6464 CIV-BAWÜ AUF GROßER FAHRT - MEHR ALS NUR "HÖRGESCHÄDIGT"
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64 Ausgabe 64 l Februar 2020 l 21. Jahrgang CIV-BaWü auf großer Fahrt Mehr als nur „hörgeschädigt“ Inklusion dank Induktion Herbstseminar mit Vera Starke Von Heidelberg bis Herbolzheim
Aus der Redaktion | 3 Liebe CIVrund-Leser, ein neues altes Gesicht im genossen. Weiter geht es mit CIVrund bzw. im Redakti- dem Herbstseminar ab Seite onsteam. Ja, einige Leser 14, das vor positiven Rück- hier kennen mich bereits meldungen nur so strotzt ganz gut. Besonders gut das und scheinbar ein Must-have Redaktionsteam, denn ich für jeden CI-Träger ist, wenn bin Kristin, 40 Jahre jung, ich mir die Rückmeldungen beidseitig CI-Trägerin seit dazu so durchlese. elf und drei Jahren und die Haben Sie schon mal Urlaub Frau von Matthias Georgi, im Saarland gemacht? Unser unserem „Chef-Layouter“. kleinstes Bundesland hat es Ich schaue ihm seit 13 Jah- sich zur Aufgabe gemacht, ren über die Schulter, wie „Urlaub mit Hörkomfort“ er das CIVrund layoutet. Neu im Redaktionsteam – Kristin anzubieten (S. 64 ff.). Davon Während er am PC saß, können sich die großen Bun- habe ich die Kinder bespaßt und überwie- desländer noch eine Scheibe abschneiden. gend den Haushalt übernommen. Nun sind Wobei es auch bereits in Heidelberg eine Werbung die beiden große Teenager und kurz vorm barrierefreie Schlossführung für Hörgeschä- Ausziehen (na gut, es sind noch zwei und digte gibt (s. S. 68), bei der ich selbst schon fünf Jahre bis zur Volljährigkeit), das CIVrund dabei war und die ich nur jedem empfehlen macht wie immer viel Arbeit und Matthias kann. möchte wieder mehr Freizeit. Und somit Unter anderem gibt es wieder ein paar Kurz- habe ich ihm sofort angeboten, ihn beim nachrichten (s. S. 20–21), eine Hörreise im CIVrund zu unterstützen: Denn als seine Gasometer (S. 22–23) und eine Buchvorstel- ehemalige Ausbildungskollegin als Medien- lung, in der es um eine ertaubte Kriminal- gestalter, sind wir in diesem Bereich absolut kommissarin geht, nachzulesen auf S. 28–29 kompatibel. Und siehe da, es klappte bereits und auf S. 71–72. mit diesem Heft wunderbar: Eine kleine Ein- führung, und ich durfte loslegen und einen Neugierig geworden? Dann gleich umblät- großen Teil dieses Heftes bereits selbst lay- tern und weiterlesen. Ich wünsche Ihnen outen. viel Spaß mit diesem Heft. Nun, liebe LeserInnen, Weihnachten ist nun Kristin Lange-Georgi vorbei, aber in diesem Heft erwartet Sie noch eine Menge schöne weihnachtliche PS: Die Jahresberichte 2019 der Selbsthil- Berichte der Selbsthilfegruppen. Besonders fegruppen finden Sie auf unserer Website lesenswert ist auch der Bericht aus Berlin www.civ-bawue.de • von unserer politischen Bildungsreise (s. S. 18 ff). Es war eine tolle Erfahrung für mich, dabei zu sein und Berlin politisch zu erleben. Die drei Tage waren absolut vollgepackt mit Redaktion Terminen, aber ich habe jede Sekunde davon
