Verlässliche Orientierung in der Heimat - Lensing Media
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Persönlich erstellt für : Carolina Meinert Imagebeilage 9. Januar 2018 Verlässliche Orientierung in der Heimat Die Informationsgesellschaft verändert sich. Nachrichtenangebote sind mit der Digitalisierung explodiert. Doch wie zwischen seriöser und unseriöser Nachricht unterscheiden? Transparenz hilft. Wir machen uns transparent – auf 28 Seiten. Liebe Leserinnen, seriöse Quellen. Und diese verkürzen jeder seriös arbeitenden Redaktion. ten ist, mit welchen modernen tech- Gründung der Zeitung „Tremonia“ liebe Leser. gerne. Wenn selbst dem amerikani- Und sie sind der Rohstoff jeder De- nischen Hilfsmitteln Reporter heute sind Nachrichten unser Kernge- G schen Präsidenten Twitter-Nachrich- mokratie. Doch wie arbeiten arbeiten … und vieles mehr. Auf 28 schäft. Nachrichten, die Menschen ute Nachrichten hören und ten reichen, um sich mitzuteilen, unsere Redaktionen heu- Seiten blicken Sie hinter die Kulissen vernetzen. Nachrichten, die in der lesen wir alle gerne. Doch warum dann noch mühsam lange te eigentlich? Wie funktio- unserer Arbeit. Sie lernen die Men- Heimat Orientierung bieten. In Dort- noch wichtiger als gute Texte schreiben oder lesen? War- niert im digitalen Zeital- schen kennen, deren Verlässlichkeit mund werden wir jetzt übrigens Nachrichten sind wahrhafti- um sich noch um Hintergrün- ter eine moderne und Glaubwürdigkeit Sie jeden Tag noch „dortmundiger“: Mehr Stadt- ge Nachrichten. Wir Menschen brau- de und Zusammenhänge küm- Nachrichten-Redaktion? überprüfen können. Ihre Informati- teilseiten, eine eigene RN-Ausgabe chen Nahrung, saubere Luft, ein mern? Vielleicht, weil dieser Auf den folgenden Seiten onsquelle ist nicht anonym. für die Leserinnen und Leser in der Heim, Liebe, Sicherheit … und wir amerikanische Präsident erläutern wir Ihnen unse- Der Beginn eines neuen Jahres ist Innenstadt, eine tägliche Hinter- brauchen gut recherchierte Nach- kein Vorbild für unsere Wis- re Arbeit. Wir stellen Ih- ein guter Zeitpunkt, Sie, liebe Lese- grundseite für die ganze Stadt und richten. Nachrichten, um zu Wissen. sens-Gesellschaft ist. Denn wer nen Kolleginnen und Kol- rinnen und Leser, mit auf eine Tour eine große Vereins-Serie finden Sie Denn Wissen macht mündig. Ob zu wissen will, muss mehr als 160 legen vor, wir zeigen, wie durch ein modernes Medienhaus in ab heute in Ihren Ruhr Nachrichten. Hause, bei der Arbeit oder in der Zeichen lesen. ein Tag in der Sportredakti- Westfalen zu nehmen. In zwei Jah- Ein Jahr mit hoffentlich vielen gu- Nachbarschaft, der Werkstoff unse- Korrekt und umfas- on verläuft, wie das Me- ren, 2020, wird das Medienhaus Len- ten Nachrichten wünscht Ihnen res Handelns sind korrekte Informa- send recherchierte dienhaus Lensing sing 150 Jahre alt. Alles begann 1870 tionen. Und wie informieren wir uns Nachrichten sind im politischen mit einer Buchhandlung in Dort- Ihr Lambert Lensing-Wolff heute? Leider gibt es zunehmend un- das Lebenselixier Berlin vertre- mund, doch schon seit 1876 mit der Verleger und Herausgeber
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert 2 MEINE ZEITUNG Dienstag, 9. Januar 2018 IMG02, Nr. 007, 2. Woche „Frei nach Loriot: „Ich lese die Lokal- „Die Zeitung hat „Morgens verschaf- „Früher lief die „Die Zeitung hat Ein Morgen ohne zeitung gern, weil sich sehr zum Posi- fe ich mir einen Redaktion dem an Profil gewon- Lokalzeitung ist darin das Herz der tiven verändert. schnellen Über- Geschehen hinter- nen. Sie ist bunter möglich – aber Stadt, die ich liebe, Die Recherchen, blick durch die E- her. Heute setzt sie geworden und sinnlos. Ich möchte in der ich lebe, die Hintergründe, Zeitung und eigene Schwer- weckt mit ihrer einfach wissen, pocht. Die Nähe die neue Tiefe: abends freue ich punkte und dringt Gliederung mein was in meinem zum aktuellen Ge- ein wunderbares mich darauf, die tief ein. Man blickt Interesse. Die Qua- Umfeld, meiner schehen bedeutet Korrektiv für Printausgabe in nun viel besser hin- lität der Beiträge Stadt geschieht.“ mir viel.“ meinen Kopf.“ Ruhe zu lesen.“ ter die Kulissen.“ ist absolut spitze.“ Helmut Jüngst, Eva Masthoff, Friedhelm Markus, Annette Goebel, Peter Beier, Udo Pfingst, Leser aus Dortmund Leserin aus Haltern am See Leser aus Castrop-Rauxel Leserin aus Lünen Leser aus Castrop-Rauxel Leser aus Haltern am See „Bei der Arbeit in „Ich lese die Ruhr „Ich muss sagen, „Zeitung lesen, das „Ich lese die Ruhr „Ich lese die Zei- der Stadtbibliothek Nachrichten gerne internationale ist morgens meine Nachrichten, weil tung, weil ich eine gehört die Zeitung wegen des Lokal- Nachrichten kann erste Tätigkeit: Erst ich, neben dem ak- objektive und zur Frühstückspau- teils. Damit ich man ja mittlerwei- lese ich die Haupt- tuellen, überregio- schnelle Berichter- se für mich einfach über alle Entwick- le auch überall im seite mit den Nach- nalen Tagesgesche- stattung aus Dors- dazu! Man be- lungen in Werne Internet finden. richten, meine hen, zusätzlich im ten favorisiere. kommt nicht nur immer auf dem Aber für das, was Frau kriegt in der Lokalteil über das Denn die lokale In- aktuelle Informati- Laufenden bin. Vor in Schwerte pas- Zeit den Lokalteil. vielfältige Vereins- formation über Po- onen aus aller allem interessieren siert, sind die Ruhr Wenn wir damit leben und die Ver- litik, Veranstaltun- Welt, sondern mich Nachrichten Nachrichten meine durch sind, mach‘ einsaktivitäten in gen, Ereignisse auch einen Über- aus dem Schützen- Hauptinformati- ich noch ein schö- Selm vor Ort um- und Meinungen blick über lokale wesen, weil ich da onsquelle. Mir ge- nes Sudoku-Rätsel fassend und immer von Bürgern ist Termine und Ver- nämlich selbst ak- fällt das Design und dann wird ge- zeitnah informiert wichtig für eine le- anstaltungen.« tiv bin.“ der Zeitung.“ tauscht.“ werde.“ bendige Stadt.“ Anna Jörissen, Manfred Swat, Catharina Seelig, Horst Lamster, Ernst-Jörgen Seiler, Thomas Hein, Leserin aus Ahaus Leser aus Werne Leserin aus Schwerte Leser aus Schwerte Leser aus Selm-Bork Leser aus Dorsten
