UWe Unser Weg - Leben mit Corona - Das BDKJ-Journal im Bistum Mainz
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UWe
Das BDKJ-Journal im Bistum Mainz
>> Unser Weg
02 I Mai, Juni, Juli, August 2020 I 66. Jahrgang G 12 896 I www.bdkj-mainz.de
Leben mit Corona
Wie Jugendverbandsarbeit auf die
neuen Herausfordungen reagiert
>> Seiten 04 – 14
02 EDITORIAL INHALT 03
EDITORIAL BRENNPUNKT
04 Leitartikel Wie Kinder und Jugendliche die Pandemie erleb(t)en
Liebe Leserin, 06
08
Interview Jugendminister*innen im Interview
#wirbleibenverbunden Jugend(verbands)arbeit troz(t) Corona
lieber Leser! 08 J-GCL Das PAFF digital – Erfahrungsbericht
09 DPSG Uberach Digitales Zeltlager bei den Gralsrittern Uberach
>> Nach wie vor hält das tückische Coro-
navirus die Menschen weltweit in Atem. 09 PSG Digitale Gruppenstunden
Unser bisher gekanntes sogenanntes 10 KSJ Bastelset als Ostergruß
„normales“ Leben ist seit Monaten auf
Simone Brandmüller den Kopf gestellt. In manchen Bereichen 10 KSJ Digi-Diko im Anmarsch
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit haben wir den Umgang mit Covid-19 10 Auslandsfreiwillige Online-Rückkehr-Seminar
innovativ nutzen können und in anderen
Bereichen sind die Konsequenzen nach 11 PSG Digitale Gruppenstunden
wie vor existenzbedrohend – sowohl 11 KLJB Dittelsheim-Heßloch KLJB im Nirgendwo
09
körperlich als auch wirtschaftlich.
Im Schwerpunkt „Leben mit Corona“ 12 Poster Bleib fit! – Aktive Videokonferenz
zeigen wir die Reaktion und den Umgang 14 Kommentar Was die Pandemie gebracht hat – und deutlich macht
in der Jugendverbandsarbeit seit dem
coronabedingten Wandel des gesell-
schaftlichen Lebens.
Anja Krieg (Referat Politische Bildung)
schildet im Leitartikel (Seite 4), „Wie
Kinder und Jugendliche in Deutschland
die Pandemie erleb(t)en.“
Im Rahmen der Kampagne #wirblei-
benverbunden (Seite 6). erklären die
Jugendminister*innen im Interview, wie
sie uns als Jugendverband wahrnehmen
BDKJ
Richtigstellung und welche Rolle Jugendverbandsarbeit
generell für die Gesellschaft spielt.
Wie unsere Jugendverbände auf die 15 BDKJ Diözesanversammlung Create.Your.Church.
>> In der letzten Ausgabe des Uwe 01.2020 Corona-Pandemie reagierten und ihre
16 Personalien Neue Mitarbeiter*innen
fehlen beim Artikel „Kriterien für eine gut Veranstaltungen anpassten, stellen wir
aufgestellte Glaubenskommunikation – auf den Seiten 8 – 11 dar. 18 Mainzer Jugendsynode 2.0 Intensiver Austausch
(nicht nur) im digitalen Bereich!“ (S.14-15)
aufgrund eines technischen Übermitt-
Daniela Hottenbacher (BDKJ-Diöze-
sanvorstand) stellt Fitnessübungen im
20 Digitaler Abschluss Biwos in Zeiten von Corona
lungsfehlers die Fußnoten: Die aufge-
listeten Kriterien wurden auf der Fort-
bildungswoche des BJA Mainz im Januar
Sitzen und Stehen für die sprunghaft
gestiegenen Teilnahmen an Telefon- und
Videokonferenzen vor (Seite 12).
20 20
21
Jugendhaus St. Martin Erinnerungen und Bildmaterial gesucht
JE!-Umfrage Bunt. Alltagstauglich. (Welt-)Offen. Weiblicher.
2020 von Dr. Anna Neumaier, Jan Kuhn Über die speziellen Herausfordungen
und Michael Swiatkowski des ZAP (Zent- in der Corona-Krise schreibt Mathias Ber-
rum für angewandte Pastoralforschung, ger (Diözesanjugendseelsorger) in seinem
Ruhr-Universität Bochum) vorgestellt. Kommentar „Was die Pandemie gebracht
Sie wurden von Aaron Torner lediglich hat – und deutlich macht“ (Seite 14).
zusammengefasst und punktuell ergänzt. Ich wünsche allen Leser*innen eine
Das wörtliche Zitat im Schlagwort „all- anregende Lektüre. Dass wir den nach wie
tagstauglich!“ stammt von Sellmann, vor auf allen Ebenen herausfordernden
Matthias: Identität und Ausschluss. Sys- Umgang mit dem Coronavirus weiterhin
temtheorie als Inspiration für die Ju- rücksichtsvoll und besonnen bestreiten. II
gendpastoral, in: Becker, Patrick/Morky, VERBÄNDE
Stephan (Hg.): Jugend heute – Kirche
heute?. Konsequenzen aus der Jugend- 22 PSG – Bundesversammlung Erste Versammlung aus dem Wohnzimmer
22
forschung für Theologie, Pastoral und
(Religions-) Unterricht, Würzburg 2010, 23 PSG – Brieffreundschaft Diözese Mainz und Essen verbinden sich
82-100, 95. II 23 KOLPINGJUGEND – Gruppenleiter*innen-Kurs Es geht weiter
02.2020 I UWe – Unser Weg UWe – Unser Weg I 02.2020
04 BRENNPUNKT BRENNPUNKT 05
Wie Kinder und Jugendliche in kunft verbunden (bspw. wegen Anerkennung des Abschlusses,
beruflicher Perspektiven oder Praktikumsmöglichkeiten). Durch
Deutschland die Pandemie erleb(t)en
abnehmende Möglichkeiten von Honorartätigkeiten und (klassi-
schen) Nebenjobs entstand eine schwierige finanzielle Situation
für Student*innen, die ihr Studium durch diese Einnahmemög-
lichkeiten finanzieren.
Eine Zusammenschau Lebensumfeld
Text Anja Krieg / Politische Bildung Foto pixabay.com Kinder und Jugendliche verbrachten nun mehr Zeit im häuslichen
Umfeld und intensivierten ihre bisherigen Tätigkeiten dort –
die Optionen für Sport und Bewegung waren eingeschränkt
>> Die Maßnahmen, die in Deutschland ab Mitte März zur Eindäm- (eher digitalem) Kontakt zu Freund*innen. Gleiches gilt für die bzw. vor allem für jüngere Kinder davon abhängig, ob Eltern
mung der Corona-Pandemie ergriffen wurden, wandelten das Zufriedenheit mit der Freizeitgestaltung: Freiräume jenseits und/oder die Wohnsituation dies ermöglichten. Der Medien-
gesellschaftliche Leben. Sie bedeuten noch immer besonders des familiären Wohnumfelds brachen weg, jugendkulturelle konsum nahm zu, genauso wie die Zeit alleine oder mit Eltern
auch für Kinder und Jugendliche tiefgreifende Veränderungen Begegnungsmöglichkeiten sind verboten und eine adäquate und Geschwistern. Die Mehrheit wurde durch die Eltern betreut;
und dauerhafte Einschränkungen – etwa durch Kontaktbeschrän- Übertragung in den digitalen Raum oft nicht möglich. in der JuCo-Studie geben allerdings auch 12,7 % der Jugend-
kungen sowie die Schließungen der Schulen, von Spielplätzen lichen an, daheim eher niemanden zu haben, der sich um sie Es wurde deutlich, dass viele Aspekte des (jugendkulturellen)
und Einrichtungen des kulturellen Lebens. kümmert. Lebens nicht sinnvoll in den digitalen Raum übertragen
In der öffentlichen Diskussion kamen Kinder und Jugendliche
Lebensgefühl Manche Familien genossen die intensive und individuell werden können. Die Einschränkungen – gerade auch mit Blick auf
vor, wenn Fragen der allgemeinen Beschulung und Betreuung Laut Sinus-Jugendstudie schätzen die Jugendlichen sowohl das gestaltbare Zeit miteinander. Gleichzeitig implizierte diese den Kontakt zu Freund*innen – brachten so für einige Kinder und
(Betreuungsnotwendigkeiten vs. Homeoffice, Bildungsschere, persönliche Bedrohungspotential als auch die Folgen auf das ei- neuartige Situation eigene Stressoren wie die Erprobung eines Jugendliche Gefühle von Einsamkeit und Traurigkeit mit sich,
Abschlussjahrgänge), gesundheitliche Aspekte (Übertragungs- gene und gesamtgesellschaftliche Leben als eher gering ein; es neuen (Familien-)Alltags, geringe Rückzugsmöglichkeiten oder die es aufzufangen gilt.
