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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 3/2012 Region Region Spezial Bahnchef ermuntert Coburg, für Spielwarenmesse: Unsere Hersteller 16 Sonderseiten zum Jahr 2011 ICE-Systemhalt zu kämpfen punkten auf internationaler Bühne der Coburger Wirtschaft Wirtschaft bekennt sich klar zum Euro
2 Inhalt Titelthema 10 Jahre Euro: Deutschland hat von der 4 Gemeinschaftswährung in jeder Hinsicht profitiert Heimische Unternehmen schätzen am Euro am 5 meisten das drastisch gesunkene Wechselkursrisiko Region Brose in der Endausscheidung der 7 familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands Polstermöbelhersteller kurbeln auf der Kölner 10 Möbelmesse Exportgeschäfte an Bahnchef Dr. Rüdiger Grube will noch heuer 12 einen „Coburger Bahngipfel“ Standort Internet-Applikation ermöglicht Analyse von 13 Auswirkungen des demografischen Wandels Tourismus 8/9 Rund 20 heimische Hersteller auf der Spielwarenmesse in Nürnberg IHK fordert Stadt Coburg zu Beteiligung 14 an der Therme Bad Rodach auf Originalität, Attraktivität und Qualität Trumpf Rund 20 Aussteller aus unserer Region auf Anerkennung. In der allgemein um- Innovation und Umwelt haben auf der Internationalen Spielwa- strittenen Verschärfung der EU-Richt- DIHK-Positionspapier: 10 Prioritäten für Politik 18 renmesse mit Erfolg auf ihre Produkte linie für Spielzeugsicherheit wird von und Wirtschaft in der „Energiewende“ aufmerksam gemacht. Ihre originellen, vielen inwischen eine mögliche Chance Spezial attraktiven und in puncto Qualität und erkannt, sich von Billigkonkurrenz und Das Jahr 2011 in der Coburger Wirtschaft I–XVI Sicherheit hochwertigen Angebote sto- Produktplagiaten erfolgreich im Wett- auf 16 Sonderseiten ßen beim Fachpublikum aus 119 Ländern bewerb abzusetzen. Wirtschaftsjunioren Hauptversammlung stärkt WJ-Vorstand Rücken 19 32 Nachwuchsaustausch intensiviert und bekräftigt inhaltsorientiertes Programm Zertifikate für Azubis Aus- und Weiterbildung 16 neue Fachwirte für Versicherungen und 20 Der Austausch von Schülern und Auszu- Finanzen zertifiziert bildenden aus Belgien und Coburg wird intensiviert. Die IHK empfing jetzt eine Starthilfe und Unternehmensförderung weitere Gruppe junger Belgier. Die Aus- Förderung von Unternehmensberatung 21 landspraktika wurden erstmals mit dem in KMU bis 2014 verlängert europass zertifiziert. International Deutsche Wirtschaft rechnet für 2012 mit 23 weiterem Anstieg ihrer Ausfuhren 14/15 Kurstadt wichtig für „Marke Coburg“ Recht Magnet Therme Bad Rodach EuGH bestätigt Rechtmäßigkeit wiederholt 25 Mit neuen Angeboten wie dem Sauna- verlängerter Zeitverträge bei Sachgründen Erlebnisland „Erdfeuer“ wird die Kurstadt Bewerbungen für neue Top Level Domains 27 Bad Rodach immer attraktiver. IHK-Präsi- im Internet noch bis zum 12. April 2012 möglich dent Friedrich Herdan erläutert im Inter- Bekanntmachungen view, warum sie für die „Marke Coburg“ so wichtig ist. Änderung der Anlage zur IHK-Gebührenordnung 28 Satzung des neuen ÖRZ zur Feststellung der 29 Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen Titelbild Vor dem Schein einer Flamme ist eine zersägte Euro-Münze auf die- sem Illustrationsfoto zu sehen. Die Rating-Agentur Moody‘s stufte Mitte Februar Italien, Spanien, Slowenien, die Slowakei, Portugal und Malta ab und setzte Frank- reich und Österreich auf „Ausblick negativ“. Foto: picture alliance | Boris Roessler Unsere Wirtschaft 03/2012
Editorial 3 Erfolgsmodell Euro – besonders für die Wirtschaftsregion Coburg E s ist unter Fachleuten weitestgehend unstrittig, dass die Einführung des Euros vor nunmehr zehn Jahren zahlreiche Vorteile mit sich brachte. Die Region Coburg hat überproportional profitiert. Das liegt an der starken internationalen Aus- richtung vieler heimischer Unternehmen und der regionalen Industrieperformance, die im Bundes- und Landesvergleich überdurchschnittlich ist. Mit dem Euro hat die Preisstabilität zugenommen, der innereuropäische Handel und die Produktion wurden beflügelt und das Zusammenwachsen der europäischen Märkte befördert. Aus der individuellen Perspektive Coburger Unternehmen kommen weite- re Vorteile hinzu. Unsere Automobilzulieferindustrie, der Maschinenbau, die Kunst- stoffverarbeitung, die Spielwarenindustrie oder auch die Polstermöbelherstellung sind sehr stark außenhandelsorientiert. Fast die Hälfte der Auslandsaktivitäten unserer Firmen entfallen auf die Eurozone und die internationale Kooperation unserer Coburger Wirtschaft betrifft bei Weitem nicht nur Ein- und Ausfuhren von Waren, Gütern und Dienstleistungen. Häufig haben unsere Unternehmen auch Tochtergesellschaften und Fertigungsstandorte im europäischen Ausland. Der Euro hat für alle die Geschäfte erheblich vereinfacht! Das vormals latente Risiko der Kursschwankungen europäischer Devisen muss bei Ex- port wie Import nicht mehr abgesichert werden, die Zahlungsverrechnung wurde einfacher und komfortabler und die Wettbewerbstransparenz ist durch Sicherheit bei Preis- und Kostenvergleichen enorm angestiegen. Unsere Unternehmen arbeiten seit jeher unermüdlich an der Effizienzsteigerung ihrer Unternehmenspro- zesse und der Qualität ihrer Erzeugnisse. Die aus Rationalisierungsvorsprüngen und Kosteneinsparungen resultierenden Wettbewerbsvorteile werden seit der Einführung des Euro nicht mehr durch Aufwertungen wie zu D-Mark-Zeiten entwertet. Das fördert die Wettbewerbssituation unserer heimischen Firmen erheblich. Auch außerhalb der EU können wir mehr und mehr Geschäfte in unserer Heimwährung fakturieren, weil der Euro sich wegen seiner Stabilität längst zur zweiten internationalen Leitwährung nach dem Dollar ent- wickelt hat. In den letzten Jahren resultieren für uns aus der Dollarschwäche gegenüber dem Euro insbesondere bei den Einfuhren Kostendegressionseffekte und damit Wettbewerbsvorteile. Profitiert hat aber auch unser Dienstleistungssektor, denn transparente europäische Finanzmärkte er- leichtern Finanzierungsmöglichkeiten. Gründung, Steuerung und Kontrolle von Vertretungen, Niederlas- sungen oder Tochtergesellschaften Coburger Firmen im europäischen Ausland werden deutlich vereinfacht. Nicht zu unterschätzen ist gerade im Zahlungsverkehr die Symbolik, die unserer Gemeinschaftswährung anhaftet. Der Euro verbindet die Menschen innerhalb des Staatenverbundes EU und fördert das Zusam- mengehörigkeitsgefühl. Für europäische Urlauber ist Deutschland durch den Wegfall der Währungsschwankungen tendenziell preisgünstiger geworden. Dies schlägt sich natürlich auch in der Statistik des Übernachtungs- und Be- herbergungsgewerbes unseres Coburger Raumes nieder. Seit mehr als 20 Jahren war die Arbeitslosigkeit nicht so niedrig wie zurzeit. Im Wirtschaftsraum Co- burg, der immer noch unter hohem Pendlerdruck steht, hat sie mit 4,8 Prozent (Jahresdurchschnitt 2011) den langjährigen Tiefstand erreicht. Es ist sicherlich nicht übertrieben, einzuräumen, dass Arbeitsplätze bei uns sicherer wurden und dass diese Situation direkt wie mittelbar den Vorteilen der Gemeinschaftswäh- rung zu verdanken ist. Dies alles macht deutlich, dass der Euro geradezu ein Erfolgsmodell für unsere Region ist. Die Krise jedenfalls, an deren Lösung europäische Regierungen seit Monaten arbeiten, ist keine der Gemeinschafts- währung an sich. Sie betrifft die Haushalte einiger Mitgliedsstaaten, in deren Überschuldung sie wurzelt. Allerdings konfrontiert sie uns jetzt mit der Frage: Was ist uns der Euro letztlich wert? Um eine kla- re Antwort darauf wird Deutschland bei der Dimensionierung und Finanzierung der Rettungsschirme ESFS und ESM nicht herumkommen. Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 03/2012
