Tätigkeitsbericht PH Zug 2020

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Tätigkeitsbericht
  PH Zug
  2020

            Pädagogische Hochschule Zug
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Editorial                                                         Inhalt

                                                                  Editorial von Esther Kamm, Rektorin                  2
                                                                  Editorial von Regierungsrat Stephan Schleiss         3
                                                                  Hochschulleitung4–6
                                                                  Leistungsbereich Ausbildung	                       7–9
                                                                  Leistungsbereich
                                                                  Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung       10–12
                                                                  Leistungsbereich Forschung & Entwicklung         13–15
                                                                  Ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsprojekte 16–17
                                                                  Veranstaltungen an der PH Zug                    18–21
                                                                  Ausgewählte Publikationen                        22–26
Esther Kamm                                                       Übersicht Forschungs- und Entwicklungsprojekte   27–30
                                                                  Erfolgsrechnung, Personalstatistik,
                                                                  Übersicht Mobilitätsaktivitäten                     31
                                                                  Studierendenstatistik32
                                                                  Statistiken Vorbereitungskurs und Weiterbildung     33
                                                                  Organigramm34
                                                                  Impressum36

Vom Analogen ins Digitale

Liebe Leserin, lieber Leser

Hochschulratspräsident Stephan Schleiss schreibt in seinem        oder via Videokonferenz an. Das Angebot stiess auf grossen
Editorial (S. 3), dass wir Covid-19 beim Namen nennen müssen,     Anklang und wird in dieser Form auch in Zukunft beibehalten.
auch wenn wir über dieses Thema eigentlich gar nichts mehr        Der Leistungsbereich Forschung & Entwicklung erzielte mit
lesen wollen.                                                     den zwei Covid-19-Projekten «Chancen trotz Corona» und
Tatsache ist, dass Covid-19 auch an der PH Zug das dominante      «Schul-Barometer» national und international grosses (Medien-)
Thema im Jahr 2020 war (S. 4–6). Der Leistungsbereich Ausbil-     Interesse (siehe S. 13–15).
dung musste den Lehrbetrieb kurzfristig vom Präsenzunterricht     Zum Glück gab es an der PH Zug auch ein Leben neben Co-
auf digitale Lehr- und Lernformen umstellen (S. 7–9). Da beim     vid-19. Mit der Reorganisation des Leistungsbereichs Weiter-
ersten Lockdown auch die gemeindlichen Schulen auf Fern-          bildung, Dienstleistungen & Beratung, der neuen Professur
unterricht wechseln mussten, fanden die Praktika der Studie-      «Mathematisches Denken und Lernen (MaDeL)» und der Do-
renden nicht im gewohnten Rahmen statt: Die Studierenden          zentur «Deutsch als Zweitsprache (DaZ)» sowie den drei neuen
unterstützten die Schulen beim Aufbau ihres Fernunterrichts       Kommissionen für Diversity, Nachhaltigkeit und Qualität machte
und konnten so viel Neues lernen.                                 die PH Zug einen wichtigen Schritt in Richtung «Profilbildung».
Auch die Weiterbildungsangebote konnten nicht mehr im             Weitere Meilensteine waren die Anmeldung zur Akkreditierung
Präsenzunterricht stattfinden. Beim ersten Lockdown mussten       HFKG und die Schaffung des Repositoriums «ZuRo» für Open-
die meisten Kurse abgesagt bzw. auf einen späteren Zeitpunkt      Access-Publikationen.
verschoben werden (S. 10–12). Im Verlauf der Zeit wurden aber     Dass das Leben an der PH Zug trotz Covid-19 nicht stillstand,
immer mehr Weiterbildungsangebote online durchgeführt und         zeigen auch die zahlreichen Forschungs- und Entwicklungspro-
so fanden im Studienjahr 2020/21 dennoch 179 Kurse statt          jekte (S. 16–17 und S. 27–30) und Publikationen (S. 22–26), die
(2019/20: 198).                                                   im Jahr 2020 erschienen sind.
Krisen bieten immer auch Chancen: Rasch den neuen Begeben-
heiten anpassen konnte sich die Beratungsstelle für Bildungs-     Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
fachleute. Sie bot ihre Beratungsgespräche neu telefonisch        Esther Kamm, Rektorin

    Die PH Zug 2020 in Kürze
    • 348 Studierende (87 Studiengang Kindergarten/Unterstufe,    • Ertrag: 20,760 Mio. CHF
      252 Studiengang Primarstufe, 9 Diplomerweiterungsstudium)   • Gewinn: 801 000 CHF
    • 88 Studierende Vorbereitungskurs                            • Vierfacher Leistungsauftrag: Ausbildung, Weiterbildung,
    • 2078 Anmeldungen Weiterbildungskurse                          Dienstleistungen & Beratung, Forschung & Entwicklung
      (1121 Lehrpersonen mit mindestens 1 Anmeldung)              • Zwei Forschungsinstitute und ein Zentrum: Institut für Bildungs­
    • 120 Mitarbeitende (81.3 VZÄ)                                  management und Bildungsökonomie IBB, Institut für internationale
    • Aufwand: 19,959 Mio. CHF                                      Zusammenarbeit in Bildungsfragen IZB, Zentrum Mündlichkeit ZM

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Die Dinge beim Namen nennen

                   Fast niemand nennt Voldemort – den Böse-         Dass gewisse strategische Projekte nicht wie
                   wicht bei Harry Potter – beim Namen und auch     geplant angegangen und umgesetzt werden
                   Putin soll den Namen seines schärfsten Kriti-    konnten, liegt auf der Hand. Aufgeschoben ist
                   kers meiden wie der Teufel das Weihwasser.       nicht aufgehoben! Ich bin felsenfest überzeugt,
                   Aber was sein muss, muss sein. Das elende        dass dies auch der Kanton als Geldgeber, als
                   Coronavirus muss hier prominent beim Namen       Besteller so sieht. Als Präsident des Hoch-
                   genannt werden, obwohl wir es schon fast         schulrats stelle ich fest, dass der PH Zug das
                   nicht mehr hören können.                         Krisenmanagement sehr gut gelungen ist.
                   Das Coronavirus hat den ganzen Tertiärbereich    Ausbildung und Abschlüsse konnten sicherge-
                   und damit auch die PH Zug empfindlich getrof-    stellt werden, die PH Zug war in der Krise auch
Stephan Schleiss   fen. Das Corona­v irus hat die ganze Gesell-     gegen aussen gut sichtbar und vernetzt. So
                   schaft empfindlich getroffen. Dramatisch sind    muss es sein. Auch gutes Krisenmanagement
                   die Auswirkungen insbesondere dort, wo fak-      und das riesige Engagement auf allen Ebenen –
                   tisch Berufsverbote ausgesprochen wurden. Im     von der Rektorin bis zum Hausdienst – müssen
                   Bildungsbereich war und ist dies Gott sei Dank   beim Namen genannt werden. Es sei an dieser
                   kaum der Fall. Trotzdem hielt das Coronavirus    Stelle im Namen des ganzen Hochschulrats
                   auch die PH Zug auf Trab und wirbelte die        ganz herzlich verdankt.
                   Agenda gehörig durcheinander. Glücklicher-
                   weise blieb den gemeindlichen Schulen nach       Landammann Stephan Schleiss
                   dem Lockdown im Frühling 2020 ein zweiter        Präsident Hochschulrat
                   erspart, sodass die Praktika der Studentinnen
                   und Studenten für den Rest des Jahres im
                   Präsenzmodus stattfinden konnten. Da Lehre-
                   rinnen- und Lehrerbildung in vielen Bereichen
                   auf Präsenz angewiesen ist, machte die
                   PH Zug auch von den Ausnahmeregelungen des
                   Bundes Gebrauch. Die PH Zug fand aber nicht
                   nur für sich selbst gute Lösungen, sondern
                   stand in der Krise auch den gemeindlichen
                   Schulen zur Seite. Online wurde Unterrichts-
                   material bereitgestellt. Primarschülerinnen
                   und Primarschüler wurden bei der Schliessung
                   von Lernlücken, die der Fernunterricht geris-
                   sen hatte, unterstützt.