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert MEINE ZEITUNG 3 Dienstag, 9. Januar 2018 IMGDO03, Nr. 007, 2. Woche Neue Seiten in modernen Zeiten Früher waren Zeitungsredakteure die Chronisten ihrer Zeit. Minutiös schrieben sie auf, was auf der Welt geschah. Der Vormarsch der digitalen Medien beschert der Tageszeitung eine neue Rolle. Das bildet sich auch im Layout ab. Ein Gespräch mit Zeitungsdesigner Peter Johansmeier. R Von Jens Ostrowski hängen bleibt. Grundsätzlich sie in kleinere inhaltliche und uhr Nachrichten, Hal- wollten wir mit den Verände- optische Einheiten unterteilt terner Zeitung, Dors- rungen in den Tageszeitun- werden. Man spricht dann tener Zeitung und gen des Medienhauses Len- von alternativem Storytelling. Münsterland Zeitung sing eine durchgehend ruhige Zuletzt kann daraus eine inte- haben sich in den vergange- und seriöse Anmutung errei- ressante Grafik entstehen, er- nen Monaten verändert. Un- chen, die ab und zu von über- gänzt mit zahlreichen Text- sere Redaktion hat damit auf raschend layouteten Seiten bausteinen, die der Leser veränderte Rahmenbedin- durchbrochen wird, sowohl nach seinen Interessen und in gungen reagiert. im überregionalen als auch seiner Reihenfolge erschlie- Unsere Welt wird immer im Lokalteil. ßen kann. komplizierter. Nachrichten verbreiten sich heute in ra- Wie bekommt die Zeitung Was sind die Merkmale der sender Geschwindigkeit und ihre persönliche Note? neuen Verpackung? stammen teilweise aus frag- Die Palette an Gestaltungs- Lokalzeitungen müssen in der würdigen Quellen. Da wird es möglichkeiten wird dazu ein- Regel den Bedürfnissen vieler zunehmend schwieriger, den gesetzt, der Zeitung ein un- unterschiedlicher Lesergrup- Überblick zu behalten. Wir im verwechselbares und eigen- pen gerecht werden. Alle sol- Medienhaus Lensing sind uns ständiges Erscheinungsbild len sich in ihrer Zeitung zu deshalb sicher: Die gründli- zu verleihen. Die gezielte Aus- Hause fühlen – dementspre- che Recherche und Einord- wahl und Nutzung von Far- chend bleiben viele grundle- nung durch etablierte Medien ben, Formen und Schriften genden Merkmale, wie zum hat noch nie einen höheren trägt dazu bei, dass sich der Beispiel bewährte Schriftar- Stellenwert besessen als heu- Leser in seiner Zeitung zu ten und Farben weitgehend te. Wer wissen will, muss le- Hause fühlt. Das ist gerade erhalten. Die Hausfarbe ist oft sen. Und deswegen bieten wir für lokale Titel wichtig – eine das prägnanteste Marken- mehr Lesestoff. Mehr Wissen. Lokalzeitung muss durch ein merkmal einer Zeitung und Neben der einfachen Nach- klares optisches Profil in der dominiert das Erscheinungs- richt – die unsere Leser wo- Landschaft verankert sein. bild. Ein Grundgedanke bei möglich bereits am Vortag ge- Die persönliche Note einer Neuerungen des Designs ist, hört haben – veröffentlichen Zeitung hängt natürlich auch dass wir den sich stetig än- wir mehr Hintergründe, Ein- mit der Schreibweise der Re- dernden Wahrnehmungsge- ordnungen, Meinungen und dakteure und der persönli- wohnheiten der Menschen Analyse. Um mehr Qualität zu chen Ansprache der Leser zu- Rechnung tragen müssen. bieten, arbeiten wir mit neu- sammen. Hier stehen Inhalt Das heißt nicht, dass wir mit en Partnern und Autoren zu- und Design in engem Zusam- der Mode gehen, sondern sammen (siehe auch Seite 6) . menhang. dass wir grundsätzlich stärker Für das Weltgeschehen sind visuell arbeiten und zum Bei- wir Partner des renommier- Wie kann eine Zeitung den spiel dem Bild, der Magazin- ten Redaktionsnetzwerkes Leser fesseln? Ästhetik und dem erwähnten Deutschland (RND). Für The- Auch hier gilt natürlich das alternativen Storytelling men aus Nordrhein-Westfalen Zusammenspiel von Form deutlich mehr Aufmerksam- schreiben die Autoren der und Inhalt. Für beides gilt, keit schenken. Rheinischen Post aus Düssel- den Leser immer wieder zu dorf für uns, eine der größten überraschen durch spannen- ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Zeitungen unseres Bundes- de Themen in interessanter Tageszeitungen landes. Selbstverständlich ko- Verpackung. Es ist ja heutzu- operieren wir weiterhin mit tage so, dass der Leser die und Magazine der Deutschen Presse-Agentur Zeitung nicht mehr von A bis (dpa) und ihrem großen Kor- Z durchliest, sondern zu- respondentennetzwerk in al- nächst einmal die Seiten mit ler Welt. den Augen abscannt. Er Und: Wir werden auch im springt auf der Seite von Lokalen noch stärker. Perso- Punkt zu Punkt, bis er an ei- nell und inhaltlich. So kön- ner interessanten Stelle hän- nen wir noch mehr Kraft in gen bleibt und in ein Thema Themen investieren, die di- einsteigt. Die Einstiegstore in rekt bei unseren Lesern vor die Seite sind in erster Linie der Haustür passieren. Denn große Bilder und Schlagzei- eines ist klar: Diese Inhalte Herr Johansmeier, die Welt kannt, wenn die Zeitung er- ausführlich und kurzweilig Blatt zu gewährleisten. An len, aber auch Zitate, Infobo- Peter Johansmeier gestalte- kann kein anderes Medium wird zunehmend komplizier- scheint. Die Tageszeitung hat zugleich sein, um sich positiv erster Stelle steht der klare xen und Bildtexte können den te neben den Zeitungen des besser präsentieren als die Ta- ter, das Medienangebot viel- also eine neue Aufgabe be- gegenüber anderen Medien Seiten- und Artikelaufbau mit Leser in einen Artikel hinein- Medienhauses Lensing unter geszeitung vor Ort. fältiger. Zeitungen müssen kommen. Sie wird hinter- abzugrenzen. Der Leser muss dem Ziel, dass der Leser das ziehen. Aufgabe der Gestal- anderem auch die Nordsee- Die inhaltlichen Verände- sich deshalb verändern. Was gründiger, die Texte werden seine Zeit wertvoll genutzt Angebot einer Seite auf den tung ist es, diese Leseanreize zeitung in Bremerhaven und rungen bedingen eine Anpas- ist der Unterschied zu früher? länger. Das Layout muss diese und sein Geld sinnvoll inves- ersten Blick erfassen kann. prägnant in Szene zu setzen verschiedene Unterneh- sung des Layouts. Dafür ar- Früher ging es darum, mög- Anforderungen flankieren tiert wissen. Das ist eine entscheidende und zusätzliche Bausteine zur mensmagazine. Der Dip- beitet das Medienhaus Len- lichst viel Text auf die Seite und großformatiger werden. Qualität sowohl für denjeni- Strukturierung von Artikeln lom-Designer führt das Un- sing mit dem Dortmunder zu bekommen, um das ge- Das alles unterhaltsam verpa- Welchen Beitrag leistet das gen, der ein bestimmtes An- bereitzustellen. Geschichten ternehmen Yodesigns in Zeitungsdesigner Peter Jo- samte Tagesgeschehen abzu- cken wir in ein zeitgemäßes Layout dazu? gebot zielgerichtet sucht als müssen nicht immer nur als Dortmund und lehrt seit hansmeier zusammen. Im bilden. Durch das vielfältige Design, sodass der Leser ne- Das Layout der Zeitung dient auch für den Leser, der in der statischer Fließtext erzählt 2010 an der Hochschule BiTS Kurzinterview verrät Johans- auch digitale Medienangebot ben dem konkreten Nutzen in erster Linie dazu, die Inhal- Zeitung „surft“ – sich also werden. Wenn sie zum Bei- in Iserlohn. Er lebt in Dort- meier, weshalb Zeitungsde- sind vor allem überregionale auch Spaß beim Lesen hat. te übersichtlich zu präsentie- vom Angebot treiben lässt spiel mehrere Aspekte eines mund. sign immer wichtiger wird: Nachrichten mittlerweile be- Die Zeitung soll verlässlich, ren und die Orientierung im und an interessanten Punkten Themas beleuchten, können Viele Sprechblasen und ein Zeitungs-Oscar Der Schwerter Lokalteil der Ruhr Nachrichten erschien am 22. September 2017 als Comic. Als