Zwei DAS MAGAZIN FÜR WASSERSTOFF UND - E-FAHRZEUGE WERDEN ZUKÜNFTIG PER INDUKTION AUFGELADEN NOW PRÄSENTIERT STUDIEN ÜBER WIND- UND ...
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Hydrogeit Verlag / www.hzwei.info / 13. Jahrgang / April 2013 / 8 € DAS MAGAZIN FÜR WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN Zwei E-FAHRZEUGE WERDEN ZUKÜNFTIG PER INDUKTION AUFGELADEN NOW PRÄSENTIERT STUDIEN ÜBER WIND- UND BIO-WASSERSTOFF
INHALT INHALTSVERZEICHNIS 2 Impressum 3 Editorial 4 Meldungen Axthammer ist NOW-Geschäftsführer Heliocentris ist jetzt eine Holding H2Expo auf September 2014 gelegt Quelle: Baxi Innotech DWV fordert Markteinführungsprogramm 6 Leseecke C. Kleber über Klima und Macht 7 Messen Hannover Messe 2013 mit Putin 10 Serienreife BZ-Heizgeräte benötigen Anschub finanzierung f-cell thematisiert Energielösungen 10 Hausenergie Politischer Dialog gestartet 11 Energiespeicherung Neuer Energiespeicher-Verband NOW stellt Wind- & Bio-Wasserstoff-Studien vor Herten erhält Wind-Wasserstoff-Anlage 2 Wird H2 als Speicher überhaupt benötigt? 24 Entwicklung Quelle: NOW Korrosionsschutz in Brennstoffzellen 27 Normung Zertifizierungs-Workshop in Duisburg 13 + 22 NOW diskutiert über Wind- & Bio-Wasserstoff-Studien 28 International Meldungen aus Übersee 30 Weiterbildung Zu Besuch im Veltener Gymnasium 31 Elektromobilität Daimler wartet auf 2017 BMW kooperiert mit Toyota Induktion als Option zur Akkuladung Interview mit J. Desjardins, Bombardier Schaufenster-Serie: Berlin-Brandenburg Quelle: IAV AutoTram: Halb Bus, halb Straßenbahn Europa einigt sich auf Typ-2-Stecker 45 Terminkalender 34 Elektrofahrzeuge werden zukünftig induktiv aufgeladen 46 Firmenverzeichnis IMPRESSUM HZwei Anzeigen: Kirsten Laasner Projektmanagement, Kirchheim Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln die Meinung der Autoren Lektorat: Dione Gutzmer, Berlin wider und entsprechen nicht unweigerlich der Meinung der Redaktion. ISSN: 1862-393X Druck: Printec Offset – medienhaus, Kassel Jahrgang: 13. (2013) / April 2013 Inhalte der Zeitschrift sowie der Homepage sind urheberrechtlich geschützt Druckauflage: 4.500 Stück (plus 10.000 Downloads/Jahr) und dürfen nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Hydrogeit Verlages Verlag: Hydrogeit Verlag Erscheinungsweise: 4 x jährlich vervielfältigt oder anderweitig veröffentlicht werden. Für unverlangt einge- Sven Geitmann, Gartenweg 5 sandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. D - 16727 Oberkrämer Einzelpreis (Inland): 8 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 2,00 € Versand) Jahrespreis (Inland): 27,50 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 6,50 € Versand) Alle technischen Angaben in Sitz: Oberkrämer Einzelpreis (Europa): 8 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 3,50 € Versand) dieser Zeitschrift wurden von UStID.: DE 221143829 Jahrespreis (Europa): 27,50 Euro (inkl. MwSt. zzgl. 12,50 € Versand) den Autoren, der Redaktion und dem Verlag mit größter Sorgfalt Redaktion & ViSdP: Dipl.-Ing. Sven Geitmann Studenten: 50 % Ermäßigung erarbeitet und zusammenge- Tel./Fax: +49 (0)33055 – 21322/20 Kündigung: jederzeit möglich, 6 Wochen vor nächster Ausgabe stellt. Trotzdem sind Fehler nicht vollständig auszuschließen. Der Hy- E-Mail: kontakt@hydrogeit.de drogeit Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass er keine Haftung für Internet: www.hydrogeit-verlag.de, www.hzwei.info Bank: Mittelbrandenburgische Sparkasse Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen kann. www.hzwei.info/blog, www.twitter.com/hydrogeit Konto-Nr.: 3705002189 Bankleitzahl: 16050000 Titelbild: Design: Dipl.-Des. Andreas Wolter, Weimar IBAN: DE37160500003705002189 Aufladung eines Elektroautos per Induktion – die Zukunft Satz: Dipl.-Des. Henrike Hiersig, Berlin BAC: WELADED1PMB [Quelle: Conductix Wampfler] HZwei 04|13
EDITORIAL Zeitspiel Vor ähnlichen Herausforde- rungen steht die Autobranche. Hier heißt es einerseits, die Liebe Leserinnen und Leser! deutschen Konzerne spielten weiterhin auf Zeit, indem der Zeit ist vergänglich – und relativ. Meist merken Menschen Markteintritt von BZ-Autos erst im Nachhinein, wie schön das Vergangene war. Dann zum wiederholten Male ver- ist es jedoch in der Regel zu spät, um es noch ausreichend schoben wird (s.S. 32), an- genießen zu können. Viele Menschen verschätzen sich zu- dererseits halten diese dem dem, wie viel Zeit noch für bestimmte Dinge bleibt. Entwe- entgegen, nur über neue Ko- der man ist viel zu früh oder aber man kommt heillos zu operationsmodelle sei eine spät. Sorgloser Umgang mit der Zeit führt außerdem dazu, Kommerzialisierung über- dass man zunächst meint, endlos Zeit zu haben. Dann haupt realisierbar. Das Henne- kommt aber der Punkt, an dem die Zeit drängt, weil sie Ei-Problem bleibt dabei aber knapp wird, bis letzten Endes die Zeit vergangen ist. Im immer noch ungelöst. Endeffekt hat dann kaum noch jemand Zeit für irgendwas. Ein großes Zeitproblem gibt es momentan in der E-Auto- Kein Wunder also, dass Zeit auch bei der Einführung der Branche: Ziemlich genau zwölf Monate sind seit der offizi- H2- und BZ-Technik sowie bei der E-Mobilität eine überaus ellen Verkündung der vier Schaufensterregionen vergangen, wichtige Rolle spielt. die meisten Schaufenster sind aber immer noch leer (s.S. 39). Betrachten wir einmal ganz allgemein den Werdegang Anhaltende Probleme bei der Genehmigung einzelner Teil- eines Produktes: Zunächst muss es erdacht, entwickelt und projekte verhindern den Start angegliederter Vorhaben und erprobt werden. Dann folgt die Erarbeitung einer Mar- führen so zu Verzögerungen. Bei etlichen Akteuren klingt ketingstrategie, der Markteintritt und die Vermarktung, ebenso wie beim Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit bis das Produkt irgendwann von einem neueren, besseren Ungeduld an. Es müsse mehr Tempo gemacht werden, heißt Nachfolger ersetzt wird. Sind Produkt und Timing gut, dann es von allen Seiten. ist der Vorlauf kurz und der Nachlauf lang. Auf eine relativ Die NPE hat ebenso mit der Zeit zu kämpfen wie die NIP- kurze Entwicklungszeit folgt also eine lange Vertriebsdau- Verantwortlichen: Prof. Henning Kagermann beschwichtigt er, was minimale finanzielle Aufwendungen und maximale zwar offiziell, noch seien die selbst gesteckten Ziele erreich- Erlöse bedeutet. Es kann aber auch andersherum eintreten: langwierige Forschungsphase bei kurzer Vermarktungsdau- er. Kommt dann noch hinzu, dass der Zeitpunkt des Markt bar (s.S. 9). Aber der Unmut in der E-Mobility-Branche und bei den potentiellen Kunden wächst ebenso wie bei Staatssekretär Rainer Bomba, der mit dem NIP-Werdegang 3 eintritts falsch gewählt wurde oder sich der Kundenbedarf gar nicht zufrieden ist (s.S. 10). Er drängte zum wiederhol- nach einer langwierigen F&E-Phase verschoben hat, wird ten Mal auf konkrete Ergebnisse. Auch Werner Diwald er- das Produkt zum Flop. klärte erst jüngst: „Wir haben bisher noch nicht viel erreicht.