Vermögen Anlegen mit Bauch oder Kopf? Beides zählt - Mary Vetseras Abschiedsbriefe - Schoellerbank
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mehr Vermögen Kundenmagazin der Schoellerbank Anlegen mit Bauch oder Kopf? Beides zählt. Mary Vetseras Abschiedsbriefe Gold – quo vadis? Die Finanzmacht der Templer 032015
INHALT & EDITORIAL INHALT & EDITORIAL mehr Vermögen 03 Mag. Heinz Mayer: selektive Auswahl der Anlageinstrumente BANK & SERVICE 04 Ein Schatz im Tresor der Schoellerbank: Mary Vetseras Abschiedsbriefe BÖRSEN & MÄRKTE 06 Gewinnmargen auf Höchstständen – eine Gefahr für die Börsen? Kundenmagazin der Schoellerbank 08 Anlegen mit Bauch oder Kopf? Beides zählt. 11 A wie Alphabet – B wie Berkshire TRENDS & PERSPEKTIVEN 14 Stiftungen: kritischer Blick auf das Portfolio 16 Schoellerbank: Qualität überzeugt 18 Steueroptimierung: Unternehmen profitieren von Versicherungslösung 20 Gold – quo vadis? WISSEN & WERTE 22 Die Finanzmacht der Templer 24 Teilen ohne Verantwortung KULTUR & GESELLSCHAFT 26 Eventberichterstattung IMPRESSUM Hinweis: Soweit in dieser Broschüre Marketingmitteilungen enthalten sind, Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: werden diese speziell gekennzeichnet. Für Marketingmitteilungen gilt Folgendes: Schoellerbank Aktiengesellschaft 2015©, Diese Empfehlungen und Informationen sind Marketingmitteilungen (Werbung) Renngasse 3, 1010 Wien; Firmensitz: Wien und enthalten weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung noch eine Aufforderung, Firmenbuchnummer: 103232m; DVR-Nr.: 0041556 ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung Alle Rechte vorbehalten oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Diese Marketingmitteilung wurde Ausführliches Impressum unter www.schoellerbank.at nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit Redaktion und Produktion: Marcus Hirschvogl, BA von Finanzanalysen erstellt und unterliegt auch nicht dem Verbot des Handels im (Chefredakteur), Tel.: 01/534 71-2950 Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Fotos: Schoellerbank, Titelbild: © Delpixel/Shutterstock.com Marketingmitteilungen können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Ausschließ- Endredaktion: ikp Salzburg GmbH lich im Rahmen einer Anlageberatung kann die Schoellerbank die persönlichen Grafik: Ingeborg Schiller Verhältnisse des Kunden berücksichtigen sowie eine umfassende und kunden- Lektorat: MasterText spezifische Eignungsprüfung durchführen. Druck: Druckerei Roser, Salzburg Haftungsbeschränkung: Alle Empfehlungen und Informationen beruhen auf verlässlichen Quellen und sorgfältigen Analysen, enthalten jedoch Schät- 032015 KONTAKT: zungen und Werturteile, die jederzeit einer Änderung unterliegen können. Die E-Mail: info@schoellerbank.at Schoellerbank ist zu einer Aktualisierung dieser Empfehlungen und Informati- presse@schoellerbank.at onen nicht verpflichtet. www.schoellerbank.at Eine Haftung der Schoellerbank für leichte Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit der Quellenrecherche und Analyse und den darauf beruhenden Empfehlungen und Informationen wird ausgeschlossen. 02 | mehr Vermögen 03/2015
INHALT & EDITORIAL Liebe Kundinnen und Kunden, sehr geehrte Damen und Herren! Trotz zufriedenstellender Performanceziffern in den vergangenen Jahren wurde an dieser Stelle zuletzt mehrfach auf das generell schwierige Anlageum- feld und den damit verbundenen Anlagenotstand verwiesen. Was zählt, ist schließlich nicht allein die schöne Vergangenheit, sondern eine realistische Erwartungshaltung für die Zukunft. Die Nullzinspo- litik der Notenbanken und der dadurch ausgelöste Anlagebedarf der Investoren hat kaum eine Asset- klasse im Abseits gelassen. Rückblickend hat dies Investitionen zwar lukrativ, aber eben zunehmend heikler gemacht. Alle Investmentformen erschienen zuletzt entweder ertraglos oder als zunehmend überteuert. „Selektive Auswahl der Anlageinstru- Gute Qualität mit Abschlägen zu mente“ lautete die Devise der einen – dazu zählt die kaufen macht erfahrungsgemäß in Schoellerbank – „abwarten“ die Parole der anderen. allen Wirtschaftsbereichen Sinn. Nun kam es zu einem überraschenden, heftigen Sommergewitter an den Börsen und einige Trends scheinen gebrochen. Da sich am beschriebenen Zinsumfeld erwartungs- gemäß so rasch nichts ändern wird, erscheint es Ist es Zeit für eine generelle Neuausrichtung der uns ratsam, bei erstklassigen Aktien investiert zu Portfolios? Ich rate, die Marktbewegungen als Chan- bleiben und die sich ergebenden Chancen konse- ce zu verstehen und die Gelegenheit zu nutzen, um quent für neue Investments zu nutzen. Laufend nach langer Zeit wieder antizyklisch, bei schlechter können sich neue Gelegenheiten ergeben und auf diese sollten sich Anleger daher entsprechend vor- bereiten. Gute Qualität mit Abschlägen zu kaufen Geld, Mut und etwas Geduld macht erfahrungsgemäß in allen Wirtschaftsbe- sind die Voraussetzungen reichen Sinn. Schlechte Qualität ist hingegen stets für den gelungenen ein Fehler, egal zu welchem Preis. Vermögensaufbau mit Aktien. Wir fühlen uns mit den von der Schoellerbank empfohlenen Anlagen für die vor uns liegenden, Stimmung und deutlich tieferen Kursen als zuletzt bewegten Zeiten gut gerüstet. unsere hochgeschätzten Qualitätsaktien zu kaufen. Geld, Mut und etwas Geduld sind die Vorausset- Herzliche Grüße zungen für den gelungenen Vermögensaufbau mit Aktien. Bei Zinsprodukten sind wir von so einer Einschätzung noch weit entfernt. Qualität − und nur in diese investieren wir − bringt bei Anleihen zwar Ihr Sicherheit, aber noch immer kaum Ertrag. Das muss leider akzeptiert werden. Höher rentierende Papiere Mag. Heinz Mayer beinhalten mehr Risiko als Ertrag. Vorstandsmitglied mehr Vermögen 03/2015 | 03
