Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
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Editorial Inhalt Editorial von Esther Kamm, Rektorin 2 Editorial von Regierungsrat Stephan Schleiss 3 Hochschulleitung4–6 Leistungsbereich Ausbildung 7–9 Leistungsbereich Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung 10–12 Leistungsbereich Forschung & Entwicklung 13–15 Ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsprojekte 16–17 Veranstaltungen an der PH Zug 18–21 Ausgewählte Publikationen 22–26 Esther Kamm Übersicht Forschungs- und Entwicklungsprojekte 27–30 Erfolgsrechnung, Personalstatistik, Übersicht Mobilitätsaktivitäten 31 Studierendenstatistik32 Statistiken Vorbereitungskurs und Weiterbildung 33 Organigramm34 Impressum36 Vom Analogen ins Digitale Liebe Leserin, lieber Leser Hochschulratspräsident Stephan Schleiss schreibt in seinem oder via Videokonferenz an. Das Angebot stiess auf grossen Editorial (S. 3), dass wir Covid-19 beim Namen nennen müssen, Anklang und wird in dieser Form auch in Zukunft beibehalten. auch wenn wir über dieses Thema eigentlich gar nichts mehr Der Leistungsbereich Forschung & Entwicklung erzielte mit lesen wollen. den zwei Covid-19-Projekten «Chancen trotz Corona» und Tatsache ist, dass Covid-19 auch an der PH Zug das dominante «Schul-Barometer» national und international grosses (Medien-) Thema im Jahr 2020 war (S. 4–6). Der Leistungsbereich Ausbil- Interesse (siehe S. 13–15). dung musste den Lehrbetrieb kurzfristig vom Präsenzunterricht Zum Glück gab es an der PH Zug auch ein Leben neben Co- auf digitale Lehr- und Lernformen umstellen (S. 7–9). Da beim vid-19. Mit der Reorganisation des Leistungsbereichs Weiter- ersten Lockdown auch die gemeindlichen Schulen auf Fern- bildung, Dienstleistungen & Beratung, der neuen Professur unterricht wechseln mussten, fanden die Praktika der Studie- «Mathematisches Denken und Lernen (MaDeL)» und der Do- renden nicht im gewohnten Rahmen statt: Die Studierenden zentur «Deutsch als Zweitsprache (DaZ)» sowie den drei neuen unterstützten die Schulen beim Aufbau ihres Fernunterrichts Kommissionen für Diversity, Nachhaltigkeit und Qualität machte und konnten so viel Neues lernen. die PH Zug einen wichtigen Schritt in Richtung «Profilbildung». Auch die Weiterbildungsangebote konnten nicht mehr im Weitere Meilensteine waren die Anmeldung zur Akkreditierung Präsenzunterricht stattfinden. Beim ersten Lockdown mussten HFKG und die Schaffung des Repositoriums «ZuRo» für Open- die meisten Kurse abgesagt bzw. auf einen späteren Zeitpunkt Access-Publikationen. verschoben werden (S. 10–12). Im Verlauf der Zeit wurden aber Dass das Leben an der PH Zug trotz Covid-19 nicht stillstand, immer mehr Weiterbildungsangebote online durchgeführt und zeigen auch die zahlreichen Forschungs- und Entwicklungspro- so fanden im Studienjahr 2020/21 dennoch 179 Kurse statt jekte (S. 16–17 und S. 27–30) und Publikationen (S. 22–26), die (2019/20: 198). im Jahr 2020 erschienen sind. Krisen bieten immer auch Chancen: Rasch den neuen Begeben- heiten anpassen konnte sich die Beratungsstelle für Bildungs- Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. fachleute. Sie bot ihre Beratungsgespräche neu telefonisch Esther Kamm, Rektorin Die PH Zug 2020 in Kürze • 348 Studierende (87 Studiengang Kindergarten/Unterstufe, • Ertrag: 20,760 Mio. CHF 252 Studiengang Primarstufe, 9 Diplomerweiterungsstudium) • Gewinn: 801 000 CHF • 88 Studierende Vorbereitungskurs • Vierfacher Leistungsauftrag: Ausbildung, Weiterbildung, • 2078 Anmeldungen Weiterbildungskurse Dienstleistungen & Beratung, Forschung & Entwicklung (1121 Lehrpersonen mit mindestens 1 Anmeldung) • Zwei Forschungsinstitute und ein Zentrum: Institut für Bildungs • 120 Mitarbeitende (81.3 VZÄ) management und Bildungsökonomie IBB, Institut für internationale • Aufwand: 19,959 Mio. CHF Zusammenarbeit in Bildungsfragen IZB, Zentrum Mündlichkeit ZM 2
Die Dinge beim Namen nennen Fast niemand nennt Voldemort – den Böse- Dass gewisse strategische Projekte nicht wie wicht bei Harry Potter – beim Namen und auch geplant angegangen und umgesetzt werden Putin soll den Namen seines schärfsten Kriti- konnten, liegt auf der Hand. Aufgeschoben ist kers meiden wie der Teufel das Weihwasser. nicht aufgehoben! Ich bin felsenfest überzeugt, Aber was sein muss, muss sein. Das elende dass dies auch der Kanton als Geldgeber, als Coronavirus muss hier prominent beim Namen Besteller so sieht. Als Präsident des Hoch- genannt werden, obwohl wir es schon fast schulrats stelle ich fest, dass der PH Zug das nicht mehr hören können. Krisenmanagement sehr gut gelungen ist. Das Coronavirus hat den ganzen Tertiärbereich Ausbildung und Abschlüsse konnten sicherge- und damit auch die PH Zug empfindlich getrof- stellt werden, die PH Zug war in der Krise auch Stephan Schleiss fen. Das Coronav irus hat die ganze Gesell- gegen aussen gut sichtbar und vernetzt. So schaft empfindlich getroffen. Dramatisch sind muss es sein. Auch gutes Krisenmanagement die Auswirkungen insbesondere dort, wo fak- und das riesige Engagement auf allen Ebenen – tisch Berufsverbote ausgesprochen wurden. Im von der Rektorin bis zum Hausdienst – müssen Bildungsbereich war und ist dies Gott sei Dank beim Namen genannt werden. Es sei an dieser kaum der Fall. Trotzdem hielt das Coronavirus Stelle im Namen des ganzen Hochschulrats auch die PH Zug auf Trab und wirbelte die ganz herzlich verdankt. Agenda gehörig durcheinander. Glücklicher- weise blieb den gemeindlichen Schulen nach Landammann Stephan Schleiss dem Lockdown im Frühling 2020 ein zweiter Präsident Hochschulrat erspart, sodass die Praktika der Studentinnen und Studenten für den Rest des Jahres im Präsenzmodus stattfinden konnten. Da Lehre- rinnen- und Lehrerbildung in vielen Bereichen auf Präsenz angewiesen ist, machte die PH Zug auch von den Ausnahmeregelungen des Bundes Gebrauch. Die PH Zug fand aber nicht nur für sich selbst gute Lösungen, sondern stand in der Krise auch den gemeindlichen Schulen zur Seite. Online wurde Unterrichts- material bereitgestellt. Primarschülerinnen und Primarschüler wurden bei der Schliessung von Lernlücken, die der Fernunterricht geris- sen hatte, unterstützt. 3