“ Wirklich geflopt hat bisher in der H2-, BZ- und E-Auto- Er wandte sich daher direkt an die Politik und sagte: „Die Branche kaum etwas. Kein Wunder, es gibt ja auch noch Wirtschaft ist bereit. Wir warten darauf, etwas zu tun.“ (fast) keine marktreifen Produkte. Wir sind aber jetzt an Es ist daher gut, dass endlich ein Dialog zwischen For- einem Punkt angelangt, an dem man sich über derlei Markt- schung, Wirtschaft und Politik begonnen hat, um offen das mechanismen Gedanken machen sollte, denn schließlich bisher Erreichte sowie den weiteren Werdegang zu diskutie- rückt in etlichen Bereichen die Marktreife näher. ren. Es ist Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen, damit über BZ-Heizgeräte beispielsweise gelten als technisch aus- etwaige weitere politische Maßnahmen gesprochen werden gereift. Trotzdem sind aber bisher kaum welche auf dem kann. Ansonsten heißt es nämlich am Ende wieder: Die Zeit deutschen Markt (s.S. 10). Die Frage ist daher, wie sich dies ist abgelaufen! || ändern ließe: Marketingkampagne, Vertriebspartnerschaft, Markteinführungsprogramm. Welche Strategie ist die rich- Herzlichst tige? Und wann ist für welches Instrument der richtige Zeit- punkt? Was kann Deutschland eventuell auch von anderen Ländern lernen (s.S. 5), damit die Fehler anderer Branchen Sven Geitmann aus der Vergangenheit nicht wiederholt werden? HZwei Herausgeber Wasserstoff Der DWV ist die deutsche Interessenvertretung für Infrastruktur Wasserstoff und Brennstoffzellen in Wissenschaft, Wirtschaft und Brennstoffzellen Politik Kontakt: www.dwv-info.de / (030) 398 209 946-0 NOW vor der Fe rtig- Auft rag von ss e ... nd un d Biom asse: Studien im ifft sich wieder auf der Me Wass er- s Wi elt tr frastruktur für Wasserstoff auHannov er: die Wasserstoff-W Ta nkstel len- In stellung ... Kommission will Ausbau der Europäische . stoffautos ..
meldungen gen wird: In Husum wird die 25. Husum WindEnergy nach Neuer NOW-Geschäftsführer aktuellem Stand ebenfalls vom 23. bis 26. September 2014 stattfinden. Seit 2003 kooperiert die Messe Husum & Con Nun ist es offiziell: Wolf- gress mit der Deutschen Messe AG sowie dem Bundesver- gang Axthammer ist zum band WindEnergie (BWE), die im jährlichen Wechsel mit neuen Geschäftsführer der Husum die internationale Leitmesse Wind auf der Hanno- Nationalen Organisation ver Messe ausrichten. Demgegenüber hat sich der Wind Wasserstoff- und Brenn- energie-Fachverband Power Systems des Verbands Deutscher stoffzellentechnologie er- Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit der Hamburg nannt worden. Nachdem Messe zusammengetan und terminierte die Premiere ihrer der Programmleiter für WindEnergy Hamburg auf die gleichen vier Tage. Ein in die Spezielle Märkte diesen Wege geleitetes Einigungsverfahren, das die beiden Veran- Posten an der Seite von Dr. stalter mit Hilfe eines Mediators zu einem gütlichen Kom- Klaus Bonhoff nach dem promiss bringen sollte, scheiterte im September 2012. Die Ausscheiden von Kai Klin- Windbranche sieht sich somit mit der Frage konfrontiert, der (s. HZwei-Heft Okt. welche dieser beiden Veranstaltungen besucht werden soll – 2011) bereits kommissa- sei es als Gast oder als Aussteller. || Wolfgang Axthammer risch übernommen hatte, ist er bereits seit dem 12. Dezember 2012 auch verantwortlich für die kaufmännische Leitung der Gesellschaft. Der gelernte Feinmechaniker, der DWV fordert Marktein zudem Diplome für Product Engineering sowie als Umwelt ingenieur besitzt, arbeitete mehrere Jahre als Unterneh- führungsprogramm mensberater, Marketingleiter und Geschäftsführer sowie als Projektmanager für das Brennstoffzellen-Bündnis Deutsch- land. Seit 2008 ist Axthammer bei der NOW GmbH tätig. || 4 H2Expo auf 2014 verschoben Ursprünglich sollte die H2Expo noch in diesem Frühjahr stattfinden. Jetzt hat sich die Hamburg Messe und Congress GmbH jedoch entschieden, den Termin in den übernächsten Herbst zu schieben. Wie die Pressereferentin der Unterneh- mens gegenüber HZwei mitteilte, wird die H2Expo „mit neu- em Format“ vom 23. bis zum 26. September 2014 abgehalten. Bei der 9. Fachmesse für Wasserstoff, Brennstoffzellen, Ener- André Martin will von Japan lernen giespeicherung und Elektromobilität kommt nach der E-Mo- bilität nun auch das Thema der Energiespeicherung mit ins Auf seiner Jahrespressekonferenz hat der Deutsche Wasser- Programm. Die H2Expo findet zeitgleich mit der erstmalig stoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV) ein „Markt veranstalteten WindEnergy Hamburg auf dem Messegelände einführungsprogramm für Brennstoffzellen, das den Aufbau statt, gilt aber weiterhin als eigenständige Veranstaltung. Die der Infrastruktur beinhaltet“, gefordert. Vorstandsmitglied Hamburg Messe erhofft sich nicht zuletzt durch das derzeit André Martin kritisierte am 12. März 2013 in Berlin, dass große Interesse an Wind-Wasserstoff eine wechselseitige Be- in Deutschland zwar Geld für Forschung und Entwicklung fruchtung beider Messen infolge dieser Zusammenlegung. ausgegeben würde, dass dann aber die nächsten Schritte Brisanz erlangt diese Ankündigung durch den andau- fehlten. Anhand eines Vergleichs mit Japan zeigte er, welche ernden Zwist, der seit Monaten zwischen den beiden nord- Strategie dort angewandt wird. Er berichtete: „Anders als in deutschen Messestandorten Hamburg und Husum ausgetra- Deutschland gibt es in Japan die New Energy and Industrial HZwei 04|13
meldungen Development Organisation (NEDO), die die Bemühungen von Industrie, Regierung, Forschung und Entwicklung für alle erneuerbaren Energien koordiniert und mit strategisch ausgerichteten staatlichen Förderprogrammen unterstützt.“ Konkret gibt es in dem Inselstaat beispielsweise ein Förder- programm, über das 10.000 Euro beim Kauf eines Brenn- stoffzellenheizgerätes aus dem Staatssäckel dazugeben werden, wodurch die Kommerzialisierung dieser innovativen Techno- logie deutlich beschleunigt wird. Martin konstatierte: „Dort tut sich was, hier findet Diskussion statt.“ Er sagte weiterhin: „Man kann von dem japanischen Modell durchaus das ein Andy Fuchs, Toyota Motor Europe; Werner Diwald, Enertrag; André oder andere lernen. [...] Technologisch unterscheidet sich der Martin, DWV; Walter Bornscheuer, Viessmann Group, und Modera- aktuelle Stand in Japan und Deutschland kaum, aber wir de- tor Dr. Andreas Ziolek, DWV (v.l.) [Foto: DWV/Frederic Schweizer] monstrieren, während die kommerzialisieren.