BANK & SERVICE Die lange verschollen geglaubten Abschiedsbriefe von Baronesse Mary Vetsera, der Geliebten von Kronprinz Rudolf I., lagerten seit fast 90 Jahren unentdeckt im Sammeltresor der Schoellerbank. Sie waren 1926 in einer Mappe mit Dokumenten als „Verwahrstück” deponiert worden. Ein Artikel von Dr. Sylvia Linc, Compliance Officer/Legal Affairs, und Marcus Hirschvogl, BA, Pressesprecher Ein Schatz im Tresor der Schoellerbank: Mary Vetseras Abschiedsbriefe D ie romantische Liebesgeschichte mit tragischem Unerwartete Entdeckung Ende bewegt noch heute: Am 30. Jänner 1889 Entdeckt wurden die wertvollen Dokumente beim gingen Marie Alexandrine Freiin von Vetsera Durchforsten des Schoellerbank Archivs. Dr. Sylvia und Kronprinz Rudolf in Mayerling gemeinsam in den Linc, Leiterin der Rechtsabteilung, hat in den ver- Tod. Dass Mary Vetsera am Abend vor dem Selbst- gangenen zwei Jahren die im Tresor verbliebenen mord Briefe an ihre Familie geschrieben hat, wusste Verwahrstücke gesichtet und versucht, die rechtmä- man. Doch die Originale der Abschiedsbriefe galten ßigen Besitzer der oft vor Jahrzehnten deponierten als verschwunden. Ein Irrtum, wie sich nun herausge- Gegenstände zu eruieren. Als sie vor einigen Monaten stellt hat. Die Briefe lagen – gemeinsam mit anderen eine Ledermappe aus dem Archiv öffnete, stach ihr Dokumenten und Erinnerungsstücken der Familie ein Bild des Grabmals von Mary Vetsera ins Auge. Vetsera – unentdeckt im Tresor der Schoellerbank. Sie blätterte in dem Konvolut mit Dokumenten, Fotos Im Jahr 1926 hatte eine unbekannte Person eine und Briefen und hielt den Atem an: In der Mappe Ledermappe mit den Dokumenten als Verwahrstück lagen die handgeschriebenen Abschiedsbriefe der hinterlegt – und nie mehr abgeholt. Baronesse. Ein Fund, der nicht nur bei Historikern die Herzen höherschlagen lässt. „Ich war überwältigt und betroffen zugleich”, erzählt Dr. Sylvia Linc von ihrer Entdeckung. © Kronenzeitung (Foto: Reinhard Holl) Mag. Franz Witt-Dörring (li.) und Dr. Sylvia Linc (re.) übergaben die Fundstücke an Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek. © Österrreichische Nationalbibliothek 04 | mehr Vermögen 03/2015
BANK & SERVICE Leihgabe an die Österreichische Nationalbibliothek In der Ledermappe befanden sich nicht nur die drei Abschieds- briefe von Mary Vetsera an ihre Mutter, ihren Bruder Feri und die Schwester Hanna. Es waren auch der Tauf- und der Totenschein der Baro- nesse, weitere Briefe, Foto- grafien, die Geburtsurkunde © Österrreichische Nationalbibliothek, ihrer Schwester Hanna und ein Testamentsentwurf der Horiyan/shutterstock.com Mutter Helene dabei. Beson- ders berührend: eine Haar- locke von Mary, Medaillons mit den Fotos der Familie und eine Abschrift jenes Liedes, das der Kut- scher Bratfisch am Vorabend der Tragödie dem Paar vorgesungen hatte. „Ich freue mich, dass die lange verloren geglaub- Liebe Mutter – Verzeih mir was ich ten Briefe und Lebensdokumente Mary Vetseras gethan. – Ich konnte der Liebe in der Schoellerbank gefunden wurden“, betonte nicht wiederstehen. In Überein- Mag. Franz Witt-Dörring, Vorstandsvorsitzender der stimmung mit Ihm will ich neben Schoellerbank, kürzlich anlässlich der Übergabe der Dokumente als Leihgabe an die Österreichische Nati- Ihm im Friedhof von Alland begraben onalbibliothek. Damit können sie der Forschung und sein. – Ich bin glücklicher im Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. n als im Leben. Deine Mary Das historische Verwahrgeschäft Die Briefe von Mary Vetsera sind der spektakulärste Fund im Archiv der Schoellerbank. Besonders während und zwischen den beiden Weltkriegen nutzten viele Menschen die Möglichkeit, Wertgegenstände sicher in den Depots von Banken unterzubringen. Oder sie gin- gen für eine bestimmte Zeit ins Ausland und ließen Teile ihres Hab und Guts von Banken verwahren. Dabei wurden die Verwahrstücke in einem zentralen Safe gelagert. Früher konnte man diese Gegenstände anonym abgeben und musste für die sichere Aufbewahrung nur eine Gebühr zahlen. Mit einem nummerierten Verwahrschein konnte man die Wertsachen wieder abholen. Doch etliche dieser Dinge, die im Depot der Schoellerbank lagen, gerieten bei ihren Besitzern oder deren Nachkommen in Vergessenheit. Deshalb machte sich die Privatbank auf Spurensuche, um die rechtmäßigen Eigentümer auszuforschen und die Dinge zurückzugeben. Der überwiegende Teil der Verwahrstücke waren Sparbücher. Aber es befanden sich auch andere Gegenstände im Depot: Schmuck, Münzen, Aktfotos, Grafiken, Bilder, Uhren, Goldzähne, Silbergegenstände und eine Geige. Bei vielen Dingen aus dem Archiv stand der emotionale Wert im Vordergrund. So befand sich im Depot beispielsweise auch eine Truhe mit Familienfotos, handgemalten Porträts und Adelsdekreten. Die Schoellerbank konnte einen in England lebenden Enkel des ursprünglichen Besitzers ausfindig machen und ihm die Erinnerungsstücke übergeben. Er hat sich sehr darüber gefreut und kam extra nach Wien, um die Gegenstände zu übernehmen. (Wir berichteten bereits in der Ausgabe 04/2014.) Das klassische Verwahrgeschäft gibt es in dieser Form nicht mehr. Heutzutage können Kunden einen Safe anmieten, in dem sie ihre Wertgegenstände lagern – unter Bekanntgabe der persönlichen Daten. Denn die anonymen Geschäfte wurden Ende der 80er- Jahre abgeschafft. mehr Vermögen 03/2015 | 05
BÖRSEN & MÄRKTE Alle paar Monate macht ein „Chart des Grauens“ die Runde. Voriges Jahr war es eine geschickt angefer- tigte Zeitreihe, die beweisen sollte, dass der Dow Jones sich ähnlich verhielte wie vor dem Herbst 1929. Natürlich war das Scharlatanerie und der für Ende 2014 vorhergesagte Crash blieb aus. Goldpreis Ein Artikel von Mag.(FH) Jakob Frauenschuh, Portfoliomanager/Asset Management Gewinnmargen auf Höchstständen – 2000 1900 eine Gefahr für die Börsen? 1800 1700 Kurs 1600 D erzeit kursiert ein anderer Chart und versetzt Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich 1500 auch erfahrene Analysten in Furcht. Es handelt Zunächst gilt es die Gründe für die hohe Durch- 1400 sich um die durchschnittliche Gewinnmarge der schnittsmarge herauszufinden. Sind es die niedrigen Aktien im S&P 500. Die Gewinnmarge ist das Verhält- Lohnkosten aufgrund schwacher Gewerkschaften? Ist 1300 nis von Gewinn zu Umsatz. Eine steigende Gewinn- eine geringe Steuerbelastung durch das Nutzen von 1200 bedeutet, dass der Unternehmensgewinn stär- marge Steueroasen dafür verantwortlich? Sind die niedrigen ker ansteigt als der Umsatz. In den 1970er- und Zinsen die Ursache? Oder bietet eine globalisierte 1100 1980er-Jahren schwankte die mittlere Gewinnmarge Wirtschaft heutzutage einfach bessere Gewinnmög- 1000 zwischen vier und 6,5 Prozent. Seit den 1990ern stieg lichkeiten? sie 900 – unterbrochen durch zwei zyklische Abschwünge – auf fast zehn Prozent an. An allen Faktoren ist etwas dran. So wie auch in 800 Unternehmensgewinne sind der wichtigste Baustein Deutschland sind in den USA die Lohnkosten in den für die 01.09.2010 01.09.2011 Bewertung der Aktienmärkte. 01.09.2012 Daher ist es vergangenen01.09.2013 01.09.2014 Jahrzehnten unterhalb 01.09.2015 der Produktivität nicht verwunderlich, dass viele Analysten die aktuell gewachsen. Zudem ist die Steuerquote von US-Firmen so hohe Gewinnmarge mit Sorgen betrachten. Würde heute geringer als noch vor zehn Jahren. Der Grund: die Marge wieder auf ihren historischen Mittelwert Es werden mehr Erträge im Ausland generiert und sinken, so reduzierten sich die Unternehmensgewinne gleichzeitig ist die Steuerbelastung dort meist gerin- um fast die Hälfte – sofern der Umsatz gleich bliebe. ger. Auch die niedrigen Zinsen sind ein Segen für die Ein Crash an den Aktienmärkten wäre dann unaus- Aktionäre, da weniger Geld an die Fremdkapitalgeber weichlich. Doch hier muss man genauer hinsehen. fließt. Und schließlich stimmt es tatsächlich, dass Durchschnittliche Gewinnmarge der Aktien im S&P 500 Operating Earnings Profit Margin (Operating Earnings / Sales) Rezessionen 2015-12-31 = 9.31 % 10.0 10.0 9.5 9.5 9.0 9.0 8.5 8.5 8.0 8.0 7.5 7.5 7.0 7.0 Quelle: S&P Dow Jones Indices 6.5 6.5 6.0 6.0 5.5 5.5 5.0 5.0 4.5 4.5 4.0 4.0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 DAVIS226 See NDR Disclaimer www.ndr.com/copyright.html at For data vendor disclaimers refer to 06 | mehr Vermögen 03/2015