4 Titelthema DEUTSCHER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMERTAG (DIHK): UNEINGESCHRÄNKTES BEKENNTNIS ZUM EURO Staatsschuldenkrise für Unternehmen kein Grund, Gemeinschaftswährung infrage zu stellen Während die Finanzwelt offenbar nommierte Managerumfragen. Die inter- vor Kurzem vorlegte DIHK-Umfrage „Go- Angst vor einem Übergreifen der süd- nationalen Rankings würdigen vor allem ing International“ (siehe hierzu Seite 25) europäischen Krise auf bisher stabile die Qualität der Infrastruktur und die Güte sagt der Leiter des Referats Grundsatz- Länder hat, sieht die Wirtschaft kei- der Forschungs- und Entwicklungsland- fragen der Außenwirtschaft, Außen- ne Veranlassung, die Gemeinschafts- schaft, welche die Anziehungskraft des wirtschaftsförderung des DIHK, Dr. Ilja währung infrage zu stellen. Deutsche hiesigen Standortes im internationalen Nothnagel: „Der Euro wirkt als Stabilitäts- Unternehmen verweisen auf klare Vor- Wettbewerb begründen. Zudem ermög- anker. Denn 41 % der außenwirtschaft- teile, die der Euro in den zehn Jahren lichen die wirtschaftlichen Rahmenbe- lich aktiven Unternehmen sehen in der seiner Einführung brachte. dingungen ein sicheres und effizientes Wechselkursstabilität eine wichtige Rah- Arbeitsumfeld. menbedingung für ihr Auslandsengage- D ie Bundesrepublik ist laut Institut Die Renaissance des Wirtschafts- ment. Ohne Euro wäre der Wert höher.“ der Wirtschaft (IW) ein Gewinner standorts Deutschlands ist in hohem Bereits vor einem Jahr betonte der DIHK, der Finanzkrise - ihrem hohem Maße auch dem Euro-Effekt zu verdan- die aktuelle Krise sei keine Krise des Euro Schuldenberg zum Trotz. Denn selten war ken. Dass die Gemeinschaftswährung seit an sich, sondern eine Schuldenkrise ein- es so billig, Schulden zu machen und zu ihrer Einführung vor zehn (Geld) bezie- zelner, überschuldeter Mitgliedsstaaten bedienen – die Zinsen sind auf einen his- hungsweise zwölf Jahren (Brief) deutlich der Eurozone. „Die deutsche Wirtschaft“, torischen Tiefstand gesunken. Der Bund an Wert gegenüber dem Dollar zulegte, ließ der DIHK wissen, „bekennt sich un- hat nach Angaben des IW dadurch in verbilligte den Import vieler Rohstoffe eingeschränkt zum Euro.“ den vergangen drei Jahren rechnerisch zumindest relativ. Vor allem jedoch pro- Entgegen mancher Behauptungen mehr als 45 Mrd. € gespart. Dies relati- fitierte gerade die deutsche Wirtschaft haben aber auch die deutschen Ver- viert auch den Milliarden-Aufwand, der von seiner Stabilität: So stiegen in den braucher vom Euro profitiert. So ist die jetzt für Rettungspakete und -schirme acht Jahren nach seiner Einführung die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt von aufgebracht werden muss. deutschen Exporte in die Eurostaaten 2,7 % (1990 bis zur Euroeinführung) auf Parallel wurde Deutschland zum EU- im Durchschnitt jährlich um 7 %, in den 1,5 % (2000 bis 2010) zurückgegangen. n weit attraktivsten Investitionsstandort. Jahren davor waren es lediglich durch- Das jedenfalls ergaben 2011 mehrere re- schnittlich 3 %. Unter Berufung auf die Von welchen Rahmenbedingungen hängt der Erfolg Ihres Unternehmens im Ausland ab? Mehrfachnennungen möglich; aufgeführt die sechs meist genannten Einfacher Marktzugang 60,0 Stabile politische Verhältnisse 45,5 Wechselkursstabilität 40,9 Rechtssicherheit 32,3 Ausgebildetes Fachpersonal 31,4 Finanzierungsmöglichkeiten vor 30,7 Ort 0 10 20 30 40 50 60 70 in Prozent Seit Einführung des Euro ist der Aspekt der „Währungsstabilität“ im Ranking der wichtigsten Erfolgs- faktoren für Auslandsengagements von Unternehmen zurückgegangen. Dies belegt die aktuelle Umfrage „Going International“ des DIHK. Sie spiegelt damit letztlich die positiven Auswirkungen des Euro wider, da ein großer Teil der Aktivitäten deutscher Unternehmen im Ausland auf die Eurozone entfällt. Unsere Wirtschaft 03/2012
Titelthema 5 Statements Was hat der Euro für die Geschäfte Ihres Unternehmens gebracht? n Dr. Iris Munzer-Bukhari n Helmut Nüssle n Björn Schumacher Geschäftsführerin Dipl.-Betriebswirt (FH) / Jurist Mitglied der Geschäftsleitung fm Polstermöbel Munzer GmbH, KAPP Gruppe, Schumacher Packaging Gruppe, Weidhausen Coburg Ebersdorf „Der Euro hat für unser Geschäft sicherlich „Die KAPP Gruppe ist als Hersteller von Werk- „Bei Schumacher Packaging kaufen wir unser viele und deutliche Vorteile erbracht. Knapp zeugmaschinen zur Hart-Feinbearbeitung von Papier in Euro, und die Verpackungslösun- 22 % unseres Umsatzes wird in den Euro- Verzahnungen und Profilen „Made in Germa- gen aus Karton oder Wellpappe, die wir da- Raum exportiert und durch den Euro wird die ny“ mit 4 Auslandsstandorten und einer welt- raus fertigen, werden europaweit ebenso in Unsicherheit über währungsbedingte Preis- weiten Kundenbasis aufgestellt. Euro verkauft. Das reduzierte Währungsrisi- schwankungen beseitigt. Dies ist vor allem Die Einführung des Euro hat für unser Haus ko durch den Euro bedeutet aus unserer Pers- deswegen wichtig, weil wir unseren Hauptab- sowohl direkt, vor allem aber indirekt einiges pektive natürlich Versorgungssicherheit. Aber nehmern Preisbindungen von einem Jahr ga- gebracht. Direkt bedeutet die Vereinfachung als internationale Währung hat der Euro uns rantieren. Negatives Gegenbeispiel ist unser in der währungstechnischen Abwicklung auch ganz neue Märkte eröffnet – sowohl auf Exportgeschäft nach Großbritannien. Dort unserer Projekte im Euro-Raum. Hier bietet der Einkaufs- wie auch auf der Verkaufssei- wurde unsere Wettbewerbsfähigkeit allei- die Einheitswährung natürlich zahlreiche te. Mit der Einführung des Euro fielen für uns ne durch eine über 25%ige Aufwertung des Vorteile, da auf Käufer- wie auch Verkäufer- die Transaktionskosten und die Ausgaben für Euros zum Pfund in den Jahren 2008 - 2011 seite weder