RAUCHSCHWADEN ÜBER SCHWAMENDINGEN - Grossaufgebot von 99 Einsatzkräften - Stadt Zürich
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Schutz & Rettung 34. Ausgabe, Juni 2017 Mitarbeitendenmagazin von Schutz & Rettung RAUCHSCHWADEN ÜBER SCHWAMENDINGEN Grossaufgebot von 99 Einsatzkräften VIELFALT Diversity-Management bei SRZ ANGEKOMMEN Rettungssanitäter Sascha Janssen, Organisator der Bluelightparty und Weltenbummler
INHALT 14 WACHE NORD MIT ZEL NIMMT FORMEN AN. 61 Planerteams haben sich am Architekturwettbe- werb für die Wache Nord mit Zent- raler Einsatzlogistik (ZEL) beteiligt. Am 23. Mai ist der Öffentlichkeit das Siegerprojekt «Mazinga» vor- 10 gestellt worden. VIELFÄLTIGE HANDWERKSKUNST. Was machen eigentlich die Berufsfeuerwehrleute, wenn sie nicht gerade im Einsatz sind? Sie arbeiten in einem von 35 Fachbereichen, den Ressorts. Das gibt vielen die Gelegenheit, ihre handwerklichen Fertigkeiten aus früheren Berufen einzusetzen. VIELFALT BEI SRZ. Menschen sind verschieden. Die bewusste Wertschätzung, Nutzung und Steuerung die- 20 ser Vielfalt, das sogenannte Diversity-Management, stellt den einzelnen Menschen mit seinen spezifischen Kompetenzen in den Vordergrund. Auch SRZ stellt sich dem Thema und hat Massnahmen, zum Beispiel spe ziell für Führungsfrauen, definiert. EDITORIAL / AGENDA 19 Sieben Fragen an Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich 3 Die wichtigsten Events ARBEITEN BEI SRZ IN KÜRZE 20 – 21 Die Vielfalt macht es aus – Diversity-Management 4–5 Vermischte SRZ-Meldungen bei SRZ 25 Personelles: Neueintritte, Pensionierungen, IM EINSATZ Jubiläen und Gradierungen 6–8 Grossbrand in Zürich Schwamendingen 9 Historisches Bild: Ab an die Sonne PORTRÄT 10 –12 Die Ressorts der Berufsfeuerwehr: Vielfältiges 22 – 24 Sascha Janssen: Gekommen, um zu bleiben Handwerksgeschick im Haus BILDER UND GESCHICHTEN RUND UM SRZ 26 Impressionen 13 Jahresausblick aus Sicht Strategie 27 Toby erzählt: Verflixt und zugeklebt 14 – 15 Die Wache Nord mit Zentraler Einsatzlogistik (ZEL) nimmt Formen an 16 – 17 Neue, zeitgemässe Logistiksoftware Titelbild: Grossbrand in Zürich Schwamendingen 18 Optimierung Rettungswesen Fotografie: Schutz & Rettung
EDITORIAL AUSBLICK VIELFALT SRZ-MITARBEITENDENFEST In der Natur, beim Essen und bestimmt auch bei den Feriendestinationen schätzen wir sie: die Vielfalt. Und zwar weil sie Abwechslung und neue Inspiration bringt. Aber wie sieht es im Umgang mit der Vielfalt von Menschen aus? Ist es nicht viel einfacher und effizienter, wenn alle «gleich ticken»? Oder vielleicht doch nicht? Die Vielfalt stellt Unternehmen in der Führung vor besondere Herausforderungen. Studien belegen aber: Gemischte Teams sind effizienter und erfolgreicher als nicht gemischte. Deshalb fördern viele Unternehmen unter dem Begriff «Diversity» «Man soll die Feste feiern, wie sie fallen», so die Vielfalt der Mitarbeitenden – in Bezug auf Alter, ein bekanntes Sprichwort. Lass dir deshalb die Geschlecht oder Herkunft. Aber wie kann diese Gelegenheit zum Feiern, Verschnaufen und Vielfalt konkret erreicht werden? Ein Beispiel aus Belohnen nicht entgehen und reserviere dir den USA zeigt, dass kleine Veränderungen in schon heute den 12. oder 13. September. Denn den Entscheidungsprozessen bei der Personal dann lädt SRZ zum Mitarbeitendenfest ins gewinnung Grosses bewirken. gemütliche Ambiente des «Chicago 1928» ein. So spielten in den amerikanischen Spitzenorches- In diesem ehemaligen Lagerhaus von ABB wer- tern jahrzehntelang kaum Frauen. Die Musikerin- den der Charme und der Zeitgeist der Goldenen nen scheiterten bereits beim Vorspielen. Bis das Zwanzigerjahre – der Roaring Twenties – zu Boston Symphony Orchestra auf die Idee kam, neuem Leben erweckt. Zum Programm möchten alle Bewerberinnen und Bewerber hinter einem wir noch nicht zu viel verraten, aber stilechte Vorhang vorspielen zu lassen. Andere Orchester Roaring-Twenties-Kleidung ist herzlich willkom- folgten. Heute sind die Musikerinnen mit rund 30 men und die Tanzbeine könnt ihr auch schon Prozent vertreten, dies weil die Jurys durch einen aufwärmen. Wie immer ist natürlich auch für das klugen Prozess gezwungen wurden, nur auf die leibliche Wohl gesorgt. Leistung zu achten. Das «Chicago 1928» ist in nur 2 bis 3 Gehminu- Auf bereits bestehende Vielfalt bei SRZ weist der ten vom Bahnhof Zürich Oerlikon erreichbar. Artikel über die vielen unterschiedlichen Ressorts Einladung und Anmeldung folgen demnächst via der Berufsfeuerwehr hin. Über weitere Pläne von Intranet, wir freuen uns! SRZ im Diversity-Management informiert Sie der Beitrag «Die Vielfalt macht es aus!». Ich wünsche Ihnen eine bunte Lektüre! AGENDA 2017 6.– 10. Juli Weltjugendmusikfestival 7.– 9. Juli Caliente 9. Juli Polizeigottesdienst und Gottesdienst für Rettungskräfte 12. Aug. Street Parade 17. Aug. – 3. Sept. Theater Spektakel 25.–27. Aug. Dörfli-Fäscht 28. Aug. Kaderanlass Monika Keller 2. Sept. Lange Nacht der Museen Chefredaktorin «24h» 9.–11. Sept. Knabenschiessen 12./13. Sept. SRZ-Mitarbeitendenfest Feedback: kommunikation.srz@zuerich.ch 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 3
IN KÜRZE RÖSSLIRYTSCHUEL ERSTRAHLT IN NEUEM GLANZ Die Rösslirytschuel, welche von der Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung unterhalten wird, bringt seit Jahren Kinderaugen zum Leuchten. Leider hat der Rost die Bilder im Dachkranz angegriffen und teilweise zerstört. Dank der grossen finanziellen Unterstüt- zung der Gebauer-Stiftung konnten nun alle 32 Bilder auf rostresistenten Chromstahlplatten erneuert werden. Bea Bürgi, eine ehemalige SRZ-Mitarbeiterin, malte insgesamt 16 Kantons- wappen und 16 Bilder, welche Wahrzeichen der Kantone oder Städte zeigen. Die Berufsfeuerwehr hat die neuen Gemälde wieder am Dachkranz befestigt. Nun drehen die frischen Bilder hoffentlich noch viele Jahre rostfrei ihre Runden! n Weitere Informationen zu den Spielzeiten: www.stadt-zuerich.ch/srz-rytschuel PILOTVERSUCH «JOBROTATION» Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ändern sich – Stichwort Generation Y (siehe «Die Vielfalt macht es aus!», S. 20–21). SRZ hat den Anspruch, weiterhin eine moderne und attraktive Arbeitgeberin zu sein. In diesem Kontext ist die Idee für eine «Jobrotation» entstanden: Mitarbeitende aus dem Rettungs- dienst und der Einsatzleitzentrale (ELZ) sollen die Möglichkeit haben, im Rhythmus von drei Monaten abwechselnd als Rettungss anitäter/-in auszurücken und als Calltaker/-in in der ELZ zu arbeiten. «Damit kann SRZ interessierten Mitarbeiten- den künftig eine vielseitige Arbeit und Abwechslung bieten», so Sarah Hammer, Teamleiterin ELZ und Verantwortliche für das Projekt «Jobrotation». «Zudem wird das Verständnis für die gegenseitigen Aufgaben gefördert. Die Jobrotation stärkt das SRZ-interne Mitarbeitenden-Netzwerk. Das zahlt sich aus: Wer sich kennt, arbeitet besser zusammen.» Voraussetzung für die Teilnahme