BÖRSEN & MÄRKTE © Javen/shutterstock.com Unternehmensgewinne sind ein wichtiger Faktor, um Aktienmärkte zu bewerten. Ist die Gewinnmarge hoch, so steigt der Unternehmensgewinn stärker als dessen Umsatz. Daher beschäftigten sich viele Analysten mit der Frage, ob die Margen wieder auf den historischen Mittelwert fallen werden und welche Auswirkungen das auf die Börse haben wird. US-Unternehmen heute mehr Gewinne mit höheren bekämpft, doch die mittlere Gewinnmarge ist nur in Margen im Ausland machen. den USA so deutlich angestiegen. Deutschland, Japan Doch all das erklärt nur einen Teil der Geschichte. Es und die übrigen Industrienationen haben niedrigere fand eine wichtige strukturelle Veränderung in der Gewinnmargen, da die strukturelle Veränderung hin US-Wirtschaft statt, bei der zwei Sektoren mit hohen zu IT und Finanz in den USA am deutlichsten ausge- Gewinnmargen immer bedeutender geworden sind: prägt war. Informationstechnologie und Finanzwirtschaft. Vor 40 Jahren machten diese beiden Sektoren zusammen Natürlich ist auch in den USA die Margensituation längst nicht überall so rosig. Im Energiesektor befin- den sich die Gewinne und Margen aufgrund des rapi- Durch eine strukturelle Veränderung de sinkenden Rohölpreises im freien Fall. Im Chart in der US-Wirtschaft sind zwei Sek- auf Seite 6 ist der jüngste Margenrückgang, der fast ausschließlich aus dem Energiesektor kommt, schon toren mit hohen Gewinnmargen immer deutlich erkennbar. Doch billiges Rohöl ist ein Vorteil bedeutender geworden: Informations- für die Konsumenten und es sieht nicht danach aus, technologie und Finanzwirtschaft. dass andere Sektoren davon in Mitleidenschaft gezo- gen werden. noch weniger als zehn Prozent der Gewinne aus, heu- Hausgemachte Probleme in China te sind es 25 Prozent. Durch das immense Wachstum Beunruhigend ist auch die Entwicklung in China. Dort dieser hochmargigen Sektoren wurde der Durch- ist der Aktienmarkt nach einer extremen Kurs-Rallye schnitt hinaufgeschoben. in den Crash-Modus übergegangen. Die Probleme sind hausgemacht und haben mit einer fehlgeleiteten Kre- Langfristig verteidigbare Wettbewerbsvorteile ditvergabepolitik zu tun. Es ist fraglich, ob diese Krise Der wahre Grund für die angeschwollene Gewinnmar- auf andere Regionen überschwappt. ge im US-Aktienmarkt hat auch viel mit Wettbewerbs- vorteilen zu tun. Die Schoellerbank betont ja schon Alles in allem rechnen die Analysten der Schoeller- seit Langem, wie wichtig langfristig verteidigbare bank nicht mit einem konjunkturellen Abschwung, Wettbewerbsvorteile sind. Das ist nicht zu verwech- der die Gewinnmargen auf breiter Front belastet, seln mit Wettbewerbsfähigkeit. In vielen Ländern doch selbstverständlich kann das niemand vorherse- wurden in den vergangenen Dekaden Maßnahmen hen. An der strukturellen Veränderung der US-Wirt- gesetzt, welche die Wettbewerbsfähigkeit steigerten. schaft ändert aber auch eine Rezession nichts. Daher Zum Beispiel wurde der Arbeitsmarkt flexibilisiert glaubt die Schoellerbank, dass die Gewinnmarge auch und die Unternehmenssteuern gesenkt. Das hat vieler- langfristig erhöht bleibt. Der „Chart des Grauens“ orts den Export angekurbelt und die Arbeitslosigkeit macht den Experten der Schoellerbank keine Angst. n mehr Vermögen 03/2015 | 07
BÖRSEN & MÄRKTE Sentiment-Indikatoren machen allgemeine Stimmungen und das Bauchgefühl messbar. Weil handfeste Analysen und Statistiken allein den Erfolg von Anlageentscheidungen nicht ausmachen. Ein Artikel von Mag. Felix Düregger, Fondsmanager/Asset Management Anlegen mit Bauch oder Kopf? Beides zählt. C hina bringt die Anlegergemeinde der gesamten Vorteil bedachten Nutzenmaximierer. Was klassische Welt in Aufruhr. Das Wachstum ist nicht mehr Nationalökonomen Ende des 19. und Anfang des 20. so robust wie zuvor angenommen. Viele befürch- Jahrhunderts (noch) nicht erkannten: Das Geschehen ten sehr negative Folgen für die globale Konjunk- turentwicklung. Wertpapiere und Devisen reagieren weltweit mit starken Kursausschlägen. Die Schoeller- Nur derjenige wird ein erfolgreicher bank ist mit einer Haltung immer gut gefahren: In Anleger, dem es am besten gelingt, Zeiten, in denen Stimmungen wie Panik oder Eupho- irrationale Marktphasen zu entdecken rie – das Sentiment – die Märkte dominieren, nimmt und richtig zu interpretieren. sie gerne eine Gegenposition zur breiten Herde ein. Etwas Wirtschaftsgeschichte an den (Kapital-)Märkten wird von Gefühlen und Stim- An der Börse und an den großen (also außerbörs- mungen wie Angst, Gier, Panik und Euphorie geleitet. lichen) Märkten gibt es keinen „homo oeconomicus“ – Heute ist klar, dass nicht nur der einzelne Anleger, also keinen vernunftgetriebenen, nur auf den eigenen sondern ein Großteil der Investorenschar immer wie- Psychologische Phasen eines Marktzyklus Spitze (Risiko) Euphorie Nervenkitzel Besorgnis Aufregung Ablehnung Quelle: Investorzblog.com, Übersetzung Schoellerbank Angst Optimismus Optimismus Verzweiflung Erleichterung Panik Kapitulation Hoffnung Depression Niedergeschlagenheit Tiefpunkt (Chance) In der Grafik sind die psychologischen Phasen eines Marktzyklus exemplarisch dargestellt. Ein antizyklischer Anleger wird versuchen, Euphorie respektive Verzweiflung zu erkennen und an diesen Punkten zu verkaufen respektive zu kaufen. 08 | mehr Vermögen 03/2015