Nachteile noch Kosten im Zusam- Währungssicherungsgeschäfte weg. stark beeinträchtigt. Auch im Einkauf wirkt der menhang mit einem Wechselkurs entstehen. Welche negativen Auswirkungen es haben Euro in gleicher Weise positiv stabilisierend. Viel bedeutsamer ist aber der indirekte Nut- kann, wenn diese Wechselkurssicherheit nicht Wir importieren fast 18% unseres Einkaufs- zen; hätten wir heute noch die „alte D-Mark“, gegeben ist, haben wir im vergangenen Jahr volumens aus dem ausländischen Euro-Raum. dann wäre wohl ein Großteil der Geschäf- für unsere drei Produktionsstandorte in Polen Problematisch am Konstrukt des Euros als te mit unseren Kunden in Asien und Ameri- erfahren müssen. Dort machte sich nicht nur Einheitswährung verschiedener Länder ist ka an der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit die Rohstoffverteuerung von fast 100 Pro- eher die mangelnde Haushaltsdisziplin der unserer Produkte nicht zustande gekommen, zent bemerkbar – zugleich wurde im letzten Regierungen in Verbindung mit der stark di- verursacht durch eine wahrscheinlich deut- Jahr der polnische Zloty gegenüber dem Euro vergierenden Wettbewerbsfähigkeit der ein- lich aufgewertete „D-Mark“ und des damit um rund 20 Prozent abgewertet. Genau die- zelnen Euro-Raum-Länder. Dadurch wird der verbundenen „hohen/schlechten Wechsel- se Wechselkurs-Effekte sind es, über die wir Euro zwangsläufig einer inneren Zerreißprobe kursverhältnisses“ zu den Währungen unse- uns innerhalb des Euroraums zum Glück kei- ausgesetzt die kurzfristig nur durch die poli- rer Kundenländer. Ein sich daraus ergebender ne Gedanken machen müssen. Für ein euro- tische Bereitschaft zu Transferleistungen und Nutzen auf der Einkaufsseite hätte wegen der paweit tätiges Unternehmen wie uns ist das langfristig durch die Angleichung der natio- stark lokalen/nationalen Orientierung unse- ein klarer Vorteil.“ nalen Wirtschaftsräume überwunden werden rer Beschaffung kaum Ergebnisse gebracht. kann. Grundbedingung für den langfristigen Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Erfolg des Euro ist jedoch der politische Wille der Euro sich für unsere Firmengruppe positiv aller zur Haushaltsdisziplin und zum Schul- ausgewirkt hat. Ich möchte an dieser Stelle aber denabbau. noch betonen, dass unser Unternehmen, wie Erschreckend ist für uns als Unternehmer im- sicher viele andere auch, die derzeitige Euro- mer das Wirtschaften von Regierungen. Wenn krise nicht als „Währungskrise“ sieht und da- Unternehmen ähnlich wirtschaften würden, mit die Vorteile der „Gemeinschaftswährung d.h. dauerhaft mehr ausgeben als einnehmen, Euro“ auch nicht in Abrede stellt.“ wären sie schnell vom Markt verschwunden.“ Unsere Wirtschaft 03/2012
6 Region Innovation Tradition und haba.de www. Mehr als 100 Besucher informierten sich beim TAC-Tag Die HABA-Firmenfamilie besteht aus Sieben Fachressorts und die TAC Academy profil des TAC, das sich in den letzten fünf Jahren mehreren Unternehmensbereichen: präsentierten beim ersten TAC-Tag das entwickelt habe. Gleichzeitig stellte er heraus, Leistungsspektrum des Technologietransfer- wie wichtig die Technologieförderung für die Hersteller von hochwertigem zentrums Automotive der Hochschule Coburg Entwicklung der Region Oberfranken sei. Das Baby- und Kinderspielzeug, (TAC). Unter der Überschrift „Innovation durch ursprünglich speziell auf die Automobilbranche Spielen und Möbeln Kooperation“ würdigten Vertreter aus Wirtschaft ausgerichtete Transferinstitut der Hochschule und Politik die Leistungen des Instituts in den Coburg bietet mittlerweile für eine Vielzahl Versandhandel und Filialen mit letzten fünf Jahren. Friedrich Herdan, Präsident ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen guten Produkten für die junge der IHK zu Coburg und Vorsitzender des angewandte Forschungsansätze. Dazu gehören Familie TAC-Kompetenzbeirats, betonte die Bedeutung beispielsweise die Bereiche Elektronik und des Transfers von Wissen in die Region. Dieser Nachrichtentechnik, Software und Funktionale Komplettausstatter für Krippen, Kindergärten und soziale Wissenstransfer trage wesentlich dazu bei, die Sicherheit sowie Mechatronische Systeme. In Einrichtungen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu Laborführungen und bei Gesprächen mit den steigern. Thomas Engel, Leiter des Bereichs Professoren der Fachressorts konnten sich die Wirtschaft der Regierung von Oberfragen, zeigte Besucher von der Leistungsfähigkeit des TAC Mode für klasse Frauen sich erfreut über das breite fachliche Kompetenz- überzeugen. Versandhandel für junge Menschen mit eigener Meinung 08 :20 Komplettausstatter für Schulen 01 90 und Bildungseinrichtungen Die HABA-Firmenfamilie entwickelt, Arbeitsbühnen • Teleskopstapler • Gabelstapler • Sicherheitsschulungen vertreibt und produziert erstklassige Produkte für Kinder und Familien. Fast 2000 Mitarbeiter sind mit Einsatzbereitschaft und innovativen Ideen ein wesentlicher Schlüssel zu unserem Erfolg. Wir wollen das Gleiche wie Kinder – wir wollen wachsen. Neben den Kernmärkten in Deutschland und Europa entwickeln wir uns zu einem weltweit tätigen Unternehmen. Mittlere-Motsch-Str. 20 • 96515 Sonneberg Telefon: 0 36 75 - 42 04 30 Habermaaß GmbH · August-Grosch-Straße 28 - 38 www.wagert.de 96476 Bad Rodach · www.haba.de Unsere Wirtschaft 03/2012
Sparkassen-Finanzgruppe Region 7 Brose in der Endausscheidung Bund sucht familienfreundliche Unternehmen D as Coburger Unternehmen Brose ist in der Endrunde der 42 besten Firmen Deutschlands im bundesweiten Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“. Der Automobilzulieferer überzeugte unter mehr als 530 teilnehmenden Unternehmen mit beispielhaften Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Ziel des Wettbewerbs ist es, zu zeigen, dass Beschäftigte und Unterneh- men gleichermaßen von Familienfreundlichkeit profitieren können“, berichtet Manfred Seemann, Leiter der Mitarbeiter- und Familienbetreuung bei Brose. Grundlage für die Nominierung bildete ein ausführlicher Fragebogen mit zahlreichen Kriterien wie Angebote zur Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort, Wiedereinstieg und Elternförderung, Kinderbe- treuung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wird eine Auditorin des Kompetenzpartners be- rufundfamilie, einer Initiative der Hertie-Stiftung, die familienfreundlichen Maßnahmen bei Brose n nun begutachten. Die Preisverleihung findet am stenlos de te ll e n S ie jetzt ko 2. Mai 2012 in Berlin statt. n Bes “ unter „W e lt weit aktiv ns.de Ratgeb e r ih re s -u n ternehme zpartner- www.finan Rudolf-Egerer-Preis für LEISE Aus- und Weiterbildungsleistung gewürdigt B Mit uns kennt Ihr Erfolg ereits zum zweiten Mal in der Firmengeschich- te erhält das