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Aus der Hochschulleitung:
Betriebskontinuität und Diplomabschlüsse als oberste Ziele
                                    Das Thema Covid-19 hat die PH Zug im Jahr          Lockdown abgesagt, einige davon konnten
                                    2020 stark geprägt. Die rasche Umstellung          aber bereits im Distance Learning durch-
                                    auf digitale Lehr- und Lernformen in Aus- und      geführt werden. Die Beratungsstelle für
                                    Weiterbildung, die Unterstützung der Schu-         Bildungsfachleute konnte sich den neuen
                                    len im Fernunterricht und neue Formen der          Begebenheiten rasch anpassen und bot ihre
                                    Online-Zusammenarbeit standen dabei im Mit-        Beratungsgespräche neu telefonisch oder via
                                    telpunkt. Wichtigstes Ziel war, dass die Studie-   Videokonferenz an. Das Angebot stiess auf
                                    renden des letzten Semesters ihre Ausbildung       grossen Anklang und wird in dieser Form auch
                                    erfolgreich abschliessen konnten.                  in Zukunft beibehalten.
                                                                                       Zu Beginn des Lockdowns ging es auch darum,
                                    Covid-19: Lockdown und Betriebskontinuität         die passende Infrastruktur für den Fernunter-
                                    im Frühling                                        richt und für die Arbeit im Home­o ffice bereitzu-
                                    Am Freitag, 13. März, entschied der Bundes-        stellen. Für die PH Zug war es ein grosser Vor-
                                    rat, dass an den (Hoch-)Schulen ab Montag,         teil, dass sie bereits mit der Palette von Office
                                    16. März kein Unterricht vor Ort mehr statt-       365 arbeitete und Apps wie Teams, OneNote,
                                    finden darf. Die PH Zug musste sich innert         OneDrive oder Stream zur Verfügung standen
                                    kurzer Zeit so organisieren, dass der Betrieb      und alle Dozierenden und Studierenden mit
                                    jederzeit gewährleistet war, auch wenn die         Laptops ausgerüstet waren.
                                    Gebäude für Studierende und Externe nicht
                                    mehr zugänglich waren und die meisten Mit­         Erste Lockerungen und Diplomfeier
                                    arbeitenden ins Homeoffice wechselten. Vor         im Sommer
                                    Ort blieben die ICT, die Mediothek und die         Ab dem 11. Mai durfte der Unterricht im Kan-
                                    Kanzlei als Drehscheibe.                           ton Zug wieder an den gemeindlichen Schulen
                                    Eine besondere Herausforderung war die             stattfinden und die Studierenden konnten ab
                                    Umstellung des Lehrbetriebs auf digitale Lehr-     diesem Zeitpunkt ihre Praktika im gewohnten
                                    und Lernformen. Die Dozierenden und Studie-        Rahmen durchführen. Die PH Zug öffnete ihr
                                    renden machten sich mit digitalen Tools wie        Gebäude am 8. Juni für Studierende und Exter-
                                    Teams, Zoom oder Padlet bekannt. Da beim           ne und erfreulicherweise konnte am 23. Juni
                                    ersten Lockdown auch die gemeindlichen             die Diplomfeier im Theater Casino Zug unter
                                    Schulen auf Fernunterricht umstellen muss-         Einhaltung der Schutzmassnahmen durchge-
                                    ten, fanden die Praktika der Studierenden in       führt werden.
                                    Form von Fernunterricht statt. Der Lerneffekt
                                    war dennoch sehr hoch. Die Studierenden er-        «Normaler Studienbeginn» und zweite Welle
                                    lebten eins zu eins mit, wie Schule angesichts     Zu Beginn des Herbstsemesters konnte ein
                                    einer Krise neu organisiert werden muss.           Teil der Veranstaltungen an der PH Zug vor Ort
                                    Auch die Weiterbildungsangebote konnten            stattfinden, was für die neuen Studierenden
                                    nicht mehr im Präsenzunterricht stattfinden.       besonders wichtig war, weil sie ihre Kommilito-
                                    Die meisten Kurse mussten beim ersten              ninnen und Kommilitonen sowie Dozierenden
                                                                                       persönlich kennenlernen konnten.
                                                                                       Doch die Freude war von kurzer Dauer, da im
                                                                                       Oktober alle Schweizer Hochschulen wieder
                                                                                       auf Fernunterricht umstellen mussten. Auch
                                                                                       wenn die PH Zug nach dem ersten Corona-
                                                                                       Lockdown gewappnet war, bedeutete die
                                                                                       erneute Umstellung von Präsenz- auf Fern-
                                                                                       unterricht für Studierende und Mitarbeitende
                                                                                       wiederum eine grosse Herausforderung.
                                                                                       Erfreulich war, dass gewisse Module weiterhin
                                                                                       vor Ort stattfinden konnten. Der Bund hat in
                                                                                       seiner Covid-19-Verordnung festgehalten, dass
                                                                                       Präsenzunterricht in Unterrichtsfächern wie
                                                                                       Sport, Musik oder Technisches Gestalten mög-
                                                                                       lich ist. Auch die Praktika an der Volksschule
                                                                                       konnten die Studierenden wieder wie geplant
Kleines Virus mit grossen Folgen.                                                      absolvieren.
4
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Fazit Covid-19
In Anbetracht der grossen Herausforderungen
bezüglich Pandemie kann die PH Zug folgendes
Fazit ziehen:
• Das Krisenmanagement rund um Covid-19
   hat sehr gut funktioniert. Die PH Zug konnte
   rasch auf die sich ständig verändernde Lage
   reagieren.
• Wie an anderen Bildungsinstitutionen kam
   es auch an der PH Zug zu einem grossen
   Digitalisierungsschub.
• Krisen bieten Chancen: An der PH Zug sind
   während der Coronazeit bemerkenswerte
   Projekte entstanden. Allen voran das Schul-
   Barometer am Institut für Bildungsmanage-
   ment und Bildungsökonomie (IBB), das auf
   sehr grosses internationales Medienecho
   stiess (Schul-Barometer.net). In der breit
   angelegten Studie hat das IBB die Aus-
   wirkungen von Corona auf die Schule in
   der Schweiz, Deutschland und Österreich                                                            Leerer Hörsaal im Frühling 2020.
   erforscht.                                     zu schärfen. Mit der neuen Professur «Mathe-
   Im Projekt «Chancen trotz Corona» des          matisches Denken und Lernen (MaDeL)» und
   Instituts für internationale Zusammenarbeit    der Dozentur «Deutsch als Zweitsprache (DaZ)»
   in Bildungsfragen (IZB) unterstützten PH-      machte die PH Zug einen wichtigen Schritt in
   Studierende Primarschüler*innen beim Aus-      Richtung «Profilbildung». Die drei Kommissio­
   gleichen von Bildungsnachteilen, die sich      nen Diversity, Nachhaltigkeit und Qualität hat
   durch den Fernunterricht verschärft hatten.    die PH Zug mit Blick auf die institutionelle
   Das Engagement ist nicht nur auf grosses       Akkreditierung nach HFKG auf- bzw. ausge-
   Interesse bei den Studierenden gestossen,      baut. Erfreulich ist, dass wir voraussichtlich ab
   sondern traf exakt das Bedürfnis von Fami-     Herbst 2021 unseren Studierenden zahlbaren
   lien und Lehrpersonen hinsichtlich indivi­     Wohnraum in unmittelbarer Nähe der PH Zug
   dueller Unterstützung – auch im Hinblick auf   zur Verfügung stellen können (siehe S. 9).
   die Zeit nach dem Fernunterricht.
   Auf positives Echo stiess des Weiteren         Neu organisiert: Weiterbildung,
   die von der Fachschaft Fremdsprachen           Dienstleistungen & Beratung (WDB)
   für den Fernunterricht erstellte Plattform     Ebenfalls strategisch neu ausgerichtet wurde
   fremdsprachen.phzg.ch. Hilfreiche Unter-       der bisherige Leistungsbereich Weiterbildung &
   lagen für den Englisch- und Französischun-     Beratung. Seit 1. Oktober 2020 tritt er als
   terricht für die Primarstufe, die Classroom    «Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung
   Language Posters und die Affiches langage      (WDB)» auf. Neben den bisherigen Bereichen
   de classe, booklets for native speakers        «Weiterbildung» und «Beratungsstelle für
   sowie booster booklets für schwächere          Bildungsfachleute» wurde der «Geschäftsbe-
   Lernende fanden grossen Anklang.               reich Dienstleistungen» aufgebaut. Das bereits
Und das Wichtigste zu guter Letzt: Die PH Zug     bestehende Dienstleistungsangebot der PH Zug
hat engagierte, verständnisvolle Studierende      wurde an einem Ort zentral gebündelt und
und Mitarbeitende, die mit grossem Verant-        durch neue Angebote ergänzt und erweitert.
wortungsbewusstsein und Engagement die
Umstellung der Lehre auf Fernunterricht bzw.      Akkreditierung HFKG
die Regelungen des Schutzkonzeptes mitgetra-      Mit der Zulassung zum Verfahren durch den
gen haben. Herzlichen Dank dafür!                 Schweizerischen Akkreditierungsrat hat sich
                                                  die PH Zug offiziell auf den Weg gemacht,
Im Jahr 2020 Profil weiter geschärft              den Akkreditierungsprozess nach HFKG zu
Covid-19 hielt die PH Zug nicht davon ab, ihr     durchlaufen. Im 2020 hat die Projektgruppe
Profil gemäss der Strategie 2019–2026 weiter      intensiv an der Erstellung des Selbstbeur-
                                                                                                                                    5
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
QM an der PH Zug
                                                                                      Die PH Zug lebt ein integriertes Qualitätsma-
                                                                                      nagement (QM) und will sichtbar machen, wie sie
                                                                                      sich mit dem Thema «Qualität» auseinandersetzt.
                                                                                      Beachten Sie die jeweiligen Infoboxen in diesem
                                                                                      Tätigkeitsbericht (S. 9, 12, 15).
                                                                                      Das QM bildet einen Bestandteil der allgemeinen
                                                                                      Managementaufgabe und wird in erster Linie in
                                                                                      den Leistungsbereichen und Bereichen umgesetzt
                                                                                      und verantwortet. Den Rahmen dazu bildet das
                                                                                      umfassende QM-Konzept der PH Zug. Der QM-Be-
                                                                                      richt der PH Zug orientiert über die Qualitätsent-
                                                                                      wicklungen in den verschiedenen Organisations-
                                                                                      einheiten, stellt Steuerungswissen zur Verfügung
                                                                                      und benennt QM-Projekte. Gleichzeitig dient er
                                                                                      als Grundlage für die QM-relevanten Aspekte im
                                                                                      Geschäftsbericht zuhanden des Kantons Zug.
                                                                                      Im 2020 verabschiedete der Hochschulrat das
                                                                                      Konzept «Qualitätsmanagement an der PH Zug»
                                                                                      und den «QM-Bericht 2019».