4 | Inhaltsverzeichnis Aus dem Vorstand | 5 Spannende Ausblicke auf 2020 © P. Hölterhoff Aus der Redaktion Haben Sie das gewusst? 3 Vorwort 56 – 58 Grundlagen der CI-Rehabilitation Martina berichtet aus 60 – 61 Was ist eine SHG? der Vorstandsarbeit Aus dem Vorstand Bald startet für mich beruflich das neue 5 – 6 Bericht aus dem Vorstand Leben mit CI Jahr, und nun habe ich noch ein paar Tage, 7 Ankündigung 62 – 63 Musik & CI: Nicht aufgeben die ich für die Verbandsarbeit nutzen kann. Mitgliederversammlung 64 – 66 Hörbarrierefreier Urlaub So habe ich unsere Website aktualisiert im Saarland und z. B. unsere neue Verbandsadresse Vom CIV-BaWü 67 Induktion in Herbolzheim – die der Geschäftsstelle an der Kerner- Martina, immer in bester Laune 8 – 13 CIV-BaWü in Berlin 68 – 70 Inklusion im Heidelberger Schloss straße – überall eingetragen. Und eine be- 14 – 17 Herbstseminar sondere Neuigkeit gibt es: Sie können sich gründender Verband, dem dann DCIG und nun online zu einem Seminar oder auch zur DSB als Mitglieder beitreten. DCIG und DSB Buchbesprechung Mitgliederversammlung anmelden. Diese bleiben somit bestehen. Die in der Erklä- Tagungen, Kongresse und Workshops 71 – 72 „Der stille Koog“ Möglichkeit wurde zum Jubiläum ja sehr rung gewünschte Zusammenarbeit auf Lan- 18 Schulungstag beim DSB oft genutzt, und wir möchten das nun auch desebene läuft hier in Baden-Württemberg 73 – 74 Seminarankündigungen für unsere anderen wichtigen Veranstaltun- bereits an, es besteht ein guter Kontakt 20 – 21 Kurznachrichten gen anbieten. So kann man sich schnell und zum DSB Landesverband Baden-Württem- Aus der Redaktion komfortabel anmelden und für uns verein- berg e. V. und wir präsentieren uns z. B. auf Selbsthilfegruppen berichten 75 Nachwort facht sich die Verwaltung. Natürlich ist die Messen bereits gemeinsam. In diesem Jahr 22 – 26 SHG Karlsruhe Anmeldung per Brief, Fax oder E-Mail wei- möchten wir auch mit gemeinsamen Veran- terhin möglich. staltungen starten. 27 SHG Ulm Allgemeines 28 – 31 SHG Tübingen 76 Wer wir sind – Rückblickend gibt es etwas Wichtiges aus Zum Thema MRT gibt es in der aktuellen 32 – 33 SHG Rhein-Neckar Aufgaben und Ziele der Bundesebene zu berichten: So fand im Schnecke 106 (S. 44) einen Bericht. Die ange- 34 – 36 SHG Stuttgart 77 – 78 Mitglieds-Aufnahmeantrag November ein gemeinsames Treffen der strebte Lösung klingt vielversprechend: eine 37 – 41 SHG Hochrhein 79 Kontaktdaten des Vorstands/ Vorstände der DCIG und der Landesvertre- Onlinedatenbank, in der Radiologen nach- 42 – 43 SHG Bodensee-Oberschwaben Impressum ter des DSB zusammen mit den Präsidien schlagen können, wie sie ihr MRT für ein be- 45 – 48 SHG Freiburg 80 – 81 Kontaktdaten der beider Verbände statt. Thema war ein mög- stimmtes Implantat einstellen können – ver- licher Zusammenschluss auf Bundesebene. bunden mit einem Patientenausweis, der die 50 – 51 Seelauscher Selbsthilfegruppen Das Ergebnis können Sie in der „Frankfur- Implantat-Daten bzw. den Link zu den kon- 52 – 53 SHG Schwarzwald-Baar 82 Termine der Selbsthilfegruppen ter Erklärung“ nachlesen. Diese finden Sie kreten Daten in dieser Datenbank enthält. 54 – 55 SHG Hohenlohekreis online z. B. auf den Seiten der DCIG unter https://dcig.de/politische-arbeit/ In diesem Jahr jährt sich der CI-Tag bereits frankfurter-erklaerung zum 15. Mal. Wie hörbarrierefrei sind unse- Gerne können Sie diese Erklärung auch bei re öffentlichen Behörden? Vom 1. März bis uns anfordern. Melden Sie sich (Kontaktda- zum 15. Mai können Sie wieder als CI-Bot- ten auf Seite 79). schafter unterwegs sein, speziell in Einwoh- 64 Hierzu möchte ich ergänzen und noch ein- nermeldeämtern, KFZ-Zulassungsstellen und mal verdeutlichen, dass der in der Erklärung Versorgungs- bzw. Landratsämtern. Machen genannte Verbund nicht ein „Zusammen- Sie mit! Weitere Informationen gibt es auf schluss“ der bestehenden Verbände DCIG der Website der DCIG: https://dcig.de/ und DSB werden soll, sondern ein neu zu veranstaltungen/ci_tag/ci_tag-2020 ›››
