2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04

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2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
WILDBIENEN Ein Garten
                                  für Bestäuberinnen 16

JAHRESTHEMA Die BirdLife-
Familie – 100 Jahre Einsatz für
den Naturschutz             04

                                     Erfolgreiche
                                     Flussregenpfeifer 20

       Genügend Platz für alle
       im Jurapark Aargau 24

                        milan                         2 | 2022
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
02     INHALT                                                                                                                                      milan 2 | 2022

INHALT

                                                                                                                                                                    FOTO Beni Herzog
                                                                     FOTO NVV Birmenstorf

23 Naturschutz mit privaten Unternehmen Der Natur- und Vogel-                                   26 Samenpicker Die rote Zeichnung der Bluthänfling-Männ-
schutzverein Birmenstorf konnte ein interessiertes Unternehmen mit                              chen im Sommer hat der Finkenart ihren Namen gegeben. Er-
lokalem Knowhow bei einem Vogelschutzprojekt unterstützen.                                      fahren Sie hier mehr über die Lebensweise des Kulturlandvogels.

                                                                                                04–08
                                                                       FOTO Petrissa Villiger

                                                                                                JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie –
                                                                                                100 Jahre Einsatz für den Naturschutz
                                                                                                BirdLife Schweiz: Blick zurück und in die
                                                                                                Zukunft

                                                                                                09–19
                                                                                                BIRDLIFE

                                                                                                20–25
                                                                                                AKTUELLES / AUS DEN SEKTIONEN

                                                                                                26–27
                                                                                                HERAUSGEPICKT

                                                                                                28–29
                                                                                                KUNTERBUNT

                                                                                                30–37
                                                                                                PARTNER
30 Wald und Klimawandel
Wege im Umgang mit dem Klimawandel wurden am Waldsymposium
in Suhr gesucht – Beiträge zu praktischen Erfahrungen, neusten                                  38–39
wissenschaftlichen Erkenntnissen und sozialen Aspekten.                                         VERANSTALTUNGEN

                                                                                                40
TITELFOTO WILDBIENE Carola Vahldiek                                                             JAHRESPROGRAMM
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
milan 2 | 2022                                                                                                      PERSÖNLICH           03

«Naturschutz beginnt in
den Köpfen und Herzen der
Menschen»

Ann Walter ist seit siebzehn Jahren Teil der BirdLife Familie:
Sie war im Vorstand des Natur- und Umweltvereins Boniswil,
später verantwortlich für das Fundraising von BirdLife Aargau
und seit diesem Jahr Projektleiterin für Marketing und Kom-
munikation bei BirdLife Schweiz. Als frisch gewähltes Vor-
standsmitglied bleibt sie BirdLife Aargau in neuer Funktion treu.
Interview: Nadine Leiser, Praktikantin BirdLife Aargau                                       Ann Walter an ihrem Lieblingsort im Wald.

Welches ist Ihr einheimisches                       Was ist Ihr persönlicher Naturtipp im    zu erklären, für die Anliegen der Natur
Lieblingstier?                                      Kanton Aargau?                           zu sensibilisieren und eine möglichst
In jedem Moment, in dem ich mich                    Nachdem im Dezember 1999 der Orkan       breite Öffentlichkeit für diese Themen
ganz und gar einlassen kann auf eine                Lothar über die Schweiz gefegt war,      zu erreichen.
Beobachtung, entdecke ich ein Lieb-                 wurden in Sarmenstorf auf einer
lingstier. Manchmal ist es eine                     Sturmfläche im Buchwald zwei             Wie wünschen Sie sich bzw. Ihren
Hummel, die mit grosser Geduld von                  Versuchsflächen ausgeschieden. Auf der   Kindern und Enkelkindern die
Blüte zu Blüte summt. Dann sind es                  einen wurde nach dem Orkan geräumt       Aargauer Landschaft in 50 Jahren?
Weinbergschnecken am Hochzeitstag.                  und zum Teil neue Bäume gepflanzt,       Die aktuelle Kampagne von BirdLife
Oder der Schwarzspecht, den ich                     die zweite wurde der Natur überlassen.   Schweiz setzt sich für die Ökologische
endlich zu Gesicht bekommen habe,                   Diese zweite Fläche ist jetzt, rund      Infrastruktur ein. Wer sich mit dem
nachdem ich ihn seit Wochen täglich                 zwanzig Jahre später, ein Ort mit        Thema auseinandersetzt, erkennt, dass
gehört habe im Wald. Was mich so                    Baumskulpturen, Moosen und Farnen        wir in der Schweiz ein trauriges
freut ist, dass wir sie haben, die einhei-          und einer kreuz und queren Ordnung       Schlusslicht bilden, wenn es um den
mischen Tiere in unserem Alltag, die                von Jungwuchs. Zu jeder Tageszeit        Anteil der langfristig geschützten
uns Glücksmomente bescheren.                        lassen sich hier spezielle Stimmungen    Flächen geht. Ich wünsche mir für
                                                    einfangen und Erholung finden.           meine Kinder, dass wir aufgehört haben
                                                                                             werden, uns etwas vorzumachen. Ich
                                                    Wo sehen Sie am meisten Handlungs-       wünsche mir, dass es uns gelungen sein
                                                    bedarf für die Naturschutzarbeit und     wird, als Gesellschaft ein funktionie-
                                                    warum?                                   rendes Netzwerk an Kern- und
                                                    Für mich beginnt die Naturschutzar-      Vernetzungsgebieten zu erhalten und
                                                    beit in den Köpfen und Herzen der        auszudehnen. Ich wünsche meinen
                                                    Menschen. Ich glaube an diesen Satz,     Kindern eine Landschaft, die die lebens-
                                                    dass wir nur lieben, was wir kennen      notwendigen Ökosystemleistungen
  Krokus im Wald.
                                                    und dass wir nur schützen, was wir       erbringen kann und dass die wachsende
                                                    lieben. Darum setze ich mich mit         Sorge vor stetig zerstörerischeren
FOTO KROKUS Ann Walter
                                                    meinen beschränkten Fähigkeiten          Unwettern und Klimakrisen nur noch
FOTO PORTRÄT zVg                                    dafür ein, natürliche Zusammenhänge      eine wage Erinnerung sein wird.
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
JAHRESTHEMA DIE BIRDLIFE-FAMILIE – 100 JAHRE EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ                                                                 milan 2 | 2022

BirdLife Schweiz:
eine Bilanz und ein Ausblick
nach 100 Jahren

Tatkräftiger Einsatz für die Natur und Sensibilisierung von Jung und Alt für Umweltthemen sind tragende Säulen der Arbeit von BirdLife Schweiz.

MEHR INFORMATIONEN https://www.birdlife.ch/de/content/100jahre
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
milan 2 | 2022                     JAHRESTHEMA DIE BIRDLIFE-FAMILIE – 100 JAHRE EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ                         05

                                                                                       schäftsstelle eingerichtet. Die erste
  Ob es um den Schutz von Steinkauz oder Eisvogel geht,                                grosse Kampagne – das Schweizer Jahr
  um mehr Hecken und Obstgärten oder die Biodiversitäts-                               der Hecken 1979 – wird zum Grosser-
  initiative: BirdLife Schweiz engagiert sich seit 100 Jahren für                      folg: Öffentlichkeit und Behörden wer-
  die Vielfalt der Natur. Die grösste Stärke des Verbands ist                          den sensibilisiert; die Sektionen und
                                                                                       Kantonalverbände leisten Hunderte
  seine lokale Verankerung. 430 Naturschutzvereine und 20
                                                                                       von Pflanz- und Pflegeeinsätzen – ins-
  Kantonalverbände sind Mitglied der BirdLife-Familie und in                           gesamt werden viele dutzend Kilometer
  den Gemeinden und Kantonen aktiv. Gleichzeitig ist BirdLife                          Hecken gepflanzt.
  Schweiz Teil des weltweit grössten Naturschutz-Netzwer-
                                                                                                                      1980
                                                                                         Es folgen ab den Acht-
  kes BirdLife International. Text: Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz      zigerjahren weitere Kam-
                                                                                       pagnen, die pionierhaft Themen auf-
                                                                                       greifen und einer breiten Öffentlichkeit
                                           Dieses Jahr wird BirdLife Schweiz 100       bekannt machen. Dank dem Netz an
                                           Jahre alt. Gleichzeitig feiert auch der     Sektionen und Kantonalverbänden
                                           globale Dachverband sein 100-Jahre-
                                           Jubiläum: BirdLife International, der
                                           grösste Naturschutzverband der Welt
                                           mit 13 Millionen Unterstützenden und
                                           Aktiven (siehe Milan 1/22). Zeit für eine
                                           Bilanz und einen Ausblick.

                                           Beginn als Landeskomitee für
                                           Vogelschutz

                                                                     1922
                                           Versetzen wir uns ins
                                           Jahr 1922, als nicht nur
                                           das Grab von Tutanchamun gefunden,          Werner Müller anlässlich der Heckenkampagne als
                                           sondern auch BirdLife aus der Taufe         Heckenberater im Schweizer Fernsehen, um 1980.

