125 JOOR Eine Beilage der Basler Zeitung - Donnerstag, 15. November 2018 - Newsnet
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125 Jahre Emotionen pur. Happy Birthday, FC Basel 1893! S H I R T Ä U M S J U B I L JE T Z T E R N ! S I C H Exklusiv und anlässlich des Jubiläums auf 125 Stück limitiert: Sichern Sie sich Ihr Jubiläumsshirt mit Unterschriften von sechs FCB-Legenden. Einfach eine FCB Mastercard® Kreditkarte beantragen, und das Trikot gehört Ihnen.* Alle Informationen unter cornercard.ch/fcbasel * Angebotsdauer: 30.07.2018 bis 31.12.2018 oder solange Vorrat.
125 Joor FC Basel. | Donnerstag, 15. November 2018 | Seite 3 30 von 125 Jahren im Hochofen der Emotionen: Der FCB ist Lebensgefühl und Kulturgut einer Stadt und ihrer Region Ein Gruss aus der Fünfliberbüchse Von Marcel Rohr 1. November 1988. Der ausgebildete Speditionsfach- mann und frisch entlassene Bankan- gestellte steht unter der Redaktionstür des doppelstab und sucht sein Pult. Chefredaktor Martin Herter, Gott hab ihn selig, raunzt nach ein paar Minuten: «Die schlechten Journalisten hocken im Büro, die guten gehen raus – also, was machst du hier?» So verkrümelt sich Volontär Rohr gleich an seinem ersten Arbeitstag auf den Landhof und starrt den Spielern des FC Basel Löcher in die Stulpen. Die Helden von damals heis- sen Uwe Dittus, Enrique Mata und Pat- rick Rahmen, doch es sind gefallene Helden, weil sie vier Monate zuvor in die NLB abgestiegen sind. Der Trainer ist Urs Siegenthaler. Ihn touchiere ich ein erstes Mal ein paar Wochen später auf dem Claraplatz. Der FC Basel hat über zwei Millionen Fran- ken Schulden, Spieler und Trainer bet- teln mit einer Sparbüchse in der Hand abwechselnd die Passanten an: «Hesch fünf Schtutz für d Vereinskasse?» Mein erster Aufmacher im doppelstab wird eine knackige Schlagzeile. Meine Gegner auf der Redaktion heissen Genitiv, Dativ und Inter- punktion, die Gegner des FC Basel kommen aus Baden, Emmenbrücke, Glarus und Etoile Carouge. Vor den Auswärtsspielen betet Gusti Nuss- baumer, schon damals die gute Seele des Vereins, dass der Benzintank des Teambusses voll ist; Siegenthaler musste die Karre einmal persönlich über die Wettsteinbrücke schieben, weil der Club kein Geld mehr für den Sprit hatte. Warmes Wasser in der Garderobe ist ein Luxus. Sali Sigi, Grüss Gott Ernst-August In seinem ersten NLB-Jahr verpasst der FC Basel den sofortigen Wiederauf- stieg kläglich. Der Konkurs kann im letzten Moment verhindert werden, Wenige Wochen vor dem Aufstieg. Im April 1994 kommen 42 126 Fans ins Joggeli, um das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich zu sehen. Foto Keystone weil Bevölkerung und Gewerbe eine Million Franken zusammengebracht Trainer Claude «Didi» Andrey hat das Anders als Urs Siegenthaler muss er Baden, Emmenbrücke, Glarus und Säulen geworden. Früher hatte er zwei haben. Ein Gruss aus der Fünfliber- Wunder möglich gemacht. nicht mit dem Kässeli auf dem Clara- Etoile Carouge sind weit weg. Was ich Millionen Franken Schulden, heute büchse. Vorzuweisen hat der FCB ein- Und jetzt, jetzt kehrt beim rot- platz Fünfliber sammeln. Dem FCB damals wusste: Der FC Basel ist ein ein- investiert er zwei Millionen allein in zig die glorreiche Vergangenheit mit blauen Riesen die Kraft zurück. Seine geht es finanziell deutlich besser. zigartiges Stück Schweizer Kultur- den Trainerstaff. der Legende Helmut Benthaus. Identitätskrise hat er hinter sich. Präsi- 1999 gelingt René C. Jäggi ein geschichte. Was ich damals nicht Doch es ist nicht das Geld, das faszi- Ende 1989 ist auch Urs Siegentha- dent Peter Epting, ein Sparpapst erster Coup: Er holt Gigi Oeri ins Boot. Eine wusste: In den nächsten 16 Jahren niert, und es sind auch nicht einzig die ler schon wieder Geschichte, Volontär Güte, übergibt 1996 an René C. Jäggi. Dame aus dem «Daig», der dem Club würde ich noch 18 weitere Titel- Erfolge, die so viele Menschen seit 125 Rohr moderiert im Gratiswochenblatt Eine Stadt erwacht. Und ein neuer Boss jahrelang nur die kalte Schulter gewinne sowie insgesamt 46 Jahren berühren. Der FCB ist Lebens- seinen ersten Trainerwechsel. Sali Sigi, verbreitet Visionen: neues Stadion. gezeigt hat – das ist ein Meilenstein in Champions-League-Spiele der Rot- gefühl, und Gefühle lösen immer etwas Grüss Gott Ernst-August Künnecke. Ein Meistertitel. Champions League. der Geschichte des Vereins. «Ja, priva- blauen journalistisch begleiten. aus, weil man sie nicht kaufen kann. paar Monate nach seiner Amtsüber- tes Geld wird fliessen», sagt sie im ers- Deshalb sind sie so wertvoll. Der FCB nahme steht der Deutsche vor meiner Für jeden Journalisten, ten Interview mit mir. Wieder eine Ein Stück Kulturgeschichte mag ein schwieriges, kompliziertes Schreibmaschine in der Redaktion und knurrt: «Alles nur Bockmist im Blatt! der den Fussball Schlagzeile, die an einen Zungenkuss auf dem Pausenhof erinnert. Jäggi und 2005 mein nächster und vorerst letzter Transfer: Vom Blick zur BaZ. Was ich 2018 haben. Er mag Fehler gemacht und seine treuen Fans verärgert haben. Ich will eine Aussprache mit Ihnen.» liebt, ist der FC Basel Oeri sind pures Kraftfutter für einen gelernt habe? Fussball ist schnelllebig Doch gerade in trüben Stunden faszi- Was ich damals wusste: Fussball ist verdammt schnelllebig. Was ich damals ein Volltreffer. Club und eine Stadt, die in der übrigen Schweiz so händeringend nach Auf- und der FC Basel ein einzigartiges Stück Schweizer Kulturgeschichte, und niert er die Massen, weil er die Men- schen verbindet. In Sieg und Nieder- nicht wusste: In den nächsten 29 Jah- merksamkeit lechzen. In der Politik jetzt, ja jetzt, wird dieser Hochofen der lage. Was ich nach 30 Jahren und 14 ren würde ich noch 20 weitere Trainer- Nicht nur beim FCB gibt es Trans- spielt Basel seit Jahren nur in der Emotionen 125 Jahre alt. Aus dem fast Tagen sagen kann: Für jeden Journalis- wechsel beim FC Basel journalistisch fers. Ich tausche die Schreibmaschine 2. Liga. Aber im Fussball vereint der bankrotten Club mit dem Wellblech- ten, der den Fussball liebt, ist der FCB begleiten. Doch es ist halt wie beim des doppelstab mit einer Computer- St.-Jakob-Park gefühlt gleich alle sie- Vordach ist ein Palast mit goldenen ein Volltreffer. marcel.rohr@baz.ch Zungenkuss auf dem Pausenplatz: tastatur beim Blick. Nun müssen es ben Bundesräte. Das erste Mal vergisst man nie. die grossen Buchstaben sein. An der 2002 zelebriert der FCB dann sei- ANZEIGE Sechs Jahre dümpelt der FC Basel Dufourstrasse in Zürich raunzt der Chef nen ersten Titel der Neuzeit – für die in der Nationalliga B. 1993 feiert er jeden Morgen: «Hau eine Story zum Boulevard-Gurgel aus Zürich beginnen sein 100-Jahr-Jubiläum im kleinen FCB raus. Der bewegt die Massen, damit die Festspiele. Meine Gegner auf Rahmen mit einem Festzelt auf dem Pfeife, kapier das endlich!» der Redaktion sind das Ski-, das Tennis- Barfi. Über dem alten Joggeli breitet Als Erstes lege ich mich mit Trainer und das Rad-Ressort, die alle mit dem sich fast schon sportlicher Verwesungs- geruch aus, als es 1994 endlich mit Andrey an. Er spielt sehr defensiv, also wird er zum «Beton-Didi». Doch der Krisen-FCZ leiden. Die Gegner des FC Basel kommen jetzt aus Liverpool, Die Settelen AG gratuliert dem Aufstieg klappt. «Nie meh Nati B!» Genfer hat einen grossen Vorteil: Valencia und Manchester. dem FC Basel 1893 Impressum Die Idee dieser Beilage der Basler Zeitung zum 125. Geburtstag 125 Joor FC Basel. 125 Jahre FCB, das muss gewürdigt an den sich die Fans längst nicht nur Wir sind seit vielen Jahren werden – und die Basler Zeitung hat wegen seiner Tore erinnern. Oder mit Eine Beilage der Basler Zeitung. damit bereits im Januar begonnen. der Ärzte-Familie Marti (S. 10, 11). Wir gemeinsam unterwegs und Verlag und Redaktion: Basler Zeitung Alle vier Wochen gab es – immer um haben zurückgeblickt auf die Reisen «chömme sicher ans Zyl!» Redaktion: Marcel Rohr, Oliver Gut, den 18. Tag eines Monats herum – ein durch Europa (S. 22, 23), die Basler Tilman Pauls, Dominic Willimann Kapitel, das sich mit der Geschichte Spieler in der Schweizer National- Koordination: Ramon Misteli des Vereins beschäftigt hat. Es ging mannschaft (S. 12, 13), diejenigen, die Gestaltung: Nino Angiuli um die Rolle des FCB innerhalb der hinter den Kulissen arbeiten (S. 24, 25) Stadt (S. 4, 5) oder um die Orte, die und natürlich auch die Spieler, die mit Fotos Front: Keystone, iStockfoto man in Basel ganz besonders mit dem dem Verein 20 Meistertitel gewonnen Druck: DZB Druckzentrum Bern AG rotblauen Verein verbindet (S. 6, 7). Wir haben. In dieser Beilage sind zum haben mit grossen Namen wie Helmut Geburtstag alle Beiträge nochmals Basler Zeitung AG Benthaus (S. 18–20) oder Superstar zum Nachlesen zusammengefasst – Aeschenplatz 7, 4002 Basel, Teofilo Cubillas (S. 8, 9) gesprochen, ob heute oder auch in einigen Tel. +41 61 639 10 50 aber auch mit André Sitek (S. 26–28), Monaten. tip