Der Unterricht fand vorwiegend im
Digitalen statt.                    teilungsberichtes sowie an der Planung der       Ausblick
                                    externen Begutachtung der PH Zug durch eine      Covid-19 wird die PH Zug auch im 2021 weiter
                                    fünfköpfige Expertengruppe gearbeitet. Wenn      beschäftigen. Die Hochschulleitung ist über-
                                    alles planmässig verläuft, wird die PH Zug im    zeugt, dass Studierende und Mitarbeitende
                                    Jahr 2021 die HFKG-Akkreditierung erlangen.      diese grosse Herausforderung weiterhin sehr
                                                                                     gut meistern werden. Als nächster wichtiger
                                    Internationalisierung gestärkt                   Meilenstein steht die Akkreditierung HFKG an.
                                    Der Bereich der internationalen Austauschak-     Wir sind zuversichtlich, diese im Jahr 2021 zu
                                    tivitäten war 2020 stark von der Covid-19-Pan-   erhalten.
                                    demie betroffen. Zahlreiche Studierenden- und
                                    Personalmobilitäten konnten nicht wie geplant    Im Namen der Hochschulleitung: Esther
                                    durchgeführt werden. Erfreulicherweise           Kamm, Rektorin; Clemens Diesbergen,
                                    fanden aber verschiedene Praktika im Rahmen      Prorektor; Roger Blättler, Verwaltungsleiter
                                    des neuen Programms Nationaler Lehrperso-
                                    nenaustausch sowohl in Zug wie auch in der       Weiterführende Informationen: phzg.ch

                                    Westschweiz statt. Ein Erfolg war zudem der
                                    positive Förderentscheid der Nationalagentur
                                    Movetia im Rahmen des internationalen Pilot-
                                    programms für gegenseitige Studienreisen mit
                                    der Kadri Zeka University im Kosovo, an denen
                                    jeweils etwa 15 Studierende teilnehmen.
                                    Im 2020 wurde zudem ein Internationalisie-
                                    rungsfonds geschaffen, der künftig Partner-
                                    schaftsprojekte der Fachschaften unterstützt.
                                    Ebenfalls wurde ein darauf abgestimmtes
                                    Konzept zur Weiterentwicklung der Partner-
                                    schaften entwickelt. Ein Meilenstein wurde
                                    Ende des Jahres mit der Verabschiedung der
                                    neuen Internationalisierungsstrategie 2021–26
                                    erreicht. Diese setzt neue Schwerpunkte
                                    insbesondere in den Bereichen Digitalisierung
                                    und Nachhaltigkeit.

6
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Und plötzlich läuft es ganz anders –
Bericht der Ausbildungsleitung
                                        Es liegt auf der Hand, dass die Corona-Mass-      tikumswochen waren absolviert – was nun?
                                        nahmen der Behörden für den Leistungsbereich      Kurz nach der Kommunikation des Bundesrats
                                        Ausbildung das weitaus prägendste Thema im        trafen jedoch bereits die ersten E-Mails aus
                                        Jahr 2020 waren. Immer wieder waren kurzfris-     unseren Kooperationsschulen ein mit dem Hin-
                                        tige Anpassungen an neue Rahmenbedingungen        weis, dass die Studierenden jetzt erst recht ge-
                                        notwendig. Projekte mussten in den Hinter-        braucht würden. Ihre Mitarbeit war bei der Um-
                                        grund treten und erlitten Verzögerungen. Ande-    stellung auf Fernunterricht, aber auch in der
                                        rerseits konnte viel Neues gelernt und zahlrei-   Schüler*innen-Betreuung etc. gefragt. Es gab
                                        che kreative Lösungen für den Umgang mit den      also keinen Praktikums­abbruch, sondern eine
                                        neuen Herausforderungen konnten entwickelt        Fortsetzung unter stark veränderten Rahmen-
                                        werden. Durch ausserordentliches Engagement       bedingungen. Selbstverständlich mussten die
                                        der Mitarbeitenden in allen Funktionen gelang     Vorgaben seitens der Praxisleitung angepasst
                                        es, den Studienbetrieb auf zielführende Art und   und pragmatische Lösungen dazu erarbeitet
                                        Weise aufrechtzuerhalten und viele der geplan-    werden, wie das Praktikum auch formal korrekt
                                        ten Entwicklungen trotzdem voranzubringen.        abgeschlossen werden konnte.
                                                                                          Die Lehre wurde für eine Woche ausgesetzt,
                                        Studienbetrieb unter Corona-Bedingungen           damit die Dozierenden den Wechsel zum
                                        Die Schliessung der Schulen aller Stufen Mitte    Fernunterricht aufgleisen konnten und auch
                                        März 2020 durch Beschluss des Bundesrats          die Studierenden Zeit hatten, sich in die neue
                                        hatte als behördliche Massnahme eine Dimen-       Situation einzufinden. Eine besondere Heraus-
                                        sion, wie sie wohl die allermeisten von uns       forderung stellte sich für die Fächer Gestal-
                                        in ihrem Berufsleben noch nie erlebt hatten.      ten, Sport und Musik, bei denen praktisches
                                        Auch wenn sich eine gewisse Wahrscheinlich-       Handeln einen grossen Teil des Studiums
                                        keit dazu bereits vorher abgezeichnet hatte,      ausmacht. Kreative Ideen, wie auch im Fern-
                                        war es doch ein plötzlicher und einschnei-        unterricht wirksam gelehrt und gelernt werden
                                        dender Moment, als der Entscheid an jenem         kann, waren überall gefragt, in diesen Fächern
                                        Freitagnachmittag kommuniziert wurde. Die         aber ganz besonders. Die Lösungen reichten
                                        grösste Sorge aus Sicht der Ausbildungsleitung    von neuartiger Nutzung digitaler Aufzeich-
                                        bestand zunächst in der Frage, ob bzw. wie        nungsmöglichkeiten über den direkten Online-
                                        die Studierenden des letzten Semesters ihr        Unterricht bis hin zum Versand von analogem
                                        grosses Abschlusspraktikum (Berufsprakti-         Kleinmaterial, das anstelle der üblichen, in der
                                        kum) abschliessen können, wenn die Schulen        Werkstatt vorhandenen Materialien konkretes
                                        geschlossen sind. Erst zwei der fünf Prak-        Handeln ermöglichte.

Prorektor Clemens Diesbergen
überprüfte an der Diplomfeier, ob der
vorgeschriebene Sicherheitsabstand
eingehalten wurde.

