Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24

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Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
S Ü D W E S T S A C H S E N
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Wirtschaftsfaktor Freizeit                                                  S. 10

Regionalkonferenz       Helfen Sie uns noch        Förderprogramm
„GO!“ in Chemnitz       besser zu werden           Meisterbonus

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                                                                                                 Spielzeug-Entwickler

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Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für gewerbliche Einzelabnehmer mit
Ausnahme von Sonderkunden für ausgewählte Modelle.

                Jens Schmidt                                       Jan Seidel                                           Rocco Höwer
                Verkaufsberater Neuwagen                           Verkaufsberater Neuwagen                             Verkaufsberater Neuwagen
                Tel. 03723/6960-25                                 Tel. 03723/6960-23                                   Tel. 03723/6960-22
                jens.schmidt@                                      jan.seidel@                                          rocco.hoewer@
                schmidt-sachsenring.de                             schmidt-sachsenring.de                               schmidt-sachsenring.de

Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis. Stand 08/2019. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Beim Er-
werb (Kauf, Leasing, Finanzierung) des angegebenen Modells in dem Zeitraum 01.09.2019 – 30.09.2019. 2 Bonität voraus-
gesetzt. Zzgl. Überführungskosten und gesetzlicher Mehrwertsteuer. 3 Wartung & Verschleiß-Aktion ist ein Angebot der
Volkswagen Leasing GmbH für gewerbliche Einzelabnehmer (ohne Sonderabnehmer) und nur in Verbindung mit Geschäfts-
fahrzeugLeasing der Volkswagen Leasing GmbH erhältlich.

                                     Ihr Volkswagen Partner
                                     Autohaus Schmidt KG
                                     Am Sachsenring 1, 09337 Bernsdorf OT Hermsdorf, Tel. 03723 / 69 600

                                                         www.schmidt-sachsenring.de
Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
Vorwort             3

Freizeitwirtschaft –
wichtiger Baustein für die
Attraktivität unserer Region
Die Reiseregionen Erzgebirge und Vogtland       höher als im Maschinenbau oder dem Einzelhan-
wurden vergangenes Jahr von rund 30 Millionen   del. Die Bedeutung des Tourismus und seines
Tagesgästen besucht. Hinzu kamen noch gut 5     Teilbereiches Freizeitwirtschaft wird aber von
Millionen Aufenthaltstage von rund 1,8 Milli-   Politik, Ämtern und Behörden oft unterschätzt.
onen Übernachtungsgästen im Kammerbezirk        Dies liegt u. a. daran, dass für die regionale
                                                                                                                                 Foto: Ellen Liebner
Chemnitz. Diese beeindruckenden Zahlen sind     Freizeitwirtschaft kaum detaillierte statistische
Beleg für die Anziehungskraft unserer Region.   Kennzahlen vorliegen, um deren vielfältigen Ef-
Doch die Menschen reisen nicht ausschließlich   fekte zu belegen. Dabei ist unbestritten, dass
wegen der schönen Landschaft oder attraktiver   die Freizeitwirtschaft als Querschnittsbranche        Die Bruttowertschöpfung
Städte und Gemeinden zu uns. Vielfach sind die  viele positive Effekte erzielt. Eine hohe Attrakti-
                                                                                                      des Tourismus insgesamt
Reiseziele Highlights, welche der Freizeitwirt- vität der Freizeitangebote und Veranstaltungen
schaft zugerechnet werden können.               bewirkt nicht nur ökonomische Effekte im Gast-        lag 2018 in Deutschland bei
                                                gewerbe, Handel oder anderen Dienstleistungs-         3,9 % und damit höher als
Unsere Gäste und auch die Einwohner unseres bereichen, sondern ist auch wichtiger Faktor bei
Kammerbezirkes besuchen gern die Freizeit- der Standortwahl von Unternehmen und der                   im Maschinenbau oder im
parks, Kletterwälder, Museen, Freizeitbäder, Gewinnung von Fachkräften.                              Einzelhandel.
Tierparks, Besucherbergwerke sowie Sehens-
würdigkeiten, sportliche und kulturelle Attrak- Um die Unternehmen unseres Kammerbezirkes
tionen oder Veranstaltungen in der Region. So zu unterstützen, hat die IHK Chemnitz eine
sind z. B. Konzerte, Stadtfeste, Messen oder Untersuchung zur wirtschaftlichen Bedeutung
die traditionellen Weihnachtsmärkte regelmä- tourismusrelevanter Freizeit-/Kultureinrichtun-
ßig beliebte Anziehungspunkte. Die Titelstory gen in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse im
beschäftigt sich deshalb ausführlich mit der Herbst veröffentlicht werden. Die Studie wird
Freizeitwirtschaft, stellt einige erfolgreiche neben wichtigen Kennzahlen auch Trends für
Unternehmen und Einrichtungen aus unserem die Branche aufzeigen. Diese werden den Un-
Kammerbezirk vor und lässt Vertreter der Bran- ternehmen und Kommunen wertvolle Hinweise
che zu Wort kommen.                             geben, wie sich die Freizeitwirtschaft und deren
                                                Einrichtungen zukünftig noch besser am Markt
Warum widmen wir uns in diesem Heft             positionieren können.
explizit der Freizeitwirtschaft?

Die Bruttowertschöpfung des Tourismus ins-
gesamt lag laut Deutschem Tourismusverband
(DTV) 2018 in Deutschland bei 3,9 % und damit

                                                                                                      Jörg Böhm
                                                                                                      Stellvertretender Vorsitzender des
                                   Herzlichst Ihr                                                     Tourismusausschusses,
                                     Jörg Böhm                                                        Geschäftsführer Bka Böhm
                                                                                                      Kletterwaldanlagen Deutschland GmbH
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4                                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Inhalt

                                                                        Namen und Nachrichten

                                                                        Innovations-Hub 		                                Vom Onlineshop zur
                                                                        in Plauen gegründet                               Schaumanufaktur

                                                                        Unternehmer und Wissenschaftler                   Der Striegistaler Unternehmer Daniel
                                                                        haben die VIN Vogtland Innovations                Zimmermann feierte am 2. August das
                                                                        Hub GmbH gegründet.                               zehnjährige Firmenjubiläum.

                                                     8                                               Seite 6                                         Seite 8
    Gratulation zum 10-jährigen Bestehen. Foto: Mario von
    Oculario

                                                                        Wirtschaftsfaktor Freizeit

                                                                        Titelgeschichte                                   Fachkräfte finden

                                                                        Unser Autor Volker Tzschucke hat sich in Unter­   Lutz Müller, Geschäftsführer der
                                                                        nehmen der Freizeitwirtschaft in der Region       Frei­­­zeitpark Plohn GmbH, spricht
                                                                        Chemnitz umgehört.                                über die schwierige Suche nach
                                                                                                                          Saisonarbeitskräften.

                                                10                                                          Seite 10                                Seite 14
    Konzert an der Göltzschtal-Brücke. Foto: Kristin Schmidt

                                                                        IHK aktuell

                                                                        Verwaltung zu langsam in                          Technologiestammtisch:
                                                                        der Digitalisierung                               Unter die Oberfläche
                                                                                                                          geschaut
                                                                        Genehmigungsverfahren und Antrag­
                                                                        stellungen bei der Verwaltung müssen              Das Institut für Produktionstechnik
                                                                        durch Digitalisierung optimiert wer­­­            beeindruckte beim Technologie­
                                                                        den.                                              stamm­ tisch mit einem vielseitigen

                                                18                                                 Seite 16
                                                                                                                          Dienstleistungsangebot.
                                                                                                                                                    Seite 18
    Prof. Silke Mücklich demonstriert Laboruntersuchungen.
    Foto: IHK

                                                           Titelbild:
                         Die neue Achterbahn im Freizeitpark Plohn.
                                                Foto: Ellen Liebner
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Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Inhalt                                                            5

Für die Praxis

Ratgeber Recht                           MANUFACTURING
                                         INDONESIA

Für die Befreiung von der Stromsteuer    Die IHK Chemnitz lädt zu einer Un­ter­
ist ein Antrag notwendig, der auf der    nehmerreise nach Jakarta zur Messe
Internetseite der Zollbehörde unter      MANUFACTURING INDONESIA
www.zoll.de zu finden ist.