125 Joor FC Basel. «Mit dem Erfolg entfachte Benthaus die FCB-Historiker Josef Zindel weiss genau, wann der FC Basel in seiner 125-jährigen Geschichte zum Von Oliver Gut Ich wusste gleich: Da gehe ich wieder hin, obwohl ich es mir mit dem dama- BaZ: Josef Zindel, Sie sind der FCB- ligen Lohn von 1500 Franken kaum Historiker, waren jahrelang der Medien- leisten konnte. Heute lässt sich sagen: verantwortliche des Clubs – doch noch Es war Liebe auf den ersten Blick. viel länger sind Sie FCB-Fan. Trotzdem Dabei heisst es doch immer: FCB-Fan sehe ich nirgends rotblaue Bettwäsche kann man nicht werden … oder Poster in Ihrem Zuhause … Ja, ich weiss schon … Ich bin dann Josef Zindel: Nein. Die finden Sie halt wohl eine der Ausnahmen dieser auch nicht, weil Sie nie existierten. Regel. Und der Satz hat ja trotzdem Aber ich liebe den FCB, auch wenn es seine Wahrheit, weil er ein anderes eine andere Form von Liebe ist als jene FCB-Phänomen beinhaltet: Man geht zu einer Frau. Und ein paar besondere als Kind schon zum FCB, weil das Andenken habe ich schon … Interesse von Generation zu Genera- … aber Sie betreiben keinen Kult. Trotz- tion weitergegeben wird. Das ist in dem bezeichnen Sie sich als grossen Basel extremer als anderswo in der Fan. Was macht folglich das Dasein Schweiz. Was in Basel auch anders ist: eines FCB-Fans aus, wenn es nicht die Der Stellenwert des Clubs ist im Ver- rotblaue Bettwäsche ist? gleich zur Nationalmannschaft klar Ich glaube generell, dass das Fansein höher. Auch dann, wenn wie aktuell nicht zwingend vom Erfolg eines viele Basler oder Spieler mit FCB-Ver- Clubs abhängt. Wer einmal Fan eines gangenheit für die Schweiz auflaufen. Clubs ist, der bleibt es ein Leben lang. Und alle verbindet auch, dass sie ins Stadion gehen, um Emotionen zu «Das ist eine Basler erleben und auszuleben, wie es in Eigenart: Der Basler ihrem Alltag nicht möglich ist. Geht es um den FCB-Fan, dann kommt eine kritisiert überaus gerne durchaus kritische Haltung hinzu, die das, was er liebt.» bei aller Liebe zum Club auch immer Platz hat. Das ist eine Basler Eigen- Ist der FCB für Basel wichtiger, als es heit: Der Basler kritisiert überaus der jeweilige Fussballclub in anderen gerne das, was er liebt. Ich meine Regionen für die jeweilige Stadt ist? damit nicht, dass er einfach herum- Ich denke schon, dass sich das sagen nörgelt. Sondern dass er sich mehr- lässt. Aus heutiger Sicht gilt das heitlich geistvoll kritisch mit den Vor- natürlich auch, weil er ein sehr zuver- gängen im und um den FC Basel aus- lässiger Arbeitgeber geworden ist – einandersetzt – und zwar unabhängig und auch ein Botschafter, Werbe- davon, wie es Rotblau gerade läuft. träger. Also ein Club, der den Namen Sie selbst sind keineswegs gebürtiger Basel nach Europa hinausgetragen Basler, sondern stammen aus dem hat. Vor allem aber habe ich das St. Galler Rheintal. Funktionieren Sie da Gefühl, dass der Identifikationsgrad trotzdem gleich wie die Basler? der Stadt und der Region mit dem FC Ja. Vielleicht war das schon immer so, Basel für Schweizer Verhältnisse seit vielleicht hat es abgefärbt. Vielleicht Jahrzehnten höher ist als anderswo. liegt es bei mir auch daran, dass ich Warum ist das so? nicht von klein auf FCB-Fan war. Ich denke, weil der Identifikations- Mit wem fieberten Sie dann mit? Doch grad des Baslers mit seiner Stadt und nicht etwa mit Grünweiss, oder? Region per se höher ist. Das hat wohl Nein. Im Zweifelsfall hielt ich zum SC damit zu tun, dass wir am Rand und Brühl, wenn dieser auf den FCSG traf. nicht im Zentrum des Landes zu Vor allem war ich aber einfach immer Hause sind. Wir haben seit 1973 und Fussball-Fan – in einem Elternhaus, Hans-Peter Tschudi keinen Bundesrat in dem Fussball keine Rolle spielte. mehr in der Regierung gehabt – und Mir wurde verboten, mich dem wir bestimmen nicht den Puls des FC anzuschliessen. Als Katholik ging Landes, das geschieht bekanntlich in man in den Turnverein – so lernte ich Zürich. Also existiert da schon eine immerhin Handball spielen. Aber an Art Komplex, der sich darin manifes- den Wochenenden, da radelte ich in tiert, dass der Basler stolz ist auf jene der Region herum, um die Spiele des Gebiete, in denen er die Nummer eins FC Rebstein zu schauen. Mein Held ist: Auf die Fasnacht, auf die Pharma- war Werner Zünd, der Libero. Er war industrie, auf Federer und eben auch später jahrelang Assistent in St. Gal- auf den FCB – selbst dann, wenn er len, inzwischen ist er wieder bei Reb- sportlich nicht erfolgreich ist, weil er stein Assistenztrainer. auch dann der Club ist, der am meis- Und dann? ten Menschen ins Stadion bringt. Ich absolvierte eine Lehre als Buch- Aber Sie haben doch gesagt, der Basler händler und war auf Jobsuche, nach- kritisiere gerne, was er liebt … dem sich eine Anstellung in Hamburg Untereinander ist das so. Aber wenn War der FCB für Basel schon immer von als neumodische Fusslümmelei, an Warum war das so? im letzten Moment zerschlagen hatte. von aussen jemand etwas gegen den grosser Bedeutung? die weder Zeit noch Geist zu ver- Es hat sicher auch damit zu tun, dass Ich sah ein Inserat der Buchhandlung FCB oder Federer oder die Fasnacht Nein. Als er gegründet wurde, da schwenden war. Bald darauf schossen sich der FCB zumindest offiziell in Wepf in Basel – die Stadt war für mich sagt, dann ist der Reflex ein völlig brauchte es ein paar Akademiker mit Clubs wie Pilze aus dem Boden – auch den 1930er-Jahren gegen das auf- schon immer eine jener Städte, mit anderer. Dann findet der grosse Fussball-Leidenschaft, um entgegen in Basel. In der Saison 1901/02, da kommende Profitum zu stemmen der ich Freiheit assoziierte. Also Schulterschluss der Basler statt und dem Zeitgeist einen Club ins Leben zu spielten die Young Boys gemeinsam versuchte. Man spielte dadurch zwar setzte ich mich in den Zug nach Basel, werden diese Wahrzeichen verteidigt. rufen. Damals war ja Fussball verpönt mit dem FCB, Excelsior Basel, For- noch immer nicht schlecht mit – aber spazierte in die Buchhandlung und tuna Basel und den Old Boys in der für ganz nach vorne reichte es nicht. wünschte den Chef, Herrn Hermann, Gruppe Zentralschweiz um den ers- Und wann wurde der FCB zum Kulturgut zu sprechen. Am anderen Tag nahm ten Platz, der zur Teilnahme an der der Stadt Basel? ich dort meine Arbeit auf – und es ver- Finalrunde um die Meisterschaft Ein Mann ist dafür ganz klar die ent- ging meines Wissens keine Woche, berechtigte. Man stelle sich das heute scheidende Figur, an ihm lässt sich bevor ich einfach aus Neugier erst- vor: eine Fünfergruppe mit vier Bas- fast aufs Jahr genau der Zeitpunkt mals ins alte Joggeli ging. Der FCB ler Clubs und einem aus Bern – und festmachen … spielte gegen St. Gallen … das noch unter einer geografisch mit Karli Odermatt? Ein Zufall? Verlaub stupiden Bezeichnung … Karli war fraglos auch sehr wichtig Absolut. Das Spiel