                                           gehoben wird. Der amerikanische Wis-
                                           senschafter T. Gilbert Pearson und          werden sie breit umgesetzt. Die Kam-
                                           neun weitere Naturschützer gründen          pagnen zu den Themen Obstgärten,
                                           den Internationalen Rat für Vogelschutz     Kleinstrukturen, Biodiversität, Wald,
                                           (ICBP), heute BirdLife International.       Siedlungsraum und aktuell Ökologi-
                                           Noch im gleichen Jahr entsteht das          sche Infrastruktur laufen bis heute.
                                           Schweizerische Landeskomitee für Vo-
                                           gelschutz (SLKV), heute bekannt als         Thema damals wie
                                           BirdLife Schweiz. Im Fokus der Diskus-
                                           sionen stehen hierzulande zu Beginn
                                                                                       heute: Platz für
                                           zum Beispiel das Jagdgesetz oder der        mehr Biodiversität
                                           Schutz von Höhlenbrütern und fisch-
                                           fressenden Vögeln.                          BirdLife arbeitet an Gesetzesvorlagen
                                                                                       und -revisionen mit, so beim Natur-
                                           BirdLife ist Pionier und Vorreiter          und Heimatschutz- oder Jagdgesetz.
                                           Nach vielen Jahren mit
                                           einer stetigen Entwick-   1977              Unter anderem dank BirdLife werden
                                                                                       Wasservogelreservate ausgeschieden
                                           lung hin zu mehr Schlagkraft (siehe         oder wird der Klingnauer Stausee unter
                                           auch Ornis 1/22) beginnt 1977 mit dem       Schutz gestellt. Auch bezüglich einer
                                           Präsidenten Fritz Hirt eine neue Ära.       ökologischeren Agrarpolitik ist BirdLife
FOTO LINKS BirdLife Schweiz                Nun will der Verband selber Themen          eine treibende Kraft.
FOTO RECHTS SRF/BirdLife Schweiz           setzen und es wird erstmals eine Ge-
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
06       JAHRESTHEMA DIE BIRDLIFE-FAMILIE – 100 JAHRE EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ                                                               milan 2 | 2022

1920er-Jahre bis heute: Einsatz                                            Vier BirdLife-Naturzentren
auf allen Ebenen – agieren mit                                             in 3 Kantonen
Plan und gemeinsam in Aktion                                               2001 ensteht das erste BirdLife-Naturzentrum.

                                                                                             2001

                                                                                                                                             2001
                                                                           BirdLife-Naturzentrum La Sauge.             BirdLife-Naturzentrum Neeracherried.

Die BirdLife-Familie ist heute der grösste Anbieter von Kursen in Arten-
und Naturkenntnis der Schweiz. Jährlich besuchen Hunderte von Teilneh-
menden diese Kurse zu vielen Themen und profitieren selber von viel
neuem Wissen oder bereiten sich vor, dieses Wissen weiterzugeben.

                 1984
Der Wald in
allen Medien:
Den Bäumen
geht es vor allem wegen der Luft-
verschmutzung nicht gut. Das SLKV
beteiligt sich im Mai 1984 an der
grossen Walddemo in Bern. Das
Engagement der vielen Akteure
führt zu Errungenschaften, die
heute nicht mehr wegzudenken
sind: Reduzierung der Luftver-
schmutzung, Katalysator für Fahr-
zeuge, Tempobegrenzungen. Sie
haben nicht nur dem Wald, sondern
der ganzen Umwelt geholfen.

                                                                                                                                             2019
                                                                             An der grossen Klimademo 2019 mit 100‘000 Teilnehmen-
                                                                             den in Bern und seither an vielen Orten thematisiert BirdLife
                                                                             Schweiz den Klimawandel und Biodiversitätskrise.

                                                       Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs be-             Das Jubiläumsjahr 2022
                                                       ginnt unter dem Namen «Chance Ost-                 Zum 100-Jahre-Jubiläum setzt BirdLife
                                                       europa» ein jahrzehntelanges Engage-               Schweiz ein konkretes Zeichen, das der
                                                       ment von BirdLife Schweiz in Osteu-                Natur zugutekommt: Gemeinsam reali-
                                                       ropa, das zum Schutz von Dutzenden
                                                       von Quadratkilometern Naturfläche                  100 Naturjuwelen für
                                                       und zum Aufbau von BirdLife-Partnern               die Schweiz
                                                       führt. Mehrere nationale BirdLife-Part-
                                                       ner in Osteuropa, die BirdLife Schweiz             siert die BirdLife-Familie mindestens 100
                                                       damals unterstützte, haben heute mehr              Naturschutzprojekte. Im Rahmen des Pro-
                                                       Mitarbeitende als BirdLife Schweiz und             jektes «100 Naturjuwelen für die Schweiz»
                                                       können ihre Kenntnisse wiederum an                 wird es unter anderem Bachrenaturierun-
                                                       andere Landesorganisationen in Osteu-              gen geben, die Anlage neuer Hecken oder
                                                       ropa und im Kaukasus weitergeben.                  neue Strukturen für Reptilien und Insek-
                                                       Immer wieder unterstützt BirdLife                  ten. Daneben geht der Verband mit einer
                                                       Schweiz auch andere internationale                 Wanderausstellung auf Tournee. Weitere
In den 90er-Jahren engagierte sich BirdLife Schweiz
                                                       Projekte, darunter der Schutz des Re-              Attraktionen und Anlässe folgen. Erfahren
stark in Osteuropa und half beim Aufbau von
nationalen Partner-Organisationen.                     genwalds Harapan auf Sumatra.                      Sie mehr unter: www.birdlife.ch/100jahre
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
milan 2 | 2022                              JAHRESTHEMA DIE BIRDLIFE-FAMILIE – 100 JAHRE EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ                                               07

Im Frühling 2019 kann BirdLife Schweiz zusammen mit Partnern gleich zwei neue
Naturzentren eröffnen: Das Naturzentrum Pfäffikersee entsteht aus einer Zusam-
menarbeit der Vereinigung Pro Pfäffikersee, von BirdLife Schweiz und BirdLife Zürich
sowie von Pro Natura Zürich. Am Klingnauer Stausee können BirdLife Aargau und
BirdLife Schweiz ein neues Naturzentrum eröffnen.

                    2019

                                                                2019
                                                                                                                                                     2006
                                                                                             Die Uno-Biodiverstätskonferenz im japanischen
                                                                                             Nagoya, bei welcher der BirdLife-Geschäftsfüh-
BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee.   BirdLife-Naturzentrum Pfäffikersee.
                                                                                             rer Werner Müller dabei ist, definiert neue Ziele.

                                                            2020                                                                                     2022
Erfolgreiche Einreichung des Referendums gegen das neue                                Die BirdLife-Familie reicht die Unterschriften für die Bio-
Jagdgesetz 2020.                                                                       diversitäts- und Landschaftsinitiative ein.

Was die Zukunft bringt                                    benen Feuchtgebiete der Schweiz zu er-
Inhaltlich zeichnet sich ab, dass einige                  halten, besser zu pflegen und wieder
Themen für die nächsten Jahrzehnte                        herzustellen ist eine weitere Top-Priori-
wichtig bleiben werden. Der Aufbau ei-                    tät. Generell muss die Biodiversität in al-
ner funktionierenden und qualitativ aus-                  len Sektoralpolitiken besser verankert
reichenden Ökologischen Infrastruktur                     werden. Die Artenförderung mit spezifi-
wird die Schweiz und die Naturschutz-                     schen Massnahmen zugunsten von ge-
organisationen noch lange beschäfti-                      fährdeten oder prioritären Arten wird
gen, hat der Bundesrat doch dieses Ziel
auf 2040 verschoben. Die Synergien                        Artenförderung
zwischen dem Schutz des Klimas und                        unverzichtbar
der Biodiversität müssen rasch und ent-
schieden genutzt werden.                                  dabei für die nächsten Jahrzehnte eine
  Im Kulturland ist der Anteil gefährdeter                unverzichtbare Ergänzung bleiben.                      Seit jeher wichtig in der Naturschutzarbeit: der Blick
                                                                                                                 auf und für die zukünftigen Generationen.
Arten besonders hoch und der Zustand                      Wenn immer möglich sind Massnahmen
der Lebensräume kritisch. Die verfehlte                   zu bevorzugen, die beim Lebensraum
Landwirtschaftspolitik zu reformieren ist                 ansetzen und positive Begleiteffekte für
eine Daueraufgabe. Die kleinen verblie-                   zahlreiche andere Arten bieten.                        FOTOS/QUELLE 6, 7 BirdLife Schweiz
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08     JAHRESTHEMA DIE BIRDLIFE-FAMILIE – 100 JAHRE EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ                                                            milan 2 | 2022

Seit 1920 und weiterhin: Wir verbünden uns mit der
Natur für die Natur

                                            Die Karte links zeigt eine Übersicht über laufende Projekte und Aktionen der BirdLife-Familie, die Karte
                                            rechts die Sektionen von BirdLife.