Coburger Handelshaus LEISE den Rudolf-Egerer-Preis, der herausragende Qualität von Aus- und Weiterbildung würdigt. Er keine Grenzen. wird am 20. Juni 2012 im Rahmen einer Fest-Ma- tinee in der Münchner Residenz überreicht werden. Überall an Ihrer Seite: die Sparkassen und ihr Die Auszeichnung, die LEISE 2002 schon einmal internationales Netzwerk. – als erstes Unternehmen in Oberfranken – erhielt, wurde 1976 von den Landesverbänden des Baye- rischen Einzelhandels (LBE), Groß- und Außenhan- dels, Vertrieb und Dienstleistungen (LGAD) und dem Bayerischen Wirtschaftsverband für Handelsver- mittlung und Vertrieb (CDH) gestiftet. Sie erinnert an den Unternehmer und Gründer der Akademie Handel, Dr. Rudolf Egerer. Bei LEISE lernen alle Auszubildenden das Unter- nehmen als gesamte Einheit kennen. Fachliche Schulungsangebote, Workshops und Trainings unter- stützen die Azubis. Seit diesem Jahr wird das Aus- Ob Sie mit Ihrem Unternehmen international expandieren wollen oder bildungsangebot in sechs Berufen ergänzt um die Unterstützung bei Import-/Exportgeschäften suchen – als einer der Möglichkeit eines dualen Studiums in Maschinen- größten Mittelstandsfinanzierer sind wir mit unseren globalen Kon- bau und Automobiltechnik, kombiniert mit der Aus- takten und langjähriger Beratungskompetenz auf der ganzen Welt für bildung zum/zur Großhandelskaufmann/-frau. n Sie da. Mehr dazu bei Ihrem Berater oder auf www.finanzpartner-ihres- unternehmens.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. Unsere Wirtschaft 03/2012
8 Region Von Attraktivität und Qualität der Spielwaren aus unserer Region war IHK-Präsident Fried- rich Herdan bei seinem Besuch von Ausstellern in Nürnberg beeindruckt. Stationen seines Spielwarenmesse Nürnberg steigert Internationalität Rundgangs waren unter anderen Heunec (o. l.), Teddy Hermann (o. r.), Althans (u. l.) und 20 Aussteller aus Coburg Stadt und Land präsentierten Produkte HABA (u. r.). Zur 63. Spielwarenmesse Internatio- Zwar hat die Nürnberger Spielwaren- rometer für Lage und Stimmung, Inno- nal Toy Fair Nürnberg strömten rund messe ihre ursprüngliche Bedeutung vationskraft und Kompetenz auch der 77.500 Einkäufer und Händler aus als Ordermesse weitgehend verloren. Spielwarenindustrie im Bezirk der IHK aller Welt. Rund 20 Hersteller aus Dies ist vor allem der Konzentration im zu Coburg. Rund 20 Aussteller aus der der Region nutzten die Gelegenheit, Spielwarenfachhandel auf einige, weni- Region machten deutlich, welch solides international auf sich aufmerksam ge Einkaufsverbände geschuldet. Mit die- Fundament die Branche im Coburger zu machen. sen schließen die meisten der Hersteller Raum hat. IHK-Präsident Friedrich Her- rund die Hälfte ihrer Verkaufsaufträge dan nutzte, begleitet von Elisabeth Löhr D er Anteil der internationalen Besu- für Produkt-Neuheiten und mehr bereits und Rainer Kissing, den Bereichsleitern cher steigerte sich auf 55 Prozent, im Vorfeld der Messe ab. Jedoch hat die International und Aus- und Weiterbil- was auch auf den neuen Messe- sechstägige Veranstaltung, die heuer im dung, die Messe zum Dialog mit Mit- start zurückzuführen ist. In diesem Jahr Februar stattfand, unverändert für na- gliedsbetrieben. hat die Spielwarenmesse bereits am Mitt- hezu alle ihren festen Platz im Termin- Erfreulich festzustellen ist, dass viele woch, einen Tag früher als bisher, begon- kalender. In Nürnberg trifft sich die Welt, Hersteller in der noch im letzten Jahr kri- nen. „Mit dem vorgezogenen Messestart zumindest die des Spielzeugs. Präsenz zu tisierten Verschärfung der EU-Spielzeug- kommen wir dem Besuchsverhalten des zeigen und Kontakte zu pflegen, gehört richtlinie inzwischen eine Chance sehen, Fachpublikums aus 119 Ländern entgegen für Produzenten zum guten Ton. Und wer sich gegenüber ausländischer Billig-Kon- und bieten ihm mehr zusammenhängende die Bekanntschaft mit neuen, potenziel- kurrenz und Produktnachahmern im Markt Werktage“, sagt Ernst Kick, Vorstandsvor- len Partnern machen will, hat kaum ir- abzusetzen. Wer seine „Hausaufgaben“ sitzender der Spielwarenmesse eG. Mehr gendwo sonst bessere Gelegenheit dazu. gemacht und die notwendige Zertifizie- Einkäufer kamen insbesondere aus Russ- So ist das Nürnberger Messetreiben rung von Produkten in die Prozesskette land, USA und Großbritannien. unverändert ein aussagekräftiges Ba- effizient eingegliedert hat, kann daraus Unsere Wirtschaft 03/2012
ANZ_Werksverkauf_85x270_1111_ANZ_RollyToys 09.11.11 10:23 Seite Region 9 Wettbewerbsvorteile generieren – zumindest im europäischen Markt. Preisbrecher und Plagiatoren tun sich dem Vernehmen nach derzeit noch schwer, die kostenintensiven Sicherheits- und Qualitätsab- nahmen zeitnah zu beschaffen. „Wir müssen uns von der meist billigeren Konkurrenz unterscheiden – und das geht über Qualität“, unterstreicht Frank Schneider, geschäftsführender Gesellschafter von Rolly Toys (Neustadt), dem zweitgrößten Spielwa- Öffnungszeiten Werksverkauf: renproduzenten in unserer Region. „Uns käme es entgegen, wenn das Thema Schadstofffreiheit den Mo. - Do.: 8.00 - 12.00 h Kunden wichtiger wäre“, formuliert Heunec-Che- 13.00 - 16.30 h fin Barbara Fehn-Dransfeld (Neustadt). Fr.: 8.00 - 12.00 h Ob Qualität und Sicherheit potenziellen Käu- fern auch letztlich die nötigen Mehrkosten wert Siemensstraße 13-19 sind, muss sich im Einzelhandel beweisen. Für die Kaufentscheidung sind Originalität, Attraktivität und Spielwert der Produkte mindestens genauso wichtig. Die Präsentationen an den Messeständen zeigten, dass unsere heimischen Hersteller auch diesbezüglich hervorragend aufgestellt sind. Zwar hat den Anspruch „Erfinder für Kinder“ zu sein, die Habermaaß-Gruppe – Branchenprimus im Coburger Raum – für sich reserviert. Eigentlich sind Erfinder aber alle, jedenfalls, wenn man die beeindruckende Anzahl an Neuheiten als Maßstab nimmt, die all- jährlich in Nürnberg präsentiert werden. Wer als Zielgruppe nicht Heranwachsende im Fokus hat, hat sich in Nischen etabliert – und ist nicht minder kreativ in Bezug auf Neuheiten. Der Sammler-Sektor ist hier zu nennen, ebenso Produ- zenten für Spezialteile wie Glasaugen, teils auch die Plüschtierhersteller, die – nicht nur mit Lizenzpro- dukten populärer Figuren – durchaus auch die Ge- fühlswelt „der Großen“ ansprechen wollen, sowie die Kostüm- und Scherzartikler und – natürlich – die Modelleisenbahner. Die Leitmesse für Spielwaren, Hobby und Freizeit wird vom Messe- und Marketingdienstleister Spiel- warenmesse eG veranstaltet. Als Fachhandelsmes- se schafft sie eine Plattform für 2.700 nationale und internationale Hersteller, die für Einkäufer und Fachhändler einen Informationspool für die jährli- che Marktorientierung bietet. n Aussteller aus der Region* Haba-Firmengruppe (Bad Rodach), Althans Plüsch- tierfabrik, Fritz Canzler Puppen- und Spielzeugwerk- stätten, Heunec, Hornby Deutschland (Niederlassung), Howa Spielwaren, Müller Festartikel, Rolly Toys (alle Neustadt b. Cbg.), Hermann Spielwaren (Coburg), Roba (Ebersdorf), Eduplay Alfred Fischer Kunststofferzeug- nisse (Lautertal), Andreas Weichelt (Ahorn), Fehn, Götz Puppenmanufaktur, Reinhold Lesch Kunststoffverarbei- tung, Spielwaren- und Bekleidungsfabrik Schwenk, Zapf Franz Schneider GmbH & Co. KG Creation (alle Rödental) D 96465 Neustadt bei Coburg * ohne Anspruch auf Vollständigkeit e-mail: info@rollytoys.de • www.rollytoys.com Unsere Wirtschaft 03/2012