war nichts Spekta- Der FCB war also nicht einfach der klar und ist es noch. Aber ich spreche von kuläres, ein 1:1. Und mit rund 11 000 wichtigste Club in Basel? seinem Trainer Helmut Benthaus. Besuchern waren auch nicht aus- Nein. Und er bewegte auch nicht die Was änderte mit ihm? gesprochen viele Zuschauer da. Doch ganze Stadt, obwohl er auf dem Land- In erster Linie wurde der FCB unter die Atmosphäre tat es mir sofort an. hof schon früh mehr als tausend ihm zu einem sehr erfolgreichen Zuschauer anzog. Wenn man die ver- Club. Und mit dem Erfolg entfachte ANZEIGE gangenen 125 Jahre anschaut, dann Benthaus die Fussball-Euphorie in fällt ja beim FCB vor allem auf, dass er Basel – und zwar in einem Mass, wie eine sehr atypische Erfolgsgeschichte es die Schweiz zuvor nicht kannte aufweist: In der ersten Hälfte seines und es sich danach anderswo nicht Bestehens gewann er fast nichts. entwickeln sollte. Aber diese Erfolge 1933 und 1947 gewann er den Cup, hatten natürlich ihre Gründe – und 1953 die erste Meisterschaft. Und das diese finden sich zu einem grossen Immer am Ball mit: nach Jahrzehnten, von denen man Teil in der Person von Benthaus. meinen müsste, dass es einfacher Was wurde mit ihm anders? Gerry Engel und gewesen sei als danach, der Beste zu Nun, der FCB holte ihn ja als Spieler- Remo Rossi sein. Bis der FCB Meister wurde, trainer, weil man so einen Spieler und waren nicht nur GC, der FCZ, YB oder einen Trainer für ein Salär bekam. Servette schon zuoberst gestanden, Das zeigt, dass der FC Basel noch sondern auch Aarau, Brühl, Winter- immer irgendwo zwischen Amateur- «Wissen Sie, was der FCB-Minusrekord ist?» Josef Zindel. Foto Nicole Pont thur, Lugano, Bellinzona oder Biel. und Halbprofi-Club schwebte. Bent-
| Donnerstag, 15. November 2018 | Seite 5 Fussball-Euphorie» Kulturgut der Stadt wurde – und was Rotblau ausmacht Gut, die jüngere Geschichte ist ja tens. Schliesslich erlebte ich viele bekannter, bis hin zur Unterstützung bittere Niederlagen. durch Gigi Oeri. Zuvor aber waren Konnte man Ihren Zeilen ab und zu ent- Charles Röthlisberger und Peter nehmen, dass Sie persönlich ob der Epting als Präsidenten sehr wichtig, Leistung des FCB beleidigt waren? weil sie es verstanden, den FCB am Ich glaube nicht. Ich schrieb im Okto- Leben zu erhalten, sodass er schliess- ber 1982 erstmals für die BaZ, der lich in die NLA zurückkehren und FCB besiegte Lausanne in einer mäs- sich dort halten konnte. Dann kam sigen Partie 1:0 – und von da an ging 1996 die legendäre Generalver- es ja lange nur noch bergab. Würde sammlung in der Mustermesse, mit Ihre Vermutung also stimmen, hätte dem Auftritt von René C. Jäggi, der ich ja ständig beleidigt sein müssen als Präsident kandidierte. (lacht). Nein, wirklich: Ich versuchte Ein Schlüsselmoment? den FCB so zu begleiten, wie ich es Fraglos. Natürlich brauchte es auch noch heute regionalen Journalisten Gigi Oeri, die von Jäggi ins Boot empfehle: mit kritischer Solidarität. geholt wurde. Aber vor allem Jäggi Ich glaube, das ist mir gelungen. selbst war in jener Phase enorm wich- Sie bekamen nie von der FCB-Führung tig. Er war ein Glücksfall für den FCB. aufs Dach? Natürlich! So wie Sie wohl auch. «Da waren im Saal Aber das ist im Fussball wohl system- immanent: Jeder Club in der Super 1600 Mitglieder – und League hat das Gefühl, die Lokal- René C. Jäggi zog presse behandle ihn schlecht. In jener Zeit bei der BaZ schrieben Sie alle in seinen Bann.» bereits Ihr erstes Buch über den FCB. War das der Anfang Ihrer Funktion als Warum? Chronist der rotblauen Geschichte? Ich weiss, dass René es mir nicht übel Das geschah fliessend – auch danach, nimmt, wenn ich es so sage: Er hatte als ich Medienchef beim FCB war, eine grosse Klappe – und viel dahinter. ging der Prozess weiter. Aber klar, Jäggi trat 1996 in der Mustermesse an damals stieg ich in die Archive der und sprach von einem Fünf-Jahres- BaZ, das war eine wichtige Erfahrung Plan, an dessen Ende der FCB in der auf dem Weg zum FCB-Historiker. Champions League spiele. Das wirkte Und heute gibt es keinen Menschen, der damals etwa so, wie es heute wirken mehr über den FCB weiss als der Ost- würde, wenn Bernhard Burgener im schweizer Josef Zindel? Hinblick auf die Champions-League- Ich weiss sicher vieles. Und ich Achtelfinals gegen Manchester City erschrecke manchmal, was mir wie- zwei 3:0-Siege des FCB versprechen der für Spiele, Resultate, Fakten in würde. Oder sogar noch verrückter. den Sinn kommen. Da funktioniert Man wusste zwar, dass der Stadion- der Kopf besser als bei manchen Din- Neubau, der St.-Jakob-Park, kommt gen, von denen man meinen müsste, und dass dieser bessere Voraus- es sei ein Leichtes, sie sich zu merken. setzungen bieten würde. Doch Jäggis Nur: Ich möchte deutlich festhalten, Visionen, die überraschten alle. Da dass ich nicht der Einzige bin. waren 1600 Mitglieder im Saal – und Wen gibt es noch? er zog alle in seinen Bann. Nun, Sie haben mich doch eingangs Und er hielt fast Wort … gefragt, was den FCB-Fan ausmacht. Ja. Es dauerte dann ein Jahr länger, Ja. bis der FCB Meister wurde und in der Ich habe da etwas nicht erwähnt, das Champions League spielte. Aber mit ich vor allem auch bei vielen Fans Jäggi begann der Aufbruch – und er feststelle, die in der Muttenzer Kurve zog es durch. zu Hause sind: Ganz viele zeichnen Wäre das auch der Fall gewesen, wenn sich durch ein grosses Geschichts- der FCB 1998 in Kriens verloren und wie- bewusstsein aus, wenn es um ihren der in die NLB gefallen wäre? Club geht. Und inzwischen existiert Ich glaube schon. Ich denke, das wäre ein hervorragendes, junges Team um nicht mehr als ein Rückschlag, eine Angelo Marras, von dem ich sehr Verzögerung gewesen. viele Daten und Statistiken zur Ver- Und seit 2002 läuft die zweite Erfolgsära fügung gestellt bekomme. Der beste Spieler der ersten rot- scheinbar unaufhaltsam … Zum Jubiläum erscheint von Ihnen ein blauen Erfolgsära. Karli Odermatt Ganz so sehe ich das nicht. Klar ist, zweibändiges Buch über den FC Basel. im Duell mit seinem grossen FCZ- dass es die zehnjährige Ära von Trai- Ist dieses Werk vollständig? Kontrahenten Köbi Kuhn. Foto Keystone ner Christian Gross gab. Und mit Wo denken Sie hin? Ich strebe zwar Überlappung läuft nun womöglich immerzu nach statistischer Voll- eine dritte Erfolgsära, von der noch ständigkeit. Aber ich weiss, dass wir nicht wirklich klar ist, wie man sie sie nie erreichen. 125 Jahre sind viel haus machte daraus zunächst einen Was waren dann die Ursachen? damals Transferchef und Mädchen nennen wird, falls der Erfolg weiter Zeit – und in den ersten Jahrzehnten richtigen Halbprofi- dann einen Profi- Man verklärt die Vergangenheit gerne. für alles – und wusste nicht, wie er anhält. Aber es gab schon schwierige ist es unmöglich, alle Lücken zu club. In der ersten Saison ging er es Zum Beispiel dann, wenn es um die vor Auswärtsspielen die Sandwiches Momente. Ich denke an die Ablösung füllen. Ab und zu finden wir wieder noch langsam an. Er beobachtete und Zuschauer geht. Klar, der FCB wurde für die Reise im Mannschaftsbus von Gross, wo von der neuen operati- etwas raus – ab und zu meldet sich zog seine Schlüsse. Dann handelte er. unter Benthaus zum absoluten berappen sollte. Wir reden zudem ven Führung um Bernhard Heusler jemand, der etwas richtigstellt. Ich Schon bald wurde zum Beispiel der Publikumsmagneten. Er zog vom von Spielertransfers für 10 000 Fran- viele richtige Entscheidungen ge- würde deshalb sagen: Der Statistikteil erste Arzt hinzugezogen (vgl. Seiten Landhof ins Joggeli, weil dieses für ken, die man eigentlich gar nicht troffen wurden. Aber natürlich denke der neuen Bücher wird der umfas- 10/11). Es folgten Trainingslager im die WM 1954 erbaute Stadion mehr hatte. Davon, dass man Spieler wie ich auch an den 13. Mai 2006, die sendste über den FCB sein. Doch Voll- Winter, wie sie die Konkurrenz kaum Platz bot. Aber es