Neue Bevölkerungsschichten                  Biodiversität. Die Klimabewegung zeigt                  macht, um unsere Basis zu verbreitern.
mobilisieren                                Wege auf, wie neue Bevölkerungs-                        Es sollte in einigen Jahren machbar
Um diese enormen Herausforderungen          schichten für existenzielle Krisen sensi-               sein, die Zahl von 100' 000 BirdLife-
zu meistern, muss BirdLife Schweiz          bilisiert und mobilisiert werden. Die                   Mitgliedern zu übertreffen.
über die heutige Mitgliederbasis hinaus     klassische Vereinsmitgliedschaft und                      Die Biodiversitätskrise wird immer
breitere Bevölkerungsschichten errei-                                                               deutlicher erkennbar. Der Naturschutz
chen. Von der Klimawissenschaft und         Breitere Basis: Klas-                                   kann und wird deshalb weitere Verbün-
der Klimabewegung können BirdLife                                                                   dete finden. Und eine ganz besondere
und die anderen Naturschutzorganisa-        sischer Verein und                                      Verbündete ist die Natur selbst. Men-
tionen lernen. Die Herausforderung,         neue Modelle                                            schen emotional zu berühren ist eine
trotz breitem wissenschaftlichem Kon-                                                               Paradedisziplin der Vögel – und wer
sens kaum gehört zu werden, ist in bei-     neue Modelle können und werden ne-                      emotional berührt wurde, ist auch of-
den Bereichen schmerzlich bekannt.          beneinander existieren und sich ergän-                  fener für Fachinformationen.
Der Klimaschutz ist jedoch einen Schritt    zen. Durch eine Modernisierung des
weiter: Er wird in der Politik etwas bes-   Auftritts und der Kommunikation von
ser wahrgenommen als der Schutz der         BirdLife wird ein weiterer Schritt ge-                  QUELLE BirdLife Schweiz
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
milan 2 | 2022                                                                                        BIRDLIFE AARGAU          09

Tätigkeiten und Projekte aus dem Vorstand

    Verbandstätigkeit                                          Nachruf

    Jahresgespräche mit Abteilung Wald 3. März:                Fernand Herrmann,
    Jährlich trifft sich BirdLife Aargau mit der Abteilung     10. Januar 1933 – 16. Dezember 2021
    Wald zum Austausch. Wir haben unsere aktuellen Pro-
    jekte vorgestellt und unsere Anliegen vorgebracht. Eine    Fernand Herrmann wurde
    weitere Etappe des Naturschutzprogramm Wald ist für        1977 in den Vorstand des
    BirdLife Aargau zwingend notwendig. Themen wie die         Aargauischen Natur- und
    Umsetzung der ÖI, Vernässungsflächen, Biotopbäume,         Vogel schut z verbandes
    innere Waldränder und höherer Totholzanteil sollten        ANV gewählt, wo er als Ak-
    damit umgesetzt werden. Die Freizeitaktivitäten im         tuar amtete. Zudem war er
    Wald nehmen zu, darunter darf die Biodiversität nicht      zuständig für das Ornitho-
    leiden. Deshalb möchten wir beruhigte Zonen und eine       logische Bulletin im Mittei-
    bessere Aufsicht bei Biodiversitätshotspots. Aus unse-     lungsblatt Kiebitz. Am Zu-
    rer Sicht ist ein Rangerdienst rund um den Klingnauer      sammenschluss 1983 vom
    Stausee notwendig. Der Kanton plant Anpassungen bei        ANV mit dem VAV, dem
    Jagdgesetz und -verordnung. Die Sektion Jagd und           Verband Aargauischer Vo-
    Fischerei wird im Bibermanagement ab diesem Jahr           gelschutzvereine,       zum
    durch vier Biberbeauftragte unterstützt.                   VANV, heute BirdLife Aar- Fernand Herrmann.
                                                               gau, war er massgeblich beteiligt. Er blieb bis 1986 als Ak-
    Treffen der BirdLife Geschäftsstellen 8. März:             tuar im Kantonalvorstand tätig. Bei seinem Rücktritt 1986
    Die Geschäftsstelle BirdLife Aargau steht in regelmässi-   wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
    gem Austausch mit anderen kantonalen Geschäftsstellen        Weiter war Fernand langjährig aktiv im Natur- und Vo-
    und mit BirdLife Schweiz. Am Treffen wurden gemein-        gelschutzverein Neuenhof: Er gehörte 1977 zu den Grün-
    same Themen wie die Finanzierung der Geschäftsstellen      dungsmitgliedern und war während den Jahren 1986 bis
    und die Dienstleistungen für Sektionen diskutiert.         1996 Präsident. Gemeinsam mit drei weiteren Vereinsmit-
                                                               gliedern hat er in den 1980er Jahren für die Gemeinde ein
    Vorstandssitzung 8. März:                                  detailliertes Naturinventar erstellt, welches dann in der
    Detaillierte Planung der Delegiertenversammlung. Dem       Nutzungsplanung umgesetzt wurde. Er hat vielfältige Ak-
    Kauf einer neuen Reservatsfläche in Biberstein wird zu-    tivitäten des Vereins mitorganisiert: Schülerexkursionen,
    gestimmt. Die zukünftige Zusammenarbeit mit der Natur-     Pflegeeinsätze, Vereinsreisen, Jugendornithologiekurse,
    werkstatt Eriwis wird diskutiert.                          Spechtbauminventar, Obstbäume pflanzen, Zugvogeltag
                                                               mit Vogelzählung und viele mehr. Fernand war mit seiner
    IG lebendiges Reusstal 23. März:                           technischen Ausbildung, seinem handwerklichen Können
    BirdLife Aargau hat sich mit anderen Umweltorganisatio-    und seinem ornithologischen Fachwissen die treibende
    nen zur IG lebendiges Reusstal zusammengeschlossen.        Kraft des Vereins. Fernand war bis an sein Lebensende ein
    Gemeinsam wollen wir uns für die Natur und die Reuss       treuer Besucher unserer Delegiertenversammlungen und
    einsetzen im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes          Vorständekonferenzen. Er hat die Aktivitäten von BirdLife
    Oberes Reusstal.                                           Aargau mit Interesse mitverfolgt und freute sich an der
                                                               Entwicklung des Verbandes.
                                                               Kathrin Hochuli, Geschäftsführerin BirdLife Aargau
                                                               mit Angaben aus dem Nachruf des Natur- und Vogelschutzvereins
                                                               Neuenhof

MEHR INFORMATIONEN www.birdlife-ag.ch
2022 milan - WILDBIENEN Ein Garten für Bestäuberinnen 16 JAHRESTHEMA Die BirdLife-Familie - 100 Jahre Einsatz für denNaturschutz 04
10      BIRDLIFE AARGAU                                                                                                               milan 2 | 2022

Mehr lebendige Feuchtgebiete
für den Aargau

Am 28. Februar wurde die Gewässer-Initiative der Aargauer
Umweltverbände lanciert. Ein breites Unterstützungskomi-
tee mit Politikerinnen und Politikern von rechts bis links hat
an der Pressekonferenz die dringende Notwendigkeit der                              Die Initiative kann wie folgt unterstützt werden:
Initiative aufgezeigt. Das Medienecho war gross. Bis Mitte
Mai kamen rund 2’700 Unterschriften zusammen. Ein brei-                                        Die Initiative unterschreiben
tes Unterstützungskomitee von über 100 Personen hat sich                                       Dies ist auch online möglich wecollect.ch/
formiert. Ziel ist es, innerhalb eines Jahres möglichst viele                                  projekte/gewasser-initiative-aargau
Unterschriften sammeln.        kh

                                                                                               Beim Unterschriften sammeln helfen
                                                                 FOTO Jan Ryser

                                                                                               Unterschriftenbögen können direkt auf der
                                                                                               Geschäftsstelle bestellt werden:
                                                                                               info@birdlife-ag.ch, 062 844 06 03

                                                                                               Dem breiten Unterstützungskomitee beitreten
                                                                                               Via www.gewässer-initiative.ch kann man sich
                                                                                               im Unterstützungskomitee eintragen lassen.

                                                                                    Die Gewässer-Initiative finanziell unterstützen
                                                                                    Für die Kampagne sind wir auf die finanzielle Unterstüt-
                                                                                    zung angewiesen. Das Spendenkonto der Gewässer-
                                                                                    Initiative lautet: IBAN CH0600 7615 0229 2152 005

Bei Brugg.

Stiftung Lebensraum Aargau
Was haben das schulische Vermittlungsprogramm Gemüse-                             Ein Schwerpunkt der Stiftung LEBENSRAUM AARGAU liegt im
Ackerdemie in Aarau und die Lehrtafeln beim Stock des Bie-                        Bereich Natur- und Umweltschutz. Gefördert werden nach-
nenzüchtervereins Olten und Umgebung gemeinsam? Nebst                             haltige Projekte aus dem Bereich des Tierwohls wie auch des
der entfernt vorbeifliessenden Aare ist es einzig die Unter-                      Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes. Haben Sie ein Vorha-
stützung ihrer Vorhaben (mit Fr. 40’000 und Fr. 2’500). Die                       ben, das die Kriterien erfüllt? Dann reichen Sie Ihren Projekt-
gemeinnützige Stiftung LEBENSRAUM AARGAU, vor 6 Mo-                               beschrieb nebst Budget und Finanzierungsplan sowie die Sta-
naten von der Aargauischen Kantonalbank gegründet, unter-                         tuten Ihres Vereins digital unter www.lebensraum-aargau.ch
stützt Vorhaben, die die Lebensqualität im Kanton sowie in                        ein.    Petra Miersch, AKB
der Region Olten-Gösgen-Gäu stärken. 1 % des Vorjahres-
gewinns steht für gemeinnützige Vorhaben zur Verfügung,
2022 sind dies 1.7 Millionen Franken.
milan 2 | 2022                                                                                                       BIRDLIFE AARGAU              11

Protokoll der 40. Delegiertenversammlung
vom 26. März 2022 in Lenzburg
Das erste Mal seit 2019 konnte die Delegiertenversammlung
wieder vor Ort stattfinden. Über 100 Personen fanden sich in
der Stiftung Orte zum Leben in Lenzburg zusammen. Der
perfekt organisierten Delegiertenversammlung gingen zwei
spannende Morgenexkursionen voraus. Die Sektion Lenzburg
zeigte eindrücklich, wie sie die Nachwuchsförderung systema-
tisch angeht und was alles für die Natur erreicht werden kann,
wenn mit verschiedenen Akteuren zusammengearbeitet und
Synergien genutzt werden.

