Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband

 
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Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes
September 2017 • Jahrgang 69    www.tjv.at
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Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
ZUM GELEIT

Klare Position
des Verbandes!
I n letzter Zeit und vor allem im Ausland ist das Thema in aller Munde: Schall-
  dämpfer oder „Schallmodulator“. Während frühere Vorstöße oft lange als
verpönt bei der Jagd galten, stehen Schalldämpfer europaweit immer häufiger
im Einsatz. Dies auch aus gutem Grund – es geht hier um den Schutz unserer
eigenen Gesundheit! Der Knall bei der Schussabgabe schädigt das Gehör dau-
erhaft. Da sich der Schalldruck seitlich von der Mündung ausbreitet, ist nicht
nur der Schütze selbst, sondern auch sein Begleiter gefährdet. Eine Reduktion
des Schalldruckpegel von 160 auf 120 Dezibel würde dabei für das menschliche
Gehör schon eine Entlastung unter die gesundheitsschädliche Grenze bedeuten.
Der Vorstand des Tiroler Jägerverbandes hat sich daher klar positioniert: Im
Sommer wurde seitens des Vorstandes einstimmig entschieden, sich dafür
einzusetzen, dass allen Besitzern einer Tiroler Jagdkarte der Weg zur Nutzung
eines Schalldämpfers geebnet wird.
Es spricht wenig dagegen, bestehende Technik sinnvoll zu nutzen, um irrever-
siblen Gehörschäden vorzubeugen. Dieser Gehörschutz sollte allen Jägerinnen
und Jägern bei der Jagdausübung, die schließlich im gesetzlichen Interesse liegt,
zuerkannt werden. An einer weidgerechten Jagd sollte dies nichts ändern, im-
merhin wird so gejagt wie bisher – nur eben um ca. 30 Dezibel leiser.
Für Vorfreude ist es allerdings noch zu früh. Laut Österr. Waffengesetz – einem
Bundesgesetz – zählen Schalldämpfer zur Kategorie der verbotenen Waffen,
was Besitz und Führung anbelangt. Daher steht noch offen, wie schnell sich
eine österreichweite Änderung erwirken lässt, die den Gebrauch folglich auch
nach dem Tiroler Jagdrecht zulässt. Wir werden jedenfalls keine Zeit verlieren,
um unsere Position im Sinne der Gesundheit der Tiroler Jägerinnen und Jäger
zu vertreten.                                                                  ❙

                          Weidmannsheil!
                          Anton Larcher
                          Landesjägermeister von Tirol

Foto: Neuner (1)                                                                    JAGD IN TIROL 09
                                                                                                  06 | 2017
                                                                                                       2015   3
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Waldkauz:   Vogel des Jahres 2017    10         16 Waldrapp: Reason for Hope – Die Rückkehr des Waldrapps

                                                                         22 Hirschbrunft: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte …

    3 ZUM GELEIT                                     16 Waldrapp: Reason for Hope – Die Rückkehr         ■ JAGD & GESCHICHTE
                                                        des Waldrapps
    6 FOTO DES MONATS                                22 Hirschbrunft: Ein Bild sagt mehr als             46 Kunst: Der heilige Eustachius
                                                        1000 Worte …                                     48 Nostalgische Fundgrube

    ■ FORSCHUNG & PRAXIS
                                                     ■ WALD & LEBENSRAUM
    08 Drastischer Rückgang bei brütenden
                                                     29 Pflanzenserie: Blau- und Preiselbeere
                                                                                                         ■ INFO & SERVICE
       Vogelarten in der Agrarlandschaft
                                                        (Vaccinium myrtillus L. und V. vitis-idaea L.)   50   Mitteilungen der Geschäftsstelle
    08 Buchenwälder werden Weltnaturerbe
                                                     32 Tiroler MTB-Modell 2.0: Bergwelt Tirol –         51   Jubilare im September 2017
    09 Reviere: Starker Keiler auf Bichlbacher Alm
                                                        Miteinander Erleben                              52   TJV-Akademie
    09 Reviere: Blinde Steingeiß
    09 Reviere: De Weiße                                                                                 56   Aus- und Weiterbildung
                                                     ■ JÄGER & REVIER                                   57   Aus den Bezirken
                                                                                                         59   Veranstaltungen
    ■ WILD & ÖKOLOGIE                               34 Trophäenbearbeitung: Auskochen                   62   Jäger in der Schule
                                                        von Gams und Rehbock                             64   Vereine
    10 Waldkauz: Vogel des Jahres 2017               40 Bergwaldprojekt: Im Einsatz fürs Birkwild        65   Jägerinnen
    15 Schweinepest: Afrikanische Schweinepest       44 Jägerwissen auf dem Prüfstand:                   66   Jagdkultur
       – BMGF setzt Vorsorgemaßnahmen                   Testen Sie Ihr Wissen                            67   Bücherecke

4   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                                    Fotos: Ben Queenborough/shutterstock (1), Waldrappteam (1), Hain (1)
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
INHALT
                                                                                                                          WILD| IMPRESSUM
                                                                                                                                & ÖKOLOGIE

34 Trophäenbearbeitung: Auskochen von Gams und Rehbock

                                                                                      73 Leseprobe: Gezielt manuell fokussieren

                                                                                                        IMPRESSUM
                                                                                                        Herausgeber Medieninhaber (Verleger):
                                                                                                        Tiroler Jägerverband,
                                                                                                        Meinhardstraße 9, 6020 Innsbruck,
                                                                                                        Tel.: 0512-57 10 93, 0800-244 177
                                                                                                        Fax: 0512-57 10 93-15, E-Mail: info@tjv.at

  68 Autotest: Nissan X-Trail                                                                           Schriftleitung: Mag. Martin Schwärzler (TJV)
                                                                                                        Layout: Evelyn Schreder (Bezirksblätter)
  70 Kulinarium: Gulasch vom Hirschnacken
     mit Zwetschken, Speck und Nüssen                                                                   Hersteller und Anzeigenverwaltung:
                                                                                                        Bezirksblätter Tirol GmbH, Eduard-Bodem-Gasse 6,
                                                                                                        6020 Innsbruck, Tel.: 0512-320 4111,
                                                           Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes
                                                           September 2017 • Jahrgang 69   www.tjv.at
                                                                                                        Fax: 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com
  ■ JAGDHUNDE                                                                                          Redaktion:
                                                                                                        TJV (Martin Schwärzler, Martina Just,
  71 Vereine                                                                                            Christine Lettl, Miriam Traube, Anja Waldburger),
  72 Jagdhundetage                                                                                      Bezirksblätter Tirol
  73 Leseprobe: Gezielt manuell fokussieren                                                             Produktion, Bildbearbeitung: Evelyn Schreder
                                                                                                        „Jagd in Tirol” wird an alle Mitglieder des Tiroler Jägerver-
                                                                                                        bandes kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift,
                                                                                                        welche die behördlichen Kundmachungen und Verlaut-
  ■ HUMORVOLLES                                                                                        barungen zu veröffentlichen hat und zusätzlich über grund-
                                                                                                        sätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet
  80 Klavinius                                                                                          des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert. „Jagd
                                                                                                        in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist
                                                                                                        der 10. des Vormonats. Für unverlangte Manuskripte und
                                                                                                        Bilder wird keine Verantwortung übernommen. Namentlich
                                              Das Titelbild dieser Ausgabe stammt                       oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbe-
  81 JAGDMARKT-ANZEIGEN                       von Gunther Greßmann.                                     dingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.

  Fotos: Hofer (1), Traube (1)                                                                                                            JAGD IN TIROL 09
                                                                                                                                                        06 | 2017
                                                                                                                                                             2015       5
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
Größtes Nagetier Europas
            Biber sind Ur-Tiroler, die sich seit ca. 1990 langsam ihren Le-
            bensraum von Bayern kommend über den Inn und die Großache
            wieder zurückerobern. Landesweit wurden inzwischen rund 130
            Biberreviere aufgenommen. Biber sind nach der europäischen
            FFH-Richtlinie, nach dem Tiroler Naturschutzgesetz und der Ti-
            roler Naturschutzverordnung geschützte Tiere. Danach ist es ver-
            boten, sie absichtlich zu stören, zu jagen, zu fangen, zu besitzen,
            zu verletzen oder gar zu töten. Es ist deren gesamter Lebensraum
            inklusive der Baue und Dämme geschützt.

            Das Foto des Monats wurde von WM Martin Sprenger
            im Bezirk Reutte aufgenommen.

6   JAGD IN TIROL 09 | 2017
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
SEPTEMBER 2017                         FOTO
                                        WILDDES
                                             & ÖKOLOGIE
                                                MONATS

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  IHR FOTO DES MONATS
  Fotografiebegeisterte Leser der „JAGD IN
  TIROL“ sind eingeladen, ihr „Foto des Monats“
  an die Redaktion (foto@tjv.at) einzusenden.

  Die Aufnahme sollte ein interessantes Motiv aus
  Natur, Wald und Wild, Jagd, Forst oder Revier-
  betreuung abbilden. Eine kurze Erläuterung zur
  Person des Fotografen, dem Aufnahmeort und
  den näheren Umständen der Aufnahme wären
  wünschenswert.