Aus der Hochschulleitung: Betriebskontinuität und Diplomabschlüsse als oberste Ziele Das Thema Covid-19 hat die PH Zug im Jahr Lockdown abgesagt, einige davon konnten 2020 stark geprägt. Die rasche Umstellung aber bereits im Distance Learning durch- auf digitale Lehr- und Lernformen in Aus- und geführt werden. Die Beratungsstelle für Weiterbildung, die Unterstützung der Schu- Bildungsfachleute konnte sich den neuen len im Fernunterricht und neue Formen der Begebenheiten rasch anpassen und bot ihre Online-Zusammenarbeit standen dabei im Mit- Beratungsgespräche neu telefonisch oder via telpunkt. Wichtigstes Ziel war, dass die Studie- Videokonferenz an. Das Angebot stiess auf renden des letzten Semesters ihre Ausbildung grossen Anklang und wird in dieser Form auch erfolgreich abschliessen konnten. in Zukunft beibehalten. Zu Beginn des Lockdowns ging es auch darum, Covid-19: Lockdown und Betriebskontinuität die passende Infrastruktur für den Fernunter- im Frühling richt und für die Arbeit im Homeo ffice bereitzu- Am Freitag, 13. März, entschied der Bundes- stellen. Für die PH Zug war es ein grosser Vor- rat, dass an den (Hoch-)Schulen ab Montag, teil, dass sie bereits mit der Palette von Office 16. März kein Unterricht vor Ort mehr statt- 365 arbeitete und Apps wie Teams, OneNote, finden darf. Die PH Zug musste sich innert OneDrive oder Stream zur Verfügung standen kurzer Zeit so organisieren, dass der Betrieb und alle Dozierenden und Studierenden mit jederzeit gewährleistet war, auch wenn die Laptops ausgerüstet waren. Gebäude für Studierende und Externe nicht mehr zugänglich waren und die meisten Mit Erste Lockerungen und Diplomfeier arbeitenden ins Homeoffice wechselten. Vor im Sommer Ort blieben die ICT, die Mediothek und die Ab dem 11. Mai durfte der Unterricht im Kan- Kanzlei als Drehscheibe. ton Zug wieder an den gemeindlichen Schulen Eine besondere Herausforderung war die stattfinden und die Studierenden konnten ab Umstellung des Lehrbetriebs auf digitale Lehr- diesem Zeitpunkt ihre Praktika im gewohnten und Lernformen. Die Dozierenden und Studie- Rahmen durchführen. Die PH Zug öffnete ihr renden machten sich mit digitalen Tools wie Gebäude am 8. Juni für Studierende und Exter- Teams, Zoom oder Padlet bekannt. Da beim ne und erfreulicherweise konnte am 23. Juni ersten Lockdown auch die gemeindlichen die Diplomfeier im Theater Casino Zug unter Schulen auf Fernunterricht umstellen muss- Einhaltung der Schutzmassnahmen durchge- ten, fanden die Praktika der Studierenden in führt werden. Form von Fernunterricht statt. Der Lerneffekt war dennoch sehr hoch. Die Studierenden er- «Normaler Studienbeginn» und zweite Welle lebten eins zu eins mit, wie Schule angesichts Zu Beginn des Herbstsemesters konnte ein einer Krise neu organisiert werden muss. Teil der Veranstaltungen an der PH Zug vor Ort Auch die Weiterbildungsangebote konnten stattfinden, was für die neuen Studierenden nicht mehr im Präsenzunterricht stattfinden. besonders wichtig war, weil sie ihre Kommilito- Die meisten Kurse mussten beim ersten ninnen und Kommilitonen sowie Dozierenden persönlich kennenlernen konnten. Doch die Freude war von kurzer Dauer, da im Oktober alle Schweizer Hochschulen wieder auf Fernunterricht umstellen mussten. Auch wenn die PH Zug nach dem ersten Corona- Lockdown gewappnet war, bedeutete die erneute Umstellung von Präsenz- auf Fern- unterricht für Studierende und Mitarbeitende wiederum eine grosse Herausforderung. Erfreulich war, dass gewisse Module weiterhin vor Ort stattfinden konnten. Der Bund hat in seiner Covid-19-Verordnung festgehalten, dass Präsenzunterricht in Unterrichtsfächern wie Sport, Musik oder Technisches Gestalten mög- lich ist. Auch die Praktika an der Volksschule konnten die Studierenden wieder wie geplant Kleines Virus mit grossen Folgen. absolvieren. 4
Fazit Covid-19 In Anbetracht der grossen Herausforderungen bezüglich Pandemie kann die PH Zug folgendes Fazit ziehen: • Das Krisenmanagement rund um Covid-19 hat sehr gut funktioniert. Die PH Zug konnte rasch auf die sich ständig verändernde Lage reagieren. • Wie an anderen Bildungsinstitutionen kam es auch an der PH Zug zu einem grossen Digitalisierungsschub. • Krisen bieten Chancen: An der PH Zug sind während der Coronazeit bemerkenswerte Projekte entstanden. Allen voran das Schul- Barometer am Institut für Bildungsmanage- ment und Bildungsökonomie (IBB), das auf sehr grosses internationales Medienecho stiess (Schul-Barometer.net). In der breit angelegten Studie hat das IBB die Aus- wirkungen von Corona auf die Schule in der Schweiz, Deutschland und Österreich Leerer Hörsaal im Frühling 2020. erforscht. zu schärfen. Mit der neuen Professur «Mathe- Im Projekt «Chancen trotz Corona» des matisches Denken und Lernen (MaDeL)» und Instituts für internationale Zusammenarbeit der Dozentur «Deutsch als Zweitsprache (DaZ)» in Bildungsfragen (IZB) unterstützten PH- machte die PH Zug einen wichtigen Schritt in Studierende Primarschüler*innen beim Aus- Richtung «Profilbildung». Die drei Kommissio gleichen von Bildungsnachteilen, die sich nen Diversity, Nachhaltigkeit und Qualität hat durch den Fernunterricht verschärft hatten. die PH Zug mit Blick auf die institutionelle Das Engagement ist nicht nur auf grosses Akkreditierung nach HFKG auf- bzw. ausge- Interesse bei den Studierenden gestossen, baut. Erfreulich ist, dass wir voraussichtlich ab sondern traf exakt das Bedürfnis von Fami- Herbst 2021 unseren Studierenden zahlbaren lien und Lehrpersonen hinsichtlich indivi Wohnraum in unmittelbarer Nähe der PH Zug dueller Unterstützung – auch im Hinblick auf zur Verfügung stellen können (siehe S. 9). die Zeit nach dem Fernunterricht. Auf positives Echo stiess des Weiteren Neu organisiert: Weiterbildung, die von der Fachschaft Fremdsprachen Dienstleistungen & Beratung (WDB) für den Fernunterricht erstellte Plattform Ebenfalls strategisch neu ausgerichtet wurde fremdsprachen.phzg.ch. Hilfreiche Unter- der bisherige Leistungsbereich Weiterbildung & lagen für den Englisch- und Französischun- Beratung. Seit 1. Oktober 2020 tritt er als terricht für die Primarstufe, die Classroom «Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung Language Posters und die Affiches langage (WDB)» auf. Neben den bisherigen Bereichen de classe, booklets for native speakers «Weiterbildung» und «Beratungsstelle für sowie booster booklets für schwächere Bildungsfachleute» wurde der «Geschäftsbe- Lernende fanden grossen Anklang. reich Dienstleistungen» aufgebaut. Das bereits Und das Wichtigste zu guter Letzt: Die PH Zug bestehende Dienstleistungsangebot der PH Zug hat engagierte, verständnisvolle Studierende wurde an einem Ort zentral gebündelt und und Mitarbeitende, die mit grossem Verant- durch neue Angebote ergänzt und erweitert. wortungsbewusstsein und Engagement die Umstellung der Lehre auf Fernunterricht bzw. Akkreditierung HFKG die Regelungen des Schutzkonzeptes mitgetra- Mit der Zulassung zum Verfahren durch den gen haben. Herzlichen Dank dafür! Schweizerischen Akkreditierungsrat hat sich die PH Zug offiziell auf den Weg gemacht, Im Jahr 2020 Profil weiter geschärft den Akkreditierungsprozess nach HFKG zu Covid-19 hielt die PH Zug nicht davon ab, ihr durchlaufen. Im 2020 hat die Projektgruppe Profil gemäss der Strategie 2019–2026 weiter intensiv an der Erstellung des Selbstbeur- 5