ERÖFFNUNG
                                                                          In einer der Exkursionen am Vormittag ging es um die bessere Vernetzung mit
                                                                          Partnern und Behörden bei der Umsetzung von Naturschutzprojekten.
    Gertrud Hartmeier, Präsidentin BirdLife Aargau, begrüsst alle
Anwesenden ganz herzlich und speziell Stephan Attiger, Regie-
rungsrat Kanton Aargau, Barbara Portmann, Stadträtin Lenzburg,
und Monica Locher, Präsidentin NVSV Lenzburg.
   Stephan Attiger, Regierungsrat Kanton Aargau, begrüsst und freut
sich über den Präsenzcharakter der DV. Er erläutert Erfolge und Defi-
zite, wie die Politik in einem Umfeld wachsender Ressourcenansprü-
che, Konflikte und Umweltveränderungen agiert, und dass zurzeit
viele Entwicklungsschwerpunkte bezüglich Natur einfacher verankert
werden können. Der Klimakompass, konkrete Klimamassnahmen und
die Vernetzungsplattform 2030 sind wichtige Instrumente. Die Be-
kämpfung der Neobiota wird von links bis rechts mit einem Kredit von
14.8 Millionen Franken unterstützt. Stephan Attiger dankt allen für ihr
Engagement und für den konstruktiven Austausch mit dem Verband.
                                                                          90 Delegierte nahmen an der Versammlung teil.
   Barbara Portmann, Stadträtin Lenzburg, erläutert die Rote Liste
der Vögel und betont, wie wichtig die bisherige Naturschutzarbeit
im Kanton ist. Die Sensibilisierung der Kinder und Jugend bezüg-
lich Natur sind in unserer digitalen Welt unabdingbar. Wir müssen
regional, national und international agieren, die Ökologische Inf-
rastruktur bietet eine ideale Plattform. Barbara Portmann bedankt
sich ebenfalls bei allen engagierten Naturschützer:innen, sämtli-
chen Sektion und speziell beim NVSV Lenzburg.
   Monica Locher, Präsidentin NVSV Lenzburg, freut sich über die
DV als Abschluss des 50-Jahre-Jubiläums des NVSV. Sie bedankt
sich beim OK, dem Vorstand und allen Mitwirkenden, welche diesen
Anlass ermöglichen. Der Hauptverein, die Seniorengruppe Uhu und
die Jugendgruppe Strix haben eigene Jahresprogramme, doch alle
helfen sich gegenseitig. Die Seniorengruppe sind die Wissensträger
und die Jugendgruppe die Hoffnungsträger. Die 16 Ressortleiter und        Am Morgen führte der NVSV Lenzburg eine Exkursion zur erfolgreichen
Ressortleiterinnen helfen dem Vorstand, sämtliche Aktivitäten durch-      Nachwuchsförderung durch.
12      BIRDLIFE AARGAU                                                                                                              milan 2 | 2022

zuführen. Monica Locher betont die Wichtigkeit des Nachwuchses,           1 WAHL TAGESPRÄSIDENTIN EVELINE SCHÜRMANN UND
welcher im Strix auf diversen Exkursionen sowie bei Pflegeeinsät-         STIMMENZÄHLER
zen gefördert wird. Am Schluss bedankt sie sich bei allen Anwesen-        Eveline Schürmann wird mit 102 Ja-Stimmen als Tagespräsidentin
den und engagierten Personen.                                             gewählt. Heinz Hess und Yvonne Bicker werden mit 102 Ja-Stim-
   Johanna Bossard, Geschichtenerzählerin, umrahmt die Eröff-             men als Stimmenzähler gewählt.
nung der Delegiertenversammlung 2022 mit einer Geschichte über
die Feldlerche, welche gemäss Erzählungen früher eine Schafhirtin         2 PROTOKOLL DER 39. DELEGIERTENVERSAMMLUNG
war. Sie gratuliert BirdLife Aargau, BirdLife Schweiz und dem NVSV        Das Protokoll wurde im Milan Nr. 2/2021 publiziert.
Lenzburg zu ihren Jubiläen. Zum Abschluss spielt sie ein Stück von        Beschluss: Das Protokoll der 39. DV wird mit 101 Ja-Stimmen und
Mendelssohn zur Feldlerche ab.                                            einer Enthaltung genehmigt.

                                                                          3 JAHRESBERICHT
GESCHÄFTLICHER TEIL                                                       Der Jahresbericht wurde im Milan Nr. 1/2022 publiziert. Hans Ruedi
                                                                          Kunz stellt diesen der DV vor.
   Gertrud Hartmeier eröffnet den geschäftlichen Teil und be-             Beschluss: Der Jahresbericht wird mit 102 Ja-Stimmen genehmigt.
grüsst die Ehrenmitglieder, Delegierten der Sektionen, Einzelmit-
glieder, den Stadtrat Lenzburg, alle Mitglieder der Sektion Lenz-         4 BERICHTE ZU AKTUELLEN THEMEN
burg, Mitarbeiter:innen der kantonalen Verwaltung, Revisor:innen,            Infos BirdLife Aargau: Gewässer-Initiative: Kanton und Gemein-
ehemalige Vorstandsmitglieder BirdLife Aargau, Kommissions- und           den sollen zum Schutz und zur Vernetzung des Lebensraums Was-
Arbeitsgruppenmitglieder, BirdLife Aargau Delegierte, Vertreter der       ser dafür sorgen, dass innert zwanzig Jahren nach Inkrafttreten die-
KANUSO (Umweltverbände im Aargau), Vertreter:innen BirdLife               ser Verfassungsbestimmung die zur Sicherung und Stärkung der
Schweiz, Vertreter der angrenzenden Kantonalverbände von Bird-            Biodiversität erforderlichen Feuchtgebietsflächen geschaffen wer-
Life Schweiz, alle weiteren Gäste. Die Anwesenden gedenken dem            den. Damit wir die nötigen 3’000 Unterschriften erreichen, sind wir
Ende 2021 verstorbenen Ehrenmitglied Fernand Herrmann (Nach-              auf jede Unterstützung angewiesen.
ruf siehe Seite 9).                                                         Rechtsgeschäfte: Es handelt sich um eine Kernaufgabe der Ge-
   Anwesende Gäste (11): Regierungsrat Stephan Attiger; Stadträtin        schäftsstelle. Sektionen sind nur gemeinsam mit BirdLife Aargau
Lenzburg Barbara Portmann; Abteilung Landschaft und Gewässer,             (und BirdLife Schweiz) zur Einwendung und Beschwerde berech-
Norbert Kräuchi; Abteilung Wald, Fabian Dietiker; Landwirtschaft          tigt. Ein Projekt kann nicht verhindert, sondern nur auf dessen
Aargau, Daniel Müller; SSES, Paul Müri; BirdLife Schweiz, Suzanne         Rechtmässigkeit überprüft werden.
Oberer, Christa Glauser und Stefan Greif; Revisoren Verena Kläusler         Projekt Neuntöterförderung im Kanton Aargau: Das Projekt zu-
und Beat Steigmeier; Ehrenmitglieder (3): Meinrad Bärtschi, Ulrich        sammen mit BirdLife Schweiz läuft weiter. Wir kommen auf Sektio-
Siegrist, Roland Zimmerli.                                                nen zu, in welchen Labiola-Verträge erneuert werden. Stefan Greif,
Entschuldigungen: Erich Gross, Vorstand BirdLife Aargau; Kan-             BirdLife Schweiz, ist Ansprechpartner bei Interesse am Projekt.
tonsmitarbeiter: Simon Egger, Marcel Murri, Thomas Stucki, Matthias         Neophytenbekämpfung: Sie findet in prioritären Gebieten wie
Müller; Pro Natura Aargau; VCS Aargau; Jagd Aargau; Aargauer Förs-        Naturschutzflächen, neu aufgewerteten Flächen, Pufferzonen und
terverband; Landschaftsschutzverband Hallwilersee; BirdLife Luzern;       im Gewässerraum statt. Sektionen können ihre Einsätze via Bird-
Esther Hohermuth, Adolf Fäs, Therese Aegeter, Andrea Gutscher, Kai        Life Aargau verrechnen.
Huovinen, Petrissa Villiger; Ehrenmitglieder (9): Gottfried Hallwyler,       Bereichsleitung Ausbildung BirdLife Aargau: Karin Feller ist neu
Niklaus Lätt, Manfred Lüthy, Konrad Müller, Thomas Stahel, Erika          für die Organisation sämtlicher Bildungsangebote auf kantonaler
Tanner, Luc Van Loon, Herbert Weber, Armin Zimmermann; Sektio-            Ebene zuständig, unterstützt aber auch die Sektionen bei ihren Bil-
nen (17): Bellikon, Biberstein, Birrfeld, Boniswil, Brittnau, Egliswil,   dungsangeboten. Karin Feller möchte mit ihrer bereits verschickten
Hirschthal, Ittenthal, Magden, Muri und Umgebung, Oberkulm, Rei-          Umfrage wissen, wie der Kantonalverband den Sektionen helfen
nach, Rohrdorferberg, Seengen, Suhr, Sulz-Laufenburg, Zeiningen.          kann. Das Aus- und Weiterbildungsangebot für 2022 wird vorge-
Präsenz: 55 Sektionen mit 90 Delegierten, 3 Ehrenmitglieder, 2 Ein-       stellt und ist im Detail auf der Webseite einsehbar. Bereits in Planung
zelmitglieder und 7 Vorstandsmitglieder. Dies ergab insgesamt 102         sind die grossen Kurse FOK, ELK, FBK und BNOK für 2023. Die Sek-
Stimmberechtigte mit einem absoluten Mehr von 52 Stimmen.                 tionen können Gratisexemplare des Milans und des Ornis zur Ab-
   Traktandenliste der 40. Delegiertenversammlung:                        gabe in den Kursen beziehen. Für Finanzierungshilfe von Projekten
Beschluss: Die Traktandenliste wird mit 102 Ja-Stimmen genehmigt.         wird auf den AEW Energiebatzen aufmerksam gemacht. Projektein-
                                                                          gabe ist bis 10. April und auf www.aew-energiebatzen.ch erläutert.
milan 2 | 2022                                                                                                         BIRDLIFE AARGAU             13

    BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee: Mit 6350 Besuche-                Asthaufen sind weitere Massnahmen, welche die Vernetzung sicher-
rInnen und 82 Führungen lief der Betrieb 2021 sehr gut. Die Eis-               stellen. Letztlich wurden 90 Schwalbennester sowie 5 Falkenkästen
vogelwand war erfolgreich; junge Eisvögel flogen aus. Aktuell ist              installiert.
das Veranstaltungsprogramm Sommer 2022 erschienen. 2022 fin-                      Informationen BirdLife Schweiz: Christa Glauser: BirdLife Schweiz
den die Tage der offenen Tür am 21.-22. Mai statt, es gibt Unter-              bietet den Sektionen diverse Hilfestellungen bezüglich ÖI wie Stan-
haltseinsätze im Rahmen des Corporate Volunteering und am 27.                  dardvorträge, Broschüren, Poster, Kurse, Infoblätter zu den Lebens-
August findet das BirdLife-Jubiläumsfest statt.                                raum-Ebenen sowie Vorträge der Naturschutztagung. Die Broschü-
    Wettbewerb Ökologische Infrastruktur, Ehrung Preisträger 2022:             ren «Libellen der Schweiz» und «Nester in Nisthilfen» werden zur
Ziel des Wettbewerbs ist die Ökologische Infrastruktur zu fördern und          Verfügung gestellt. BirdLife Schweiz ist tätig in den Habitaten Wald
weiterzuentwickeln, Sektionen für Projekte zu motivieren und prä-              (Biozide, Fremdbaumarten, Umtriebszeiten), Siedlungsraum (Biodi-
mierte Projekte als Vorbilder/Inspiration aufzuzeigen. Bewertungskri-          versität in Agglomerationsprogrammen, Musterartikel für BNO), Ge-
terien sind Realisierbarkeit, Einbezug Öffentlichkeit, Projektplanung,         wässer (Einsatz für Gewässerräume und Auenlebensräume) und Kul-
Ökologische Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Originalität, Innovation und        turland (Agrarpolitik nach Pestizidinitiativen). Im Rahmen des Jubilä-
Nachahmungseffekt. Eingaben sind bis Ende 2022 wieder möglich.                 ums wurden 104 Projekte eingereicht und eine attraktive
  Bis Ende 2021 wurden 7 Projekte eingereicht. Den 1. Platz (je Fr. 1’500)     Wanderausstellung realisiert. Christa Glauser lobt die Arbeit aller Ebe-
belegen NV Zofingen und NV Gansingen und den 3. Platz (Fr. 1’000) bele-        nen von BirdLife in der ganzen Schweiz und verdankt diese herzlichst.
gen Riniken/Brugg und Umgebung. Die Preisträger stellen die Projekte vor.
Gansingen: Meinrad Bärtschi stellt das Revitalisierungsprojekt zwi-            5 MEHRJAHRESPROGRAMM 2022–2026
schen Siedlung und Trockenbiotopen vor. 225 m Bach sollen ge-                  Das MJP wurde an der Vorstandsklausur 2021 erarbeitet und gibt ei-
öffnet und mit diversen Kleinstrukturen bereichert werden. Von Fr.             nen Überblick über jetzige und zukünftige Tätigkeiten. Die Umset-
                                                                               zung soll durch Vorstand, Kommissionen und Geschäftsstelle erfol-
                                                                               gen. Bei der Ausbildung wird die Professionalisierung umgesetzt und
                                                                               etabliert sowie das Kursangebot ausgebaut. Bei den Reservaten ist
                                                                               die fachgerechte Pflege und Überwachung sowie Neukäufe wert-
                                                                               voller Flächen eine Daueraufgabe. Die Gewässer-Initiative ist lanciert
                                                                               und sorgt für die Einführung der Ökologischen Infrastruktur für ge-
                                                                               wässerbezogene Lebensräume im Aargau. Mit dem Wettbewerb
                                                                               Ökologische Infrastruktur möchte BirdLife Aargau das Engagement
                                                                               für den Aufbau der Ökologischen Infrastruktur im Aargau sowie die
                                                                               Kampagne von BirdLife Schweiz verstärken. Bei den Projekten wird
                                                                               das Artenförderungsprojekt Neuntöter in Zusammenarbeit mit Bird-
                                                                               Life Schweiz, den Sektionen, dem Kanton, Landwirten und weiteren
                                                                               Partnern durchgeführt. Die Professionalisierung der Kommission
Prämierte Projekte: Christoph Vogel «Ökologische Infrastruktur in Zofingen»;   Projekte wird geprüft. Bei Bedarf wird eine neue Kommission Sekti-
Renate Erb «Ökologische Aufwertung Riniken und Umgebung»; Meinrad Bärtschi     onen eingesetzt. BirdLife Aargau setzt sich für eine gute Zusammen-
«Revitalisierung Bisletenbach in Gansingen».
                                                                               arbeit in der BirdLife-Familie ein und sieht sich als Dienstleister für
320’000 budgetierten Projektkosten müssen Fr. 26’000 restfinan-                die Aargauer Sektionen. Das Fundraising wird weiter ausgebaut, da
ziert werden und die Sektion ist somit dankbar für die Unterstüt-              das Angebot und die Aktivitäten des Verbandes nur bei gesicherter
zung durch den Wettbewerb.                                                     Finanzierung ausgebaut werden können. Das MJP soll etappenweise
Zofingen: Christoph Vogel stellt das Projekt in Zofingen vor, wo mit           bei genügend Ressourcen umgesetzt und mit regelmässige Erfolgs-
der Gemeinde durch 13 grossangelegte Massnahmen nördlich der                   kontrollen geprüft werden.
Altstadt die Ökologische Infrastruktur verbessert werden soll. Bei             Beschluss: Das Mehrjahresprogramm wird mit 102 Ja-Stimmen ge-
sämtlichen Massnahmen werden Experten beigezogen. Das Pro-                     nehmigt.
jekt wurde von der Gemeinde bereits bewilligt und fand Unterstüt-
zung in der neuen Regierung.                                                   6 ANTRÄGE
Riniken: Renate Erb stellt das Vernetzungsprojekt in Riniken vor, bei          Der Vorstand stellt der Delegiertenversammlung den Antrag, dem
welchem in den letzten Jahren bereits 13 Teiche gebaut und Klein-              Vorstand die Kompetenz zu erteilen, Dienstbarkeitsverträge im Na-
strukturen realisiert werden konnten. Waldrandaufwertungen,                    men von BirdLife Aargau zu unterschreiben.
Hochstamm-Obstbäume, Buntbrachen, 30 Steinhaufen und etliche                   Beschluss: Der Antrag wird mit 95 Ja-Stimmen genehmigt.
14     BIRDLIFE AARGAU                                                                                                           milan 2 | 2022