an der Rotation ist die Ausbildung als Rettungs sanitäter/-in. Ein Pilotversuch mit zwei Mitarbeitenden startet Anfang 2018. Beide Mitarbeitenden werden für ein Jahr in der Rotation fix eingeteilt und werden zu Beginn in die neue Abteilung und ihre Aufgaben eingeführt. n STANDORTSTRATEGIE: ERWEITERUNG DER WACHE SÜD Nach dem Projekt zur Wache Nord (siehe «Architekturwettbewerb», S. 14–15) ist als nächster Schritt zur Umsetzung der Standortstrategie die Erweiterung der bestehenden Wache Süd geplant. Die betrieblichen Verhältnisse in der Wache Süd sind mittlerweile ungünstig und die Strategie von SRZ sieht am Standort Weststrasse zudem die Integration des Rettungsdienstes und der Milizfeuerwehr vor. Der daraus resultierende Flächenbedarf kann in der bestehenden Wache nicht gedeckt werden. Das angrenzende, in städtischem Eigentum befindliche Wohnhaus Weststrasse 18 und kleinere Annexbauten von SRZ im Innenhof sollen deshalb durch einen Neubau ersetzt werden. Für die Erweiterung der Wache Süd ist ein Projektierungskredit von insgesamt 4,3 Millionen Franken erforderlich. Eine erste Tranche von 540 000 Franken hat der Stadtrat am 3. Mai in eigener Kompetenz bewilligt. Sie dient primär der Durchführung des 4 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
24 SEKUNDEN Projektwettbewerbs. Zur weiteren Ausarbeitung des Bauprojekts SRZ IM VATIKAN mit detailliertem Kostenvoranschlag wurde dem Gemeinderat die Erhöhung des Projektierungskredits um 3,76 Millionen Franken beantragt. Das Resultat des Architekturwettbewerbs wird voraus- sichtlich Mitte 2018 vorliegen. Stimmt der Gemeinderat anschlies- send auch dem Objektkredit zu, kommt die Vorlage voraussichtlich Ende 2020 vor das Stimmvolk. Der Baubeginn für die Erweiterung der Wache Süd ist derzeit auf Herbst 2021, die Inbetriebnahme auf Herbst 2023 geplant. n Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/srz-standortstrategie Jedes Jahr reisen Millionen von Menschen nach Rom, um den Heiligen Stuhl zu besuchen. Die Schweizer Gardisten sind für die umfassende Sicherheit der Geistlichen im INTERNE NACHSORGE: NEUE AUSBILDUNG Vatikan verantwortlich. Im Notfall tragen sie mit korrekten Nothilfemassnahmen zu einer optimalen medizinischen AN DER HFRB Versorgung bei. Der Bereich Sanität von SRZ unterrichtet die Gardisten der päpstlichen Garde seit 2013 in Erster Hilfe und lebensrettenden Sofortmassnahmen. Um die in der Grundausbildung gelernten Kenntnisse aufrecht zu erhalten, führt SRZ neu zwei Mal jährlich Refresher-Kurse mit jeweils zwei Instruktorinnen und Instruktoren am Ar- beitsort der Gardisten in Rom durch – auch für die SRZ- Instruktoren ein spannender Einblick in die Tätigkeit der Schweizergarde. KOMMUNIKATION IM FOKUS Am 15. Mai hat die Höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) für Rettungssanitäter/-innen und Notärzte von SRZ erstmals ein Simulationstraining durchgeführt. Dabei stand für einmal nicht das Fachwissen der Teilnehmenden im Fokus, sondern wie sie im Team zusammenarbeiten, Um belastende Einsätze oder private Situationen besser verarbeiten das sogenannte Crew-Resource-Management (CRM). Ziel zu können, ist der Austausch über das Erlebte wichtig. SRZ stellt war, die Koordination und Kommunikation innerhalb der Teams zu üben und zu optimieren. Die Patientensicherheit Mitarbeitenden deshalb seit mehreren Jahren speziell ausgebildete wird damit erhöht. Die Teilnehmenden trainierten in realis- Berufskolleginnen und Berufskollegen, sogenannte Peers, für tischen Szenarien ihre Koordinations- und Kommunikati- onsfähigkeiten, wobei alles aufgezeichnet und danach dis- Gespräche zur Verfügung. Bisher hat das Bundesamt für Bevölke- kutiert wurde. Das Feedback war durchwegs positiv: Das rungsschutz (BABS) Ausbildungen für Peers angeboten, welche Training biete eine sehr gute Plattform, um Arbeitsweisen allerdings kürzlich eingestellt wurden. Ab Oktober 2017 wird nun an und die Arbeit im Team, insbesondere die Zusammenarbeit von Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern sowie der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) unter der Notärztinnen und Notärzten, zu reflektieren und Stolper Leitung von SRZ-Seelsorger Roger Müller eine Ausbildung für Peers fallen zu erkennen, so der Tenor. durchgeführt. Diese ist explizit auf die Bedürfnisse von Blaulicht organisationen ausgerichtet. «Wir schaffen damit eine Win-win- Situation: Zum einen können wir die Ausbildung unserer eigenen ERFOLGREICHER QM-AUDIT Peers und das für uns wichtige Peer-System sichern, zum anderen Am 29. März fand bei SRZ ein Auf- stärkt es die HFRB und ihren Leitsatz ‹Für Profis von Profis›», so rechterhaltungsaudit der Schwei- zerischen Vereinigung für Qualitäts- Bea Potisk, Bereichsleiterin SRZ HRM. Die jeweils dreitägigen Kurse und Management-Systeme (SQS) «Einführung in die psychologische Nothilfe» und «Fachkurs Peer» über die Norm ISO 9001:2008 statt. In elf Sequenzen interviewten zwei sind bereits diesen Januar vom Nationalen Netzwerk Psycho Auditoren die Geschäftsleitung und logische Nothilfe (NNPN) zertifiziert worden. n überprüften die Prozesse aus allen Bereichen. Dabei zeig- te sich, dass SRZ die Anforderungen erfüllt und über ein zweckmässiges Qualitäts- und Management-System ver- Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/srz-ausbildung fügt. Für die nächstjährige Rezertifizierung nach der neuen ISO-Norm 9001:2015 besteht somit eine gute Basis. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 5
IM EINSATZ Grossaufgebot in Zürich Schwamendingen RAUCHWOLKEN ÜBER WOHNQUARTIER Ein Brand, bei dem mehrere Reiheneinfamilienhäuser in Zürich Schwamendingen betroffen waren, hat am 4. April einen Grosseinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Um 15.20 Uhr alarmierte eine Anwohnerin mittels Dichter Nebel Feuerwehr-Notrufnummer 118 die Einsatzleitzent- Aufgrund der älteren Bauweise der Reiheneinfa rale (ELZ) von SRZ: «Die Hausfassade beim milienhäuser, die Siedlung Hohmoos entstand in Gartensitzplatz brennt! Bitte, kommen Sie schnell!» den 1940ern, fand das Feuer reichlich Nahrung: Der genaue Einsatzort war an der Dübendorf sehr viel älteres und trockenes Holz. Der Brand strasse in Zürich Schwamendingen, ein Reihen- unter den holzgeschindelten Dächern erzeugte haus der Siedlung Hohmoos. Der zuständige eine dichte, gelbweissliche Rauchwolke. Die Bise Schichtleiter an diesem Tag löste umgehend einen drückte diese zu Boden und blies sie über das Grossalarm aus: ein Tanklöschfahrzeug (TLF) und angrenzende Wohnquartier. Für die vom Schwa- eine Autodrehleiter (ADL) vom Depot Neunbrunnen mendingerplatz her nachrückenden Einsatzkräfte (BMA-Löschzug), ein TLF von der Wache Flughafen herrschten daher auf der Dübendorfstrasse und den Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr zeitweise Sichtverhältnisse wie bei dickem Nebel. Flughafen. Zudem bot er den Kleinalarm der Miliz- Auch