ist deshalb nicht so, Adrian Knup zu Aarau ziehen lassen Niederlage gegen den FC Zürich und ständigkeit werden wir nie erlangen. abhielt. Und dann war Benthaus, ein dass immer 40 000 kamen. Und mit musste, weil er dort die besseren Per- die Ausschreitungen. Dieses Ereignis Wie geht die Geschichte weiter? studierter Pädagoge und für Schwei- dem andauernden Erfolg stellte sich spektiven hatte. Man verkaufte Beat war eine Zerreissprobe für den FCB, Sie wissen so gut wie ich, dass das kei- zer Verhältnisse herausragender – ähnlich wie man das in den letzten Sutter für die damals stolze Transfer- da hätte mit falschen Reaktionen ner weiss. Als historisch sehr interes- Fussballer, auch in Sachen Trainings- Jahren diskutiert hat – eine gewisse summe von 360 000 Franken an schnell noch viel, viel mehr kaputt- sierter Mensch ist für mich aber eines lehre und Taktik auf dem neusten Sattheit ein. Solange man erfolgreich Xamax – und konnte es sich so gerade gehen können als durch den in letzter klar: Der FCB wird irgendwann nicht Stand. war, war dies nicht spürbar. Doch als leisten, für 35 000 Franken einen Sekunde verlorenen Meistertitel. mehr Meister sein. Ewigen Erfolg zu dies endete, brachen die Zuschauer- Spieler wie Stefan Bützer zu holen. Es Damals waren Sie längst Angestellter erwarten, wäre verfehlt. Vielmehr «Als der FCB gegründet zahlen dramatisch ein. Und zwar so sehr, dass man klar unter dem Budget gab die berühmten Sammelaktionen. Und es gab zum Glück die UBS, die des FC Basel. Wie war es für Sie zuvor, in den schwierigen 1980er- und 1990er- lehrt die Geschichte, dass alles in Zyk- len verläuft – und jeder Zyklus einmal wurde, war Fussball ja blieb. In einer Zeit, in der die Profes- für die Verbindlichkeiten bürgte. Jahren, als FCB-Fan in der BaZ über den an ein Ende gerät. Es muss ja des- verpönt als neumodische sionalisierung im Schweizer Fussball noch einmal einen Schub erfuhr, war Was wäre gewesen, wenn nicht? Ohne die UBS? Das wäre das Ende FC Basel zu schreiben? Nun, es war eine Herausforderung, wegen nicht gleich schon morgen so weit sein … (Das Interview mit Josef Fusslümmelei.» der FCB plötzlich extrem knapp bei gewesen – es sei denn natürlich, man die Spass machte. Jedenfalls meis- Zindel erschien im Januar, Red.). Kasse. Darunter litt die Qualität der hätte einen anderen Geldgeber Jedenfalls war er das bis weit in die Mannschaft zusehends – und dar- gefunden. So wie zum Beispiel auch ANZEIGE 1970er-Jahre … Als Benthaus den Club unter litten wiederum die Zuschauer- die Basler Zeitung mithalf, das Trikot 1982 verliess, da lag der letzte Meister- zahlen. Wissen Sie, was der FCB- sponserte, als sich niemand finden titel zwei Jahre zurück und hatte der Minusrekord in der Nationalliga A ist? liess. Aber klar ist: Ohne diese Abstieg des FCB bereits eingesetzt. Vielleicht 3000, 4000 Zuschauer? Absicherung durch ein Grossunter- Zumindest kam nach 1980 während 845 Zuschauer im Joggeli. In einer nehmen wäre der FC Basel von der 22 Jahren kein weiterer Titel mehr Kehraus-Partie gegen Baden. Das war Bildfläche verschwunden. dazu. Die Probleme lagen aber ganz sicher tiefer, hatten nichts mit der im Frühling 1986. In der Folgesaison stand der FCB vor dem Ruin. Und ein Stattdessen seuchte er sich durch die NLB, erholte sich langsam, stieg 1993 WÄR NIT GUMPT Person Benthaus zu tun, obwohl es hier und dort noch heute heisst, Jahr später stieg er in die NLB ab. Die Logik war nicht mehr auszuhebeln. wieder auf – um neun Jahre danach eine nächste Erfolgsära zu begründen. Wie DÄ ISCH KAI BASLER! damals sei eine Verjüngung der BAUGESCHÄFT Was heisst «er stand vor dem Ruin»? war das in Zeiten, da bereits viel mehr Mannschaft verpasst worden. Eine Fragen Sie unseren jetzigen Team- Geld im Fussball floss, innerhalb weni- Meinung, die ich keineswegs teile. betreuer Gusti Nussbaumer. Er war ger Jahre möglich?
125 Joor FC Basel. Eine Stadt, in der das rotblaue Herz an Der FC Basel ist mehr als ein Club mit einer Mannschaft und einem Stadion: Seine Geschichte ist in Von Oliver Gut und Tilman Pauls ohne Herz funktioniert, lässt sich hier auch der rotblaue Puls fühlen. Basel. Die Adresse kennt nicht jeder. Nur: Das FCB-Herz schlägt bei Wei- Und doch ist «Birsstrasse 320A, 4052 tem nicht hier allein. Sondern bei ganz Basel» die vielleicht logischste Antwort vielen Menschen in der Region und auf die simple Frage, wo der FC Basel zu darüber hinaus, die so etwas wie eine Hause ist. Denn an der Birsstrasse 320A, rotblaue DNA verbindet. Und es im grossen Glasturm direkt neben dem schlägt auch an vielen anderen Orten St.-Jakob-Park, findet sich seit der der Stadt auf völlig unterschiedliche Fertigstellung des imposanten Baus die Weise. In der Freien Strasse zum Bei- Geschäftsstelle des FC Basel 1893. Hier spiel, wo vor bald 125 Jahren alles haben jene ihre Büros, welche die rot- begann. Oder auf dem Landhof, wo blauen Geschicke der Gegenwart be- sieben Jahrzehnte lang gespielt wurde stimmen und die Zukunft des Fussball- und inzwischen vor allem ein Nah- clubs planen. erholungsgebiet ist. Und natürlich im Kurz: Hier ist der Ort, wo die Stadion zu St. Jakob. Dort, wo sich alle Nervenstränge zusammenlaufen. Hier zwei Wochen versammelt, was die sitzt das Gehirn. Und weil kein Gehirn Essenz des FC Basel ist. Zeichen setzen Rotblau in der ganzen Stadt. Basel ist rotblau, auch dann, wenn der FC Basel nicht spielt. Denn überall in der Stadt lassen sich die Spuren des Vereins finden. Sei das im allgemeinen Stadtbild, wenn in regelmässigen Abständen das rotblaue Meistertram fährt. Sei das am Rathaus oder auf der Mittleren Brücke, wenn dort bei einem Basler Erfolg die Fahnen in den Vereinsfarben erstrahlen. Oder sei das in der umliegenden Region, wo zahlreiche Autobahnbrücken, Stromkästen oder Laternen von den Fans bemalt worden sind. Besonders intensiv ist die Rotblau- Dichte rund um das Stadion, wo sich die wichtigsten Fangruppierungen entlang der Birs prominent und künstlerisch verewigt haben. Vor dem Klassiker 2015 zwischen dem FCB und dem FCZ wurden dort diverse Graffitis in der Nacht über- malt – doch 24 Stunden später hatten die Basler darauf reagiert und alle Gemälde wiederhergestellt. Denn Basel ist – und bleibt – Rotblau. tip Fotos Florian Bärtschiger Erfolge zelebrieren 34 Quadratmeter für Basels Helden. Er ist 24 Meter lang, es noch mehr. So viele Zuschauer waren seitdem zwar nicht 1,4 Meter breit und er schwebt fünf Meter über dem Boden: bei jeder Feier dabei, aber Geschichten hat der Balkon, der Der Balkon des Basler Stadtcasinos. Aber natürlich ist dieser nur dem FCB vorbehalten ist, seitdem viele geschrieben. nicht unbedingt attraktive Balkon viel mehr als nur ein Stück Zum Beispiel Xherdan Shaqiri, der bei der Cupfeier 2010 Beton, er ist Fussballgeschichte auf 34 Quadratmetern. eine Pyrofackel zündete. Oder Aleksandar Dragovic, der sich Während die Meistertitel in der Ära Benthaus noch auf 2012 halbherzig für seine Kopf-Tätscheleien bei Bundesrat dem Vorbau der Brasserie Baselstab auf dem Martkplatz Ueli Maurer entschuldigte («Ich entschuldige mich bei Ueli gefeiert wurden, begann 2002 eine neue Ära, die bis heute Maurer oder wie der auch heisst. Aber innerlich weiss jeder, anhält. Den ersten Meistertitel nach 22 Jahren feierte die dass es mir ziemlichen Spass gemacht hat.»). Oder Murat Stadt gemeinsam mit ihrem Club dort, wo 1994 schon der Yakins Mutter Emine, die 2014 stundenlang und alleine auf Aufstieg bejubelt wurde: unterhalb des Casino-Balkons. die Mannschaft – und ihren Sohn – wartete. Geschäftsführer Werner Schneeberger hatte in geheimen Rekordhalter in Sachen Balkon-Feiern ist übrigens Marco Sitzungen alles in die Wege geleitet für die Feier, bei der Streller. Bisher jedoch nur als Spieler. Als Sportchef hat der 40 000 Fans dabei gewesen sein sollen; vermutlich waren ehemalige Captain den Balkon noch nie betreten. tip Foto Key Geister beschwören