10 Region Mit der ganzen Familie in Köln präsent ist die FM-Munzer Geschäftsführung Dr. Imaan Bukhari, Dr. Iris Munzer-Bukhari und Tochter Yara. Möbelhersteller wollen Export ankurbeln Heimische Produzenten auf der Internationalen Möbelmesse in Köln Individualität zahlt sich aus. Das zeigt die neue Glasfronten für ihre Naturholz- tierte die erste wirklich frei und trotz- sich ganz deutlich auf der Interna- möbel zeigte. dem fest platzierbare Rückenlehne und tionalen Möbelmesse in Köln. Firmen Die Großen der Polstermöbelbranche holte mit dem Design für ein modernes aus Stadt und Landkreis Coburg zeig- haben ihren Fokus auf Erschließung neu- Sofa den Innovationspreis. Namensvet- ten dort ihr Programm. er Kundengruppen gerichtet. „In unseren ter E. Schillig, ebenfalls aus Ebersdorf, Hauptsegmenten sind wir gut aufge- knautscht die Rückenlehne in jede er- N ach einem eher mauen Sommer stellt, jetzt wollen wir auch die anderen denklich mögliche Form und punktet 2011 scheint das Geschäft für die Bereiche erobern“, sagte Erik Stamm- mit neuen Bezugsstoffen. Polstermöbelindustrie wieder an- berger, Geschäftsführer von W. Schillig. Klassisch ihrem eigenen Stil treu bleiben zuziehen. Der Auftragseingang im De- Geschehen soll das unter anderem mit- FM Munzer und Ponsel (beide Weidhau- zember war gut und auch der Januar hilfe neuer Funktionen bei den Möbeln. sen). Wobei Ponsel nach langen Jahren, stabil, heißt es unisono von heimischen Das Ebersdorfer Unternehmen präsen- in denen es in der Branche eher verpönt Herstellern. Besonders Unternehmen, war, jetzt wieder Sichtholz als Akzent ein- denen es gelungen ist, ein eigenes Pro- setzt und mit pinkfarbenen Sofas auch duktprofil zu entwickeln und sich so im Farbe zeigte. „Nachhaltigkeit“ ist für das Markt zu differenzieren, freuen sich über Unternehmen derzeit das große Thema Umsatzzuwächse und positives Feedback und Geschäftsführer Thomas Welsch aus dem Kundenkreis. kündigte für die Zukunft einige Neue- Die Coburger Firma Oschmann Kom- rungen in diesem Bereich an. fortbetten hat sich zum Überraschungs- Ein Ziel haben alle: Die Exportquote soll aufsteiger entwickelt. Die von Oschmann steigen. Diese liegt derzeit im Schnitt um entwickelten Boxspring-Betten kommen die 30 %. Der Konkurrenzkampf auf dem so gut an, dass das Familienunternehmen heimischen Markt ist hart, die umliegen- mit Sitz in Coburg und Gotha, mittler- den Länder in Ost und West versprechen weile rund 180 Mitarbeiter beschäftigt, weiteres Wachstum. Die Oberfranken und die Produktion erneut erweitern will. drängen hinaus und Köln soll dabei helfen, Für die Firma Roba (Ebersdorf), die mit diese Kunden zu gewinnen. „Die Haus- ihrer Kollektion an Babyzimmern vertre- messe alleine reicht irgendwann nicht ten war, ist Köln zwar nicht die Haupt- mehr“, sagte Dr. Imaan Bukhari von FM messe - trotzdem waren die Ebersdorfer Speisezimmer und Küchen aus natur- Munzer. Das Unternehmen war erst zum sehr zufrieden. Als Erfolgsgarant erwies belassenen Materialien sind die Stärken der dritten Mal auf der IMM präsent, hat den sich ihr Babybett, das sich spielend leicht Firma Göhring. Tamara Härty von der Schritt aber nicht bereut. Genauso we- zum Kinderbett verwandeln lässt. Genau- Inhaberfamilie zeigt die neue Glasober- nig wie die Branchenkollegen. n so wie die Firma Göhring (Untersiemau), fläche. Daniela Köhler Unsere Wirtschaft 03/2012
11 PR-Anzeige Die Schattenfrau INTERVIEW: Elke Gillardon über ihre Mission Bei den Coburger Wirtschaftsjunioren ist Elke Susanne Gillardon das „Gesicht“ der öffentlich beachteten Bil- dungsinitiative für Schüler. Die Geschäfte der Berate- rin werden weniger stark wahrgenommen. Warum das so sein soll, erläutert die Wahl-Coburgerin im Gespräch. Dipl.-Betriebswirtin (FH) Elke Susanne Gillardon berät und begleitet seit 1998 Führungskräfte, Management- und Projektteams sowie Frau Gillardon, täuscht der Eindruck, dass Bildungs- kleine und mittelständische Unternehmen in Veränderungsprozessen arbeit bei den Wirtschaftsjunioren Ihre Hauptbe- schäftigung ist? Was bringt Ihre Arbeit? Gillardon: Absolut! Tatsächlich ist es häufig nicht so ganz Gillardon: Sie erhöht die Effizienz von Unternehmen und einfach, ehrenamtliche Arbeit und Geschäft gleichermaßen setzt Erfolgspotenzial frei. Jeder weiß, dass es überall, wo gut auf die Reihe zu bekommen. Aber beides ist wichtig. Menschen zusammenwirken, eben auch „menschelt“. Die Kunst, ein Unternehmen so zu organisieren, dass dieses Über Ihre Arbeit als Unternehmensberaterin ist wenig „Menscheln“ optimal für Unternehmenserfolg und Mitarbei- bekannt. Woran liegt das? terzufriedenheit genutzt wird, unterscheidet im Wettbe- Gillardon: Vor allem daran, dass in meiner Tätigkeit werb Gewinner von Verlierern. Diskretion und Loyalität Geschäftsgrundlage sind. Kunden- namen, Referenzen und Kontakte werden nicht preisgege- Was erfordert das von Führungskräften? ben. Ich bin so etwas wie eine „Schattenfrau“. Gillardon: Bereitschaft zum Perspektivenwechsel, zur Mitwirkung und zur Veränderung. Ich verwende gern das Wie ist das zu verstehen? Bild eines Vogels, der aus der Luft eine viel weitere Gillardon: Eine meiner Hauptaufgaben ist es, die Gründe Perspektive und einen ganz anderen Blick auf die Dinge hat, herauszufinden, warum Menschen in Unternehmen in ihrer die am Boden stattfinden. Ich verhelfe zu dieser anderen Zusammenarbeit weniger effizient sind, als sie es sein Sichtweise und bringe die Dinge anschließend zurück auf könnten bzw. müssten. Das gelingt nur in einem geschütz- den Boden: mit konkreten Vorschlägen für effizientere ten Rahmen von Anonymität, Vertraulichkeit und respekt- Organisation. vollem Umgang mit Methoden. Menschen müssen sich mir im Vertrauen darauf öffnen, dass ich auch in ihrem Information Interesse Abhilfe schaffen will, kann und werde. www.gillardon.org Go l d b e c k _ COB9 9 _ 0 3 . p d f Se i t e 1 0 8 . 0 2 . 1 2 , 1 7 : 2 8 Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Ost GmbH, Geschäftsstelle Suhl Unsere 98527 Suhl, Pfütschbergstraße 1 Wirtschaft 03/2012 Tel. 0 36 81 / 80 72-0