was? Richtig. Für dieses Experiment gab es eine Auszeichnung. Mit einem Comic auf das Sie- Die Jury hob Innovation duziert. Größere Geschichten ders stolz ist er darauf, dass ließen ihre Anzeigen für diese es sie noch nie zuvor gegeben beworben wurde. Die Redak- gertreppchen: Gute Lokalzei- und Konzept eines außerge- waren bereits zuvor recher- am Erscheinungstag selbst Ausgabe ebenfalls im Comic- hatte: Neben lokalen Protago- tion hatte dafür eigens die In- tungen brauchen nicht nur wöhnlichen Projekts hervor. chiert und vorbereitet wor- die Anzeigen ins Konzept stil verfassen. So entstand am nisten, die auf der Titelseite ternetzeitung für jedermann spannende Nachrichten und Denn die Redaktion erzählte den“, sagt Mühlbauer. Beson- passten. Drei Werbekunden Ende eine Lokalzeitung, wie als Comic-Helden Leser in freischalten lassen. unterhaltsame Geschichten: Nachrichten erstmals im Co- den Lokalteil ziehen sollten, Ganz von Kritik blieb die Auch attraktives Layout und micstil. „Für dieses Projekt gab es im Innenteil vor allem Redaktion aber nicht ver- alternative Darstellungsfor- gab es keine Vorbilder“, sagt ernsthaft recherchierte Zei- schont: Es gab Leser, die sich men werden zunehmend Redaktionsleiter Heiko Mühl- tungsgeschichten: Es ging un- mit dieser Art der Gestaltung wichtiger. Sie sorgen für bauer, dessen Ziel es war, sei- ter anderem um leerstehende nicht anfreunden konnten. Übersicht, Überraschungen ne Leser an einem Tag mit ei- Häuser in der Innenstadt, es „Das waren überwiegend und mehr Spaß beim Lesen. ner besonderen Erzählweise gab eine Prognose zu bevor- Menschen, die Comics gene- Alternatives Storytelling nen- überraschen zu wollen. stehenden Wahlen und die rell ablehnen. Andere fanden nen es Redakteure, wenn Gemeinsam mit dem Meldung, dass die Stadt künf- den Lesefluss der Geschich- Themen in einem besonderen Schwerter Team der Ruhr tig mehr auf Elektromobilität ten anstrengend“, sagt Heiko Rahmen, zum Beispiel mit Nachrichten entwickelte der setzt. All das wurde im klassi- Mühlbauer. Grafiken, Zeichnungen oder Bochumer Comic-Zeichner schen Zeitungslayout, also Am Ende aber lohnte sich Fotostrecken dargestellt wer- Ralf Marcinczik den Prototy- nicht als Comicstrips gesetzt. das Experiment auch mit den. pen eines gezeichneten Zei- Leser und Branche reagier- Blick auf den European New- Für eine solche Arbeit wur- tungsartikels. Neben Marcinc- ten vorwiegend positiv. Fach- spaper Award allemal: 185 de die Lokalredaktion zik arbeiteten später noch der magazine berichteten über Zeitungen aus 27 Ländern Schwerte der Ruhr Nachrich- Aachener Zeichner Christoph das Experiment. Neben den hatten am größten europäi- ten im vergangenen Novem- Müller und der Oberhausener Stammlesern aus Schwerte, schen Wettbewerb für Zei- ber mit dem European News- Comiczeichner Steff Mur- schauten auch Menschen aus tungsdesign und -konzeption paper Award ausgezeichnet, schetz an dem Projekt mit. der gesamten Bundesrepublik in diesem Jahr teilgenom- der in der Branche als Oscar „Ein Fünftel der Comic-Zei- in die Comicausgabe, die men. Die Preisverleihung fin- für Zeitungsredaktionen gilt. tung wurde tagesaktuell pro- über die sozialen Netzwerke det im Mai in Wien statt.
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert MEINE Z Dienstag, 9. Januar 2018 IMG04, Nr. 007, 2. Woche Nachrichten im Minutentakt: Die neue Mantelredaktion stellt sich vor Mehr Hintergrund, mehr Einordnung in einer Welt, Wirtschaft und aller Welt produziert. Im Zuge dieses Zusammenarbeit mit renommierten Partnern greif die komplizierter wird: Im vergangenen Oktober hat Prozesses haben beide Medienhäuser ihr die Titel auf wesentlich größere journalistische das Medienhaus Lensing eine neue Redaktion für journalistisches Engagement in der überregionalen Ressourcen zurück, als dies bislang der Fall war. Au überregionale Inhalte gegründet. Im „Redaktionsnetz Berichterstattung für Ruhr Nachrichten, Dorstener dieser Panoramaseite stellen wir Ihnen die Köpfe Westfalen“, an dem auch der Zeitungsverlag Rubens Zeitung, Haltener Zeitung, Münsterland Zeitung und hinter dem Redaktionsnetz Westfalen vor und geb aus Unna beteiligt ist, werden Nachrichten aus Politik, den Hellweger Anzeiger gesteigert. Durch die weitere einen Einblick in die tägliche Arbeit. Geschichten vor der Tür Jeden Tag etwas Neues G S etreu dem Motto: eit ihrem ersten Schü- „Die spannendsten lerpraktikum in ihrer Geschichten passie- ostwestfälischen Hei- ren direkt vor der mat Rheda-Wieden- Haustür“– entschloss sich Ka- brück ist Andrea Wellerdiek tharina Pütz, Journalistin zu im Journalismus geblieben. werden, um diese Geschich- Die Nähe zu den Menschen ten aufzugabeln und zu er- und ihren Geschichten und zählen. Ihr Berufsweg führte die Tatsache, dass man an Katharina Pütz in den hohen Seit 2015 arbeitet sie beim keinem Morgen weiß, was Nachrichten in Dortmund Norden – auf die Nordseein- Hellweger Anzeiger in Unna – der Tag noch bringt und wie war sie dort drei Jahre als Re- sel Borkum – bis in den tiefen und ist nun als Nachrichten- sich die Nachrichtenlage än- dakteurin für die digitale Süden und schließlich wieder redakteurin in der Mantelre- dert, machen für sie den Reiz Sonntagszeitung zuständig zurück in heimatliche Gefilde daktion des Redaktionsnetzes dieses Berufes aus. Nach ei- und übernimmt dieses Aufga- nach Nordrhein-Westfalen. Westfalen beschäftigt. nem Volontariat bei den Ruhr be auch beim RNW. Am Puls der Zeit Keine Langeweile D D ie Leidenschaft für en ersten Kontakt den Journalismus mit dem Journalis- hat Susanne Linnen- mus hatte Konstan- kamp schon bei ei- tin Tassidis in der nem Schülerpraktikum bei Schulzeit. „Logbuch“ hieß da- den Ruhr Nachrichten ent- mals die Zeitung seines Gym- deckt. Im Medienhaus Len- nasiums – und schnell stellte sing absolvierte sie dann auch sich heraus, dass die Schüler- ein Volontariat. Antriebsfeder zeitung allein nicht reichen für den Beruf: Neugierde, je- sein. Viele Jahre war Susanne würde. Als freier Mitarbeiter folgten Stationen in verschie- derzeit Fragen stellen zu kön- Linnenkamp als Nachrichten- in der Lokalzeitung sammelte denen Städten und Ressorts – nen, beeindruckende Men- redakteurin in der Mantelre- er neben dem Studium jour- immer mit der Erkenntnis, schen kennenzulernen, Blicke daktion des Verlags tätig. Nun nalistische Erfahrung, es folg- dass es in diesem Traumberuf hinter die Kulissen zu werfen auch beim Redaktionsnetz te ein Volontariat bei der einfach nicht langweilig wer- und immer am Puls der Zeit Westfalen. Westfälischen Rundschau. Es den kann. Auf dem neuesten Stand Große Faszination W A ährend eines ls freie Mitarbeiterin freiwilligen Ra- bei der Westfäli- dio-Kurses an schen Rundschau der Universität (WR) kam Nikola hat Stefanie Jacob ihre ersten König im Jahr 2002 zur Ta- Erfahrungen mit dem Berufs- geszeitung. Jeden Tag neue bild des Journalisten ge- Themen und Nachrichten, da- macht. Danach stand ihr Be- zu spannende Menschen mit rufswunsch fest. Der Reiz ihren ganz eigenen Geschich- neue Menschen und die Ge- ten – schnell war klar, dass sie desk in Dortmund. 