Wurzeln hüben und drüben. Es heisst, der FC Basel gehöre allen. Gestützt wird dies nicht nur durch eine breite Anhängerschaft quer durch alle Basler Schichten und Kulturen, sondern auch durch die Ursprünge: Der Club stand schon beim Aufruf zur Gründungsversammlung per Zeitungsinserat allen offen (Graffiti-Nach- bildung oben rechts). Er trug stets nur den Namen der Stadt. Und er wurde zwar im Grossbasel gegründet, aber spielte von Beginn an im Kleinbasel. Wer heute die- sen Wurzeln auf beiden Seiten des Rheins nachspürt, trifft Unterschiedliches: An der Freien Strasse 52 befindet sich längst ein Bürogebäude, und eine Plakette erinnert an das Zunfthaus zu Schuhmachern (oben links). Nur Fan-Sprayereien daneben lassen das FCB-Gründungslokal erahnen. Der Landhof (unten) lebt noch und nirgends in Basel fühlt man sich den rotblauen Geistern näher als hier, wo Deutschland 1908 gegen die Schweiz sein erstes Länderspiel aus- trug. Seppe Hügi, der den FCB 1953 zum ers- ten Meistertitel schoss, wohnte ebenso in einem der anliegenden Häuser wie Gottfried «Godi» Dienst, der Bas- ler Schiedsrichter des «Wembley-Tors» Fussball erleben im WM-Final 1966 Was lange währt… Fast 20 Jahre muss die Stadt Basel auf andere Veranstaltungen genutzt wird. Es braucht die Bent- (vgl. Seite 12). olg diesen Tag warten, den 25. April 1954. Mit dem Länderspiel haus-Euphorie, dass der FCB ins grosse Stadion zieht. Fotos Bärtschiger (2), Armbruster zwischen Deutschland und der Schweiz wird der St.-Jakob- Ganz anders sieht es aus, als der neue St.-Jakob-Park 2001 Park wenige Wochen vor dem Start der WM offiziell eröffnet. dank der treibenden Kraft von Stephan Musfeld errichtet Die Arbeiten beginnen allerdings schon 1937 und werden wird. Da ist klar: Es ist das Stadion der Basler. Während dem damals aus dem Fonds des Basler Arbeitsrappens finanziert, Neubau zwischen 1998 und 2001 muss der Club auf die einer Massnahme zur Milderung der Wirtschaftskrise. Mit Schützenmatte ausweichen, in das Stadion, in dem nicht nur dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird der Bau dann Massimo Ceccaroni gegen GC einen denkwürdigen Penalty erst verlangsamt und 1942 komplett gestoppt. Als die WM verschiesst. Für die Basler Fanszene ist das Gastspiel ein immer näher rückt, kommt wieder Bewegung in die Stadion- bedeutender Einschnitt, weil sich dort die neue «Muttenzer- Debatte. Dank eines Finanzierungs-Kniffs des Sport-Toto-Di- kurve» bildet, die im neuen Stadion für Stimmung und rektors Ernst Thommen wird das Stadion vor dem Turnier Choreografien verantwortlich ist. Es sind allerdings auch Fans fertiggestellt. Es dauert aber auch nach der WM mehrere aus diesem Sektor, die an den Ausschreitungen rund um den Jahre, bis der St.-Jakob-Park zur Heimstätte des FC Basel 13. Mai 2006 beteiligt sind. 2008 folgt vor der EM der letzte wird. Erst 1967 zieht der Club vom Landhof aus permanent Umbau: Die Tribüne am Bahndamm wird von zwei auf drei in die Brügliner Ebene, während das Stadion zuvor für Con- Etagen aufgestockt, wodurch bei internationalen Spielen nun geli-Spiele, Länderspiele, Windhundrennen, Turnfeste oder 36000 Zuschauer ins Joggeli passen. tip Fotos Keystone
| Donnerstag, 15. November 2018 | Seite 7 vielen Orten schlägt ganz Basel verteilt und kann an völlig unterschiedlichen Schauplätzen eingeatmet werden Hinspiel, Rückspiel, Nachspielzeit – ein Spaziergang, der sich lohnt Gruss an Karli. Wer diverse Schauplätze der FCB-Historie besichtigen und spannende Storys erfahren will, kann sich auf eigene Faust oder unter fach- kundiger Anleitung auf einen Marsch durch die Stadt begeben. «Fussball- spaziergang Basel» nennt sich, was ein Team eingefleischter FCB-Fans 2016 ins Leben rief und mittels kostenfreier, informativer Karte oder geführt anbietet. Wer sich auf ein Hinspiel (rund 90-minütige Tour) oder ein Hin- und Rückspiel (rund 180 Minuten) einlässt, erweitert unabhängig seiner Vorkenntnisse den Horizont rund um Rotblau und das runde Leder. Zusätzlichen Mehrwert schaf- fen dabei kleine Quizfragen – oder eine voradressierte Postkarte (Bild), mittels der man eine persönliche Grussbotschaft an FCB-Legende und Ex-Beizer Karli Ordermatt senden kann. olg ANZEIGE Feuer und Flamme seit Generationen Auch Emma (8), Claudia (29), Ruben (4), Hansjörg (71) und Luca (13) bringen es auf 125 Jahre Fussballbegeisterung. Gemeinsam gratulieren wir dem FC Basel 1893 ganz herzlich zum imposanten Jubiläum. www.bkb.ch
125 Joor FC Basel. Ein einzigartiges Experiment mit dem Teofilo Cubillas schoss an zwei Weltmeisterschaften zehn Tore für das peruanische Nationalteam – Von Andreas W. Schmid schon 45 Jahre her. Er freut sich über den Anruf aus der Schweiz, der ihn an Nein, auf Basel hatte Teofilo Cubillas der FussballWM in Russland erreicht. keine Lust. Also sagte er diesem ziem «Meine Zeit in Basel? Da werden viele lich aufsässigen Schweizer namens Erinnerungen wach», sagt der 69Jäh Ruedi Reisdorf, dass seine Ablöse rige auf Spanisch, «viele gute 100 000 Dollar koste – damals, Anfang Erinnerungen.» Ruedi Reisdorf sei ein der Siebzigerjahre, eine Heidensumme. Mensch mit einem grossen Herz Reisdorf hatte soeben im Basler Joggeli gewesen, seine Mitspieler grossartige ein Benefizspiel zwischen Europa und Fussballer, allen voran «Odermatt, Südamerika für die Aktion «Sportler Demarmels, Hitzfeld, der total dünn, helfen hungernden Kindern» organi aber pfeilschnell und sehr agil war». siert. Der Peruaner Cubillas begeisterte Und der kürzlich verstorbene Peter die Zuschauer mit seinem Ballgefühl Ramseier habe sich ihm gegenüber und zwei sehenswerten Treffern. Der immer «aussergewöhnlich sympa wäre eine Nummer für den FCB, dachte thisch» verhalten. sich Reisdorf, der Rotblau nahestand. Doch obwohl alle und alles in Der Basler Transportunternehmer be Basel (zumindest in der sass in Peru ein grosses Guthaben in der Erinnerung) so grossartig dortigen Landeswährung, das er nicht waren, wurde Cubillas beim ausser Landes transferieren durfte, aber FCB nicht glücklich – und der sinnvoll verwenden wollte. FCB nicht mit ihm. Warum Ein paar Monate später reiste er nicht? Die Basler hatten vier nach Lima, um den «schwarzen Panther der vorherigen fünf Meister Perus», wie er auch genannt wurde, für titel gewonnen und sich sozu 100 000 Dollar gleich mitzunehmen. sagen «zu Tode gesiegt», Spie Der völlig überrumpelte Cubillas hatte ler und Anhänger waren über allerdings noch immer keinen Bock auf sättigt, wie der damalige Präsi die Schweiz im fernen Europa. In seiner dent Felix Musfeld in einem Not bat er den Präsidenten von Alianza Lima, wo er unter Vertrag stand, um Beistand: Tatsächlich erklärte dieser, dass sich der Marktwert des Spielers in der kurzen Zeit verdreifacht habe. «Den sind wir los», dachten sich die beiden. Ein Irrtum: Tags darauf stand Reisdorf erneut auf der Matte – und bezahlte die Summe, die umgerechnet eine Million Franken betrug. Enorme Erwartungen So kam Teofilo Cubillas 1973 zum FCB und schrieb damit eines der meist diskutierten Kapitel der 125jährigen FCBGeschichte mit. Die Zeitzeugen von damals und damit schon älteren Leser mögen entschuldigen, dass an dieser Stelle nochmals verdeutlicht werden muss, welch grossen Fisch man da dank Reisdorf an Land gezogen Cubillas hatte genug mit sich selber zu tun und war mit der Rolle als Impulsgeber überfordert. hatte: Teofilo Cubillas war ein Weltstar und wurde später von Pelé nicht zufällig in die legendäre FifaListe der 125 bes Der schwarze Panther aus Peru bei den Rotblauen aus Basel. Teofilo Cubillas glaubte nicht ten noch lebenden Fussballer auf daran, dass jemand die 300 000 Dollar bezahlen würde, die sein Club als Transfersumme nannte. genommen. Er war torgefährlich (fünf Doch weil Ruedi Reisdorf genau das tat, wechselte er 1973 von Alianza Lima zum FCB. Fotos Keystone Treffer an der WM 1970 und später 1978 gleich nochmals fünf), mit einer stupenden