BÖRSEN & MÄRKTE © tomertu/shutterstock.com Beim Anlegen ist Mut zur Entscheidung gefragt. Systembasierte Anlageentscheidungen bieten aber oft einfache Lösungen für komplexe Probleme. Bauchentscheidungen nach ausführlicher Analyse sind für die Schoellerbank state-of-the-art. der völlig irrational handelt. Nur derjenige wird ein Einige „Sentiment-Indikatoren“ im Detail erfolgreicher Anleger, dem es am besten gelingt, diese Sentiment-Indikatoren können durch Auswertungen irrationalen Marktphasen zu entdecken und richtig zu schon vorhandener Daten – reinen Statistiken – sowie interpretieren. durch Umfragen herausgefiltert werden. Antizyklisch investieren n Mittelflüsse – Fund Flows Viele dieser Stimmungen kann ein erfahrener Anleger Diese geben an, welche Geldflüsse – sortiert nach aus dem Bauch heraus spüren: Erhält man bei einer einzelnen Fondsarten – in einem bestimmten Zeit- Taxifahrt vom Lenker „gratis“ Aktienempfehlungen raum stattgefunden haben. Je nach Anbieter kön- oder mehren sich die Nachfragen aus dem Freundes- nen unterschiedliche Kriterien ausgewählt wer- kreis zu einem „sicheren Anlagetipp“, so kann man den: Anleihefonds, Aktienfonds, regionale Herkunft, auf eine übertriebene Phase an den Aktienmärkten Zuflüsse/Abflüsse der Periode, (gleitende) Durch- schließen. Schreiben große Tageszeitungen hingegen schnitte, 52-Wochen-Höchst- bzw. -Tiefststände etc. auf ihren Titelseiten während einer Marktkorrektur Die Aussage: Wenn hohe Mittelzuflüsse (im histo- über den bevorstehenden Untergang des kapitalisti- rischen Kontext und/oder im Vergleich zu anderen schen Systems, so könnten sich bereits erste Kaufgele- Anlageklassen) stattgefunden haben, so müssen genheiten ergeben. Einem Asset-Manager helfen auch Anleger in dieser Anlageklasse vorsichtig werden: Kundengespräche oder Veranstaltungen, die eigene Es gibt in Zukunft weniger Liquidität, die in diese Wahrnehmung der Stimmungslage zu schärfen. Anlageklasse fließen kann. Analoges gilt umgekehrt bei Mittelabflüssen. Grundüberlegung des antizyklischen Investierens ist oft folgende: Wer euphorisch über ein Wertpapier spricht, n Händler-Positionierungen – Commitments of Traders ist wohl investiert. Wenn viele sich in Euphorie üben, An den großen Terminbörsen in den USA wird jeder sind viele investiert. Es kann also nicht mehr viel an Handelsteilnehmer einer Kategorie zugeordnet. Maß- zusätzlicher Liquidität in dieses Papier fließen, das geblich für die Einteilung ist etwa die Größe oder Kurspotenzial ist beschränkt. Wenn die Stimmung ob ein Händler nur Termingeschäfte handelt bzw. dann einmal dreht, gibt es hingegen viele potenzielle auch am Kassamarkt agiert. Erfahrungsgemäß sind Verkäufer, was regelrechte Kursrutsche verursachen die so genannten „Hedgers und Commercials“ – also kann. Doch nicht nur die emotionale Ebene kann mit Handelsteilnehmer, die vorwiegend Kassapositionen Sentiments bedient werden, es gibt auch messbare absichern – in der Vergangenheit oft „richtig“ gelegen Indikatoren, die von (unabhängigen) Analysehäusern (sogenanntes „smart money“). Ist das Open Interest ausgewertet, errechnet und veröffentlicht werden. (=Saldo aller offener Positionen) dieser Gruppe hoch mehr Vermögen 03/2015 | 09
BÖRSEN & MÄRKTE oder gestiegen, so ist das ein positives Signal für die n Kombinationen betrachtete Anlageklasse. Dem entgegen liegen die Manche Research-Institute kombinieren auch verschie- „Speculators“ oft falsch (sogenanntes „dumb money“), dene Stimmungsindikatoren und entwickeln daraus ihre Positionierungen werden als Kontraindikator kombinierte Stimmungsbarometer. Ein großer Anbie- betrachtet. ter in diesem Bereich ist Sentimentrader, der je nach Anlageklasse eine Vielzahl einzelner Sentimentindika- n Advisors-Sentiment toren mit einfließen lässt und dann einen Wert zwi- Investors Intelligence wertet seit 1963 die Meinungen schen 0 und 100 Prozent Optimisten (der einfließenden US-amerikanischer Börsenbriefe aus und stellt die Indikatoren) errechnet. Anzahl der Bullen, der Bären sowie die Differenz der beiden Gruppen (neben anderen Kennzahlen) im Zeit- Die Umsetzung ablauf grafisch dar. Je höher der Wert der Bullen minus Vermögensverwaltungsstile unterscheiden sich auf obers- dem Wert der Bären, desto euphorischer ist die Stim- ter Ebene zwischen diskretionär (nach eigenem Ermes- mung und desto vorsichtiger sollte ein Aktieninves- sen) und systembasiert. Natürlich ist jede systemgetrie- tor werden. Umgekehrt unterstützen niedrige Werte bene Anlageentscheidung einfacher, weil man sich bei die Argumente für einen Kauf. Die zweite große Grup- einem schlechten Ergebnis immer „auf das System“ pe sind Meinungsumfragen, die manche Research- berufen kann. Der Schoellerbank erscheint es sinnvoller, Häuser sogar auf täglicher Basis durchführen. nicht systemgetrieben vorzugehen: Wenn der DSI unter fünf Prozent Optimisten liegt, dann kauft die Schoeller- n Daily Sentiment Index – DSI bank nicht automatisch. Sondern: Jeder Indikator trägt Dieser Index basiert auf Befragungen „nicht professi- als Puzzleteilchen zum Gesamtbild bei. Daneben wer- oneller“ Handelsteilnehmer, die oft systemgetrieben veranlagen. Jeder Befragte hat zu einer Assetklasse Jeder Indikator trägt als Puzzle- nur zwei Antwortmöglichkeiten: optimistisch oder pessimistisch. Aus allen Antworten (üblich sind 200 teilchen zum Gesamtbild bei. bis 300 Befragungen pro Tag) wird der Prozentsatz der Optimisten ermittelt. Liegt dieser über 90 Prozent, den auch andere Themen berücksichtigt. Beispiele sind: ist das entsprechende Marktsegment bereits „heiß“ wichtige charttechnische (und damit auch psycholo- und der Anleger sollte Vorsicht walten lassen. Gibt gische) Schwellen, Handelsvolumina, absolutes Niveau es in einem Segment nur mehr weniger als zehn Pro- und Steigung der aktuellen Zinskurven, Inflation und zent Optimisten (oder gar weniger als fünf Prozent), Inflationserwartungen, Konjunkturentwicklung etc. Aus so lohnt oft ein Einstieg in diese Anlageklasse. In all diesen und vielen weiteren Bausteinen entsteht ein die Kategorie der Befragungen fallen auch breitere Gesamtbild und man trifft – quasi aus dem Bauch heraus Stimmungsumfragen wie der Consumer Confidence (aber dennoch mit viel Kopf-Vorbereitung) – eine diskre- Index, Economic Confidence Index, der Sentix Inves- tionäre Entscheidung. Für diese Entscheidung liegt die tor Confidence Index, ZEW-Index, ifo-Index, diverse Verantwortung somit alleine beim jeweiligen Vermögens- Einkaufsmanagerindizes und andere. verwalter – das ist ein außerordentlich großer Ansporn, die Analyse gründlich und gewissenhaft durchzuführen. Fazit Stimmungen sind für die taktische Positionierung in vielen Fällen das einzig Wahre. Die fundamentale Beur- teilung der Veranlagung muss allerdings schon einen Schritt davor erfolgt sein – Stichwort Qualitätskriterien. Wer gründlich analysiert und erfahren im Umgang mit Marktstimmungen ist, kann überzeugt hinter seinen Investmententscheidungen stehen. Die breite Masse der © EKS/shutterstock.com Anleger sollte jedoch die komplexe Analyse von Senti- ment-Indikatoren und deren Interpretation jedenfalls einem erfahrenen Vermögensverwalter überlassen. n Es handelt sich hier um eine Marketingmitteilung. Bitte beachten Sie den Hinweis auf Seite 2. 10 | mehr Vermögen 03/2015