2013 schichten hinter ihnen ken- Journalistin werden wollte. wechselte sie vom Lokalen in nenzulernen sowie immer auf Bei der WR absolvierte sie ihr die Mantelredaktion. Neues dem aktuellen Stand der Din- Journalismus ihre größte Volontariat und arbeitete an- Umfeld, gleiche Faszination: ge zu sein waren ausschlagge- Schwäche zu einer Tugend schließend in der Lokalredak- Jeden Tag neue Themen und bend. Außerdem kann sie im umwandeln: ihre Neugier. tion Unna, später am Regio- Nachrichten. Viel Leidenschaft Ereignisreicher Job W E ährend ihres in echtes Kind des Studiums absol- Ruhrgebietes ist Ger- vierte Leonie hard Vogelsang. 1961 Prym ein Prakti- in Bochum geboren kum bei der Westfälischen hat ihn dieses schöne und Rundschau in Unna und fand raue Stück Deutschlands nie so den Weg in den Journalis- ziehen lassen. Seit 34 Jahren mus. Nach dem Studium und macht er Zeitung für die Men- Jahren als freie Mitarbeiterin schen hier. In den 80ern als folgte ein Volontariat bei der schichten und Nachrichten freier Journalist für die Ruhr Strom der Nachrichten aus Medien-Akademie Ruhr in Es- sind ihre Antriebsfeder. In der Nachrichten in Bochum, seit Deutschland, Europa und aus sen. Die Begegnungen mit Mantelredaktion ist Leonie Anfang der 90er als Redak- aller Welt und die tägliche Menschen, die Leidenschaft Prym für die Lifestyle-Seite teur in der Nachrichtenredak- Aufgabe, mit den Leserinnen fürs Schreiben und das Auf- und Sonderveröffentlichun- tion. Was ihn an seiner Arbeit und Lesern den Blick auf die spüren von spannenden Ge- gen verantwortlich. fasziniert? Der nie abebbende Ereignisse des Tages zu teilen. Ein Traumberuf Ausgelebte Kreativität D E er Zufall führte Bar- rste journalistische Er- bara Mersmann in fahrungen sammelte den Redakteursbe- Bettina Hesse beim ruf. Nach einem Pester Lloyd, einer Studium der Romanistik und deutschsprachigen Zeitung in Anglistik fand sie sich erst in Budapest. Dort verliebte sie einem Buchverlag wieder, be- sich in den Beruf. Er ist für sie vor sie über Umwege, Prakti- der Schlüssel zu spannenden ka und Stellen als freie Mitar- Orten und Menschen. Beim beiterin an ein Volontariat bei Unna, wo sie im RNW für die Schreiben kann sie ihre Krea- sie bei den Harburger Anzei- der Katholischen Sonntags- überregionale Berichterstat- tivität ausleben. Zurück in gen und Nachrichten. Vor zeitung in Köln kam. Da ihr tung zuständig ist. An dem Deutschland studierte sie zwei Jahren kam sie als Man- die reine kirchliche Berichter- Beruf gefällt ihr besonders Amerikanistik/Politik an der telredakteurin nach Unna. stattung aber nicht reichte, die Begegnung mit Menschen Universität in Hamburg. Nach Beim RNW ist sie für die wechselte sie von Köln nach und ihren Geschichten. ihrem Abschluss volontierte Sonntagszeitung zuständig.
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert 6 MEINE ZEITUNG Dienstag, 9. Januar 2018 IMG06, Nr. 007, 2. Woche Die Berlin-Korrespondenten des RND Thoralf Cleven arbeitete nach Jörg Köpke arbeitet seit Juli Gordon Repinski leitet seit Juli seiner Ausbildung zum Ma- 2015 für das Hauptstadtbüro 2017 das Hauptstadtbüro des schinen- und Anlagenmon- des RND. Der Politik-Redak- RedaktionsNetzwerks teur auf der Warnowwerft für teur kam als Chefkorrespon- Deutschland (RND). Der 40- die Ostsee-Zeitung in Ros- dent der Ostsee-Zeitung nach Jährige arbeitete zuvor als tock. 2011 übernahm er für Berlin. Der promovierte His- USA-Korrespondent für den ein Jahr die Leitung des Berli- toriker begann seine journa- „Spiegel“. Seit 2009 schrieb ner Büros der Madsack Medi- listische Laufbahn bei den Lü- Repinski als Parlamentskorre- engruppe, dann ging er als becker Nachrichten und der spondent für „taz“ und „Spie- Qualität für Chefredakteur zur Märki- Bild-Zeitung in Hamburg. gel“. 2011 war er Fellow Jour- schen Allgemeinen nach Pots- Beim RND sind die Bereiche nalist im Investigativ-Ressort dam. Seit Juli ist er Chefkor- Innenpolitik und Verteidi- der San Diego Union-Tribune respondent in Berlin. gung seine Schwerpunkte. in Kalifornien. NRW, Deutschland und die Welt Rasmus Buchsteiner ist seit Andreas Niesmann berichtet Um den Lesern noch mehr Qualität November 2017 Korrespon- als Parlamentskorrespondent dent im Berliner Büro des über Wirtschaftspolitik und zu bieten, arbeitet die überregionale RND. Er berichtete zuletzt als die SPD. Der Politikwissen- Redaktion des Medienhauses mit neuen Korrespondent für mehrere schaftler volontierte an der deutsche Regionalzeitungen Holtzbrinck-Schule für Wirt- Partnern zusammen: Für das aus der Hauptstadt. Nach der schaftsjournalisten in Düssel- Weltgeschehen sind wir Partner des Redakteursausbildung an der dorf. Stationen bei Wirt- Berliner Journalistenschule schaftswoche und Handels- renommierten Redaktionsnetzwerkes war Buchsteiner unter ande- blatt. Vor sechs Jahren der Deutschland (RND). Themen aus NRW rem für den Mitteldeutschen Wechsel nach Berlin – ins Rundfunk (MDR) in Hal- Hauptstadtbüro von Focus. recherchieren die Autoren der Rheinischen le/Saale tätig. Seit Sommer 2017 beim RND. Post aus Düsseldorf, eine der größten Zeitungen unseres Landes. Dazu kooperieren wir weiterhin mit der Deutschen Presse-Agentur und ihrem Korrespondenten-Netzwerk in aller Welt. Marina Kormbaki ist Haupt- Dieter Wonka analysierte Jan Sternberg, 1974 geboren stadtkorrespondentin im Ber- nach Studium und Volontari- in Hamburg, berichtet über liner Büro des Redaktions- at seit 1982 für verschiedene die Alternative für Deutsch- Netzwerks Deutschland Tageszeitungen, für Magazin land (AfD) und andere (RND). Nach dem Studium und für Funk und Fernsehen Rechtspopulisten. Zum Aus- der Sozialwissenschaften und die bundespolitischen Ver- gleich schreibt er auch über einigen Jahren als Politikre- hältnisse von der Hauptstadt Freibäder, Obdachlose und dakteurin im Haupthaus des aus. Für das RND arbeitet er immer wieder über die gar RND in Hannover ist sie seit heute als Chefkorrespondent nicht mehr so neuen Bundes- Sommer 2015 im Hauptstadt- im Hauptstadtbüro. Wonka länder. Sternberg ist promo- FOTOS THOMAS IMO/ PHOTOTHEK.NET büro unter anderem zustän- tritt als Kommentator in poli- vierter Historiker, blickt aber dig für Außen- und Europa- tischen Radio- und TV-Sen- dennoch am liebsten nach politik. dungen auf. vorne. Nah dran an der In Berlin Korrespondenten Landespolitik bestens vernetzt in der ganzen Welt Die Zentralredaktion der Rheinischen Post liegt nur Das Redaktionsnetzwerk Deutschland liefert Die Deutsche Presse-Agentur bietet Nachrichten, wenige Kilometer