  Als Gewinn winken die Veröffentlichung als
  „Foto des Monats“ samt Erwähnung des Fotografen
  in der JAGD IN TIROL, die Aufnahme in die
  TJV-Bildergalerie sowie ein
  Victorinox HUNTER
  Taschenmesser
  mit TJV-Logo.

  Einsendeschluss:
  07. des Vormonats
  an foto@tjv.at

  Die Bilder sollten eine
  Dateigröße von ca. 5 MB haben.

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                                                    JAGD IN TIROL 09 | 2017   7
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
FORSCHUNG & PRAXIS                    AKTUELLES

    Drastischer Rückgang bei brütenden
    Vogelarten in der Agrarlandschaft
    E   s gibt immer weniger Vögel in Österreich.
        Es verschwinden vor allem jene, die auf
    Feldern oder Wiesen leben – wie das Braun-
                                                                                                       bis 1.500 Brutpaare. Das entspricht einer Ab-
                                                                                                       nahme von 75 bis 80 Prozent. Eine spezielle
                                                                                                       Förderung bewahrt in Tirol noch etwa 425
    kehlchen, der Wiedehopf oder die Feldlerche.                                                       Braunkehlchen-Brutpaare in den Bezirken
    Die Zahl der Brutpaare in landwirtschaft-                                                          Landeck, Imst und Lienz. Trotzdem schwand
    lichen Gebieten ist in den letzten 30 Jahren                                                       gut ein Drittel der Bestände innerhalb der
    um fast ein Drittel gesunken. Laut Beobach-                                                        letzten 15 Jahre. BirdLife Österreich setzt im
    tungen europäischer Ornithologen könnte                                                            Rahmen seiner Arbeit auf Aufklärung und
    das Vogelgezwitscher vor allem in landwirt-                                                        individuelle Beratung der Landwirte. „Dem
    schaftlichen Gebieten bald noch seltener                                                           Braunkehlchen genügt oft schon das Belas-
    werden. Ursprünglich hatte die traditionelle                                                       sen von nicht bewirtschafteten Randstreifen
    Landwirtschaft die Artenvielfalt erhöht. Heu-                                                      als Brachen sowie eine verzögerte Mahd und
    te ist sie in ihrer zunehmend industriell ge-   Etwa ein Drittel der Braunkehlchen-Brutpaare ist   der Verzicht auf Düngung“, erklärt Ornitho-
    prägten Form einer der wichtigsten Gründe       in den letzten 15 Jahren in Tirol verschwunden.    loge Gàbor Wichmann. „Dazu braucht es
    für den Rückgang an Arten.                                                                         aber eine naturverträglichere Agrarpolitik frei
    Das Braunkehlchen galt einst als Charakter-     kehlchen hat die ehemalig gut besetzten            nach dem Motto „öffentliches Geld für öffent-
    vogel und häufiger Brutvogel in der arten-      Brutgebiete weitgehend geräumt und sich            liche Interessen“, so Wichmann weiter. Es sol-
    reichen Kulturlandschaft der Niederungen        auf kleine Restvorkommen zurückgezogen.            len zukünftig jene Landwirte belohnt werden,
    und Hügelländer des Alpenvorlandes bis in       Schätzungen aus dem Jahr 2004 zeigen ei-           die aktiv etwas für die Umwelt und die Natur
    die Bergmähwiesen der Alpen. Heute ist es       nen österreichweiten Bestand von etwa 5.500        – wie etwa für das Braunkehlchen – tun.      ❙
    ein selten gewordener Zaungast. Das Braun-      Brutpaaren. Inzwischen sind es nur noch 950                                                  BirdLife Österreich

    Buchenwälder werden Weltnaturerbe
    Teile von Dürrenstein und Nationalpark Oö. Kalkalpen ab sofort Teil von UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenwälder Europas“

    D   as UNESCO-Welterbekomitee hat
        bei seiner Jahrestagung in Krakau be-
    kanntgegeben, dass der Urwald Rothwald
                                                    schaft (BMLFUW) abgewickelte Zertifizie-
                                                    rungsprozess konnte positiv abgeschlossen
                                                    werden. „Ein großer Erfolg für den österrei-
                                                                                                       pagosinseln oder Südtiroler Dolomiten ein.
                                                                                                       Der Erfolg in Krakau war durch ein enges
                                                                                                       Zusammenwirken der österreichischen De-
    in Niederösterreich sowie Teile des Natio-      chischen Naturschutz – das Prädikat Welt-          legierten des BMLFUW, des Außenmini-
    nalparks Kalkalpen in Oberösterreich ge-        naturerbe zeigt eindrucksvoll, welch einzig-       steriums, des Bundeskanzleramts, der Ös-
    meinsam mit anderen europäischen Wäl-           artige Naturschätze wir in unserem Land            terreichischen UNESCO-Kommission und
    dern zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte             beheimaten", erklärt Bundesminister An-            der Fachexperten vor Ort möglich.
    Buchenwälder und Buchenurwälder der             drä Rupprechter. Mit dieser Entscheidung           Die UNESCO World Heritage Nominie-
    Karpaten und anderer Regionen Europas“          werden erstmals Schutzgebiete aus Öster-           rung „Primeval Beech Forests of the Car-
    erhoben werden. Der unter Federführung          reich in die Liste der Weltnaturerbestätten        pathians and Other Regions in Europe”
    des Bundesministeriums für Land- und            aufgenommen, sie reihen sich damit in die          wurde im Jänner 2016 vom BMLFUW offi-
    Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt-         Riege von Yellowstone National Park, Gala-         ziell eingereicht. Formal handelt es sich um
                                                                                                       eine Erweiterung eines bereits bestehenden
                                                                                                       Welterbes, das Flächen in der Ukraine, der
                                                                                                       Slowakei und Deutschland umfasst. Insge-
                                                                                                       samt sind elf europäische Staaten mit mehr
                                                                                                       als 60 nominierten Flächen vertreten. Dabei
                                                                                                       stehen die letzten Reste urwaldähnlicher
                                                                                                       oder zumindest sehr alter Buchenwaldbe-
                                                                                                       stände mit geringen Spuren menschlicher
                                                                                                       Eingriffe im Fokus. Die ausgewählten Ge-
                                                                                                       biete variieren stark in ihrer Größe, insge-
                                                                                                       samt sind es ca. 61.000 Hektar.            ❙
                                                                                                                  Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,
                                                                                                                                    Umwelt und Wasserwirtschaft

8   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                                                        Fotos: Dvorak (1), BMLFUW Fuchs (1)
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
REVIERE        FORSCHUNG & PRAXIS

                                                                                                                                                            ÖKOLOGIE

Starker Keiler auf Bichlbacher Alm                                                                                              Blinde Steingeiß

                      Seit mehreren Jahren hielt sich der Keiler
                       jeweils während der Sommermonate im                                                                      Am 18. Juli 2017 wurde von Bergstei-
                               Bereich der Bichlbacher Alm auf.
                                                                                                                                gern in den Stubaier Alpen am Habicht
                                                                                                                                auf ca. 2.800 m eine blinde Steingeiß im

A    m Abend des 24. Juni 2017 wurde in
     der Genossenschaftsjagd Bichlbach von
Revierjäger Patrick Mott von der gegenü-
                                                                                                                                Fels entdeckt und fotografiert. Die in-
                                                                                                                                fektiöse Keratokonjunktivitis (IKK) ist
                                                                                                                                eine bei Gams- und Steinwild seuchen-
berliegenden Talseite aus ein schon länger                                                                                      haft auftretende Augenerkrankung, wel-
bestätigter Keiler beim Durchqueren einer                                                                                       che teilweise durch die komplette Er-
Rinne beobachtet. Er verständigte seinen                           fenlänge misst links 26,3 und rechts 25,9 cm,                blindung zum Tod führen kann. Wich-
Jagdkollegen Bernhard Nagele, der sich                             das Gewicht hingegen ist eher gering mit                     tig zu wissen ist jedoch, dass die Tiere
sofort auf den Weg machte und unterhalb                            aufgebrochen 65 kg. Dies ist vermutlich auf                  die Krankheit ausheilen können und
eines möglichen Wechsels ansaß. Um 21.00                           sein Alter und die harten Lebensbedingun-                    es daher bei Auftreten eines Seuchen-
Uhr konnte er den Keiler in einer Lücke                            gen in einem Bergrevier zurückzuführen.                      zuges oberste Priorität haben sollte, das
einer Fichtendickung ausmachen und erle-                           Trotz oftmaligem Ansitz der heimischen                       Gebiet weiträumig zu beruhigen, um
gen. Der Keiler, der sich schon über mehrere                       Jäger konnte dieser heimliche Einzelgänger                   die Tiere nicht zusätzlichem Stress und
Jahre während der Sommermonate immer                               jahrelang nicht erlegt werden. Sein Winter-                  dadurch bedingtem Tod durch z. B. Ab-
wieder im Bereich der Bichlbacher Alm auf-                         einstand war nicht bekannt.                ❙                sturz auszusetzen.                     ❙
hielt, entpuppte sich als kapital. Seine Waf-                                                                    Otto Wechner                                         MT/TM