                                                                                                                                        7
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Allen Beteiligten wurde ein hohes Engagement     eine richtige Feier. Damit die Angehörigen
                                   abverlangt, damit Lehren und Lernen auch so      auch einen Eindruck davon erhalten konnten,
                                   gelingen konnten. Im Verlaufe des Semesters      stellte die PH Zug zahlreiche schöne Fotos zur
                                   galt es zudem, für die weiteren Praktika an­     Verfügung.
                                   gepasste Vorgaben und für die verschiedenen
                                   Prüfungen neue Formen zu entwickeln. Wie         Im Herbst nicht einfacher
                                   aber würde es mit der Diplomfeier aussehen?      Mit grossem Aufwand wurde für das Herbst-
                                                                                    semester 2020 die Lehre der Ausbildung auf
                                   Und doch eine Diplomfeier im                     Halbgruppenunterricht umgestellt in der Hoff-
                                   Theater Casino Zug                               nung, damit das Semester möglichst bis zum
                                   Dass eine Diplomfeier im üblichen Rahmen mit     Schluss mit Präsenzunterricht durchführen zu
                                   500 bis 600 Personen nicht möglich sein wür-     können. Das komplexe Setting mit im Wechsel
                                   de, zeichnete sich schon bald ab. Lange war      einer Gruppenhälfte vor Ort und der anderen
                                   es ungewiss, ob überhaupt eine Feier vor Ort     zu Hause war organisatorisch äusserst aufwän-
                                   stattfinden kann. Im wiederholten Austausch      dig und sowohl für Studierende als auch für
                                   mit dem Vorstand der Studierendenorganisa-       Dozierende eine sehr grosse Herausforderung.
                                   tion (StudOrg) wurden verschiedene Varianten     Bezogen auf die Belastungssituation war der
                                   geprüft. Für die Studierenden hatte Priorität,   Beschluss, ab November an allen Hochschu-
                                   sich vor dem Austritt nochmals mit den Kolle-    len wieder auf Fernunterricht umzustellen,
                                   ginnen und Kollegen treffen zu können. Wäh-      für die Beteiligten eine Erleichterung. Anders
                                   rend grosse Hochschulen alle Feiern schon        als im Frühling liess die neue Verordnung des
                                   früh absagen mussten, nutzten wir die Chance     Bundesrats Ausnahmen für Präsenzunterricht
                                   unserer überschaubaren Grösse und liessen        zu. Fächer wie Gestalten, Sport und Musik
                                   den endgültigen Entscheid über die Form so       durften vor Ort unterrichtet werden, weil sie
                                   lange wie möglich offen. So gelang es, im Juni   im Fernunterricht nicht zielführend bearbeitet
                                   zum ursprünglichen Termin doch noch eine         werden können. Es gelang in der Abwägung
                                   Feier vor Ort durchzuführen. Es war die erste    zwischen gesundheitlichen Risiken einerseits
                                   Veranstaltung, die im Casino Theater Zug nach    und Ansprüchen an die Ausbildungsqualität
                                   dem Lockdown überhaupt wieder stattfand.         andererseits, in diesen Fächern Präsenz­
                                   Nicht wie üblich im Theatersaal, sondern im      unterricht weitgehend aufrechtzuerhalten.
Hochschulratspräsident Stephan
                                   Festsaal und leider ohne die Angehörigen der     Sowohl die betroffenen Dozierenden als auch
Schleiss überreichte die Diplome
vorschriftsgemäss mit Hand­        Diplomandinnen und Diplomanden – aber doch       die Studierenden schätzten diese Möglichkeit
schuhen.                                                                            grossmehrheitlich sehr.
                                                                                    Die Perspektive, nach dem Herbstsemester
                                                                                    2020 wohl auch noch ein drittes Semester
                                                                                    vorwiegend im Fernunterricht durchführen
                                                                                    zu müssen, erfüllt Dozierende, Studierende
                                                                                    und auch die Ausbildungsleitung mit einer
                                                                                    gewissen Sorge. Zwar können aufgrund der
                                                                                    speziellen Rahmenbedingungen viele neue
                                                                                    Möglichkeiten des Lehrens und Lernens
                                                                                    kennengelernt und erprobt werden. Ein Teil
                                                                                    dieser Möglichkeiten wird die Lehre auch
                                                                                    weiterhin anreichern, wenn wieder normalere
                                                                                    Bedingungen herrschen. Aber auch wenn
                                                                                    von allen Beteiligten sehr hohes Engage-
                                                                                    ment eingebracht wird, sind auf die Dauer im
                                                                                    Fernunterricht nicht dieselben Lernwirkungen
                                                                                    zu erzielen wie durch eine gute Mischung von
                                                                                    Präsenz- und Selbststudium.

                                                                                    Welches sind die Kernanliegen pro Fach?
                                                                                    Im Rahmen der Arbeits- und Weiterbildungs-
                                                                                    tage des Kollegiums der Ausbildung wurden im
                                                                                    vorangehenden Jahr Fragen nach der Sinn-
8
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
haftigkeit des Lehrbetriebs, zum Umgang mit        Projekt «Studentisches Wohnen»
der Stofffülle und zu einem Umgang zwischen        Nicht nur Schwieriges wie beispielsweise die
Dozierenden und Studierenden auf Augen­höhe        Corona-Massnahmen, sondern auch Erfreu-
bearbeitet. An die Frage des Umgangs mit           liches kommt manchmal unerwartet von aus-
der Stofffülle und die von Studierenden und        sen auf die PH Zug zu. So war es eine grosse
Dozierenden immer wieder monierte Menta-           und sehr schöne Überraschung, als sich ein
lität des Abarbeitens von Aufträgen anstelle       Vertreter des Salvatorianer Ordens in Zug bei
von vertieftem, sinnerfülltem Lernen schloss       der Hochschulleitung meldete mit der Anfrage,
in diesem Jahr das Projekt an, für jeden           ob die PH Zug ihr Wohnheim erwerben möchte,
Fach­bereich die wichtigsten Kernanliegen zu       um ein Studierendenwohnheim zu betreiben.
bestimmen und zu beschreiben. So wurde wie-        Schon seit längeren Jahren beschäftigte das
derholt an den erziehungswissenschaftlichen        Anliegen von günstigem Wohnraum für Stu-
und fachdidaktischen Prinzipien gearbeitet, die    dierende die Leitung der PH Zug. Nun schien
eine Absolventin bzw. ein Absolvent der            hier eine Lösung von aussen zu kommen.
PH Zug aus der Ausbildung im einzelnen Fach­       Zwar kann die PH Zug keine Liegenschaften
bereich mitnehmen soll. Es galt, sich auf die      erwerben. Nach einem längeren Weg der Lö-
zehn wichtigsten Punkte zu beschränken             sungssuche zeichnete sich jedoch ab, dass der
und dabei im Auge zu behalten, was von             Verein Maria Opferung, auf dessen Gelände
einer Lehrperson in den ersten Berufsjahren        das betreffende Gebäude im Baurecht steht,
realistischerweise erwartet werden kann. Die       bereit war, das Gebäude zu erwerben und es
Auseinandersetzung um die Frage, was denn          der PH Zug längerfristig zum Betreiben einer
die zentralen bzw. prioritären Kernanliegen im     Wohngemeinschaft zu vermieten. Die Ver-
jeweiligen Fach sind, führte in vielen Fach-       handlungen sind weit fortgeschritten und eine
schaften zu einer angeregten Auseinander­          Gruppe Studierender erhält im Rahmen eines
setzung mit den Ansprüchen des eigenen Fachs.      Wahlmoduls Gelegenheit, Grundlagen für ein
Ziel der noch nicht abgeschlossenen Arbeit         Betriebskonzept und Regeln des Zusammenle-
ist es, einerseits ein internes Instrument zum     bens zu erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass
Kommunizieren dieser Ansprüche unter den an        es aller Voraussicht nach möglich wird, ab dem
der Ausbildung Beteiligten zu entwickeln und       Herbstsemester 2021 Studierenden zahlbaren
andererseits eine Leitlinie für Schwerpunktset-    Wohnraum in unmittelbarer Nähe der PH Zug
zungen genauso wie für inhaltlichen Verzicht       zur Verfügung zu stellen.
im eigenen Fach zu gewinnen.
                                                   Clemens Diesbergen
Mediendidaktische Weiterentwicklung                Prorektor und Leiter Ausbildung
Ein Strategieziel der Ausbildung war und ist
die Weiterentwicklung der Hochschullehre           Weiterführende Informationen: ausbildung.phzg.ch