Technik ausgestattet, Süd Zeitungsartikel in der National-Zeitung abgegebenen Schuss erfolgreich ab.» schaftskollegen keine Punkte sammelte. sehe ihn noch heute vor mir», sagt amerikas Fussballer des Jahres, mit 24 feststellte. Die Neuverpflichtung aus Im ersten Heimspiel doppelte er mit Alle haben sie ihn als «ganz lieben Odermatt, «wie er bei seinen ersten im besten Alter und obendrein auch Peru schien deshalb gerade zur rechten einem weiteren Tor nach. Doch dann Kerl» (Benthaus) und «immer vorbild Schritten herumeierte. Er lief mit den noch gut aussehend – sozusagen der Zeit zu kommen, als belebendes Ele geriet dieser Lauf, den er hatte, ins Sto lich freundlich» (Hitzfeld) in Erin Stollenschuhen wie eine Ballerina Harry Belafonte von Lima. ment, das das Publikum wieder ins Sta cken. Die ersten kritischen Stimmen nerung. «Ja, wir hatten ihn alle gerne», umher.» Schnell wechselte er wieder «Seine Verpflichtung war eine Sen dion locken sollte. Stattdessen hatte wurden laut. «Das von Cubillas sagt Odermatt – und trotzdem wurde auf die Nocken zurück – die Rutsch sation», erinnert sich Ottmar Hitzfeld, Cubillas genug mit sich selber zu tun inspirierte und von Hitzfeld und Balmer das Verhältnis zwischen ihm und seinen partie ging weiter. «Irgendwann spielst der mit ihm in der Offensive agierte. und war damit für die gedachte Rolle stupiderweise noch forcierte enge Kom Mitspielern schwieriger. Benthaus du ihn nicht mehr an, wenn er ständig Und Trainer Helmut Benthaus freute als Impulsgeber überfordert. binieren – zuletzt stets mit einem erzählt, wie Cubillas von den gegneri am Boden liegt.» sich «über einen Fussballer von dieser Doppelpass – war einfach ausgedrückt schen Mannschaften einen Sonder Qualität». Die Vorschusslorbeeren Enorme Schwierigkeiten nichts anderes als eine sinnlose Zwin bewacher erhalte habe, was er sich vom Enorme Lohndifferenz waren überall enorm, die damit ver Der Beginn war ja noch ordentlich. gerei», hiess es in den Basler Nach- Fussball in seiner Heimat so nicht Eine einleuchtende Erklärung. Es bundenen Erwartungen ebenso. Und Bereits in seiner ersten Partie auswärts richten nach einer der überraschend gewohnt war. Dass er immer wieder gibt allerdings Zeitzeugen, die in die Enttäuschung über das, was dann gegen Chênois erzielte er den 1:0Sieg häufigen Niederlagen, die der FCB in Pausen einlegte und viel zu oft Bälle Erinnerung haben, dass einige Mit folgte, war umso grösser. treffer. Die National-Zeitung schrieb: jener Saison kassierte. verlor, was dann zu Gegentoren führte. spieler Teofilo Cubillas gewollt schlecht Diese ist bei Teofilo Cubillas aller «Er schloss ein Piquet mit Hitzfeld mit Die Kommunikation mit ihm war «Irgendwann ist die Gesamtstimmung aussehen liessen. Auch Ruedi Reisdorf, dings längst verblasst, es ist ja auch einem haargenau in die Torecke schwierig, er beherrschte nur einen umgeschlagen.» Das Publikum war der vor zwei Jahren verstarb, erzählte Satz, den er auch in diesem Gespräch unzufrieden mit dem vermeintlichen es so in einem BaZInterview: «Cubillas äussert: «Nicht sprechen Deutsch.» Die Weltstar, die Mannschaft ebenso. wurde von seinen Mitspielern absicht Kultur war ihm fremd, an vieles musste lich geschnitten.» Eine Unterstellung, er sich erst gewöhnen – obwohl er doch 20000 Franken pro gegen die sich Karli Odermatt mit aller von Anfang an hätte funktionieren sol len. Er erinnert sich mit hörbarem Monat! Zum Vergleich: Vehemenz wehrt. «Wie gesagt: Er war ein hochanständiger Mensch, wir hat Lachen an einen Sonntagmorgen, an Karli Odermatt kam ten ein gutes Verhältnis zu ihm. Und es dem er im Bahnhof SBB verzweifelt seine Mannschaftskollegen suchte. damals auf 3000. hat auch niemand von uns seine Kleider durchwühlt, um nachzuschauen, wie Damals, Anfang der Siebzigerjahre, viel er verdient.» reiste der FC Basel noch mit dem Zug zu Ottmar Hitzfeld erinnert sich, dass Genau das aber wird, seit der Welt den Auswärtsspielen. «Doch da war nie Cubillas von den tiefen Temperaturen star in Basel weilte, immer wieder hart mand mehr», erinnert er sich, «meine im Herbst richtiggehend geschockt näckig kolportiert. Schon von Beginn Mitspieler waren ohne mich abge gewesen sei und deshalb mit Pullover an wurde über Cubillas als Grossver fahren.» Cubillas war zu spät am Bahn und Mütze ins Training kam. Karli diener gemunkelt. Franz Baur schrieb hof eingetroffen. In Peru war er es sich Odermatt wiederum bezeichnet es als damals in der National-Zeitung: «Von gewohnt gewesen, dass man es mit den grosses Pech, dass es ausgerechnet in ihm verlangt man zu Recht einfach Abfahrtszeiten nicht so genau nimmt. jenem Jahr ständig regnete. «Trotzdem mehr als von den anderen Spielern. Umso überraschter musste er fest wollte er mit seinen Nockenschuhen Auch er verlangt ja mehr als andere …» stellen, dass ein Zug in Basel auf die spielen. Klar, dass er bei jedem Sprint Wie viel es war, fand die Mannschaft Sekunde genau abfährt. Das Spiel habe ausrutschte.» Also wurde er auf «durch einen puren Zufall» heraus, wie «Ein ganz lieber Kerl». Doch in der Mannschaft soll der Star auch Neid geweckt dann ohne ihn stattgefunden, erzählt gefordert, sich Stollen zu montieren, sich Karli Odermatt erinnern will. «Wir haben – und deshalb in Spielen geschnitten worden sein. er. Klar, dass er damit bei seinen Mann die deutlich mehr Halt garantieren. «Ich haben damals auf dem Landhof Ende
| Donnerstag, 15. November 2018 | Seite 9 einzigen Weltstar aber traf als Transfer-Sensation nur achtmal für den FCB Die FCB-Jahrhundertelf der BaZ-Leser. Hintere Reihe v. l.: Yann Sommer, Murat Yakin, Oliver Kreuzer, Karli Odermatt, Massimo Ceccaroni, Alex Frei. – Vor- dere Reihe v. l.: Christian Gimenez, Seppe Hügi, Marco Streller, Xherdan Shaqiri, Scott Chipperfield. – Rechts daneben: Jahrhunderttrainer Helmut Benthaus. Cubillas war der Grösste, aber nicht der Wichtigste In der BaZ-Jahrhundertelf spielen andere Namen Von Oliver Gut Die gesamte Zusammensetzung der Jahrhundertelf erwies sich letztlich als Basel. Ottmar Hitzfeld wurde als Trai- Spiegel der beiden erfolgreichsten rot- ner zum Star. Walter Samuel war vor sei- blauen Phasen und belegte auch, was nen zwei letzten Karriere-Jahren beim bei allen anderen Fussballer-Wahlen FCB schon Champions-League-Sieger. zum Vorschein kommt: Offensiv-Spie- Ivan Rakitic wäre im Sommer fast Welt- lern werden Sympathien leichter zuteil meister geworden. Und Mohamed Salah als Defensiv-Künstlern. So finden sich ist einer der begehrtesten Spieler über- mit Josef «Seppe» Hügi, Alex Frei, haupt. Doch Teofilo Cubillas ist der ein- Christian Gimenez und Xherdan Shaqiri zige Spieler in der 125-jährigen Club- neben Streller gleich vier weitere Spie- geschichte des FC Basel, der bei seiner ler in der Mannschaft, die als Mittel- Verpflichtung eine der ganz grossen oder Flügelstürmer Karriere machten. Nummern der Fussball-Welt war. Komplettiert wird die Elf, die von Dass der Star dann allerdings keine Jahrhundert-Trainer Helmut Benthaus grossen Spuren am Rheinknie hinter- gecoacht wird, von Oliver Kreuzer, Mas- liess, spiegelte sich bei der Wahl der simo Ceccaroni, Scott Chipperfield und FCB-Jahrhundertelf, welche die BaZ Goalie Yann Sommer. mit Unterstützung des FC Basel vor drei Jahren öffentlich durchführte: Cubillas Die BaZ-FCB-Jahrhundertelf belegte mit 224 Leser-Stimmen ledig- 1. Karl Odermatt, 2851 Stimmen. 2. Marco Strel- lich den 38. Platz. Dass das immer noch ler, 2641. 3. Murat Yakin, 2293. 4. Massimo Cec- besser ist, als es klingt, zeigen die caroni, 2227. 5. Yann Sommer, 2096. 6. Josef Namen direkt vor und nach dem Perua- Hügi, 1713. 7. Scott Chipperfield, 1665. 8. Alex ner: Im 37. Rang findet sich Mladen Frei, 1589. 9. Christian Gimenez, 1353. 10. Xher- Petric, Fabian Frei folgt an 39. Stelle. dan Shaqiri, 1328. 11. Oliver Kreuzer, 1197. – Ersatzspieler: 12. Ivan Ergic, 1195. 