vom Landtag entfernt. überregionale Inhalte für das Medienhaus Lensing. Geschichten und Bildmaterial an. D D W ie Rheinische Post (RP) ten für die Ressorts Politik und Ver- as Redaktionsnetzwerk men meist von Mitarbeitern des ie fast alle deutschen ganzen Welt sitzen. Die Journalis- ist die auflagenstärkste mischtes, wobei der Fokus auf lan- Deutschland (RND) ist RND und Gastautoren des Netz- Medien bekommt ten dort recherchieren Themen, Tageszeitung im Rhein- despolitischen Themen liegt. nach seiner Gründung im werks. Zentrale Quelle für die In- auch das Medienhaus nehmen Termine wahr, schreiben land und zählt zu den Durch die räumliche Nähe und gut Jahr 2013 schnell zu ei- formationen ist das Hauptstadtbü- Lensing Material von Texte und machen Fotos. Diese größten Abonnement-Zeitungen vernetzte Mitarbeiter hat die RP In- nem der größten redaktionellen ro des RND. Die Mitarbeiter sind der Deutschen Presse-Agentur werden allen Medien, die die Agen- Deutschlands. Schwerpunkt der formationen aus dem Landtag oft Netzwerke Deutschlands gewach- erfahren und in der Bundespolitik (dpa). Die Agentur beliefert das tur abonniert haben, zur Verfü- Berichterstattung ist Nordrhein- exklusiv. Insgesamt berichten sen. Aus der Zentralredaktion in bestens vernetzt. Ein Korrespon- Medienhaus mit Texten und Bil- gung gestellt. Im Redaktionssystem Westfalen, wo die Zeitung mit 26 knapp 300 Redakteure und Volon- Hannover beliefert es Tageszeitun- dentennetz ergänzt das Haupt- dern. Die Journalisten des Medien- wird angezeigt, wenn es einen neu- Lokalredaktionen vertreten ist. Das täre aus der Region um Düsseldorf, gen mit überregionalen Inhalten stadtteam. hauses recherchieren vor allem lo- en Artikel von der dpa gibt. Pro Tag Herz der RP schlägt in der Düssel- aus dem Bergischen Land, vom für die Ressorts Politik, Wirtschaft, Die Seite 3 liefert das RND immer kale und regionale Themen. Für laufen mehr als tausend Meldun- dorfer Zentralredaktion – nur we- Niederrhein, aus Berlin sowie an- Sport, Kultur oder Panorama. Der auch gleich mit einem Vorschlag Berichterstattungen zum Beispiel gen ein. Wenn ein Thema interes- nige Kilometer vom Landtag ent- deren nationalen und internationa- Umfang der Zulieferung variiert zur Gestaltung. Der Zugriff auf die über Donald Trump, die EU-Politik sant ist, wird der Text so bearbei- fernt. len Metropolen. von Kunde zu Kunde. Das Angebot Inhalte erfolgt über ein eigens da- oder auch die Koalitionsgespräche tet, dass er den Standards des Me- Direkt nach der Morgenkonfe- Die RP steht in der christlichen des RND reicht vom einzelnen Text für eingerichtetes Online-Portal. in Berlin wird deshalb unter ande- dienhauses entspricht. Überschrif- renz verschickt ein RP-Mitarbeiter Tradition ihrer Gründer Anton über die fertige Zeitungsseite bis Entwickelt wurde das Konzept rem auf Texte von der dpa zurück- ten werden verfasst und Bilder aus- eine E-Mail mit der Themenüber- Betz, Karl Arnold und Erich Wen- hin zum komplett produzierten von den Chefredakteuren der Mad- gegriffen. gewählt. In der Zeitung werden sicht für den Tag an das Redakti- deroth. Sie versteht sich als „Stim- überregionalen Zeitungsbuch. sack Mediengruppe. Die Idee: Eine Die dpa hat eine Zent- kürzere Texte mit dem Kür- onsnetz Westfalen in Unna. Sie ent- me des Westens, die auch in Berlin Für das Medienhaus Lensing lie- Gemeinschaftsredaktion erstellt ralredaktion in Ber- zel dpa versehen – bei hält eine kurze Zusammenfassung gehört wird“. Im ersten Halbjahr fert das RND zum Beispiel die neue überregionale Inhalte für die eige- lin, Landesbüros in längeren Artikeln wird zum jeweiligen Thema, die geplan- 2017 war die RP die meistzitierte Seite 3, auf der ein einzelnes The- nen Titel und für externe Kunden. allen Bundeslän- der Autor genannt. Un- te Länge der Artikel sowie die Na- regionale Tageszeitung Deutsch- ma ausführlich und hintergründig Die eingesparten Ressourcen kön- dern Deutsch- ter Artikeln, die on- men der Autoren. Die fertigen Tex- lands vor den Titeln der Funke Me- aufbereitet wird. Auch der Kom- nen Redaktionen nutzen, um ihre lands und zahlrei- line gestellt werden, te schicken die Reporter später diengruppe und dem Berliner Ta- mentar und der Standpunkt auf der regionale und lokale Berichterstat- che Korrespon- steht das Kürzel selbst. Geliefert werden Geschich- gesspiegel. Robert Wojtasik Seite „Politik und Meinung“ kom- tung zu stärken. Robert Wojtasik denten, die in der dpa. Victoria Thünte
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert MEINE ZEITUNG 7 Dienstag, 9. Januar 2018 IMG07, Nr. 007, 2. Woche Die Chefredaktion Die Redaktionen des Medienhauses Lensing werden von vier Chefredakteuren geführt. Ihr Ziel ist aber nicht nur die kontinuierliche Weiterentwicklung der Zeitungen, sondern vor allem auch der digitale Wandel. Dafür sind die Aufgaben sinnvoll getrennt. Eine Übersicht. Moritz Tillmann – Jens Ostrowski – Wolfram Kiwit – Hermann Beckfeld – Digitales Inhalt und Qualität Personal und Struktur Serviceseiten und Beilagen A S S S ktuell wird Moritz Tillmann ein Augenmerk liegt auf In- eit 1999 ist Dr. Wolfram Ki- eit dem 1. Juli 2017 ist Chef- im Medienhaus gerne mit halteproduktion und Quali- wit Chefredakteur im Medi- redakteur Hermann Beckfeld „Ah, da kommt der Digitale tät: Seit Juli 2017 arbeitet enhaus Lensing. Er selber be- für Sonderprodukte und -the- Fortune“ begrüßt. Und das ge- Jens Ostrowski im Medienhaus zeichnet sich lieber als „Redakti- men verantwortlich. Mit seinem fällt ihm. Denn zum einen hat Lensing als Chief Content Officer ons-Manager“. Seine Schwer- Redaktionsteam kümmert sich der 39-Jährige das Pech als Fan – also als Chefredakteur für die punkte sind seit vielen Jahren der 62-Jährige um mehr als 150 der launischen Diva Fortuna aus Inhalte der vier Tageszeitungen Redaktionsmanagement, Perso- verschiedene Beilagen, die vom seiner Heimatstadt Düsseldorf und den dazugehörigen Digital- nalentwicklung und Ausbildung. Medienhaus Lensing produziert aufgewachsen zu sein, zum ande- kanälen. In dieser Funktion küm- Im neuen Team der Chefredakti- werden und der Zeitung beilie- ren ist er seit seinem Berufsein- mert er sich gemeinsam mit sei- on kümmert er sich mit seiner gen. Dazu gehören das Wochen- stieg 2006 bei seinen Stationen nem Kollegen Florian Habersack Kollegin Carolina Meinert um al- endmagazin, die Gesundheitsbei- bei der Deutschen Telekom, E- um die Weiterentwicklung der le Fragen rund um Personal, Ver- lage „Bewusst leben“ mit vier Plus, Burda und dem Handels- Lokalredaktionen. Denn nichts träge, Organisation und die stra- Ausgaben pro Jahr, aber auch blatt immer mehr zu einem Digi- ist spannender und relevanter tegische Weiterentwicklung der das sehr beliebte Freizeitmaga- talen Experten gereift. Die Be- als das, was bei den Menschen Redaktion. zin, das