12 Region ©Neue Presse | Frank Wunderatsch Anbindung und Schienen-Lückenschluss in jedem Fall zu prüfen. Auch der behin- dertengerechte Ausbau des Coburger Bahnhofs werde so rasch wie möglich umgesetzt, versprach er: 3,3 Mio. € sei- en dafür vorgesehen, die Planungen wür- den 2013 beginnen. An der Gesprächsrunde in der IHK zu Coburg nahmen IHK-Präsidium, Bun- destagsabgeordneter und Vollversamm- lungsmitglied Dr. Hans Michelbach und Oberbürgermeister Norbert Kastner teil. Die regionalen Akteure legten dem Bahn- chef die Notwendigkeit eines ICE-Sys- Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, diskutierte auf Einladung der IHK zu temhalts am Bahnhof Coburg und die Coburg über Chancen der Region auf eine bessere Schienenanbindung. Vorteile eines Schienenlückenschlusses nach Südthüringen dar. IHK-Präsident Herdan erläuterte den Bahnchef: Region muss für ICE-Systemhalt Bedarf der regionalen Wirtschaft an einer zukunftsfähigen Schienenver- und Lückenschluss kämpfen kehrsinfrastruktur. Während mit der Verkehrspolitisches Gespräch mit Dr. Rüdiger Grube bei der IHK zu Coburg A 73 inzwischen eine Anbindung an das Bundesautobahnnetz besteht, sei der Raum auf der Schiene sowohl in Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche der Bundesverkehrs- und der Finanzmi- Richtung Südthüringen als auch in Ost- Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, ermun- nister. Zumindest, was das Geld für die West-Richtung noch immer unzureichend tert die Region, für ICE-Systemhalt Bahn angeht, hat Grube im Bundes- vernetzt. Die Region fordert einhellig, und Lückenschluss im Schienennetz tagsabgeordneten Dr. Michelbach einen den geplanten Fertigstellungstermin beherzt zu kämpfen. Er plädiert für Mitstreiter, wie dieser versicherte. Mi- für die ICE-Neubaustrecke Nürnberg – einen „Coburger Bahngipfel“. chelbach gehört dem Finanzausschuss Erfurt (VDE 8.1) im Jahr 2017 einzuhalten und als stellvertretendes Mitglied dem und den Hauptbahnhof Coburg als ICE- D ieser solle in der zweiten Jahres- Haushaltsausschuss des Bundestages Systemhalt regelmäßig in den Fahrplan hälfte mit Verantwortlichen aus den an. Die IHK zu Coburg wird sich feder- einzubinden. „Die positive Wirkung die- Ministerien in Berlin und München führend um die Organisation des anvi- ser Infrastruktur kann für unsere Region stattfinden, schlug Dr. Grube bei seinem sierten Bahngipfels kümmern. nur dann generiert werden“, so Herdan verkehrspolitischen Gespräch bei der IHK Bahnchef Dr. Grube sicherte seinen nachdrücklich, „wenn Coburg als ICE- zu Coburg vor. Überzeugt werden müss- Gesprächspartnern zu, die Forderungen Systemhalt mindestens alle zwei Stun- ten von der Lückenschluss-Idee vor allem von Politik und Wirtschaft in Sachen ICE- den angefahren wird.“ n UMZÜGE SONDERTHEMEN 2012 Magazin Lagerung - Außenaufzug Unsere Wirtschaft Möbel- und Küchenmontage Region Region Spezial Ausgabe 3/2012 16 Sonderseiten zum Jahr 2011 Bahnchef ermuntert Coburg, für Spielwarenmesse: Unsere Hersteller ICE-Systemhalt zu kämpfen punkten auf internationaler Bühne der Coburger Wirtschaft UGache April Kreativwirtschaft UMraZ uenss Anzeigenschluss: 15.03.2012 ist Vert GmbH LANG Mai Verkehr und Logistik 61 /8334-0 Juni Polstermöbel 5 Tel. 09 Wirtschaft bekennt Eichhofweg 11 sich klar zum Euro 96450 Coburg Kundenbetreuer: Dipl.-Wirtsch.Inf. Dirk Stegner Schaumberger Str. 4, 96489 Niederfüllbach www.lang-coburg.de Tel. 09565 364 594 • Fax: 09565 610 282 • E-Mail: d.stegner@ibase2.de Unsere Wirtschaft 03/2012
Standort 13 Gesundheitsförderung IHK-DEMOGRAFIERECHNER lohnt sich! Kostenloses Analyseinstrument für Unternehmen Broschüre: Älter werdende Belegschaften leistungsfähig halten In einem Kooperationsprojekt haben Mit dem gemeinsam entwickelten De- die bayerischen Industrie- und Han- mografierechner stellen die bayerischen Gesundheit ist das Megathema unse- delskammern einen Demografierech- Industrie- und Handelskammern ihren rer Zeit, das alle betrifft, und dessen ner entwickelt. Mitgliedern ein kostenfreies Instrument sich auch Unternehmen zukünftig zur Verfügung, mit dem sich die Aus- D stärker annehmen müssen. Durch er demografische Strukturwandel wirkungen des demografischen Wan- den demografischen Wandel ver- in der Bevölkerung bildet sich de- dels analytisch und graphisch für jedes schiebt sich über alle Branchen hin- ckungsgleich in der Altersstruktur Unternehmen individuell darstellen las- weg in den nächsten zehn Jahren die der Erwerbstätigen ab. Die Auswirkun- sen und diese beim Aufbau einer demo- Mitarbeiterstruktur massiv. gen dieser Entwicklung auf die Wettbe- grafiefesten Personalstruktur unterstützt, werbsfähigkeit der Unternehmen und beschreibt Patricia Leistner-Hofmann das D urchschnittlich 35 % der Beschäf- somit auf die Wirtschaftskraft unserer neue IHK- Online-Instrument. tigten wandern in die Altersgruppe Region werden dennoch immer noch Es stellt die Altersstruktur und das 50plus ab, bis 2020 wird jeder drit- nicht ausreichend wahrgenommen und Durchschnittsalter der Mitarbeiter im te Beschäftigte 50 Jahre und älter sein. die Unternehmen in Deutschland – lei- Unternehmen allgemein und für einzel- Gegenwärtig leistet sich unsere Ge- der auch in unserer Region – sind längst ne Berufsgruppen bis in das Jahr 2025 sellschaft noch teure Reparaturen, statt nicht ausreichend darauf vorbereitet. dar. Der Unternehmer kann ablesen, wie Gesundheits- Früher noch als Großunternehmen wer- viele Stellen, die durch Rente oder Fluk- schäden vor- den mittlere und kleine Wirtschaftsbe- tuation frei werden, er jährlich neu be- zubeugen. triebe unter fehlenden Auszubildenden, setzen muss. Diesen Fachkräftebedarf Im Jahr 2007 Fachkräftemangel und damit einherge- kann er auch für einzelne Berufsgrup- z. B. mussten hend Wissens- und Innovationsverlust pen ermitteln. Arbeitgeber vor allem in den technischen und na- Altersstruktur und Durchschnittsalter laut der Bun- turwissenschaftlichen Berufen leiden. lassen sich mit Hilfe des IHK-Demogra- desanstalt für „Der „Kampf um die Köpfe“ hat begon- fierechners auch im Vergleich zur Bran- Arbeitsschutz nen und wird sich im Wirtschaftsraum che oder Region darstellen. So kann das und Medizin al- Coburg in den nächsten Jahren weiter Unternehmen besser einschätzen, wie es lein 35 Mrd. € verschärfen“, betont Patricia Leistner- im Wettbewerb um knappe Fachkräfte für die Lohn- Hofmann von der IHK zu Coburg. dasteht. Zudem kann der Unternehmer und Gehaltsfortzahlung im Falle von Vor diesem Hintergrund nutzt die IHK vorausschauen, wie das Verhältnis von Behandlungen, Unfällen, Frühberentung zu Coburg jede Gelegenheit, ihre Mit- Angebot und Nachfrage für die gesuch- und stressbedingter verminderter Leis- gliedsfirmen rechtzeitig auf die demo- ten