“ Auf Nachfrage der HZwei, was der DWV denn von dem Auch für den mobilen Sektor wäre eine weiterführende IBZ-Entwurf eines deutschen Markteinführungsprogramms Unterstützung seitens der öffentlichen Hand hilfreich, da für BZ-Heizgeräte halte (s. S. 10), erklärte der DWV-Vorsit- die Kommerzialisierung einer neuen Technologie „über die zende Dr. Johannes Töpler: „Der Ansatz ist absolut gut, den Leistung hinaus geht, die ein Unternehmen allein leisten unterstützen wir auch.“ Auf die Vorlage eines eigenen Vor- kann“, erklärte André Martin vom DWV. Wichtig sei sei- schlags verzichtet der DWV. || ner Meinung nach, „der Industrie mehr Sicherheit zu ge- ben“. Dies könnte auch über eine bessere Verzahnung der DWV auf der Hannover Messe: Halle 27, Stand E69 Märkte erreicht werden. Andy Fuchs, Leiter der Toyota- Konzernrepräsentanz Berlin, gab den Tipp: „In den USA brachte die Öffnung der Busspur für Hybridfahrzeuge den Durchbruch für den Prius.“ Ähnliche Maßnahmen Zu Besuch in Japan empfahl er auch für Deutschland. Abschließend sagte der Vater des Prius, Katsuhiko Hirose, der inzwischen Leiter Japan und Deutschland wollen zukünftig im Bereich der H2- der BZ-Entwicklung bei Toyota ist: „Wir müssen zusam- und BZ-Technologie enger zusammenarbeiten. Dies bekräf- menarbeiten, um unseren Kindern ein besseres Leben zu tigten die beim parlamentarischen Abend am 12. März 2013 ermöglichen.“ || in der japanischen Botschaft erschienenen Industrie- und Ver- 5 bandsvertreter sowie der Botschafter von Japan in der Bundes- republik, Takeshi Nakane. Dieser erklärte zwei Jahre nach dem Unglück in Fukushima, Japan plane, „die Abhängigkeit von Heliocentris wird zur Holding Atomkraft so weit wie möglich zu senken“. Wasserstoff spiele dabei als sauberer, CO2-freier Energieträger eine wichtige Rolle. Das Brennstoffzellenunternehmen Heliocentris hat Anfang Deutschland und Japan verfügen beide über fertige BZ- Februar 2013 umfassende Umstrukturierungsmaßnahmen Produkte und serienreife H2-Fahrzeuge und bauen derzeit bekanntgegeben. Demnach fungiert die Heliocentris Energy eine entsprechende Infrastruktur für die Versorgung mit Solutions AG seit Anfang dieses Jahres als Holding, in der alle Wasserstoff auf. Im Bereich der BZ-Heizgeräte beispielsweise zentralen Funktionen der Tochterunternehmen zusammen- startet Panasonic zusammen mit Viessmann in diesem Jahr gefasst sind. Die bisherige P21 GmbH, die von dem Berliner mit Feldtests in Deutschland. Eine begrenzte Markteinfüh- Unternehmen im Mai 2011 übernommen worden war, heißt rung soll 2014 beginnen, bevor 2016 der Roll-out in Europa jetzt Heliocentris Industry GmbH, behält aber ihre beiden kommt. Walter Bornscheuer, Leiter Technologie der Viess- Standorte in Berlin und München bei. Sie befasst sich insbe- mann Group, bekräftigte: „Brennstoffzellen für die Haus sondere mit Energieanlagen und -managementlösungen. Die energieversorgung haben ihre Serienreife erreicht. Bezahlbar heliocentris Energiesysteme GmbH firmiert nun unter dem für die Hausbesitzer werden die Systeme jedoch nur, wenn Namen Heliocentris Academia GmbH und kümmert sich sie in Großserie hergestellt werden. Dazu ist ein Technolo- nach wie vor um den Aus- und Weiterbildungssektor. Weitere gie-Einführungsprogramm erforderlich.“ Gesellschaften sitzen in Dubai sowie in Vancouver, Kanada. || HZwei 04|13
leseecke geschaut, wie unser Planet zum Spielball der unterschied- Spielball Erde lichsten Interessengruppen wird. Im Fokus ihrer Betrach- tungen stehen vornehmlich globale Veränderungen, so wie Claus Kleber über beispielsweise die Neuausrichtung des US-amerikanischen Macht und Klima Blickwinkels vom Atlantik in Richtung Pazifik, wo bereits Dieses ist keines von den Bü- seit mehreren Jahren Planspiele stattfinden, in denen es vor- chern, in denen wortreich rangig um Macht geht. Das Autoren-Team lenkt den Blick vor den Gefahren des Kli- aber auch auf kleine Inselstaaten im stillen Ozean, die zu- mawandels gewarnt wird. Es künftig maßgeblich über die Geschicke der Welt entscheiden ist auch kein weiteres Werk, werden. Außerdem geht es nach China, Indien und Afrika, in dem endlos lang über die wo längst überall der Kampf um Ressourcen begonnen hat. zeitliche Begrenztheit fos- Der Leser erfährt auf diese Weise zahlreiche interessante siler Energieressourcen oder Neuigkeiten aus dem Alltag prominenter Entscheidungsträ- die Vorzüge erneuerbarer ger. Kleber erklärt anschaulich politische Zusammenhänge Energien philosophiert wird. und beschreibt offen diffizile Sachverhalte, über die sonst Claus Kleber und Cleo Pas- nichts zu erfahren ist. An einigen Orten verliert er sich zwar kal verwendeten das Thema in einer allzu ausführlichen Detailbeschreibung geschicht- Klimawandel vielmehr als licher Hintergründe. Der Leser erhält insgesamt aber einen Aufhänger für eine umfang- guten Einblick in wichtige Entscheidungsfindungsprozesse reiche Recherchereise rund und zukunftsrelevante Entwicklungen. Der rote Faden ist um den Globus, über die sie anschließend in dem Buch dabei der Klimawandel. Allerdings geht es dem Medienex- „Spielball Erde“ berichten. Sie zeigen darin, welche gravie- perten nicht um Skandaljournalismus oder Unwetterkata- renden Auswirkungen Polkappenabschmelzung, Meeres- strophen, sondern vielmehr um die Feststellung, dass der spiegelanstieg und Wasserknappheit auf das politische Welt- Klimawandel längst stattfindet und weitreichende Auswir- gefüge haben werden. Kleber und Paskal analysieren, welche kungen auf vielen verschiedenen Ebenen hat. „Spielball Erde“ geostrategischen Faktoren an den verschiedenen Orten der ist ein gut zu lesendes, aktuelles Buch, das allen politisch Erde derzeit die dortige Landespolitik beeinflussen. interessierten Lesern wärmstens empfohlen werden kann. || Der „heute journal“-Moderator ist mit der Co-Autorin 6 Cleo Paskal, einer Expertin für geostrategische Fragen, und einem Kamera-Team um die Welt gereist und hat sich an- Spielball Erde – Machtkämpfe im Klimawandel, Claus Kleber & Cleo Pasal, C. Bertelsmann Verlag, München, 2012 Hype oder Revolution? Die Die Energiewende 2.0 kommt in Deutschland nur schlep- Von einem knapp 30 Euro pend voran. Die Ablösung der Atomenergie durch erneuerbare teuren Fachbuch aus dem Energien gestaltet sich schwieriger als erwartet, weil Solar- und Springer-Vieweg-Verlag kann Windstrom bisher noch nicht effizient gespeichert werden können. man schon einiges erwarten, Deswegen muss genau an dieser Schnittstelle, bei der Energiespei- cherung von „grünem Strom“, angesetzt werden. Und dieses Buch zudem, wenn es von einem Pro- zeigt, wie dies gehen könnte: Mit Wasserstoff und Brennstoffzellen fessor für Fahrzeugtechnik der kann die Umorientierung von der gestrigen zu einer zukunftsfä- TU München verfasst worden higen Energieversorgung gelingen. Das Buch widmet sich deswegen insbesondere der Thematik rund um Wasserstoff und Brennstoff- ist. Wenn man dann aber ein zellen, denn gemeinsam können sie beide – der Wasserstoff als mit 78 Seiten doch recht dün- Energiespeicher und die Brennstoffzelle als Energiewandler – die in nes und über Book on Demand Energiewende 3.0 den nächsten Jahren anstehende Energiewende 3.0 ermöglichen. gedrucktes Buch bekommt, das Mit Wasserstoff und HyWeb: „leicht lesbar und gut strukturiert“ sachlich nicht an die von die- Brennstoffzellen Vorwort von Dr. Klaus Bonhoff, NOW GmbH sem Verlag ansonsten herausge- von Sven Geitmann ISBN 978-3-937863-16-0, Hydrogeit Verlag, Oberkrämer gebene Literatur heranreicht, ist 236 S., 54 Abb., 10 Tab., 3. Aufl., Okt. 2012, Preis: 19,90 Euro das enttäuschend. In dem Buch „Elektromobilität“ legt der Autor Prof. Dr.