QM an der PH Zug Die PH Zug lebt ein integriertes Qualitätsma- nagement (QM) und will sichtbar machen, wie sie sich mit dem Thema «Qualität» auseinandersetzt. Beachten Sie die jeweiligen Infoboxen in diesem Tätigkeitsbericht (S. 9, 12, 15). Das QM bildet einen Bestandteil der allgemeinen Managementaufgabe und wird in erster Linie in den Leistungsbereichen und Bereichen umgesetzt und verantwortet. Den Rahmen dazu bildet das umfassende QM-Konzept der PH Zug. Der QM-Be- richt der PH Zug orientiert über die Qualitätsent- wicklungen in den verschiedenen Organisations- einheiten, stellt Steuerungswissen zur Verfügung und benennt QM-Projekte. Gleichzeitig dient er als Grundlage für die QM-relevanten Aspekte im Geschäftsbericht zuhanden des Kantons Zug. Im 2020 verabschiedete der Hochschulrat das Konzept «Qualitätsmanagement an der PH Zug» und den «QM-Bericht 2019». Der Unterricht fand vorwiegend im Digitalen statt. teilungsberichtes sowie an der Planung der Ausblick externen Begutachtung der PH Zug durch eine Covid-19 wird die PH Zug auch im 2021 weiter fünfköpfige Expertengruppe gearbeitet. Wenn beschäftigen. Die Hochschulleitung ist über- alles planmässig verläuft, wird die PH Zug im zeugt, dass Studierende und Mitarbeitende Jahr 2021 die HFKG-Akkreditierung erlangen. diese grosse Herausforderung weiterhin sehr gut meistern werden. Als nächster wichtiger Internationalisierung gestärkt Meilenstein steht die Akkreditierung HFKG an. Der Bereich der internationalen Austauschak- Wir sind zuversichtlich, diese im Jahr 2021 zu tivitäten war 2020 stark von der Covid-19-Pan- erhalten. demie betroffen. Zahlreiche Studierenden- und Personalmobilitäten konnten nicht wie geplant Im Namen der Hochschulleitung: Esther durchgeführt werden. Erfreulicherweise Kamm, Rektorin; Clemens Diesbergen, fanden aber verschiedene Praktika im Rahmen Prorektor; Roger Blättler, Verwaltungsleiter des neuen Programms Nationaler Lehrperso- nenaustausch sowohl in Zug wie auch in der Weiterführende Informationen: phzg.ch Westschweiz statt. Ein Erfolg war zudem der positive Förderentscheid der Nationalagentur Movetia im Rahmen des internationalen Pilot- programms für gegenseitige Studienreisen mit der Kadri Zeka University im Kosovo, an denen jeweils etwa 15 Studierende teilnehmen. Im 2020 wurde zudem ein Internationalisie- rungsfonds geschaffen, der künftig Partner- schaftsprojekte der Fachschaften unterstützt. Ebenfalls wurde ein darauf abgestimmtes Konzept zur Weiterentwicklung der Partner- schaften entwickelt. Ein Meilenstein wurde Ende des Jahres mit der Verabschiedung der neuen Internationalisierungsstrategie 2021–26 erreicht. Diese setzt neue Schwerpunkte insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. 6
Und plötzlich läuft es ganz anders – Bericht der Ausbildungsleitung Es liegt auf der Hand, dass die Corona-Mass- tikumswochen waren absolviert – was nun? nahmen der Behörden für den Leistungsbereich Kurz nach der Kommunikation des Bundesrats Ausbildung das weitaus prägendste Thema im trafen jedoch bereits die ersten E-Mails aus Jahr 2020 waren. Immer wieder waren kurzfris- unseren Kooperationsschulen ein mit dem Hin- tige Anpassungen an neue Rahmenbedingungen weis, dass die Studierenden jetzt erst recht ge- notwendig. Projekte mussten in den Hinter- braucht würden. Ihre Mitarbeit war bei der Um- grund treten und erlitten Verzögerungen. Ande- stellung auf Fernunterricht, aber auch in der rerseits konnte viel Neues gelernt und zahlrei- Schüler*innen-Betreuung etc. gefragt. Es gab che kreative Lösungen für den Umgang mit den also keinen Praktikumsabbruch, sondern eine neuen Herausforderungen konnten entwickelt Fortsetzung unter stark veränderten Rahmen- werden. Durch ausserordentliches Engagement bedingungen. Selbstverständlich mussten die der Mitarbeitenden in allen Funktionen gelang Vorgaben seitens der Praxisleitung angepasst es, den Studienbetrieb auf zielführende Art und und pragmatische Lösungen dazu erarbeitet Weise aufrechtzuerhalten und viele der geplan- werden, wie das Praktikum auch formal korrekt ten Entwicklungen trotzdem voranzubringen. abgeschlossen werden konnte. Die Lehre wurde für eine Woche ausgesetzt, Studienbetrieb unter Corona-Bedingungen damit die Dozierenden den Wechsel zum Die Schliessung der Schulen aller Stufen Mitte Fernunterricht aufgleisen konnten und auch März 2020 durch Beschluss des Bundesrats die Studierenden Zeit hatten, sich in die neue hatte als behördliche Massnahme eine Dimen- Situation einzufinden. Eine besondere Heraus- sion, wie sie wohl die allermeisten von uns forderung stellte sich für die Fächer Gestal- in ihrem Berufsleben noch nie erlebt hatten. ten, Sport und Musik, bei denen praktisches Auch wenn sich eine gewisse Wahrscheinlich- Handeln einen grossen Teil des Studiums keit dazu bereits vorher abgezeichnet hatte, ausmacht. Kreative Ideen, wie auch im Fern- war es doch ein plötzlicher und einschnei- unterricht wirksam gelehrt und gelernt werden dender Moment, als der Entscheid an jenem kann, waren überall gefragt, in diesen Fächern Freitagnachmittag kommuniziert wurde. Die aber ganz besonders. Die Lösungen reichten grösste Sorge aus Sicht der Ausbildungsleitung von neuartiger Nutzung digitaler Aufzeich- bestand zunächst in der Frage, ob bzw. wie nungsmöglichkeiten über den direkten Online- die Studierenden des letzten Semesters ihr Unterricht bis hin zum Versand von analogem grosses Abschlusspraktikum (Berufsprakti- Kleinmaterial, das anstelle der üblichen, in der kum) abschliessen können, wenn die Schulen Werkstatt vorhandenen Materialien konkretes geschlossen sind. Erst zwei der fünf Prak- Handeln ermöglichte. Prorektor Clemens Diesbergen überprüfte an der Diplomfeier, ob der vorgeschriebene Sicherheitsabstand eingehalten wurde. 7