risiko, Corona-Partys) oder (seltener) die Sicherheit im familiären besteht ein großes Vertrauen in die Politik, dass dort geeignete Sorgen um die (wirtschaftlichen) Folgen der Pandemie für den Bei der Umstellung auf digitale (Lern-)Angebote zeigte sich,
Umfeld (Kindeswohlgefährdungen, zugenommener Druck in den Regeln gefunden werden. Sorgen beziehen sich eher auf die Ge- eigenen Haushalt. Zudem galt es für die Eltern die Herausfor- dass sowohl digitale Infrastruktur als auch Handlungskompeten-
Familien) thematisiert wurden. Ihre 1 Perspektive, ihr Erleben der sundheit anderer, die wirtschaftliche Situation in der Familie derungen der Betreuung zu bewerkstelligen und ggf. mit einer zen einer Erweiterung bedürfen, um erfolgreiches Arbeiten zu
Situation in Deutschland und ihr Blick auf die Welt in Zeiten (vor allem, wenn bereits Veränderungen spürbar werden) und Erwerbstätigkeit zu vereinbaren. ermöglichen.
von Corona wurden dabei wenig berücksichtigt. Erste Studien die persönlichen Konsequenzen (Kontaktverbote, Übergänge So gab es auch Familien, in denen der Druck zunahm – Für junge Menschen in prekären oder marginalisierten Lebens-
widmeten sich nun diesen Fragestellungen und ihre Erkenntnisse etc.) bzw. deren Dauer. gerade dort, wo das Leben für Kinder und Jugendliche bereits bedingungen (bspw. in stationären Wohngruppen, Flüchtlings-
werden im Folgenden schlaglichtartig umrissen. Laut Forsa-Umfrage fühlt sich je ein Drittel der Jugend- zuvor prekär war. Die Studien von Forsa und DJI zeigen, dass unterkünften, Wohnungslose) waren die Hygienemaßnahmen
lichen genauso bzw. weniger wohl als vor den Maßnahmen (dann etwa ein Fünftel der Eltern und Jugendlichen weniger zufrie- wenig passgenau; ihre Situationen wurden auch bei der
verbunden mit Gefühlen wie Traurigkeit, Vereinsamung und den mit der familiären Situation ist und diese als (sehr) häufig Umstellung des Präsenzunterrichts auf digitale Formate kaum
Akzeptanz der Maßnahmen Überforderung oder genervt sein von den Einschränkungen): streit- und konflikthaltig bzw. chaotisch einschätzt. Durch die II
berücksichtigt und diskutiert.
Die meisten Jugendlichen nehmen die Pandemie ernst und Bei einem Drittel der jungen Menschen ist das Wohlbefinden Abschottung der Haushalte sowie die Abnahme externer Hilfs-
akzeptieren die Hygieneregelungen. Dabei sind vor allem ein aber gestiegen. Dies kann in Entlastungen bspw. von Mobbing- angebote bestand die erhöhte Gefahr, dass kindeswohlgefähr-
hohes Verantwortungsgefühl insbesondere gegenüber Risiko- erfahrungen, komplexen Anforderungen oder Stress bspw. dendes Verhalten zunahm, nicht offenbar wurde und Betroffenen
gruppen und die Sorge andere zu infizieren handlungsleitend.
Jugendliche aus bildungsferneren Milieus interpretieren die
aufgrund psychischer Erkrankungen begründet sein. Laut DJI-
Studie könnten auch sozioökonomische Faktoren mit der Quali-
notwendige Hilfe nicht zukam und -kommt.
LITERATUR
Vorgaben teils auch lockerer oder unterlaufen sie aktiv. Insgesamt tät der Bewältigung korrelieren: Je weniger finanzielle Sorgen >> DJI-Studie: Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.) 2020: Kindsein in Zeiten
werden zwar Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen, auf der Familie lasten, desto besser kommen Kinder mit den
Zusammenfassung von Corona – Erste Ergebnisse zum veränderten Alltag und zum Wohlbefin-
den von Kindern. Online unter: https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/
Veranstaltungsverbote und Maskenpflicht als vernünftig und not- coronabedingten Einschränkungen zurecht. Die bisher vorliegenden Studien setzen unterschiedliche Schwer- dasdji/themen/Familie/DJI_Kindsein_Corona_Erste_Ergebnisse.pdf [Stand
wendig beschrieben. Die Kontaktverbote bedeuten für die punkte, zeichnen aber ein ähnliches Bild davon, wie Kinder 10.08.2020]
Jugendlichen aber besondere Einschränkungen und belasten sie. und Jugendliche in Deutschland die Maßnahmen zur Ein-
Sie können – genau wie Geschäftsschließungen und die erhöhte
Lernen zu Hause und Übergänge dämmung der Corona-Pandemie erlebt haben. Fünf Aspekte
>> Forsa-Studie: forsa Politik- und Sozialforschung GmbH 2020:
Homeschooling in Corona-Zeiten – Erfahrungen von Eltern und Schülern.
Polizeipräsenz – weniger nachvollzogen werden, da das Gefühl Die Umstellung des Präsenzunterrichts auf Selbstlerneinheiten scheinen besonders bedeutsam: Online unter: https://www.dak.de/dak/download/forsa-studie-2266768.
vorherrscht, selbst nur einem geringen Risiko ausgesetzt zu sein. und digitale Formate – teils in Ermangelung geeigneter Hard- und Kinder und Jugendliche waren und sind auf vielfältige Weise pdf [Stand 10.08.2020]
Software sowie notwendiger digitaler Infrastruktur und Kompe- von den Regelungen betroffen. Sie hatten aber das Gefühl, >> JuCo-Studie: Andresen et al. 2020: Erfahrungen und Perspektiven von
tenzen – bedeuteten, dass die Schüler*innen den Lehrstoff auf ihrer Rolle als Schüler*innen reduziert worden zu sein jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Erste Ergebnisse der
Lebensphase Jugend und Peergroup ggf. ohne notwendige Arbeitsmittel, eher alleine oder mit und empfanden kaum, dass ihre Sorgen und Perspektiven bei bundesweiten Studie JuCo. Online unter: https://doi.org/10.18442/120
Die Kontaktbeschränkungen treffen Jugendliche in einer Phase Betreuungspersonen erarbeiten mussten. Der Kontakt zu Lehrer* [Stand 10.08.2020]
der Abwägung neuer Maßnahmen berücksichtigt wurden; sie
der Entwicklung ihrer intellektuellen und sozialen Kompetenz, innen nahm ab und so auch die professionelle Unterstützung sahen für sich kaum Möglichkeiten zur Mitgestaltung und >> KiCo-Studie: Andresen et al. 2020: Kinder, Eltern und ihre Erfahrungen
der eigenen Geschlechtsrolle und sozialen Bindungsverhaltens, in der Aneignung des Lernstoffs. Die Mehrheit der Jugendlichen Beteiligung. Sie haben aber das Recht dazu, welches auch in während der Corona Pandemie – Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie
KiCo. Online unter: https://doi.org/10.18442/121 [Stand 10.08.2020]
eigener Handlungsmuster für Konsum- und Freizeitgestaltung fühlte sich von den Eltern eher gut unterstützt; den Übrigen Krisenzeiten Geltung haben muss.
sowie der Entwicklung eines Werte- und Normsystems. Diese mangelte es jedoch daran. Etwa die Hälfte der Jugendlichen Die Kinder und Jugendlichen waren wesentlich darauf >> Sinus-Jugendstudie: Calmbach et al. 2020: Wie ticken Jugendliche?
damit verbundene notwendige Emanzipation vom Eltern- bewertet Homeschooling zum Zeitpunkt der Befragung als eher 2020 – Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in
angewiesen, dass es ihren Eltern gelang, den Alltag gut an die
Deutschland. Online unter: https://www.bpb.de/shop/buecher/einzel-
haus bei gleichzeitigem Bedeutungsgewinn der Gleichaltrigen- positiv, die andere bevorzugt Unterricht in der Schule. neuen Gegebenheiten anzupassen. In einigen Familien ver- publikationen/311857/sinus-jugendstudie-2020-wie-ticken-jugendliche
gruppe steht im natürlichen Widerspruch zu den aus den Hygiene- Für all jene, die vor Übergängen in ihrer Bildungs- und Er- schärfte sich der Druck; zugleich war es schwieriger, externe [Stand 10.08.2020]
maßnahmen resultierenden Einschränkungen. So sind die werbsbiographie standen, waren die Schließungen und Kontakt- Unterstützungsmöglichkeiten angeboten zu bekommen und in
meisten Jugendlichen auch eher unzufrieden mit dem Maß an verbote mit Unsicherheiten hinsichtlich der persönlichen Zu- Anspruch zu nehmen.