unter Einbezug der digitalen Möglichkeiten.
Dazu wurde sowohl eine mediendidaktische
Beratung eingerichtet als auch ein Gremium
«Lehr-, Lernentwicklung» gebildet, in das jeder
Fachbereich eine Vertretung delegiert und in
dem bei Interesse auch Vertretungen ande-           Dozierendenbefragung und Einbezug Kooperationsschulen
rer Leistungsbereiche mitwirken. Angesichts         Im Qualitätsmanagement der Ausbildung wurden im vergangenen
des plötzlichen Zwangs zur Umstellung auf           Jahr zwei neue Elemente eingeführt und damit wichtige Perspektiven
Fern­u nterricht wurde in der Anwendung             auf die Ausbildungsqualität ergänzt. Erstmals wurden mittels einer
                                                    Fragebogenerhebung die Dozierenden zu ihrer Einschätzung des Aus-
digitaler Tools vieles dazugelernt. Seitens         bildungsganzen und zu einzelnen strukturellen Elementen der Aus-
der medien­d idaktischen Beratung erfolgten         bildung befragt. Die Fragen waren weitgehend analog zu solchen aus
Hilfestellungen auf verschiedenen Ebenen,           der Austrittsbefragung der Studierenden, was interessante Vergleiche
unterstützt durch die Kollegen der ICT bei den      zwischen Studierenden- und Dozierendeneinschätzungen ermöglich-
                                                    te. Eine entsprechende Diskussion der Ergebnisse fand im Rahmen
technischen Fragen. So gelang es allmählich,        des Weiterbildungstages im August statt. Ebenfalls neu einbezogen
in der digitalisierten Lehre den Unterricht über    wurde die Perspektive der Rektorinnen, Rektoren und Schulleitenden
den Notfallmodus hinaus weiterzuentwickeln          unserer Kooperationsschulen, die zu ihren Erfahrungen mit Absolvie-
und auch Leitlinien für ein lernunterstützendes     renden der PH Zug befragt wurden und dieser ein erfreuliches Zeugnis
                                                    ausstellten.
Vorgehen in schriftlicher Form zu erarbeiten.

                                                                                                                           9
Tätigkeitsbericht PH Zug 2020
Neu organisiert: Weiterbildung, Dienstleistungen & Beratung (WDB)

                Per 1. Oktober 2020 wurde der Leistungsbe-           (TGS/SEB) ihre Weiterbildung erfolgreich
                reich reorganisiert und tritt fortan als «Weiter-    abschliessen und ihr Zertifikat entgegenneh-
                bildung, Dienstleistungen & Beratung» (WDB)          men. Anfangs September 2020 startete der
                auf. Neben den bisherigen Bereichen «Weiter-         15. Durchgang mit 25 Teilnehmenden aus den
                bildung» und «Beratungsstelle für Bildungs-          Kantonen Luzern, Zug und Schwyz.
                fachpersonen» wurde der Geschäftsbereich
                «Dienstleistungen» aufgebaut.                        Weiterbildung Sek I plus
                                                                     Die gemeindeweise Umsetzung des Projekts
                WEITERBILDUNG UND                                    Sek I plus endet nach sechsjähriger Laufzeit
                                                                     mit dem Schuljahr 2020/21 und geht – nach
                ZUSATZAUSBILDUNGEN                                   dessen Evaluation und Folgebeschlüssen
                Angebote W&B 2020/21                                 des Bildungsrates – über in den angepassten
                Planmässig wurden die Angebote 2020/21               regulären Betrieb. Mit dem Projektabschluss
                wiederum auf die Unterstützung der Lehr-             werden das Kursleitungsteam aufgelöst und
                personen und Schulen zur Einführung des              die Kurse inklusive der speziell entwickelten
                Lehrplans 21 ausgerichtet. Die Ende April            Lernplattform mit Filmbeispielen zur Umset-
                publizierten rund 300 Weiterbildungskurse –          zung der Elemente der Sek I plus ins reguläre
                teilweise in Zentralschweizerischer Koopera-         Angebot überführt.
                tion – bildeten den Abschluss der dreijährigen
                Schwerpunktsetzung (kompetenzorientierter            Weiterbildung KomIn
                Unterricht, Lehrplan 21, Sek I plus, Medien und      Im September 2020 starteten zehn Teilneh-
                Informatik). Unplanmässig war dann jedoch            mende aus den Bereichen Kita, Spielgruppe
                bedingt durch Covid-19 der gesamte Verlauf,          und Kindergarten mit ihrer Weiterbildung
                dies sowohl bezüglich Publikation, Angebots-         «Frühe Sprachförderung – Kommunikation und
                nutzung wie auch Kursdurchführungen: Die             Interaktion im Vorschulbereich – KomIn». Im
                Publikation wurde coronabedingt um drei              Zentrum dieses Angebots steht die alltagsinte-
                Wochen aufgeschoben; die Anmeldungen                 grierte Sprachförderung für alle Kinder.
                erfolgten reduziert (vgl. Statistik S. 33) und die
                Durchführungen mussten teilweise abgesagt,           CAS DaZIK und IF-Modul DaZ
                verschoben und/oder in der Form angepasst            Im Jahr 2020 konnten 47 Absolvierende das
                werden. Angesichts dieser Tatsache konnte mit        Zertifikat «CAS Deutsch als Zweitsprache und
                179 durchgeführten Kursen (Zielgrösse 200)           Interkulturalität DaZIK» entgegennehmen.
                dennoch ein gutes Ergebnis erzielt werden.           Ende August 2020 startete der Zertifikatsstudi-
                                                                     engang mit zwei ausgebuchten Kursgruppen in
                Holkurse                                             eine neue Runde und im November 2020 zum
                Im Berichtsjahr durften 25 massgeschneiderte         ersten Mal das «IF-Modul DaZ».
                Weiterbildungsveranstaltungen in Schulen vor
                Ort (Holkurse) bei Gruppen von sieben bis 100        CAS DaZIK BB
                Personen durchgeführt werden. Aufgrund der           Im September konnten die Teilnehmenden des
                Covid-19-Situation mussten neun Veranstal-           «CAS Deutsch als Zweitsprache und Interkul-
                tungen auf das Jahr 2021 verschoben werden.          turalität in der Berufsbildung DaZIK BB» ihr
                Hinsichtlich Themensetzung wurden nach               Diplom entgegennehmen. Diese Weiterbildung
                wie vor Themen rund um die Einführung des            vermittelt Lehrpersonen und Bildungsverant-
                Lehrplans 21 angefragt, u. a. Lernen dokumen-        wortlichen der beruflichen Bildung Wissen und
                tieren, Aufgabenkultur, Beurteilen im kompe-         Praxiseinblicke hinsichtlich eines konstruk-
                tenzorientierten Unterricht. Ausserdem haben         tiven Umgangs mit kulturellen Unterschieden
                sich Gruppen von Fach- und Lehrpersonen mit          und der Förderung von Deutsch als Zweitspra-
                Themen wie Mathematik im Kindergarten,               che im Unterricht auf der Sekundarstufe II.
                herausforderndem Verhalten oder neuer Auto-
                rität befasst.                                       DIENSTLEISTUNGEN UND
                Weiterbildung für Mitarbeitende TGS/SEB
                                                                     BERATUNG
                Im Herbst 2020 konnten alle 22 Teilneh-              Das bereits bestehende Dienstleistungsan-
                menden der Weiterbildung für Mitarbeitende           gebot der PH Zug ist seit Oktober 2020 an
                Tagesstrukturen/schulergänzende Betreuung            einem Ort zentral gebündelt und wird aktuell
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durch neue Angebote ergänzt und erweitert.
Die Angebotspalette umfasst momentan die
Beratungsstelle für Bildungsfachleute, Fach-
beratungen, Themen der Schulentwicklung,
Tagungsmanagement, die Mediothek sowie
das Roberta Regio Zentrum Zug. Im Zuge der
Reorganisation wurde der Leistungsbereich
WDB personell neu organisiert und aufgestockt
und der Webauftritt überarbeitet.

