen ohne
und Generaldirektorin Andrea Hirschenberger   Hula-Hoop-Reifen, der als Fitnessgerät           kurzem angeboten wird.                                                    haben, können Sie kaum noch einholen. Ohne                 Die zweite Priorität sollten Aufgaben bekom-       Handy einzuplanen sowie Telefone, wenn mög-
                                                                                                                                                                         Puffer wird die kleinste Verzögerung Stress brin-      men, die sehr wichtig sind, aber nicht so drin-        lich, zwischendurch umzuleiten, um nicht gestört
                                                                                                                                                                         gen.                                                   gend (2). Hierzu zählen z.B. regelmäßige Pau-          zu werden und Arbeiten abschließen zu können.
                                                                                                                                                                                                                                sen, Vorsorgeuntersuchungen, Unfallverhü-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       In diesem Sinne: Setzen Sie Prioritäten, planen
                                                                                                                                                                         Was ist also die Lösung? Großzügige Pufferzei-         tungs-Maßnahmen im Betrieb. Werden diese
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Sie Pufferzeiten ein und reduzieren Sie Handy-
                                                                                                                                                                         ten einplanen – sowohl bei (Dienst-)Reisen, als        Aufgaben erledigt, ist die Gefahr kleiner, von
                                                                                                                                                                                                                                                                                       zeiten auf das notwendige Mindestmaß. Sie wer-
                                                                                                                                                                         auch bei Arbeiten im Büro. Als gute Faustregel         plötzlichen Krankheiten oder Unfällen über-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       den sehen, der Stress lässt nach und Sie schaffen,
                                                                                                                                                                         im Büro haben sich 40 Prozent bewährt. Kann            rascht zu werden. Wer sich um wichtige Aktivi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       was Sie sich vornehmen.
                                                                                                                                                                         man davon ausgehen, dass eine Projektarbeit in         täten früh kümmert, wird weniger dringende und
                                                                                                                                                                         einer Stunde fertig ist, dann hängen Sie zur Si-       wichtige Probleme haben. Es lohnt sich, solche
                                                                                                                                                                         cherheit noch 20 bis 30 Minuten an Pufferzeit          Arbeiten regelmäßig anzugehen und jede Woche
                                                                                                                                                                         dran. Bei Reisen sollten Sie vorab die Mindest-        Zeit dafür einzuplanen.
                                                                                                                                                                         zeit z.B. mit Routenplanern überprüfen und auch            Aufgaben, die dringend, aber nicht wichtig
                                                                                                                                                                         hier etwas großzügiger planen.                         sind, können idealerweise delegiert werden (3).
                                                                                                                                                                             Die sicherste Art, seine Leistungsfähigkeit            Zu Aufgaben, die nicht wichtig und nicht
                                                                                                                                                                         einzuschätzen ist, aus Erfahrung zu lernen. Die        dringend sind zählen z.B. Zeiten des planlosen
                                                                                                                                                                         Erfahrung zeigt beispielsweise, ob ungestörtes         Internetsurfens, aber auch Aktivitäten, die Spaß
                                                                                                                                                                         Arbeiten möglich ist. Bei permanenten Telefon-         machen, wie der Austausch mit Freunden. Die-
                                                                                                                                                                                                                                                              se sollten Sie fürs
                                                                                                                                                                                                                                                              erste zurückstellen
                                                                                                                                                                                                                                                              und erst dann ange-
                                                                                                                                                                                                                                                              hen, wenn alles an-
                                                                                                                                                                                                                                                              dere erledigt ist bzw.
                                                                                                                                                                                                                                                              die Zeiten ruhiger
                                                                                                                                                                                                                                                              sind (4).
                                                                                                                                                                                                                                                                  Vergessen Sie
                                                                                                                                                                                                                                                              auch bei der Priori-
                                                                                                                                             Entgeltliche Einschaltung

                                                                                                                                                                                                                                                              tätensetzung nicht
                                                                                                                                                                                                                                                              auf Zeitpuffer. 30 bis   Arbeitspsychologin Mag. Dr. Sylvia Peißl
                                                                                                                                                                                                                                                              40 Prozent der Zeit      Telefon: 059393-33719
                                                                                                                                                                                                                                                              sollte     ungeplant     sylvia.peissl@auva.at · www.auva.at
                                                                                                                                                                                                                                                              bleiben, um auf Un-
                                                                                                                                                                                                                                                              erwartetes reagieren
                                                                                                                                                                                                                                                              zu können.

JOURNAL GRAZ 20 · OKTOBER 2019                                                                                                                                                                                                                                                                   OKTOBER 2019 · JOURNAL GRAZ 21
Sie können auch lesen