1 Dabei gilt zu vergegenwärtigen, dass die Gruppe der Kinder und Jugendlichen keineswegs homogen ist und nicht von einer generellen Haltung, Erlebens- oder Verhaltensweise
der Kinder bzw. der Jugend gesprochen werden kann; gleichwohl können Perspektiven aufgezeigt, Tendenzen beschrieben und relevante Aspekte markiert werden.
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06 BRENNPUNKT BRENNPUNKT 07
INTERVIEW
#wirbleibenverbunden – endseminare besuchen können. Speziell
das Engagement des BDKJ ist wahnsinnig
beeindruckend und allein schon die
Themenpalette von Themen, wie mehr
3. Was möchten Sie tun, damit
Jugendverbandsarbeit auch nach
der Krise handlungsfähig bleibt?
Jugendminister*innen
Einsatz für den Klimaschutz bis hin zu Welche Hilfen, Zuschüsse und
sozialer Gerechtigkeit aber auch die tradi- Förderungen soll es geben?
tionelle 72-Stunden-Aktion zeigen, dass Anne Spiegel: Ich werde mich
sich der BDKJ sehr intensiv einmischt und mit aller Kraft dafür einsezten, dass
im Interview
mit den Themen direkt am Puls der Zeit Jugendverbandsarbeit weiterhin
ist. Und insofern herzlichen Dank für das unterstützt wird, natürlich auch
Engagement und macht bitte unbedingt in diesen schwierigen Zeiten.
so weiter. Das ist zum einen die finanzielle
Unterstützung, wir haben in
Kai Klose: Ich nehme die Jugendver- dieser Legislaturperiode einen
Nachgefragt Dieses Interview haben wir im Rahmen der Kampagne #wirbleibenverbunden bandsarbeit, wie eigentlich immer, auch
derzeitig als wahnsinnig kreativ und sehr
großen Schwerpunkt auf die
Jugendpolitik gelegt. Mit der
geführt und am 01.07.2020 als Video auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlicht. engagiert wahr. Ich habe erlebt, dass Jugendstrategie „JES! Jung.
schon wenige Tage nach dem Shut-Down Eigenständig. Stark.“ konnten
Interview Anja Krieg, Benedikt Beer, Maximilian Sittel / BDKJ Mainz Fotos Anne Spiegel, MFFJIV / Kai Klose, HMSI neue Angebote geschaffen wurden, die an mehrere Millionen Euro mehr
Kai Klose
die neue Situation angepasst waren, so für Jugendarbeit bereitgestellt
dass sie auch weiterhin den Kontakt zu den werden. Darüber bin ich sehr glücklich,
Kindern und Jugendlichen halten konnten. es geht aber nicht nur um das Finanzielle, aufgelegt, damit sind Liquiditätseng-
Angelegenheiten, die sie betreffen, Kai Klose: Wir haben die Studie natür- Ganz egal um was es geht … kochen, Sport, ich glaube es ist wichtig, dass man sich pässe verhindert worden und ich weiß,
mitzubestimmen. Die Ergebnisse der lich auch aufmerksam gelesen. Wir nehmen Bastelchallenges über Social-Media- immer vergewissert was junge Menschen dass mit diesem Programm auch viele
Studie „Erfahrungen und Perspek- die Anliegen von Kindern und Jugend- Kanäle, digitale Gruppenstunden über bewegt, ihr Ängste und Sorgen versteht Träger aus dem Kreis der Jugendverbands-
tiven von jungen Menschen während lichen sehr ernst und stehen auch von Konferenzplattformen oder beispielsweise und diese in die Politik miteinbringt. Da- arbeit und der außerschulischen Jugend-
der Corona-Maßnahmen“ (Andresen Beginn an intensiv im Austausch mit den auch spirituelle Angebote im digitalen für bin ich regelmäßig im Gespräch mit bildung unterstützt werden konnten. Für
u.a.) haben gezeigt, dass sich Jugendverbänden und auch den Jugend- Raum, das alles hat ja sehr schnell und kre- jungen Menschen, natürlich auch in die- die gemeinnützigen Übernachtungsein-
viele Kinder und Jugendliche hilfestrukturen, weil dort ja letztendlich ativ stattgefunden und ich glaube, das ser Krise. richtungen arbeiten wir gerade an einer
aktuell nicht gehört fühlen und Beteiligung stattfindet. Da kommen Ju- zeigt, dass die Jugendverbandsarbeit weiteren finanziellen Unterstützung, die
den Eindruck haben, sich mit ihren gendliche zusammen, entwickeln Posi- konsequent für die Belange und Bedürf- Kai Klose: In Hessen haben wir ja die über die erste Soforthilfe hinausgeht.
Gedanken und Bedürfnissen zu tionen zu aktuellen Themen und des- nisse junger Menschen eintritt. Besonders glückliche Situation, dass die Jungend-
den aktuellen Entwicklungen nicht wegen ist die Rückmeldung aus diesem gut habe ich noch den Partizipations- verbandsarbeit gesetzlich abgesichert ist #kurzgesagt: Was ich noch zu sagen
einbringen zu können. Bereich für uns auch besonders wichtig. kongress des Hessischen-Jugendrings im und durch die sogenannten Glückspiel- habe …
Ich freue mich jedenfalls, dass Kinder letzten Jahr in Erinnerung, den wir als mittel gefördert wird. Die Förderung ha- Anne Spiegel: Ich wünsche Ihnen allen,
#kurzgesagt: Was tun Sie konkret, und Jugendliche jetzt auch Schritt für Hessisches Ministerium für Soziales und ben wir gerade erhöht und wird auch in dass sie gut durch diese schwere Zeit
damit Kinder und Jugendliche Schritt wieder ihr normales Leben zu- Integration auch gefördert haben. Da der Krise weiterhin bereitgestellt. Zudem kommen und, dass Sie gesund bleiben!
auch aktuell gehört und ernst- rückerobern können. Auch wenn es ein wurde in besonderer Weise nochmal haben wir mit dem Hessischen-Jugendring
genommen werden? Leben mit Corona sein wird, jeden- deutlich, dass Jugendliche sehr wohl vereinbart, dass wegen der besonderen Kai Klose: Ich danke allen Engagierten
Anne Spie ge l Anne Spiegel: Als Jugendminis- falls zunächst und ich hoffe, dass wir bereit sind, sich intensiv für die Gesell- Situation der Verbände bei der Verwen- in den Jugendverbänden, dass sie mit so
terin sehe ich meine Rolle darin, für alle genug Achtsamkeit aufbringen. schaft einzubringen und zu engagieren dung dieser Gelder auch mehr Spielraum viel Kreativität und Einsatz auch unter
mich gerade in Zeiten wie diesen ein- und genau das wird durch die Jugendver- gelassen werden soll. Zusätzlich haben den erschwerten Bedingungen des Lebens
#kurzgesagt: Meine Rolle in der Politik. zusetzen, für das was für Kinder und Ju- 2. Momentan müssen wir viele Aktionen bandsarbeit noch einmal in der Corona wir ein Soforthilfeprogramm für Vereine mit Corona ihre Arbeit fortführen.
Anne Spiegel: Ich bin seit Mai 2016, gendliche wichtig und entscheidend ist. wie Zeltlager, Ferienfreizeiten und Pandemie unterstrichen.