mit Blaulicht und Martinshorn konnten sie feuerwehr Kompanie Nord mit einem TLF auf. nur im Schritttempo zum Einsatzort fahren! Als die drei TLF und die ADL am Einsatzort eintra- Obwohl die Feuerwehr sehr rasch und von beiden fen, hatte das Feuer bereits den Dachstock in Brand Seiten eingriff, breitete sich das Feuer auch auf die gesetzt. Der Einsatzleiter liess die Gebäude nach Dachstöcke der anliegenden Einfamilienhäuser Personen durchsuchen und leitete umgehend die aus. Die Einsatzkräfte hatten es daher mit drei Löscharbeiten ein. Glücklicherweise hielt sich Herausforderungen gleichzeitig zu tun. Erstens mit niemand mehr im Gebäude auf – alle hatten bereits dem Löschen des Brandherds auf dem Gartensitz- zuvor selbstständig ihre Häuser verlassen. Anders platz – vermutlich ein Gasgrill. Zweitens mit dem verhielt es sich bei den Haustieren: Die Feuerwehr- Sichern der betroffenen und noch verschonten leute retteten eine Katze und zwei Kleinhasen vor Gebäude links und rechts – insgesamt 5 Gebäude, Rauch und Feuer. das bedeutet 5 Löschleitungen. Und zum Dritten mit dem Öffnen des Dachs im «gesunden» Teil des IM EINSATZ WAREN betroffenen Gebäudes, um so die Ausbreitung des Feuers auf weitere Teile des Dachstocks zu 19 Berufsfeuerwehr: 14 Feuerwehrleute verhindern. von der Wache Flughafen und 5 von der Wache Süd Um die drei Herausforderungen zu meistern, 71 Milizfeuerwehr: 25 Feuerwehrleute von wurde ein weiteres TLF der Berufsfeuerwehr Süd der Kompanie Nord, 27 von der Kompanie aufgeboten. Nach rund zwei Stunden hatten die Ost, 10 von der Sanitätskompanie sowie 9 Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Der Feuerwehrleute von der Kompanie Süd, Trambetrieb der Linie 7 konnte deshalb wesentlich die zur Verstärkung der Wache Süd auf- schneller als erwartet wieder aufgenommen geboten wurden. werden. 6 Sanität: 2 Rettungswagen mit 4 Ret- tungssanitäterinnen und Rettungssanitä- Brandschutt in grossen Mengen tern sowie 1 Einsatzleiter Sanität und Für die schweisstreibenden Lösch- und Nachlösch- 1 Notarzt arbeiten zog der Einsatzleiter weitere Kompanien der Milizfeuerwehr bei: den Grossalarm der Kompa- 3 Pikett: 1 Pikettoffizier der Feuerwehr und 2 Mitarbeitende vom Mediendienst nie Ost und den Kleinalarm der Sanitätskompanie. Langwierig waren die Nachlöscharbeiten vor allem 6 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
Nach rund zwei Stunden hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten aber lange, vor allem aufgrund grosser Mengen Brandschutt im Estrich von drei Häusern. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 7
IM EINSATZ aufgrund grosser Mengen Brandschutt im Estrich und konnte dank der sehr guten Zusammenarbeit von drei Häusern. Der Brandschutt aus Dachzie- und des Engagements aller beteiligten Einsatzforma- geln, Holzbalken, Wandteilen, Möbeln, Kisten und tionen kurz vor Mitternacht abgeschlossen werden. Kartons wurde von Hand abgetragen, um sicherzu- stellen, dass darunter Insgesamt standen rund 15 Fahrzeuge, zeitweise bis «DER BRAND UNTER DEN HOLZGESCHIN- keine Glutnester mehr zu 5 TLF, und 99 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DELTEN DÄCHERN ERZEUGTE EINE vorhanden waren, die Rettungsdienst sowie Mitarbeitende vom SRZ-Medi- DICHTE, GELBWEISSLICHE RAUCHWOL- den Brand neu hätten endienst im Einsatz. KE; ZEITWEISE HERRSCHTEN SICHTVER- entfachen können. HÄLTNISSE WIE BEI DICKEM NEBEL.» Aufwendig war zudem Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten vorerst die Reinigung des nicht in ihre Häuser zurückkehren. «Wir brachten die eingesetzten Feuerwehrmaterials und der Persönli- acht Parteien in einem ersten Schritt in Hotels unter», chen Schutzausrüstung (PSA) der Feuerwehrleute. berichtete Denise Hochstrasser-Lanz, Kommunika Das Schwarz-Weiss-Konzept (siehe Infobox) für die tionsverantwortliche der Siedlungsgenossenschaft PSA wurde bei diesem Einsatz so weit wie möglich Sunnige Hof, zu der die Siedlung Hohmoos gehört. umgesetzt. Der Einsatz dauerte rund 8,5 Stunden «Fünf Familien konnten kurze Zeit später wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die anderen drei Familien wohnen nun vorübergehend in anderen Genossen- schaften, da die Sanierung ihrer Häuser mehrere Monate in Anspruch nehmen wird.» Gleichzeitigkeit der Ereignisse Neben dem Einsatz in Zürich Schwamendingen gingen am gleichen Tag innerhalb von rund 15 Minuten zwei weitere Meldungen von bestätigten Bränden bei der ELZ ein – in einem Schulhaus (15.35 Uhr) und ein Fahrzeugbrand (15.39 Uhr). «Die gleichzeitige Bewältigung dieser drei Brände erforderte nebst einem grossen Personen- und Mittelaufgebot eine präzise Planung und Koordina tion», so der ELZ-Schichtleiter. «Für den Fahrzeug- brand musste ich bei der Wache Süd das TLF 3 aufbieten und mit den Feuerwehrleuten besetzen, die Bürodienst hatten. Es hat aber geklappt und die Wachverstärkung, die Kompanie Süd der Milizfeuer- wehr, war auch bereits auf dem Weg.» n Text: Jan Bauke, Monika Keller Bilder: Schutz & Rettung DAS SCHWARZ-WEISS-KONZEPT Das Schwarz-Weiss-Konzept bezieht sich auf das gesamte Feuerwehrmaterial, vor allem aber auf die Persönliche Schutzaus- rüstung (PSA) der Feuerwehrleute, sprich ihre Einsatzkleider und Atemschutzgeräte. Das Schwarz-Weiss-Konzept wird seit Ende 2016 bei SRZ umgesetzt: Die Feuerwehrleute ziehen auf dem Schadenplatz ihre schmutzigen Einsatzkleider aus und verpacken sie in Plastiksäcke, die dann mit einem Materialtransporter direkt in die Wäscherei in der Wache gefahren werden. Die Feuerwehrleute ziehen die sauberen Trainingsanzüge aus den sogenannten Schwarz-Weiss-Modulen (Gitterwagen) an und fahren «sauber» in die Wache zurück. So wird vermieden, dass sie sich auf der Rückfahrt den Brandgasen aussetzen. 8 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
Historisches Bild AB AN DIE SONNE Bald feiern wir zwei Jubiläen: 2018 das 125-jährige Bestehen der Sanität und 2022 wird die Berufsfeuerwehr 100 Jahre alt! Im Vorfeld veröffentlichen wir im «24h» spezielle Entdeckungen aus unserem Bildarchiv. Früher war es üblich, die Wohnung inklusive Schlafunterlagen Bettinhalte mit der Nummer des Feuerwehrmannes gekennzeich- jedes Jahr einer Grossreinigung zu unterziehen – dem so net. Gemäss mündlichen Überlieferung soll sich eine Anwohnerin genannten Frühlingsputz! Auch die Brandwächter (Berufs sogar einmal beim Feuerwehrkommandanten beschwert haben, feuerwehrleute) mussten einmal im Jahr, an einem warmen, weil die Matratzen, nicht wie es sich gehöre, gerade ausgerichtet sonnigen Frühlingstag, die Wache und ihr Inventar reinigen. gewesen seien. Das Ritual wurde erst in den 1980er-Jahren In der Brandwache Wollenhof (Schipfe 32) wurden von 1922 aufgegeben. n bis 1937 die Matratzen und Duvets hinter dem Haus an der Limmat auf Holzböcken mit Teppichklopfern entstaubt. Text: Dieter Glatz Dieses Ritual wurde 1937 nach dem Umzug in die Brandwache Manesse (Weststrasse 4) beibehalten. Damit jeder seine Matratze und sein Duvet wieder erhielt, wurden die persönlich zugeteilten 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 9