7 JAHRESRECHNUNG 2021                                                 Nachwuchs liegt ihr sehr am Herzen. Sie bleibt auch weiterhin in
Martin Keiser orientiert über den Verbandsgewinn von Fr. 4’497.80.    der Kommission tätig. Michael war seit 2013 im Vorstand und en-
Aufgrund der Pandemie gab es weniger Aktivitäten 2021 und so          gagierte sich in den Kommissionen Projekte und Reservate. Zusätz-
weniger Ausgaben bei Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising. Der       lich hatte er Einsitz in der Pflegekommission des Reservates Grast-
Gewinn von Fr. 17’096.58 in der Reservatsrechnung wird dem Re-        röchni in Holziken.
servatsfonds gutgeschrieben. Die Bilanz per 31.12.2021 weist ein          Vorstand: Die bisherigen Vorstandsmitglieder Gertrud Hart-
Fremdkapital von Fr. 188’770.99, Eigenkapital von Fr. 184’631.67      meier, Hans-Ruedi Kunz, Martin Keiser, Erich Gross, Lea Reusser
und ein Total von Fr. 373’402.66 aus. Der Reservatsfonds beträgt      und Alex Grendelmeier stellen sich zur Wiederwahl.
Fr. 71’186.33 und der Rechtsfonds Fr. 74’357.98.                      Beschluss: Die sechs bisherigen Vorstandsmitglieder werden un-
    Revisorenbericht und Entlastung Vorstand und Geschäftsstelle:     ter Applaus einstimmig wiedergewählt.
Der Revisorenbericht liegt vor. Die Revisorinnen beantragen, die          Präsidentin: Gertrud Hartmeier stellt sich zur Wiederwahl.
Jahresrechnung 2021 zu genehmigen und den verantwortlichen            Beschluss: Gertrud Hartmeier wird als Vorstandspräsidentin unter
Organen Entlastung zu erteilen.                                       Applaus einstimmig wiedergewählt.
Beschluss: Die Jahresrechnung wird, unter Verdankung der Ge-              Revisoren: Die bisherige Revisorinnen Verena Kläusler und Es-
schäftsstelle und mit Entlastung des Vorstandes, mit 95 Ja-Stim-      ther Hohermuth stellen sich zur Wiederwahl.
men genehmigt.                                                        Beschluss: Bisherigen Revisorinnen werden einstimmig wieder-
                                                                      gewählt.
8 BUDGET 2022                                                             BirdLife-Schweiz-Delegierte: Die bisherigen BirdLife-Schweiz-
Verbandsrechnung, Milan und Ausbildung sind ausgeglichen. Re-         Delegierte (Total 10, davon 6 von DV gewählt und 4 vom Vorstand,
servate mit einem Gewinn von Fr. 13’330.00. Um ein ausgeglichenes     die an der 1. Sitzung in neuer Zusammensetzung bestimmt wer-
Budget zu erhalten, wird Fr. 15’000.00 aus dem Legat entnommen.       den) sind Werner Portmann, Ernst Weiss, Iris Kyburz, Heinz Hess
Beschluss: Die Jahresrechnung wird mit 97 Ja-Stimmen und 5 Ent-       und Beni Herzog.
haltungen genehmigt.                                                  Beschluss: Bisherigen Delegierten werden einstimmig wiedergewählt.
                                                                          Neues Vorstandsmitglied: Ann Walter stellt sich kurz vor und
9 MITGLIEDERBEITRÄGE FÜR 2023 AN BIRDLIFE AARGAU                      freut sich im Vorstand mitarbeiten zu dürfen.
Der Rechtfonds wird 2023 nicht erhoben, jedoch 2022 gemäss DV-        Beschluss: Ann Walter wird einstimmig in den Vorstand gewählt.
Beschluss 2021. Der Mitgliederbeitrag Einzelmitglied direkt bei           Neuer Revisor: Richard Tüscher, Buchs, wird kurz vorgestellt.
BirdLife Aargau von Fr. 50.- bleibt gleich. Verbands- und Reservat-   Beschluss: Richard Tüscher wird einstimmig gewählt.
fondsbeitrag an BirdLife Aargau sind seit 2008 gleich hoch.               Neue Delegierte BirdLife Schweiz: Jacqueline Züsli, Präsidentin NVV
                                                                      Gontenschwil. Beschluss: Jacqueline Züsli wird einstimmig gewählt.
                                  EINZELPERSON         FAMILIEN
Beitrag Verbandsarbeit               7.50			             11.25        11 DELEGIERTENVERSAMMLUNG 2023
Beitrag Reservatsfonds               1.50			              2.25        Die Sektion BirdLife Brugg und Umgebung lädt die Delegierten
Beitrag Rechtsfonds                    -			                 -         nächstes Jahr ins Wasserschloss ein. Die Delegiertenversammlung
Total Beitrag BirdLife Aargau       9.00			              13.50        wird am 25. März 2023 in Brugg stattfinden.
Beitrag BirdLife Schweiz            12.00		              18.00        Beschluss: Der Austragungsort der DV 2023 in Brugg wird einstim-
Total Beitrag                       21.00		              31.50        mig angenommen.

Beschluss: Die Mitgliederbeiträge 2023 werden mit 101 Ja-Stim-        12 VERSCHIEDENES
men und 1 Enthaltung genehmigt.                                       Es gibt keine Voten aus der Versammlung.
                                                                      Gertrud Hartmeier dankt der Sektion Lenzburg für den perfekt or-
10 WAHLEN                                                             ganisierten Tag und übergibt einen Gutschein für einen Baum.
Die Rücktritte von Eveline Schürmann und Michael Storz als Vor-       Zum Abschluss dankt Gertrud Hartmeier allen Delegierten für die
standsmitglieder, Beat Steigmeier als Revisor, Therese Aegerter       Anwesenheit und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem
und Konrad Müller als BirdLife-Schweiz-Delegierte und Thomas          Vorstand, der Geschäftsstelle und den Sektionen. Ganz speziell be-
Burger Jagdkommission werden erläutert. Wir danken allen für ihr      danken wir uns bei Kathrin Hochuli, da ohne sie sämtlichen Tätigkei-
Engagement für BirdLife Aargau.                                       ten des Verbands in diesem Umfang nicht möglich wären.
  Eveline Schürmann war seit 2010 im Vorstand und seit der Grün-
dung in der Kommission Nachwuchsförderung engagiert. Der              PROTOKOLLFÜHRER Alex Grendelmeier
milan 2 | 2022                                                                                             BIRDLIFE AARGAU             15

                                                                                                                                            FOTO Hans Althaus
Raum für alles Lebendige
Drei Sektionen wurden dieses Jahr im Wett-
bewerb zur Ökologischen Infrastruktur ausge-
zeichnet; ihre Projekte stellen wir Ihnen in den
kommenden Ausgaben vor. Den Beginn macht
einer der beiden Gewinner: Der Naturschutzver-
ein Zofingen mit seinem Vernetzungsprojekt.
Text: Andrea Gutscher, Kommission Projekte

Der Naturschutzverein Zofingen hat sich zum Ziel gesetzt, der    Im Obstgarten Reuten werden Insekten gefördert und Nistkästen angebracht
Biodiversität in unmittelbarer Nähe zur Altstadt mehr Raum zu    – davon profitieren unter anderem Gartenrotschwanz, Wiedehopf, Stieglitz
                                                                 und Grünfink.
schaffen. In verschiedenen Räumen östlich der Altstadt wer-
den bereits bestehende naturnahe Flächen mit Elementen der       Stieglitz, Girlitz und Grünfink die ornithologische Welt berei-
Ökologischen Infrastruktur aufgewertet. Hauptziel ist zudem      chern – wir freuen uns auf ein wunderbares und stimmiges
die Vernetzung der aufzuwertenden Räume durch ein Netz           «Vogelorchester». Gleichzeitig wird durch das Angebot an Nist-
von Trittsteinen und Wanderkorridoren.                           möglichkeiten für Eulen und Greifvögel den Mäusen der Gar-
                                                                 aus gemacht und den Obstbäumen dadurch ein vitales Gedei-
Nomen est omen                                                   hen ermöglicht. Unterstützt werden die Beutegreifer durch
Für die Realisierung des umfassenden Projekts sieht eine Ar-     Hermeline, denen Kleinstrukturen einen optimalen Lebensraum
beitsgruppe 13 Massnahmen vor, die etappenweise und nach         bieten werden.
Priorität umgesetzt werden. Dafür hat der Verein einen Fahr-
plan bis ins Jahr 2030 skizziert.                                Mehr Farbe, mehr Vielfalt, mehr Leben
  Die 13 Massnahmen sind nicht einfach nummeriert, sondern       Ab 2024 werden «stumme Schleicher» Trockenmauern, Holz-
ganz im Sinne von nomen est omen stimmig betitelt: «Neues        stösse oder Steinhaufen vorfinden – Zauneidechsen, Blind-
Leben im Friedhof», hier wird nicht nur zum Gedenken an die      schleichen oder Ringelnatter sollen sich da wohlfühlen. Rund um
verstorbenen Liebsten verweilt, der Friedhof Bergli soll nach    den Bärenmoosweiher werden für «Kröte, Frosch & Co.» weitere
den Projektverantwortlichen ein «Ort der direkten Naturbeob-     kleine Tümpel ausgehoben. «Existenzen am Rande» wird am sü-
achtung» werden. Weiter «kehrt der Vogel des Jahres 2020 zu-     dexponierten Waldrand in der Nähe des Scheibenstandes mit
rück»; dem Neuntöter wird eine dornenreiche Hecke angebo-        Abstufungen gedacht und unter «Wasser zurück ans Licht!» sol-
ten – eine Einladung zur Rückkehr, nachdem er genau dort         len eingedolte Bäche von ihrem Korsett befreit werden. Die
1985 zum letzten Mal gebrütet hatte. Im Obstgarten Reuten        bachbegleitende Vegetation hilft den Amphibien und dem Her-
wünscht sich der Naturschutzverein «mehr Singen, Summen,         melin auf ihren Wanderungen. Ebenfalls in der letzten Umset-
Zirpen und Flattern». Erreicht werden kann dies mit gestaffel-   zungsetappe werden Acker und Wiese «mehr Farbe und Leben»
tem Mähen und Anbringen spezieller Nistkästen. Die ange-         erhalten: Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden mit wei-
strebte grössere Insektenmasse bietet Gartenrotschwanz und       ter Saat, Blühstreifen oder Buntbrachen attraktiver gemacht.
Wiedehopf eine optimale Nahrungsgrundlage. So sollen auch        Schliesslich soll der alte Hirschpark ökologisch aufgewertet wer-
                                                                 den. Die naturnahe Haltung der Wildtiere und moderne Zoopä-
   Der Wettbewerb «Ökologische Infrastruktur» von                dagogik werden ihn zu einem attraktiven Ausflugsziel machen.
   BirdLife Aargau läuft bis 2024.                                 Lassen Sie uns zum Schluss noch über Kosten und Akteure
   Reichen auch Sie ein Projekt ein!                             sprechen. Die Massnahmen sind über Leistungen des Vereins
                                                                 sowie durch Direktzahlungen finanziert. Für einige Etappen
               www.birdlife-ag.ch/aktuell/milan/Jahres-
                                                                 wird ein zusätzliches Sponsoring angestrebt. Beteiligte sind
               thema/Ökologische-Infrastruktur/Wettbe-
                                                                 neben dem Verein Stellen der Gemeinde Zofingen, Grundei-
               werb-Ökologische-Infrastruktur
                                                                 gentümer und Bewirtschafter.
16   BIRDLIFE AARGAU                                                                                milan 2 | 2022