Ministerin für Familie, Frauen, Jugend, Sprich, ich habe mich sehr dafür einge- Gruppenstunden absagen, versuchen Wir möchten uns für die Bereitschaft
Integration und Verbraucherschutz des setzt, dass beispielsweise Spielplätze aber trotzdem Angebote für eine der Minister*innen zu diesem Interview
Landes Rheinland-Pfalz. Ich komme aus wieder öffnen durften, und ich habe bei selbstbestimmte Freizeit aufrecht zu bedanken. II
Speyer, da ist nach wie vor meine Heimat. allen Entscheidungen, die wir auch im erhalten.
„Durch die Angebote derJugend-
Ich bin verheiratet und habe vier wunder- Kabinett diskutiert und getroffen haben,
bare Kinder. immer darauf geachtet, dass die Pers- #kurzgesagt: Wie nehmen Sie uns ge-
pektiven von Kindern und Jugendlichen rade wahr und welche Rolle spielt
Kai Klose: Ich bin seit Januar 2019 Hes- genug berücksichtigt wurden. Zudem wur- Jugendverbandsarbeit in Ihren Augen
verbandsarbeit werden junge
sischer Minister für Soziales und Integra- de für den Sommer ein Familienferien- generell für unsere Gesellschaft?
tion und verantwortlich für die Bereiche programm aufgelegt, das heißt wir haben Anne Spiegel: Jugendverbandsarbeit
Familie, Gesundheit, Arbeit, Soziales, insgesamt nochmal 1,5 Millionen Euro in spielt für mich eine ganz wichtige Rolle.
Integration und Asyl. die Hand genommen, um Familien Ferien Durch die Angebote der Jugendverbands-
Menschen wirklich geprägt.“
in Rheinland-Pfalz zu ermöglichen. Ich arbeit werden junge Menschen wirklich
1. In der UN Kinderrechtskonvention glaube, dass das etwas ist, was viele Fami- geprägt. Selbst ich habe noch Erinne-
(Artikel 12) ist benannt, dass Kinder und lien jetzt brauchen und was Kindern und rungen an meine eigene Jugend und hab
Jugendliche das Recht haben in allen Jugendlichen ganz konkret zugutekommt. da wirklich tolle Projekte und Wochen-
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#wirbleibenverbunden – Digitales Zeltlager
Jugend(verbands)arbeit bei den Pfadfinder*innen
troz(t) Corona Die Gralsritter Uberach im Zuhause-Lager
Unsere Reaktion auf die neue Herausforderung Text & Foto Rebecca König / BDKJ-Diözesanvorstand
Text Benedikt Beer / Qualifizierung Ehrenamt >> Wie jedes Jahr wollten die Pfadfinder*innen aus Urberach ein
Zeltlager anbieten. Nur in Corona Zeiten ist das gar nicht so ein-
>> Die Ausbreitung des Corona-Virus hat vieles verändert und in fach. Drei Leiter*innen aus der Leiterrunde nahmen sich der Sache
allen Lebensbereichen die Normalität auf den Kopf gestellt. aber an. Über Christi Himmelfahrt sollte es ins kleine Zuhause-
Das PAFF digital – Erfahr-
Neben den Veränderungen in Schule, Studium, Ausbildung oder Lager gehen. Da im Stamm die Gruppenstunden schon gut über ein Basteln Aus alten Konservendosen entsteht ein Insektenhotel
Beruf war natürlich auch das normale Leben in der Digitales Tool liefen, wurde dies auch mit für die Planung und
Digitale Gruppenstunden
Jugend(verbands)arbeit nicht mehr möglich. Mit der Kampagne Umsetzung des Zeltlagers genutzt.
#wirbleibenverbunden hat der BDKJ Mainz auf diese neue Her-
ausforderung reagiert und Jugend(verbands)arbeit auch in Zeiten ungsbericht eines corona- Die Leiter*innen wollten das Zeltlager so normal wie möglich
halten und so durfte im Programm natürlich nicht der Tages-
bedingten Experiments
von Corona möglich gemacht. dienst wie Spüldienst, Workshops, Lagerfeuerrunden, Fotorallye
Aber geht das überhaupt? Jugend(verbands)arbeit ohne und das gemeinsame Mittagessen fehlen. Mittwochabends ging PSG Lorsch gestaltet von zu Hause aus
direkten Kontakt? es digital los, um alle über das bevorstehende Programm zu in-
Ja es geht! Wenn auch anders und zunächst ungewohnt, hat formieren. Die Lagerleitung bereitete Textbausteinen vor, die Text & Foto Hannah Maiberger / PSG Lorsch
sich aus der spontanen Idee eine richtige Kampagne des BDKJ Direkte Begegnung konnte nicht ersetzt werden dann immer zum entsprechendem Zeitpunkt an die Eltern oder
in den sozialen Medien entwickelt. Zu Beginn gab es täglich auch an die Kinder selbst verschickt wurden. Für die Workshops, >> Durch die aktuelle Krise war es auch uns, genauso wie vielen
drei unterschiedliche Angebote: Eine Aktion am Morgen, etwas Text & Foto Martin Janik / J-GCL die am Freitag stattfanden, wurden verschiedene Digitale Räume anderen Verbänden, nicht möglich, die üblichen Gruppenstunden
zum Nachdenken und Diskutieren am Mittag und einen Impuls geöffnet. Hierfür bekamen die Eltern vorab eine Einkaufsliste stattfinden zu lassen. Da wir allerdings nicht einfach auf die PSG
am Abend. Der Inhalt für diese Postings kam von Ehren- und >> 150 J-GCLer*innen aus der Region West und dem gesamten für die Verschiedenen Workshops zugeschickt, um bestens zu- verzichten wollten, riefen wir Anfang April die Aktion „Digitale
Hauptamtlichen des BDKJ und seiner Mitgliedsverbände. Auch an Bundesgebiet, vier Tage Zeltlager mit Workshops, Lagerfeuer hause vorbereitet zu sein. Dort beschäftigten sich die Kinder un- Gruppenstunde“ ins Leben.
dieser Stelle ein großes Dankeschön für die Mitarbeit! und vielem mehr über das Fronleichnamswochenende vom 11. bis ter Anleitung eines Leiters mit Samenbomben, Knotentechniken, Die Idee: zwar jede* für sich und dennoch alle gemeinsam,
Anfang Mai wurden in Rheinland-Pfalz und Hessen die Schulen 14 Juni 2020. Das war der Plan. Vorfreude und Erwartungshal- Batiken, Origami und einem Pfadfinderquiz. Samstagabend fand jede Woche eine unterschiedlich gestaltete Gruppenstunde zu
wieder geöffnet und auch in anderen Lebensbereichen kehrte tung waren wie immer groß, denn ein PAFF gibt es nun mal nur auch eine Lagerfeuerrunde statt. Diese wurde gestreamt und erleben und dabei durch den Austausch von Bildern etc. mitei-
langsam ein bisschen neue Normalität ein. Auch #wirbleiben- alle zwei Jahre. Dann kam die Pandemie und die Entscheidung jeder konnte zuhause mitsingen und sich das Lagerfeuer und nander in Kontakt zu bleiben. Gestartet haben wir die Aktion
verbunden hat sich an den neuen Alltag angepasst und bot von für eine Absage fiel wohlüberlegt am 30. März. Das PAFF absa- die Gitarrenspielerin dabei anschauen. Großes Highlight war die mit einer Anleitung für ein selbstgebautes Insektenhotel, Samen
Anfang Mai bis zu den Sommerferien jede Woche drei Angebote, gen und besagtes Wochenende einfach verstreichen zu lassen, Fotorallye, die am Samstag stattfand, die alle auch mal nach für eine Blumenwiese und dem Infozettel über die Aktion, die
getreu dem Motto „katholisch. politisch. aktiv.“ an. war für das Vorbereitungsteam keine Option, so dass schnell der Draußen brachte und schöne Fotos bescherte. Sonntag zum Ab- in kleinen Päckchen von unseren Gruppenleiterinnen* an alle
Neben vielen kreativen Angeboten und Inhalten zum Nach- Entschluss feststand, dass das PAFF digital werden sollte. Ein schluss wurde noch gemeinsam digital ein Gottesdienst gefeiert, Gruppenkinder verteilt wurden. Darauf folgte nun jeden Montag
denken waren auch regelmäßige Video-Gottesdienste aus der wirklicher Ersatz für das eigentliche PAFF konnte und sollte es der im Rahmen eines Workshops vorbereitet wurde. eine „Gruppenstunde der Woche“, die über Social Media und
Kapelle des Jugendhause Teil von #wirbleibenverbunden. An nicht werden, da das echte Feeling nicht anders zu erreichen ist. Insgesamt nahmen verteilt über das Wochenende ca. 30 unsere Homepage verbreitet wurde. Unter anderem gab es
diesen Gottesdiensten nahmen, neben vielen Ehrenamtlichen, Das digitale Paff, das über das Instagram-Profil „jgcl.paff2020“ Stammesmitglieder an dem Lager teil. Die Leiterrunde aus weitere Bastelideen, wie das Basteln von eigenen Spielen oder
auch Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Udo Markus Bentz bespielt wurde, orientierte sich am Zeit- und Programmrahmen Urberach fand, dass es trotz Corona ein gelungener Zeltlager- verschiedene Knüpfideen für Armbänder. Neben Rezepten für
teil. der ursprünglichen Planungen. Es wurde über Foto-Posts, vor- ersatz war und planten gleich weiter. Das nächste Lager war das die Herstellung von Sirup oder Eis, konnten die Gruppenkinder
Abschluss der Kampagne war ein Livekonzert per Stream aus gefertigte Videos sowie Live-Videos gearbeitet, aber auch über Vater-Kind-Lager, was zu einem tollen Familienpostenlauf um- ihr Wissen über die PSG in unserem Pfadfinder*innen Quiz testen
dem Schüler*innencafé Kajo in Mainz am 04. Juli 2020. die Story-Funktion zu einigen Mitmachtaktionen aufgerufen. gedacht wurde. II und durch unsere Filmempfehlungen für einen Kinoabend mit
Damit all die guten und kreativen Ideen nicht verloren Spirituelle Impulse, Frühsport, Kochaktionen sowie inhaltliche Nachos und Popcorn daheim, auch einiges über das Thema
gehen, sind sie auch auf der Homepage des BDKJ archiviert Videobeiträge zum Thema Depression und Influencer-Tätigkeit, Rassismus dazulernen.