IM EINSATZ Ressorts bei der Berufsfeuerwehr HANDWERKSGESCHICK GEFRAGT Was machen eigentlich die Berufsfeuerwehrleute, wenn sie nicht gerade im Einsatz sind? Sie arbeiten in einem von 35 Fachbereichen, den sogenannten Ressorts. Das gibt vielen die Gelegenheit, ihre Fertigkeiten aus ihren früheren, meist handwerklichen Berufen einzusetzen. Reparaturarbeiten hausintern zu erledigen, ist für SRZ zudem zeit- und kostensparend. Unter Strom Nadel, Faden und Maschine Alles, was mit Strom zu tun hat, wird im Ressort Leises Rattern der Nähmaschine kündigt die Energie- und Kommunikationsmittel (EKM) Sattlerei an. Diesem Ressort sind 20 Mitarbeitende gemacht. Die Aufgaben reichen von Reparaturen zugeteilt, davon haben zwei eine abgeschlossene an Lampen über die Wartung der Mobiltelefone Berufslehre auf dem Gebiet. Die anderen haben das Grundhandwerk meist in einem externen Kurs oder von ihren Arbeitskollegen gelernt. Flickarbeiten an Einsatz- und Gebrauchsmaterial werden hier genauso ausgeführt wie Spezialanfertigungen, beispielsweise die grosse Blache der Gasübungs palette – eine spannende, aber auch arbeitsintensive Aufgabe. «Wir müssen teils lange tüfteln, bis wir die Idee des Auftraggebers wunschgemäss umgesetzt haben», erzählt Ressortleiterin Petra Imfeld. Massenanfertigungen sind ebenfalls mit hohem Aufwand verbunden. Zuerst wird ein Prototyp mit passendem Schnittmuster erstellt. Erst danach können die Produkte effizient gefertigt werden. Dabei wird nicht nur Leder, sondern auch Blachen oder Stoff verarbeitet. Weniger zeitintensiv sind kleine Reparaturen wie Druckknöpfe, Nieten und Reissver- schlüsse ersetzen oder beschädigte Sanitätsruck säcke flicken. Damit im Einsatz alles funktioniert: regelmässige Wartung der Funkgeräte bis hin zum Unterhalt der Funkgeräte. «Im Einsatz muss alles einwandfrei funktionieren!», unterstreicht Daniel Temperli, der Ressortleiter. Die Mitarbeiten- den des Ressorts sind gelernte Elektriker, Elektro- monteure oder Elektrokontrolleure, aber auch Galvaniker (Oberflächenbeschichter), Lastwagen- und Automechaniker. Viele Arbeiten können gut zwischendurch erledigt werden. Vor allem bei den Reparaturaufträgen, die via Logistik eintreffen, geht es oftmals um die Entscheidung: reparieren oder ersetzen. Diesen Sommer wartet allerdings eine spezielle und aufgrund der Menge auch zeitintensive Aufgabe auf die EKM-Mitarbeitenden. Es müssen sämtliche Funkgeräte der Berufs- und Milizfeuerwehr in der Werkstatt umprogrammiert werden. Mit Nadel und Faden: Handwerkskunst aus Leder 10 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
Überall präsent: Malarbeiten und Beschriftung Geschenke aus Holz werden bei der Schreinerei Die Arbeiten des Ressorts Malerei und Beschrif- regelmässig in Auftrag gegeben. Im März wurden tung sehen oft unspektakulär aus. Doch es gibt zudem die zwei Holzbänke auf der Terrasse restau kaum einen Raum, einen Schrank, einen Fahrzeug- riert – der Sommer kann kommen! schlüssel oder Stapelbehälter in den Einsatzfahr- zeugen, deren Beschriftung nicht in der Gravur oder Ein wichtiges, jährlich wiederkehrendes Thema sind Plotterei in den Wachen Flughafen und Süd von SRZ die Bienenkisten, die von den Mitarbeitenden der gefertigt wurde. «Den Umgang mit Material und Schreinerei hergestellt und repariert werden. Maschinen beim Gravieren und Plotten lernen die Generell sind die Arbeiten zeitintensiv. «Mindestens Mitarbeitenden ‹on the job›», erzählt Ressortleiter einen halben Tag sollte man dranbleiben können – Michi Derungs. «Anders sieht es in der Malerei aus, optimal wäre ein ganzer Tag, da die Maschinen wo sich ausschliess- immer wieder neu eingestellt werden müssen, bevor «IM EINSATZ MÜSSEN DIE KOMMUNIKA- lich gelernte Maler ein Arbeitsgang ausgeführt werden kann», sagt TIONSMITTEL EINWANDFREI FUNKTIO- und Autolackierer um Ressortleiter Alex Kappeler, «aber das ist für die NIEREN.» die verschiedenen Dienstplanung natürlich nicht umsetzbar und wir Arbeiten kümmern.» müssen ja auch noch ausrücken.» Atemschutzflaschen werden alle 10 Jahre geröntgt und geprüft. Bestehen die Flaschen diese Prüfung, werden sie in der Wache Flughafen sandgestrahlt und in der Wache Süd gespritzt und neu lackiert. Den kleinen Malerraum im Schlauchturm passieren jährlich rund 130 Atemschutzflaschen. Bereit für die Bienensaison: Herstellung und Reparatur von Bienenkisten Im Dienst der Bienen Die Bienenkisten, die in der Schreinerei hergestellt und repariert werden, kommen in den Frühlings- und Sommermonaten fast täglich zum Einsatz. Wie neu: Atemschutzflaschen werden sandgestrahlt, gespritzt und lackiert Rund 400 Mal pro Jahr rückt die Berufsfeuerwehr Geschliffen und gehobelt von SRZ aus, um Bienenvölker umzusiedeln. Die gelernten Schreiner und Zimmerleute des Die acht Mitarbeitenden des Ressorts Bienen, Ressorts Schreinerei führen diverse Schreinerar- die meisten von ihnen ausgebildete Imker, sind beiten für SRZ aus, hauptsächlich aber für den nebst dem Ausrücken auch für die Pflege des Standort der Wache Süd. Sie reparieren beispiels- Materials und die Ausbildung ihrer Kolleginnen und weise Schränke, Regale oder Tablare. Aber auch Kollegen zuständig. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 11
IM EINSATZ Umsiedelung: Rund 400 Mal pro Jahr rückt SRZ zu Bieneneinsätzen aus Üben für den Notfall: Umpumpen von gefährlichen Flüssigkeiten Ressortleiter Markus Bachofer wird oft zu speziel- Gaswäscher zum Einsatz. Im Gaswäscher wird len Einsätzen aufgeboten, beispielsweise an dem Gas ein neutralisierendes Mittel beigemischt, schwer erreichbare Örtlichkeiten oder wenn der sodass es wieder an die Umwelt abgegeben Wabenbau bereits begonnen hat. «Das Thema der werden kann. Bienen oder vielmehr des Bienensterbens war in letzter Zeit vermehrt Ganz anders gestaltet es sich bei der Havarie von «BIENENEINSÄTZE SIND EINE IDEALE in den Medien. Bahnwagen, die Flüssiggas transportieren. Hier GELEGENHEIT, OHNE ZEITLICHEN Das Interesse der wird das Flüssiggas, das seine flüssige Form durch DRUCK DEN UMGANG MIT DER Bevölkerung ist Kühlung oder Komprimieren erhält, mit dicken AUTODREHLEITER ZU VERBESSERN.» deshalb meist gross, Panzerschläuchen in einen Tank umgepumpt. Die wenn wir kommen. Angehörigen des UPPs pumpen im Notfall auch Und wir erfahren grosse Anerkennung und Wert- andere gefährliche Flüssigkeiten um, wie beispiels- schätzung», erzählt Markus stolz. Zudem seien weise Säuren, Laugen, Treib- oder Giftstoffe. Bieneneinsätze speziell für junge Mitarbeitende Mehrere Hundert Verbindungsstücke stehen ihnen eine ideale Gelegenheit, ohne zeitlichen Druck – es dazu zur Verfügung. «Diese müssen auf möglichst wird ohne Sondersignal ausgerückt – die Stadt- alle Tanks der Fahrzeuge passen, die auf den kenntnisse und den Umgang mit der Autodrehleiter Strassen des Kantons Zürich unterwegs sind», (ADL) zu verbessern. erklärt Ressortleiter Stefan John die hohe Anzahl. «Damit wir im Ernstfall weiterhin auf dem neusten Üben für den Notfall «Gasaustritt» technischen Stand und als eingespieltes Team Für das Ressort Umpumppikett (UPP) sind nicht eingreifen können, trainieren wir 5 Mal im Jahr.» n nur Mitarbeitende von SRZ im Einsatz, sondern auch Feuerwehrleute von Winterthur sowie der Text und Bilder: Christina Cassina, Iris Schärer Stützpunktfeuerwehren Affoltern und Meilen. Dazu kommen auch Fachpersonen der SBB, der Kolb AG und der Midor AG. Insgesamt 55 Pikettangehörige sind zuständig für Gaswäscher, Flüssiggaspumpen und das Umpumpen von Flüssigkeiten. Tritt irgendwo im Kanton Zürich eine grössere Menge Gas aus, zum Beispiel Ammoniak, kommt der 12 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