    De Weiße
    An Pendling drom leb scho longe Zeit a Viech, des mi gonz besondas gfreid.
    Wia i si as easchte moi gsechn hu, hu i gmoand, a Schafe steht do a da Wond hi dru.
    A Schafe, na wo gibs denn dossn, amend a Goas om a da Wond da nossn.
    Hea an Spektiv, etz stands kod guad, des is jo a Gams do an Morgnruad.
    2010 is gwen, i woas genau, wia is an Jogdpächta fazöd hu und seina Frau.
    S´Jahr drauf hui noa as easchte Foto damocht, noa hom oft onane Jaga a nimma glocht.
    Schneeweiß is gwen mid ruade Liachda, a da Nocht wennst des sigsd, no firchsda.
    Mid de Johr sand ofd de Foto scho bessa wuan, si wead a scho gfleckat hint und fuan.
    Jeds Fruahjahr gfrei i mi aufs nei, obs ebba heia hod a Kitz dabei?
    Mogs ned, oda kus ned, des is die Frog, weis bis etz oiwei nu koas hod.
    So ren i ia hoid noch so oft i ku, und gfrei mi, boi is wida gsechn hu.
    Hoffentlich bleibs nu long am Leben, i wünschad mas, sie hod mein Segn.
                                                                    Franz Suchan, Aufsichtsjäger Langkampfen 2

Fotos: Nagele (2), Suchan (1), Privat (1)                                                                                                             JAGD IN TIROL 09 | 2017   9
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes - September 2017 Jahrgang 69 www.tjv.at - Tiroler Jägerverband
WILD & ÖKOLOGIE               VOGEL DES JAHRES 2017

     Waldkauz
     Vogel des Jahres 2017
     Einige Krimis kommen ohne seinen Ruf aus, doch sobald sich die Ermittler in den Wald begeben,
     schallt er auch oft durch die heimischen Wohnzimmer: der Ruf des Waldkauzes. Die häufigste
     heimische Eulenart wurde 2017 zum Vogel des Jahres gekürt. Stellvertretend für viele andere
     Höhlenbewohner macht er auf die Bedeutung alter Wälder aufmerksam.

     Autor: Theresa Walter, MSc.

10   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                  Foto: Ondrej Chavatal/shutterstock (1)
VOGEL DES JAHRES 2017               WILD & ÖKOLOGIE

D
        er typische Ruf des Waldkauzes ist
        wohl jedem Jäger und jeder Jägerin
        bestens bekannt. „Huu-hu-huhuhu-
huu“ schallt es vor allem im Herbst durch
den nächtlichen Wald, egal, ob man sich in
der Dämmerung auf einem Hochstand im
Revier am Lech oder nahe Innsbruck befin-
det. Großräumig gesehen kann der Wald-
kauz in Europa von Portugal bis weit in den
Osten Russlands hinein angetroffen wer-
den, aber auch im Süden Finnlands und an
der Südküste der Türkei. Er fehlt in Europa
lediglich in Island und Irland, in allen ande-
ren Ländern nur in den baumarmen Gebie-
ten Nordeuropas und über der Baumgrenze
im Gebirge. Grundsätzlich aber bevorzugt
der im Vergleich zu Uhu und Habichtskauz
eher kleinere Kauz alte Laub- und Misch-                                                                                 Der dämmerungs- und nachtaktive Wald-
wälder; als äußerst anpassungsfähige Art                                                                                 kauz ist die häufigste Eulenart in Öster-
kommt er aber auch häufig in Nadelwäl-                                                                                   reich. Er kann in vielen unterschiedlichen
dern und in der Kulturlandschaft vor. So-                                                                                Lebensräumen beobachtet werden.
gar in einigen Städten kann der Waldkauz
angetroffen werden und reproduziert sich                         Nächtliche Mäusejäger
dort durchaus erfolgreich. In solchen städ-                      Mit einer Flügelspannweite von ca. 90-100      rungsverfügbarkeit die Orte mit den besten
tischen Gebieten brüten die Jäger der Nacht                      cm und einem Gewicht von rund 400 bis          Chancen auf Beute gezielt aufsuchen zu
in alten Alleebäumen, Parkanlagen oder auf                       600 g segelt der Waldkauz als relativ wen-     können. Meist findet die Jagd im Suchflug
Friedhöfen. Bei geringer Störung durch den                       diger Vogel durch den Wald. Wie bei allen      entlang von Wegen oder Waldrändern so-
Menschen kommt es auch immer wieder zu                           Eulenarten sind die Weibchen tendenziell       wie auf Wiesen statt, wo vermehrt Mäuse zu
Bruten in Kaminen von älteren Gebäuden.                          größer und schwerer als die Männchen. Der      erwarten sind. Doch auch die Ansitzjagd ist
                                                                 Körperbau ist vergleichsweise kompakt, mit
                                                                 einem großen runden Kopf und einem ver-
                                                                 hältnismäßig kurzen Stoß. Das Gefieder
                                                                 lässt den Waldkauz oft größer und schwerer
                                                                 erscheinen, als er wirklich ist. Die Färbung
                                                                 des Gefieders wird oft als „rindenähnlich“
                                                                 beschrieben und ermöglicht dem Waldkauz
                                                                 eine perfekte Tarnung. Waldkäuze kom-
                                                                 men in Europa in verschiedenen Farbmor-
                                                                 phen vor. Neben grauen, grau-braunen und
                                                                 braunen Waldkäuzen sind auch rot-braune
                                                                 Exemplare anzutreffen. Die verschiedenen
                                                                 Farbmorphen können durchaus im glei-
                                                                 chen Gebiet vorkommen und verpaaren
                                                                 sich auch miteinander.
                                                                 Als vorwiegend nachtaktiver Vogel ver-
                                                                 bringt der Waldkauz den Tag meist eng
                                                                 an einen Baumstamm geschmiegt in der
                                                                 Deckung. In der Dämmerung werden die
                                                                 Vögel aktiv und streifen auf der Suche nach
                                                                 Mäusen durch ihr angestammtes Revier,
                                                                 welches sie als Standvögel auch im Winter
                                                                 nicht verlassen. Das eigene Revier gut zu
                                                                 kennen, ist für den Waldkauz überlebens-
                                                                 wichtig, um in Jahren mit schlechter Nah-

                                                 Im Siedlungsraum nehmen Waldkäuze
                                                 auch Schornsteine als Tageseinstand an.
                                                 In seltenen Fällen wird dort sogar gebrütet.

Foto: Kaczmar
Fotos: Egger (1),
               (1)Lukas Gojda/shutterstock (1)                                                                                            JAGD
                                                                                                                                             JAGD
                                                                                                                                               IN TIROL
                                                                                                                                                   IN TIROL
                                                                                                                                                         07-08
                                                                                                                                                            09 | 2017   11
WILD & ÖKOLOGIE                 VOGEL DES JAHRES 2017

     möglich. Mit den seitlich hinter den Augen
     liegenden Ohren kann der Waldkauz nicht
     nur die Richtung, sondern auch die Entfer-
     nung eines Geräuschs bestimmen. Feinste
     Geräusche werden, wie bei allen Eulen-
     arten, im sogenannten Gesichtsschleier
     aufgefangen, wie in einem Schalltrichter
     gebündelt und zu den Ohröffnungen gelei-
     tet. Der lautlose Flug der Eulen ist bedingt
     durch ihre Federstruktur: Die feine Zäh-
     nung der Schwungfedern sowie die weiche
     Oberfläche der Federn dämpfen den Luft-
     strom, der beim Fliegen erzeugt wird und
     vermeiden Wirbelbildungen in der Luft, die
     einen Flügelschlag hörbar machen würden.
     An und für sich hat der Waldkauz ein re-
     lativ breites Nahrungsspektrum. In guten
     Mäusejahren wie beispielsweise nach einer
     Buchenvollmast sind die Beutetiere des
     Waldkauzes überwiegend Wühlmäuse wie
     die Rötelmaus und echte Mäuse wie die
     Gelbhalsmaus. In schlechten Mäusejahren
     können die verhältnismäßig wendigen Eu-        werden im Ganzen verschluckt. Die un-          chen der Beutetiere, welche auch anhand
     len auch auf kleinere Vögel, Frösche und       verdaulichen Nahrungsreste der Beutetiere      von gefundenen Gewöllen analysiert wer-
     Regenwürmer zurückgreifen. Nur in Aus-         werden nach einigen Stunden als verfilzte      den können.
     nahmefällen leben Waldkäuze fast voll-         Speiballen wieder ausgespuckt. Diese Ge-
     ständig von Vögeln. Gefangene Beutetiere       wölle enthalten Federn, Haare und Kno-
                                                                                                   Reviertreue
                                                                                                   Baumhöhlenbrüter
                                                                                                   Waldkäuze sind nach ihrem ersten Win-
                                                                                                   ter geschlechtsreif und können sich dann
                                                                                                   schon erfolgreich fortpflanzen. Hat sich
                                                                                                   ein Waldkauzpaar gefunden, verpaaren sie
                                                                                                   sich auf Lebenszeit und verteidigen ihr Re-
                                                                                                   vier gegenüber Artgenossen. Ab Mitte Sep-
                                                                                                   tember beginnt die Herbstbalz, bei der die
                                                                                                   beiden Partner wieder zusammenfinden,
                                                                                                   nachdem sie den Sommer eher an getrenn-
                                                                                                   ten Tageseinständen im Revier verbracht
                                                                                                   haben. Bis in den November hinein sind
                                                                                                   die abwechselnden Rufe von Weibchen und
                                                                                                   Männchen gut zu hören. Nach einer eher
                                                                                                   rufarmen Zeit im Dezember beginnt die
                                                                                                   Balz im Jänner erneut. Die Rufduelle enden
                                                                                                   damit, dass das Männchen beginnt, dem
                                                                                                   Weibchen Futter zuzutragen. Wie alle Eu-
                                                                                                   lenarten baut sich der Waldkauz selbst kein
                                                                                                   Nest. Er bevorzugt in Wäldern frei anflieg-
                                                                                                   bare Baumhöhlen, in die von den Vögeln
                                                                                                   kein zusätzliches Nistmaterial eingetragen
                                                                                                   wird. Da aber in den vergangenen Jahr-
                                                                                                   zehnten ausgedehnte Altbestände selten ge-
                                                                                                   worden sind, können auch Horste anderer
                                                                                                   Greifvogelarten oder Nester von Singvogel-
                                                                                                   arten wie zum Beispiel Krähen genutzt wer-