BÖRSEN & MÄRKTE Die Schoellerbank verfolgt schon seit Jahrzehnten die Entwicklung eines der weltweit größten Unternehmens-Konglomerate: Berkshire Hathaway. Mit einer Marktkapitalisierung von 350 Milli- arden US-Dollar ist es die Vorzeigevariante einer Holding. Ein Artikel von Robert Karas, CFA, Leiter Asset Management A wie Alphabet – B wie Berkshire © suronin/shutterstock.com A llerdings ist die Struktur umstritten: „Konglo- Durch diese wachsende Ansammlung von schlechten merate haben bei Investoren eine schreckliche Geschäftsmodellen wurde das Gesamtkonstrukt immer Reputation“, schrieb Warren Buffett dieses Jahr wackeliger. In Kombination mit der Ausgabe von neuen in seinem 50. Brief an die Aktionäre von Berkshire Aktien – um die Übernahmen zu finanzieren – ähnelte Hathaway. Diese Form von Unternehmen war vor die Vorgangsweise immer mehr einem Kettenbrief. allem in den späten 1960er-Jahren überaus beliebt. In diesen sogenannten „Go-Go Jahren“ wurden solche Strukturen in vielen Fällen missbraucht, um Aktien- Kurs-Gewinn-Verhältnis kurse durch Übernahmen, Kapitalerhöhungen und Buchhaltungstricks nach oben zu treiben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine Kennzahl zur Aktienbe- urteilung. Aufgrund der einfachen Berechnungsmöglichkeit Die Vorgangsweise der Konglomerat-Manager war ist sie die wohl beliebteste und bekannteste Kennzahl. Zur relativ simpel: das Kurs-Gewinn-Verhältnis („KGV“) Berechnung wird der Kurs der Aktie ins Verhältnis zum der eigenen Aktie konnte gesenkt werden, indem ein Gewinn pro Aktie gesetzt. Handelt eine Aktie bei 60 und Unternehmen mit niedrigerem KGV übernommen der Gewinn pro Aktie liegt bei 3, beträgt das KGV 20. In wurde. Diese Firmen waren aber oft von mittel- der Aktienanalyse der Schoellerbank spielt das KGV eine mäßiger Qualität mit trüben Zukunftsaussichten. Das untergeordnete Rolle. geringe KGV hatte damit seine Berechtigung. mehr Vermögen 03/2015 | 11
BÖRSEN & MÄRKTE Entsprechend endete das Ganze Ende der 1960er- geduldig auf die richtige Chance und nutzte sie dann Jahre in Tränen und mit großen Verlusten für die mit einer signifikanten Position – ein Muster, das ihn Investoren. über Jahrzehnte hinweg zum erfolgreichsten Investor der Börsenwelt machte. Übrigens, die Bezeichnung „Go-Go Jahre“ wurde vom damals bekannten Wirtschaftsjournalisten John Investition in Qualität und Zukunftspotenzial Brooks geprägt. Er bezog sich damit auf die Anfeu- Aber noch eine andere herausragende Persönlichkeit erungsrufe der Broker für bestimmte Aktien „Go bespielte die Klaviatur eines Konglomerats in virtuoser Aktie A! Go!“ Damals waren noch alle Augen auf Form: Henry Earl Singleton. Er verfolgte eine andere das „Ticker Tape“ gerichtet, auf dem die einzelnen Aktienkürzel („Ticker“) mit den jeweiligen Kursen gedruckt waren. Warren Buffett wartete geduldig auf die richtige Chance und nutzte sie Von 7,50 auf 200.000 Dollar pro Aktie dann mit einer signifikanten Als Warren Buffett im Jahr 1965 die Kontrolle über Position – ein Muster, das ihn das notleidende Textilunternehmen Berkshire Hatha- way übernahm, ahnte noch niemand, dass daraus über Jahrzehnte zum erfolgreichsten über die Jahrzehnte das erfolgreichste Konglomerat Investor der Börsenwelt machte. werden sollte. Erste Käufe machte Buffett schon im Jahr 1962 bei 7,50 US-Dollar pro Berkshire-Aktie. Strategie als Warren Buffett, war damit aber nicht Heute steht das gleiche Papier bei über unglaublichen weniger erfolgreich. Im Alter von 44 Jahren gründete 200.000 US-Dollar. Henry Singleton 1960 sein eigenes Unternehmen, das aufgrund eines Zukaufes als „Teledyne“ bekannt wer- In den ersten Jahrzehnten waren es vor allem Inves- den sollte. Auch Singleton vergrößerte sein Konglo- titionen in Aktien, die für den Großteil des Erfolges merat und übernahm andere Unternehmen. Aber mit zuständig waren. Erst später wurde die Übernahme einem großen Unterschied: Er kaufte gewinnträchtige von gesamten Unternehmen immer wichtiger. In den Qualitätsunternehmen mit Wettbewerbsvorteilen und Jahren 1984 bis 1986 machte Berkshire Hathaway ausgezeichneten Wachstumsaussichten. Nachdem die kein einziges Investment, nur um im Jahr 1987 25 Go-Go Blase im Jahr 1969 geplatzt war und die Über- Prozent des Buchwerts in eine einzige Aktie zu inves- nahmewelle abebbte, bereitete sich Singleton auf eine tieren: Coca-Cola. Noch heute ist diese Beteiligung neue, gewinnbringende Strategie vor. 1972 startete unverändert Teil des Konglomerats. Buffett wartete er – damals noch höchst ungewöhnlich – seinen ersten Rückkauf eigener Aktien. Bis zum Jahr 1984 kaufte er erstaunliche 90 Prozent der ausstehenden Aktien zurück. Durch diese Vorgangsweise schuf er enorme Werte für jene Aktionäre, die Teledyne treu blieben. Auch der Vice-Chairman von Berkshire Hathaway, Charlie Munger, pries Henry Singleton als Genie und bewunderte seine überaus erfolgreiche Strategie. Aber er erwähnte im selben Atemzug eine andere Person, die zur gleichen Zeit wie Henry Singleton den Aufstieg © Bloomberg / Kontributor / Getty Images begann: Warren Buffett. Warren Buffett erkannte früh die Vorteile eines Kon- glomerats für Berkshire Hathaway. Die langfristigen Ergebnisse jedes Anlegers leiden unter Steuern und unterschiedlichen Kosten. Diese werden meist dann besonders schlagend, wenn sich die Allokation des Portfolios ändert. Institutionelle Anleger haben Warren Buffet machte Berkshire Hathaway zu einem der erfolgreichs- manchmal steuerliche Vorteile, dafür aber auch oft ten Konglomerate weltweit. teure Berater und Intermediäre. 12 | mehr Vermögen 03/2015