und stehen zum Durchstöbern bereit: https://bistummainz.de/ ein waldpädagogischer Workshop als auch ein Interview mit dem Auch unsere eigentlich geplante ‚Umweltwoche‘ Ende Juni
jugend/thema/wirbleibenverbunden/ II Mainzer Bischof Kohlgraf boten einen Einblick, was auf dem PAFF fand im Rahmen unserer Aktion digital statt. Für jeden Tag dieser
geboten worden wäre. Einige gute Ideen ließen sich spontan Woche überlegten wir uns eine andere Idee für zu Hause. Selbst-
oder technisch dann doch nicht realisieren. gemachte Kosmetik, Upcycling Ideen, vegane Rezepte und Vieles
Die Resonanz auf dieses digitale Experiment fiel unterschied- mehr konnte in dieser Woche ausprobiert werden. Und selbst
lich aus. Inhaltlich wurde eine große Vielfalt geboten, was eine eigene Lorscher Foodsharing Gruppe ist entstanden, in der
positiv wahrgenommen wurde, und es war für viele wichtig, bereits fleißig Lebensmittel ausgetauscht wurden.
#wirbleibenverbunden zumindest ein wenig J-GCL-Feeling zu spüren. Doch einen der
zentralen Bestandteile der verbandlichen Identität konnte digital
nicht ersetzt werden, nämlich die direkte Begegnung und das
Nach über drei Monaten wöchentlicher „Digitale Gruppen-
stunden“ endete unsere Aktion mit Beginn der Sommerferien.
Ersetzen konnten wir die Gruppenstunde natürlich nicht – es war
Feiern einer gelebten Gemeinschaft. 2022 wird es das nächste trotzdem toll, zwar getrennt voneinander, aber doch gemeinsam
PAFF geben, und dann hoffentlich im realen Zusammenkommen, aktiv zu werden und den Gruppenkindern als auch allen Leiter-
mit echtem Duft von Lagerfeuer und Zeltlager. II innen* hat die Aktion sehr viel Freude bereitet. II
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„Ich konnte mich über Ferienspiele statt Zelt-
Dinge aussprechen, lager in Groß-Zimmern
die mir seit Monaten Ein Alternativprogramm mit guten Konzepten
auf der Seele brannten“ Text & Foto Andreas Göbel / KjG Groß-Zimmern
Online-Rückkehr-Seminar
KLJB im Nirgendwo
>> Ironischerweise erreicht die Nachricht des Lockdowns die KjG
Groß-Zimmern auf dem Vorbereitungswochenende für das jähr-
Text Annika Troitzsch / Teamerin SDFV liche Sommerzeltlager. Ab dann begann das Zittern um die Frei-
zeit. Parallel zur Hoffnung darauf, dass es vielleicht doch noch
>> Die Zeit für Austausch, Berichte von Erlebnissen, Diskussionen, etwas werden könnte, begannen jedoch auch die Überlegungen Dittelsheim-Heßloch vs. Corona
gemeinsames Kochen und am Lagerfeuer erzählen: So sieht für zu möglichen Alternativen – denn die Möglichkeit von sechs Wo-
die Teilnehmenden des Sozialen Dienstes für Frieden und Ver- chen Ferien und keinen Freizeitangeboten für die Kinder und Text & Foto Gwen, Jonas, Katharina / KLJB Dittelsheim-Heßloch
söhnung normalerweise das Rückkehrseminar aus, wenn sie von Jugendlichen wäre für die KjG St. Bartholomäus ein Horror-
ihrem einjährigen Freiwilligendienst im Ausland wiederkommen szenario gewesen. Gemeinsam mit den Pfadfindern, deren >> Das Format: Wir haben uns jeden Montag von 16.00 Uhr – 18.00 Uhr
und sich mit den Teamer*innen und der ganzen Gruppe in Sohr- Diözesanlager ebenfalls ausfallen musste, und den Minis aus auf der Plattform Discord getroffen. Davor gab es bei uns keine
schied wiedertreffen. Groß- und Klein-Zimmern wurde also ein Konzept entworfen und regelmäßigen Gruppenstunden. Normalerweise treffen wir uns im
zeitgleich mit der Absage des Zeltlagers Hoffnung auf ein Alter- Sommer zum Grillen und Pömpelhockey mit den Jugendlichen
Bienenwachskerzen Eine besondere Herausforderung nativprogramm gemacht.
Die Ferienspiele werden vom 27.07. – 31.07. und dem 03.08. –
ab etwa 14 Jahren, sonst nur zu bestimmten Aktionen auf dem
Pfarrfest, bei der Kinder- und Jugendfreizeit ...
an Ostern?
Dieses Jahr jedoch wurden die Freiwilligen und Teamer*innen 07.08. von 9.00 – 17.00 Uhr auf den Grundstücken der Pfarrge- Anfangs hatten wir auch noch inhaltlich zum Thema Digitalisie-
vor eine besondere Herausforderung gestellt. Aufgrund der meinde stattfinden. Zusätzlich wird es an einigen Tagen auch rung gearbeitet. Wir haben verschiedene Räume auf Discord ge-
Coronapandemie mussten die Freiwilligen früher zurückkommen noch Abendprogramm geben. Aus der Not versuchen die drei nutzt und uns gegenseitig im Internet und den sozialen Netzwer-
und da sich im Frühjahr die Kontaktbeschränkungen stetig ver- Gruppierungen der katholischen Jugend möglichst viele Tugen- ken gestalkt. Erschreckend wie viele persönliche Daten da für die
Bastelset als Ostergruß änderten, standen wir Teamer*innen vor der Aufgabe für die den zu machen: Wegen schwieriger Hygienevorschriften nicht Allgemeinheit frei zugänglich sind. Allerdings kamen zu wenige,
Freiwilligen eine Möglichkeit zu schaffen, sich an einem Wochen- kochen können? Dann liefern eben die örtlichen Restaurants das um inhaltlich zu arbeiten, obwohl wir noch viele gute Ideen
Text & Foto Tina Thomas / KSJ Mainz ende in einem Online-Rückkehrseminar via Zoom auszutauschen. Mittagessen! Kaum Zeit alles Programm zu planen? Dann einfach gehabt hätten. Erst als wir nur noch gespielt haben, kam jeden
Dabei sollte es sowohl um ihre Zeit im Freiwilligendienst und die die besten Konzepte der Gruppen zusammennehmen und einige Montag eine Gruppe von 10-15 Kindern und Jugendlichen zusam-
>> Corona macht`s möglich! Um mit allen KSJ-Mitgliedern in Erlebnisse und Entwicklungen, die sie erfahren hatten, gehen, Besuche bei den Zimmner Vereinen, wie dem Bogenschießverein men. Wir hatten super viel Spaß und über Discord konnten wir
Verbindung zu bleiben, verschickte die Diözesanleitung der KSJ als auch um die besondere Situation des vorzeitigen Endes. Wie oder den Minigolfern, machen! Dazu noch ein klassischer Lager- dann während dem Spielen auch miteinander reden und lachen.