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                                                                                         Creativa Images, Fotolia

IHK Service

IHK-Terminkalender                       Regionalkonferenz der
                                         Gründungsoffensive „GO!“
Die IHK bietet zahlreiche Veran­
                               stal­     Die IHK und das Bundesministerium
tungen und Seminare sowie Bera­          für Wirtschaft und Energie laden am
tungs­termine und Sprechtage an.         8. Oktober zur Regionalkonferenz in
Alle Termine für Oktober bis Anfang      Chemnitz ein.

                                                                                                                                     35
November auf einen Blick.
                          Seite 34                                  Seite 35

Aus- und Weiterbildung

IHK-Weiterbildungs-                      Förderprogramm
programm                                 Meisterbonus – 1000 Euro
                                         vom Freistaat
Gute Aufstiegschancen haben Teil-
nehmer von IHK-Weiterbildungen.          Mit dem Meisterbonus soll für Ar­beit­
Wir bieten an unseren IHK-Standorten     nehmer ein Anreiz geschaffen werden,
eine große Auswahl von Weiterbil-        sich beruflich weiterzubilden.
dungsveranstaltungen an.
                          Seite 38                                  Seite 41                                                         41
                                                                                         Arbeitnehmer werden in puncto Weiterbildung
                                                                                         unterstützt. Foto: Photographee.eu, Fotolia

Unsere IHK-Standorte                                                     Chemnitz
                                                                         Straße der Nationen 25
                                                                                                           Annaberg-Buchholz
                                                                                                           Geyersdorfer Straße 9a
                                                                         Tel. 0371/6900-0                  Tel. 03733/1304-0

                                          Freiberg                       Plauen                            Zwickau
                                          Halsbrücker Straße 34          Friedensstraße 32                 Äuß. Schneeberger Str. 34
                                          Tel. 03731/79865-0             Tel. 03741/214-0                  Tel. 0375/814-0
Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
6                                               Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Namen und Nachrichten

Innovations-Hub im Vogtland gegründet
Die Zukunft im Vogtland gemeinsam neu gestalten – nicht mehr und nicht we-
niger haben sich Unternehmer und Wissenschaftler aus dem Vogtland mit der
Initiierung der VIN Vogtland Innovations Hub GmbH zum Ziel gesetzt. Das Hub
versteht sich dabei als eine Co-Working-, Gründer- und Kooperationsplattform.
Nicht warten, sondern tun – so die Devise der Gesellschafter Peter Völkner, Anja
Völkner, Prof. Dr. Lutz Neumann und Dr. Jörg Förster. Durch das Vernetzen von Un-
ternehmen, auch durch gemeinsame Projekte und Workshops, soll die Interaktion
von Firmen im Vogtland untereinander und mit Bildungs- und Forschungseinrich-
tungen befördert werden.
„Wir möchten den Aufbau und die Fortentwicklung innovativer Unternehmen
unterstützen, was letztendlich dazu dient, das Vogtland mit der Schaffung an-
                                                                                                 Zur Eröffnungsveranstaltung des Hubs. Foto: Bernd Erdmann
spruchsvoller Betätigungsfelder attraktiv für junge Menschen zu machen und
diese in der Region zu halten“, begründet Daniel Förster, Geschäftsführer der
VIN Hub GmbH, die Initiative. Die Netzwerker befinden sich in den ehemaligen                     der Netzwerkpartner effektiv voran zu bringen“, so Daniel Förster. Die Wissen-
Räumen der Berufsakademie in der Plauener Melanchthonstraße 1/3.                                 schaftler und Unternehmer im Netzwerk stehen dabei als fachliche Begleiter und
                                                                                                 Wissensvermittler zur Verfügung. Regionalität, Lebensmitteltechnologie, Handel-
Unternehmen können dort gut ausgestattete Räume anmieten. „Wir bieten inno-                      und Versandlogistik, Ressourcenschonung, Energieeffizienz und digitaler Wissen-
vativen Köpfen eine offene, kommunikative und produktive Arbeitsumgebung an,                     stransfer sind die geplanten Kernfelder des Hubs.
mit dem Ziel, Startups und Projekte durch das Zusammenführen des Knowhows                        www.vin-hub.de                                                   Daniela Seidel

TRAUMFIRMA-Award für Chemnitzer Unternehmen
                                                                    Der TRAUMFIRMA-Award wird an Unternehmen                     möglichkeiten. Daneben wird der Gesamteindruck
                                                                    verliehen, die sich durch eine besonders mitarbeiter-        der Firma vor Ort, Sozialleistungen, Ausbildung,
                                                                    freundliche und wertschätzende Unternehmenskul-              Arbeitszeitregelung, Leitsätze und soziales Engage-
                                                                    tur auszeichnen. Er basiert im Wesentlichen auf einer        ment bewertet.
                                                                    absolut anonymen Mitarbeiterbefragung. Die da-
                                                                    durch sehr ehrliche Bewertung der Mitarbeiter spie-          Der Weg zur Traumfirma führt über einen Fragebo-
                                                                    gelt die Realität im Unternehmen am besten wider.            gen mit 21 Fragen und Aussagen in Bereichen wie
                                                                    Das heißt, die kollektive Beurteilung der Mitarbeiter        Kommunikation und Zusammenarbeit, Zufriedenheit
                                                                    entscheidet überwiegend, ob sie in einer Traumfirma          am Arbeitsplatz, Lob und Anerkennung, Stress sowie
                                                                    arbeiten. μ-Tec hat als erste Firma in Sachsen die Vor-      Weiterbildungsmöglichkeiten. Firmen, die auf der
                                                                    aussetzungen zum Erhalt des TRAUMFIRMA-Awards                Zufriedenheitsskala 75 Prozent und mehr erreichen,
                                                                    für zwei Jahre erfüllt. Die Kriterien der Mitarbeiter-       werden mit dem Traumfirma-Award ausgezeichnet.
                                                                    befragung sind u.a.: Kommunikation und Zusam-                Mehr als 90 Prozent seien nicht schaffbar, sagt der
Georg Paulus (Traumfirma), Katharina Klink, Michael Klink           menarbeit, Arbeitsplatzsituation, die Bewertung der          Initiator des Preises, Georg Paulus. Die besten Firmen
(Ge­schäftsführer µ-Tec), Heribert Quast (Geschäftsführer µ-Tec),
Gabriele Quast, Ralf Dürrwächter (Verband Deutscher Werkzeug-
                                                                    Führungskräfte, Mitarbeiter, Kollegen, Lob und An-           erreichen über 80 Prozent.
und Formenbauer e.V.) (v.l.n.r.). Foto: Toni Söll                   erkennung, Stress, Bezahlung und Weiterbildungs-                                               www.traumfirma.de

VW-Werk wird E-Werk
Beim Umbau zum reinen E-Standort drückt das Volkswagen Werk Zwickau auf                          tikhalle können bis zu 15 LKW parallel be- und entladen werden. Mit Erweiterung
die Tube: Drei Bauprojekte von zentraler Bedeutung eröffnete der Automobilher-                   des Presswerks ist ab 2021 die Fertigung aller Pressteile für E-Fahrzeuge vor Ort
steller Mitte August offiziell: Für das neue Hochregallager, eine neue Logistikhalle             möglich. Das reduziert Kosten und Lieferverkehr.
und die Erweiterung des Presswerkes investiert Volkswagen 115 Millionen Euro.
                                                                                                 Der Produktionsstart des VW Golf ID.3 ist für Ende dieses Jahres geplant. Bis
Die drei Bauprojekte tragen zur Erhöhung der maximalen Produktionskapazität                      2021 will das Werk komplett auf die E-Fahrzeug-Fertigung umstellen. In Zwickau
auf 1.500 Fahrzeuge/Tag ab 2021 bei. Das neue Hochregallager nimmt nach Fer-                     werden dann jährlich bis zu 330.000 E-Modelle vom Band laufen. Insgesamt
tigstellung in elf Ebenen bis zu 600 PKW-Karosserien auf und ist mit 40 Metern                   investiert Volkswagen rund 1,2 Milliarden Euro in die Transformation des Stand-
Höhe das höchste Gebäude im Werk. In der 13.000 Quadratmeter großen Logis-                       ortes.                                                      Kathrin Buschmann
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Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Namen und Nachrichten                                                    7