-Ing. Markus Lien- kamp seine Ansichten über den gesamten Fahrzeugsektor dar Der Erneuerbare-Energien-Sektor boomt. Noch nie wurde so und bindet dabei persönliche Erfahrungen mit ein, als seien viel nachhaltig erwirtschafteter Strom erzeugt wie heute. Die rasante diese allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten. Er greift dabei Entwicklung in der Solar-, Wind- und Bioenergie hat Dipl.-Ing. Sven Geitmann veranlasst, ein Buch über diese aktuelle und hoch mitunter auf kurze Anekdoten zurück, die allerdings bei der interessante Thematik zu verfassen, das technische Details leicht ver- Lektüre eher irritieren als informieren. So berichtet Lienkamp ständlich erläutert und einen umfassenden Marktüberblick liefert. von Erfahrungen bei privaten ebay-Verkäufen oder erzählt, Sonnenzeitung: „Ein Muss für Technikinteressierte!“ wie ihm erst kürzlich vor Augen geführt worden ist, „dass Öl Vorwort: Prof. Dr. Ernst Ulrich v. Weizsäcker wohl doch nicht so unendlich verfügbar ist, wie uns immer 212 Seiten mit 63 Abbildungen und 22 Tabellen wieder glauben gemacht wird“. Ein sachliches Fachbuch sieht ISBN 978-3-937863-14-6 anders aus. „Elektromobilität“ jedoch ist eher das persönliche Hydrogeit Verlag Erneuerbare Energien Oberkrämer, Januar 2010 Statement eines ehemaligen Volkswagenentwicklers. || Mit neuer Energie in Preis: 19,90 Euro die Zukunft Elektromobilität - Hype oder Revolution? Markus Lienkamp, von Sven Geitmann Springer Vieweg, Heidelberg, 2012 HZwei 04|13 Gartenweg 5 Tel.: 033055 – 213-22 kontakt@hydrogeit.de 16727 Oberkrämer Fax: 033055 – 213-20 www.hydrogeit-verlag.de
messen Thema: Messen Autor: Sven Geitmann Putin eröffnet die Hannover Messe 2013 Hannover wird Labor, Fabrik und Bühne der Elektromobilität Russland ist in diesem Jahr Partnerland der Hannover Mes- dersachsen (Halle 25, Stand H25) in diesem Jahr noch se, und zusammen mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nachträglich der Start dieses großangelegten Förderpro- wird der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir jektes gefeiert. Putin, diese weltweit größte Industrieschau eröffnen. Ge- Unter den weiteren MobiliTec-Ausstellern ist auch John- meinsam werden die beiden Staatsoberhäupter zum Auf- son Controls Power Solutions, Hersteller von Starterbatte- takt am 7. April 2013 im Hannover Congress Centrum die rien und Energiespeichersystemen für Hybrid- und Elektro- geladenen Gäste begrüßen und dann am Montag, dem 8. fahrzeuge (Halle 27, Stand J50). Das international agierende April, einen Messerundgang machen. Unternehmen plant eine automatisierte Fertigung von kom- pakten Batteriemodulen auf Basis prismatischer Zellen. Ste- Die Deutschen Messe AG zeigte sich hocherfreut von der fan Suckow, Vertriebsleiter bei Johnson Controls, erklärte: Zusage Putins. Vorstandsmitglied Dr. Jochen Köckler er- „Mit diesen Modulen wollen wir ab 2014 Energiespeichersys klärte dazu: „Das ist ein eindrucksvoller Beleg für das teme für Hybrid-, Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge in internationale Renommee der Hannover Messe und un- Serie fertigen.“ terstreicht gleichzeitig die Bedeutung des Partnerlandes.“ Die StreetScooter GmbH, ein Spin-off der RWTH Aachen, Russland wird sowohl auf seinem Zentralstand in der Hal- ist zum wiederholten Mal in Hannover vertreten, dieses Mal le 26 als auch bei begleitenden Foren und Veranstaltungen am PSI-Leitstand in Halle 7, Stand A18. Das junge Unterneh- unterschiedlichste Industrieprodukte aus der weltweit men, gegründet 2010, hat in einem breit angelegten Industrie- sechstgrößten Volkswirtschaft vorstellen. Das Partnerland und Hochschulnetzwerk zwei Elektrofahrzeuge, so genannte legt den Schwerpunkt auf die Bereiche Energie, industrielle „Short Distance Vehicles“ (SDV), entwickelt. Der StreetScoo- Automation und neue Materialien, erklärte Georgy Kala- ter Compact (30 kW Antriebsleistung, max. 105 km/h) und manov, stellvertretender russischer Minister für Industrie der StreetScooter Work (4 m³ Nutzvolumen, max. 85 km/h) und Handel. In Halle 13 wird beispielsweise das russische Energieministerium präsent sein und auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern zu den Themen Energieerzeu- legen den Fokus auf bezahlbare Elektromobilität für Nutz- ergruppen, die nach innerstädtischen Mobilitätslösungen zwischen Zweirad und Pkw suchen. Der Prototyp erfüllte 7 gung, -transport sowie Verteilernetze ausstellen. Insgesamt die Erwartungen des Projektpartners Deutsche Post so gut, werden über 100 russische Unternehmen erwartet, die dass das Zulieferunternehmen die Zusammenarbeit mit Prof. rund 4.500 Quadratmeter belegen. Nach Angaben des Mes- Dr. Achim Kampker Ende 2012 verlängerte. Für Juli 2013 severanstalters haben sich bisher noch nie so viele russische ist geplant, bundesweit 50 Vorserienfahrzeuge an verschie- Unternehmen an einer Industriemesse außerhalb des eige- denen Stützpunkten im Alltag einzusetzen und auf Wirt- nen Landes beteiligt. schaftlichkeit zu prüfen. Jürgen Gerdes, Vorstandsmitglied Deutsche Post DHL Brief, erklärte: „Wir betreiben eine der Elektromobil in Hannover Auf der 4. internationalen größten Fahrzeugflotten in Deutschland, darum haben wir Leitmesse MobiliTec, zu der allein im vergangenen Jahr ins- ein besonderes Interesse, wirtschaftliche und emissionsarme gesamt 46.000 Besucher erschienen sind, wird sich unter Fahrzeuge einzusetzen. [...] Wir sind zuversichtlich, dass das anderem wieder das Schaufenster Elektromobilität Metro- Fahrzeug unseren Postalltag im Praxistest meistern wird.“ polregion Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg Als Besuchermagnet dürfte wieder mal der MobiliTrack präsentieren. Nach der erfolgreichen Bewerbungsphase in sowie der eBike-Parcours fungieren, die am Eingang West 2012 (s. Abb. 1) wird auf dem Gemeinschaftsstand Nie- zwischen den Hallen 27 und 25 auf der Freifläche platziert sind. Interessenten können dort Elektromobilität auf rund 15.000 m2 selbst erfahren – sei es auf einem Pedelec oder in einem E-Auto. Die dort eingesetzten Brennstoffzellenfahr- zeuge von Daimler, Opel, Toyota und Honda werden bei Bedarf dreimal täglich öffentlich mit Hilfe des H2-Trailers von Linde betankt. Der auf dem Messegelände eingesetzte Phileas-Bus wird von ITM Power mit Wasserstoff, der vor Ort per Elektrolyse erzeugt wird, befüllt. E-Mobilität in Theorie und Praxis Besuchenswert ist stets auch die Halle 2 mit der Research & Technology, wo je- des Jahr die neusten Forschungsergebnisse präsentiert wer- den. In diesem Jahr zeigt dort beispielsweise das Wissmer- Projekt am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) seine Wissenssammlung aus dem Bereich der Elektromobilität. Diese Kollektion, die Ende 2013 vollständig sein soll, gilt als „die größte und leistungs- stärkste Fachinformations-Datenbank und Wissensplatt- Abb. 1: Niedersachsen war bereits 2012 mit seinem Schaufenster form“ für E-Mobilität. Am Dienstag, dem 9. April, gibt es Elektromobilität in Hannover vertreten. darüber einen Fachvortrag in der BMWi-Lounge. HZwei 04|13