einmal im Jahr über die geisterung für die Chancen des vor der Haustür passiert. Das Nach dem Studium der Germa- besten Ausflugstipps und wich- digitalen Wandels und damit die bleibt auch künftig so. Die Ar- nistik, Politik, Publizistik an der tigsten Termine in der Region in- Notwendigkeit für die Verände- beitsweise aber ändert sich. Westfälischen Wilhelms Universi- formiert. Von A wie Auto bis Z rungen in allen Prozessen und Denn moderne Lokalredaktionen tät Münster begann er im Okto- wie Zahnpflege berichtet die Bei- Produkten treiben den begeister- stellen sich auf die Lesegewohn- ber 1989 ein Volontariat bei den lagen-Redaktion über Servicethe- ten Football-Fan an. Beim Han- heiten ihrer Leser ein. Längst Ruhr Nachrichten. Parallel pro- men. Mit Sonderausgaben und delsblatt war er zuletzt maßgeb- nicht mehr alle wollen ihre Nach- movierte er über Arthur Schnitz- -seiten beispielsweise über Stadt- lich an der Ausrichtung und der richten auf Papier lesen. Viele be- ler als Romancier. Ab Juni 1991 und Schützenfeste schüren die Fokussierung des Verlags auf die vorzugen digitale Plattformen, arbeitete er als Redakteur in der Kollegen die Vorfreude auf große digitale Zukunft beteiligt. Nicht andere wollen das Neueste in Kulturredaktion der Ruhr Nach- lokale Ereignisse, werben für nur bei Themen der Konzeptio- Echtzeit auf ihrem Handy lesen. richten. Neueröffnungen von Geschäften. nierung von neuen digitalen Pro- Die große Herausforderung für Nach „einem Jahr Kultur“ such- Hermann Beckfeld hat als Zu- dukten (wie der Handelsblatt Medienhäuser ist es, diese Be- te er im Auftrag der damaligen steller im Medienhaus Lensing App), sondern auch bei der Be- dürfnisse qualitativ zu stillen. Chefredaktion ein neues Redakti- begonnen, war fünf Jahre lang wertung von digitalen Trends. Aber ganz gleich, auf welchem onssystem zur digitalen Produk- als freier Mitarbeiter tätig, um Seit Mitte September 2017 ist Till- Kanal die Nachrichten erschei- tion kompletter Zeitungsseiten nach seinem Volontariat die Lo- mann nun Chief Digital Officer nen: Jens Ostrowski ist es wich- aus. Moderne Technik hielt Ein- kalredaktion und die Beilage zu im Medienhaus Lensing und sagt tig, dass die Lokalredakteure mit zug in die Redaktion. Wolfram Ki- verstärken. Seit rund 20 Jahren dazu: „Besser geht’s nicht, der ihrer Berichterstattung stets auf wit schulte alle Kolleginnen und gehört er der Chefredaktion an. Job macht unglaublich Spaß.“ der Suche sind nach dem Besten Kollegen. Ab 1995 baute er mit Er wurde mit acht Journalisten- Gemeinsam mit dem Kollegen für die Region und die Menschen, „Westline.de“ den ersten Online- Preisen ausgezeichnet, unter an- Philipp Ostrop hat er spannende die darin leben. „Das beinhaltet, dienst des Medienhauses Lensing derem mit dem renommierten Aufgaben vor sich und „die Digi- dass wir – wenn nötig – auch den auf. Die digitale Weiterentwick- Theodor-Wolff-Preis. Bekannt ist talos“ können es kaum erwarten, Finger in die Wunde legen.“ lung des Unternehmens wurde zu Beckfeld bei den Leserinnen und alle Ideen umzusetzen. Ziel soll Der 35-jährige Dortmunder stu- einem seiner Arbeitsschwer- Lesern für seine offenen, ganz es sein, der ganzen Region die dierte an der Westfälischen punkte. Seit 2006 ist Wolfram Ki- persönlichen Briefe, die er seit hervorragenden lokaljournalisti- Hochschule in Gelsenkirchen wit Geschäftsführer der Redakti- 2012 für das Wochenendmagazin schen Arbeiten der Redakteure Journalismus und volontierte bei onsgesellschaften Media Dort- schreibt. Adressaten sind Promi- digital noch besser anzubieten. der WAZ-Mediengruppe. Zuletzt mund GmbH & Co. KG und West- nente wie Sportler, Politiker und 2018 ist erst der Anfang und sei- leitete er Lokalredaktionen bei News GmbH & Co. KG. Showstars, aber auch Menschen, en Sie gespannt. Der digitale For- der Sächsischen Zeitung und der Der 56-Jährige ist verheiratet die Ungewöhnliches geleistet tune hat digital viel vor! Neuen Westfälischen. und hat zwei Kinder. und erlebt haben.
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert 8 MEINE ZEITUNG Dienstag, 9. Januar 2018 IMG08, Nr. 007, 2. Woche Foto: imago Näher dran geht nicht Wenn Borussia Dortmund am Ball ist, sind unsere Redakteure hautnah dabei – mit Kamera, Laptop und Mikrofon. Unsere Reporter verfolgen den BVB auf Schritt und Tritt, bei allen Spielen der Bundesliga, im Europapokal reisen wir mit der Mannschaft. Wir sind auch bei jedem Testspiel vor Ort, in jedem Trainingslager und bei jedem Training. Beim Bundesliga-Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim haben wir BVB-Reporter Dirk Auf der Pressetribüne Krampe in Dortmund über die Schulter Das Auslaufen geschaut. Sein Arbeitstag beginnt an diesem Samstag, 18.15 Uhr: Kurz vor dem Anpfiff der Partie des BVB Sonntag, 12.00 Uhr: Am Trainingsplatz des BVB in Dort- gegen Hoffenheim startet Dirk Krampe auf der Pressetribü- Samstag weit vor dem Anpfiff mit einem mund-Brackel kommt Trainer Peter Stöger zu den Journalis- ne des Stadions in Dortmund seinen Laptop. Er schreibt ei- ersten Blick in andere Zeitungen – und er ten. Er antwortet auf aktuelle Fragen und gibt Auskunft zur nen aktuellen Spielbericht, der quasi mit dem Schlusspfiff Personalsituation nach dem Spiel gegen Hoffenheim. Das fertig sein muss und dann in der Redaktion für die Zeitungs- setzt sich am nächsten Tag beim Training der sogenannte „Auslaufen“ der Mannschaft am Tag nach dem und Online-Ausgabe bereitgestellt wird. Er benotet auch die Mannschaft nach dem Spiel nahtlos fort. Spiel liefert den Reportern wichtige Erkenntnisse und Zitate Leistungen der Spieler und analysiert die Taktik. für ihre Spielanalysen. FOTO KIRCHNER Interviews mit den Spielern Die Pressekonferenz Online-Kommentar 20.45 Uhr: In der „Mixed Zone“ im Kabinentrakt des Stadi- 21.10 Uhr: Im Presseraum des Signal Iduna Parks analysie- 22.30 Uhr: Alle Texte für die Zeitung und unsere On- ons stehen die Spieler nach dem Abpfiff den Journalisten ren die beiden Trainer Peter Stöger (BVB) und Julian Na- line-Kanäle sind fertig. Feierabend ist für Dirk Rede und Antwort. Welcher Spieler zu welchem Medium gelsmann (Hoffenheim) das Spiel und beantworten Fragen Krampe aber noch nicht, er stellt sich für einen (Fernsehen, Zeitungen, Hörfunk) geschickt wird, ist genau der Journalisten. Daraus entstehen für den Internet-Auftritt Online-Kommentar zum Spiel und zur Leis- festgelegt. Hier reden Dirk Krampe und andere Journalisten des Medienhauses Lensing weitere Texte. Zudem liefern wir tung der BVB-Profis vor die Videokamera. mit BVB-Profi Julian Weigl. Die Zitate der Spieler bauen die ein Video von der Pressekonferenz mit besonderen Aussa- Für unsere Websites und alle sozialen Reporter schnellstmöglich in ihre Berichte ein. gen der Trainer. FOTOS (4) GROEGER Kanäle des Medienhauses.