RUND UM SRZ Strategie SRZ 2013plus STRATEGIESCHWERPUNKTE 2017 Wie jedes Jahr hat sich die Geschäftsleitung im März zwei Tage in Klausur zurückgezogen: Auftrag, Vision und Mission wurden bestätigt und die Schwerpunkte für 2017 bestimmt. Ein halber Tag war dem Thema «Vielfalt» gewidmet. Zu Beginn jeder Strategieüberprüfung steht die Optimierung Rettungswesen Aktualisierung der Einschätzung des internen und SRZ arbeitet weiterhin im Projekt «Optimierung externen Umfelds von SRZ. Zu den Stärken unserer Rettungswesen» der Gesundheitsdirektion des Organisation gehören die hohe Zufriedenheit, das Kantons Zürich mit. Die Einsatzleitzentrale (ELZ) Engagement und das Fachwissen der Mitarbeiten- trifft die nötigen Vorbereitungen, um die neuen den. In der Branche Dispositionsvorgaben «Nächstgelegenes Fahrzeug DIE AUFTRAGSERFÜLLUNG STEHT AUCH ist SRZ dank dem und nächstgelegenes Spital» zum Stichtag vom BEI DER JÄHRLICHEN ÜBERPRÜFUNG Einsitz in den 1. Juli 2018 umsetzen zu können. Damit wird neu im DER STRATEGIE IM MITTELPUNKT. wichtigen Gremien Notfall das dem Unfallort nächste verfügbare gut vernetzt. Vor Rettungsmittel aufgeboten und nicht mehr wie bis diesem Hintergrund hat die Geschäftsleitung anhin der von der entsprechenden Gemeinde folgende strategischen Schwerpunkte für 2017 beauftragte Rettungsdienst. Im Rettungsdienst von festgelegt, die auch im Strategischen Plan des SRZ soll 2018 zudem eine neue Abteilung für Sicherheitsdepartements festgehalten sind: Verlegungstransporte aufgebaut werden. Rund um die Mitarbeitenden Höhere Fachschule für Rettungsberufe Die Vorbildfunktion der Kader bei SRZ soll diesen Die Höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) noch stärker bewusst gemacht und gestärkt werden. wird 2017 einen Businessplan für ihre Bildungs In der Kader-Weiterbildungsveranstaltung im angebote sowie für den Betrieb des neuen Ausbil- September wird das Thema «Vorbild» anhand der dungszentrums Rohwiesen (AZR) erarbeiten. Themenschwerpunkte Dienstleistung, Verände- Ebenfalls 2017 wird über den Aufbau eines neuen rungsmanagement (Change-Management), Füh- Disponentenlehrgangs für Mitarbeitende von rungsverständnis sowie Führungskultur im Allgemei- Einsatzleitzentralen entschieden. nen beleuchtet werden. Auch der Umgang mit der steigenden Vielfalt der Mitarbeitenden in den Teams Informations- und Kommunikationstechnologie bei SRZ und ihren unterschiedlichen Ansprüchen an Die Geschäftsleitung will 2017 eine vertiefte die Führungspersonen wird thematisiert. Für alle Diskussion zu Bedeutung und Zukunft der ICT bei Bereiche wird 2017 eine mittelfristige Personalpla- SRZ führen. Welche Aufgaben muss SRZ selbst nung erstellt. Diese dient als Basis, um der Politik erledigen, was könnte auch eingekauft werden? einen allfälligen Mehrbedarf an Stellen aufzuzeigen, Die saubere Formulierung aller Anforderungen bei der durch das anhaltende Bevölkerungswachstum Projektstart (Requirements-Engineering) soll und neue Aufgaben für SRZ entsteht. einheitlich und strukturiert ablaufen. Wichtige Projekte, die 2017 zwingend weitergetrieben oder Umsetzung Standortstrategie abgeschlossen werden müssen, sind MED (Mobile Die Bauprojekte für die neuen Wachen werden Einsatzdaten, Ablösung des ZiM-Systems), LERD weitergetrieben. Politik und Bevölkerung werden (Leistungserfassung Rettungsdienst), RELS regelmässig über diese informiert. Um in der (Releasewechsel des Einsatzleitsystems) sowie die Übergangszeit bis zur Inbetriebnahme der neuen nächste Etappe beim Aufbau des Datawarehouse Wache Nord mit Zentraler Einsatzlogistik (ZEL) für die Einsatzdaten von SRZ. n die Hilfsfristen in Zürich Nord zu verbessern, wird in der Tageswache Neunbrunnen tagsüber neben Text: Jenny Oswald einem kleinen Löschzug der Feuerwehr – ein Tank- löschfahrzeug und eine Autodrehleiter – künftig auch ein Rettungswagen stationiert. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 13
RUND UM SRZ Siegerprojekt Wache Nord mit ZEL DIE NEUE WACHE NIMMT FORMEN AN Die Stadt Zürich hat im Herbst 2016 den Architekturwettbewerb für die Wache Nord mit Zentraler Einsatzlogistik (ZEL) gestartet, an dem sich 61 Planerteams beteiligten. Am 23. Mai ist der Öffentlichkeit das Siegerprojekt vorgestellt worden. Die «Standortstrategie Schutz & Rettung» will die im Fokus. Zudem mussten die verschiedenen Ziel 1 Notfallgrundversorgung in der ganzen Stadt Werkstätten für Material und Geräte so angeordnet SRZ setzt Massstäbe sicherstellen. Als wichtiger Grundstein der Stand- sein, dass sie mit der zentralen Fahrzeugwerkstatt ortstrategie sollen auf dem rund 8500 m grossen 2 ideal zusammenspielen. Am 14. und am 28. März Areal Binzmühlestrasse 156 in Zürich Oerlikon unter schliesslich beurteilte eine interdisziplinäre Jury die einem Dach die neue Wache Nord und die ZEL zur 10 Wettbewerbseingaben und wählte das Sieger- zentralen Versorgung aller Wachen mit Material und projekt aus, auf dessen Basis weitergeplant wird. Standortstrategie Logistikdienstleistungen realisiert werden. SRZ durch- und Die Jury bewertete die Eingaben anhand von umsetzen Der Projektwettbewerb gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologi- 61 Planerteams beteiligten sich am Architekturwett- schen Kriterien. Sie diskutierte städtebauliche, bewerb für die Wache Nord mit ZEL. 10 Teams architektonische und funktionale Aspekte sowie die kamen in die engere Auswahl. Anfang März reichten Einhaltung des Raumprogramms. Themen waren sie ihre Unterlagen, Pläne und Modelle beim Amt auch die Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskos- für Hochbauten (AHB) ein. Das Verfahren verlief ten sowie die Energiebilanz. Nach eingehender anonym – das heisst, die Dokumente wurden nur mit Beratung fiel die Wahl einstimmig auf das Projekt einem Kennwort versehen abgegeben. Es folgte eine «Mazinga» von Enzmann Fischer Partner AG und interne Vorprüfung der Projekte durch die Spezialis- Schnetzer Puskas Ingenieure AG aus Zürich. ten des AHB: Wurde die