13. Benjamin Die Favoriten von über 3500 Lesern, Huggel, 1113. 14. Peter Ramseier, 1067. 15. die sich an der Wahl beteiligten, waren Valentin Stocker, 973. 16. Timothée Atouba, 971. andere, wenn es darum ging, jene Spie- 17. Ottmar Hitzfeld, 883. – Ersatzgoalie: Franco ler und jenen Trainer zu wählen, die Costanzo, 585. – Jahrhundert-Trainer: Helmut nicht nur aufgrund ihrer Fähigkeiten, Benthaus, 2342. – Assistenz-Trainer: Christian sondern auch aufgrund ihrer Verdienste Gross, 795. – Die nächsten Spielerplätze und ihres Status die bedeutendsten der belegten: Bruno Michaud, 846. Ivan Rakitic, 749. FCB-Geschichte waren. Und einer über- Aleksandar Dragovic, 728. Walter Mundschin, 630. Matias Delgado 608. Admir Smajic, 566. ragte dabei erwartungsgemäss alle: Granit Xhaka, 552. Marcel Kunz, 529. Otto Gleich 2851-mal wurde Karli Odermatt Demarmels, 470. Hakan Yakin, 464. Jörg Stoh- in die Jahrhundertelf gewählt, gefolgt ler, 405. Markus Tanner, 376. Erni Maissen, 346. von Marco Streller (2641) und Abwehr- Julio Hernan Rossi, 314. Sébastien Barberis, chef Murat Yakin (2293). 283. Philipp Degen, 252. Detlev Lauscher, 250. ter Zeit zwölf Kilo ab.» Ruedi Reisdorf Es war schliesslich seine erste Ausland- habe ihm nur Salat und Gemüse zu station und eine wichtige Lebens- essen gegeben (was dieser immer erfahrung. «Ich lernte Pünktlichkeit», bestritt). Zudem trainierte er so viel wie sagt er mit einem Lachen, «und durfte noch nie in seiner Karriere: «Ich war der grossartige Menschen kennenlernen.» einzige Vollprofi, weshalb der Trainer Heute pendelt der Vater zweier Söhne sich ganz mir allein widmen konnte. Er und Grossvater von vier Enkeln zwi- war sehr fordernd.» Als es dann immer schen Lima und Fort Lauderdale, wo er kälter wurde und einmal sogar schneite, lange eine Fussballschule betrieb. Für wurde ihm bewusst, dass er hier nicht kurze Zeit war er auch Sportminister glücklich werden würde. von Peru. In Russland kommentierte er Beim FCB sah man es genauso. Im in diesem Sommer als Fussballexperte Dezember 1973 liess sich Präsident für den spanischsprachigen US-Sender Felix Musfeld nach Cubillas’ 20 Wett- Telemundo die WM-Spiele von Peru. bewerbsspielen mit acht Toren so zitie- «Unser Team war allerdings nicht ren: «Unsere Clubleitung und die Ver- gerade vom Glück verfolgt.» antwortlichen für technische Belange An Basel werde er nicht nur sind übereingekommen, dass Teofilo erinnert, wenn ihn Journalisten darauf Cubillas die Erwartungen, die wir in ihn Ein letztes Lächeln. Als der erste ansprechen. Jedes Jahr trifft bei ihm gesetzt haben, bei uns nicht erfüllen Schnee fiel, zog Cubillas zu Porto pünktlich zu seinem Geburtstag eine kann.» Also suchte man nach einer weiter, wo er Torschützenkönig wurde. rotblaue Glückwunschkarte ein. «Es Lösung und fand sie mit dem Wechsel freut mich, dass sie mich beim FC Basel zum FC Porto. Transfersumme: 400 000 mit der Aufschrift «Adios Amigos» in die auch nach so vielen Jahren nicht ver- Dollar. Ruedi Reisdorf legte jedoch stets Hand. Bereitwillig machte der Fuss- gessen haben.» Wert darauf, dass er beim Weiterver- baller mit, wie so oft lächelnd. Damit kauf keinen Cent verdient habe. «50 000 ging für den FC Basel ein einzigartiges ANZEIGE Für Telemundo an der WM in Russland unterwegs. Bis heute ist Cubillas in Dollar gab ich an eine wohltätige Insti- Experiment zu Ende, bei dem der Ver- seiner Heimat eine Legende – wo er im Wechsel mit Florida noch immer lebt. tution weiter, die anderen 50 000 zahlte ein und alle Beteiligten Lehrgeld Wir danken euch für ich auf ein Sperrkonto für Cubillas ein.» bezahlten. «Hinterher ist man immer Monat unser Lohngüggli abgeholt. Ein- sich über den gewaltigen Unterschied Diese waren für die Ausbildung seiner klüger», zog Rod Ackermann in den 125 Jahre Einsatz für die mal fiel Cubillas der Lohnausweis zu beim Zahltag: «So viel Lohn für so Kinder gedacht. Als der Peruaner sich Basler Nachrichten Bilanz, «man lege Fussballregion Basel! Boden. Ein Spieler – ich sage nicht, wer wenig Leistung ist nicht in Ordnung.» später in Fort Lauderdale in Florida die Episode Cubillas so rasch wie mög- – hob ihn auf und kippte vor Schreck Teofilo Cubillas will sich nicht mehr niederliess, überwies ihm Ruedi Reis- lich ad acta. Und nehme fortan von fast um, als er sah, wie viel er kassierte.» an diese Episode erinnern, aber daran, dorf das Geld mitsamt den Zinsen. Transfers solchen Kalibers Abstand.» 20 000 Franken pro Monat! Zum Ver- dass er ab Oktober von sich aus auf die Was dann ja auch der Fall war. gleich: Karli Odermatt, der verdienteste Hälfte seines Gehalts verzichtete, weil Enormes Lehrgeld Teofilo Cubillas aber fand beim Spieler der Mannschaft, kam damals er mit seinen Darbietungen nicht zufrie- Cubillas verabschiedete sich so aus FC Porto zu alter Klasse zurück und auf 3000. Als Captain sprach er deshalb den war. «Aber Neid habe ich nicht Basel, wie es von ihm nicht anders zu wurde Torschützenkönig. Das halbe «nicht für mich, sondern fürs Team» bei gespürt.» Und er hatte ja genug mit sich erwarten war: mit Stil. Am Flughafen Jahr bei Rotblau möchte er, auch wenn der Clubleitung vor und beschwerte selbst zu tun: «Ich nahm innert kürzes- drückte ihm ein Fotograf ein Schildchen er nicht glücklich wurde, nicht missen.
125 Joor FC Basel. Am Anfang war die «Walliser Kanne» Wie ein glücklicher Zufall aus der Ärzte-Familie Marti eine rotblaue Fussball-Familie machte Von Tilman Pauls und Oliver Gut Muttenz. Zu dritt waren sie jetzt schon länger nicht mehr im Stadion. Max hat inzwischen Probleme mit den Stufen im St.-Jakob-Park und die Angestellten am Einlass erkennen ihn auch immer selte- ner. Walter geht zwar noch ab und zu, wenn das Wetter stimmt, aber auch bei ihm macht sich so langsam das Alter be- merkbar. Und Felix, der muss eh ständig arbeiten, wenn der FCB spielt. Wenn man mit den ehemaligen und aktuellen Ärzten Max, Walter und Felix Marti über ihre Beziehung zum FC Basel sprechen will und damit auch über ihre persönliche Geschichte, dann bietet es sich an, sie in Muttenz zu besuchen. Dort ist es ruhiger, es gibt mehr Abstand zum lärmigen Stadion, und abgesehen davon würden die 90 Spielminuten ja ohnehin nicht reichen, wenn die drei erst mal angefangen haben zu erzählen. Da sitzen sie nun, am Küchentisch von Max Marti, feinsäuberlich aufgereiht nach ihrem Geburtsjahr. Ganz links der Gastgeber, Max, 1917, und mit seinen 101 Jahren wohl der älteste ehemalige FCB-Mitarbeiter, der noch lebt. In der Mitte Walter, der jüngere Bruder, 1919, der auch nicht mehr so weit von seinem 100. Geburtstag entfernt ist. Und auf der rechten Seite dann Felix, der diese Woche 66 geworden ist und langsam über das nachdenken könnte, was nach seinem Berufsleben auf ihn wartet. Allerdings ist es in seinem Fall wohl eher so, dass der Ruhestand noch einige Jahre auf ihn warten muss. Zusammen sitzen dort mehr als 250 Lebensjahre am Tisch, was alleine ja schon beachtlich genug wäre. Aber in ihrem Fall sind es auch knapp 70 Jahre in Diensten des FC Basel. Denn wenn sich bei den Baslern im Laufe der Ver- einsgeschichte schon so viel geändert hat, die Namen der Spieler, der Trainer und der Präsidenten, so ist seit über 50 266 Jahre Lebenserfahrung an einem Tisch. Max, Walter und Felix Jahren eines immer gleich geblieben. Marti (von rechts nach links) schaffen es zwar nur noch selten zu dritt in den Der Name des Mannschaftsarztes. St.