Fachkräfte dann aussehen wird, wenn tungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zahlen. grafische Entwicklung aufmerksam zu er offene Stellen nachbesetzen muss. n Findet hier kein Paradigmenwechsel statt, machen, gemeinsam mit den Firmen die Information wird diese Summe weiter steigen und die Thematik vertiefend zu erarbeiten und www.coburg.ihk.de Volkswirtschaft zunehmend belasten. schließlich die Unternehmen durch Lö- Kontakt Zum Erhalt der Wettbewerbsfähig- sungsvorschläge zu präventivem Han- Patricia Leistner-Hofmann, Tel.: 09561 7426-27 keit müssen Unternehmen künftig kon- deln zu animieren. E-Mail: patricia.leistner-hofmann@coburg.ihk.de sequent in das Betriebsklima und in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Der Aufbau nachhaltiger betrieblicher Ge- sundheitssysteme ist unverzichtbar. Was Unternehmen tun können und worauf es Fantastisch! beim Thema „Betriebliche Gesundheits- förderung“ ankommt, das zeigt die Bro- schüre „Gesundheit wird auch im Betrieb gemacht“ auf. Sie bietet einen Überblick über wichtige Themen des Arbeits- und Düsseldorf·Hamburg·Berlin Gesundheitsschutzes und enthält hilf- mit airberlin und Lufthansa reiche Basisinformationen und praxis- orientierte Tipps, mit denen Sicherheit und Gesundheit im Betrieb verbessert 8 mal täglich in jede Stadt werden können. n Kontakt Lisa Fertsch, Tel.: 09561 7426-72, E-Mail: fertsch@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 03/2012
14 Tourismus COBURG SCHÖPFT TOURISTIK-POTENZIAL NICHT AUS INTERVIEW: ThermeNatur und Tagungs- und Kongresshotel für Tourismus unverzichtbar Friedrich Herdan fordert im Interview mit der Neuen NP: Sieht es in Bad Staffelstein besser aus? Presse die Stadt Coburg auf, sich an der Therme in Bad Herdan: Nein, Bad Staffelstein hat keine höhere Anzie- Rodach zu beteiligen. Ein Tagungs- und Hotelzentrum hungskraft als der Landkreis Coburg. Die Verweildauer liegt am Anger hält der IHK-Präsident für unverzichtbar. bei 3,5 Tagen. Neue Presse: Herr Herdan, welche Bedeutung hat der NP: Worauf führen Sie es zurück, dass gerade die Tourismus für Stadt und Landkreis Coburg? Stadt Coburg in dieser Statistik so abfällt? IHK-Präsident Friedrich Herdan: Wir haben im Bereich der Herdan: Im Tourismusmarketing fehlt die konsequente Ver- Industrie- und Handelskammer zu Coburg 234 Beherber- netzung von Stadt und Landkreis - ein Problem, das uns gungsbetriebe mit rund 4.100 Betten. Der Umsatz, den diese seit Jahrzehnten beschäftigt. Coburg stellt sich noch zu Branche in der Stadt und im Landkreis Coburg im Jahr 2010 sehr als Einzelkämpfer dar. Die Stadt nutzt beispielsweise erwirtschaftet hat, liegt bei 47,5 Millionen €. Schon allein an nicht das Potenzial, das für den Tourismus in Bad Rodach diesen Zahlen erkennt man, welche wirtschaftliche Bedeu- steckt. Deshalb bleiben Gäste nicht so lange, weil sie zu we- tung der Tourismus für unsere Region hat. nig über die Vorzüge des Landkreises wissen. Das ist Folge der isolierten Bewerbung touristischer Ziele in unserer NP: Lässt sich das auch an Übernachtungszahlen Region, und das schlägt voll auf die Verweildauer durch. festmachen? Damit schöpft die Region Coburg die Wirtschaftskraft Herdan: Im Jahr 2010 hatten wir in der Stadt Coburg rund Tourismus weit unter Durchschnitt aus. 58.000 Gästeankünfte und im Landkreis 82.000. Die Übernachtungen in der Stadt sind seit 2008 um rund 10 % NP: Woran liegt das? auf 110.000 gesunken. Der Landkreis verzeichnet im Herdan: Sicher nicht an der grundsätzlichen Attraktivität gleichen Zeitraum hingegen einen Zuwachs von 204.000 der Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und dem Umland. auf 315.000 Übernachtungen. Bemerkenswert dabei ist, dass 50 % davon auf den Bereich der Stadt Bad Rodach NP: Woran dann? entfallen. Herdan: Die touristischen Möglichkeiten, die das Coburger Land als Ganzes bietet, werden potenziellen Gästen zu NP: Wie steht es um die Bettenauslastung? wenig aufgezeigt. Bis heute wird die „Marke Coburg“, die Herdan: Sie liegt im Oberzentrum Coburg mit 28 % nur Stadt und Landkreis gemeinsam bilden können, in der deutlich unter der anderer Städte. In Bayreuth erreicht Werbung nicht konsequent genug mit einem gemeinsamen dieser Wert 44 %, in Würzburg 43 %, in Bamberg 38 %. Auftritt nach außen getragen. Für mich gibt es hier zu viele Auch bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer schnei- Akteure. Wir haben den Tourismusbetrieb Coburg, das det Coburg mit 1,9 Tagen schlechter ab als Bayreuth mit Regionalmanagement, den IHK-Tourismusausschuss, die 2,3. Der Landkreis Coburg nimmt mit einem Wert von 3,8 Fremdenverkehrsvereine Rodach und Itzgrund, die Initiative Tagen fast den besten Platz in Oberfranken ein. Rodachtal, das Coburger Stadtmarketing, die ThermeNatur. Jeder bewirbt irgend etwas in eigener Verantwortung. Wie NP: Wem ist das geschuldet? soll der Gast da das große Ganze erkennen, das unsere Herdan: Ganz klar Bad Rodach. Heimat so liebens- und lebenswert macht? Wir brauchen einen Auftritt aus einem Guss, eine „Corporate Identity“. I. K. Hofmann GmbH Mohrenstraße 29, 96450 Coburg Telefon 09561-70541-0, Fax 09561-2330434 info@co.hofmann.info, www.hofmann.info Mo. - Fr. 8 -17 Uhr Unsere Wirtschaft 03/2012
Tourismus 15 Bad Rodach mit seiner ThermeNatur ist der Tourismusmagnet der Region. Rund die Hälfte der im Zeitraum zwischen 2008 und 2011 hinzugewonnenen Übernachtungen entfallen auf den Bereich der Kurstadt. Die Beteiligung der Stadt Coburg am Thermalbad in Rodach, benötigt Coburg dringend ein Tagungs- und Kongresshotel. wo ja auch der Landkreis einbezogen ist, wäre ein Schritt, Es ist kein böser Wille von Coburger Unternehmen, wenn der genau in diese Richtung führt. Für mich ist das ohne sie auf Städte im Umkreis, beispielsweise Bamberg, Alternative, wenn wir die Tourismusbranche dauerhaft als ausweichen, das ist ein Problem des Angebots. starken Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Steuerzahler für uns sichern wollen. NP: Sie halten das am Coburger Ketschenanger geplante Kongress- und Tagungszentrum für unver- NP: Die Stadt Coburg hat Finanzprobleme und will sich zichtbar? deshalb nicht an der ThermeNatur beteiligen. Herdan: Absolut! Ohne diese Einrichtung schwächen wir Herdan: Es wäre kurzfristig gedacht, wirtschaftliche den Standort Coburg. Entwicklungspotenziale deshalb nicht zu nutzen, weil man laufende Kosten senken muss. In meinen Augen wäre es NP: Oberbürgermeister Norbert Kastner sagt, für ein wichtig, dass der Coburger Stadtrat seine grundsätzliche, solches Projekt gebe es keine Investoren. verbindliche Bereitschaft erklärt, mitzuhelfen, das Thermal- Herdan: Das ist so nicht richtig. Nachdem es die Stadtver- bad in Rodach zu einem touristischen Leuchtturm in der