Mainz ihre erste Osterkarte. Anbei lag eine kleine Wachsplatte, Bastian, der seinen Dienst im Projekt CETWA in Bolivien durch- feuerabend und ein Taizé-Abend und fertig ist das Programm Das hat auch Zusammenhalt geschaffen.
ein Docht und eine Anleitung. Die Idee: Am Ostersonntag sollte geführt hatte, beschreibt, war es ihm besonders wichtig, sich in für zwei ziemlich außergewöhnliche Wochen. Gerade mit dem Irgendwie war das für uns auch verständlich, dass niemand
jede*r eine kleine Kerze rollen, diese anzünden und fest an seine der Gruppe über Erlebnisse im Gastland austauschen zu können: Einbezug der Restaurants und der Vereine möchte die Jugend inhaltlich arbeiten wollte. Alle hatten mit der Schule zu kämpfen
Lieblings-KSJler*innen denken. So waren wir in Verbindung – „Ich konnte mich über Dinge aussprechen, die mir seit Monaten denen helfen, die unter den Maßnahmen zur Krisenbewältigung und wollten nachmittags einfach nur noch soziale Kontakte. Wir
zumindest in Gedanken – ganz österlich! II auf der Seele brannten“. stark zu leiden hatten. Die Rückmeldungen der Familien auf mussten auch unsere Werbung auf digital umstellen und haben
das Engagement der Ehrenamtler*innen sind durchweg positiv, damit erst mal keine Kinder erreicht. Mit Discord hatten wir das
was auch an der Resonanz der Anmeldungen deutlich wird: Für Glück, dass Jonas einen Server für Minecraft schon eingerichtet
Wie lassen sich die Themen im Onlineformat gestalten?
Digi-Diko im Anmarsch
beide Wochen zusammen haben sich über 70 Kinder und Jugend- und Ahnung von der Technik hatte. Es gab aber trotzdem häufig
In der Vorbereitung des Seminars stand vor allem die Frage im liche angemeldet, die sich auf eine Woche mit Zeltlager- technische Probleme durch unterschiedliche Endgeräte, die
Feld, wie sich die Themen, die normalerweise in Gruppenarbeiten feeling vor Ort freuen können. II fehlende Motivation, sich in noch ein weiteres Programm einzu-
oder Stuhlkreisen mit Flipcharts und Metakarten bearbeitet
Eine technische Herausforderung werden, im Onlineformat gestalten lassen können. Mit im Gepäck
arbeiten und die immer noch schlechte Internetverbindung auf
dem Land.
waren dann einige Erklärungen zu den technischen Möglichkeiten Insgesamt können wir sagen, dass wir die Zeit und unsere
Text Tina Thomas / KSJ Mainz von Zoom, was z. B. Nutzung des Whiteboards angeht, eine Optionen während des Lockdowns so gut wie möglich genutzt
genaue Zeitplanung und viele Break-out-Room-Sessions, wo die haben. Aber wirklich ALLE haben nach Lockerungen und persön-
>> Wie hält man eine Diözesankonferenz mit ca. 30 Personen Teilnehmenden in Untergruppen eingeteilt wurden. Vor allem lichem Kontakt gelechzt. Etwas Positives aus der Krise können
digital ab? Diese Frage hat uns mehrere Wochen beschäftigt. das Aufteilen und die Arbeit in Kleingruppen klappte besonders wir nicht ziehen. Viele der Kinder und Jugendlichen haben unter
Ende August erfolgt die Umsetzung. Maximal zu zehnt verbringen gut, wie Lydia, die ihren Dienst im Projekt KoBra in Brasilien den fehlenden sozialen Kontakten und den plötzlich geforderten
wir ein Wochenende in unserer Diko-Basis im Jugendhaus Don durchgeführt hat, berichtet: Sie war erstaunt darüber, wie neuen Arbeitsweisen in der Schule wirklich gelitten. Für uns
Bosco. Von dort aus steuern wir die Online-Konferenz inklusive produktiv auch auf diesem Weg gemeinsam gearbeitet wurde. II wäre es auch wichtig, dass Zeltlager und Kinderfreizeiten wieder
Warm ups, Kreativeinlagen, Antragsarbeit, Wahlen, Abendpro- unter halbwegs normalen Umständen stattfinden dürfen. Ferien-
gramm und Co. Eine Herausforderung, doch dank verschiedener spiele sind für uns diesen Sommer keine Option, weil die Kapazi-
Tools und Apps freudvoll vorzubereiten. Die Umsetzung – kommt täten fehlen, die Teilnahme bei Ferienspielen nicht so verbind-
noch! Wir sind gespannt, ob alles klappt – das wäre doch gelacht, lich ist, die Kinder ständig wechseln und die Entspannung für
wenn nicht! II uns Gruppenleiter*innen nicht zustande kommen würde. II
01.2020 I UWe – Unser Weg
02.2020 UWe – Unser Weg I 02.2020BLEIB FIT IM
HOMEOFFICE
Text Danni Hottenbacher / BDKJ-Diözesanvorstand Fotos Sarah Neus
>> Gerade im Homeoffice und während Video- und Telefonkonferenzen kommt
die Bewegung bei manchen zu kurz. Da Bewegung sich positiv auf das Herz-Kreis-
lauf-System und den Muskelaufbau, präventiv gegen Diabetes-Mellitus-Typ-2
und Knochenabbau auswirkt, möchten wir euch verschiedene Übungen zeigen
wie ihr zwischendurch aktiv am Schreibtisch werden könnt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gab anhand unter-
schiedlicher Studien eine Bewegungsempfehlung von einer täglichen Mindest-
dauer von 10 Minuten körperlicher Aktivität an. Der Bewegungsrahmen sollte
einer moderaten bis hohen Intensität entsprechen und lange inaktive Sitz-
perioden dadurch aktiv unterbrechen. II
>> Abwechselnd beidfüßig auf die >> Abwechselnd ein Bein 90 Grad an- >> Auf der Fitness-/IIsomatte beide Füße >> Die Fitness-/Isomatte zwischen die >> Abwechselnd beidfüßig auf die Zehen- >> Abwechselnd ein Bein 90 Grad an-
Zehenspitzen stellen, 30 Sek. halten und winkeln, 30 Sek. halten und wieder vor und zurückrollen. Beine klemmen und die Beine auf und ab spitzen stellen, 30 Sek. halten und winkeln und im Einbeinstand 30 Sek.
die Fersen wieder zurück auf den Boden. abstellen. bewegen. Füße wieder zurück auf den Boden. stehen.
>> Abwechselnd links und rechts auf >> Abwechselnd auf einer Fitness-/ >> Abwechselnd links und rechts auf >> Abwechselnd auf die Zehenspitzen
die Zehenspitzen stellen, 30 Sek. halten Isomatte auf der Stelle treten. >> DAS BRINGT ES: Beim Anheben der die Zehenspitzen stellen, 30 Sek. halten stellen, das andere Bein 90 Grad anwink-
und Fuß wieder zurück auf den Boden. Matte wird die Bauch- und Rumpf- und Fuß wieder zurück auf den Boden. eln und im Einbeinstand 30 Sek. stehen.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), muskulatur aktiviert. Wenn die
>> DAS BRINGT ES: Wenn du 3 x 30 Sekunden die Fersen oder Zehenspitzen abhebst Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung: Nationale Emp-
fehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung, abgerufen am
Arme auf dem Schreibtisch aufge-
und dazu parallel mit den Schultern oder den Handgelenken kreist, fördert dies 24.08.2020 um 23:35 legt sind, kommt eine Aktivierung >> DAS BRINGT ES: Gerade die Varianten im Stehen kräftigen das Fußgewölbe
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/
die Durchblutung der Beine und Arme. Gleichzeitig wird die Koordinations- Dateien/5_Publikationen/Praevention/Broschueren/Bewegungs- der Stützaktivität der Arme und die und die gesamte Beinmuskulatur. Zusätzlich vertieft sich die Atmung und der
fähigkeit verbessert und die Waden- und Unterschenkelmuskulatur aktiviert. empfehlungen_BZgA-Fachheft_3.pdf Aufrichtung der Wirbelsäule hinzu. Beckenboden kann somit leicht mit trainiert werden.