Allen Beteiligten wurde ein hohes Engagement eine richtige Feier. Damit die Angehörigen abverlangt, damit Lehren und Lernen auch so auch einen Eindruck davon erhalten konnten, gelingen konnten. Im Verlaufe des Semesters stellte die PH Zug zahlreiche schöne Fotos zur galt es zudem, für die weiteren Praktika an Verfügung. gepasste Vorgaben und für die verschiedenen Prüfungen neue Formen zu entwickeln. Wie Im Herbst nicht einfacher aber würde es mit der Diplomfeier aussehen? Mit grossem Aufwand wurde für das Herbst- semester 2020 die Lehre der Ausbildung auf Und doch eine Diplomfeier im Halbgruppenunterricht umgestellt in der Hoff- Theater Casino Zug nung, damit das Semester möglichst bis zum Dass eine Diplomfeier im üblichen Rahmen mit Schluss mit Präsenzunterricht durchführen zu 500 bis 600 Personen nicht möglich sein wür- können. Das komplexe Setting mit im Wechsel de, zeichnete sich schon bald ab. Lange war einer Gruppenhälfte vor Ort und der anderen es ungewiss, ob überhaupt eine Feier vor Ort zu Hause war organisatorisch äusserst aufwän- stattfinden kann. Im wiederholten Austausch dig und sowohl für Studierende als auch für mit dem Vorstand der Studierendenorganisa- Dozierende eine sehr grosse Herausforderung. tion (StudOrg) wurden verschiedene Varianten Bezogen auf die Belastungssituation war der geprüft. Für die Studierenden hatte Priorität, Beschluss, ab November an allen Hochschu- sich vor dem Austritt nochmals mit den Kolle- len wieder auf Fernunterricht umzustellen, ginnen und Kollegen treffen zu können. Wäh- für die Beteiligten eine Erleichterung. Anders rend grosse Hochschulen alle Feiern schon als im Frühling liess die neue Verordnung des früh absagen mussten, nutzten wir die Chance Bundesrats Ausnahmen für Präsenzunterricht unserer überschaubaren Grösse und liessen zu. Fächer wie Gestalten, Sport und Musik den endgültigen Entscheid über die Form so durften vor Ort unterrichtet werden, weil sie lange wie möglich offen. So gelang es, im Juni im Fernunterricht nicht zielführend bearbeitet zum ursprünglichen Termin doch noch eine werden können. Es gelang in der Abwägung Feier vor Ort durchzuführen. Es war die erste zwischen gesundheitlichen Risiken einerseits Veranstaltung, die im Casino Theater Zug nach und Ansprüchen an die Ausbildungsqualität dem Lockdown überhaupt wieder stattfand. andererseits, in diesen Fächern Präsenz Nicht wie üblich im Theatersaal, sondern im unterricht weitgehend aufrechtzuerhalten. Hochschulratspräsident Stephan Festsaal und leider ohne die Angehörigen der Sowohl die betroffenen Dozierenden als auch Schleiss überreichte die Diplome vorschriftsgemäss mit Hand Diplomandinnen und Diplomanden – aber doch die Studierenden schätzten diese Möglichkeit schuhen. grossmehrheitlich sehr. Die Perspektive, nach dem Herbstsemester 2020 wohl auch noch ein drittes Semester vorwiegend im Fernunterricht durchführen zu müssen, erfüllt Dozierende, Studierende und auch die Ausbildungsleitung mit einer gewissen Sorge. Zwar können aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen viele neue Möglichkeiten des Lehrens und Lernens kennengelernt und erprobt werden. Ein Teil dieser Möglichkeiten wird die Lehre auch weiterhin anreichern, wenn wieder normalere Bedingungen herrschen. Aber auch wenn von allen Beteiligten sehr hohes Engage- ment eingebracht wird, sind auf die Dauer im Fernunterricht nicht dieselben Lernwirkungen zu erzielen wie durch eine gute Mischung von Präsenz- und Selbststudium. Welches sind die Kernanliegen pro Fach? Im Rahmen der Arbeits- und Weiterbildungs- tage des Kollegiums der Ausbildung wurden im vorangehenden Jahr Fragen nach der Sinn- 8
haftigkeit des Lehrbetriebs, zum Umgang mit Projekt «Studentisches Wohnen» der Stofffülle und zu einem Umgang zwischen Nicht nur Schwieriges wie beispielsweise die Dozierenden und Studierenden auf Augenhöhe Corona-Massnahmen, sondern auch Erfreu- bearbeitet. An die Frage des Umgangs mit liches kommt manchmal unerwartet von aus- der Stofffülle und die von Studierenden und sen auf die PH Zug zu. So war es eine grosse Dozierenden immer wieder monierte Menta- und sehr schöne Überraschung, als sich ein lität des Abarbeitens von Aufträgen anstelle Vertreter des Salvatorianer Ordens in Zug bei von vertieftem, sinnerfülltem Lernen schloss der Hochschulleitung meldete mit der Anfrage, in diesem Jahr das Projekt an, für jeden ob die PH Zug ihr Wohnheim erwerben möchte, Fachbereich die wichtigsten Kernanliegen zu um ein Studierendenwohnheim zu betreiben. bestimmen und zu beschreiben. So wurde wie- Schon seit längeren Jahren beschäftigte das derholt an den erziehungswissenschaftlichen Anliegen von günstigem Wohnraum für Stu- und fachdidaktischen Prinzipien gearbeitet, die dierende die Leitung der PH Zug. Nun schien eine Absolventin bzw. ein Absolvent der hier eine Lösung von aussen zu kommen. PH Zug aus der Ausbildung im einzelnen Fach Zwar kann die PH Zug keine Liegenschaften bereich mitnehmen soll. Es galt, sich auf die erwerben. Nach einem längeren Weg der Lö- zehn wichtigsten Punkte zu beschränken sungssuche zeichnete sich jedoch ab, dass der und dabei im Auge zu behalten, was von Verein Maria Opferung, auf dessen Gelände einer Lehrperson in den ersten Berufsjahren das betreffende Gebäude im Baurecht steht, realistischerweise erwartet werden kann. Die bereit war, das Gebäude zu erwerben und es Auseinandersetzung um die Frage, was denn der PH Zug längerfristig zum Betreiben einer die zentralen bzw. prioritären Kernanliegen im Wohngemeinschaft zu vermieten. Die Ver- jeweiligen Fach sind, führte in vielen Fach- handlungen sind weit fortgeschritten und eine schaften zu einer angeregten Auseinander Gruppe Studierender erhält im Rahmen eines setzung mit den Ansprüchen des eigenen Fachs. Wahlmoduls Gelegenheit, Grundlagen für ein Ziel der noch nicht abgeschlossenen Arbeit Betriebskonzept und Regeln des Zusammenle- ist es, einerseits ein internes Instrument zum bens zu erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass Kommunizieren dieser Ansprüche unter den an es aller Voraussicht nach möglich wird, ab dem der Ausbildung Beteiligten zu entwickeln und Herbstsemester 2021 Studierenden zahlbaren andererseits eine Leitlinie für Schwerpunktset- Wohnraum in unmittelbarer Nähe der PH Zug zungen genauso wie für inhaltlichen Verzicht zur Verfügung zu stellen. im eigenen Fach zu gewinnen. Clemens Diesbergen Mediendidaktische Weiterentwicklung Prorektor und Leiter Ausbildung Ein Strategieziel der Ausbildung war und ist die Weiterentwicklung der Hochschullehre Weiterführende Informationen: ausbildung.phzg.ch unter Einbezug der digitalen Möglichkeiten. Dazu wurde sowohl eine mediendidaktische Beratung eingerichtet als auch ein Gremium «Lehr-, Lernentwicklung» gebildet, in das jeder Fachbereich eine Vertretung delegiert und in dem bei Interesse auch Vertretungen ande- Dozierendenbefragung und Einbezug Kooperationsschulen rer Leistungsbereiche mitwirken. Angesichts Im Qualitätsmanagement der Ausbildung wurden im vergangenen des plötzlichen Zwangs zur Umstellung auf Jahr zwei neue Elemente eingeführt und damit wichtige Perspektiven Fernu nterricht wurde in der Anwendung auf die Ausbildungsqualität