Reichenbach hat erstmals City-Manager
Mit ihrer gewachsenen kleinteiligen Struktur verfügt die Innenstadt im vogtlän-
dischen Reichenbach über viel Potenzial. Seit April hat die Kommunalverwaltung
die Agentur Realitätsverlust – Marketing und Event mit dem City-Management
beauftragt. Severin Zähringer und sein Geschäftspartner Robert Seidel stellen
sich den Aufgaben mit viel Elan. Eine eigene Marke wurde bereits entwickelt. Die
Manager sehen sich als kommunikative Stelle in der Innenstadt: „Citymarketing
lebt von Zusammenarbeit. Deswegen ist es uns wichtig, zunächst herauszufinden,
welche Anforderungen die innerstädtischen Händler und Dienstleister haben“,
betont Severin Zähringer. Eine Befragung, die an 90 Gewerbetreibende gerichtet
wurde, vermittelt ein Bild der aktuellen Lage, der Ansprüche und Wünsche der Ge-
schäftsinhaber. Die Befragungsergebnisse sollen mit den Ideen der Kreativköpfe        Robert Seidel (l.) und Severin Zähringer. Foto: Franziska Barth
verknüpft werden. Es geht darum, die City in ihren Besonderheiten zu profilieren,
Aktionen zur Belebung zu starten und den Handel als Frequenzbringer zu stärken.       Im Juni wurde von Stadtverwaltungsmitarbeitern eine Passantenfrequenzzählung
Die Herausforderung besteht für die City-Manager darin, die Innenstadt für Inves-     an drei Standorten durchgeführt, die die Bewegungsmuster der Citybesucher
toren attraktiv zu machen. Wie in anderen Klein- und Mittelstädten sind auch in       zeigt. „Wie schaffen wir es, dass Kunden von der stark frequentierten Marktstra-
Reichenbach Leerstände von Geschäftsimmobilien zu verzeichnen. „Als Grund-            ße für Besorgungen auch die Zwickauer Straße und die Zenkergasse aufsuchen?
lage zur Investorenansprache haben wir Vermieterstammblätter erstellt“, erläu-        Mit welchen Anreizen leiten wir die Besucher auch in die schönen, aber zu wenig
tert Robert Seidel eine Maßnahme, um die freien Geschäftseinheiten zu füllen.         frequentierten Bereiche? Das sind die Fragen, auf die wir gemeinsam mit der
In einem Vermieterstammblatt werden die leerstehenden Gewerbeeinheiten samt           Stadtverwaltung Lösungen suchen“, fasst Zähringer die Herausforderungen zu-
Ausstattung und Angebot dargelegt.                                                    sammen.                                                           Daniela Seidel

                                                                                                                                                            ANZEIGE

Netzwerkplattform
geht in die 14. Runde
Am 16. Oktober ist es wieder soweit: die Kooperationsbörse geht in die nunmehr
14. Runde.
Auch in diesem Jahr lädt die IHK-Regionalkammer Erzgebirge gemeinsam mit
dem Regionalmanagement Erzgebirge und dem Erzgebirgskreis nach Stollberg
ein. Dort haben Unternehmer und Fachbesucher wieder die Gelegenheit, sich von
der Vielfalt und Innovationskraft des Wirtschaftsstandortes Erzgebirge zu über-
zeugen. Sowohl Aussteller als auch Gäste können innerhalb von wenigen Stunden
zahlreiche Kontakte zu Unternehmen unterschiedlicher Branchen knüpfen und so-
mit starke Partner aus der Region gewinnen.
Die Kooperationsbörse hat sich zu einer einzigartigen Netzwerkplattform in Sach-
sen entwickelt, die auch Geschäftsleute weitab der Kreisgrenzen in das Erzgebirge
lockt. Nicht nur die steigenden Besucherzahlen, sondern auch die jährlich wach-
sende Anzahl an Ausstelleranfragen sprechen für den Erfolg des Formates.

In diesem Jahr präsentieren sich 114 Aussteller mit einem breiten Leistungsan-
gebot von Metallverarbeitung und Maschinenbau, Elektrotechnik und Elektronik,
Kunststoffverarbeitung und Holzbearbeitung bis hin zur Kartonagenfertigung. Mit
dabei sind außerdem produktionsnahe Dienstleister sowie Forschungs- und Ent-
wicklungspartner der Industrie. Einen Überblick über die ausstellenden Firmen
bietet die IHK auf ihrer Homepage www.chemnitz.ihk24.de unter der Such-Nr.
1911558.
Interessierte Fachbesucher sind herzlich eingeladen, die Firmenpräsentation in der
Dreifeldsporthalle am Carl-von-Bach-Gymnasium in der Uhlmannstraße, in Stoll-
berg von 10 bis 15 Uhr zu nutzen. Der Eintritt ist für Besucher kostenfrei und ohne
Anmeldung möglich.                                                   Dagmar Meyer
Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
8                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Namen und Nachrichten

Vom Onlineshop zur Schaumanufaktur
                                                                 Der Striegistaler Unternehmer, Daniel Zimmermann, sichert hat und die nun wieder im Sortiment erhältlich
                                                                 feierte am 2. August das zehnjährige Firmenjubiläum. ist. Neben Seifen können im Hofladen auch weitere
                                                                                                                      Produkte aus dem Striegistal wie z. B. die Obstbrände
                                                                 Das Unternehmen war einst als reiner Onlineshop der Feinbrandmanufaktur Brabandt gekauft werden.
                                                                 gestartet und ist mittlerweile ein Groß- und Einzel- Dies gehört zur Strategie des Unternehmers, der auch
                                                                 handel mit angeschlossener Seifenmanufaktur. In der das Netzwerk „Striegistal.Jetzt“ aufgebaut hat und
                                                                 bisherigen Unternehmensgeschichte kann der Inha- sich dafür einsetzt, Standortmarketing der lokalen
                                                                 ber auf viele verschiedene Projekte zurückblicken, Unternehmen zu bündeln.
                                                                 die zu einem stabilen Wachstum führten und die
                                                                 Seifenmanufaktur „Frische Erleben“ über die Land- Die IHK Chemnitz gratuliert zum Firmenjubiläum und
                                                                 kreisgrenzen immer bekannter machten. Dazu gehört wünscht weiterhin gute Ideen für erlebnisreichen Ein-
                                                                 die Entwicklung der Eigenmarke „Striegistaler Natur- zelhandel im ländlichen Raum.
                                                                 seife“ sowie die Wiederbelebung der alten Döbelner                                        Dr. Cindy Krause
Foto: Mario von Oculario                                         Kosmetik-Marke „Decenta“, deren Rechte er sich ge-

Namensgeber Carl Hahn gewürdigt
Seit zehn Jahren tragen die 16 internationalen Schu-             Chemnitz zu neuem Leben verhalf, engagiert sich seit
len des Bildungsträgers Saxony International School              Jahren für eine neue Qualität frühkindlicher Bildung.
(SIS) den Zusatz „Carl Hahn“. Im Schulverbund, wo                Für Carl Hahn ist Wissens- und Spracherwerb eine
fächerübergreifend, fremdsprachen- und wirtschafts-              Antwort auf die radikalen globalen Umwälzungen,
orientiert unterrichtet wird, Weltoffenheit und inter-           auf die Welt von Morgen. Als Namensgeber und Mit-
kulturelle Kompetenzen vermittelt werden, lernen                 glied im wissenschaftlichen Beirat der SIS engagiert
derzeit 4.500 Kinder und Jugendliche in Kindertages-             er sich für die Vernetzung von Bildung, Wirtschaft,
stätten, Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien.                Wissenschaft, Politik und Forschung sowie die Gewin-
                                                                 nung von Förderern, um heranwachsende Menschen
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen                bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten.
Prof. Dr. Carl H. Hahn verkörpert wie kaum ein ande-             Rüdiger School, Geschäftsführer Saxony International
rer die Werte des Bildungsträgers. Der 1926 in Chem-             School – Carl Hahn, dankte dem Namensgeber zum
nitz geborene Automobilmanager, der nach der Wen-                10-Jährigen innig für Unterstützung und Inspiration.
de den Automobilproduktionsstätten in Zwickau und                                                 Kathrin Buschmann Prof. Dr. Carl H. Hahn. Foto: Büro Carl Hahn

                                                                 Vom Erzgebirge aufs Kreuzfahrtschiff
                                                                 Auf den ersten Blick haben AIDA Cruises, der Benet-       tragsbezogen für Kunden aus Deutschland und der
                                                                 ton Store in Riga oder der Aquapark Wroclaw wenig         Welt. Seit 2009 hat sich das Unternehmen auch im
                                                                 gemeinsam. Aber wenn man genauer hinschaut,               Schiffsinnenausbau etablieren können. Treppen, Ge-
                                                                 entdeckt man in allen einen Hauch von Erzgebirge,         länder, Design-Lichtleisten oder Barhocker aus dem
                                                                 nämlich in Form von Stahl- und Edelstahlarbeiten der      Erzgebirge zieren inzwischen mehrere namenhafte
                                                                 Firma Lindner Metall.                                     Kreuzfahrtschiffe.