messen Interessant dürfte auch eine Visite in Halle 1 sein, wo in in ganz Hannover stattfindet, freute nicht zuletzt Stephan diesem Jahr die Metropolitan Solutions erstmalig als ei- Weil, den ehemaligen Oberbürgermeister von Hannover genständige Leitmesse veranstaltet wird. Dort werden und heutigen Ministerpräsidenten von Niedersachsen. Er Zukunftsmodelle der „Stadt von morgen“ als Stadt in der sagte: „Hannover wird Labor, Fabrik und Bühne der Elek- Messe dargestellt. Es werden Parkbänke, Bäume und Stra- tromobilität.“ ßencafés aufgebaut, und die Besucher sollen selber mit Insgesamt rechnet der Veranstalter mit mehr als 6.000 Elektrofahrzeugen fahren können. Die Elektrifizierung Unternehmen aus 60 Ländern, die auf den insgesamt elf Leit- des Verkehrssektors, die nicht nur auf der Messe, sondern messen vom 8. bis 12. April 2013 ausstellen werden. || Thema: Messen Autor: Sven Geitmann Wind und Wasserstoff finden zueinander Halle 27 vereint was zusammengehört aber anders als in Japan schrumpft sie auch nicht. Seit eini- gen Jahren arbeitet Tobias Renz mit seinem Team darauf hin, die Marke von 150 Ausstellern zu erreichen, landete bisher aber stets mehr oder weniger knapp darunter (2012: 130). Bis Anfang März hatten sich rund 135 angemeldet. Die Gesamtfläche des Gemeinschaftsstandes (5.000 m2) wurde in diesem Jahr im Vergleich zu 2012 leicht reduziert, weil dieses Mal keine freie Fläche für Demonstrationspro- jekte zur Verfügung steht, gegenüber HZwei erklärte Renz jedoch: „Bei der Ausstellungsfläche gab es eine Steigerung. Diese beträgt im Vergleich zur Hannover Messe 2012 zehn 8 Prozent. Das liegt daran, dass einige Firmen ihre Standflä- che deutlich vergrößert haben.“ Besonders erfreut zeigte sich der Gemeinschaftsstandorganisator über die nochmals gestiegene Anzahl der ausstellenden Elektrolyseurfirmen (insg. 15). Deswegen gibt es in diesem Jahr neben der Presse- konferenz am Montag um 11:00 Uhr auf dem Public Forum Direkt an den orangefarbenen Teppich grenzt dieses Jahr die Wind auch eine extra Diskussionsrunde zum Thema Elektrolyse. Weitere Podiumsdiskussionen finden zum europäischen BZ- Der Gemeinschaftsstand Wasserstoff und Brennstoffzellen auf Heizgeräteprogramm Ene.field sowie zu den H2- und BZ- der Hannover Messe gilt seit fast 20 Jahren als wichtigster Aktivitäten in Finnland und den USA statt. Im Technischen Treffpunkt der deutschen H2- und BZ-Branche. Auch in- Forum gibt es darüber hinaus – speziell für das diesjährige ternational hat diese fünftägige Zusammenkunft in den Partnerland – einen russischen sowie einen europäischen vergangenen Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Tag (Montag bzw. Mittwoch). Europaweit erscheinen zu keinem anderen Termin so viele Interessant ist die Beobachtung, dass auf dem Gemein- Aussteller und Besucher. Organisator Tobias Renz rechnet schaftsstand für Wasserstoff und Brennstoffzellen zuneh- in diesem Jahr mit rund 140 Ausstellern. mend auch Batteriefirmen ausstellen. So präsentiert in diesem Jahr beispielsweise NGK Insulators seine NAS-Technologie. Das Konzept von Tobias Renz hat sich bewährt: Jedes Jahr Das japanische Unternehmen baut Natrium-Schwefel-Bat- trifft sich die deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen- terien (NaS), mit denen in großen Dimensionen Wind- be- szene zusammen mit zahlreichen internationalen Vertretern ziehungsweise Solarstrom gespeichert werden können. Diese in Hannover. Auf dem 5.000 m2 großen Stand in Halle 27 Technologie ist bereits kommerziell verfügbar und weltweit tummeln sich alle, vom Wissenschaftler bis zum Politiker, an über 170 Standorten im Einsatz (Halle 27, Stand E71). um sich über den aktuellen Stand in der Branche zu infor- mieren. Neben der Präsentation der Ausstellungsobjekte die- Fiat 500 aus NRW Die zweite wichtige Anlaufstelle für nen zudem die Forumsvorträge sowie insbesondere die vie- H2- und BZ-Interessierte ist auf der niedersächsischen In- len Zwiegespräche überall auf dem orangefarbenen Teppich dustrieschau seit jeher der Gemeinschaftsstand von Nor- dazu, interessante Fakten zu sammeln und natürlich neue drhein-Westfalen. Dort präsentieren FEV, das Zentrum für Kontakte zu knüpfen. BrennstoffzellenTechnik (ZBT) sowie Gräbener einen Fiat Die Vorstellung neuer Produkte steht dabei gar nicht so 500 mit Range-Extender. Der Umbau dieses Kleinwagens ist sehr im Vordergrund, denn die Branche weiß, dass zunächst Inhalt eines auf drei Jahre angelegten Projekts der RWTH viele kleine Entwicklungsschritte erforderlich sind, bevor Aachen mit dem Titel „Breeze! – Brennstoffzellen-Range-Ex- ein fertiges System oder gar ein neues Produkt entsteht. Im tender für Elektrofahrzeuge: ZeroEmission!“. Bei diesem vom Mittelpunkt des Interesses stehen auf dem Gemeinschafts- Land Nordrhein-Westfalen und der EU geförderten Vorhaben stand daher vorrangig die zunächst unscheinbaren Errun- geht es um eine signifikante Steigerung der Reichweite dieses genschaften, die für einzelne Kollegen einen wahren Durch- Demonstrators mit Hilfe eines BZ-Systems (30 kW), das die bruch bedeuten können. Es verwundert somit nicht, dass die Batterie vor Tiefentladungen schützt und zudem Abwärme zur hiesige H2- und BZ-Gemeinde derzeit nicht weiter wächst, Klimatisierung der Fahrerkabine liefert (Halle 27, Stand E60). HZwei 04|13