zulässige Gebäudehöhe Namensgeber für das Projekt war übrigens der und die Baulinien eingehalten? Sind alle Räume da? Roboter, der die Welt vor Bedrohungen schützt, aus Stimmen Grösse und Lage? der gleichnamigen japanischen Mangaserie. Der Öffentlichkeit präsentiert wurde der Entscheid an Auch die Nutzer bei SRZ – Feuerwehr, Sanität und der Medienkonferenz vom 23. Mai. Logistik (Material und Fahrzeuge) – nahmen eine Bewertung vor. «Wir haben die Projekte auf Herz und Das Siegerprojekt Nieren geprüft: Sind die Rutschstangen sinnvoll Die komplexe Wettbewerbsaufgabe stellte sowohl angeordnet? Befinden sich die Räume zum Retab- die Planerteams wie auch die Jury vor eine neue und lieren in unmittelbarer Nähe der Fahrzeuge? ungewohnte Herausforderung. «Die Betriebsabläufe Unterstützt die Anordnung der Räumlichkeiten die hatten während des gesamten Jurierungsprozesses Abläufe im Alltag der Einsatzkräfte optimal?», erklärt Vorrang und standen immer wieder im Mittelpunkt Patrick Sauzet, Co-Projektleiter bei SRZ für die der Diskussionen», sagt Hanspeter Fehr, Direktor Wache Nord mit ZEL. Für Wolfgang Meierhofer, SRZ. Der Schlüssel dazu lag in der bestmöglichen ebenfalls Co-Projektleiter, standen die Logistikthe- Organisation des Erdgeschosses, insbesondere des men rund um die Arbeitsabläufe und Materialflüsse gedeckten Innenhofs, der zum Erschliessen, DIE JURY Die Hälfte der Jury bestand aus Vertretern der Eigentümerschaft – SRZ und Immobilien Stadt Zürich – sowie einer Quartiersvertreterin und bildete das sogenannte Sachpreisgericht. Seitens SRZ waren dies Hanspeter Fehr, Direktor, Thomas Heil, Bereichsleiter Zentrale Dienste, und bera- tend Daniel van der Staay, Abteilungsleiter Immobilien. Die andere Hälfte der Jury, das sogenannte Fachpreisgericht, setzte sich mehrheitlich aus unabhängigen Architektinnen und Architekten zu- sammen. Bei der Wache Nord ist zudem ein erfahrener Bauingenieur beigezogen worden, da diese Disziplin auch bei den Planerteams explizit gefordert worden war. Das Fachpreisgericht verfügte zusammen mit dem Juryvorsitz (AHB) über eine knappe Mehrheit. 14 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
Nächste Schritte Mit dem Abschluss des Architekturwettbewerbs hat SRZ einen wichtigen Meilenstein erreicht – die neue Wache Nord mit ZEL nimmt Formen an. Die grosse Arbeit steht aber noch bevor, sowohl für das Planerteam wie auch für SRZ als Nutzerin. Das Betriebskonzept muss nochmals überarbeitet und der gesamte Bau bis ins kleinste Detail und bis zur Bewilligungsfähigkeit ausgearbeitet werden. Vorgesehen ist, dass der Stadtrat Mitte 2019 den Objektkredit von voraussichtlich 84 Millionen Franken behandelt und Mitte 2020 das Volk über das Projekt abstimmt. 2024 wird, wenn alles nach Plan verläuft, der erste Rettungswagen oder der Das L-förmige Arealinnere dient als Zufahrt, Anlieferung und Manövrierfläche erste Löschzug der Berufsfeuerwehr aus der neuen und kann auch als Übungsplatz genutzt werden. Wache zu einem Einsatz in Zürich Nord ausrücken; Rangieren, Warenumschlagen, Retablieren und und die ZEL wird in Betrieb genommen, von der aus Ausbilden genutzt werden soll. Diese Aufgabe war die Logistik neu ganz SRZ effizient mit Material wegen der knappen Platzverhältnisse wie erwartet versorgen wird. überaus anspruchs- «DIE BETRIEBSABLÄUFE HATTEN WÄH- voll. «Dem Siegerpro- Weitere Informationen: REND DES GESAMTEN JURIERUNGSPRO- jekt ist es gelungen, www.stadt-zuerich.ch/srz-standortstrategie ZESSES VORRANG UND STANDEN IMMER die komplexen WIEDER IM MITTELPUNKT DER DISKUS- Betriebsabläufe der Text: Monika Keller SIONEN.» verschiedenen Bilder: Enzmann Fischer Partner / Schnetzer Puskas Ingenieure Nutzergruppen auf engem Raum optimal zu organisieren», so Jeremy WACHE NORD MIT ZEL IN ZAHLEN Hoskyn, Architekt beim AHB und Juryvorsitzender. Gepunktet hat das Projekt «Mazinga» auch mit der stimmungsvollen, an die Industriehallen Oerlikons erinnernden Erscheinung, welche die neue Wache Nord gut als öffentliches Gebäude in der von Gewerbe- und Dienstleistungsbauten geprägten 8500 m2 misst das Areal, auf dem die Wache Umgebung sichtbar macht. Das neue Gebäude Nord mit ZEL gebaut wird. zeigt gegen aussen eine ruhige Silhouette und eine klar gestaltete Fassade; im Arealinneren ist das 7 Geschosse wird das neue Gebäude umfassen – 2 Untergeschosse, wobei im 1. Untergeschoss Volumen differenzierter: Mit seiner L-förmigen ein Zwischengeschoss eingebaut ist, ein Erdge- Anlage bildet es einen grosszügigen Aussenbereich, schoss mit einem Zwischengeschoss und ein der als Zufahrt, Anlieferung und Manövrierfläche Obergeschoss mit einem Zwischengeschoss. dient, jedoch auch als Übungsplatz genutzt werden kann. Das eigentliche Herz des Projekts «Mazinga» 155 Räume finden in der neuen Wache Platz, davon 19 Ruheräume, 11 Garderoben, 18 unter- stellt die grosse stützenfreie Übungs- und Manö schiedliche Lagerräume und viele weitere. vrierhalle dar, die unmittelbar an den Aussenbereich anschliesst. Besonders hervorzuheben ist auch die 1215 m2 Fläche sind für Werkstätten vorge Südfassade, die als Solarfassade mit Solarpaneelen sehen. versehen ist und zeigt, dass sich das Siegerprojekt 57 Mitarbeitende von den Betriebseinheiten Lo- intensiv mit dem Nachhaltigkeitsgedanken beschäf- gistik Material und Fahrzeuge, Berufsfeuerwehr tigt hat, auf den die Stadt Zürich bei ihren Neubau- und Rettungsdienst werden jeden Tag in der ten grossen Wert legt. Wache arbeiten sowie während Übungen und Ein- sätzen zudem 42 Angehörige der Milizfeuerwehr. 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 15
RUND UM SRZ Projekt LogMat ZEITGEMÄSSE MATERIALBEWIRTSCHAFTUNG Am 3. April war es so weit: Die neue Software zur Materialbewirtschaftung ging live. Die Umstellung vom bisherigen System auf die neue SAP-Lösung verlief problemlos – dank intensiver Vorbereitung und einer sehr guten Zusammenar- beit mit der ICT von SRZ sowie der OIZ, der Dienstabteilung Organisation und Informatik Zürich. Das System zur Materialwirtschaft (MAWI) war Verkauf und Verteilung sowie Instandhaltung. Damit Ziel 5 SRZ als lernende bereits seit 20 Jahren in Betrieb. Entsprechend konnten alle geforderten Funktionalitäten abgebil- Organisation veraltet waren dessen Funktionalitäten. Zum det und die Logistikabläufe optimal unterstützt Beispiel mussten alle Bedarfsmeldungen als werden. Zugleich entschied man sich gegen eine Aufträge im System erfasst und die Kennzahlen der Etappierung und für einen «Big-Bang»: Alle Module Logistik jedes Quartal in aufwendiger Kleinarbeit wurden am 3. April gleichzeitig eingeführt. ermittelt werden. Zudem bestand ein Medienbruch zum Finanzsystem SAP, der zusätzliche, unnötige Inhouse-Onlineshop Strukturen und Prozesse einfach, Arbeitsschritte generierte. Auch Qualitätsmanage- Im SRZ-Intranet steht den Mitarbeitenden neu eine effizient und effektiv mentprozesse konnten im MAWI nicht abgebildet