                                                                 Das Unternehmen aus Walthersdorf ist seit über 20         Die Geschäfte führt Firmengründer Jens Lindner ge-
                                                                 Jahren Ansprechpartner rund um die Entwicklung,           meinsam mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen.
                                                                 Herstellung und Montage von Elementen aus Stahl           Lindner Metall ist quasi ein Familienbetrieb, wie er im
                                                                 und Edelstahl. Schwimmbadausstattungen, Möbel-            Buche steht. Heute ist er außerdem Arbeitgeber für
                                                                 elemente sowie Schweißkonstruktionen gehören zum          etwa 40 Mitarbeiter.
                                                                 Angebotsportfolio, das Hauptaugenmerk liegt dabei                                                   Janine Nicke
Firmengründer Jens Lindner (Mitte) freut sich gemeinsam mit
seinen Söhnen Steve (l.) und Daniel (r.) über die Ehrenurkunde   auf der Produktion und dem Vertrieb von Treppen
der IHK. Foto: IHK                                               und Geländern. Gefertigt wird fast ausschließlich auf-
Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Namen und Nachrichten                                                                  9

20 Jahre Sächsischer			                                                          100 Jahre HSK
Industrieservice Scholz (SIS)                                                    Hugo Stiehl GmbH
Am letzten Augustwochenende feierte die Firma SIS ihr zwanzigjähriges Fir-       Als innovativer Hersteller in der kunststoffverarbeitenden Industrie ist die HSK
menjubiläum mit Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Freunden am Standort         Hugo Stiehl GmbH aus dem erzgebirgischen Crottendorf in aller Welt bekannt.
in Neukirchen/Pleiße. Seit der Gründung im Jahr 1999 ist das Unternehmen         Begonnen hat alles vor 100 Jahren, als Robert Hugo Stiehl am 1. Oktober 1919
deutschlandweit ein zuverlässiger Partner bei Kesselreinigung, Demontagen und    ein Gewerbe zur Herstellung von Kleinkartonagen anmeldete. Was zunächst als
Verschrottung von Industrieanlagen sowie Pulverbeschichtung. Die Firmengruppe    Handwerksbetrieb im heimischen Wohnzimmer begann, wuchs über die Jahre ste-
ist in den Jahren seit der Gründung stetig gewachsen und beschäftigt heute 30    tig, sodass im Laufe der Zeit mehrere Fertigungsgebäude errichtet wurden. Man
Mitarbeiter. Die IHK gratuliert zum Jubiläum Geschäftsführer Mario Scholz und    spezialisierte sich zunehmend auf die Holzverarbeitung, erbaute ein Sägewerk
Tochter Tina.                                                  Thomas Hüttner    und produzierte unter anderem Konfektionsspritzen und Sargfüße.
                                                                                 Nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete sich die Beschaffung der benötigten Roh-
                                                                                 stoffe und Betriebsmittel immer schwieriger bis regelrecht unmöglich. Paul Stiehl
                                                                                 machte aus der Not eine Tugend und beschloss, die bisher aus Holz gefertigten
                                                                                 Teile künftig aus Duroplast herzustellen. Mit dem typisch erzgebirgischen Erfin-
                                                                                 dergeist ging er ans Werk und entwickelte aufgrund der Rohstoffknappheit seine
                                                                                 eigene Pressmasse aus Holzmehl und Harzen.
                                                                                 In den 1960ern stieg das Unternehmen in die Thermoplastverarbeitung ein, wel-
                                                                                 che auch heute noch das Hauptgeschäftsfeld der Hugo Stiehl GmbH ist. In den
                                                                                 Folgejahren kam es zur Enteignung durch die Behörden der DDR, später folgte der
                                                                                 Zusammenschluss aller kunststoffverarbeitenden Unternehmen der Region zum
                                                                                 VEB Plasta.
                                                                                 Erst mit der Wende ergab sich die Möglichkeit, das Unternehmen zu reprivatisie-
                                                                                 ren – eine Chance, die Gotthold Heß und Jürgen Burkert nutzten. Im Jahr 1990
Foto: IHK                                                                        wagten sie mit der Gründung der Hugo Stiehl GmbH in der vierten Generation den
                                                                                 Neuanfang. Die Zeiten waren schwierig, der Markt änderte sich, aber der Erfin-
                                                                                 dergeist blieb. So konnte sich das Unternehmen durch technischen Fortschritt, die
    IHK gratuliert:                  Kunsthandwerk Liebig, Inhaber Arndt
                                     Liebig, Zwickau zum 100-jährigen Fir-
                                                                                 Einführung neuer Produkte und Technologien sowie den unermüdlichen Einsatz
                                                                                 der beiden Gründer am Markt behaupten.
                                     menjubiläum, Gasthaus „Zur Schach-
                                                                                 Heute werden neben Produkten für Garten, Haushalt und Büro auch technische
                                     terbud“, Inhaber Thomas Herberger,
                                                                                 Teile für die Automobilindustrie, Elektrotechnik, Medizintechnik und weitere Be-
                                     Kurort Oberwiesenthal zum 25-jähri-
                                                                                 reiche produziert. Geliefert wird nicht nur nach Deutschland, sondern rund um
                                     gen Firmenjubiläum, Jan Übelhauser,
                                     Chemnitz zum 25-jährigen Firmenju-          den Globus.
                                     biläum, SIS Scholz, Neukirchen zum          Nachdem Gotthold Heß 2010 bei einem Autounfall tödlich verunglückte, führen
                                     20-jährigen Firmenjubiläum, Hegewald        seine beiden Kinder Katrin Viertel und Peter Heß den Betrieb bis heute gemeinsam
    Medizinprodukte GmbH, Lichtenberg zum 20-jährigen Firmenjubiläum,            mit Jürgen Burkert.
    Genuss-Welt Richter, Inhaber André Richter, Zwickau zum 15-jährigen Fir-     Im Jahr 2019 können alle zusammen stolz auf die 100-jährige Firmengeschichte
    menjubiläum                                                                  zurückblicken, die exemplarisch zeigt, wie Tradition und Innovation im Erzgebirge
                                                 Herzlichen Glückwunsch!         Hand in Hand gehen. Die IHK Chemnitz gratuliert ganz herzlich zu diesem Mei-
                                                                                 lenstein.                                                            Janine Nicke

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   (Nr. 72003)                           aktuellen und themenspezifi-
                                         schen Informationen.
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Wirtschaftsfaktor Freizeit S. 10 - Regionalkonferenz "GO!" in Chemnitz Helfen Sie uns noch besser zu werden - IHK24
10                                                       Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Inhalt

Konzert „Classics unter Sternen” auf dem Zwickauer Hauptmarkt. Foto: K. Schmidt

Wirtschaftsfaktor Freizeit
Erlebnisse für Hunderttausende

Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Wirtschaftsfaktor Freizeit              11

                                    Achterbahn fahren, ins Kino gehen, ein Konzert besu-
                                    chen – es gibt wahrlich unangenehmere Aufträge als
                                    den, einen Text über die Freizeitwirtschaft zu schrei­
                                    ben. Die Branche sorgt über den Spaß hinaus für tou-
                                    ristische Anziehungskraft und Arbeitsplätze – und hat
                                    damit auch Kraft als regionaler Wirtschaftsfaktor.

Freizeitwirtschaft – darunter kann man sich erst einmal       man einen Touristen anziehen will, muss man ihm ja et-
viel vorstellen. Freizeitparks gehören natürlich dazu,        was bieten.“ Aktuell erstellt dwif-consulting eine Studie
ebenso wie Sportstätten, wo man sich selbst betätigt          für die sächsischen Industrie- und Handelskammern –
oder „nur“ den Profis bei der Arbeit zuschaut. Auch Mu-       das Ergebnis für den Kammerbezirk der IHK Chemnitz
seen sind Teil der Freizeitwirtschaft, Stadthallen, Theater   soll im Herbst bekanntgegeben werden: „Wir erstellen
oder Veranstalter. Dr. Manfred Zeiner gilt als einer der      zunächst eine grundlegende Datenbank über die freizeit-
gründlichsten Kenner der wirtschaftlichen Aspekte der         wirtschaftlichen Akteure. Wir fragen nach Besucherzah-
Freizeit. Er steht der Tourismusberatung des Deutschen        len, Herkunft oder Altersstruktur der Besucher.“ Damit
Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenver-       lässt sich nicht nur darstellen, wie viele Gäste unter-
kehr – kurz: dwif – in München als Geschäftsführer vor.       schiedliche Veranstalter und Institutionen anziehen, son-
„Für den Tourismus ist die Freizeitwirtschaft ein unver-      dern auch, wie viel Geld damit regional generiert wird.
zichtbares Muss“, erklärt er: „Man braucht Museen oder        Zukünftig sollen dann auch regelmäßig Vergleichszahlen
Bäder genauso wie Hotels und Restaurants. Denn wenn           erhoben werden.