                                                                                  Der Waldkauz jagt vor allem Mäuse, wie bei-
                                                                                  spielsweise die Gelbhalsmaus. Diese werden im
                                                                                  Flug oder von einer Ansitzwarte aus erbeutet.

12   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                                  Fotos: Mächler (2), allanw/shutterstock (1), KOO/shutterstock (1)
VOGEL DES JAHRES 2017                     WILD & ÖKOLOGIE

                                                                                                        Die jungen Waldkäuze verlassen
                                                                                                        noch flugunfähig ihre Bruthöhlen.
                                                                                                        Dann erklimmen sie mit Hilfe von
                                                                                                        Schnabel und Krallen den nächst-
                                                                                                        gelegenen Baum.

den. Ebenso gerne werden Nistkästen an-         hängt von der Nahrungsverfügbarkeit ab.
genommen. Nachdem das Männchen dem              In Jahren mit sehr schlechter Nahrungs-
Weibchen mögliche Nistplätze durch An-          verfügbarkeit kann es vorkommen, dass die    Jagdtechnik. Im Herbst verlassen die Jung-
fliegen der Bruthöhle signalisiert hat, wählt   Waldkäuze zwar im Revier präsent sind,       vögel das Revier der Eltern und gründen ihr
das Weibchen den besten Brutplatz aus.          jedoch gar nicht erst zur Brut schreiten.    eigenes.
Brutbeginn ist meist Ende Februar/An-           Im Durchschnitt werden zwei bis vier Eier
fang März. Im Lauf der Brut von rund 28         gelegt, in sehr guten Jahren können es bis
Tagen brütet ausschließlich das Weibchen,       zu sechs sein. Nach rund 28 bis 30 Tagen     Gefährdungsursachen
während es vom Männchen mit Nahrung             verlassen die jungen Waldkäuze die Brut-     Im Durchschnitt werden Waldkäuze vier
versorgt wird. Nur nach Einbruch der Dun-       höhle. Am Boden angekommen, erklim-          bis fünf Jahre alt. Unter anderem ergibt sich
kelheit verlässt das Weibchen kurz die Brut-    men sie mit Hilfe von Schnabel und Krallen   dieses niedrige durchschnittliche Lebensal-
höhle, um in der Nähe aufzubäumen und           den nächsten Baum, den sie erreichen und     ter durch die sehr hohen Sterblichkeitsraten
Kot abzusetzen. Dann kehrt sie schnellst-       sitzen als Ästlinge rund um die Bruthöhle    der Jungeulen. Im ersten Jahr schwankt die
möglich zu ihrem Gelege zurück, da die          verteilt in den Bäumen. Dort werden sie      Mortalitätsrate der jungen Eulen zwischen
Eier nicht zu lange auskühlen dürfen. Die       nach wie vor von ihren Eltern versorgt und   47 und 71 %, während sie im zweiten Le-
Gelegegröße variiert von Jahr zu Jahr und       erlernen im Lauf des Sommers die perfekte    bensjahr nur mehr 22-45 % beträgt. Prä-
WILD & ÖKOLOGIE                     VOGEL DES JAHRES 2017

                                                     an Zäunen kann mit dem Einflechten von                  ten angewiesen. Seit dem Jahr 2009 läuft
                                                     breiten Bändern (z. B. Absperrbändern)                  in Ostösterreich ein Projekt zur Wieder-
                                                     oder auch Holzstöcken etwas vorgebeugt                  ansiedelung des seltenen Habichtskauzes.
                                                     werden.                                                 Erfreulicherweise entwickelt sich dieses
                                                                                                             Projekt gut und es schlüpften im Jahr 2017
                                                                                                             50 junge Habichtskäuze im Freiland. Im
                                                     Seltener Verwandter                                     Rahmen des Wiederansiedelungsprojektes
                                                     Ein naher Verwandter des Waldkauzes ist                 wurden bisher über 400 Nisthilfen für die
                                                     der Habichtskauz. Diese große Eulenart                  großen Waldeulen montiert. Diese werden
                                                     starb vor 100 Jahren in Österreich aus. Der             in der Regel, wenn sie nicht vom Habichts-
                                                     Grund dafür liegt unter anderem bei den                 kauz besetzt sind, auch sehr gerne vom
                                                     Veränderungen in der Forstwirtschaft, die               Waldkauz angenommen. Der Erhalt alter
                                                     bedingen, dass Bäume immer jünger ge-                   Baumbestände innerhalb – vor allem aber
                                                     fällt werden. Denn wie der Waldkauz ist                 auch außerhalb – diverser Schutzgebiete ist
                                                     auch der Habichtskauz auf alte Baumbe-                  langfristig für beide Eulenarten sowie viele
                                                     stände mit geräumigen Höhlen zum Brü-                   andere Bewohner alter Bäume notwendig. ❙

      Stellvertretend für alle Höhlen-
      bewohner soll der Waldkauz
      auf die Bedeutung alter Bäume
      aufmerksam machen.

     dation durch Uhu, Habicht und Mäuse-
     bussard, aber auch durch Steinmarder und
     Fuchs kann vorkommen. Genauso können
     kalte, schneereiche Winter für ein Mortali-
     tätsmaximum sorgen. Legen die Mäuse ihre
     Gänge unter einer hohen Schneedecke an,
     sind sie für die Käuze schwerer lokalisier-
     bar und erreichbar. Können die Jungeulen
     dann nicht auf alternative Beutetiere wie
     zum Beispiel Singvögel umstellen, werden
     sie zunehmend geschwächt und sterben an
     Unterernährung. Eine Sensation stellt der
     älteste bekannte Waldkauz in der Schweiz
     dar: Anhand eines Ringes konnte festge-
     stellt werden, dass ein Waldkauz 21 Jahre alt
     wurde. Neben Kollisionen mit Bahn- und
     Stromleitungen stellen der Straßenverkehr
     und auch Zäune im Wald ein Problem für
     den Waldkauz dar. Beim Überqueren von
     Straßen sind die Eulen oftmals zu langsam,
     um einem Auto auszuweichen. Forstzäune
     werden von den Eulen in der Nacht nur
     schwer wahrgenommen, sie kollidieren mit
     dem unerwarteten Hindernis und verfan-
     gen sich darin. Der moderne Straßenver-
     kehr und die dünnen Drahtzäune im Wald
     existieren noch nicht lange genug, als dass
                                                           Auch der Habichtskauz, ein naher Verwandter des Waldkauzes, benötigt große Baumhöhlen zur Aufzucht
     sich die Käuze evolutionär an diese Hin-
                                                           der Jungvögel. In Österreich galt die große Waldeule bis vor kurzem als ausgestorben.
     dernisse anpassen hätten können. Unfällen

14   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                           Fotos: scigelova/shutterstock (1), KOO/shutterstock (1), Michal Ninger/shutterstock (1)
SCHWEINEPEST                              WILD & ÖKOLOGIE