02.2020 I UWe – Unser Weg UWe – Unser Weg I 02.202014 BRENNPUNKT
KOMMENTAR
Was die Pandemie gebracht hat – BDKJ Diözesan-
und deutlich macht versammlung 2020
Corona war und ist eine echte Herausforderung für uns alle create.your.church?
Leporello zum
Text Mathias Berger / BDKJ-Diözesanpräses Foto Bistum Mainz
Mit einer Mischung aus
physischer und digitaler Präsenz
Thema Schöpfung
sind viele jung. Klassen- und Lernräume Wir machen uns für die außerschuli-
Text Nadine Wacker / BDKJ-Diözesanvorstand
sind in Teilen in Hygiene-Hinsicht alles sche Bildung junger Menschen stark. Im
andere als geeignet und waren schon vor BDKJ und seinen Verbänden oder etwa bei
Corona eine Zumutung, eng, ohne Belüf- den Ministrant*innen tun sich junge Men- >> Bereits Mitte April mussten wir uns mit dem Gedanken befas-
tung und mit Fenstern, die nicht zu öffnen schen verbandlich oder quasiverbandlich sen die diesjährige Diözesanversammlung zu verschieben oder
sind. zusammen, generieren ihre Themen, pla- komplett digital stattfinden zu lassen. Nach langen Überlegun- Und Gott sah, dass es war.
Corona zeigt, wie unsere politische nen ihre Verantstaltungen, wählen ihre gen mit dem Satzungsausschuss des Bundesverbandes und unse- Wie alles begann und dann …
Kultur funktioniert. Es ist klar, dass in den Leitung, bilden sich aus in allen benö- rem Satzungsausschuss war aber klar, dass eine digitale Diöze-
großen Entscheidungen des Krisenmana- tigten Kompetenzfeldern und treten für sanversammlung gerade im Punkt der Wahlen schwierig werden >> 16 Seiten – liebevoll von Hand gefalzt – ausgeklappt über einen
gements nicht immer basisdemokratische ihre Bedarfe und Interessen in Kirche und würde in der Umsetzung. Somit entschieden wir gemeinsam mit Meter breit. Der Leporello inspiriert zur meditativen Betrachtung
Rückbindungen möglich sind. Dennoch: Gesellschaft ein. Das sind Schulen der De- der KdMgV und der KdDV die Diözesanversammlung an einem Tag und eignet sich zugleich zum dekorativen Aufstellen. Die biblische
wo gab es eine bewusste Partizipation mokratie. Im Umgang mit ausgefallenen im September stattfinden zu lassen. Erzählung wird durch aktuelle Bilder gerahmt und in unsere
junger Menschen? Die Wirtschaft stand Zeltlagern und damit verbundenen Ein- Die Diözesanversammlung 2020 wird daher am 12. September heutige Situation übertragen – ein schönes Geschenk für viele
im Fokus, die Gastronomie. Alles wichtig. nahmen, mit Stornogebühren und Mehr- im Erbacher Hof stattfinden. Mit einer Mischung aus physischer Gelegenheiten.
Mathias Berger Viele Familien kamen unter Druck, gerade kosten für digitale Ersatzformate erleben und digitaler Präsenz können wir dort die Diözesanversamm- Auch für die methodischen Arbeiten zum Thema Schöpfung,
in beengten Wohnverhältnissen oder wo junge Menschen die Rahmenbedingungen lung gut ausrichten. Die stimmberechtigten Delegierten werden Schöpfung bewahren, Nachhaltigkeit usw. geeignet.
>> Krisen gehören zum Leben. Junge Men- es keinen ausreichenden KiTa-Notbetrieb der Landespolitik sehr unterschiedlich. physisch Anwesend sein, die beratenden über ein Online Kon-
>> Gott sah, dass es war.
schen haben in der Corona-Krise erstaun- gab. Der Blick auf Kinder und Jugendliche Hinzu kommen auch ohne Corona sehr un- ferenztool dazu geschaltet. Aufgrund der Anzahl der Personen
Gott sah, dass es war – fehlt da nicht ein gut? Heißt es nicht in
lich schnell gelernt, konstruktiv und kreativ ging vielfach ausschließlich von der schuli- terschiedliche Förder-Schlüssel und echte wäre eine rein physische Diözesanversammlung unter geltenden
der Bibel: Gott sah, dass es gut war?
mit den neuen Herausforderungen umzu- schen Perspektive aus mit bemerkenswer- Ärgernisse z.B. bei den sehr unterschied- Regelungen schwierig umzusetzen.
GUT – die Schöpfung WAR gut … Wir können uns vorstellen,
gehen. Hier ist in den Verbänden und an- ten Ausnahmen in einigen Bundesländern. lichen Lohnfortzahlungsstandards bei der Ein wichtiger Teil der Diözesanversammlung sind wie jedes
dass Gott die Welt erschaffen hat und alles, was Gott tut, ist und
deren Jugendgruppierungen in den Pfar- Kinder sind mehr als Schüler*innen. Als Freistellung für ehrenamtliches Engage- Jahr die Wahlen zum ehrenamtlichen/hauptamtlichen BDKJ-
kann nur gut sein.
reien viel Neues entstanden. Auch der BDKJ fordern wir daher vehement, dass ment. In der politischen Interessensver- Diözesanvorstand. Inhaltlich werden wir uns mit dem Nestlé-
BDKJ hat mit der Kampagne #wirbleiben- die Stimme junger Menschen mit ihren tretung auf Länderebene (in Landes- Antrag der KjG Mainz und granDIOS beschäftigen. Außerdem >> Es war einmal …
verbunden eine neue Art der Vernetzung Vorstellungen, Bedarfen und Themen in jugendringen und Jugendhilfeausschüs- werden wir gemeinsam mit Hilfe des Vorstandsberichtes das Schaffen wir ein BESSER? Wenn wir uns heute in unserer Welt
und des Austauschs geschaffen mit Impulsen allen Entscheidungen, die sie betreffen sen) setzen wir uns für den Ausbau und spannende letzte Jahr reflektieren. II umsehen, dann ist aber nicht alles gut. Im Gegenteil: Vieles ist
und Gottesdiensten, mit Tools, Gruppen- einzubeziehen ist. Es braucht verlässliche die Fortentwicklung der Förderpläne für ganz und gar nicht gut und das meiste oder eigentlich alles da-
stundenideen und einem Sorgentelefon. Partizipation, und einen Fokus auf die die außerschulische Bildungsarbeit ein. von ist menschengemacht bzw. menschenverschuldet.
Vieles ermutigt, weil viele in der Krise „Verlierer“. Wenn in diesen Tagen die Corona war und ist eine echte Heraus- Also war die Welt gut und jetzt ist sie es nicht mehr so ganz.
solidarisch handelten. Die Corona-Krise
legte und legt offen, was gut und was nicht
Senkung des Wahlalters erneut diskutiert
wird, sehen wir darin ein gutes Zeichen.
forderung für uns alle. Kinder und
Jugendliche in unserer Kirche und unseren BDKJ DIÖZESANVERSAMMLUNG Das fehlende „gut“ in dem Titel „Gott sah, dass es war“ möchte
auf diese Diskrepanz aufmerksam machen.
gut läuft. Die Jungen Menschen in unseren Teilhabe junger Menschen an allem, was Ländern brauchen viel Lobbyarbeit, da- Betrachten wir Gott als den Schöpfer der Welt, der sich heute
Verbänden sind in der Regel Schüler*innen. sie betrifft, muss aber darüber hinaus mit sie wahrgenommen, gehört und unter-
>> Der eigentlich zur ursprünglichen DV geplante Studienteil unsere Welt anschaut. Er kann nur denken: Es war einmal …
Wir teilen die Einschätzung, dass unsere noch viel stärker gewollt und grundsätz- stützt werden. Da ist noch Luft nach
zum Pastoralen Weg kann leider nicht stattfinden. Auch wir können eigentlich nur denken: Es war einmal …
Schulen insgesamt nicht gut aufgestellt lich etabliert werden – auf allen Ebenen, oben. II Gerne hätten wir mit euch dazu diskutiert.
waren und sind für solche Zeiten. Wir for- in Gesellschaft und Kirche.