                                                              „Wir bringen erst einmal den Stein ins Rollen, um die
                                                              spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen dieses
                                                              Wirtschaftszweigs in der Region kennenzulernen“, er-
                                                              klärt Christoph Neuberg, der als stellvertretender Haupt-
                                                              geschäftsführer der IHK Chemnitz den Bereich leitet.
                                                              Eines dürfte dabei schon heute klar sein:

                                                              Viele Herausforderungen
Dr. Manfred Zeiner, Geschäftsführer                           in der Freizeitwirtschaft
dwif. Foto: dwif
                                                              gleichen denen anderer
                                                              Wirtschaftsbereiche.
12                                                   Titelgeschichte: Wirtschaftsfaktor Freizeit
 12                                                Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Inhalt

Wachstum organisieren

Dass die Freizeitwirtschaft eine Branche ist wie an-    Stadthalle, den Anbau eines Kongresszentrums, um         im Jahr mit 500.000 Besuchern durch. „Bisher liegt
dere auch, ließ sich Ende August erleben. Da gab        Chemnitz auf diesem Markt besser zu positionieren.       der Schwerpunkt im Freizeitbereich – mit Konzerten,
die C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH            Weil die Kostenplanung dafür aufgrund gestiegener        Sport, Festivals und Verbrauchermessen. Der Verant-
bekannt, dass man zwei geplante Veranstaltungen         Baupreise nicht einzuhalten war, wurden die Veran-       wortungsbereich des kommunalen Unternehmens ist
absagen müsse: Ein vorweihnachtliches Sing-Event        staltungspremieren gestrichen: „Dieses Risiko wol-       in den vergangenen Jahren stetig gewachsen – und
im Fußballstadion und ein Genussfestival in der         len wir uns in diesem Jahr nicht zusätzlich aufladen“,   mit ihr das eigene Produktportfolio: Zwischen zehn
Messe Chemnitz sollten erstmalig durchgeführt wer-      so Schulze. Trotzdem wird Chemnitz nicht an Veran-       und 12.000 Gäste lassen sich in den unterschiedli-
den – doch beides fiel dem Rotstift zum Opfer. „Die     staltungsarmut zugrundegehen: Allein die C³ GmbH         chen Locations unterbringen, kleine Seminare eben-
Anlaufkosten sind für uns in diesem Jahr nicht zu be-   führt in den von ihr betriebenen Häusern – neben         so wie große Konzerte. Vor allem letztere haben auch
wältigen“, erklärt Dr. Ralf Schulze, Geschäftsführer    Stadthalle, Messe und Stadion auch das Wasser-           überregionale Anziehungskraft, weiß Ralf Schulze.
der C³ GmbH. Aktuell erhält die Gesellschaft an ei-     schloss Klaffenbach sowie in Zukunft besagtes Car-
nem der von ihr betriebenen Häuser, der Chemnitzer      lowitz Congresscenter – über 800 Veranstaltungen

                                           Wenn Art Garfunkel eines seiner wenigen
                                           Deutschland-Konzerte in Chemnitz gibt,
                                           dann reisen die Menschen auch von weit her an.
                                                                                                                 ... hat er beobachtet. Gleiches gilt für Eigenpro-
                                                                                                                 duktionen im Festivalbereich mit dem „Dark Storm
                                                                                                                 Festival“ am ersten Weihnachtsfeiertag oder dem
                                                                                                                 Hutfestival, das die C³ GmbH seit vergangenem Jahr
                                                                                                                 in der Chemnitzer Innenstadt feiert. Auch Events
                                                                                                                 an der Grenze zwischen Sport und Show sind Pu-
                                                                                                                 blikumsmagneten – von „Emotions on Ice“ über
                                                                                                                 den adventlichen „Supercross“ bis zum „Großen
                                                                                                                 Preis von Sachsen“ im Reitsport. Bei vielen Produk-
                                                                                                                 tionen arbeitet das Unternehmen mit Partnern aus
                                                                                                                 der Region zusammen – die Häuser werden dann zu
                                                                                                                 Gestaltungsräumen für Event-, Konzert- oder Mes-
                                                                                Dr. Ralf Schulze,                seagenturen.
                                                                                Geschäftsführer
                                                                                der C³ GmbH.
                                                                                Foto: Thoralf Lippmann                                         Foto: Toni Kretschmer
Titelgeschichte: Wirtschaftsfaktor Freizeit                                                          13
                                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · Inhalt                                                          13

 Strategisch voranschreiten

 Einer der regelmäßigen C³-Partner ist die Krauß Event GmbH aus Zwickau. Im           dass die Strategie aufgeht. Bei vielen inzwischen traditionsreichen Veranstaltun-
 Jahr 2000 mit der Durchführung des Envia Hallenmasters in Zwickau gestar-            gen verzeichnet Krauß den ersten Generationswechsel. „Dafür muss man auch
 tet, ist das 15-köpfige Unternehmen heute einer der größten und umtriebigsten        die Bereitschaft mitbringen, sich zu verändern“, stellt er fest: Bei allen Formaten
 Veranstalter in der Region. In der Messe Chemnitz betreut das Unternehmen            werde regelmäßig geprüft, was noch funktioniert und wo man an Stellschrauben
 zum Beispiel das Pferdesport-Event, den „Großen Preis von Sachsen“. In Zwickau       zur Verbesserung drehen kann: „Wir wollen in jedem Fall ein tolles Endprodukt
 ist Krauß Event unter anderem für die Schlossweihnacht, die Mercedes Fashion         auf den Platz bringen“, erläutert er. Und: „Aus unserer Sicht ist spürbar, dass gute
 Night, den Betrieb einer Eislaufbahn, die Ausrichtung des Wirtschaftsballs und       Qualität die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Events erhöht. Die Gäste merken,
 des Ärzteballs verantwortlich. Darüber hinaus organisiert das Unternehmen die        was ein gutes Produkt ist.“ Deshalb legt Krauß Event ein besonderes Augenmerk
 Auftritte der Vogtlandphilharmonie bei ihren Classics-Auftritten in Chemnitz und     auf die Rahmenbedingungen – dass der Einlass und der Auslass funktionieren,
 Zwickau und an der Göltzschtalbrücke. Und auch die Produktion der Santiano-          dass genügend Toiletten da sind, dass man in den Pausen nicht zu lang aufs Bier
 Auftritte bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen gehört zum Produktportfolio.     warten muss. Dafür seien die Besucher auch bereit, Geld auszugeben.
 Fragt man Inhaber und Geschäftsführer Matthias Krauß nach jährlichen Besu-
 cherzahlen, kann er nur grob schätzen – aber sechsstellig wird es schon sein.        Das Know-how gibt Krauß Event inzwischen auch weiter – in einer eigens ge-
 Präziser wird er bei der Antwort zum Erfolgsrezept des Unternehmens: „Es ist ein     gründeten Service-Gesellschaft, die für andere Unternehmen und Institutionen
 Dreischritt: im Team gemeinsam eine Idee entwickeln, aus dieser Idee eine Marke      Events vom Kongress bis zur Jubiläumsfeier organisiert.
 formen – und die Marke dann zur Tradition machen“, erläutert er. Dass der Große
 Preis von Sachsen ins 17. Jahr geht, die Classics gar ins 18., ist Ausweis dafür,

               Die Leute wollen etwas in ihrer
                    Stadt erleben, eine schöne
              Veranstaltung sehen, sich schick
               anziehen und am liebsten noch
            Gäste von außerhalb einladen, um
                ihnen stolz zu zeigen, was die
               Region alles zu bieten hat. xx