Leseförderung
Die Nachfrage nach Lesungen war im Jahr
2020 sehr gross, sodass leider nicht alle
interessierten Klassen berücksichtigt werden
konnten. Insgesamt fanden 72 Lesungen für
86 Klassen statt. Trotz Corona konnten alle                                                        Weiterbildungskurse fanden im 2020
fünf Lesewochen erfolgreich durchgeführt          war die neue Leitung der Animation mit Simone    auch im Fernunterricht statt.

werden. Beim Leseanimationsprojekt                Baumann und Daniel Hildebrand nicht weniger
B(a)uchladen fielen zwei der 16 Auftritte         aktiv und arbeitete u. a. an einem neuen
wegen des Lockdowns aus.                          Webauftritt und realisierte coronataugliche
Im Sommer 2020 wurde nach vier erfolg-            Musikworkshops.
reichen Jahren der B(a)uchladen für die Unter-
stufe beendet. Nach intensiven Vorbereitungs-     Roberta Regio Zentrum –
arbeiten begann dafür ein neues Projekt für die   World Robot Olympiad
Mittelstufe I. Auch dieses Angebot stiess auf     Im Mai 2020 war die Regionalausscheidung
Anklang: Nach drei Tagen waren alle 16 Ter-       der World Robot Olympiad geplant. Aufgrund
mine für das Schuljahr 2020/21 ausgebucht.        der Corona-Massnahmen musste der Anlass in
                                                  den November verschoben und letztlich online
Sprachaustausch Kanton Zug                        durchgeführt werden. Für alle Beteiligten wa-
Die Beratung Sprachaustausch Kanton Zug           ren dies neue Erfahrungen und eine spezielle
unterstützt Schulen im Aufbau von Schulpart-      Herausforderung. Die Aufgaben wurden von
nerschaften, einzelne Lehrpersonen beim           den Teams teilweise vorgängig gelöst, auf
Suchen von Partnerklassen und beim Auf­           Video aufgezeichnet und für die Jury digital
gleisen von Austauschaktivitäten, aber auch       eingereicht oder über einen Live-Stream den
Schüler*innen, die gerne einen Aufenthalt in      Punkterichtern vorgeführt.
der Westschweiz absolvieren möchten. Auf-
grund der speziellen Covid-19-Situation fanden    Mediothek
die Austauschaktivitäten im Jahr 2020 primär      Die Corona-Pandemie, die damit verbundene
ohne Ortsverschiebung statt.                      Gebäude- und damit auch Mediothekschlies-
                                                  sung (ausser für Mitarbeitende) sowie die
Animation für Schulmusik                          Schutzmassnahmen, die regelmässig geändert
Als Mitte November 2020 in den Proben für         werden mussten, forderten sowohl vom Medio-
das Grossprojekt «Mönsche uf Ärde» die            theksteam wie auch von den Benutzenden viel
letzten Tanzbewegungen, die letzten gespro-       Flexibilität. Aufgrund der Schliessung wurden
chenen Worte und die letzten Töne ausgeklun-      mehr als doppelt so viele Medien von Benut-
gen waren, wurde es leider coronabedingt still.   zenden nach Hause bestellt wie im Vorjahr
Gerne hätten die Tanzcrew des Integrations-       (322 Postversandbestellungen via iluplus). Die
Brückenangebots Zug (IBA), die Jugendchöre        Ausleihen insgesamt reduzierten sich jedoch
Hünenberg und Steinhausen und die Big-Band        um 22,3 % gegenüber dem Vorjahr auf 9781.
der Kantonsschule Zug im Theatersaal Casino       Die Mediothek wurde auch zu Zeiten, während
Zug ihr Bestes gezeigt, um jungen Immigran-       denen die Lehre überwiegend im Fernunter-
tinnen und Immigranten ein Gesicht und eine       richt erfolgte, von Studierenden als ruhiger
Bühne zu geben.                                   und sicherer Arbeitsort genutzt. Beratungsan-
Obwohl vieles an Weiterbildungen sowie Ver-       gebote wurden mit entsprechenden Schutz-
mittlungsprojekten nicht stattfinden konnte,      konzepten durchgeführt.
                                                                                                                                  11
Im Dezember 2020 wurde die neue schweiz-              Beratungsstelle für Bildungsfachleute
                                       weite Bibliothekenplattform SLSP (Swiss               Auch das Berichtsjahr der Beratungsstelle
                                       Library Service Platform) eingeführt, eine            für Bildungsfachleute war geprägt durch die
                                       einheitliche Plattform für alle Uni-, Hochschul-      Corona-Pandemie. In der ersten Lockdown-
                                       und Fachhochschulbibliotheken. Die Umstel-            Phase im Frühling gingen die Beratungs­
                                       lung forderte vom gesamten Mediotheksteam             anfragen stark zurück: Die Schulen waren mit
                                       eine aufwendige Einarbeitung – ausschliesslich        der Bewältigung der Krise und dem Fernun-
                                       in Form von Online-Schulungen, da die mit             terricht beschäftigt. Erst im zweiten Halbjahr
                                       SLSP verbundenen Auswirkungen aufgrund                2020 erreichten die Anfragen wieder normale
                                       einer neuen Bibliothekssoftware alle Bereiche         Frequenzen, zumal mittlerweile die vielfältigen
                                       des bibliothekarischen Arbeitens tangierten:          Erfahrungen mit Digital-Coachings auf viel
                                       Erwerben, Katalogisieren, Benutzung. Während          Resonanz stiessen. Das digitale Angebot wird
                                       diese Veränderungen für die Benutzenden               auf vielfachen Wunsch auch über Corona
                                       unsichtbar blieben, erforderten die Erneuerung        hinaus ein fester Bestandteil der Dienstleis­
                                       des Suchportals (Ablösung von iluplus durch           tungen der Beratungsstelle bleiben.
                                       swisscovery) und neue Benutzungsregelungen            An herausfordernden Situationen mangelte es
                                       eine aktive Kommunikation gegenüber den               auch in Corona-Zeiten nicht: neue Zusammen-
                                       Mediotheksbenutzenden.                                arbeitsformen im Team, Druck seitens einiger
                                                                                             Eltern (durch Verunsicherung und Überlastung
                                                                                             beim Home-Schooling), eigenes Family-
                                        Qualitätsmanagement WDB:
                                                                                             Management etc. Das Beratungsvolumen
                                        Fokus Weiterbildung
                                                                                             beläuft sich 2020 auf 473 Beratungsstunden
                                        Qualitätsmanagement in der Weiterbildung dient       (2019 auf 581) und hat sich gegenüber dem
                                        der Planung, Überprüfung und Optimierung der
                                        Einzelangebote wie auch der Analyse und Ver-
                                                                                             Vorjahr etwa um 18 % reduziert.
                                        besserung der Leistungserbringung auf System-        Die Studierendenberatung wurde etwa im
                                        ebene.                                               selben Umfang wie im Vorjahr genutzt (ca.
                                        Das WDB-Team arbeitet nach definierten Stan-         40 Coaching-Stunden). Im Fernunterrichts-
                                        dards in der Durchführung, Auswertung und
                                        Optimierung seiner Angebote. Kursleitende der
                                                                                             modus haben sich Stress- und Belastungs-
                                        Weiterbildung verfügen über adäquate fachliche       momente zum Teil akzentuiert in Themen
                                        Qualifikation (Theorie und Praxiswissen), zielstu-   wie Zeitmanagement, Homeoffice-Routinen,
                                        fenbezogenen Erfahrungshintergrund und versier-      Prüfungsdruck etc. Neu konnten sich freiwil-
                                        te erwachsenenbildnerische Kompetenzen.
                                        Die WDB evaluiert ihr Kursangebot und die einzel-
                                                                                             lige Lerntandems/Lerngruppen bilden, um im
                                        nen Kurse regelmässig und zieht Rückschlüsse für     Verlauf des Studiums in Peer- und begleiteten
                                        künftige Angebote. Sie verfolgt die Kursevaluatio­   Coachings die überfachlichen Kompetenzen zu
                                        nen ihrer Kursleitenden über längere Zeiträume       stärken. Dieses Wahlangebot wurde bis anhin
                                        und tauscht sich mit den anderen Weiterbildungs-
Im Dezember 2020 wurde eine             stellen der Zentralschweiz aus.
                                                                                             leider nur spärlich genutzt.
Online-Plattform für alle Hochschul-                                                         Die Mitarbeitendenberatung wurde mit 34
bibliotheken eingeführt.                                                                     Coaching-Stunden (im Vorjahr 26) genutzt.
                                                                                             Auch hier war der PH-Fernunterricht ein zu-
                                                                                             sätzliches Belastungsmoment.
                                                                                             Neu wurde im Rahmen der PH-Ausbildung
                                                                                             von Praxislehrpersonen ein verpflichtender
                                                                                             Coaching-Teil durchgeführt, um die eigene
                                                                                             Rollenklarheit und -durchsetzung gezielt und
                                                                                             individuell zu unterstützen.