Afrikanische Schweinepest
BMGF setzt Vorsorgemaßnahmen
Autor: ots

A
       m 27. Juni 2017 wurde das Gesund-
       heitsministerium von den tschechi-
       schen Veterinärbehörden darüber
informiert, dass in Zlín (80 Kilometer von
Österreich entfernt) bei zwei Wildschwei-
nen Afrikanische Schweinepest (ASP) fest-
gestellt wurde. Mittlerweile sind 72 Krank-
heitsfälle beim Wildschwein in der Gegend
um Zlín bekannt geworden. Tschechien
greift nun zu drastischen Maßnahmen
und hat in der betroffenen Region die Kri-
senlage ausgerufen. Um das Seuchengebiet
soll ein 45 km langer Elektrozaun gebaut                                                                           Wild- und Hausschweine können
werden.                                                                                                            an der Afrikanischen Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest ist eine                                                                             erkranken. Eine Übertragung auf den
                                                                                                                   Menschen ist jedoch nicht möglich.
äußerst ansteckende, meist fieberhaft ver-
laufende Tierseuche. Sie befällt Haus- und    Eine Übertragung auf Hausschweinbe-
Wildschweine, für den Menschen stellt sie     stände ist zu unterbinden. Es ist daher be-
keine Gesundheitsgefährdung dar.              sonders wichtig, zu verhindern, dass das              Konsequenzen
                                              widerstandsfähige Virus in einen Betrieb              eines Ausbruchs
                                              eingeschleppt wird. Das bedeutet vor allem:           Kommt es zu einem Auftreten von ASP
Sofortmaßnahmen, um                                                                                 im Wildtierbestand, sind umfassende und
Verbreitung zu verhindern                     ➠Jeglichen direkten und indirekten                    großräumige Handelsbeschränkungen in
Um eine Verbreitung nach Österreich und        Kontakt zwischen Wildschweinen und                   den betroffenen Gebieten einzuhalten. Da-
in den österreichischen Hausschweinebe-        Hausschweinen verhindern.                            rüber hinaus müssen, je nach Vorkommen
stand zu verhindern, tagte eine Runde         ➠Kein Verfüttern von Speiseabfällen an                im Wild- oder Hausschweinbestand, Re-
von ExpertInnen aus Gesundheitsmini-           Schweine.                                            striktionszonen eingerichtet werden. Die zu
sterium,     Landwirtschaftsministerium,      ➠Keine betriebsfremden Personen in den                setzenden Restriktionen und die Ausmaße
Bundesländern, Landwirtschaftskammer,          Stall lassen.                                        der Regionen sind im Durchführungsbe-
Wirtschaftskammer und Jägerschaft. Man        ➠Personen, die den Stall betreten, müssen             schluss 2014/709/EU der EU-Kommission
hat sich auf folgende Sofortmaßnahmen          saubere betriebseigene Schutzkleidung                festgelegt und betreffen den Handel mit
verständigt:                                   oder Einmalschutzkleidung tragen.                    lebenden Schweinen, aber auch Produkten
                                              ➠Mäuse und Ratten sind konsequent zu                  (Fleisch und verarbeitete Produkte).     ❙
➠Veröffentlichung einer Verordnung,            bekämpfen.
 die erweiterte Sicherheitsvorkehrungen       ➠Tiertransportfahrzeuge sind nach jedem
 in gefährdeten Gebieten vorsieht.             Transport zu reinigen und zu desinfizieren.
 Ergänzend zu den Maßnahmen, die              ➠Futtermittel- bzw. Einstreudepots sind                            Informationen
 die Nachbarländer setzen, soll in             vor dem direkten Kontakt mit Wild-                                Weitere Informationen zur Krankheit
 bestimmten Gebieten Österreichs die           schweinen zu schützen.                                            finden Sie im Artikel „Afrikanische
 Freilandhaltung von Schweinen nur            ➠Die Einbringung von Grünfutter                                    Schweinepest- in der EU angekommen“
                                                                                                                 der JAGD IN TIROL 05/2014.
 unter bestimmten Voraussetzungen              (Sauengras) in Haltungsanlagen ist zu
 möglich sein.                                 unterlassen.                                                      Ebenso finden Sie Informationen
➠Einführung eines Monitoringsystems,                                                                             zur aktuellen Seuchenlage, aber auch
 das eine frühzeitige Feststellung            Der geringste Verdacht auf das Vorliegen                           rund um das Thema ASP und Jagd auf
                                                                                                                 der Homepage des Bundesministeriums
 von ASP-Fällen bei Wildschweinen             der Afrikanischen Schweinepest ist sofort                          für Gesundheit und Frauen:
 ermöglichen soll.                            dem zuständigen Amtstierarzt zu melden.                            https://www.verbraucherge-
➠Regelmäßige ExpertInnenrunden,               Nur so können schnellstmöglich alle Maß-                           sundheit.gv.at/tiere/krankheiten/
 in denen die zu treffenden Maßnahmen         nahmen ergriffen werden, die eine Verbrei-                         asp_allg.html
 besprochen werden.                           tung der Seuche verhindern.

Fotos: Sabine Schmidt/shutterstock (1)                                                       Foto: Fotolia (1)                        JAGD IN TIROL 09
                                                                                                                                                    06 | 2017   15
WILD & ÖKOLOGIE                    WALDRAPP

     Reason for Hope – Die Rückkehr des

     Waldrapps
        Der Waldrapp (Geronticus eremita) zählt zu einer der am stärksten bedrohten Vogelarten weltweit.
        Im Rahmen eines EU Projektes (LIFE+ Biodiversity) soll mit Partnern aus Österreich, Italien und
        Deutschland der Waldrapp in Europa wieder angesiedelt werden.

        Autor: Julia Huter-Offer, MSc

16   JAGD IN TIROL 09 | 2017
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                                                                                                                                           K A RT
                                                                                                                                                    E

                                                                                              MONATS-
E
       s mag schönere Vögel geben, doch

                                                                                              AKTIONEN
                                             dem Waldrappe im Boden nach Nahrung,
       mit seinem langen, nach unten ge-     hauptsächlich Regenwürmer und Insek-
       bogenen roten Schnabel und seinem     tenlarven, stochern.
Glatzkopf ist der Waldrapp eine außerge-
wöhnliche Erscheinung.
Der Waldrapp gehört zu den Ibisvögeln        Vom beliebten Speisevogel                        JAHTI JAKT Fleecejacke
und kann ein Körpergewicht von 1 bis 1,5     zur hoch gefährdeten Art                         Reversible
Kilo sowie eine Flügelspannweite von bis     Bis zum 17. Jahrhundert kam diese Art in         Art. 620124
zu 125 Zentimeter erreichen. Charakte-       Mitteleuropa recht häufig vor. Den Ägyp-
ristisch für Waldrappe ist ihr schwarzes,    tern galt der Waldrapp als Lichtbringer und
                                                                                              statt 89,95
grün-violett glänzendes Gefieder. Wäh-       Verkörperung des menschlichen Geistes.
                                                                                              59,95
rend der Kopf adulter Waldrappe unbe-        Im süddeutschen Raum und in Österreich
fiedert ist und von verlängerten Schopffe-   wurde er hingegen wegen seines düsteren
dern umrahmt wird, ist er bei Jungvögeln     Äußeren als Vorbild des so genannten
noch grau befiedert und der Federschopf      Nachtkrapps vermutet, der als Kinder-
noch nicht vorhanden oder deutlich we-       schreckfigur sein Unwesen trieb und jene
niger ausgeprägt. Typisch sind auch die      Knaben und Mädchen mit sich forttrug,
rot gefärbten Beine und der rote, nach       die nach Beginn der Nacht noch draußen
unten gebogene schlanke Schnabel, mit        unterwegs waren. Dieses Märchen allein
                                             wurde dem Waldrapp aber nicht zum Ver-
                                             hängnis, vielmehr schätzte ihn die Bevöl-
                                             kerung, darunter hauptsächlich Mönche,
                                                                                                                                      OS-TRACHTEN
                                             als Speisevogel. Einst weit von Nordafrika                                                     Janker
                                             über den mitteleuropäischen Alpenraum,                                                          Art. 632043
                                             das Mittelmeergebiet und den Balkan bis
                                             hinein in den Nahen Osten verbreitet,
                                             wurde dem Waldrapp bis Mitte des 17.
                                             Jahrhunderts europaweit derart nachge-                                                      statt 109,95
                                             stellt, dass die europäischen Bestände völ-                                                 79,95
                                             lig verschwanden. Vielfach brütete der zu
                                             den Ibissen zählende Vogel in Kolonien auf
                                             den Mauern und Ruinen von Burgen und
                                             Klöstern; heute ist der Waldrapp in seiner
                                             arttypischen Lebensweise als Zugvogel                                                          MEOPTA
                                             in freier Wildbahn ausgestorben. Aktuell                                                     Meosight III
                                             lebt eine nicht mehr migrierende Wildpo-          statt 279,95                                  Art. 217875
                                             pulation an der Atlantikküste Marokkos;           199,95
                                             gebietsweise von menschlicher Betreuung
                                             abhängige sedentäre Waldrapp-Kolonien
                                             leben in der Türkei, in Spanien und in Ös-       GECO 9mm Para Packung 50 Stk.
                                             terreich.                                        Art. 362500109                                   statt 15,90
                                                                                                                                               10,95
                                                                                                                                               ab 1.000 Stk.

                                             Zurück in die Heimat
                                             In Kuchl südlich von Salzburg, Burghausen
                                             in Bayern und Überlingen in Baden-Würt-
                                             temberg hat es sich das österreichische
                                             Waldrappteam um den Verhaltensbiologen           Nur mit der Kettner Kundenkarte zum reduzierten Preis er-
                                                                                              hältlich! Gültig bis 30.09.2017. Solange der Vorrat reicht.
                                             Dr. Johannes Fritz zur Aufgabe gemacht,
                                             diese bereits in Europa ausgestorbene Vo-
                                             gelart erneut zu etablieren und für einen
                                             nachhaltigen Bruterfolg der Kolonien zu
                                             sorgen. Schon zwei Brutkolonien konnten
                                             erfolgreich in Kuchl und Burghausen ge-
                                             gründet werden, eine dritte soll in den kom-
                                             menden Jahren in Überlingen etabliert wer-
                                             den. Ziel ist es, drei selbständig migrierende    12 x in Österreich und auch in...
                                             Brutkolonien aufzubauen und den Wald-
                                             rapp in seinem ursprünglichen Verbrei-            INNSBRUCK, Businesspark
                                             tungsgebiet im nördlichen Alpenvorraum            Grabenweg 71, 6020 Innsbruck
                                                                                               Tel. +43 (0)2626 / 200 26 - 465
                                             Foto: Prill/shutterstock (1)                      www.kettner.com
WILD & ÖKOLOGIE                        WALDRAPP

           Junge, von menschlichen Zieheltern aufgezogene Waldrappen fliegen
           während dem Zug in die Winterquartiere den Ultraleichtfluggeräten nach.