                                                                                           Matthias Krauß, Geschäftsführer Krauß Event GmbH, und Michael Claus,
                                                                                                            Leiter der Filmnächte Chemnitz. Foto: Toni Kretschmer
Investitionen ermöglichen

 Auch die Filmnächte Chemnitz sind auf Wachstums-         in diesem Jahr bespielt, 72 Filmvorführungen und         Lautstärken erlauben? Und wie bekommt man aus-
 kurs. Zum neunten Mal bespielten sie im Sommer           fünf Konzerte. Bei allen Aktivitäten stehen regionale    reichend Strom auf den Theaterplatz, damit interna-
 2019 zwei Monate lang den Chemnitzer Theater-            Akteure im Vordergrund – sei es beim Aufbau der          tionale Stars wie dieses Jahr John Fogerty technisch
 platz – und erzielten mit 35.000 Besuchern einen         Event-Location, bei der jährlichen Kurzfilmnacht         ausreichend versorgt werden können? „Die Zukunft
 neuen Gästerekord. Organisiert wird das Event von        oder beim in diesem Jahr erstmals durchgeführten         der Filmnächte Chemnitz wird nicht nur von unse-
 der Meisterwerke Neo GmbH aus Dresden: „Dass wir         Tageskino für Kinder und junges Publikum, das ge-        rem Kulturschaffen und der Resonanz unserer Gäste
 keine Chemnitzer Unternehmung sind, führte insbe-        meinsam mit dem Internationalen Festival für Kinder      bestimmt, sondern maßgeblich auch vom politischen
 sondere in den Anfangsjahren zu manchen Vorbehal-        und junges Publikum „Schlingel“ organisiert wurde:       Willen, Kulturengagement abseits der kommunalen
 ten“, weiß Michael Claus, der Festivalleiter der Film-   „Unser Ziel ist es, die Filmnächte zu einer Plattform    Veranstaltungshäuser langfristig und verbindlich
 nächte: „Für uns war das nie ein Thema, wir fühlen       für kulturelle Aktivitäten auszubauen und das Kultur-    zu ermöglichen und zu unterstützen“, sagt Claus.
 uns Chemnitz verbunden. Und es ist uns ein echtes        quartier Theaterplatz mit zu entwickeln“, sagt Claus.    Planungssicherheit sieht er als wesentliche Voraus-
 Herzensanliegen, diesen oft als ,schönsten Platz der     Dass man dabei immer wieder Dinge neu aushan-            setzung, um eigene Investitionen vorantreiben zu
 Stadt‘ bezeichneten Ort kulturell zu beleben. Dabei      deln muss, merkt das Unternehmen Jahr für Jahr:          können. Und die braucht es, um das eigene Veran-
 erfahren wir viel Unterstützung.“ Über 50 Saison-        Was planen die benachbarten Kunstsammlungen              staltungsformat nicht still stehen zu lassen.
 Kräfte werden dafür Jahr für Jahr beschäftigt. Mit       und die Oper? Sind ausreichend „Seltene Ereignisse“
 knapp 80 Veranstaltungen wurde der Theaterplatz          in der Chemnitzer Innenstadt angesetzt, die höhere
14                                                  Titelgeschichte: Wirtschaftsfaktor Freizeit

                                                                                        Fachkräfte finden

                                                                                        Dass man immer wieder etwas Neues bieten muss, weiß auch Lutz
                                                                                        Müller, Geschäftsführer der Freizeitpark Plohn GmbH. Der Park ist mit
                                                                                        über 300.000 Besuchern pro Saison einer der größten seiner Art in den
                                                                                        neuen Bundesländern. Dabei ging alles recht beschaulich los: Arnfried
                                                                                        Völkel, zu DDR-Zeiten Landwirt, Forellen- und Pferdezüchter, eröffnete
                                                                                        eine Fischgaststätte. Weil die Gäste immer wieder durch den nahe-
                                                                                        gelegenen Wald streiften, stellte er ihnen 1996 eine erste Attraktion
                                                                                        dorthin. Schrittweise entstand zunächst ein Märchenwald, dann wuchs
                                                                                        dieser sich auf 33 Hektar zum Freizeitpark Plohn aus – mit sechs Ach-
                                                                                        terbahnen, Wildwasser-Fahrt, Westernstadt und zahllosen Karussells.
                                                                                        30 Millionen Euro wurden inzwischen investiert, im Mai dieses Jahres
                                                                                        öffnete die jüngste Attraktion – die Achterbahn „Dynamite“, die erst-
                                                                                        mals Überkopf-Elemente bietet. Der Typ erlaubt viele Fahrfiguren auf
                                                                                        kleinem Raum – die Fahrt ist entsprechend rasant. Sieben Millionen
Lutz Müller, Geschäftsführer der Freizeitpark Plohn GmbH.
Fotos (2): Ellen Liebner                                                                Euro sind in die Loopings und Schrauben aus Stahl geflossen: „Das
                                                                                        können wir uns natürlich nicht jedes Jahr leisten“, räumt Lutz Müller
                                                                                        ein: „Aber jedes Jahr kleine Veränderungen und Dinge, die man neu
                                                                                        entdecken kann – das will der Besucher.“ Der ist im Freizeitpark Plohn
                                                                                        klar definiert: Vor allem Familien sollen den Park erkunden, ihre An-
                                                                                        fahrt per Auto dauert im Regelfall höchstens zwei Stunden.

                                                                                        „Wir sprechen den sächsischen und thüringischen Raum ebenso an
                                                                                        wie den nordbayerischen und tschechischen. Unsere Gästestruktur hat
                                                                                        sich seit Jahren kaum verändert“, erläutert Müller. Die Preisstruktur
                                                                                        ist dabei eher auf die ostdeutsche Kundschaft ausgerichtet. So zahlt
                                                                                        man keine Park- oder Toilettengebühren neben dem Eintritt, die Dau-
                                                                                        erkarte rechnet sich schon beim dritten Besuch, 12.000 wurden in
                                                                                        dieser Saison verkauft. Mit der Gemeinde arbeitet man gut zusammen,
                                                                                        Genehmigungsverfahren beim Landkreis könnten schneller gehen, fin-
                                                                                        det Müller. Alles in allem könnte er eigentlich glücklich sein. Doch ein
                                                                                        Problem treibt ihn um:

                                                                                     Es ist kaum noch möglich,
                                                                                     Saisonkräfte zu finden.
                                                                                        Für Studierende oder Schüler, eigentlich eine typische Klientel für sol-
                                                                                        che Jobs, ist der Freizeitpark nicht gut genug zu erreichen. Und bei
                                                                                        älteren Kräften ist der Markt ziemlich leergefegt – bis hinter die tsche-
                                                                                        chische Grenze, wie Müller feststellt: „Das ist unsere größte Heraus-
                                                                                        forderung.“ Er versucht gegenzusteuern: Frühere Saisonkräfte bleiben
                                                                                        jetzt das ganze Jahr über im Betrieb – während der Schließzeiten im
                                                                                        Winter kümmern sie sich um Reparaturen oder Neubauten. Das Perso­
                                                                                        nalproblem lässt sich damit aber allenfalls aufschieben. Auch in die-
                                                                                        sem Punkt also ähnelt die Freizeitwirtschaft vielen anderen Branchen
                                                                                        in der Region.
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16                                           Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · IHK aktuell

                                          Neues aus Berlin & Brüssel

Jetzt gegensteuern
Berlin. Angesichts internationaler Handelskonflikte, Unsicherheiten in zentralen
Regionen der Ölversorgung sowie eines noch immer ungelösten Brexits ist es
nach Einschätzung von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben umso
wichtiger, jetzt die Probleme im Inland anzupacken. „Die Unternehmen geraten
am Standort Deutschland wegen der Belastung mit Steuern und Bürokratie
immer mehr unter Druck“, warnt Wansleben. „Während der Durchschnitt der
Steuerbelastung für Unternehmen in den westlichen Industrieländern bei rund
24 Prozent liegt, zahlen Personen- und Kapitalgesellschaften hierzulande rund
30 Prozent Unternehmenssteuern – teilweise sogar noch mehr. Wenn wir hier
nicht gegensteuern, wird die deutsche Wirtschaft bei nachlassender Konjunktur
regelrecht in die Zange genommen.“
                                                      Melanie Vogelbach, DIHK
                                                                                   Foto: GettyImages