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert MEINE ZEITUNG 9 Dienstag, 9. Januar 2018 IMG09, Nr. 007, 2. Woche „Unsere digitale Zukunft ist lokal“ Das Leben wird immer digitaler – das hat Auswirkungen auf den Medienkonsum der Menschen und somit auf die Arbeit der Verlage. In modernen Medienhäusern braucht es deshalb neben Journalisten noch andere Experten. Moritz Tillmann (l.) un d Philipp Ostrop arbeit en an der digitalen Zuk F unft des Medienhauses. ür die digitale Zukunft FOTO WOLFRAM KIWIT des Wir können dort nicht Medienhauses Lensing „alles für den USA erlebt. Die ste- alle“ sein, sondern mü journalisti- hen in der Chefredakt ssen uns auf schen Inhalte sind dig der Menschen hat sic ion unsere Stärken konzen ital noch h grundle- derzeit vor allem zwei trieren: auf stärker auf die Bedü gend verändert. Und es sichter: Moritz Tillman Ge - das Lokale und Regiona rfnisse der wird sich n und Phil- le. Überre- Kunden zugeschnitten in Zukunft noch stä ipp Ostrop. Über ihre Arb gionale Nachrichten, und errei- rker verän- eit, Ziele die auf un- chen somit auch viele dern. Smartphones, und Erfahrungen hat zähligen anderen Int neue Ziel- digitale sich Redak- ernetseiten gruppen. Sie lernen Sprachassistenten wie teur Florian Habersac ebenfalls zu finden sin mit ihren Alexa oder k mit den d, wollen Kunden und entwick Smart Home sind erst beiden unterhalten. wir bei uns stark reduz eln sich so der Anfang. ieren. immer weiter. Da wolle Wenn wir uns da nic n wir hin, ht schnells- wir wollen digital den tens wandeln, werden Euer Tisch ist in der Chefr Immer wieder hört man Menschen wir irgend- edaktion aus Eurer in unserer Region die wann die Menschen der einzige, auf dem nie Eck e den Be griff „Freemium“. Was Inhalte lie- nic ht mehr eine Zei- fern, die sie lokal auch mit unseren Inhalten tung liegt. Womit beschä bedeutet das und was hei wirklich in- erreichen. ftigt Ihr ßt das teressieren. Somit rücken neue Tec Euch eigentlich den ganze für die Besucher unserer hnologien n Tag? Website? und digitale Kommun Moritz Tillmann: Das Philipp Ostrop: Bislan ikationska- stimmt na- die Besuc g konnten Wie mü näle für uns immer me türlich nicht, ab und zu her unserer Website fün ssen digitale Inhalte Eur hr in den liegt hier Artikel pro f Meinung nach ausse er Fokus. schon bedrucktes Papie Monat kostenlos lesen hen , damit Ich will mit meiner r herum. Anschließe . Leser dazu bereit sin Erfahrung Da liegt zum Beispiel ein nd bitten wir sie, ein d, sie zu kau- gem einsam mit Philipp die e Digital- Digital-Abo fen? Reicht ein besonder Basis Studie von Medienh nnement abzuschlie s guter bauen, auf der unsere äusern in ßen, um - Text, oder gehört da Re dakte ure Schweden. Aber Du we iterzulesen. Es ist für me hr dazu? die Menschen mit ihr hast Recht, unsere Philipp Ostrop: Ob Text en tollen wir beschäftigen uns Besucher aber nicht od er Vid eo journalistischen im Moment transpare sehr oder Podcast ist Inhalten anders nicht mit der gedruckte nt, wie viele Artikel ma eigentlich egal. Es un n Zeitung. schon gel n kommt darauf an, d vielleicht sogar noch Wir haben mit der Ne esen hat. dass der Inhalt erreic besser uentwick- rel eva nt ist. Ein richtig guter Text hen. lung unserer digitalen Es ist kundenfreundliche Produkte man von r, wenn bleibt ein ric genug zu tun. Wir wolle vornherein weiß, wel- htig guter Text. Wir n 2018 ei- cher Inhalt haben vor ein paar Mo Wieso glaubt Ihr, dass Lok niges Neues an den Sta ko stenfrei oder kosten- naten ein nalismus aljour- rt bringen pflichtig ist. ganz spannendes Expe auch für die Generatio- – unter anderem einen In der Branche gibt es riment ge- nen wichti neuen und dafür den macht und eine neue g ist, die digital aufge- besseren Internetauftritt Begriff „Freemium“, ei- Website ge- wachsen . ne einfache Kombinatio tes tet . Sie bestand vor allem sind? n aus „Pre- längeren aus Philipp Ostrop: Da mium“ und „Free“, lok ale n Geschichten – De s Leben ist lokal. Warum brauchen wir neu gemeint ist hintergrü r Bedarf an relevante e Inter- ko stenp flichtig und kostenfrei. nd ig, an aly tisch, unter- nachrich n Lokal- netseiten? Was ist an un haltend. 75 Tester aus ten serem ak- verschwindet ja tuellen Auftritt im Netz Do rtm und nicht, nur weil falsch? Man hat das Gefühl, die hatten einen Zugang. es das Internet Moritz Tillmann: Naja, ganze Die me isten gibt. falsch ist Branche sch Tester fanden diese Ar daran nichts. Sie sind aut derzeit nach Skan- t von aber in die dinavien. nalismus toll. Bei diesem Jour- Jahre gekommen – Was wollen und können Experi- Glaubt Ihr, da und damit die deu ment haben wir viel für ss in ein paar Jahren meinen wir ebenso die tschen Verlage dort ler- unsere Zu- auch auf Struktur nen? kunft gelernt. Eurem Schreibtisch wie wie auch den Inhalt, de der eine Zeitung liegen - n wir pro- Moritz Till könnte, duzieren. Wir müssen mann: Die Menschen in dass die Menschen wie uns anders Skandinavi Moritz, Du bist kein Jou der was positionieren. Das Int en ticken schon um ei- rnalist, zum Anfassen haben wollen ernet ist ja niges dig son der n ha st un ter an ? etwas anderes als die italer, das färbt auch au derem als Moritz Tillmann: Wohl Zeitung. die Verlage f Produktmanager bei eher nicht, ab. Mit Blick auf Free- E-Plus, der aber Philipp und ich ha mium-Angebote Deutschen Telekom und ben heute Das müsst Ihr mir erklär und Digital- delsblatt gea dem Han- auch schon die Zeitu en … Ab on ne me rbe itet. Wi ng gelesen. Philipp Ostrop: In ein nts sind uns die schwe eso brau- Aber halt als eZeitun em abge- dischen un - chen wir in der jet g auf dem schlossenen Produkt wi d norwegischen Kolle zigen Phase ei- Smartphone. e der Ta- gen ein pa - nen Mann wie Dic geszeitung muss alles ar Jahre voraus. Ich ha h? drin sein. be dort ein - Moritz Tillmann: Es Die Zeitung ist jeden Tag e ganz andere Herange- reicht einfach „alles für hensweise nicht mehr, nur noch alle“. Im Internet gibt und Fokussierung er- ein einziges es ja mehr lebt: digita gutes journalistisches Informationen, als ein l geht vor. Produkt zu Mensch in Das hat Philipp auch machen. Guter Journa seinem Leben konsumi bei ein lismus wird eren kann. Besuch bei em immer der Kern der Washington Post in unserer Arbeit sein, aber das Konsu mverhalten
Persönlich erstellt für : Carolina Meinert 10 MEINE ZEITUNG Dienstag, 9. Januar 2018 IMG10, Nr. 007, 2. Woche Günther Rager hat lange zur Nutzung von Zeitungen geforscht. Warum sich die Rolle der Zeitung verändert hat, aber nicht weniger wichtig geworden ist, schildert er in einem Gastbeitrag. FOTO JENS OSTROWSKI Mehr als nur die „vierte Gewalt“ Tageszeitungen müssen heute mehr sein als die ebenfalls Informationen und ne Berichterstattung, die den ge- reine Nachrichtenvermittler. Sie müssen Hinter- Meinungen verbreiten – aber eben wandelten Anforderungen des Lo- nach Gusto der jeweiligen Blogger, kaljournalismus standhielt: eine gründe erklären und tiefgründige Recherchen Twitter- oder Facebook-Aktiven. Zur Person Geschichte, die aus verschiedenen liefern. Damit sie ihre Rolle weiter ausfüllen Diese oft selbsternannten Journa- Günther Rager (74) hatte bis 2010 eine Professur am Blickwinkeln beschrieb, was diese listen werden von keiner kritischen Entscheidung für die Betroffenen können, müssen die Leser mitspielen, meint Redaktion geprüft. Und das birgt Institut für Journalistik der TU Dortmund inne. bedeutete. Diese Darstellung ver- unser Gastautor Professor Günther Rager. ein hohes