ergänzt. Erstmals wurden mittels einer Fragebogenerhebung die Dozierenden zu ihrer Einschätzung des Aus- digitaler Tools vieles dazugelernt. Seitens bildungsganzen und zu einzelnen strukturellen Elementen der Aus- der mediend idaktischen Beratung erfolgten bildung befragt. Die Fragen waren weitgehend analog zu solchen aus Hilfestellungen auf verschiedenen Ebenen, der Austrittsbefragung der Studierenden, was interessante Vergleiche unterstützt durch die Kollegen der ICT bei den zwischen Studierenden- und Dozierendeneinschätzungen ermöglich- te. Eine entsprechende Diskussion der Ergebnisse fand im Rahmen technischen Fragen. So gelang es allmählich, des Weiterbildungstages im August statt. Ebenfalls neu einbezogen in der digitalisierten Lehre den Unterricht über wurde die Perspektive der Rektorinnen, Rektoren und Schulleitenden den Notfallmodus hinaus weiterzuentwickeln unserer Kooperationsschulen, die zu ihren Erfahrungen mit Absolvie- und auch Leitlinien für ein lernunterstützendes renden der PH Zug befragt wurden und dieser ein erfreuliches Zeugnis ausstellten. Vorgehen in schriftlicher Form zu erarbeiten. 9
Neu organisiert: Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung (WDB) Per 1. Oktober 2020 wurde der Leistungsbe- (TGS/SEB) ihre Weiterbildung erfolgreich reich reorganisiert und tritt fortan als «Weiter- abschliessen und ihr Zertifikat entgegenneh- bildung, Dienstleistungen & Beratung» (WDB) men. Anfangs September 2020 startete der auf. Neben den bisherigen Bereichen «Weiter- 15. Durchgang mit 25 Teilnehmenden aus den bildung» und «Beratungsstelle für Bildungs- Kantonen Luzern, Zug und Schwyz. fachpersonen» wurde der Geschäftsbereich «Dienstleistungen» aufgebaut. Weiterbildung Sek I plus Die gemeindeweise Umsetzung des Projekts WEITERBILDUNG UND Sek I plus endet nach sechsjähriger Laufzeit mit dem Schuljahr 2020/21 und geht – nach ZUSATZAUSBILDUNGEN dessen Evaluation und Folgebeschlüssen Angebote W&B 2020/21 des Bildungsrates – über in den angepassten Planmässig wurden die Angebote 2020/21 regulären Betrieb. Mit dem Projektabschluss wiederum auf die Unterstützung der Lehr- werden das Kursleitungsteam aufgelöst und personen und Schulen zur Einführung des die Kurse inklusive der speziell entwickelten Lehrplans 21 ausgerichtet. Die Ende April Lernplattform mit Filmbeispielen zur Umset- publizierten rund 300 Weiterbildungskurse – zung der Elemente der Sek I plus ins reguläre teilweise in Zentralschweizerischer Koopera- Angebot überführt. tion – bildeten den Abschluss der dreijährigen Schwerpunktsetzung (kompetenzorientierter Weiterbildung KomIn Unterricht, Lehrplan 21, Sek I plus, Medien und Im September 2020 starteten zehn Teilneh- Informatik). Unplanmässig war dann jedoch mende aus den Bereichen Kita, Spielgruppe bedingt durch Covid-19 der gesamte Verlauf, und Kindergarten mit ihrer Weiterbildung dies sowohl bezüglich Publikation, Angebots- «Frühe Sprachförderung – Kommunikation und nutzung wie auch Kursdurchführungen: Die Interaktion im Vorschulbereich – KomIn». Im Publikation wurde coronabedingt um drei Zentrum dieses Angebots steht die alltagsinte- Wochen aufgeschoben; die Anmeldungen grierte Sprachförderung für alle Kinder. erfolgten reduziert (vgl. Statistik S. 33) und die Durchführungen mussten teilweise abgesagt, CAS DaZIK und IF-Modul DaZ verschoben und/oder in der Form angepasst Im Jahr 2020 konnten 47 Absolvierende das werden. Angesichts dieser Tatsache konnte mit Zertifikat «CAS Deutsch als Zweitsprache und 179 durchgeführten Kursen (Zielgrösse 200) Interkulturalität DaZIK» entgegennehmen. dennoch ein gutes Ergebnis erzielt werden. Ende August 2020 startete der Zertifikatsstudi- engang mit zwei ausgebuchten Kursgruppen in Holkurse eine neue Runde und im November 2020 zum Im Berichtsjahr durften 25 massgeschneiderte ersten Mal das «IF-Modul DaZ». Weiterbildungsveranstaltungen in Schulen vor Ort (Holkurse) bei Gruppen von sieben bis 100 CAS DaZIK BB Personen durchgeführt werden. Aufgrund der Im September konnten die Teilnehmenden des Covid-19-Situation mussten neun Veranstal- «CAS Deutsch als Zweitsprache und Interkul- tungen auf das Jahr 2021 verschoben werden. turalität in der Berufsbildung DaZIK BB» ihr Hinsichtlich Themensetzung wurden nach Diplom entgegennehmen. Diese Weiterbildung wie vor Themen rund um die Einführung des vermittelt Lehrpersonen und Bildungsverant- Lehrplans 21 angefragt, u. a. Lernen dokumen- wortlichen der beruflichen Bildung Wissen und tieren, Aufgabenkultur, Beurteilen im kompe- Praxiseinblicke hinsichtlich eines konstruk- tenzorientierten Unterricht. Ausserdem haben tiven Umgangs mit kulturellen Unterschieden sich Gruppen von Fach- und Lehrpersonen mit und der Förderung von Deutsch als Zweitspra- Themen wie Mathematik im Kindergarten, che im Unterricht auf der Sekundarstufe II. herausforderndem Verhalten oder neuer Auto- rität befasst. DIENSTLEISTUNGEN UND Weiterbildung für Mitarbeitende TGS/SEB BERATUNG Im Herbst 2020 konnten alle 22 Teilneh- Das bereits bestehende Dienstleistungsan- menden der Weiterbildung für Mitarbeitende gebot der PH Zug ist seit Oktober 2020 an Tagesstrukturen/schulergänzende Betreuung einem Ort zentral gebündelt und wird aktuell 10
durch neue Angebote ergänzt und erweitert. Die Angebotspalette umfasst momentan die Beratungsstelle für Bildungsfachleute, Fach- beratungen, Themen der Schulentwicklung, Tagungsmanagement, die Mediothek sowie das Roberta Regio Zentrum Zug. Im Zuge der Reorganisation wurde der Leistungsbereich WDB personell neu organisiert und aufgestockt und der Webauftritt überarbeitet. Leseförderung Die Nachfrage nach Lesungen war im Jahr 2020 sehr gross, sodass leider nicht alle interessierten Klassen berücksichtigt werden konnten. Insgesamt fanden 72 Lesungen für 86 Klassen statt. Trotz Corona konnten alle Weiterbildungskurse fanden im 2020 fünf Lesewochen erfolgreich durchgeführt war die neue Leitung der Animation mit Simone auch im Fernunterricht statt. werden. Beim Leseanimationsprojekt Baumann und Daniel Hildebrand nicht weniger B(a)uchladen fielen zwei der 16 Auftritte aktiv und arbeitete u. a. an einem neuen wegen des Lockdowns aus. Webauftritt und realisierte coronataugliche Im Sommer 2020 wurde nach vier erfolg- Musikworkshops. reichen Jahren der B(a)uchladen für die Unter- stufe beendet. Nach intensiven Vorbereitungs- Roberta Regio Zentrum – arbeiten begann dafür ein neues Projekt für die World Robot Olympiad Mittelstufe I. Auch dieses Angebot stiess auf Im Mai 2020 war die Regionalausscheidung Anklang: Nach drei Tagen waren alle 16 Ter- der World Robot Olympiad geplant. Aufgrund mine für das Schuljahr 