                                                       Verwaltung zu langsam in der
                                                       Digitalisierung
                                                       Berlin. Alltägliche Vorgänge wie Genehmigungs-        Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier, Bundes­
                                                       und Antragsprozesse oder Informationspflichten        innenminister Horst Seehofer und Kanzleramtschef
                                                       gegenüber der öffentlichen Hand müssen aus Sicht      Helge Braun hin. Wichtiger Baustein dabei sei
                                                       der Unternehmen durch Digitalisierung optimiert und   das Onlinezugangsgesetz, das der DIHK als einen
                                                       bürokratieärmer gestaltet werden.                     wesentlichen Impuls für die Digitalisierung der
                                                                                                             Verwaltung einschätzt, dessen Umsetzung jedoch zu
                                                       Darauf weist DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin         wünschen übrig lässt.
                                                       Wansleben in einem gleichlautenden Schreiben an                                     Katrin Sobania, DIHK
Foto: GettyImages

Steuerliche Behandlung von Gutscheinen bleibt unverändert
Berlin. Der DIHK hat zusammen mit anderen              Arbeitnehmer neu zu definieren. Der Vorschlag war     können. Stattdessen hätte eine individuelle Ver­
Spitzenverbänden seine Kritik an der geplanten         so eng gefasst, dass u. a. auch Gutscheine, die bei   steuerung beim Arbeitnehmer stattfinden müssen.
steuerlichen Behandlung von Gutscheinen geäußert       mehreren Geschäften eingelöst werden können,          Die Bundesregierung hat nun den Vorschlag des
und erreicht, dass die ursprünglichen Pläne im zu      z. B. auch regionale City-Cards, nicht mehr als       Bundesministeriums für Finanzen in dem weiter zu
beratenden Gesetzentwurf nicht aufgenommen             Sachzuwendung, sondern als Barlohn gelten sollten.    beratenden Gesetzentwurf nicht aufgenommen. So
worden sind. Danach beabsichtigte die Finanz­          Dies hätte zur Folge gehabt, dass Arbeitgeber diese   bleibt es zunächst bei der aktuellen Rechtslage und
verwaltung im aktuellen Jahressteuergesetz 2019        Gutscheine nicht mehr steuerfrei unter die 44 Euro    es erfolgt keine Änderung zum Jahr 2020.
Sachzuwendungen von Arbeitgebern an ihre               Freigrenze an Arbeitnehmer hätten überreichen                                        Daniela Karbe, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · IHK aktuell                                                  17

                                                    IHK in Sachsen

Förderstopp beim Programm „Regionales Wachstum“
Mit Verwunderung haben die sächsischen Industrie- und Handelskammern auf            Unternehmen in ländlichen Gebieten zu werten. Andererseits werden der Erfolg
die Pressemeldung des Freistaates vom 4. September 2019 reagiert, wonach die        und das Bekenntnis des Freistaates, diese Unternehmen weiterhin mit dem
Mittel für das Programm „Regionales Wachstum“ ausgeschöpft sind und ein             Förderprogramm zu unterstützen, durch den Antragsstopp konterkariert. Es
Antragsstopp verfügt wurde. Das Programm war erst im Februar dieses Jahres          sei nicht hinnehmbar, dass die Förderung nach gerade einmal sechs Monaten
mit einer Mittelausstattung von 27 Mio Euro an den Start gegangen. Bereits die      Laufzeit für den Zeitraum bis 2021 unterbrochen wird.
Informationsveranstaltungen zum Programmauftakt machten deutlich, dass die          In einem Schreiben vom 9. September bitten die sächsischen IHKs daher die
Nachfrage das Budget bei Weitem übersteigen würde.                                  Landesregierung, sich dafür einzusetzen, die eingetretene Förderlücke bis 2021
                                                                                    durch entsprechende Umschichtungen im Haushalt zügig zu schließen und den
Das als „kleine GA“ bezeichnete Programm richtete sich gezielt an Unternehmen       betroffenen Unternehmen somit Planungssicherheit zu geben. Insbesondere in
und Branchen, die in der Vergangenheit noch keinen Zugang zur Förderung ihrer       Zeiten des Strukturwandels und neuer Stadt-Land-Diskussionen gelte es, ein
Investitionen für Aufbau oder Erweiterung ihrer Firmen hatten.                      Zeichen für den ländlichen Raum zu setzen.
So sei die Ausschöpfung einerseits zwar als großer Erfolg zur Förderung kleiner                                              Dietmar Richter, Tel. 0371/6900-1220

Sächsische IHKs senden Botschaften nach Berlin
Fachkräftesicherung, Bürokratiebelastung, fort­         Bundesebene beschlossen.Vor dem Hintergrund laden      KONGRESSKULTUR Chemnitz ein, um miteinander
schrei­­­tende Digitalisierung oder internationale      die Sächsischen Industrie- und Handelskammern          in einer Podiumsdiskussion mit den sächsischen
Handelskonflikte – diese und viele andere Fragen        am 29. Oktober die Bundestagsabgeordneten              Bundestagsabgeordneten, moderiert durch Uta
beschäftigen die Unternehmer in Sachsen. Die            und Vertreter der sächsischen Unternehmen              Deckow, über die aktuellen wirtschaftspolitischen
wichtigen Entscheidungen werden jedoch auf der          herzlich in den KRAFTVERKEHR / EVENT- UND              Fragen zu diskutieren.

Sachsen-Netzwerktreffen WASSER INTERNATIONAL
Wasser ist Leben! Dies weltweit zu sichern, erfordert nachhaltige Technologien,     Hintergrund: German Water Partnership e.V. (GWP) ist ein Netzwerk, in dem sich
Know-how, Innovation und Netzwerke, in denen sich internationale                    rund 350 private und öffentliche Unternehmen aus dem Wasserbereich sowie
Zusammenarbeit und Ihr Engagement lohnt!                                            Fachverbände und Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung
                                                                                    zusammengeschlossen haben. Anmeldung bitte an: info@germanwatership.de
Das international aktive Netzwerk German Water Partnership, die sächsischen
Industrie- und Handelskammern und die Stadtentwässerung Dresden laden
zum 1. Sachsen-Netzwerktreffen WASSER INTERNATIONAL am 18. Oktober,
von 17 - 20.30 Uhr, in das Gebäude der Stadtentwässerung Dresden GmbH,
Scharfenberger Str. 152, 01139 Dresden ein. Hochkarätige Gäste aus Politik
und Wirtschaft werden erwartet, darunter Oliver Schenk, Staatsminister der
Sächsischen Staatskanzlei. Auf dem Programm steht neben Kurzvorstellungen
einzelner, international agierender Unternehmen und Institutionen eine
spannende Podiumsdiskussion. Gunda Röstel, Vorstandsvorsitzende von German
Water Partnership, gibt zum Einstieg einen Einblick in die Arbeit des Netzwerkes.
Die Moderation des Abends liegt bei Julia Braune, Geschäftsführerin German
Water Partnership e. V. Die Teilnahme ist kostenlos.                                Foto: smtd, Fotolia
18                                             Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · IHK aktuell

                                        IHK vor Ort
Entwicklung der Chemnitzer Innenstadt diskutiert
Thema der IHK-Regionalversammlung Chemnitz am 26. August unter Leitung
von Regionalversammlungspräsident Gunnar Bertram, Vorstand Volksbank
Chem­nitz eG, war die Entwicklung der Chemnitzer Innenstadt.