6 | Aus dem Vorstand Aus dem Vorstand | 7 Und es gibt natürlich wieder Aktionen unse- was sagen. Nach nun sechs Jahren im Vor- rer Selbsthilfegruppen, die im Zeitraum um stand ist es mir insbesondere in den letzten den 13. Juni stattfinden. zwei Jahren zunehmend schwerer gefallen, eine gesunde Balance zwischen meinem Samstag, 14.03.2020 Hinweisen möchte ich auch jetzt schon auf Beruf, der Verbandsarbeit und meinem Pri- eine weitere Veranstaltung der DCIG – die vatleben zu finden. Um beruflich weiterhin Klinikum Stuttgart – CI-Fachtagung 2020. Diese findet vom 19.– die geforderten hohen Ansprüche erfüllen Dienstleistungszentrum 21. Juni in Hamburg statt. Thema ist „Mit zu können und auch für mich selbst Zeit zu Sattlerstraße 25, 70174 Stuttgart dem CI durchs Leben – Veränderungen | finden, habe ich mich bereits vor längerer Umbrüche | Wandel“. Wir freuen uns auf Zeit entschlossen, bei der nun anstehenden zahlreiche Teilnehmer aus BaWü. Vorstandswahl nicht mehr zu kandidieren. Informationsveranstaltung zu Natürlich liegt mir der Verband weiterhin Cochlea Implantaten und Hörstörungen Seit vielen Jahren schicken wir unseren Mit- am Herzen. Die vielen Jahre bedeuten mir gliedern jedes Jahr eine Geburtstagskarte. persönlich sehr viel, sie sind zu einem wich- 10.30 Uhr Einlass Aufgrund der DSGVO haben wir überlegt, ob tigen Abschnitt in meinem Leben geworden. 11.30 Uhr Begrüßung wir die Geburtstagskarten einstellen müs- Danke dafür! Daher möchte ich auch unbe- Prof. Dr. Christian Sittel (angefragt) sen. Da wir aber viele positive und dank- dingt weitermachen, wenn auch in geringe- (Ärztlicher Direktor der HNO-Klinik Stuttgart) bare Rückmeldungen erhalten, haben wir rem Umfang als Beirat. Thema wird für mich 11.30 – 12.00 Uhr Erweiterte Indikation zum CI gemerkt, dass dieser persönliche Gruß an dann die Technik und die Website sein. Sie doch geschätzt wird. Deshalb wollen wir Aus ähnlichen Gründen wird auch Tobias Ro- Prof. Dr. Assen Koitschev ihn nicht ganz streichen. Die Karten werden thenhäusler sich nicht mehr zur Wahl stel- (Ärztlicher Leiter, Oberarzt, Standort Olgahospital) nun weiterhin an alle Mitglieder ab 60 Jah- len. Das bedeutet, dass wir für die nächste 12.00 – 12.30 Uhr CI Versorgung bei uns und anderswo ren verschickt. Wer trotzdem keine Karte Wahlperiode neue Vorstände suchen. Dazu Dr. Christiane Koitschev mehr möchte (oder jünger ist und dennoch haben wir bereits mit den Einladungen zu (Koordinatorin Cochlea Implantat-Zentrum Stuttgart) eine möchte), kann uns das gerne mitteilen, den Mitgliederseminaren Anfang des Jah- 12.30 – 13.00 Uhr Musiker mit CI – Die Klänge neu erfunden! z. B. per E-Mail an vorstand@civ-bawue.de. res Informationen verschickt, die Sie über Markus Metzger Ein großer Dank geht an Andrea Schwärzer, die Aufgaben im Vorstand informieren. Wer (Musiker, CI-Träger) die schon seit vielen Jahren die Geburtstags- Interesse hat, kann ganz unverbindlich auf 13.00 – 13.30 Uhr Fragen und Diskussion karten verschickt und sich nun bereit erklärt uns zukommen. Die Aufgaben im Vorstand hat, das auch weiterhin zu tun. sind interessant und vielfältig, jeder macht 13.30 – 14.00 Uhr Imbiss und Gelegenheit zum Gespräch das, was