waltung lange Zeit hat ruhen lassen, haben sich keine Region zu entwickeln. Gleichzeitig muss es eine klare Investoren um das Projekt gerissen. Deshalb hat die IHK im Ansage des Stadtrats geben, wann der Erwerb von Anteilen Jahr 2011 die Initiative ergriffen. Daraufhin haben poten- am Rodacher Thermalbad erfolgt. Dieses Signal ist wichtig zielle Investoren eine Absichtserklärung abgegeben, den für Banken, die Investitionen in die Therme finanzieren. gesamten Coburger Süden einschließlich der Verlagerung der Angerturnhalle und der Benno-Benz-Sportanlage ohne NP: Fehlt auch Infrastruktur für Gäste? finanzielle Beteiligung der Stadt zu übernehmen. Dies ist Herdan: Nehmen Sie den Bereich der Geschäftsreisen. dem Oberbürgermeister seit Monaten bekannt. Es liegt jetzt Kommen größere Gruppen nach Coburg, ist die gemeinsa- an der Stadt, die Umsetzung voranzutreiben. me Unterbringung in einem Haus unmöglich. Deshalb Das Gespräch führte Redaktionsleiter Wolfgang Braunschmidt Perfekt! London · Wien · Rom Filiale Nürnberg ab 49 € mit airberlin · nonstop Tel. 0911/241144 Fax: 0911/4313195 www.loeffler-gabelstapler.de ht rauc u u. Geb iete rkau f Ne r v i c e – M asing Ve Se Le Unsere Wirtschaft 03/2012
16 SERVICE Veranstaltungen | Seminare | Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsfachwirt Tagesseminare März, April und Mai 2012 Informationsveranstaltung zum neuen Lehrgang Aus- und Weiterbildung Ausbilder-FIT Im Herbst 2012 startet die IHK zu Coburg einen neuen Lehr- Selbstmanagement für Ausbilder – eigene Potenziale erkennen und nutzen gang zur Vorbereitung auf die Prüfung zum anerkannten 26. April 2012, Entgelt: 205,00 € Abschluss „Geprüfter Wirtschaftsfachwirt/Geprüfte Wirt- Feedback- und Kritikgespräche mit Auszubildenden erfolgreich führen schaftsfachwirtin“. 24. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € Fit for Business English A Baustein 3: Presentations ls umfassend qualifizierte „Generalisten“ können Wirtschafts- 20. April, 27. April und 4. Mai 2012, Entgelt: 65,00 € fachwirte ihre Kompetenzen insbesondere bei der Begleitung Unternehmensführung, Management und Gestaltung der innerbetrieblichen Prozesse und Leistun- Sicher führen in Produktionsbetrieben – Teil 1 gen in Unternehmen sowie Wirtschaftsorganisationen unterschied- 29. und 30. März 2012, Entgelt: 310,00 € licher Größe und Branche einbringen. Von den Fachkräften, die in Führungskräfte-Führungsschein nahezu allen Bereichen eines Betriebes zum Einsatz kommen kön- Baustein 3: Konfliktmanagement nen, werden daher verstärkt unternehmerisches Denken, Kunden- 22. und 23. März 2012, Entgelt: 495,00 € orientierung, Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Handeln sowie EDV Methodenkompetenz erwartet. Powerpoint-Bausteine: Präsentationen bauen mit MS Powerpoint Für diese IHK-Aufstiegsbildung angesprochen fühlen sollten sich 12. und 14. März 2012, Entgelt: 190,00 € Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits über eine kaufmänni- Recht sche Ausbildung mit anschließender Berufserfahrung verfügen und Besondere Steuern 12. März 2012, Entgelt: 185,00 € zusätzliche Führungskompetenz erwerben möchten. Am 14. Juni 2012 um 17:00 Uhr findet in unserem IHK-Zentrum Das aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht 16. März 2012, Entgelt: 185,00 € für Weiterbildung in Coburg, Schloßplatz 5 a (Eingang Allee) eine Informationsveranstaltung statt. Eine Anmeldung zum Info-Abend Seminarreihe Arbeitsrecht Aktuelles Arbeitsvertragsrecht: Arbeitsverträge rechtssicher gestalten ist nicht erforderlich und die Teilnahme völlig unverbindlich. n 17. April 2012, Entgelt: 80,00 € Information Einkauf Bettina Ettinger, Tel.: 09561 7426-23 Erfolgreiche Preisverhandlung – Profiwerkzeuge der Einkäufer E-Mail: ettinger@coburg.ihk.de 15. und 16. März 2012, Entgelt: 310,00 € Einkauf – Basis 23. und 24. April 2012, Entgelt: 310,00 € Qualitäts- und Risikomanagement Sekretariat Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis: 18. Sitzung ERFA-Kreis Datenschutz und Datensicherheit Teil 2: Korrespondenz mit Pfiff 26. März 2012, Entgelt: 185,00 € Arbeiten ohne auszubrennen – kein Stress mit dem Stress Die 18. Sitzung des ERFA-Kreises Datenschutz und Datensi- 27. März 2012, Entgelt: 185,00 € cherheit steht unter dem Leitthema „Qualitäts- und Risiko- Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis: management in der Informationssicherheit“. Teil 3: Chefassistentin und Repräsentantin des Unternehmens S 10. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € ie findet am Donnerstag, 22. März 2012 von 13:00 bis ca. 17:00 Crashkurs – Sicher in der aktuellen Rechtsprechung Uhr im IHK-Zentrum für Weiterbildung statt. Mit der Novelle II 11. Mai 2012, Entgelt: 110,00 € zum Bundesdatenschutzgesetz im Jahre 2009 sind neue Spiel- Netikette: E-Mails richtig gestalten und formulieren regeln für die Maßnahmen der Datensicherheit für den Bereich der 11. Mai 2012, Entgelt: 110,00 € Auftragsdatenverarbeitung geschaffen worden. Jetzt müssen die- Rechnungswesen se Maßnahmen bezogen auf den konkreten Auftrag vom Auftrag- Automatisiertes Mahnwesen und Zwangsvollstreckung 23. April 2012, Entgelt: 185,00 € geber festgelegt werden. Demzufolge sind diese Maßnahmen auch Bilanzen lesen, interpretieren und kommunizieren bei den obligatorischen Auftragskontrollen auf ihre Wirksamkeit hin 21. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € zu überprüfen. Aber auch in einem anderen Zusammenhang sind die Verkauf, Marketing technischen und organisatorischen Maßnahmen von Bedeutung. Systematische Neukundengewinnung Nämlich im Rahmen von Auditierungen, aber auch immer mehr im 3. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € Rahmen von Jahresabschlussprüfungen der Wirtschaftsprüfer. n Kommunikation Auftreten – Wirkung erzielen: Training zur Stärkung der Persönlichkeit Der ERFA-Kreis Datenschutz und Datensicherheit ist eine Kooperation der 14. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V (GDD), Bonn und der IHK zu Coburg. Die Teilnahme an diesem Arbeitskreis, der zwei- bis drei- Personalwesen mal jährlich tagt, ist jederzeit möglich und kostenlos. Lohnkosten dezimieren – Vergütung optimieren – Belegschaft motivieren: So nutzen Sie alle rechtlichen und steuerlichen Spielräume! Kontakt: 22. Mai 2012, Entgelt: 185,00 € Heike Lipp, Tel.: 09561 7426-13 Kontakt E-Mail: lipp@coburg.ihk.de Christina Liebermann, Tel.: 09561 7426-24 E-Mail: liebermann@coburg.ihk.de Information www.gdd.de Veranstaltungsort: IHK-Zentrum für Weiterbildung, Schloßplatz 5a, Eingang Allee, 96450 Coburg (wenn nicht anders ausgewiesen) Weitere Unsere Informationen Wirtschaft 03/2012zu allen Veranstaltungen: www.coburg.ihk.de
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