messen Wind & Wasserstoff in Halle 27 Die räumliche Nähe der Wasserstoff- zur Windbranche wird in diesem Jahr et- Weltweit gröSSte liche Gemeinsamkeiten zu Tage befördern, denn nicht nur die H2-Szene spricht über Wasserstoff als Energiespeicher E-Mobility-Konferenz für Strom aus erneuerbaren Energien. Auch die Windmüller haben entdeckt, dass sich hier neue Optionen auftun. Andre- In Vorbereitung as Jesse, der stellvertretende Präsident des Bundesverbands auf das diesjäh- WindEnergie e.V. (BWE), stellte bereits 2011 fest, dass die rige Forum Mo- Weiterentwicklung der Wind-Wasserstoff-Technologie Chan- biliTec während cen für eine verbesserte Netz- und Marktintegration der Res- der Hannover source Windkraft bietet. Es dürfte sich daher lohnen, beim Messe (Halle 25, Gang über das Gelände auch mal über die Leitmesse Wind Stand J12) er- zu schlendern, die rund die Hälfte von Halle 27 einnimmt. || klärte Prof. Dr. Henning Kager- Freier Eintritt zur Hannover Messe mann, der Vor- Der Hydrogeit Verlag bietet allen HZwei-Leserinnen sitzende des Len- und -Lesern sowie allen Abonnenten des Hydrogeit- kungskreises der Newsletters die Möglichkeit, kostenlos auf die Hannover Nationalen Platt- Messe zu kommen. Dafür müssen Sie lediglich auf diese form Elektro- Internet-Seite gehen: Prof. Dr. Henning Kagermann mobilität (NPE) www.hannovermesse.de/de/aktion?4spb4 und Schirm- Über den fünfstelligen Aktions-Code gelangen Sie zur Ti- herr der Konferenz: „Wir wollen nach wie vor Leitanbieter cket-Registrierung, wo Sie sich online anmelden können und Leitmarkt werden. Aktuell haben wir über 8.550 Elek- und dann per E-Mail ein personalisiertes e-Ticket erhalten. trofahrzeuge in Deutschland. Das ist nicht besonders viel, Drucken Sie dieses Ticket bitte aus, es ermöglich Ihnen an aber völlig ausreichend, denn wir sind noch bis 2014 in der allen fünf Veranstaltungstagen den direkten Zugang zum Marktvorbereitung. In 2014 beginnt die zweite Phase: der Messegelände. Darüber hinaus können Sie es als Fahrkar- Markthochlauf. Es stellt sich dann die wichtige Frage, ob wir te für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum-Ver- schnell auf 500.000 Fahrzeuge kommen.“ (Im zweiten Fort- kehr Hannover (GVH) nutzen. Der Besuchstag muss aller- dings vor Fahrtantritt auf dem Ticket angekreuzt werden. schrittsbericht der NPE vom Mai 2011 sind bis zum Errei- chen des Leitmarkts in 2020 folgende Zwischenschritte be- nannt: 100.000 elektrische Bestandsfahrzeuge bis 2014 bzw. 9 500.000 Fahrzeuge bis 2017.) Bis dahin müsse beispielsweise noch geklärt werden, so Kagermann, wie die Akkumulatoren von E-Autos als sinnvoller Bestandteil in das Stromnetz inte- Welt der Energielösungen griert werden können. Außerdem muss noch ein tragfähiges Geschäftsmodell für ein zweites Leben der Autobatterien ge- Der alljährlich im September in Stuttgart stattfindende funden werden. Branchentreff für Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Bat- Anders als in den vergangenen Jahren wird es 2013 terietechnik bekommt ein neues Motto: Fortan werden die keinen Fortschrittsbericht geben. Stattdessen veranstaltet f-cell, die Battery+Storage sowie der e-mobil BW Technolo- die Bundesregierung am 27. und 28. Mai 2013 die inter- gietag unter dem Obertitel World of Energy Solutions zusam- nationale Konferenz „Elektromobilität bewegt weltweit“ mengefasst, alle drei Termine bleiben aber als eigenständige im Berliner Congress Center bcc direkt am Alexander- Veranstaltungen erhalten. Nachdem dieses Event-Drei platz, zu der neben den vier beteiligten Bundesministern gespann bereits im Herbst 2012 über 3.200 internationale auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ihr Kommen Gäste zur Landesmesse Stuttgart gezogen hat (s. HZwei- zugesagt hat. Prof. Kagermann bezeichnete diese Ver- Heft Jan. 2013), sollen in diesem Jahr vom 30. September bis anstaltung als die „weltweit größte Konferenz zu diesem 2. Oktober noch mehr Besucher und auch mehr Aussteller Thema“. Der nächste Forschrittsbericht ist für November insbesondere aus dem Ausland angelockt werden. || 2014 angekündigt. || www.world-of-energy-solutions.de www.konferenz-elektromobilitaet.de BDEW KONGRESS 2013 Märkte und Systeme im Umbruch Der Umbau der Energieversorgung ist in der Praxis angekommen. • Governance der Energiewende: Wie erfolgt die Koordination der verschiedenen politischen Ebenen? Eine immense Herausforderung und großartige Chance zugleich für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. • Lösungsansätze für mehr Markt im Design der Energiewirtschaft • Der Preis der Infrastruktur: Gemeinsame Herausforderungen für die Energie- und Wasserwirtschaft Rund 1.400 Teilnehmer werden auf dem größten Branchentreffen der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft • Investitionen in die Energiezukunft – wer finanziert die künftige Infrastruktur? erwartet, darunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die Bundesminister Dr. Philipp Rösler und Peter Altmaier • Ein sicheres System? Systemverantwortung und Versorgungssicherheit sowie der Kanzlerkandidat der SPD Peer Steinbrück. Zu Beginn der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes lädt • Fördersystem für Erneuerbare Energien – wie und wie lange noch? der BDEW zu spannenden und kontroversen Diskussionen ein. • Energiehandel: Müssen Energieversorger zu Banken werden? BDEW Kongress vom 11. –13. Juni 2013, InterContinental Berlin • Herausforderungen im Wärmemarkt BDEW Kongress Infoline +49. 30. 28 44 94 - 176 · www.bdew.de/kongress · kongress@bdew.de • Geschäftsmodelle der Zukunft Studentenpatenschaften HZwei 04|13 Medienpartner
hausenergie Thema: Hausenergie Autor: Sven Geitmann Dialog über die Markteinführung BZ-Heizgeräte brauchen Unterstützung Es könnte so schön sein: Die ersten Brennstoffzellenheiz- da die sanevo home energy GmbH Ende Februar 2013 In- geräte sind endlich auf dem Markt. Das Ziel, auf das die solvenz anmeldete. Nachdem das spanische Unternehmen gesamte Branche seit Jahren hingearbeitet hat, scheint Effizient Home Energy, dessen WhisperGen-Geräte sanevo somit erreicht zu sein. Aber von Freude oder gar Erleich- bisher vertrieb, im November 2012 insolvent gegangen war terung ist weit und breit keine Spur. Ganz im Gegenteil: (s. HZwei-Heft Jan. 2013), folgte nun auch das Aus für das Jetzt, nachdem Millionenbeträge in die Forschungs- und Offenbacher Unternehmen selbst. Für Belgien hat Ceramic Entwicklungsarbeit für diese modernen Kraftwärmekopp- Fuel Cells zwar in Solar Spirit Ende Februar 2012 einen lungsgeräte geflossen sind, ruft die Industrie nach einer Vertriebspartner für seine BlueGen-Geräte gefunden. Wie Anschlussfinanzierung für die Markteinführung. Zunächst Andreas Ballhausen, Geschäftsführer Vertrieb bei CFC, al- musste die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) jedoch den Un- lerdings gegenüber HZwei mitteilte, liegt der anvisierte Ab- mut von Staatssekretär Rainer Bomba über sich ergehen las- satzschwerpunkt des autralisch-deutschen Unternehmens sen, denn der zeigte sich gar nicht begeistert von dem bisher in Deutschland. Ballhausen zeigte sich jedoch zuversichtlich, Erreichten und las der deutschen Heizgerätebranche mal dass die bisher positiv verlaufenen Gespräche mit potenti- wieder gehörig die Leviten. ellen