Die Regionalversammlungsmitglieder erhielten dazu Informationen aus erster
Hand von Bürgermeister Michael Stötzer, Dezernat Stadtentwicklung und Bau.
Er eröffnete seinen Vortrag mit der Aussage: „Chemnitz hat noch Potenzial für
Stadtentwicklung. Der Wohnungsmarkt im Stadtzentrum ist zu ca. 95 % ausge-
lastet. Jetzt geht es um die Schließung vorhandener Baulücken.“ Danach stellte
er die Bebauungsplanung für folgende Baufelder vor:
•Johanniskarree (Baufeld F 4) und Neue Johannisvorstadt / Karree am Tietz
(Baufeld E 3/E 4);                                                                   Die Regionalversammlung wurde von Regionalpräsident Gunnar Bertram (l.) geleitet. Foto: IHK

•Getreidemarkt/Rosenhof (Baufeld D);
•Umfeld der Stadthalle inklusive Brückenstraße (Baufeld B 7);
•Theaterquartier (J 5)                                                               im Blick behalten werden – wir brauchen den sogenannten Beschleuniger hin zur
Während des Vortrages war immer wieder Raum für Fragen der Regional­                 Straße der Nationen.“
versammlungsmitglieder. Insbesondere zum Umfeld der Stadthalle (Baufeld
B 7) gab es eine lebhafte Diskussion. Jörg Knöfel, Vorsitzender des Einzel­    IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich informierte über den Beitritt
handelsausschusses, machte die Position des Handels deutlich: „Der Handel      der IHK Chemnitz zum KLUB 2025 e. V. und die Entscheidung des Präsidiums der
geht dahin, wo sich die Menschen wohlfühlen. In der Chemnitzer Innenstadt      IHK Chemnitz, den Verein mit 15.000 Euro zu unterstützen.
fehlen bis heute die Frequenzen für Geschäftsansiedlungen. Da muss man         Der Chemnitzer Verein bündelt das vielfältige Engagement der regionalen
größer und weiter denken.“                                                     Unternehmen und fördert das Zusammenspiel von Wirtschaft und Kultur in
                                                                               der Region. Die Zahl 2025 steht für die Unterstützung der Wirtschaft bei der
Regionalpräsident Bertram gab Michael Stötzer mit auf den Weg: „Wir benöti- Bewerbung der Stadt Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025.
gen eine handelsspezifische Strategie für die Innenstadt. Das Baufeld B 7 muss                                                               Marion Fiedler

Technologiestammtisch: unter die Oberfläche geschaut
Bei Untersuchungen zu produktionsbegleitender Qualitätssicherung und anderen         elektronenmikroskopische Untersuchungen), aber auch mit Prüfmethoden wie
Fragestellungen kann die Westsächsische Hochschule Zwickau ein interessanter         z.B. Radiographie oder Ultraschallprüfung.
Partner für die Wirtschaft sein. Zum Technologiestammtisch „Oberflächentechnik
ganz praktisch“ am 15. August beeindruckte das Institut für Produktionstechnik       Darüber hinaus können Unternehmer vom fachspezifischen Know-how,
mit einem vielseitigen Dienstleistungsangebot. Eingeladen hatten das BIC             von modern ausgestatteten Laboren der Zwickauer Hochschule sowie von
Zwickau, die IHK Chemnitz und der Transferverbund Saxony5.                           Kompetenzen im Transferverbund Saxony5 auch bei Produktentwicklung bzw.
                                                                                     Neugestaltung von Fertigungsprozessen profitieren.
Eine Vielzahl von Verfahren und Geräten zur Erfassung, Untersuchung und
Modifikation von Oberflächen und Materialien stellte Prof. Dr.-Ing. Silke Mücklich   Eine interessante Präsentation, bemerkte Gert Kehle, Geschäftsführer der
vor: „Meist wenden sich Unternehmer an uns, wenn Bauteile versagen oder              ILKAZELL Isoliertechnik GmbH Zwickau: „Wir fahren Werkstoffe oder Bauteile
Prozesse nicht mehr funktionieren – weil z.B. neue Werkstoffe zum Einsatz            zwecks Prüfung sonst wohin. Und hier ist alles da!“ Die Volksbank Chemnitz
kommen bzw. der Lieferant gewechselt hat.“                                           nutzt den Stammtisch für Information und zum Netzwerken. Tobias Schulze,
Dann begibt sich ihr Team auf Ursachenforschung – mittels mechanisch-                Abteilungsleiter Firmenkunden, betonte: „Wir sind in vielen Branchen unterwegs.
technologischer Werkstoffprüfungen (z.B. Zug- oder Biegeversuche, Härte­             Da ist es gut zu wissen, welche Angebote es vor Ort gibt."
prüfungen), mikroskopischen Verfahren (z.B. lichtmikroskopische und raster­                                                                       Kathrin Buschmann
Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2019 · IHK aktuell                                                             19

Würdigung des Ehrenamtes der Region Plauen
Als regionale Interessenvertreterin der gewerblichen Wirtschaft im Vogtland ist
die Regionalkammer Plauen auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder
besonders stolz. Dies brachte Präsident Hagen Sczepanski in der Regionalver-
sammlung Plauen am 27. August zum Ausdruck.

Als besondere Würdigung des Ehrenamtes nahm er die Verleihung der IHK-Ehren-
nadel in Silber an verdiente und langjährige Mitglieder der Regionalversammlung
vor. In diesem Rahmen wurden Vizepräsidentin Kerstin Knabe (Schubert Compu-
ter Beratung GmbH & Co. KG) sowie die Regionalversammlungsmitglieder Jan
Brumbauer (ECOVIS WWS Steuerberatungsgesellschaft mbH) und Andreas Huster
(Huster Spedition GmbH) für ihren ehrenamtlichen Einsatz in den Gremien der IHK
und ihre sehr wertvolle Netzwerkarbeit – auch in weiteren Gremien der Region – Über die Verleihung der IHK-Ehrennadel in Silber durch Präsident Hagen Sczepanski (r.) freuten sich
für die vogtländische Wirtschaft geehrt.                                        Andreas Huster, Kerstin Knabe und Jan Brumbauer (v.l.n.r.). Foto: IHK

Im Anschluss folgten Informationen zum Gewerbeflächenreport 2019 für den
Vogtlandkreis. IHK-Referent Gerd Andreas stellte die Entwicklung der Gewerbe-             Als Gast der Regionalversammlung wurde Claudia Ott vom Amt für Wirtschaft
flächen seit 1991 und deren aktuellen Gesamtbelegungsgrad vor. Damit wurde                und Bildung, Wirtschaftsförderung des Landkreises begrüßt. Sie gab einen
die Wichtigkeit der weiteren Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen zur           umfassenden Überblick zu den Projekten des Landkreises zur Fachkräftesicherung.
Sicherung der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes            In ihrem Vortrag stellte sie die weitere Zusammenarbeit und Kommunikation
Vogtland anschaulich verdeutlicht.                                                        zwischen Wirtschaftsförderung und den Unternehmen heraus.
                                                                                                                                                         Danny Szendrei

Landesausstellung und IHK-Arbeit: Ziele und Wünsche definiert
110.000 Besucher werden zur 4. Sächsischen Landesausstellung vom 25. April
bis 1. November 2020 allein in Zwickau erwartet. Über die zentrale Schau und
Satelliten-Standorte in Chemnitz, Crimmitschau, Hilbersdorf, Oelsnitz/Erzgebirge
und Freiberg informierte Kurator Thomas Spring Zwickaus Regionalversammlung
am 27. August.

Ein beeindruckendes kulturhistorisches Panorama auf 500 Jahre Industrialisierung
will die Zentralausstellung im Zwickauer AUDI-Bau eröffnen: Wertvolle Kunstwer-
ke, historische Objekte, technische Geräte und spektakuläre Medieninstallationen
laden zum Entdecken, Verstehen und Erleben ein. Einen Blick in die Arbeits- und
Ausbildungswelt von morgen bietet das „Schaufenster der Industrie“ mit Schul-
labor und Experimentierwerkstatt. Für die hochkarätige Präsentation suchen das
Deutsche Hygienemuseum Dresden und die Tourismus Marketing Gesellschaft
Sachsen (TMGS) Partner bzw. Förderer aus der Wirtschaft.                         Regionalpräsident Jens Hertwig (r.) im Gespräch mit Thomas Spring, Kurator der Landesausstellung
                                                                                          2020. Foto: IHK
Auf den Bedeutungsgewinn von Events, Freizeit und Gastronomie für lebendige
Innenstädte verwies Kathrin Stiller, Referatsleiterin Handel/Dienstleistungen. Um
die Standortqualität zu sichern, bringt sich die IHK in Stadtentwicklungs- und            geführter Unternehmen sowie Unterstützung von Hidden Champions adressierte
Einzelhandelskonzepte ein. Darin verpflichten sich Kommunalverwaltungen, Han-             Präsident Jens Hertwig an die IHK-Mitarbeiter. Das Ehrenamt forderte er auf, posi-
delsunternehmen in zentralen Lagen anzusiedeln, Zentren attraktiv zu gestalten,           tive Kräfte zu sammeln, Geschäftsinformationen nicht nur für sich, sondern für die
Erreichbarkeit zu gewährleisten und professionelles Stadtmarketing zu fördern.            Region nutzbar zu machen und Politik in unternehmerische Praxis einzubinden.
Den Wunsch nach neue Formaten, abrechenbaren Zielstellungen, Pflege inhaber­                                                                           Kathrin Buschmann

                                  Weitere Infos zur Landesausstellung: www.boom-sachsen.de
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