Risiko, gezielt Fehlinfor- Jahrzehntelang hat Günther Rager über die Wünsche langte gründliche Recherche und I mationen aufzusitzen. ausreichend Platz, um unterschied- n modernen Gesellschaften samkeit und unser Vertrauen. Haben Trump, Merkel oder ein der Leser an die Tageszeitung geforscht und veröf- liche Positionen darlegen zu kön- sind Massenmedien notwen- Wenn es um das Vertrauen geht, Oberbürgermeister das wirklich so fentlicht. Intensiv hat er sich außerdem mit verständli- nen. Sie blieb – bei allem Mitgefühl dig, damit möglichst viele sich sieht es nicht schlecht für die jour- gesagt? Oder hat das jemand miss- chem Schreiben beschäftigt. mit den Menschen, die plötzlich ih- informieren, mit-diskutieren nalistische Leistung der Zeitung verstanden oder gar erfunden? Ist re Wohnung räumen müssen – an- und -wirken können. Wie wäre oh- aus. Bei Befragungen geben im- das Bild wirklich am genannten Ort Im Jahr 2005 hat Günther Rager eine Ehrenprofessur gemessen distanziert gegenüber al- ne Massenmedien eine zuverlässi- merhin 66 Prozent an, dass sie die zu der genannten Zeit aufgenom- an der Lomonossov-Universität Moskau erhalten, mit len Beteiligten. Sie verlangte vom ge und zeitnahe Information mög- Informationen aus der Lokalzei- men worden? Oder klärt der Autor, der sein Engagement um den Aufbau einer demokra- Leser mehr Zeit als die üblichen In- lich? Und diese Information ist tung für vertrauenswürdig halten. die Autorin wenigstens auf, falls ei- tischen Journalistenausbildung in Russland gewür- formations-Häppchen. Aber sie bot zwingend für die Demokratie, in Die Zeitung landet damit weit vor ne Fehlinformation unterlaufen digt wurde. wichtige Informationen für die der alle Staatsgewalt vom Volke den Informationen aus dem Inter- ist? Diese Arbeit leisten gut funkti- Meinungsbildung. Und bestenfalls ausgehen soll (Artikel 20, Absatz 2 net. Und immer noch werden fast onierende und aufwendig arbeiten- haben die Leser den Text gern gele- Grundgesetz). Nur gut informiert zwei Drittel der Befragten täglich de Redaktionen. Sie recherchieren sen und fühlen sich gut informiert. können sich Wählerinnen und von der Tageszeitung erreicht. Das gründlich, prüfen Informationen, W Wähler eine rationale eigene Mei- ist auch gut so. Denn Tageszeitun- vergleichen sie mit anderen. Und as dürfen wir von der nung zu politischen Fragen bilden. wenn ein Fehler passiert ist, dann zeitgemäßen Lokalzei- Die Aufgabe der Medien ist es korrigieren sie ihn. Diese Arbeiten tung erwarten? Die In- deshalb vor allem, die erforderli- » Demokratie und Zei- werden schwieriger, weil die Infor- formationen müssen richtig sein, chen Informationen zu beschaffen, tung gehören zusam- mationen immer mehr und kom- die Berichte aktuell und das Ange- auszuwählen und so zusammenzu- plexer werden. Das können viele bot möglichst vollständig. Fairness stellen und kritisch zu kommentie- men! Sie sind gemein- Zeitungen auf sich allein gestellt im Umgang mit Menschen und ren, dass ihr Publikum sie versteht sam entstanden. Die nicht mehr leisten. Für nationale Konflikten sowie kritische Distanz und sich seine eigene Meinung bil- und internationale Politik, Wirt- zu allen, vor allem zu den „Mächti- den kann. Und umgekehrt erfahren Krise des Einen be- schaft und Kultur nutzen sie Nach- gen“. Deren Handeln soll ja durch die Regierenden aus den Medien, schwor die Krise des richtenagenturen und schließen die Presse kritisch begleitet und was die Wähler von ihrer Arbeit sich zu Redaktionsverbünden zu- kontrolliert werden. Das schließt halten. Darüber hinaus kontrollie- Anderen herauf. Und sammen. Das reduziert zwar die ausdrücklich ein, dass die Zeitung ren die Medien die Machthaber: deshalb geht es ... Vielfalt des Angebots, führt aber zu „ein Faktor der Meinungsbildung“ Sie beschaffen und veröffentlichen höherer Qualität in der Zeitung. sein soll, wie das Bundesverfas- Informationen, die politische oder nicht nur um die Zu- Im Lokalen müssen diese Arbeit sungsgericht formuliert hat. Mei- wirtschaftliche Akteure gern ge- kunft der deutschen einzelne Medienhäuser meist allein nung ist also nicht nur erlaubt, son- heim gehalten hätten. Beispiele da- schultern. Darüber hinaus wird von dern erwünscht – aber nicht in der für sind Wikileaks oder die Paradi- Zeitungen, sondern im- der Lokalzeitung noch erwartet, Nachricht, sondern im Kommentar. se Papers. Darum werden Medien mer auch um die Zu- dass sie richtig, schnell und mög- Wenn zudem täglich eine Überra- als „vierte Gewalt“ bezeichnet. lichst lebensnah berichtet, was wir schung geboten wird, mit Informa- kunft und Bedingun- an unserem Wohnort wissen müs- tionen, die wir gar nicht gesucht, L ange mussten Zeitungen diese gen demokratischer sen, um uns im Alltag und als Bür- aber gerne gefunden haben und Rolle fast allein ausfüllen. ger zurechtzufinden. Und das Gan- wenn Themen angeboten werden, Doch das Internet hat die Politik.« ze soll schön gestaltet und ge- über die wir mit anderen sprechen, Möglichkeiten erheblich erweitert, schrieben sein. weil sie uns aufgeregt oder erfreut sich zu informieren. So sind der Ta- Bundespräsident Frank-Walter haben, dann hat die Zeitung mehr A geszeitung viele Konkurrenten er- Steinmeier uch im Lokalen erfahren wir geleistet, als die Aufgabe, die ihr wachsen. Die Folge: Sie kämpft ge- schon manches in Kurzform die Verfassung zugewiesen hat. gen Abonnenten- und Bedeutungs- gen vermitteln ihre redaktionelle durch elektronische Medi- Ob wir diese Leistung noch lange verlust. Sie muss sich angesichts Leistungen gewissermaßen mit en, bevor wir die Zeitung aufschla- geboten bekommen, hängt stark der vermeintlich kostenlosen und dem Siegel: „geprüfte Qualität“. gen. Darum muss sich die Zeitung von uns Lesern ab: Wir sind zwar oft persönlich ausgerichteten Infor- deutlich davon unterscheiden. Ein daran gewöhnt, für die Tasse Kaf- D mationsangebote im Internet gera- ie Redaktionen und die Me- Beispiel: Leser konnten aus den fee den vollen Preis zu bezahlen, dezu neu erfinden, um weiter kon- dienhäuser stehen als Ga- Nachrichten und dem Online-An- nicht aber für die Zeitung. Und kurrenzfähig zu sein. rant für diese Leistung. Zu gebot der Ruhr Nachrichten, lange schon gar nicht für Informationen Aber wichtig bleibt die Tageszei- dieser Dienst-Leistung gehört etwa bevor die Zeitung erschien, schon im Internet. Sie werden zwar von tung. Nicht allein in der Form, wie die Trennung von Information und wissen: In Dortmund mussten Werbung mitfinanziert. Ergebnisse die meisten von uns sie kennen – Meinung. Ebenso die Anstrengung, mehr als 750 Menschen ihre Woh- hochwertiger redaktioneller Arbeit und vielleicht sogar lieben: auf Pa- vollständig und gut lesbar zu infor- nungen im Hannibal für unbe- bleiben auch im Internet langfristig pier gedruckt, nach Hause gelie- mieren. stimmte Zeit sofort verlassen. Also nicht kostenlos. Wir müssen uns fert. Egal, ob ihre Inhalte gedruckt Die Trennung von Information musste die Zeitungs-Redaktion fragen, ob wir diese Leistung genü- oder auf dem PC, Tablet oder Han- und Meinung sowie die Vollstän- überlegen, welche zusätzlichen In- gend wertschätzen. Oder besser ... dy gelesen werden: Sie verdienen digkeit unterscheidet sie von den formationen für die Meinungsbil- was uns gesicherte Information auch heute noch unsere Aufmerk- unzähligen Angeboten im Internet, dung relevant sind. Heraus kam ei- wert ist.
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