Vertriebspartnern für den deutschen Markt eine Lö- sung bringen werden. Die Entwicklung im Bereich der Brennstoffzellenheizgeräte dauert mittlerweile schon rund 15 Jahre an. In dieser Zeit Hohe Kosten als Hemmschuh Das Hauptproblem, das gab es verschiedene Episoden – voll von hoffnungsfroher Zu- dem Vertrieb von BZ-Heizgeräten in Europa derzeit im versicht, aber auch voller Ernüchterung. Der größte Teil der Wege steht, bleibt nach wie vor das hohe Kostenniveau. So- Forschungs- und Entwicklungsarbeit scheint mittlerweile wohl für das Material als auch für die Produktion liegen die geschafft zu sein, und tatsächlich vermeldeten 2012 zumin- Preise derzeit noch über dem Preisniveau konkurrierender 10 dest zwei Firmen mit Standorten in Deutschland, dass sie ihre Geräte kommerziell anbieten: Ceramic Fuel Cells (CFC) verkaufte in 18 Monaten rund 250 Einheiten. Anfang Febru- Technologien. Dementsprechend fehlt es auch an Kunden. Kaum ein Gerätehersteller traut sich daher, in den Aufbau von Fertigungsinfrastruktur zu investieren, nur CFC hat in ar dieses Jahres verkündete das Heinsberger Unternehmen, Heinsberg bisher eigene Produktionskapazitäten aufgebaut. dass die BZ-Kraftwerke von CFC im Januar 2013 die Marke Der Ruf nach einem geeigneten Markteinführungspro- von zwei Millionen Betriebsstunden bei einer Verfügbarkeit gramm für stationäre Brennstoffzellensysteme wird daher von 99 Prozent überschritten hätten. Das zweite Unterneh- immer lauter. Die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) veranstalte- men, Elcore, hatte angekündigt, 2012 rund 50 Geräte instal- te deswegen zu diesem Thema am 28. Februar 2013 ein „Zu- lieren zu wollen und die Kapazität 2013 auf 1.000 Stück pro kunftsgespräch Energieeffizienz“ in Berlin. Gemeinsam mit Jahr auszubauen. Verifizierte Zahlen gab das Unternehmen Vertretern von Geräteindustrie, Energieversorgern und der bisher aber nicht heraus. Politik diskutierten IBZ-Mitglieder öffentlich über die Po- Die Unternehmen, die den Markteintritt erst für 2014 an- tenziale dieser Mikrokraftwerkstechnologie. Andreas Ball- gekündigt haben, geben größtenteils zu Protokoll, „die Tech- hausen war dabei überzeugt, dass „die Brennstoffzelle einen nik ist fertig“. Dies bestätigte sowohl Walter Bornscheuer, wesentlichen Beitrag zur Energiewende beitragen kann“. Zu- Leiter Technologie der Viessmann Werke, als auch Christian vor müsse die BZ-Technik allerdings noch wachgeküsst wer- Haferkamp von der EWE Vertrieb GmbH. Dies könnte jetzt den, da waren sich alle Anwesenden einig. also – theoretisch – der langersehnte Startpunkt zur Markt einführung der BZ-Heizgeräte sein, wenn da nicht schon Ohne Ergebnisse keine Anschlussfinanzierung wieder neue Probleme wären. So muss sich CFC derzeit nach Rainer Bomba, der Staatssekretär vom Bundesministerium einem neuen Vertriebspartner für Deutschland umschauen, für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), ließ in- dessen seinem Unmut freien Lauf und erklärte: „Ich bin von der Brennstoffzellentechnologie enttäuscht. [...] Es ist Zeit geworden, zu sehen, was aus dem bisher investierten Geld geworden ist.“ Mit Blick auf das von der Bundesregierung geförderte Callux-Projekt sowie vergleichbare EU-Vorhaben stellte er ernüchtert fest: „300 BZ-Geräte in Deutschland und 1.000 in Europa, darüber spricht in China keiner, aber hier klopfen wir uns auf die Schulter.“ Grundsätzlich sei er zwar nach wie vor von den Potentialen der Brennstoffzel- lentechnik überzeugt, aber „die Ergebnisse liegen deutlich hinter den Erwartungen zurück“. Im Hinblick auf ein zu diskutierendes Marktanreizpro- gramm rief Bomba der Brennstoffzellenbranche ähnlich deutlich wie auch schon auf der letzten Hannover Messe förmlich zu: „Wir sind gerne bereit, das Geld in die Hand zu nehmen, wenn wir sehen, dass etwas passiert, aber Sie Abb. 1: Rainer Bomba redete der Industrie ins Gewissen müssen auch abliefern. Wenn es eine Anschlussfinanzierung HZwei 04|13
hausenergie Feinschliff für Gamma-Gerät Baxi Innotech hat am 13. März anlässlich der ISH 2013 eine neue Version seines Brennstoffzellenheizgerätes vorge- stellt. Gemeinsam mit seinem Mutterkonzern BDR Ther- mea hatte das Hamburger Unternehmen nach Frankfurt am Main auf die dortige Großveranstaltung für den Sani- tär- und Heizungssektor eingeladen, wo traditionsgemäß der Auftakt für Produktneuheiten stattfindet, bevor diese dann auch auf der Hannover Messe präsentiert werden. In diesem Jahr zeigte Guido Gummert, Geschäftsführer der Baxi Innotech GmbH, die gegenüber den Vorläufer- modellen nochmals technisch optimierte Version eines kompletten Ener g i e ve r s or g u n g s - systems: die Gam- Abb. 2: In Wuppertal ging im Januar 2013 ein weiteres BlueGen- ma Premio. Baxi Gerät als Teil des virtuellen Brennstoffzellenkraftwerks in Betrieb Innotech präsen- [Foto: WSW] tiert die fünfte Gerätegeneration geben soll, müssen wir Ergebnisse sehen, ansonsten wird es auch in Han- Mittel in dieser Höhe nicht mehr geben.“ nover (Halle 27, Stand E51: IBZ- Öffentlicher Dialog hat begonnen Christian Ha- Gemeinschaf ts ferkamp stellte dazu fest, dass derzeit „die Begeisterung bei stand) als „Sys den Kunden noch fehlt“, dass jetzt aber „die entscheidende temlösung für Phase“ komme. Er präsentierte einen konkreten Program- die Energieversor- mentwurf, wie eine Förderung zur Markteinführung von BZ- Heizgeräten aussehen könnte. Dieser von Haferkamp vorge- stellte Ansatz der Initiative Brennstoffzelle, der auf dem vom Die Gamma Premio (li.) mit mit Wärme speicher nebst Hydraulikmodul gung eines Einfa milienhauses“. || 11 BMWi in Auftrag gegebenen Gutachten des Instituts für Zu- [Foto: Baxi Innotech] kunftsEnergieSysteme (IZES) basiert, sieht eine Kombination verschiedener Förderinstrumente vor: KWK-Gesetz plus In- vestitionsförderung sowie eine über zehn Jahre laufende Um- wandlungsvergütung. Der Gesamtfördermittelbedarf dafür läge bei 400 Mio. Euro, wenn durchschnittlich jedes BZ-Heiz- gerät mit 1.000 Euro pro Jahr gefördert würde. Nach ersten Die Brennstoffzelle | 13. Forum für Produzenten und Anwender Berechnungen könnten damit von 2013 bis 2020 rund 175.000 Geräte in den Markt gebracht werden, wobei die Stückzahlen ansteigen, die Kosten aber sinken (degressiv) würden. Die eingeladenen energiepolitischen Sprecher der Par- teien CDU/CSU, FDP und Grüne (SPD-Vertreter war er- krankt) zeigten sich zunächst äußerst skeptisch, solch ein Förderprogramm initiieren zu können. Im Laufe der Ge- sprächsrunde wich jedoch diese Skepsis einem gewissen Wohlwollen. Am Veranstaltungsende signalisierten Thomas Bareiß, Klaus Breil und Oliver Krischer, denen das große Potential der Brennstoffzellentechnologie bereits im Vorfeld bewusst war, zumindest weitere Gesprächsbereitschaft. || 30.9. – 2.10. IBZ auf der Hannover Messe: Halle 27, Stand E51 Das internationale 2013 Blick nach Japan Forum für die Branche Während es in Europa noch um Forschung und Ent- Messe Konferenz | Messe wicklung geht, wird in Japan bereits verkauft. In dem asiatischen Inselstaat stehen bereits etwa 40.000 BZ- www.f-cell.de Stuttgart Aggregate – und die werden immer günstiger. Wie Ja- Im Verbund mit: panmarkt Anfang des Jahres berichtete, kostet die neu- este Ene-farm-Generation „nur“ noch 1,995 Mio. Yen (16.000 Euro, inkl. staatl. Förderung), 760.000 Yen weni- ger als das Vorgängermodell. Der Hersteller Panasonic kündigte an, dass die Produktion ab sofort auf 15.000 Einheiten pro Jahr gesteigert werde. MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIEWIRTSCHAFT HZwei 04|13