2020/21 ausgebucht. der Corona-Massnahmen musste der Anlass in den November verschoben und letztlich online Sprachaustausch Kanton Zug durchgeführt werden. Für alle Beteiligten wa- Die Beratung Sprachaustausch Kanton Zug ren dies neue Erfahrungen und eine spezielle unterstützt Schulen im Aufbau von Schulpart- Herausforderung. Die Aufgaben wurden von nerschaften, einzelne Lehrpersonen beim den Teams teilweise vorgängig gelöst, auf Suchen von Partnerklassen und beim Auf Video aufgezeichnet und für die Jury digital gleisen von Austauschaktivitäten, aber auch eingereicht oder über einen Live-Stream den Schüler*innen, die gerne einen Aufenthalt in Punkterichtern vorgeführt. der Westschweiz absolvieren möchten. Auf- grund der speziellen Covid-19-Situation fanden Mediothek die Austauschaktivitäten im Jahr 2020 primär Die Corona-Pandemie, die damit verbundene ohne Ortsverschiebung statt. Gebäude- und damit auch Mediothekschlies- sung (ausser für Mitarbeitende) sowie die Animation für Schulmusik Schutzmassnahmen, die regelmässig geändert Als Mitte November 2020 in den Proben für werden mussten, forderten sowohl vom Medio- das Grossprojekt «Mönsche uf Ärde» die theksteam wie auch von den Benutzenden viel letzten Tanzbewegungen, die letzten gespro- Flexibilität. Aufgrund der Schliessung wurden chenen Worte und die letzten Töne ausgeklun- mehr als doppelt so viele Medien von Benut- gen waren, wurde es leider coronabedingt still. zenden nach Hause bestellt wie im Vorjahr Gerne hätten die Tanzcrew des Integrations- (322 Postversandbestellungen via iluplus). Die Brückenangebots Zug (IBA), die Jugendchöre Ausleihen insgesamt reduzierten sich jedoch Hünenberg und Steinhausen und die Big-Band um 22,3 % gegenüber dem Vorjahr auf 9781. der Kantonsschule Zug im Theatersaal Casino Die Mediothek wurde auch zu Zeiten, während Zug ihr Bestes gezeigt, um jungen Immigran- denen die Lehre überwiegend im Fernunter- tinnen und Immigranten ein Gesicht und eine richt erfolgte, von Studierenden als ruhiger Bühne zu geben. und sicherer Arbeitsort genutzt. Beratungsan- Obwohl vieles an Weiterbildungen sowie Ver- gebote wurden mit entsprechenden Schutz- mittlungsprojekten nicht stattfinden konnte, konzepten durchgeführt. 11
Im Dezember 2020 wurde die neue schweiz- Beratungsstelle für Bildungsfachleute weite Bibliothekenplattform SLSP (Swiss Auch das Berichtsjahr der Beratungsstelle Library Service Platform) eingeführt, eine für Bildungsfachleute war geprägt durch die einheitliche Plattform für alle Uni-, Hochschul- Corona-Pandemie. In der ersten Lockdown- und Fachhochschulbibliotheken. Die Umstel- Phase im Frühling gingen die Beratungs lung forderte vom gesamten Mediotheksteam anfragen stark zurück: Die Schulen waren mit eine aufwendige Einarbeitung – ausschliesslich der Bewältigung der Krise und dem Fernun- in Form von Online-Schulungen, da die mit terricht beschäftigt. Erst im zweiten Halbjahr SLSP verbundenen Auswirkungen aufgrund 2020 erreichten die Anfragen wieder normale einer neuen Bibliothekssoftware alle Bereiche Frequenzen, zumal mittlerweile die vielfältigen des bibliothekarischen Arbeitens tangierten: Erfahrungen mit Digital-Coachings auf viel Erwerben, Katalogisieren, Benutzung. Während Resonanz stiessen. Das digitale Angebot wird diese Veränderungen für die Benutzenden auf vielfachen Wunsch auch über Corona unsichtbar blieben, erforderten die Erneuerung hinaus ein fester Bestandteil der Dienstleis des Suchportals (Ablösung von iluplus durch tungen der Beratungsstelle bleiben. swisscovery) und neue Benutzungsregelungen An herausfordernden Situationen mangelte es eine aktive Kommunikation gegenüber den auch in Corona-Zeiten nicht: neue Zusammen- Mediotheksbenutzenden. arbeitsformen im Team, Druck seitens einiger Eltern (durch Verunsicherung und Überlastung beim Home-Schooling), eigenes Family- Qualitätsmanagement WDB: Management etc. Das Beratungsvolumen Fokus Weiterbildung beläuft sich 2020 auf 473 Beratungsstunden Qualitätsmanagement in der Weiterbildung dient (2019 auf 581) und hat sich gegenüber dem der Planung, Überprüfung und Optimierung der Einzelangebote wie auch der Analyse und Ver- Vorjahr etwa um 18 % reduziert. besserung der Leistungserbringung auf System- Die Studierendenberatung wurde etwa im ebene. selben Umfang wie im Vorjahr genutzt (ca. Das WDB-Team arbeitet nach definierten Stan- 40 Coaching-Stunden). Im Fernunterrichts- dards in der Durchführung, Auswertung und Optimierung seiner Angebote. Kursleitende der modus haben sich Stress- und Belastungs- Weiterbildung verfügen über adäquate fachliche momente zum Teil akzentuiert in Themen Qualifikation (Theorie und Praxiswissen), zielstu- wie Zeitmanagement, Homeoffice-Routinen, fenbezogenen Erfahrungshintergrund und versier- Prüfungsdruck etc. Neu konnten sich freiwil- te erwachsenenbildnerische Kompetenzen. Die WDB evaluiert ihr Kursangebot und die einzel- lige Lerntandems/Lerngruppen bilden, um im nen Kurse regelmässig und zieht Rückschlüsse für Verlauf des Studiums in Peer- und begleiteten künftige Angebote. Sie verfolgt die Kursevaluatio Coachings die überfachlichen Kompetenzen zu nen ihrer Kursleitenden über längere Zeiträume stärken. Dieses Wahlangebot wurde bis anhin und tauscht sich mit den anderen Weiterbildungs- Im Dezember 2020 wurde eine stellen der Zentralschweiz aus. leider nur spärlich genutzt. Online-Plattform für alle Hochschul- Die Mitarbeitendenberatung wurde mit 34 bibliotheken eingeführt. Coaching-Stunden (im Vorjahr 26) genutzt. Auch hier war der PH-Fernunterricht ein zu- sätzliches Belastungsmoment. Neu wurde im Rahmen der PH-Ausbildung von Praxislehrpersonen ein verpflichtender Coaching-Teil durchgeführt, um die eigene Rollenklarheit und -durchsetzung gezielt und individuell zu unterstützen. Fabiola Curschellas, Leiterin Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung ad interim Weiterführende Informationen: weiterbildung.phzg.ch dienstleistungen.phzg.ch beratung-bildungsfachleute.phzg.ch 12