                                                                                             Fabiola Curschellas,
                                                                                             Leiterin Weiterbildung,
                                                                                             Dienstleistungen & Beratung ad interim

                                                                                             Weiterführende Informationen:
                                                                                             weiterbildung.phzg.ch
                                                                                             dienstleistungen.phzg.ch
                                                                                             beratung-bildungsfachleute.phzg.ch

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F&E: Covid-19 als Chance

                                   Mit den zwei Projekten «Chancen trotz Coro-      «Open Access Policy», die Einrichtung eines
                                   na» und «Schul-Barometer» ist die PH Zug         «Fonds zur Förderung von Open-Access-
                                   national und international auf grosses           Publikationen» sowie die dazu gehörende
                                   (Medien-) Interesse gestossen. Im 2020 wur-      technische und konzeptionelle Realisierung
                                   den die Professur «Mathematisches Denken         eines institutionellen Repositoriums (ZuRo).
                                   und Lernen» und für Open-Access-Publikatio-      Des Weiteren wurde das F&E-Bereichsstatut
                                   nen das Repositorium «ZuRo» geschaffen.          überarbeitet und mit den Statuten der anderen
                                                                                    Bereiche harmonisiert. Auch die Regelungen
                                   Ähnlich wie die Leistungsbereiche Ausbildung     «Umgang mit geistigem Eigentum» und «Profes-
                                   und Weiterbildung war im Berichtsjahr auch       suren» konnten verabschiedet werden, womit
                                   der Leistungsbereich Forschung & Entwicklung     wesentliche Grundlagen für die künftige F&E-
                                   (F&E) von der Pandemie-Situation erheblich       Tätigkeit gelegt wurden.
                                   betroffen. So mussten in kurzer Zeit Lösungen    Kern des Leistungsbereichs F&E sind das
                                   gefunden werden, wie Konferenzen, die zuvor      Institut für Bildungsmanagement und Bildungs-
                                   als Präsenzveranstaltungen stattgefunden hat-    ökonomie (IBB), das Institut für internationale
                                   ten, neu als Online-Veranstaltungen durchge-     Zusammenarbeit in Bildungsfragen (IZB) und
                                   führt werden konnten. Das vom IBB organisier-    das Zentrum Mündlichkeit (ZM). Mit der Ende
                                   te «World Education Leadership Symposium»,       2020 eingerichteten und mit Prof. Dr. Kurt Hess
                                   das im europäischen Raum seit 15 Jahren die      besetzten Professur «Mathematisches Denken
                                   grösste internationale Fachtagung zu Bildungs-   und Lernen» wird der Leistungsbereich F&E neu
                                   und Führungsfragen darstellt, wurde 2020         um einen weiteren wichtigen Pfeiler ergänzt.
                                   virtuell durchgeführt. Mit 1200 teilnehmenden
                                   Expertinnen und Experten aus 90 Ländern war      IBB
                                   die Online-Tagung ein grosser Erfolg. Auch       Aufgrund der Covid-Pandemie wurde im
                                   Dienstleistungen wie «Chancen trotz Corona»      Rahmen von «Responsible Science» – mit dem
                                   (IZB) oder wissenschaftliche Qualifikationen     Aufgreifen von aktuellen gesellschaftlichen
                                   wie die Dissertationsverteidigungen von Judith   Problemen in der Forschung und der Rückbin-
                                   Kreuz (ZM) und Nina Gregori (ZM) mussten         dung von Ergebnissen an Politik, Verwaltung
                                   virtuell vollzogen werden.                       und Praxis – im März das Schul-Barometer
                                   Trotz diesen teils einschneidenden Umstel-       initiiert, dessen Ziel die Beschreibung und
                                   lungen konnten im Leistungsbereich F&E           Einschätzung der aktuellen Schulsituation
                                   zahlreiche Projekte vorangetrieben und zum       in Deutschland, Österreich und der Schweiz
                                   Abschluss gebracht werden. Dazu zählen etwa      aus Sicht verschiedener Personengruppen
                                   die Erarbeitung und Verabschiedung einer         ist. Hierfür wurden für die aktuelle Situation

Das Schul-Barometer untersuchte,
wie die Schüler*innen während
Covid-19 zu Hause lernten.

                                                                                                                                13
relevante Themen untersucht und unter-
schiedliche Gruppen (Schüler*innen, Eltern,
Schulleitungen, Mitarbeitende der Schule,
Schulverwaltung/Schulaufsicht, Unterstüt-
zungssysteme) befragt.
Das IBB leistet mit dem Schul-Barometer
einen Beitrag zum Erfahrungs- und Know-how-
Austausch und konnte bereits wenige Wochen
nach Schulschliessung handlungsrelevante
Informationen für unterschiedliche Zielgruppen
zur Verfügung stellen. Insgesamt wurden 2020
weitere sechs Teilstudien initiiert und zudem
das internationale Forschungsnetzwerk
«Covid-19 Education Research» (CovER-Netz-
werk) etabliert.
Die Befunde des Schul-Barometers und der
Vertiefungsstudien wurden in knapp 20 Publi-
kationen – im April wurde die erste Publikation
im Waxmann Verlag veröffentlicht – sowie in
23 Fachvorträgen auf wissenschaftlichen und
Praxistagungen berichtet. Das Medienecho
war enorm; u. a. gab es zehn Fernsehbeiträge
(SRF, ORF, ARD, ZDF usw.), 20 Radioberichte
und rund 300 Zeitungstexte (Der Spiegel, Die
Zeit, NZZ u. a.).
Vom 1. bis 4. September fand die World Educa-
tion Leadership Symposium Online Conference
WELSonline zum Thema «Covid-19 – Crisis in
Society and Impact on Education: School Ba-
rometer in Germany, Austria and Switzerland»
statt. Für die vier Halbtage hatten sich mehr
als 1000 Bildungsexpertinnen und - experten
aus der (Schul-)Praxis, Politik und Verwaltung,                                                     Neuer F&E-Pfeiler: Professur «Mathe-
Wissenschaft, Stiftungen, Unternehmen und           Chancengerechtigkeit und inklusiver gestal-     matisches Denken und Lernen».

Vereinigungen aus über 80 Ländern weltweit          teten Schulen beitragen. Durch das IZB werden
angemeldet, um zur Covid-Krise und zur Schu-        diese Ideen dokumentiert und disseminiert,
le von morgen zu diskutieren.                       zudem wird ein Forschungsprojekt zu Fragen
Darüber hinaus liefen die bereits initiierten und   der Professionalisierung durchgeführt.
umfangreich angelegten Längsschnittstudien          Erfreuliche Formen der Zusammenarbeit mit
weiter – teilweise unterbrochen durch die           Schulen sind auch im Rahmen des Projekts
Auswirkungen von Covid-19 – und Lehre und           «Chancen trotz Corona» entstanden (s. Beitrag
Vorträge wurden auf Online-Formate umge-            auf S. 16).
stellt.                                             Im Bereich der internationalen Kooperationen
                                                    konnte ebenfalls Neues begonnen werden.
IZB                                                 In Zusammenarbeit mit der Universität Bern
Das Institut für internationale Zusammenarbeit      beteiligt sich das IZB an einem vom SNF
in Bildungsfragen (IZB) konnte im Berichtsjahr      geförderten Projekt, bei dem die Wirkung von
seine Tätigkeiten ausweiten sowie neue Koope-       Lehrerinnen- und Lehrerbildung in El Salvador
rationen erschliessen.                              untersucht wird.
So ist ein neues Projekt angelaufen, das «gute      Eine weitere Kooperation ist mit der Univer-
Praxis» im Umgang mit Migration und sozia­          sität Heidelberg im Rahmen der international
len Ungleichheiten ausfindig und anderen zur        ausgerichteten Autumn School «Transculturali-
Inspiration zugänglich macht. Im Zentrum            ty in Teacher Education» entstanden.
stehen kreative, engagierte Bildungsfachleute,      Zudem hat das neue Projekt «Controversial Po-
die gute Ideen umsetzen und damit zu mehr           litical Issues» begonnen, bei dem gemeinsam
14
mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten     didaktik) inne und war an der Organisation
in Tel Aviv und Stockholm Umgangsweisen mit        der jährlich stattfindenden sims-Tagung
kontroversen Themen im Migrationskontext           beteiligt (Sprachförderung in mehrsprachigen
erforscht werden.                                  Schulen). Während diese beiden im Januar
Schliesslich konnte ein internationaler Stu­       stattfindenden Tagungen noch als Präsenz­
diengang «Pedagogical Approaches for Edu-          veranstaltungen durchgeführt werden konnten,
cation in Humanitarian Principles and Values»      mussten die Tätigkeiten des Forschungsnetz-
vorbereitet werden, der im Mai 2021 mit ca.        werks «Schulsprachdidaktik» aufgrund der
40 Teilnehmenden aus Ländern rund um den           Pandemiesituation im Berichtsjahr mehrheit-
Globus starten kann.                               lich online durchgeführt werden. Auch die von
Nebst diesen Neuerungen hat das IZB auch im        Mitarbeitenden des ZM organisierten sechsten
Jahr 2020 zahlreiche Module in der Aus- und        Dramapädagogik-Tage (Drama in Education
Weiterbildung durchgeführt und Dienstleis­         Days) fanden online statt.
tungen erbracht, sodass die enge Verzahnung
zwischen Forschung und Entwicklung in ihren        Stefan Hauser, Leiter Zentrum Mündlichkeit
verschiedensten Formen weitergeführt und           und zuständig in der F&E-Leitungs­konferenz
vertieft werden konnte.                            für den Bereich Kommunikation