BÖRSEN & MÄRKTE Google wurde im August 2015 zu einer Holding. Der Vorteil: Die Töchter- firmen können leichter kapitalisiert werden. © Sergey Peterman, EKS/shutterstock.com Buffett hingegen kann das Kapital ohne große Kosten Die Zukunft wird zeigen, ob Google ähnliche Renditen und steuerliche Belastung dort investieren, wo er die für Investoren erwirtschaften kann wie die Giganten größten Chancen sieht. Zusätzlich unterliegt er nicht Warren Buffett und Henry Singleton. Ein entschei- den üblichen Einschränkungen anderer professio- dender Punkt wird die richtige Allokation von Kapital neller Investoren. Diese dürfen meist nur in gewisse sein. Folgende Instrumente stehen zur Verfügung: Instrumente, Anlageklassen oder Sektoren investie- n in das Geschäftsmodell investieren ren. Warren Buffet gilt längst nicht mehr nur in der n Übernahmen machen Gruppe eingeweihter Experten als Investitionsgenie. n weiter Liquidität aufbauen Selbst im Technologiebereich wird Buffett vor allem n Dividenden zahlen oder von einer Person bewundert: Larry Page von Google. n eigene Aktien zurückkaufen. Ironie, dass Buffett gerade diesen Sektor als Jagd- grund für Investitionen mied. Warren Buffett und Henry Singleton wählten in geni- aler Weise aus diesem Repertoire der Möglichkeiten Alphabet Inc.: Wandert Page auf Buffets Spuren? aus. Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden Bereits der erste Google Aktionärsbrief 2004, den die zeigen, ob Google neben den erstaunlichen technolo- Gründer Larry Page und Sergey Brin verfassten, wur- gischen Errungenschaften auch diese Instrumente mit de von Warren Buffett inspiriert. Die Änderung der dem absoluten Gespür spielen kann. n Google Firmenstruktur in eine Holding kann als eine weitere Hommage gedeutet werden. Allerdings macht ein Konglomerat auch ohne diese Herleitung viel Sinn Buchempfehlungen für das Unternehmen. (aktuell sind diese Bücher nur in englischer Sprache verfügbar) Ganz konkret: Im August 2015 verlautbarte Google n Wer mehr über Henry Singleton und Teledy- die Änderung der Struktur in eine Holding. Der Name ne und andere erfolgreiche Manager erfah- des neuen Konglomerats ist Alphabet Inc. Die größte ren will: und wichtigste Tochterfirma ist Google Inc. Larry Page The Outsiders: Eight Unconventional CEOs wurde CEO von Alphabet und Mitbegründer Sergey and Their Radically Rational Blueprint for Brin Präsident. Googles Produktchef Sundar Pichai Success von William N. Thorndike (dieses wurde zum CEO von Google Inc. befördert. Die Hol- Buch beschreibt u. a. die Erfolgsstrategie von dingstruktur macht es für das Management einfacher, Henry Singleton). die unterschiedlichen Töchterfirmen zu kapitalisieren, n Wer über die Go-Go Jahre nachlesen will: Zukäufe zu machen oder sogar Teile abzuspalten. The Go-Go Years von John Brooks aus dem Auch für Investoren sollte sich in der Folge die Trans- Jahr 1973. parenz erhöhen. mehr Vermögen 03/2015 | 13
Stiftungsreihe #2 TRENDS & PERSPEKTIVEN Die Stiftung ist eine interessante Möglichkeit, Unternehmen oder größere Vermögen über Genera- tionen zu erhalten und weiterzugeben. „mehr Vermögen“ beschäftigt sich in einer Serie mit ver- schiedenen Aspekten, die bei Stiftungen zu beachten sind. Der zweite Teil widmet sich der Wert- papierstrukturanalyse und der Liquiditätsplanung für Stiftungen. In der nächsten Ausgabe stehen steuerliche Vorteile bei Versicherungslösungen im Mittelpunkt. Ein Artikel von Mag. (FH) Norbert Prenner, Finanzplaner/Financial Planning & Family Office Kritischer Blick auf das Portfolio D as Ziel vieler Stiftungen ist, das Vermögen für welcher Bank diese liegen – zusammen und zeigt die künftige Generationen zu erhalten und aus den Gesamtausrichtung der Veranlagung. Dabei erfolgt Erträgen den Begünstigten ein Einkommen zu ausgehend von einer allgemeinen Assetklassen-Ver- sichern. Doch in Zeiten niedriger Zinsen wird es immer teilung eine weiterführende Detailanalyse der jewei- schwerer, die Erwartungen der Begünstigten betref- ligen Assetklasse Aktien, Anleihen oder alternative fend die Höhe der Zuflüsse zu erfüllen und gleichzeitig Wertpapiere. Dadurch kann man Problemfelder bei konservativ zu veranlagen. Eine umfassende Wertpa- der Gesamtveranlagung erkennen und reagieren. pierstrukturanalyse und eine ergänzende Liquiditäts- Solche Probleme können eine zu starke oder geringe planung für Stiftungen sind eine wichtige Unterstüt- Titelgewichtung bei einzelnen Wertpapieren sein, zung für die Arbeit des Stiftungsvorstands. Risiken in der Ausstattung einzelner Titel, Über- schneidungen von Investments auf verschiedenen Gesamtschau auf das Stiftungsvermögen Depots, die zu Klumpenrisiken führen oder Qualitäts- Die Wertpapierstrukturanalyse fasst alle bestehen- risiken, die dem Investor bisher nicht bekannt waren. den Wertpapiere – egal auf welchem Depot und bei Eine kritische Betrachtung der zusammengefassten Beispielhafte Liquiditätsentwicklung der Privatstiftung 1.300 1.200 1.100 1.000 Fälligkeiten von 900 800 Anleihen Potenzielle 700 Liquiditäts- 600 500 unterdeckung 400 300 200 100 0 -100 -200 -300 -400 -500 -600 n Einnahmen n Ausgaben – Freie Liquidität 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 14 | mehr Vermögen 03/2015
TRENDS & PERSPEKTIVEN © Pressmaster/shutterstock.com Die Wertpapierstrukturanalyse gibt einen Überblick über alle bestehenden Wertpapiere – egal auf welchem Depot oder bei welcher Bank sie liegen. Depotstruktur – unabhängig von den bestehenden Buchprüfung) über mehrere Jahre gegenübergestellt Anlegerprofilen – ermöglicht es dem Stiftungsvor- werden. Sofern bei den Einnahmen und Ausgaben stand, gezielt Entscheidungen zu treffen. Auch die auch eine prognostizierte Steigerung als Inflations- Fälligkeitstermine bei Wertpapieren können aufge- entwicklung eingerechnet wird, ergibt sich eine sehr zeigt und in eine weiterführende Liquiditätsplanung genaue und plausible Hochrechnung der Zahlungs- integriert werden. ströme. Dies ermöglicht für den Stiftungsvorstand eine exakte Prognose der in der Stiftung notwendi- Sicherheit für die Begünstigten gen Veranlagung, damit der Wille des Stifters aus Unter einer Liquiditätsplanung für eine Stiftung der Stiftungsurkunde auch entsprechend umgesetzt versteht man eine Prognose von Zahlungsflüssen, wird. Hilfestellung für den Stiftungsvorstand Eine Liquiditätsplanung ermöglicht Voraussetzung für die Erstellung einer Liquiditäts- eine exakte Prognose der in der planung ist jedoch eine enge Zusammenarbeit zwi- schen dem Stiftungsvorstand und einem Finanzex- Stiftung notwendigen Veranlagung, perten. Dabei müssen die bestehende Veranlagungs- damit der Wille des Stifters aus struktur der Stiftung, die steuerlichen Implikationen der Stiftungsurkunde auch der jeweiligen Investments und die Rahmenbe- entsprechend umgesetzt wird. dingungen aus der Stiftungsurkunde besprochen werden. Das Ergebnis einer Wertpapierstruktur- analyse und einer Liquiditätsplanung ist für den bei denen Einnahmen der Stiftung (z. B. aus Zin- Stiftungsvorstand eine wesentliche Hilfestellung bei sen, Dividenden, Vermietung und Verpachtung) den Entscheidungen und unterstützt ihn beim Erfüllen Ausgaben der Stiftung (z. B. für Stiftungsvorstand, des Stiftungszwecks. n mehr Vermögen 03/2015 | 15