energiespeicherung Thema: Energiespeicherung Autor: Sven Geitmann Von B wie Bio bis W wie Wind Die Suche nach dem geeigneten Energiespeicherungsverfahren Der neue Hype heißt „Energiespeicherung“, das haben wir verschiedenen Anlagentypen ist nicht erforderlich, so dass bereits im Januar-Heft der HZwei ausführlich dokumentiert. sich die Wissenschaftler bei der Konzeptionierung ganz auf Dementsprechend sind auch in den ersten Monaten des neu- den Wasserstoffsektor konzentrieren können. Entsprechend en Jahres etliche weitere Studien herausgekommen (s. S. 13 & weit ist der Entwicklungsstand vorangeschritten. 22) und neue Demonstrationsvorhaben rund um das Thema Bei Bio-Wasserstoff ist das völlig anders. Im Bereich der „Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien mit Hilfe Biomassenutzung gibt es derart viele sehr unterschiedliche von Wasserstoff“ gestartet worden. Mittlerweile gibt es sogar Umwandlungsverfahren, dass kaum eine Vergleichbarkeit einen eigens gegründeten Verband (s. Meldung). Auch bei der unterschiedlichen Pfade möglich ist (s. S. 22). Des- den Branchentreffs in Hamburg und Stuttgart gewinnt Ener- wegen steht dieser Bereich noch ganz am Anfang seiner giespeicherung an Bedeutung (s. u.). Wind-Wasserstoff spielt Entwicklung, obwohl schon seit Jahren an verschiedenen dabei nach wie vor eine wichtige Rolle. Neu ins Gespräch ge- Verfahren zur H2-Herstellung aus Biomasse geforscht wird. kommen ist jetzt zusätzlich auch Bio-Wasserstoff, wobei je- Erste konkrete Maßnahmen werden jetzt jedoch in Angriff doch noch unklar ist, wie groß dafür das Potential ist. genommen. || Nachdem sich die Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche bereits im Jahr 2008 dem Thema der Elektromobilität geöffnet und diesen Technologiezweig ins Portfolio aufgenommen hat, Neuer Bundesverband läuft es jetzt mit der Energiespeicherung ganz ähnlich ab. Die Veranstalter der einschlägigen Szenetreffpunkte gemeinden Energiespeicher diese neue Speicherthematik kurzerhand in ihr Programm mit ein. So steht die f-cell schon längst nicht mehr isoliert 12 als reines Brennstoffzellensymposium da, sondern firmiert – nachdem erst im vergangenen Jahr die Battery+Storage neu hinzugekommen war – im September 2013 unter dem Motto World of Energy Solutions als Veranstaltung „rund um Brenn- stoffzellen, Wasserstoff, Batterie, Energiespeichertechnolo- gien und Elektromobilität“ (s. S. 9). Auch die H2Expo, die schon lange nichts mehr von sich hat hören lassen, springt jetzt auf diesen Trend auf. Ein Jahr später, am 23. September Anfang des Jahres hat sich der Bundesverband Energiespeicher 2014, will sie ihr Comeback als „Fachmesse für Wasserstoff, (BVES) mit Sitz in Berlin gegründet. Dieser Zusammenschluss Brennstoffzellen, Energiespeicherung und Elektromobili- unterschiedlichster Institutionen aus dem Energiesektor ver- tät“ feiern, die alle zwei Jahre im Rahmen der WindEnergy folgt das Ziel, die Weiterentwicklung der Energiespeicherungs- Hamburg stattfinden soll (s. S. 4). Aus der ehemaligen Veran- technologien voranzutreiben und den Aufbau eines stabilen staltung für maritime und Luftfahrtanwendungen wird auf Energiespeichermarkts in Deutschland zu beschleunigen. diese Weise ein „Wind-Wasserstoff-Event“. Zum Präsidenten des BVEW wurde Prof. Dr. Eicke R. We- Parallel zur Neuausrichtung auf Veranstalterseite schie- ber, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ßen immer mehr Demonstrationsprojekte aus dem Boden (ISE), ernannt. Weber erklärte anlässlich der Gründung: „Un- (s. nachfolgende Meldungen). Die meisten der bisher in die ser Verband sieht seine Mission darin, die Energiespeicherung Wege geleiteten Vorhaben behandeln den Energieumwand- als Energieressource neben der konventionellen und erneuer- lungspfad vom Windstrom über die Elektrolyse bis zum baren Erzeugung zu etablieren, um eine effizientere, verläss- Verbraucher. Dieses Verfahren der Energiespeicherung be- lichere, preisgünstigere und sicherere Energieversorgung zu nannte Ralf Brinkmann, Vorstandschef des Chemieunter- fördern. Um diese Vision zu erfüllen, wollen wir den Aufbau nehmens Dow Deutschland, Anfang März 2013 gegenüber eines stabilen Energiespeichermarkts in Deutschland fördern, der Wirtschaftswoche als den „wichtigsten Pfeiler der Ener- der dann auch als Modell für weitere Märkte in Europa und giewende“. Deswegen engagiere sich Dow als eines der ener- anderen Ländern weltweit dienen wird.“ Geschäftsführer des gieintensivsten Unternehmen Deutschlands mit im Projekt direkt am Brandenburger Tor angesiedelten Bundesverbandes Unterelbe (s. S. 23). Eine bessere Alternative als die Speiche- ist Dr. Harald Binder. Er versteht den BVES als Vereinigung rung überschüssiger Windenergie in Form von Wasserstoff relevanter Entscheidungsträger sowie als Kontaktnetzwerk. in Kavernen sieht Brinkmann nicht: „Statt die Energie ver- Eine der ersten Maßnahmen soll die Erstellung einer „Ener- puffen zu lassen, sollte man sie besser speichern – auch wenn giespeicher Roadmap“ sein, in der technologieübergreifend die dabei ein großer Teil der Energie verloren geht.“ Rolle der Energiespeicher bei der Energiewende in Deutsch- Auch die aktuelle NOW-Studie (s. S. 13) bestätigt, dass land definiert wird. Die Gründungsversammlung hatte bereits sich hier für die Windkraftbranche eine willkommene am 25. September 2012 in Frankfurt am Main stattgefunden. Möglichkeit eröffnet, die Ausnutzungsdauer ihrer Anlagen Die erste Mitgliederversammlung fand am 19. März 2013 in zu verlängern. Gleichzeitig stellen die Windturbinen eine Düsseldorf im Rahmen der Energy Storage statt. Bis dahin mittlerweile voll ausgereifte Technologie dar, deren Aus- waren bereits über 30 Institutionen dem Verband beigetreten gangsparameter beim Anschluss an heutige Elektrolyseur- (z.B. Fraunhofer IWS Dresden, Gildemeister Energy Solutions, technik bestens bekannt ist. Eine Unterscheidung zwischen SMA Solar Technology AG, Clariant, GP Joule). || HZwei 04|13
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