Die Sache mit den Bienli und Blüemli

                       Klein aber unersetzlich: Rund die Hälfte unserer Blütenpflanzen
                       sind von der Bestäubung durch Wildbienen abhängig – auch
                       Tomate und Kartoffel gehören dazu. Dadurch sind die Wildbie-
                       nen in ihrer grossen Vielfalt besonders gute Botschafterinnen für
                       einen sorgsamen Umgang mit der Natur und den Erhalt farbig
                       blühender Lebensräume. Text: kf

                       Fleissig sind sie alle, unsere Wildbienen,   pflanzen und fliegt von Anfang März bis
                       wenn nicht sogar Schwerstarbeiterin-         Anfang Mai. Die Rainfarn-Maskenbiene
                       nen. Bis zu mehrere hundert Blüten be-       wird erst richtig aktiv, wenn im Mai bis
                       sucht eine Wildbiene zur Verprovi-              August der Rainfarn, die Schafgarbe
                       antierung einer ihrer Brut-                            und Margeriten blühen.
                       zellen mit Pollen. Als ein
                       für uns elementarer, für
                                                         IHRE                      Ein Blütenangebot von
                                                                                   Frühling bis Herbst ist da-
                       die Biene eher neben-
                       sächlicher Effekt, sorgt
                                                        SPENDE                     her wichtig für die ge-
                                                                                   zielte Förderung, aber
                       sie mit ihren Blütenbesu-         WIRKT                    auch eine Augenweide für
                       chen für deren Bestäubung.                               uns alle. Entdecken Sie im
                        Dabei können die Wildbienen                       diesjährigen Faltblatt wie Sie Ihren
                       ganz wählerisch sein. Die Frühlingssei-      Balkon oder Garten wildbienenfreund-
                       denbiene bevorzugt die früh im Jahr          lich «aufmöbeln» können. Denn bereits
                       blühenden Weiden-Arten als Futter-           kleinste Flächen haben das Zeug zum
milan 2 | 2022                                                                              BIRDLIFE AARGAU            17

                                                                                                                   t
                                                                                           Abb. auf 25 % verkleiner

                                Das Wildbienen-Falterli gibt es auch digital und
                                kann auf der Homepage von BirdLife Aargau
Abb. auf 50 % verkleinert       heruntergeladen werden:

Wildbienen-Paradies. Das Faltblatt      besorgt: Dank Ihrer Spende werden
kann bei der Geschäftsstelle bestellt   grössere, wertvolle Naturflächen mit
werden und gelangt im Juni mit dem      vielen kleineren «Trittsteinen» zu ei-
Spendenversand in die Haushalte.        nem Netzwerk kombiniert und ge-
Was Sie im Kleinen auf Ihrem Balkon     schützt. Zusammen bildet dies das
und in Ihrem Garten erreichen können,    ökologische Rückgrat unseres ge-
dafür sind wir von BirdLife                       meinsamen Lebensraums.
grossräumig durch den Aus-         FÜR IHR E         Miteinander für die Wild-
bau und Erhalt unserer                                bienen, die Insekten, die
                               UNTERSTÜTZUNG
Ökologischen Infrastruktur                            Natur und uns.
                                     DA NKE N WIR

                                                                 93
                            IBAN CH49 0900 0000 5000 009
                                   Postkonto 50-99-3

                                                                                   MEHR INFORMATIONEN www.birdlife-ag.ch
18     BIRDLIFE SCHWEIZ                                                                                                                 milan 2 | 2022

Zwischenstand des Jubiläumprojekts
«Ein Mosaik aus Naturjuwelen für die Schweiz»
                                            «Ein Mosaik aus Naturjuwelen für die Schweiz»: So heisst unsere
                                            ambitionierte Naturschutzaktion zum 100-Jahr-Jubiläum. Mit
                                            dieser beispielhaften Aktion setzen wir ein Zeichen und zeigen,
                                            was BirdLife mit unserem bis in die Gemeinden verankerten
                                            Netzwerk konkret bewirkt. Text: Nathaly Brupbacher

Am 4. März wurde die Aktion mit der Be-     sind motiviert und engagiert. Die Aktion              Linie für die Biodiversität. Gemeinsam mit
sichtigung eines der 100 Projekte offizi-   hat aber nicht nur positive Auswirkungen              den Kantonalverbänden und den lokalen
ell gestartet: Die Bachrenaturierung in     auf das «wir»-Gefühl und den Kompe-                   Sektionen schaffen wir wertvolle Lebens-
Lyssach. Der Natur- und Vogelschutz-        tenzaufbau im Verband, sondern in erster              räume für die für zahlreiche Arten.
verein Burgdorf und Umgebung (NVB)
erweitert mit der Aufwertung des Ross-
hänggibachs den Lebensraum für Rin-            In der Summe aus Anlass der Jubiläumsaktion werden:
gelnatter, Wasseramsel, Eisvogel und
viele weitere Tier- und Pflanzenarten.        • 1000 Bäume gepflanzt                               Tümpel und Gewässer angelegt
Die Gemeinde Lyssach hat den Mass-            • 2500 Büsche und Hecken gesetzt                   • bestehende Lebensräume auf-
nahmen zugestimmt; die Ausführung             • 250 Kleinstrukturen inklusive 		                   gewertet und gepflegt
der Arbeiten ist für Herbst 2022 vorge-         Trockensteinmauern errichtet                     • Öffentlichkeitsarbeit und Aufklä-
sehen. Das Projekt grenzt an einen be-        • 20 Hektaren Blumenwiesen, Bunt-                    rung als Basis für zukünftige
reits renaturierten Teilabschnitt des           brachen und weitere blütenreiche                   Naturschutzmassnahmen
Rosshänggibachs und führt die Vernet-           Lebensräume geschaffen                             geleistet
zung bis hin zur Emme fort.                   • 20 temporäre oder permanente
  Dank des starken Engagements unse-
res Teams und der BirdLife Familie sind
pünktlich zum Jahresende 2021 und da-
mit zum Start des Jubiläumsjahrs 2022
die 100 angestrebten Naturjuwelenpro-
jekte zusammengekommen. Inzwischen
sind es gar 115 Naturschutzprojekte,
welche von unseren Sektionen und Kan-
tonalverbänden als Naturjuwelprojekt
angemeldet sind. Die Sektionen und
Kantonalverbände sind stolz, dass sie
mit ihren Projekten Teil der Jubiläums-
vision sind und freuen sich über die Zu-
sammenarbeit und den Austausch mit
dem Naturjuwel-Projektteam. Unser
Team ist bemüht, unsere Netzwerk-
partner und Mitglieder zeitnah und
kompetent zu beraten und betreuen. Es
                                            Anhand der Übersichtskarte wird ersichtlich: Das Mosaik aus 100 Naturjuwelen entsteht in der ganzen
herrscht gute Stimmung; sowohl unser        Schweiz, von Genf, über das Vallée de Joux, den Neuenburgersee, die Grossräume Bern, Aargau und
Team als auch unsere Projektpartner         Zürich bis zum Bodensee; in der Ost- und Zentralschweiz; im Graubünden und im Tessin.
milan 1 | 2022                                                                                         BIRDLIFE NATURZENTRUM                     19

Sprungbrett in die Umweltbildung

                                                   Zum Team des Naturzentrums gehören stets auch drei Praktikantin-
                                                   nen und Praktikanten. Ein Einblick in ihren Alltag sowie die Vor- und
                                                   Nachteile dieses Systems. Text: Petra Zajec, Leiterin Naturzentrum Klingnauer Stausee

Zum Praktikum gehört unter anderem die Betreuung   Die Unterhaltsarbeiten umfassen auch die        Viele Führungen finden auf dem Erlebnispfad des
des Infomobils am Stausee.                         Neophytenbekämpfung rund um das Naturzentrum.   Naturzentrums statt.