ZM                                                 Weiterführende Informationen:
                                                   forschung.phzg.ch; ibb.phzg.ch; izb.phzg.ch; zm.phzg.ch
Im Berichtsjahr sind am Zentrum Mündlichkeit
(ZM) zwei Promotionen, die aus zwei verschie-
denen SNF-Projekten hervorgehen, fertigge-
stellt und erfolgreich verteidigt worden: Judith    Qualitätsmanagement
Kreuz konnte ihre Arbeit zum ko-konstruierten       Die Überprüfung der Qualität der Forschung erfolgt u. a. über die
Argumentieren im Frühling 2020 an der Uni           akademischen Prozesse der Qualitätssicherung bei der Drittmittelver-
Basel verteidigen, während Nina Gregori ihre        gabe (s. Forschungs- und Entwicklungsprojekte S. 16–17) sowie bei
                                                    Publikationen (s. ausgewählte Publikationen Mitarbeitende S. 22–26).
Promotion zum Klassenrat im Herbst an der           Die zahlreich erschienenen Publikationen in wissenschaftlichen Fach­
Universität Zürich abschliessen und verteidi-       organen haben Peer-Review-Verfahren durchlaufen.
gen konnte.                                         Ein weiteres Qualitätskriterium ist für die PH Zug, dass die Resultate
Im Berichtsjahr wurden zwei PgB-Anträge             ihrer F&E-Projekte auch für die Praxis relevant sind. Im 2020 sind
                                                    u. a. Publikationen in den Zeitschriften Bildung Schweiz und 4bis8
erarbeitet und von swissuniversities bewilligt.     sowie auf der Plattform Schulinfozug.ch erschienen. Mit den zwei
Das zusammen mit den Pädagogischen Hoch-            Projekten «Chancen trotz Corona» und «Schul-Barometer» konnte via
schulen PHBE, PH FHNW, PHTG und PHZH                Medienberichte (u. a. NZZ, Der Spiegel, die Zeit, SRF, ORF, ARD, ZDF)
sowie den Universitäten Basel und Zürich            das nationale und internationale Interesse breiter Bevölkerungskreise
                                                    geweckt werden.
eingereichte Projekt «Forschungsnetzwerk
Schulsprachdidaktik I nets21» (P9) verfolgt das
Ziel, die Förderung des sprachdidaktischen
Nachwuchses und den damit einhergehenden
fachdidaktischen Forschungsdiskurs zu er-
möglichen und langfristig zu sichern. Darüber
hinaus geht es auch darum, ein interdisziplinär-
fachdidaktisches Netzwerk mit gemeinsamen
Forschungsperspektiven und Strukturen zu
entwickeln – dies in enger Abstimmung mit
ähnlichen Bestrebungen in den Fachdidaktik-
Mastern der beteiligten PHs.
Das zweite PgB-Projekt ist das «kooperative
Doktoratsprogramm Fachdidaktik» (P1), das
in Kooperation mit der Universität Zürich und
den PHs Graubünden, Schwyz, St. Gallen und
Zürich von 2021 bis 2024 realisiert werden
kann (s. Beitrag auf S. 16).
Wie schon in den Vorjahren hatte das ZM
die Co-Leitung der AG Mündlichkeit (einer
Arbeitsgruppe des Symposions Deutsch­
                                                                                                                             15
Ausgewählte F&E-Projekte

                                        Kooperatives Doktoratsprogramm                   (P1 TP2)», das auf die Stärkung der Fachdi-
                                        Fachdidaktik                                     daktik und die gemeinsame Betreuung von
                                        Die Pädagogischen Hochschulen Graubünden,        Doktorierenden zwischen Universitäten und
                                        Schwyz, St. Gallen, Zug und Zürich haben         Pädagogischen Hochschulen abzielt. Die enge
                                        gemeinsam mit dem Institut für Erziehungs-       Zusammenarbeit zwischen den beteiligten
                                        wissenschaft der Universität Zürich 2017 das     Hochschulen im Rahmen des Doktoratspro-
                                        Kooperative Doktoratsprogramm Fachdidaktik       gramms verbessert die Promotionsmöglich-
                                        geschaffen, um Doktorierende gemeinsam           keiten und fördert die Ausbildung von wis-
                                        auszubilden. Nach der ersten vierjährigen        senschaftlich qualifizierten Expertinnen und
                                        Phase ist das Programm für weitere vier Jahre    Experten im Bereich der Fachdidaktik.
                                        verlängert worden. Die Forschungsarbeit
                                        leisten die Doktorierenden primär an ihrer       Chancen trotz Corona
                                        jeweiligen Pädagogischen Hochschule und          Das Institut für internationale Zusammenarbeit
                                        promovieren zugleich an der Philosophischen      in Bildungsfragen (IZB) hat im letzten Frühling
                                        Fakultät der Universität Zürich.                 Schüler*innen unterstützt, die von der Umstel-
                                        Die beteiligten Hochschulen gehen nun            lung auf Fernunterricht besonders herausge-
                                        einen wichtigen Schritt weiter. Neu kann die     fordert waren. Während der Zeit des Lock-
                                        Philosophische Fakultät der Universität Zürich   downs bestand für gewisse Kinder das Risiko,
                                        wissenschaftlich qualifizierten Dozierenden      stark ins Hintertreffen zu geraten und dadurch
                                        sowie Professorinnen und Professoren der fünf    in ihrem Lernen benachteiligt zu werden. Das
                                        Pädagogischen Hochschulen das Promotions-        IZB wollte diesem Umstand entgegenwirken
                                        recht für eine Doktorarbeit im Rahmen des Ko-    und motivierte Studierende der PH Zug für ein
                                        operativen Doktoratsprogramms Fachdidaktik       Engagement. Gleichzeitig vermittelten Zuger
                                        verleihen. Dies bedeutet, dass sie der Promo-    Schulen Kinder mit hohem Unterstützungsbe-
                                        tionskommission angehören und die Disserta-      darf. So kamen 22 Tandems von Studierenden
                                        tionen mitbegutachten und -benoten können.       und Schülerinnen und Schülern zustande, die
                                        Sie werden auch auf den von der Universität      sich ab Ende April 2020 regelmässig virtuell
                                        Zürich ausgestellten Abschlussdokumenten         trafen, um am Schulstoff zu arbeiten. Neben
                                        aufgeführt. Bisher konnten die Angehörigen       dem eigentlichen Lernen besprachen die
                                        der PH und FH nur als Zweitbetreuerin oder       Studierenden auch Fragen der Motivation und
                                        Zweitbetreuer Dissertationen begleiten, aber     Arbeitseinteilung mit den Kindern. Das Projekt
                                        nicht begutachten.                               lief mit der Wiederaufnahme des Präsenz-
                                        Ermöglicht wurde das Kooperative Dokto-          unterrichts bis zu den Sommerferien weiter.
                                        ratsprogramm durch das über PgB-Bundes-          Denn erst in dieser Zeit konnten Lehrpersonen
                                        mittel geförderte Programm «Kooperation          allfällige Lücken feststellen.
                                        zwischen Schweizer Fachhochschulen/              Neben der eigentlichen Unterstützung der
«Let’s talk»: Förderung verschiedener
Facetten der Unterrichtskommunika-
                                        Pädagogischen Hochschulen und universi-          Schüler*innen verfolgte das Projekt auch
tion und des Lernens in Gesprächen      tären Hochschulen im Bereich des Doktorats       das Ziel, die Studierenden für das Thema der
wie z. B. die Auftrittskompetenz.                                                        Chancengerechtigkeit zu sensibilisieren und
                                                                                         ihnen Handlungsmöglichkeit aufzuzeigen. So
                                                                                         standen Dozierende des IZB den Studieren-
                                                                                         den beratend zur Seite. In Webinaren gaben
                                                                                         sie fachliche Inputs zu Themen wie Umgang
                                                                                         mit Heterogenität oder sprachbewusstem
                                                                                         Unterricht. Auch hatten die Studierenden in
                                                                                         den Webinaren Gelegenheit, sich über ihre
                                                                                         Erfahrungen auszutauschen.
                                                                                         Das Projekt war ein grosser Erfolg. Das IZB
                                                                                         erhielt doppelt so viele Anfragen von Lehr-
                                                                                         personen, als berücksichtigt werden konnten.
                                                                                         Auch konnte das Projekt ein grosses Medien-
                                                                                         echo verzeichnen. Finanziell wurde es von der
                                                                                         Stiftung Mercator Schweiz unterstützt.

                                                                                         Weitere Infos: izb.phzg.ch > Projekte

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