TRENDS & PERSPEKTIVEN Der Schoellerbank Ethik Vorsorge gehört zu den besten Fonds im deutschsprachigen Raum. Bei der Auszeichnung der „Besten Vermögensverwalter 2015“ durch die deutsche Wirtschaftswoche und das Analysehaus MMD konnte die Schoellerbank mit ihrem Qualitätsansatz punkten. Die Jury sah sich nicht nur die Rendite, sondern vor allem auch das Risiko an, das Fondsmanager eingehen, um die Performance zu erzielen. Die Privatbank überzeugte mit ihrer Anlagephilosophie „Investieren statt Spekulieren“. Ein Artikel von Marcus Hirschvogl, BA, Pressesprecher Schoellerbank: Qualität überzeugt D ie Schoellerbank kann sich erneut über eine Auszeichnung ihrer Arbeit durch unabhängige „Die Schoellerbank hat Experten freuen. Die deutsche Wirtschaftswo- sich mit dem ‚ausgezeich- che und das Analysehaus MMD haben zu Beginn des neten‘ Ethik Vorsorge Jahres die „Besten Vermögensverwalter 2015“ gekürt. Fonds bereits frühzeitig Für den Test wurden mehr als 1.100 Fonds in den in dem schnell wachsen- Kategorien „offensiv“, „ausgewogen“ und „defensiv“ den Markt der ethischen von insgesamt 400 Banken und Vermögensverwal- Anlagen sehr erfolgreich tern im deutschsprachigen Raum bewertet. Mit dem positioniert.“ Fonds Schoellerbank Ethik Vorsorge (AT0000820477) erreichte die Schoellerbank in der Kategorie „offensiv“ Franz Witt-Dörring, den 1. Platz. Auch in der Kategorie „ausgewogen" Vorstandsvorsitzender konnte die Schoellerbank überzeugen: Der Global Pen- der Schoellerbank sion Fonds (AT0000820550) wurde unter die Besten gewählt. Diese Analyse verglich nicht nur die Rendi- ten, die die Vermögensverwalter erzielen konnten. gestaltung bereits seit 2006 Ein wichtiges Beurteilungskriterium war außerdem, – in dem schnell wachsenden welches Risiko die Manager eingehen, um ihre Perfor- Markt der ethischen Anlagen mance zu erreichen. gut positioniert. Im deutsch- sprachigen Raum (Deutsch- Rendite mit gutem Gewissen land, Österreich und Schweiz) Die Schoellerbank hat sich mit dem ausgezeichneten gibt es laut dem Sustainable Business Institute nahezu Schoellerbank Ethik Vorsorge Fonds bereits früh- 400 Fonds mit einem verwalteten Vermögen von etwa zeitig – der Fonds besteht in seiner jetzigen Aus- 47 Milliarden Euro. Das Hauptargument für den Fonds Übersicht ethischer Fonds und deren verwaltetes Vermögen 450 – Mrd. in Euro – Anzahl nachhaltiger Fonds 50 45 Sustainable Business Institute (SBI), Juni 2015 400 350 40 300 35 250 30 25 Quelle: Dr. Paschen v. Flotow, 200 20 150 15 100 10 50 5 0 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 aktuell 16 | mehr Vermögen 03/2015
TRENDS & PERSPEKTIVEN Kursentwicklung Ethik Vorsorge 12 11 10 9 8 7 6 Quelle: Bloomberg 01.08.2010 01.11.2010 01.02.2011 01.05.2011 01.08.2011 01.11.2011 01.02.2012 01.05.2012 01.08.2012 01.11.2012 01.02.2013 01.05.2013 01.08.2013 01.11.2013 01.02.2014 01.05.2014 01.08.2014 01.11.2014 01.02.2015 01.05.2015 01.08.2015 ist – neben der hervorragenden Performance – selbst- mit Kapitalgarantie und ist immer wieder Vorreiter bei verständlich die ethische Ausrichtung. Denn diese neuen Anlagethemen. Die Schoellerbank Invest AG und schließt Unternehmen, die in den Branchen Alkohol, deren Fonds werden für ihre gute Performance regel- Tabak, Verhütung, Genmanipulation, Atomenergie und mäßig auch vom Analysehaus Morningstar prämiert. Glücksspiel tätig sind, kategorisch aus. Die Zauberfor- mel für den Schoellerbank Ethik Vorsorge heißt: „Ren- Innovation sorgt für Wachstum dite mit gutem Gewissen“. Die Auszeichnung der deut- Sicherheit, Stabilität und Transparenz – diese Werte schen Wirtschaftswoche zeigt, dass die Schoellerbank stehen für die Schoellerbank. Daher setzt sie in der damit auf dem richtigen Weg ist. Die Rendite sollte Veranlagung auf langfristige, nachhaltige Perspekti- mit einem überschaubaren Risiko einhergehen – dafür ven und nicht auf schnelle, risikoreiche Gewinne. Eine stehen die Produkte der Privatbank. Ein langer Atem Strategie, die sich in der Anlagephilosophie „Inves- ist dabei wichtig und liefert auch den Brückenschlag zu tieren statt Spekulieren“ wiederfindet. Und dabei den ethischen Investments, denn auch diese beruhen ist die objektive und speziell auf die persönlichen auf einem nachhaltigen Ansatz. Tradition seit 1833 Beste Vermögensverwalter 2015: Mit Höchste Qualität hat bei der Schoellerbank eine lange dem Fonds Schoellerbank Ethik Vorsorge Tradition: 1833 gründete Alexander Schoeller, eine erreichte die Schoellerbank in der der bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten des Kategorie „offensiv“ den 1. Platz. 19. Jahrhunderts, das Bank- und Großhandelshaus Schoeller in Wien. Was als Bankabteilung begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer der führenden Bedürfnisse der Kunden abgestimmte Beratung selbst- und traditionsreichsten Privatbanken in Österreich. verständlich. Die Schoellerbank bietet ihren Kunden Heute ist sie eine moderne Privatbank und Spezialistin individuell abgestimmte Varianten der Vermögens- für die anspruchsvolle Vermögensanlage. Der Schlüs- verwaltung mit Individualwerten oder Fonds. Die sel für diese Erfolgsgeschichte liegt vor allem in der hauseigenen Fonds werden dabei ausschließlich von stetigen Innovationskraft: Die hauseigene Fondsgesell- der Schoellerbank Invest AG betreut. Diese verwaltet schaft „Schoellerbank Invest AG“, gegründet im Jahr aktuell 27 Publikumsfonds und elf Großanleger-/Spe- 1994, legte zum Beispiel den ersten Dachfonds auf, zialfonds mit einem Volumen von rund vier Milliarden präsentierte den ersten Fonds mit Inflationsschutz, Euro. Damit zählt sie zu den wachstumsstärksten und entwickelte das erste österreichische Aktienprodukt innovativsten Fondsgesellschaften Österreichs. n Marketingmitteilung. Die Fondsbestimmungen des Schoellerbank Ethik Vorsorge wurden von der Finanzmarktaufsicht bewilligt und sind mit 21.05.2014 in Kraft getreten. Der Schoellerbank Ethik Vorsorge kann bis zu 100 % seines Fondsvermögens in andere Investmentfonds investieren. Die Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG (§ 21 Dokument) sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen (KID) des Schoellerbank Ethik Vorsorge in deutscher Sprache in der jeweils aktuellen Fassung stehen dem Interessenten unter www.schoellerbank. at/fondspublikationen kostenlos zur Verfügung. Diese stellen die alleinige Verkaufsunterlage dar und enthalten wichtige Risikohinweise. Alle