Sharepoint-Seite von der Abteilung Material zur gestalten werden. Deshalb war es höchste Zeit, eine neue Verfügung, auf welcher sie alle Informationen zu Ma- Lösung einzuführen. «SRZ wollte eine Standardsoft- terial, Dienstleistungen und Beschaffungsanträgen ware, die alle verfügbaren Materialien abbilden finden und von wo aus sie weiter auf die Plattform konnte und die über eine einfach bedienbare «Fiori» zum Auslösen von Bedarfsmeldungen ge- Oberfläche verfügt», erklärt Wolfgang Meierhofer, führt werden. Hier haben neben den SRZ-Mitarbei- Abteilungsleiter Logistik. tenden auch einzelne Angehörige der Milizfeuer- wehren Zugriff. «Die bei SRZ umgesetzte Lösung ist Welche Lösung es sein sollte, war von Beginn an zukunftsweisend. Es freut uns, die Endbenutzer mit klar, denn die Stadt Zürich hatte 2010 für Finanzen einfachen, mobilen Oberflächen unterstützen zu und Logistik SAP als Standardsoftware definiert. können», so Harald Stössel, Abteilungsleiter SAP Unklar hingegen war die Umsetzung: Welche Customer Competence Center bei der OIZ. Module, Funktionalitäten und Apps sollten inte griert werden? SRZ wurde bei der Umsetzung Neu müssen die internen Kunden die Artikel einzeln umfassend von der OIZ beraten. Schliesslich fiel auswählen und die gewünschte Stückzahl eingeben der Entscheid auf die Einführung einer Modulkom- – genau gleich wie in einem Onlineshop. Das hat den bination: Materialwirtschaft, Lagerverwaltung, Vorteil, dass nach dem Abschluss der Bedarfsmel- dung direkt ein Auftrag im SAP angelegt wird. Somit ist nun alles nachvollziehbar und die Datenqualität wird verbessert. Die Kunden werden beim Bestell- prozess mit Auswahlhilfen unterstützt und sie haben die Möglichkeit, auch über Stücklisten Artikel aus- zuwählen, was das Bestellen vereinfacht. Sobald jemand eine Bestellung speichert bzw. abschliesst, ist sie bei den Logistikmaterial-Disponenten ver- fügbar und wird bearbeitet. Überall Barcodes In der Logistik ist jedes Produkt und jeder Lager- platz neu mit einem Barcode versehen. So sind beide Merkmale des Materials eindeutig bestimm- bar. Die Mitarbeitenden der Logistik können die Jedes Produkt und jeder Lagerplatz ist neu mit einem Barcode versehen. Bei den Logistikvorgängen scannen die Mitarbeitenden die Barcodes mit ihrem persönli- Barcodes ähnlich wie bei einem Einkauf mit Self- chen Gerät – ähnlich wie bei einem Einkauf mit Self-Checkout. Checkout selbst «schiessen». Dafür stehen ihnen 16 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
Via die Online-Bedarfsmeldung kann der Logistikmitarbeitende beispielsweise die Stückliste «Einsatzruck- sack» auswählen. So werden ihm die Artikel im Einsatzrucksack aufgelistet. Er kann die gewünschten Artikel markieren und diese werden direkt in die Bestellung mit der entsprechenden Stückzahl übernommen. ein persönliches, handliches Gerät und entspre- des Systems behoben und auch schon Pläne für chende Apps zur Verfügung. «In der Einführungs- Verbesserungen geschmiedet. Zum Beispiel sollen phase läuft natürlich alles etwas langsamer. Wer künftig alle Materialien – zusätzlich zum Namen SAP aber kennt, findet sich auf der neuen Benutzer- und zur Materialnummer – mit einem Foto versehen oberfläche rasch zurecht. Positiv ist auch, das alle werden, was die Identifikation enorm vereinfachen mitmachen und motiviert sind, das neue System wird. Und auch für die Produktion, zum Beispiel für rasch zu erlernen», erzählt Thorsten Berg, Seni- das Umfüllen von medizinischem Sauerstoff, ist das or-Logistiker. Auch Marc Zbinden, Logistiker in der System noch nicht perfekt und es wird an einer Wache Süd, ist überzeugt, dass sie sich schnell Lösung gearbeitet. n einarbeiten werden. «Und den einen oder andern Kniff werde ich dann sicher noch lernen», so Marc Text: Monika Keller, Wolfgang Meierhofer Zbinden. Wolfgang Meierhofer ist sich bewusst, Bilder: Alex Buschor, Monika Keller dass der administrative Aufwand für das Logistik- DIMENSIONEN DER MATERIAL team mittelfristig grösser ist. «Dafür erhalten wir BEWIRTSCHAFTUNG eine hohe Datenqualität und Transparenz, was zu weniger Abklärungsaufwand führt und für die • 500 Benutzende Planung und Steuerung der Logistik die Grundlage • 3500 Aufträge im Jahr bildet.» Dennoch sei die Akzeptanz gut und das System werde ja auch noch laufend optimiert. • 1,16 Millionen Einheiten Material Feedback sei willkommen. Ein Wunsch der Logistik- • 6252 Verbrauchs- und Leihmaterialien mitarbeitenden, beim Warenausgang ein «Ampel- system» mit Rot-, Orange- und Grünbereichen • 370 Stücklisten wie zum Beispiel ein Einsatz- rucksack des Rettungsdienstes einzurichten, hat sich schon bewährt. • 4800 Einheiten Equipment mit Wartungsplan, Rück- und Ausblick zum Beispiel Stromaggregate und Sanitäts «Wir haben beim Projekt LogMat gemeinsam mit equipment der ICT von SRZ und der OIZ eine steile Lernkurve • 12 000 Logistikvorgänge – von Vorgängen in durchlaufen. Dabei war die Zusammenarbeit mit der Einkauf und Lager, in Kommissionierung, OIZ sehr angenehm und gut», so Wolfgang. Natür- Verpackung, Fertigung und Verschiebung bis lich ist wie bei jeder Softwareeinführung mit der zu Retablierung und Liquidation Aufschaltung die Arbeit längst nicht abgeschlossen. • 50 – 70 Beschaffungsaufträge im Jahr Zurzeit werden die sogenannten Kinderkrankheiten 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 17
RUND UM SRZ Optimierung Rettungswesen GROSSES PROJEKT MIT AUSWIRKUNGEN Zugegeben, der Projektname «Optimierung Rettungswesen» kann vieles bedeuten. Handelt es sich um eine Justierung der Prozesse oder geht es um weitreichende Reformen im kantonalen Rettungswesen? Anfang 2015 initiierte die Gesundheitsdirektion des Notfallversorgung) zu tun. Für die ELZ von SRZ stellt Ziel 1 Kantons Zürich (GD) das Projekt «Optimierung sich nun die Frage, inwieweit die Disposition dieser SRZ setzt Massstäbe Rettungswesen». Die Co-Projektleitung übernah- Kategorie allenfalls als zusätzliches Geschäftsfeld men Dr. Michael Vetter (GD) und Theo Flacher der ELZ für die interessierten Verlegungsunter (SRZ). Im Projektteam seitens SRZ waren zudem nehmungen angeboten werden soll. Entsprechende Michael Schumann, Rettungsdienst, und Reto Abklärungen sind in Arbeit. Trottmann, Einsatzleitzentrale (ELZ), vertreten. Effizient und effektiv Ebenfalls in das Projekt involviert wurden Ärzte- Der Bereich Sanität von SRZ hat bereits 2016 mit disponieren; Einsätze schaft, Spitäler und Gemeinden. Theo Flacher dem Projekt «Sekundärbereich Sanität» begonnen, optimal bewältigen übernahm die Co-Projektleitung, weil SRZ mit der sich auf die sich abzeichnenden Veränderungen ELZ für die Steuerung der Rettungseinsätze im beim Marktsegment der Verlegungstransporte ganzen Kanton verantwortlich ist und damit eine einzustellen. SRZ möchte die Dienstleistungen für spezielle Rolle einnimmt. Verlegungstransporte für bestehende und neue Kunden weiter ausbauen, sprich