-Jakob-Park, haben mit dem FC Basel aber viel erlebt. Foto Florian Bärtschiger Die Diagnose von Max Marti «Wir drei haben über 40 Prozent der Auf Empfehlung des Basler Coaches Doch während Felix Marti von klein welchen Spielern er damals auf die Welt Zimmer zum nächsten, damit der FCB Vereinsgeschichte miterlebt», sagt Felix Ruedi Wirz und vom «Kanne-Walter» auf als Fan des FCB aufwächst, mit dem begleitet hat, dann hört sich das mehr wenigstens genügend Spieler fürs Trai- Marti und man könnte seinen Stolz in Kurt Walter landen die Röntgen-Bilder Vater in die Kabine spazieren darf, die nach einer Nostalgie-Mannschaft an als ning hat. Aber abgesehen von diesen diesen Momenten in Flaschen abfüllen. beim ausgebildeten Gynäkologen Max Basler Heimspiele auf dem Bahndamm nach der Arbeit eines Frauenarztes. «Ich kleinen Startschwierigkeiten ist der «Ich kann mir kaum vorstellen, dass es Marti, der sich mit einem der Kollegen verfolgt und weint, wenn die Rotblauen habe oft gehört, ich hätte mich nur um «Kleine» so gut, dass er beim FC Basel noch viele andere Familien gibt, die das berät. Ihnen ist sofort klar, was Hauser mal ein Spiel verlieren, müssen Walter die Tschutti-Frauen gekümmert, aber das unzählige Trainer und zahlreiche Club- von sich behaupten können. Das gibts ja fehlt. Wenig später steht er wieder auf und Max Marti die Anziehungskraft die- war stets ein Scherz», sagt er. führungen überdauern wird. eigentlich gar nicht.» Und wenn die drei dem Platz und erzielt im Cupfinal die ses Vereins erst erlernen. Weil der Verein eine immer grössere Wenn Felix Marti mal angefangen Martis jetzt dort sitzen und von früher, beiden Tore für die Basler. «Es ist schwer zu sagen, was genau Rolle im Leben der Martis einnimmt, ist hat zu erzählen, was er alles mit dem ganz früher und noch ein bisschen frü- Max Marti muss schmunzeln, wenn mich am meisten fasziniert hat. Ich habe es irgendwann auch völlig normal, dass FCB erlebt hat, dann ist es ein beein- her erzählen, dann hört es sich so an, als er zurückdenkt an diese Zeit, in der einfach gerne für den FCB gearbeitet. Es Walter Marti am Morgen um 5 Uhr die druckender Schnelldurchlauf durch die habe es einfach so kommen müssen mit nicht nur Basel anders war, sondern war eine Ehre», sagt Walter Marti heute. Praxis öffnet, am Nachmittag mit dem jüngere Geschichte. Es beginnt mit den ihnen und dem FCB. Dabei war es ein auch der Rest der Welt. «Natürlich sind Wie sein Bruder bemerkt auch er bald, Flugzeug nach Genf fliegt und sich dort letzten Ausläufern der Benthaus-Ära, Zufall, dass aus der Ärzte-Familie Marti wir in den Jahren zuvor mal auf den was es bedeutet, mit einem Fussballclub mit Trainingslagern und Testspielen in auch eine Fussball-Familie wurde. Am Anfang dieser Geschichte steht Landhof gegangen. Wir haben auch mitbekommen, dass der FCB 1953 den unterwegs zu sein. Der Umgang mit den jungen Sportlern, das ständige Hin und Es ist eine Mischung Singapur oder Kuala Lumpur, in Mexiko City und New York, Penang, Acapulco, die «Walliser Kanne», so wie die «Walli- Titel gewonnen hat. Aber richtige Fans Her zwischen Erfolg und Misserfolg, aus Dankbarkeit und Barbados oder auf den Grand Bahamas. ser Kanne» am Anfang von unzähligen anderen Geschichten in der Stadt steht. waren wir nicht.» Das ändert sich erst, als Benthaus nicht mehr mit der medizi- und nicht zuletzt auch das (damals noch bescheidene) Rampenlicht. tiefer Verbundenheit, die Es geht um auf der Reise verschollene Koffer und einen Helmut Benthaus, der Es ist im Jahr 1967. Wann genau, das nischen Abteilung zufrieden ist und sich Denn mit der Zeit werden nicht die Ärzte weitergeben. in Shorts am Zoll steht und sich bei der weiss Max Marti nach all den Jahren auf die Suche nach einem neuen Arzt mehr nur Helmut Benthaus oder Karli Kontrolle gar nicht mehr beruhigen selbst nicht mehr. Jedenfalls sitzt FCB- macht. «Als er mich gefragt hat, ob ich Odermatt vor dem Stadion oder in der in ein Taxi setzt, damit er pünktlich zum will. Da sind Fahrten über «Strassen» Trainer Helmut Benthaus im Restaurant nicht zufällig einen geeigneten Arzt Stadt erkannt, sondern auch die Ärzte. Anstoss im Stadion sein kann. «Ich habe mit Schlaglöchern und Trainings bei 40 in der Gerbergasse, in jener Ecke, in der kenne, da habe ich mich einfach selbst «Von einigen Zuschauern im Joggeli nie gefragt, ob ich die Spesen für diese Grad im Schatten. «Ich könnte ganze die Spieler und Verantwortlichen des vorgeschlagen», sagt Max Marti. habe ich später Spitznamen bekommen, Reisen zurückbekomme. Max und ich Bücher füllen mit den ganzen Geschich- FCB immer sitzen. Es ist nicht mehr Eigentlich wollte er den Job nur vor- die mit meinen weissen Haaren zu tun haben uns doch gefreut, dass wir über- ten, die ich mit dem FCB erlebt habe.» lange bis zum Cupfinal gegen Lausanne- läufig machen, «nur für kurze Zeit». Er hatten», sagt Walter Marti. haupt dabei sein durften. Wir haben Ein noch grösserer Teil handelt aber Sport, der in einem legendären Sitzstreik konnte ja nicht ahnen, dass ihn später dem FCB nie eine Rechnung gestellt.» eben auch vom sportlichen Abstieg und der Romands enden wird. Die Basler auch noch sein Bruder Walter unter- Die Kinder der FCB-Spieler Es ist diese Mischung aus Dankbar- den Zeiten, in denen die medizinischen haben einige verletzte Spieler, darunter stützen und beerben würde. Und er Wenn die Basler ins Trainingslager keit und tiefster Verbundenheit, die er Probleme innerhalb des Clubs noch die auch den deutschen Stürmer Helmut wusste erst recht nicht, dass sein Neffe reisen oder im Ausland spielen, dann ist und sein Bruder auch an die nächste kleinsten sind. Zeiten, in denen der FCB Hauser. Das Problem ist nur, dass keiner Felix dereinst mal Teamarzt der Basler immer auch ein Marti dabei. «Ich weiss Generation weitergeben. froh sein kann, dass die Ärzte keine weiss, woran dieser eigentlich leidet. werden würde. Wie hätte er auch? noch, wie wir 1970 in Moskau gegen Rechnungen stellen und nie auf die Idee Spartak spielten», erzählt Walter Marti, Die Shorts von Helmut Benthaus kommen, einen Lohn für ihre Arbeit zu ANZEIGE jetzt, da er in Muttenz sitzt und einige 1979, knapp drei Jahre, bevor Max fordern. Zeiten, in denen der Club so der Geschichten wieder hört, die er sich endgültig vom FCB zurückzieht, ist kurz vor dem Aus steht, dass selbst die «Wir gratulieren dem FC Basel 1893 selbst miterlebt hat. «Ich habe vom FCB erstmals auch Felix mit dabei. Der steht kleinsten Verletzungen derart «streng» zu seinem 125-jährigen Jubiläum» Geld bekommen, um mit den Spielern zu diesem Zeitpunkt zwar kurz vor dem begutachtet werden, dass die Kranken- eine Tour durch die Stadt zu machen. Staatsexamen und kann es sich eigent- kasse die Kosten übernimmt. Aber als wir etwas essen wollten, hatten lich nicht erlauben, mit dem FCB nach «In dieser Zeit war es überhaupt wir nichts mehr.» Also macht sich der Haiti ins Trainingslager zu fliegen. Aber nicht mehr angesehen, wenn man für Mannschaftsarzt auf eigene Faust auf Walter und Max sind in der Praxis mit den FC Basel gearbeitet hat. Einige in die Suche nach dem Schweizer Restau- den übrigen Patienten ausgelastet. Und der Stadt wollten ja sogar, dass dem rant, von dem er im Vorfeld zufällig für Felix gibt es ohnehin nichts Grösse- Club die Lizenz entzogen wird. Damals gehört hat. Er handelt mit den Besitzern res. Natürlich sagt er zu. haben alle zu mir gesagt: Was machst einen speziellen FCB-Preis aus «und Der einzige Kommentar von Trainer du überhaupt noch da? Du musst dann habe ich jedem Spieler das nötige Benthaus zum Wechsel in seiner medi- schauen, dass du dort wegkommst», Geld aus der Tasche gezogen». zinischen Abteilung: «Wenn der Kleine sagt Felix Marti. Max und Walter verwachsen immer so gut ist wie sein Vater und sein Onkel, Aber er will nicht weg. Wie könnte mehr mit dem Verein. Die Spieler kom- dann kann er gerne mitkommen.» er «seinen» FCB zurücklassen, als es um men in Walters Praxis in Muttenz, in die Zwar liegt in der Karibik die halbe dessen Existenz geht? Die Martis sind FELIX TRANSPORT AG I 4144 Arlesheim I T +41 (0)61 766 10 10 I felixtransport.ch sie zum Teil heute noch kommen. Und Mannschaft mit Magen-Darm-Proble- nach vielen schönen und nicht zuletzt wenn Max Marti erzählt, die Kinder von men im Bett und Marti eilt von einem erfolgreichen Jahren schon zu tief in
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