F&E: Covid-19 als Chance Mit den zwei Projekten «Chancen trotz Coro- «Open Access Policy», die Einrichtung eines na» und «Schul-Barometer» ist die PH Zug «Fonds zur Förderung von Open-Access- national und international auf grosses Publikationen» sowie die dazu gehörende (Medien-) Interesse gestossen. Im 2020 wur- technische und konzeptionelle Realisierung den die Professur «Mathematisches Denken eines institutionellen Repositoriums (ZuRo). und Lernen» und für Open-Access-Publikatio- Des Weiteren wurde das F&E-Bereichsstatut nen das Repositorium «ZuRo» geschaffen. überarbeitet und mit den Statuten der anderen Bereiche harmonisiert. Auch die Regelungen Ähnlich wie die Leistungsbereiche Ausbildung «Umgang mit geistigem Eigentum» und «Profes- und Weiterbildung war im Berichtsjahr auch suren» konnten verabschiedet werden, womit der Leistungsbereich Forschung & Entwicklung wesentliche Grundlagen für die künftige F&E- (F&E) von der Pandemie-Situation erheblich Tätigkeit gelegt wurden. betroffen. So mussten in kurzer Zeit Lösungen Kern des Leistungsbereichs F&E sind das gefunden werden, wie Konferenzen, die zuvor Institut für Bildungsmanagement und Bildungs- als Präsenzveranstaltungen stattgefunden hat- ökonomie (IBB), das Institut für internationale ten, neu als Online-Veranstaltungen durchge- Zusammenarbeit in Bildungsfragen (IZB) und führt werden konnten. Das vom IBB organisier- das Zentrum Mündlichkeit (ZM). Mit der Ende te «World Education Leadership Symposium», 2020 eingerichteten und mit Prof. Dr. Kurt Hess das im europäischen Raum seit 15 Jahren die besetzten Professur «Mathematisches Denken grösste internationale Fachtagung zu Bildungs- und Lernen» wird der Leistungsbereich F&E neu und Führungsfragen darstellt, wurde 2020 um einen weiteren wichtigen Pfeiler ergänzt. virtuell durchgeführt. Mit 1200 teilnehmenden Expertinnen und Experten aus 90 Ländern war IBB die Online-Tagung ein grosser Erfolg. Auch Aufgrund der Covid-Pandemie wurde im Dienstleistungen wie «Chancen trotz Corona» Rahmen von «Responsible Science» – mit dem (IZB) oder wissenschaftliche Qualifikationen Aufgreifen von aktuellen gesellschaftlichen wie die Dissertationsverteidigungen von Judith Problemen in der Forschung und der Rückbin- Kreuz (ZM) und Nina Gregori (ZM) mussten dung von Ergebnissen an Politik, Verwaltung virtuell vollzogen werden. und Praxis – im März das Schul-Barometer Trotz diesen teils einschneidenden Umstel- initiiert, dessen Ziel die Beschreibung und lungen konnten im Leistungsbereich F&E Einschätzung der aktuellen Schulsituation zahlreiche Projekte vorangetrieben und zum in Deutschland, Österreich und der Schweiz Abschluss gebracht werden. Dazu zählen etwa aus Sicht verschiedener Personengruppen die Erarbeitung und Verabschiedung einer ist. Hierfür wurden für die aktuelle Situation Das Schul-Barometer untersuchte, wie die Schüler*innen während Covid-19 zu Hause lernten. 13
relevante Themen untersucht und unter- schiedliche Gruppen (Schüler*innen, Eltern, Schulleitungen, Mitarbeitende der Schule, Schulverwaltung/Schulaufsicht, Unterstüt- zungssysteme) befragt. Das IBB leistet mit dem Schul-Barometer einen Beitrag zum Erfahrungs- und Know-how- Austausch und konnte bereits wenige Wochen nach Schulschliessung handlungsrelevante Informationen für unterschiedliche Zielgruppen zur Verfügung stellen. Insgesamt wurden 2020 weitere sechs Teilstudien initiiert und zudem das internationale Forschungsnetzwerk «Covid-19 Education Research» (CovER-Netz- werk) etabliert. Die Befunde des Schul-Barometers und der Vertiefungsstudien wurden in knapp 20 Publi- kationen – im April wurde die erste Publikation im Waxmann Verlag veröffentlicht – sowie in 23 Fachvorträgen auf wissenschaftlichen und Praxistagungen berichtet. Das Medienecho war enorm; u. a. gab es zehn Fernsehbeiträge (SRF, ORF, ARD, ZDF usw.), 20 Radioberichte und rund 300 Zeitungstexte (Der Spiegel, Die Zeit, NZZ u. a.). Vom 1. bis 4. September fand die World Educa- tion Leadership Symposium Online Conference WELSonline zum Thema «Covid-19 – Crisis in Society and Impact on Education: School Ba- rometer in Germany, Austria and Switzerland» statt. Für die vier Halbtage hatten sich mehr als 1000 Bildungsexpertinnen und - experten aus der (Schul-)Praxis, Politik und Verwaltung, Neuer F&E-Pfeiler: Professur «Mathe- Wissenschaft, Stiftungen, Unternehmen und Chancengerechtigkeit und inklusiver gestal- matisches Denken und Lernen». Vereinigungen aus über 80 Ländern weltweit teten Schulen beitragen. Durch das IZB werden angemeldet, um zur Covid-Krise und zur Schu- diese Ideen dokumentiert und disseminiert, le von morgen zu diskutieren. zudem wird ein Forschungsprojekt zu Fragen Darüber hinaus liefen die bereits initiierten und der Professionalisierung durchgeführt. umfangreich angelegten Längsschnittstudien Erfreuliche Formen der Zusammenarbeit mit weiter – teilweise unterbrochen durch die Schulen sind auch im Rahmen des Projekts Auswirkungen von Covid-19 – und Lehre und «Chancen trotz Corona» entstanden (s. Beitrag Vorträge wurden auf Online-Formate umge- auf S. 16). stellt. Im Bereich der internationalen Kooperationen konnte ebenfalls Neues begonnen werden. IZB In Zusammenarbeit mit der Universität Bern Das Institut für internationale Zusammenarbeit beteiligt sich das IZB an einem vom SNF in Bildungsfragen (IZB) konnte im Berichtsjahr geförderten Projekt, bei dem die Wirkung von seine Tätigkeiten ausweiten sowie neue Koope- Lehrerinnen- und Lehrerbildung in El Salvador rationen erschliessen. untersucht wird. So ist ein neues Projekt angelaufen, das «gute Eine weitere Kooperation ist mit der Univer- Praxis» im Umgang mit Migration und sozia sität Heidelberg im Rahmen der international len Ungleichheiten ausfindig und anderen zur ausgerichteten Autumn School «Transculturali- Inspiration zugänglich macht. Im Zentrum ty in Teacher Education» entstanden. stehen kreative, engagierte Bildungsfachleute, Zudem hat das neue Projekt «Controversial Po- die gute Ideen umsetzen und damit zu mehr litical Issues» begonnen, bei dem gemeinsam 14
mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten didaktik) inne und war an der Organisation in Tel Aviv und Stockholm Umgangsweisen mit der jährlich stattfindenden sims-Tagung kontroversen Themen im Migrationskontext beteiligt (Sprachförderung in mehrsprachigen erforscht werden. Schulen). Während diese beiden im Januar Schliesslich konnte ein internationaler Stu stattfindenden Tagungen noch als Präsenz diengang «Pedagogical Approaches for Edu- veranstaltungen durchgeführt werden konnten, cation in Humanitarian Principles and Values» mussten die Tätigkeiten des Forschungsnetz- vorbereitet werden, der im Mai 2021 mit ca. werks «Schulsprachdidaktik» aufgrund der 40 Teilnehmenden aus Ländern rund um den Pandemiesituation im Berichtsjahr mehrheit- Globus starten kann. lich online durchgeführt werden. Auch die von Nebst diesen Neuerungen hat das IZB auch im Mitarbeitenden des ZM organisierten sechsten Jahr 2020 zahlreiche Module in der Aus- und Dramapädagogik-Tage (Drama in Education Weiterbildung durchgeführt und Dienstleis Days) fanden online statt. tungen erbracht, sodass die enge Verzahnung zwischen Forschung und Entwicklung in ihren Stefan Hauser, Leiter Zentrum Mündlichkeit