                                                               wieder heimisch werden zu lassen. Eine für       Den Weg zurück an den Ausgangsort fin-
                                                               die nachhaltige Wiederansiedlung wichtige        den die Vögel spätestens mit Erreichen der
                                                               Eigenart der Waldrappe ist das weitgehend        Geschlechtsreife von alleine. Zehn dieser
                                                               fehlende Konfliktpotenzial mit Interessens-      menschengeführten Migrationsflüge hat
                                                               gruppen wie Landwirten, Fischern und             das Team schon absolviert. Diesen Sommer
                                                               der Jägerschaft. Auch eine Gefährdung            wird eine weitere Waldrapp-Gruppe mit
                                                               von Menschen oder Haustieren durch den           insgesamt 31 Tieren von Überlingen aus
                                                               harmlosen Vogel ist auszuschließen.              abheben.

                                                               Der Mensch als Zugvogel                          Wenn die Zieheltern
                                                               Gestartet hat Dr. Johannes Fritz aus Mut-        Menschen sind
                                                               ters in Tirol sein Projekt zur Wiederansied-     Was Verhaltensforscher Konrad Lorenz
                                                               lung des Waldrapps schon im Jahr 2002,           bei seinen Graugänsen einst entdeckt und
                                                               doch bis die Strategie ausgereift war, dau-      vorexerziert hat, machen sich auch die Bio-
                                                               erte es einige Zeit. Ein wesentlicher Teil des   logen des österreichischen Waldrappteams
                                                               Projekts ist die so genannte „menschenge-        zunutze: Die Prägung junger Vögel auf
                                                               führte Migration“ von handaufgezogenen           menschliche Zieheltern. Die Landschafts-
                                                               Jungvögeln in das Überwinterungsgebiet           entwicklerin Anne-Gabriela Schmalstieg
                                                               in der Toskana, bei der die Zieheltern ihre      sowie ihre Kollegin Corinna Esterer, eine
                                                               Schützlinge in mittlerweile zwei Leichtflug-     Umweltingenieurin, übernehmen diesen
                                                               geräten begleiten. Der Mensch übernimmt          Part der Elternschaft – wenige Tage nach
                                                               in diesem Zusammenhang die Aufgabe des           dem Schlüpfen treten sie in Kontakt mit
                                                               zugerfahrenen Altvogels und weist dem            den Jungvögeln, füttern sie und ziehen sie
                                                               Nachwuchs den Weg in ein geeignetes              mit voller Hingabe auf. Von April bis An-
                                                               Überwinterungsgebiet. Während der er-            fang Oktober haben sie sich ganz den kon-
                                                               sten im Projekt absolvierten Flüge wurden        taktfreudigen Vögeln und ihrer sozialen
                                                               teilweise nur Etappen von 5 Kilometern ge-       Prägung verschrieben.
                                                               schafft, inzwischen liegt der Rekord bei 364     Binnen weniger Wochen werden die Tiere
                                                               Kilometern.                                      individuell auf ihre menschlichen Ziehmüt-

18   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                                                                    Foto: Waldrappteam (1), Fritz – Waldrappteam (1)
WALDRAPP                    WILD & ÖKOLOGIE

                                                                          Die Prägung der Jungtiere auf ihre menschlichen
                                                                          Zieheltern findet in den ersten Monaten statt –
                                                                          Anne-Gabriela Schmalstieg (links) sowie Corinna
                                                                          Esterer (rechts) haben diese Rolle übernommen.

                                                                                                sich das Gefieder streicheln oder sprin-
                                                                                                gen ihnen sogar auf die Schulter für mehr
                                                                                                Streicheleinheiten. Die Zieheltern sitzen
                                                                                                gemeinsam mit den Piloten im Ultraleicht-
                                                                                                fluggerät, wenn Mensch und Tier gemein-
                                                                                                sam Richtung Süden unterwegs sind.
                                                                                                Seit 2014 wird die Arbeit des Teams zur
                                                                                                Wiederansiedlung des Waldrapps als Ar-
                                                                                                tenschutzprojekt „LIFE+ Biodiversity“ von
                                                                                                der EU gefördert.

                                                                                                Todesursache:
                                                                                                illegale Abschüsse
                                                                                                Erhebliche Verluste von Waldrappen gibt
                                                                                                es immer wieder durch illegale Abschüs-
ter geprägt, ohne dabei den Draht zu den     Kuscheln und Liebkosen mit den Tieren auf          se in Italien. Diese hat in den Jahren 2004
Artgenossen zu verlieren. Die beiden Zieh-   keinen Fall fehlen darf. Wenn die beiden die       bis 2012 rund 69 % der Verluste bei den
eltern verbringen täglich mehrere Stunden    Voliere mit ihren zitronengelben Pullovern         migrierenden Waldrappen verursacht. Im
in der Voliere und bereiten die Vögel auf    betreten, werden sie von ihren gefiederten         Herbst 2012 konnte mithilfe der Positions-
die Wildnis vor – wobei das gemeinsame       Schützlingen freudig begrüßt und lassen            meldungen der GPS-Geräte, mit denen die

       Helia 1-5 x 24i
                                                                        Erlebbare
                                                                        Perfektion
                                                                        Die neuen Helia überzeugen durch kompromisslose Konzentration
       Helia 2-10 x 50i                                                 auf das wirklich Wichtige und einen geradlinigen, ehrlichen Qualitäts-
                                                                        anspruch: Erlebbare Perfektion!

                                                                        Jetzt im Handel erlebbar.

       Helia 2,4-12 x 56i                                                                                                            kahles.at
WILD & ÖKOLOGIE                  WALDRAPP

                                                                                  „Den Zugtrieb haben auch die aus dem Zoo stammenden
                                                                                  Tiere nicht verloren“, sagt Johannes Fritz. Allerdings
                                                                                  kennen sie Richtung und Ziel nicht, da dies über soziales
                                                                                  Lernen von den anderen Artgenossen vermittelt wird.

                                                                                                          am Smartphone oder Computer verfolgt
                                                                                                          werden. Neben den Waldrappen werden
                                                                                                          auf der App auch die Positionsmeldungen
                                                                                                          von Weißstörchen und anderen Vogelar-
                                                                                                          ten veröffentlicht. Die App basiert auf der
                                                                                                          etablierten, vom MPI betriebenen Online-
                                                                                                          Datenbank „Movebank“. Die App erlaubt
                                                                                                          allen Interessierten, jederzeit und kostenlos
                                                                                                          die aktuelle Position der besenderten In-
                                                                                                          dividuen abzurufen. Einzelne Individuen
                                                                                                          können als Favoriten markiert werden. Die
                                                                                                          App informiert, wenn diese Favoriten sich
                                                                                                          aus einem Radius hinausbewegen oder aber
                                                                                                          in der Nähe des Users auftauchen. Darüber
                                                                                                          hinaus erlaubt die App auch die „Kommu-
                                                                                                          nikation“ mit den Individuen. User können
                                                                                                          Beobachtungen direkt auf der App posten.
                                                                                                          Dadurch kommt es zu einer Individualisie-
                                                                                                          rung (allein schon durch die oftmals krea-
     Vögel ausgestattet waren, ein Vogeljäger in      hörden (insbesondere Forst- und Provinzi-           tiven Namensgebungen der einzelnen Vö-
     der Nähe von Livorno/Italien identifiziert       alpolizei) und die Öffentlichkeit über den          gel), als auch zu einem neuen Nahverhältnis
     werden, der zwei Waldrappe abgeschossen          Aufenthalt der Vögel und das Projekt.               für jedermann. Im Falle der Waldrappe will
     hat. Gegen ihn wurde Anklage erhoben. Vor        Parallel erfolgt in Zusammenarbeit unter            man mithilfe der App insbesondere in Ita-
     kurzem wurde dieser italienische Jäger vor       anderem mit italienischen Jagdverbänden,            lien eine breite öffentliche Wahrnehmung
     Gericht letztinstanzlich zu einer Geldstrafe     der italienischen Zoovereinigung und dem            und eine emotionale Bindung an die Vö-
     von 2.000 € verurteilt, neben dem Entzug         Jane Goodall Institut Italien eine intensive        gel erreichen. Dadurch soll für potenzielle
     seiner Jagdlizenz. Das Urteil, am Ende eines     Informationskampagne für die Öffentlich-            Wilderer die emotionale Schwelle für den
     fünfjährigen Verfahrens, ist für das Wald-       keit, um einen nachhaltigen Schutz der zie-         Abschuss beziehungsweise das Risiko und
     rappteam ein großer Erfolg – es ist mitun-       henden Waldrappe zu erreichen.                      die Ächtung infolge eines Abschusses nach-
     ter auch ein Meilenstein gegen den Kampf                                                             haltig erhöht werden.
     illegaler Abschüsse in Italien und setzt ein                                                         Das Ziel bis 2019 ist eine Gesamtzahl von
     Zeichen zum Schutz bedrohter Tierarten.          Flugroute am Smartphone                             120 Tieren. Das Projekt wird mit 50 % Un-
                                                      Mit der Animal Tracking App ist es jedem            terstützung des Finanzierungsinstruments
                                                      ermöglicht, einzelnen Individuen auch per           LIFE der Europäischen Union (LIFE+12-
     GPS-Rucksack                                     Smartphone zu folgen. In Zusammenarbeit             BIO_AT_000143, LIFE Northern Bald Ibis)
     ermöglicht Schutz                                mit dem Max-Planck-Institut für Ornitho-            finanziert.                                ❙
     Eine wesentliche Voraussetzung für das Ma-       logie in Radolfzell und der GEO-Redaktion
     nagement der Waldrappe ist seit 2012 die         wurde eine „Animal Movement App“ ver-               Weitere Informationen zur App
     Ausstattung aller Vögel mit GPS-Sendern.         öffentlicht. Mithilfe dieser App können             und zu dem Projekt findet man auf
     Mithilfe dieser Geräte, die am Rücken der        die Wanderungen besenderter Individuen              www.waldrapp.eu/app
     Vögel wie ein Rucksack befestigt werden,
     lässt sich in Intervallen der aktuelle Aufent-
     haltsort der Tiere bestimmen. Dabei hat sich
     die Anzahl vermisster Vögel seit Herbst 2013                                                                                         Mit der Naturalist-
                                                                                                                                          App ist jeder in der
     drastisch reduziert. Der Grund dafür ist ins-                                                                                        Lage, kostenlos
     besondere ein intensives Management der                                                                                              die verschiedenen
     Vögel während der Herbstmigration in Ita-                                                                                            GPS-Positionen der
     lien. Begleitteams mit Fahrzeugen können                                                                                             Waldrappe nachzu-
                                                                                                                                          verfolgen; mit dem
     den migrierenden Vögeln mithilfe der GPS-                                                                                            QR-Code kann man
     Positionsmeldungen folgen. An Zwischen-                                                                                              sie ganz einfach am
     landeplätzen der Vögel bleiben die Teams                                                                                             Smartphone instal-
     in der Nähe der Tiere und informieren                                                                                                lieren.
     die lokale Jägerschaft, die zuständigen Be-