auch als Verle- ELZ – neue Richtlinien gungsunternehmen gemäss kantonalen Vorgaben Anfang April hat die GD das Projekt «Optimierung tätig sein. Dafür soll 2018 eine eigene Abteilung Rettungswesen» zur Umsetzung freigegeben. geschaffen werden. Künftig werden neue Kategorien (A bis E) eingeführt und in Notfällen jeweils das nächstgelegene Verbesserung der Hilfsfristen geeignete Fahrzeug disponiert, das wiederum das Mit der «Nächst-Best-Strategie» will der Kanton die am besten geeignete Spital anfährt. Die Patienten Hilfsfristen verbessern, was vor allem Patienten mit werden – abhängig von ihrem Gesundheitszustand lebensbedrohenden Verletzungen zugutekommt. – kategorisiert und SRZ hat die Bedeutung der Hilfsfristen für eine DIE «NÄCHST-BEST-STRATEGIE» KOMMT der notwendige schnelle Patientenversorgung schon früh erkannt. DEN PATIENTINNEN UND PATIENTEN Dienstleister wird Die stagnierenden Hilfsfristen führten zur «Standort- ZUGUTE, DA DAMIT DIE HILFSFRISTEN disponiert. Die ELZ strategie Schutz & Rettung». Mit den geplanten OPTIMIERT WERDEN. wird beim Einsatz neuen, dezentralen Wachen können die Hilfsfristen mittelvorschlag neu auch zukünftig in den boomenden Stadtteilen die Verkehrsführung- und Stauinformationen be- Zürichs eingehalten werden. Das seit Jahren rechnen und berücksichtigen. Die Rettungsdienste steigende Einsatzaufkommen kann aber nicht mehr im Kanton und die ELZ von SRZ müssen die im mit den aktuellen personellen Ressourcen bewältigt Projekt erarbeiteten Richtlinien bis zum 1. Juli 2018 werden. Mit der Ende 2016 bewilligten Stellenerhö- erfüllen. Für die ELZ bedeutet das, dass bis zu hung im Rettungsdienst von SRZ wird ein Teil der diesem Zeitpunkt alle technischen Systeme und An- steigenden Einsatzzahlen kurzfristig aufgefangen. wendungen in mehreren Projekten angepasst und Es bleibt, die weitere Entwicklung der Einsätze wie die Mitarbeitenden neu ausgebildet werden müssen. auch des Markts «Rettungswesen» genau zu beobachten. Sicher ist, dass mit den definierten Kategorie «Verlegungstransporte» Massnahmen im Projekt «Optimierung Rettungswe- Mit der Kategorie E hat der Kanton eine Kategorie sen» die Qualität im Rettungswesen des Kantons für Verlegungstransporte geschaffen. Die Kate weiter gesteigert werden kann – immer zugunsten gorie-E-Transporte sollen künftig selbstständig von der Patientinnen und Patienten. n den Verlegungsunternehmen koordiniert werden. Die Transportkategorie E hat somit nichts mehr mit Text: Theo Flacher, Michael Schumann dem eigentlichen Rettungswesen (präklinische 18 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34
RUND UM SRZ 7 FRAGEN Sieben Fragen an Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich 1. WAS WAR FÜ R SIE DER ANST Die Notfallorg OSS, DAS PROJ anisation is EK T «OPTIMIERU völker ung: Al t ein wichti NG RETTUNGS ar mier ung, Re ger Teil der WESEN » ZU LA müssen jederz ttungseinsat Versorgu ngsk NCIEREN? eit und üb er z mit Transp ette für die gesa mte Kett all best mö gl or t ins Spit Zürcher Be- e im Zusa mm en ich fu nktion al und (Weite Rettungswese spiel. An di ieren – jede r-)Beh andlun ns an, genaus es em Pu nkt setz s El em ent für sich g ge ht daru m, o wie za hlre t auch das Pr und die aus Schnitts iche weitere ojekt zur Op versorgu ng im tellen Na htst Vorh ab en der ti mier ung de Ka nton geziel ellen zu mach Gesu nd heitsd s t weiter zu en und so di irektion: Es stärken. e Qualität de 2. DIE NOTFALLM r Ge su nd heits- EDIZINISCHE VE NIVE AU. SIND VE RSORGUNG IM RÄNDERUNGE KANTON ZÜRICH Das Rettungswe N ÜBERHAUPT IST BEREITS AU sen funktionie NÖTIG? F EINEM SEHR Grossereigniss rt fü r die zahlreiche HOHEN en in der Rege n täglichen Re ren Mechanis l gut. Es ist tt un men geprägt. ab er noch stark vo gsei nsätze wie au werden. Denn: Im Hinblick au n regionalen ch bei Nichts ist so f zukünftige Strukturen un perfekt, dass Anforderungen d star- sich nichts me soll hier gezi 3. WO SEHEN SI hr verbessern elt optimiert E KONKRET DE liesse. Die Qualität N GRÖSSTEN HA der Rettungs ND LUNGSBEDARF? gut aufgestell dienste vari t. Und nicht iert; nicht al ort wäre. Hier im mer ka nn je le sind person hat die Gesu ner alar mier ell und mate SRZ und Vert nd heitsd irek t werden, de riell gleich retern der Re tion zusa mm en r am schnells einen die Qu tt ungsdienste mi t de r Ei ten am Unfall alit gezielte Mass ns at zleitzentrale - die Dispositio ätsa nforderu ngen, die di na hm en erarbe itet. Diese be (ELZ) von n der zur Verf e Rettungsdi treffen zu m üg ung stehen enste zu erfü den Rettungs llen ha ben, 4. WAS SIND DI mittel. und zu m ande E GRÖSSTEN HE rn Im Sinne der RAUSFORDERUN «S ch nittstellenarb GE N BE I DIESEM PROJ Projekt mitein eit» sind von EK T? bezogen: ELZ, der Gesu nd he waren wir un Rettungsdien itsd irektion s von Anfa ng ste, Ärztesch alle Akteure Rettungsdien an bewusst, aft, Spitäler in das dass höhere von Verä nder ste deutlich fordern oder Qualitätsa nfor , Ge meinden. Gleichzeitig ungen im Disp dass einzelne deru ngen vere auch in dies ositionskonzep Spitäler befü inzelt kleine em Projekt ni t rchten könnte re und Üb erzeug cht zuletzt da Patienten zu verlieren. n, aufgru nd ungsarbeit zu rin, die Bete Die Aufgab e leisten. ilig ten für besteht desh bessere Lösu al b 5. WAS WERDE ngen zu gewi N PATIENTEN DI nnen Das zentrale REKT VON DIES Anliegen ist, EM PROJEK T M A bis Z optima dass Patiente ERKEN? l ‒ schnell un n bei einem Re tieren. Am be d gut ‒ versor ttungseinsatz sten ist es ab gt werden. In in jedem Fall problemlos fu er, wenn sie diesem Sinne und von gar nichts be nktioniert. merken, gerade sollen sie davon profi- weil alles re 6. WIE VIELE RE ibungs- und TTUNGSDIENST Wichtiger als E BR AUCHT ES die Zahl der IM KANTON ZÜ chend werden Rettungsdienst RICH? die Qualitätsa e ist deren Qu über definier nforderungen alität und Ve te Vorhaltele definiert und rfügbarkeit. zugelassen, di istungen sich kontrolliert. Entspre- e diese Anford ergestellt. Im Die Verfügbark aber nicht ge erungen erfüll Kanton Zürich eit wird fragt. en. Vielfalt werden die Re und Abwechslun ttungsdienste g sind hier fü 7. HAT SICH IHRE r einmal SICHT AUF DAS Es ist mir no RETTUNGSWES ch bewusster EN VERÄNDER gu ngskette fü geworden, we T, SEIT SIE GESU r die Gesu nd lche Bedeutun NDHEITSDIREK zuko mmt. Mein he it der Einwoh g de m Rettun TOR SIND? Praxistag be nerinnen und gswesen in de da nk bar bin i SRZ gehört Einwoh ner un r Versor- ich allen Mita zu meinen ei seres Ka nton für Tag für rb eiterinnen nd rücklichst s insgesamt uns alle leis und Mitarb ei en Erle bnisse ten. tern für den n. Entspreche grossen Eins nd atz, den sie Tag Haben Sie Frag en zu einem Them Dann schicken a, die Sie gerne Sie uns diese bit einer Person be te per E-Mail an i SRZ stellen mö : kommunikatio chten? n.srz@zuerich.ch 24h | Das SRZ-Magazin | Nr. 34 19 19
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