verschiedensten Formen weitergeführt und und zuständig in der F&E-Leitungskonferenz vertieft werden konnte. für den Bereich Kommunikation ZM Weiterführende Informationen: forschung.phzg.ch; ibb.phzg.ch; izb.phzg.ch; zm.phzg.ch Im Berichtsjahr sind am Zentrum Mündlichkeit (ZM) zwei Promotionen, die aus zwei verschie- denen SNF-Projekten hervorgehen, fertigge- stellt und erfolgreich verteidigt worden: Judith Qualitätsmanagement Kreuz konnte ihre Arbeit zum ko-konstruierten Die Überprüfung der Qualität der Forschung erfolgt u. a. über die Argumentieren im Frühling 2020 an der Uni akademischen Prozesse der Qualitätssicherung bei der Drittmittelver- Basel verteidigen, während Nina Gregori ihre gabe (s. Forschungs- und Entwicklungsprojekte S. 16–17) sowie bei Publikationen (s. ausgewählte Publikationen Mitarbeitende S. 22–26). Promotion zum Klassenrat im Herbst an der Die zahlreich erschienenen Publikationen in wissenschaftlichen Fach Universität Zürich abschliessen und verteidi- organen haben Peer-Review-Verfahren durchlaufen. gen konnte. Ein weiteres Qualitätskriterium ist für die PH Zug, dass die Resultate Im Berichtsjahr wurden zwei PgB-Anträge ihrer F&E-Projekte auch für die Praxis relevant sind. Im 2020 sind u. a. Publikationen in den Zeitschriften Bildung Schweiz und 4bis8 erarbeitet und von swissuniversities bewilligt. sowie auf der Plattform Schulinfozug.ch erschienen. Mit den zwei Das zusammen mit den Pädagogischen Hoch- Projekten «Chancen trotz Corona» und «Schul-Barometer» konnte via schulen PHBE, PH FHNW, PHTG und PHZH Medienberichte (u. a. NZZ, Der Spiegel, die Zeit, SRF, ORF, ARD, ZDF) sowie den Universitäten Basel und Zürich das nationale und internationale Interesse breiter Bevölkerungskreise geweckt werden. eingereichte Projekt «Forschungsnetzwerk Schulsprachdidaktik I nets21» (P9) verfolgt das Ziel, die Förderung des sprachdidaktischen Nachwuchses und den damit einhergehenden fachdidaktischen Forschungsdiskurs zu er- möglichen und langfristig zu sichern. Darüber hinaus geht es auch darum, ein interdisziplinär- fachdidaktisches Netzwerk mit gemeinsamen Forschungsperspektiven und Strukturen zu entwickeln – dies in enger Abstimmung mit ähnlichen Bestrebungen in den Fachdidaktik- Mastern der beteiligten PHs. Das zweite PgB-Projekt ist das «kooperative Doktoratsprogramm Fachdidaktik» (P1), das in Kooperation mit der Universität Zürich und den PHs Graubünden, Schwyz, St. Gallen und Zürich von 2021 bis 2024 realisiert werden kann (s. Beitrag auf S. 16). Wie schon in den Vorjahren hatte das ZM die Co-Leitung der AG Mündlichkeit (einer Arbeitsgruppe des Symposions Deutsch 15
Ausgewählte F&E-Projekte Kooperatives Doktoratsprogramm (P1 TP2)», das auf die Stärkung der Fachdi- Fachdidaktik daktik und die gemeinsame Betreuung von Die Pädagogischen Hochschulen Graubünden, Doktorierenden zwischen Universitäten und Schwyz, St. Gallen, Zug und Zürich haben Pädagogischen Hochschulen abzielt. Die enge gemeinsam mit dem Institut für Erziehungs- Zusammenarbeit zwischen den beteiligten wissenschaft der Universität Zürich 2017 das Hochschulen im Rahmen des Doktoratspro- Kooperative Doktoratsprogramm Fachdidaktik gramms verbessert die Promotionsmöglich- geschaffen, um Doktorierende gemeinsam keiten und fördert die Ausbildung von wis- auszubilden. Nach der ersten vierjährigen senschaftlich qualifizierten Expertinnen und Phase ist das Programm für weitere vier Jahre Experten im Bereich der Fachdidaktik. verlängert worden. Die Forschungsarbeit leisten die Doktorierenden primär an ihrer Chancen trotz Corona jeweiligen Pädagogischen Hochschule und Das Institut für internationale Zusammenarbeit promovieren zugleich an der Philosophischen in Bildungsfragen (IZB) hat im letzten Frühling Fakultät der Universität Zürich. Schüler*innen unterstützt, die von der Umstel- Die beteiligten Hochschulen gehen nun lung auf Fernunterricht besonders herausge- einen wichtigen Schritt weiter. Neu kann die fordert waren. Während der Zeit des Lock- Philosophische Fakultät der Universität Zürich downs bestand für gewisse Kinder das Risiko, wissenschaftlich qualifizierten Dozierenden stark ins Hintertreffen zu geraten und dadurch sowie Professorinnen und Professoren der fünf in ihrem Lernen benachteiligt zu werden. Das Pädagogischen Hochschulen das Promotions- IZB wollte diesem Umstand entgegenwirken recht für eine Doktorarbeit im Rahmen des Ko- und motivierte Studierende der PH Zug für ein operativen Doktoratsprogramms Fachdidaktik Engagement. Gleichzeitig vermittelten Zuger verleihen. Dies bedeutet, dass sie der Promo- Schulen Kinder mit hohem Unterstützungsbe- tionskommission angehören und die Disserta- darf. So kamen 22 Tandems von Studierenden tionen mitbegutachten und -benoten können. und Schülerinnen und Schülern zustande, die Sie werden auch auf den von der Universität sich ab Ende April 2020 regelmässig virtuell Zürich ausgestellten Abschlussdokumenten trafen, um am Schulstoff zu arbeiten. Neben aufgeführt. Bisher konnten die Angehörigen dem eigentlichen Lernen besprachen die der PH und FH nur als Zweitbetreuerin oder Studierenden auch Fragen der Motivation und Zweitbetreuer Dissertationen begleiten, aber Arbeitseinteilung mit den Kindern. Das Projekt nicht begutachten. lief mit der Wiederaufnahme des Präsenz- Ermöglicht wurde das Kooperative Dokto- unterrichts bis zu den Sommerferien weiter. ratsprogramm durch das über PgB-Bundes- Denn erst in dieser Zeit konnten Lehrpersonen mittel geförderte Programm «Kooperation allfällige Lücken feststellen. zwischen Schweizer Fachhochschulen/ Neben der eigentlichen Unterstützung der «Let’s talk»: Förderung verschiedener Facetten der Unterrichtskommunika- Pädagogischen Hochschulen und universi- Schüler*innen verfolgte das Projekt auch tion und des Lernens in Gesprächen tären Hochschulen im Bereich des Doktorats das Ziel, die Studierenden für das Thema der wie z. B. die Auftrittskompetenz. Chancengerechtigkeit zu sensibilisieren und ihnen Handlungsmöglichkeit aufzuzeigen. So standen Dozierende des IZB den Studieren- den beratend zur Seite. In Webinaren gaben sie fachliche Inputs zu Themen wie Umgang mit Heterogenität oder sprachbewusstem Unterricht. Auch hatten die Studierenden in den Webinaren Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Das Projekt war ein grosser Erfolg. Das IZB erhielt doppelt so viele Anfragen von Lehr- personen, als berücksichtigt werden konnten. Auch konnte das Projekt ein grosses Medien- echo verzeichnen. Finanziell wurde es von der Stiftung Mercator Schweiz unterstützt. Weitere Infos: izb.phzg.ch > Projekte 16
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