>> Jetzt sind wir dran!
dern mehr Invest in die Ausstattungen der
>> Wenn ihr Fragen/Anmerkungen/Wünsche habt Machen wir uns bewusst, wie sehr wir in die Schöpfung einge-
zum Pastoralen Weg, schaut auf :
„Kinder und Jugenliche brauchen
griffen haben und noch werden, da kann sich schnell ein Gefühl
Schulen, nicht nur, aber auch im Bereich
der Resignation einstellen. Daraus sollte aber keine Lähmung
der digitalen Lehr- und Lernmittel. Mit Instagram unter: create.your.church .
entstehen, sondern das Bewusstsein: Jetzt sind wir dran. Wir
viel Lobbyarbeit, damit sie
der Forderung nach Bildungsgerechtigkeit
bei Facebook: Jugend im Bistum Mainz vorbei, haben die Kraft und die Möglichkeit unseren Einfluss an der
machen wir uns dafür stark, dass junge
oder schreibt eine Mail an: cyc@bistum-mainz.de Schöpfung zu verändern. Vielleicht schaffen wir kein GUT,
Menschen nicht nur an privilegierten
wahrgenommen, gehört und
aber wir schaffen ganz sicher ein BESSER.
Schulen humane und lern-förderliche Vor-
aussetzungen vorfinden. Corona hat auch >> Wie kann ich den Leporello bestellen?
unterstützt werden.“
gesellschaftliche „Verlierer“ offenbart, Für 3,99 € pro Stck. (zzgl. Versand) ist der Leporello bei uns zu
Menschen, denen Teilhabe am gesell- erwerben. Bitte gebt die Bestellmenge und die Liefer- und Rech-
schaftlichen Leben kaum möglich ist. Davon nungsadresse an: bdkj-bja-religioesebildung@bistum-mainz.de II
02.2020 I UWe – Unser Weg UWe – Unser Weg I 02.202016 BDKJ BDKJ 17
Personalien
>> Hallöchen allerseits, ich bin Melissa >> Hallo zusammen! Mein Name ist Sarah >> Hallo mein Name ist Theresa Weber >> Hey, mein Name ist Lukas Gruber. Ich
Krost, 28 Jahre alt und seit August 2020 Babel und ich bin von August 2020 bis und ich werde ab September 2020 die bin 18 Jahre alt und komme aus Ockstadt
im Referat Freiwilligendienste, als Kurs- Ende März 2021 als Praktikantin im Refe- Stelle der Bildungsreferentin der KjG bei Friedberg.
leiterin, für die FSJler*innen der Gruppe rat Jugend und Schule im Bischöflichen Mainz innehaben. Dies freut mich ganz Ich habe im Frühling 2020 mein Abi
1 und 3 zuständig. Jugendamt (BJA) Mainz. besonders, da ich selbst jahrelang ehren- gemacht und fange ab September einen
Als gebürtige Mainzerin hat es mich – Derzeit studiere ich Soziale Arbeit an amtlich als Diözesanleiterin der KjG BFD in Verbindung mit dem „Christlichen
dem Beruf sei Dank – die letzten Jahre der Katholischen Hochschule (KH) Mainz Mainz aktiv war. Orientierungsjahr“ (COJ) an, worauf ich
nach Langen in Hessen verschlagen. im fünften Semester. In meiner neuen Rolle als Bildungs- mich sehr freue.
Dort durfte ich die letzten 3 Jahre als 2017 habe ich ein Freiwilliges Soziales referentin möchte nun zurückgeben, In meiner Heimatgemeinde war ich bis
Gemeindereferentin in einer Pfarrei ar- Jahr an der IGS Mainz-Bretzenheim über was ich jahrelang durch die KjG inner- 2019 als Messdiener tätig und habe mit
Melissa Krost beiten und unter anderem FSJler*innen Sarah Babel den BDKJ absolviert. Theresa Weber halb des Ehrenamtes bekommen habe. Lukas Gruber meinen Geschwistern und Eltern Fami-
Kursleitung FSJ begleiten, die dort ein FSJ in der Pasto- Praktikantin Meine freie Zeit verbringe ich am Bildungsreferentin Engagierten jungen Menschen einen Ort Bundesfreiwilligendienst liengottesdienste musikalisch begleitet.
Referat Freiwilligendienste ral gemacht haben. Referat Jugend und Schule liebsten mit Freunden, meiner Familie KjG Mainz zu geben an dem sie Ideen spinnen, Qualifizierung Ehrenamt Außerdem bin ich seit 2013 – mittler-
Es hat mir großen Spaß gemacht, die oder einem guten Buch. Projekte durchführen und frei nach ihren weile im Führungsteam – in der Schön-
jungen Menschen auf ihren ersten Ich freue mich schon sehr auf die Vorstellungen gestalten und sich entwi- statt-Mannesjugend tätig und hoffe,
Schritten nach der Schule ins Leben zu kommenden acht Monate, eine gute Zu- ckeln können, sind mir hierbei herzens- meine dort und auch in anderen
begleiten. Weshalb die Freude sehr groß sammenarbeit und darauf, viele Erfahr- anliegen. Bereichen gesammelte Erfahrung und
ist, nach dem Umzug zurück in die Hei- ungen sammeln zu können. II Darüber hinaus bin ich gespannt was Kreativität in meine Arbeit einbringen
mat, im Referat Freiwilligendienste die Arbeit in den Kleingruppen des BJA zu können. II
einen neuen spannenden Arbeitsschwer- für mich bereit hält und freue mich auch
punkt gefunden zu haben. II hier schon sehr mit den Kolleg*innen
anderer Verbände und Referate arbeiten
und gestalten zu dürfen. II
>> Hallo! Mein Name ist Katja Steiner. >> Hallo zusammen, mein Name ist Luisa >> Hey, mein Name ist Rica Schäfer, ich
Einige kennen mich aus dem Referat Fery, bin 21 Jahre alt und ich studiere bin 19 Jahre alt und wohne in Mainz-
Freiwilligendienste. Dort bin ich weiter- Soziale Arbeit an der katholischen Hoch- Laubenheim. Dort bin ich in der KjG als
hin mit 50 % tätig im Bereich der FSJ- schule (KH) in Mainz. Anfang August Pfarrleitung und in der Gemeinde als
Koordination. 2020 habe ich mein Praktikum im Praxis- Jugendvertreterin aktiv.
Aus der aktiven FSJ-Gruppenbeglei- semester im Referat Freiwilligendienste Mein Abitur habe ich im Sommer 2020,
tung bin ich nun ausgestiegen und arbeite begonnen. trotz Corona abschließen können. Auf
seit dem 1. August 2020 auch im Referat Ich bin gespannt und freue mich auf meinem weiteren Berufsweg ist der
Jugend und Schule des Bischöflichen Ju- die vor mir stehenden Aufgaben. nächste Schritt mein BFD, ab 01.10. im
gendamts (BJA) Mainz. Ehrenamtlich bin ich in der Katholi- Referat Politische Bildung.
Katja Steiner Ich freue mich auf die neuen Aufgaben- Luisa Fery schen Jugend Nackenheim als Gruppen- Rica Schäfer In diesem Jahr möchte ich mich ori-
Koordiation FSJ / felder dort und die Weitergestaltung Praktikantin leiterin tätig und für einen guten Aus- Bundesfreiwilligendienst entieren in welche Richtung mein wei-
Referat Jugend und Schule der Jugendarbeit im Bistum von dieser Referat Freiwilligendienste gleich bin ich tänzerisch auch in einem Politische Bildung terer Weg gehen soll. Ich freue mich in
Stelle aus. II Fastnachtsverein aktiv. diesem Jahr neues zu lernen und mit
Ansonsten trinke ich gerne Kaffee vielen tollen Menschen arbeiten zu
und freue mich auf eventuell dabei können. II
entstehende spannende Gespräche und
neue Begegnungen.
Bis dahin! II
02.2020 I UWe – Unser Weg UWe – Unser Weg I 02.2020Sie können auch lesen