20   JAGD IN TIROL 09  | 2017                                                                                                                    Foto: Waldrappteam (1)
Bezahlte Einschaltung

Franz Hörl
Starke Stimme                                                                                                                                                                 Der Weidmann
                                                                                                                                                                              Franz Hörl hat
                                                                                                                                                                              im Gerloser

für Tirol
                                                                                                                                                                              Jagdgebiet die
                                                                                                                                                                              Stellen von drei
                                                                                                                                                                              Berufsjägern
                                                                                                                                                                              nachhaltig erhalten
                                                                                                                                                                              und gesichert.

E
     ine starke Stimme Tirols in Wien: Der Gerloser Franz              Dem Einsatz von Franz Hörl – auch gegen-
     Hörl – Seilbahner, Wirt, Bergbauer und passionierter              über den Österreichischen Bundesforsten als
     Weidmann – tritt bei der Nationalratswahl auf Platz 2
der ÖVP-Landesliste an. Hörl, der bereits über profunde Er-     Verpächter – ist es zu verdanken, dass nach dem
fahrung am Wiener Parkett verfügt, ist in der Bundeshaupt-      Abgang von Krupp als Jagdpächter drei Berufsjä-
stadt sehr gut vernetzt und für seine Konsequenz bekannt.       ger ihre Stellungen nachhaltig behalten konnten
Hörl: „Ich bin ein Vertreter des ländlichen Raumes in der
Bundespolitik und einer, der die Dinge beim Namen nennt
                                                                und die Vorzeige-Reviere erhalten bleiben.
                                                                Wildmeister Martin Egger
– wenn es sein muss, auch in aller Deutlichkeit.“

JÄGER, BERGBAUER, WIRT UND SEILBAHNER                          andererseits den Menschen zeigen, dass wir in der Lage
In Wien, wie auch in Innsbruck, geht es um die Chancen für     sind, auf unsere Heimat selbst aufzupassen. Die Jagd in
die Menschen in den periphären Regionen. Dazu gehört           Tirol, der Tourismus und selbst die Seilbahnwirtschaft sind
auch die Pflege der alpenländischen Jagdtraditionen.           verlässliche Partner für Landwirtschaft und Grundeigen-
                                                               tümer. Immerhin gehören all diese Gruppen zu jenen, die
                                                               bereit sind, für ihre Naturnutzung einen Obolus zu leisten.
                                                               Jene, die meinen, unsere Naturlandschaft zu jeder Zeit nut-
                                                               zen zu können, und dabei auch massive Störungen in Kauf
                                                               nehmen, müssen wir dazu anhalten, sich an die Regeln zu
                                                               halten. Ich werde jedenfalls im Wiener Parlament darauf
                                                               achten, dass Tirol eine starke Stimme hat und unsere Leis-
                                                               tungen entsprechend gewürdigt werden. Wir müssen eine
                                                               Allianz jener bilden, die etwas weiter bringen wollen und
                                                               jenen, die uns immer und überall bremsen möchten, in aller
                                                               Entschiedenheit entgegentreten. Mit diesem Anspruch als
Franz Hörl will treffsichere Politik machen.                   der starke Vertreter für den ländlichen Tiroler Raum
„Unsere Vorfahren haben über Jahrhunderte bewiesen,            gehe ich in diese Wahl – und damit werbe                                                                                                  3
dass sie mit unserer Natur- und Kulturlandschaft sorgsam       ich auch um Ihre Unterstützung.
umgehen können. Lange bevor das Wort ‚Nachhaltigkeit‘          Damit Tirols Stimme in
                                                                                                                          2                                                                              eitlic
                                                                                                                                                                                                    Freih rtei
                                                                                                                                                                                                        Pa

                                                                                                        1 che SebaesuteiaVnoKlkusrpzartei
                                                                                                                                                                                                           rrei
                                                                                                                                     –                                                                Öste
auftauchte, wurde bei uns nach diesen Grundsätzen ge-          Wien stärker
lebt, gearbeitet und gewirtschaftet. Mit Fleiß und Klugheit    wird!“                                 ldem
                                                                                                           okra
                                                                                                                tis Die n                                                                                FP
                                                                                                                                                                              ÖVP
                                                                                   Nr.           Sozia Partei
                                                                                  Liste                                                                      hs
konnten die Menschen in den Bergregionen überleben.                                                                                             Öst   erreic

                                                                                                                                                    SPÖ
                                                                                                                g
                                                                                                        hnun
Die Tourismuswirtschaft hat uns allen neue Perspektiven                                         zeic

                                                                                                                                                                          1
                                                                                    Part   eibe

eröffnet – unsere Grundsätze haben wir dabei aber nicht                                                      ng
                                                                                                       ichnu

                                                                                                                                                                                  Kurz
                                                                                                eze
über Bord geworfen. Nur leider gibt es eine immer größer                                  Kurz
                                                                                               b
                                                                                                                 e
werdende Gruppe von Menschen, die den Bezug zur Natur                                                     wählt
                                                                                                  ie ge

                                                                                                                                                                          2
                                                                                           Für d im Kreis
                                                                                               rt e i          e n
verloren haben und mit völlig weltfremden Ideen agieren“,                                   Pa
                                                                                             ein X
                                                                                                      einse
                                                                                                            tz
                                                                                                                      ME -
                                                                                                            SSTIM VOR-
analysiert Franz Hörl die Lage.                                         Ihre Stimme                   Z
                                                                                              VOR ESWAH
                                                                                                        U G          L
                                                                                                                                      e an
                                                                                                       D                         timm
                                                                                               BUN G

                                                                                                                                                                                   Hörl
                                                                         für die neue                  LA         einer
                                                                                                                        Vorz
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                                                                                                                                   b
                                                                                                                                       artei
                                                                                                SCH Vergabe er eine B ählten P der

                                                                                                                                                                          3
                                                                                                                       od
                                                                     Volkspartei und                       ie                     ew
                                                                                                   Für d Bewerber e der g erbers od ungs-
                                                                                                                                            er

STARKE STIMME TIROLS IM WIENER PARLAMENT                                    Franz Hörl.
                                                                                                    einen parteili
                                                                                                             es
                                                                                                                      st
                                                                                                                          des B
                                                                                                                                ew
                                                                                                     Bund eichnung e und/o despar
                                                                                                              ez         am
                                                                                                                                    der
                                                                                                                                   un
                                                                                                                                        Reich iliste)
                                                                                                                                            te
                                                                                                                                             zen.
                                                                                                      die B berin (N eiligen B te einset
„Daher“, so Hörl, „ müssen wir uns einerseits gegen all jene           Am 15. Oktober
                                                                                                             er
                                                                                                               m
                                                                                                        num entsprech
                                                                                                                         w
                                                                                                       Bew er der je ende Sp
                                                                                                                                    al