Ende Juni steht im Naturzentrum wieder             des bis hin zur Exkursionsleitung. Dazu         Fragen der Besucher:innen eine Antwort
ein Teamwechsel an – wie alle acht Mo-             kommen Aufgaben im Büro wie das Ak-             wissen. Neben fachlichen Weiterbildungen
nate, denn so lange dauert ein Praktikum           tualisieren der Website, Lieferungen be-        ist der Austausch mit der Trägerschaft so-
am Klingnauer Stausee. Bei den Prakti-             arbeiten oder die Organisation von Anläs-       wie anderen Institutionen der Umweltbil-
kantinnen und Praktikanten handelt es              sen. Nicht wenige unterschätzen, wie viel       dung wichtig. So besucht jedes Team die
sich meist um Studienabgänger:innen,               Aufwand nötig ist, um den täglichen Be-         BirdLife-Naturzentren Nerracherried und
die erste Berufserfahrungen sammeln                trieb zu gewährleisten! Zusätzlich enga-        La Sauge und auch der Austausch mit wei-
möchten oder spezifisch einen Weg in               gieren sich die Prakti-kant:innen bei der       teren Partnern wie dem Naturama Aargau
die Umweltbildung suchen. Für den Be-              Weiterentwicklung der Bildungsange-             oder dem Jurapark Aargau sind möglich.
trieb bedeutet das auf der einen Seite             bote. Begleitunterlagen für Schulklassen,         Die acht Monate eines Praktikums verge-
eine grosse Investition in die Einarbeitung        neues Material für das Infomobil oder die       hen meist viel zu schnell. Für die Zent-
und Weiterbildung der Mitarbeitenden.              Erarbeitung der Inhalte für die Wander-         rumsleiterinnen heisst es dann Abschied
Auf der anderen Seite ist die Ausbildung           ausstellung – vieles konnte in den letzten      nehmen und von vorne beginnen. Und für
von Multiplikatoren Teil der Aufgaben ei-          Jahren nur dank der Mitarbeit der               die Ehemaligen beginnt ein neuer berufli-
nes Naturzentrums und sorgt für eine re-           Praktikant:innen realisiert werden.             cher Lebensabschnitt. Spätestens an den
gelmässige Überprüfung der eigenen Ab-                                                             jährlichen Austauschtreffen zeigt sich
läufe. Denn jede neue Mitarbeiterin, jeder         Regelmässige Weiterbildung                      dann, wohin dieser führt. Auch wenn es
neue Mitarbeiter bringt auch einen neuen           Damit das Team funktioniert, ist neben ei-      Geduld braucht: Erfreulicherweise ist es
Blickwinkel mit ein.                               ner gründlichen Einarbeitung auch die re-       nicht selten die Umweltbildung...
                                                   gelmässige Weiterbildung fester Bestand-
Vielseitige Arbeit                                 teil eines Praktikums. Der Fokus liegt dabei      Sommer-Öffnungszeiten 2022:
Die Praktikant:innen arbeiten in allen Be-         auf der Artenvielfalt am Klingnauer Stau-         Mi & Fr 13:00–18:00
reichen des Betriebes mit. Entsprechend            see: Vögel, Amphibien und Libellen sind ein       Sa, So & Feiertage 09:00–18:00
vielfältig sind die Aufgaben: von der Be-          Muss, aber auch botanische Themen ste-
treuung des Empfangs und des Infomo-               hen auf dem Programm. Schliesslich sol-         INTERNET www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch
bils über den Unterhalt des Erlebnispfa-           len die Mitarbeitenden möglichst auf alle       FOTOS Petra Zajec
20      AKTUELLES / AUS DEN SEKTIONEN                                                               milan 2 | 2022

Ein Käfig für den Flussregenpfeifer
                                             Der Flussregenpfeifer ist ein typischer Bewohner von Kies-
                                             bänken an Fliessgewässern. Jedoch lebt nur rund die Hälfte
                                             der Schweizer Population an Flüssen. Die andere Hälfte nutzt
                                             Ersatzlebensräume. Die Kiesabbauflächen zwischen Würenlos
                                             und Wettingen sind ein solch langjährig bekanntes Brutgebiet.
                                             Seit zwei Jahren schützt der Natur- und Vogelschutzverein
                                             Würenlos die Gelege mit Schutzkörben. Text: Emanuel Aegerter

Brütender Flussregenpfeifer im Schutzkorb.
milan 2 | 2022                                                                          AKTUELLES / AUS DEN SEKTIONEN            21

Es ist ein warmer Morgen im März, ein            Kiesgrube als Lebensraum                   dann die Furchen und Mulden im Boden
leichtes Lüftchen weht. Eine Goldam-             Die Kiesabbauflächen zwischen Würen-       und hinterlässt temporäre Wasserstel-
mer singt in der Hecke ihre Strophe              los und Wettingen sind ein langjährig      len. Mit dem Wasser kommt Leben in die
und ein grosser Trupp Bluthänflinge              bekanntes Brutgebiet des Flussregen-       Einöde. Kreuzkröten und Gelbbauchun-
sucht am Boden und an den dürren                 pfeifers. Die erste bekannte Brut stammt   ken besiedeln die Wasserstellen und ru-
Karden nach Nahrung. Die Übersicht ist           aus dem Jahr 1986, sie wurde im Rah-       fen zur Paarung und Pionierpflanzen er-
gut. Plötzlich ertönt ein heiser-kehliger        men des Ornithologischen Inventars         obern sich den neuen Lebensraum.
Ruf über dem monotonen Kiesboden:                Aargau erfasst. Danach führte der Vo-        Die vegetationsarmen Rohböden sind
«Krriut-krriut…». Und dann sieht man             gel- und Naturschutzverein Wettingen       dann auch der ideale Ort zur Fortpflan-
den Rufer am Himmel. Wie eine Fleder-            das ornithologische Inventar weiter und    zung für den Flussregenpfeifer. An un-
maus tanzt er erratisch in der Luft: Ein         verzeichnete sporadisch eine Brut. Seit    merklich erhöhten Stellen bereitet das
Flussregenpfeifer, der vor wenigen Ta-           2005 brütet der stark gefährdete Brut-     Männchen Nestmulden vor. Ausgelegt
gen aus seinem Winterquartier zurück-            vogel nun aber fast jedes Jahr. Wo Ru-     wird die Mulde mit Kieseln und holzigen
gekehrt ist.                                     deralflächen natürlicherweise meist an     Pflanzenteilen. Das Weibchen sucht
                                                                                            dann eine der Nestmulden aus und legt
                                                 Was den einen als Wunde in                 in der Regel vier Eier. Beim Bebrüten
                                                                                            wechseln sich Männchen und Weib-
                                                 der Landschaft erscheinen
                                                                                            chen regelmässig ab. Wenn alles gut
                                                 mag, ist in Wirklichkeit ein               geht, schlüpfen in rund 25 Tagen vier
                                                 Hort der Biodiversität.                    Küken. In dieser Zeit ist das Nest jedoch
                                                                                            verschiedenen Gefahren ausgesetzt.
                                                 Fliessgewässern durch die Flussdynamik
                                                 entstehen, ist die Rohbodenfläche in der   Nestschutz ist möglich
                                                 Kiesgrube durch menschlichen Einfluss      Zum einen sind die Bagger und Pla-
                                                 geformt. Schwere Maschinen dringen         nierraupen eine Gefahr für das Gelege.
                                                 hier in das ehemalige Gletschervorfeld     Zum andern prädieren natürliche
                                                 des Linth-Rheingletschers vor und ext-     Nesträuber wie Rotfuchs oder Raben-
                                                 rahieren Sand und Kies. Der Regen füllt    krähe das Gelege. Es gibt aber ver-
                                                                                            schiedene Massnahmen, um ein Fluss-
                                                                                            regenpfeifer-Nest in Absprache mit der
                                                                                            Kiesgrubenbetreiberin zu schützen. Es
                                                                                            ist wichtig, dass das Bruthabitat mög-
                                                                                            lichst störungsarm ist. Dabei können
                                                                                            Hinweisschilder am Rand der Abbauflä-
                                                                                            che helfen, die über die Brut informieren
                                                                                            und bitten, das Gebiet nicht zu betreten.
                                                                                            Für die Baggerführer kann der Brutplatz
                                                                                            zusätzlich mit Markierspray am Boden
                                                                                            gekennzeichnet werden. Noch besser
                                                                                            wird die betroffene Fläche gleich gross-
                                                                                            räumig ausgeschieden und nicht be-
                                                                                            fahren.
                                                                                              Daneben kann das Gelege auch von
                                                                                            äusseren Zugriffen geschützt werden,
                                                                                            indem ein Gitterkorb über das Nest ge-
                                                                                            legt wird. Das Gitter verhindert, dass

                                                                                            FOTO SCHUTZKORB Babs Wiederkehr
                    Hervorragend getarntes Gelege eines Flussregenpfeifers.                 FOTO GELEGE Emanuel Aegerter
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