Informationen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, dennoch kann keine Haftung für deren Richtigkeit übernommen werden. Die Fondsbestimmungen des Schoellerbank Global Pension Fonds wurden von der Finanzmarktaufsicht bewilligt und sind mit 13.09.2012 in Kraft getreten. Der Schoellerbank Global Pension Fonds investiert bis zu 100 % seines Fondsvermögens in andere Investmentfonds.Der veröffentlichte Prospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen (KID) des Schoellerbank Global Pension Fonds in deutscher Sprache in der jeweils aktuellen Fassung stehen dem Interessenten unter www.schoellerbank.at/ fondspublikationen kostenlos zur Verfügung. Diese stellen die alleinige Verkaufsunterlage dar und enthalten wichtige Risikohinweise. Alle Informationen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, dennoch kann keine Haftung für deren Richtigkeit übernommen werden. Hinweis: Der Schoellerbank Ethik Vorsorge ist nicht zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassen. mehr Vermögen 03/2015 | 17
TRENDS & PERSPEKTIVEN Fondsgebundene Versicherungslösungen sind nicht nur für Privatanleger eine interessante Möglich- keit, steuerliche Vorteile zu nutzen. Auch für Gesellschaften – GmbH, AG oder Personengesellschaf- ten – sind Versicherungen eine Variante, um Kapitalvermögen anzulegen und Steuern zu optimieren. Ein Artikel von Mag. Doris Eichelburg, Wealth Advisor/Financial Planning & Specific Investments Steueroptimierung: Unternehmen profitieren von Versicherungslösung G roße Flexibilität, Steuervorteile und die Mög- Schoellerbank Qualitätskriterien – dem SterneRating lichkeit einer Zusatzpension: Es gibt eine ganze – strengen Auswahlverfahren unterworfen. Die ein- Reihe von Vorteilen, die fondsgebundene Ver- mal gewählte Veranlagung muss nicht beibehalten sicherungslösungen auch für Personengesellschaften werden. Es kann je nach Kundenwunsch und -bedürf- und Gesellschaften mit beschränkter Haftung interes- nis ein Veranlagungswechsel vorgenommen werden. sant machen. Die Abwicklung ist einfach: Den Vertrag Dadurch bleibt der Kunde mit seinem Anlagevermö- schließt die GmbH oder die Personengesellschaft gen flexibel, der Berater sein zentraler Ansprechpart- als Versicherungsnehmer durch ihre vertretungs- ner. Das Reporting läuft über die Schoellerbank. Die befugten Organe – Geschäftsführer oder Vorstand Auswertungen der Veranlagung werden in unverän- – ab. Als versicherte Person kommt jede natürliche derter Form erstellt. volljährige Person in Betracht. Begünstigte für den Fall des Ablebens der versicherten Person kann Steuerfreier Wertpapierertrag die Gesellschaft oder jede beliebige natürliche Per- Die Vorteile liegen auf der Hand: Die GmbH, AG oder son sein. Diese erhält den Wert der Versicherung Personengesellschaft (OG, KG) zahlt während des zuzüglich zehn Prozent vom Wertstand am Todestag. Vertragsbestandes keine Steuer auf den Ertrag oder Wertzuwachs der Kapitalanlage. Zu Beginn sind vier Die GmbH investiert in der Versicherung flexibel Prozent Versicherungssteuer zu entrichten. Unter in die Fondsvermögensverwaltungsstrategien der Einhaltung der steuerlichen Behaltefrist bei Einmaler- Schoellerbank. Geeignete Veranlagungen können auch lägen von zehn (bei vollendetem 50. Lebensjahr der aus einer Fondsliste ausgewählt werden. Die eigenen versicherten Person) oder 15 Jahren ist der Ertrag und fremden Fonds werden nach den bewährten aus der Versicherung versicherungssteuerfrei. Wird © hans engbers/shutterstock.com 18 | mehr Vermögen 03/2015
© Alexander Raths/shutterstock.com Die fondsgebundene Lebensversicherung bietet Unternehmen einige Vorteile wie große Flexibilität, Steueroptimierung und die Möglichkeit einer Zusatzpension. die Veranlagung in der Versicherung gewechselt, fällt Zuschreibung bis zu den historischen Anschaffungs- keine Kursgewinnbesteuerung an. Auch der laufende kosten (Höhe der Prämie) vorzunehmen. Für die Wertpapierertrag ist steuerfrei. Ein weiterer Vorteil: Einnahmen-Ausgaben-Rechner fließt die Einmalprä- Durch die offene Laufzeit wird der Vertrag nicht fällig. mie im ersten Jahr ab und bei Kündigung im Jahr der Das langfristig gebundene Kapitalanlagevermögen Kündigung als Ertrag zu. kann somit unabhängig von einer Dauer steueropti- Bei Ableben der versicherten Person wird der Ver- miert veranlagt werden. Kündigt die GmbH den Ver- trag fällig und der Wert der Versicherung fällt dem Begünstigten zu – zuzüglich einer zehnprozentigen Todesfallleistung. Außerdem interessant: Die Versor- Ist die Gesellschaft verpflichtet, gung nahestehender Personen oder der Gesellschaft eine Bilanz zu erstellen, ist die mit liquiden Mitteln für den Fall der Fälligkeit der Prämie bei der fondsgebundenen Versicherung. Lebensversicherung zu aktivieren. Interessante Zusatzpension Spielraum in der Gestaltung gibt es ebenfalls. Wurde trag nach der steuerlichen Behaltefrist zu einem spä- dem Geschäftsführer eine Zusatzpension aus dem teren Zeitpunkt, ist der Ertrag aus der Versicherung Unternehmen versprochen, kann der Vertrag entspre- der Körperschaftsteuer zu unterwerfen. Aufwände chend gestaltet werden. So bekommt er eine Rente der GmbH können jedoch gegengerechnet werden und unter Garantie einer älteren Rententafel. Das kann mindern den steuerpflichtigen Gewinn. Vom Steuer- gleichzeitig zu einer höheren Rente im Vergleich zur effekt kann dann ein hoher Nutzen erzielt werden, aktuellen Rententafel führen. Hierfür muss nicht das wenn der Vertrag entsprechend lange gehalten wird. gesamte Versicherungsvermögen verrentet werden. Insofern ist die Versicherungslösung für den ver- Es besteht die Möglichkeit – nach Ablauf der steuer- mögensverwaltenden Teil einer GmbH sinnvoll. lichen Behaltefrist von zehn bzw. 15 Jahren – auch nur einen Teil zu verrenten und den anderen Teil im Zusatzleistung bei Ableben Versicherungsvertrag weiter laufen zu lassen. Ist die Gesellschaft verpflichtet, eine Bilanz zu erstel- len, ist die Prämie bei der fondsgebundenen Lebens- Die genannten Nutzen (Steuereffekt, Garantie der Ren- versicherung zu aktivieren. In den Folgejahren ist tentafel, zehn Prozent Zusatzleistung bei Fälligkeit der lediglich bei einer außerordentlichen Wertminderung Versicherung) sind gute Argumente, die fondsgebun- eine Buchwertabschreibung vorzunehmen. Wird der dene Lebensversicherung für den Unternehmensbe- Wert der Prämie in den Folgejahren erreicht, ist eine reich einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. n mehr Vermögen 03/2015 | 19
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