                                                                                                                                    M  E -
                                                                                                                          SSTIM KREIS mme an
                                                                                                         in die
wehren, die uns ihren Lebensstil aufzwingen wollen, und               „Hörl“ schreiben.                            ZUG
                                                                                                            VOR ESWAHneLr vorzugsserberin der
                                                                                                                                              ti
                                                                                                                                                                                           sterm 21
                                                                                                                                                                                                a  nn
Foto: Zauser (1)                                                                                             LAN
                                                                                                                    D rgabe ei eine Bew lten Partei            JAGD IN TIROL 07-08 | 2017
                                                                                                                                                                                      1 Mu      60
                                                                                                                   ie ve       oder     ewäh          er der                                   19
                                                                                                              Für d Bewerber e der g erbers od ngs-
                                                                                                                                                      hu                                Max,
                                                                                                               einen sparteilist des Bew oder Rei liste)                  u                      rfrau
                                                                                                                                g                      ei
WILD & ÖKOLOGIE                  HIRSCHBRUNFT

     Ein Bild sagt mehr als
     1000 Worte …
     Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und der Herbst vor der Türe steht, beginnt
     die spektakulärste Zeit im Rotwildrevier: schon von Weitem hört man die Hirsche mit
     ihrem imposanten Röhren und auf dem Brunftplatz spielen sich die faszinierenden
     Brunftkämpfe ab. Die Rotwildbrunft ist aber kein wahlloses Imponiergehabe der Hirsche,
     sondern folgt fixen Ritualen und Verhaltensweisen. Es steckt somit mehr dahinter, als
     sich zu präsentieren und zu kämpfen.

     Autorinnen: Martina Just, Miriam Traube

22   JAGD IN TIROL 09 | 2017                                                         Fotos: Greßmann (1), Kranabitl (2)
HIRSCHBRUNFT                  WILD & ÖKOLOGIE

                                            Der Brunftplatz
                                            wird vom Kahlwild
                                            ausgesucht und
                                            muss in erster
                                            Linie über ein gutes
                                            Nahrungsangebot
                                            verfügen. Dazu
                                            zieht das Kahlwild
                                            teilweise über weite
                                            Strecken zu
                                            geeigneten Plätzen.

  Dieser Jungspund muss die nächsten
  Jahre von den älteren Hirschen lernen –
  bis er mit fünf bis sechs Jahren das
  komplette Verhaltensmuster der Brunft,
  mit dem breiten Repertoire an
  Imponier- und Drohgebärden,
  beherrscht.
Beim Abhalten der Imponierrituale geht es nicht
                                                                                             selten rasant zu. Diese beiden Hirsche messen sich
                                                                                                im Röhren und versuchen den anderen durch ihr
                                                                                                              Erscheinungsbild zu beeindrucken.

                                                                                           Erst wenn die Tiere für den Beschlag
                                                                                           bereit sind, bekommen die Herren die
                                                                                           gewünschte Aufmerksamkeit. Davor zeigen
                                                                                           sie sich von dem Getue wenig beeindruckt.

                                                Die zwei etwa gleich starken Hirsche
                                      sind einander zu nahe gekommen und machen sich
                                 nun im Kampf, welcher einem festgesetzten Ritual folgt,
                                     den Rang aus. Der Gewinner wird den Unterlegenen
                                anschließend verfolgen und mittels Sprengruf vertreiben.

24   JAGD IN TIROL 09  | 2017                                                                          Fotos: Naturpix.ch/Gansner (1), Greßmann (6), Kranabitl (1)
immer wachsam
                                                                                                                        jeden Platzhirsches ist es,
                                                                                               Das oberste Gebot eines           lle Konkurrenz im Aug e zu behalten.
                                                                                                      zu sein und seine potentie

Das Röhren der Hirsche ist einer der wichtigsten Bestandteile der Brunft und nicht
nur für die Konkurrenz über ganze Täler hinweg hörbar. Durch die Bewegung des
Hauptes nach oben wird die Luftröhre vergrößert und zum optimalen Resonanzkörper.

                                                                                            Durch das
                                                                                               Suhlen
                                                                                           erhalten die
                                                                                           Hirsche das
                                                                                             passende
                                                                                        Brunftparfüm,
                                                                                       um das Gebiet,
                                                                                     in welchem sich
                                                                                          das Kahlwild
                                                                                        aufhält, nebst
                                                                                           akustischen
                                                                                        und optischen
                                                                                        Signalen auch
                                                                                       durch den Duft
                                                                                            gegenüber
                                                                                             möglichen
                                                                                         Konkurrenten
                                                                                         abzugrenzen.

Die Anstrengungen der Brunft sind bei den Hirschen deutlich sichtbar.
Durch den erhöhten Energieaufwand und die stark reduzierte Nahrungs-
aufnahme kommt es bei ihnen zu einem Gewichtsverlust von 20-30 kg.

                                                                                                                                                                        *alle Varianten ab Lager erhältlich solange Vorrat reicht

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               JAKELE Jagd + Natur GmbH & Co. KG · Am Werkhaus 8 · D-87480 Weitnau-Hofen · www.jakele.de · Tel. +49 (0) 83 75 / 9 73 20
tzeit dem normalen Tagesrhythmus und
             Das Kahlwild folgt während der Brunf
                                                         beschäftigt. Die Hirsche investieren
             ist großteils mit der Nahrungsaufnahme
                               bis 20 Proze nt ihrer Zeit in die Nahrungsaufnahme.
             lediglich noch 0                                                                                    Die Brunft ist in vollem Gange und der Platzhirsch treibt ein
                                                                                                            Tier und dessen Kalb über den Brunftplatz. Erst wenn der weibliche
                                                                                                                 Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat kommt es zum Beschlag.

                                                                     Dieser ältere Herr
                                                                     beeindruckt schon durch
                                                                     seine Statur und seine
                                                                     mächtige Mähne.
                                                                                                    Jeder will sich die Aufmerksamkeit der Damen sichern. Dieses Alttier
                                                                                                 hat vielleicht auch einen besseren Kandidaten in den Blick gefasst, denn gegen
                                                                                                die gängige Meinung herrscht hier Damenwahl. Für die Auswahl des geeigneten
                                                                                                       Fortpflanzungspartners ist aber nicht nur das Brunftverhalten der Hirsche,
                                                                                                       sondern auch die Größe und Vielseitigkeit des Geweihs ausschlaggebend.

                                                                     Wie durch
                                                                     eine innere Uhr
                                                                     gesteuert, wissen
                                                                     die erfahrenen,
                                                                     älteren Hirsche,
                                                                     wann die Zeit
                                                                     gekommen ist
                                                                     und es sich lohnt,
                                                                      Einsatz zu zeigen.

                                                                                                                              Zwei mittelalte Hirsche präsentieren sich beim
                                                                                                                           sogenannten Parallel-Imponiermarsch. Das Alttier in
                                                                                                                       Begleitung des Kalbes zeigt sich aber kaum beeindruckt.

26   JAGD IN TIROL 09  | 2017                                                                                                                         Fotos: Greßmann (7), Kranabitl (2)
Junge Hirsche werden vom Platzhirsch
                                         nicht als ernstzunehmende Konkurrenten
                                         wahrgenommen. Auf dem Brunftplatz
                                         werden sie daher geduldet und zusammen
                                         mit dem Kahlwild umhergetrieben.

                                                                    Aha, so
                                                                    geht das!
                                                                    Nachdem der
                                                                    junge Hirsch
                                                                    aus der Ferne
                                                                    den älteren
                                                                    Kollegen beobach-
                                                                    tet hatte, zieht er
                                                                    los und ahmt das
                                                                    Verhalten nach.
                                                                    Somit hat er wieder
                                                                    etwas über das
                                                                    Verhaltensmuster
                                                                    bei der Brunft
                                                                    gelernt.

                                                              Seebühel 6 | 6233 Kramsach
                                                              office@futtermittel-sommeregger.at
WILDFUTTER -                                                  www.futtermittel-sommeregger.at

DARAUF LEGEN WIR WERT:
9 Kompetente Fachberatung durch unsere
  Fütterungsspezialisten
9 Umfangreiche Futterpalette
9 Herrlich schmackhaft
9 Gesundes Wild und kapitale Trophäen
9 Verlässliche und rasche Belieferung
WILD & ÖKOLOGIE

                                                             n. Ob er es selbst
                Noch muss der junge Hirsch zuschaue
                    zum glück lichen Beihi rsch oder gar Platzhirsch schafft
                mal
                                                         , ist noch offen.
                und somit seine Gene weitergeben kann

                                                 erfahrenste
                Irgendwann ist auch der
                                                 nt sich eine
                Platzhirsch müde und gön
                     zeit . Die Ans tren gun gen der letzten
                Aus
                 Zeit sind deutlich sichtbar.

                                                                                   Wenn das Röhren der Hirsche verstummt, ist
                                                                                      wieder Ruhe in die Berge einkehrt, dann gilt es
                                                                                  für die Hirsche, die verlorenen Fettreserven wieder
                                                                                          aufzubauen, um den Winter zu überstehen.

28   JAGD IN TIROL 09  | 2017                                                                                   Fotos: Naturpix.ch/Gansner (1), Greßmann (2)
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