ihm liegt, und eine Einarbeitung Änderungen vorbehalten Am 14. März findet unsere diesjährige Mit- und Unterstützung sind selbstverständlich. gliederversammlung statt. Da in diesem Auch ich werde dabei natürlich gerne unter- Jahr die in der Satzung festgelegte dreijäh- stützen. rige Amtszeit für den Vorstand endet, gibt Der gesamte Vorstand freut sich auf enga- Ordentliche Mitgliederversammlung es Neuwahlen. Traditionell findet bei Vor- gierte Menschen. Der Einsatz lohnt sich, 14.30 Uhr Beginn standswahlen die Mitgliederversammlung denn man bekommt unheimlich viel von immer in Stuttgart statt, diesmal im Dienst- den Menschen zurück. Geben Sie sich einen 17.30 Uhr Versammlungsende leistungszentrum des Klinikums Stuttgart. Ruck und sprechen Sie uns an! Vor der Mitgliederversammlung gibt es Wir treffen uns zum geselligen Zusammensein noch ein Vortragsprogramm. Alle Mitglieder Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes und ab 17.45 Uhr im „Ristorante Mezzogiorno”, erhalten rechtzeitig die Einladung mit allen erfolgreiches Jahr. Kriegsbergstraße 55, Stuttgart. weiteren Informationen (s. auch S. 7). Hierzu möchte ich in eigener Sache noch et- Ihre Martina Bauer •
8 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 9 Sonderzug nach Pankow Zeit später lauschten wir im Plenarsaal den Im Schneckengang nach oben Erläuterungen über die Sitzordnung und -re- Anschließend ging es nach oben: Die glä- Politische Bildungsreise des CIV-BaWü nach Berlin geln, die Zeitabläufe der Debatten und er- serne Kuppel des Reichstags ist nicht nur fuhren auch, dass es Saaldiener gibt, die auf optisch, sondern auch technisch ein richti- „Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug Informationsamtes der Bundesregierung, schlafende Teilnehmer in den Sitzverteilun- ges Wunderwerk: Hier wird frische Luft in nach Pankow?“ Frühmorgendliche Ratlo- manches Bonmot aus dem kulturellen, sozi- den Plenarsaal geleitet, bei den sigkeit auf dem Bahnsteig? Nein, wir fahren alen und politischen Leben unserer Haupt- hitzigen Debatten sicherlich kein auch nicht direkt nach Pankow, obwohl die stadt zum Besten. Fehler. Je höher man sich in der Kuppel nach oben schraubte – Reisen macht hungrig, und so be- Gedanken an die Hörschnecke schlossen wir den Tag mit einem zünf- kamen auf – umso mehr Ber- tigen Steak im ‚Maredo‘, um anschlie- lin wurde sichtbar. Das Regie- ßend zufrieden ins Hotel zu fahren. rungsviertel, der Fernsehturm, Unsere zentral gelegene Hotelunter- Baukräne in allen Richtungen … kunft bot uns Reiselustigen ein tolles Berlin lebt und verändert sich Frühstück, das wir in geselliger Run- ständig. de genießen konnten. Draußen fuhr Ein kleiner Spaziergang durch Der Plenarsaal, nur leider ohne die Politiker inzwischen der Bus vor, und eine gut das Regierungsviertel sowie gelaunte Anne begleitete uns zum zum Brandenburger ersten Programmpunkt der Reise: Tor bot ein nicht alltäg- den Reichstag mit seinem Plenarsaal liches Schauspiel: Eine und dem Aufstieg in dessen Kuppel. lange Reihe schwarzer, Ein gemütliches Zugabteil nur für den CIV-BaWü Zunächst galt es, die Sicherheitskon- meist schwäbischer Li- trollen vor dem Reichstagsgebäude mousinen bahnte sich Richtung fast stimmt. Auf Einladung den Weg vor das Bran- des Abgeordneten Andreas Jung, denburger Tor, um den CDU, bestiegen wir, eine richtig gro- ägyptischen Präsiden- ße Abordnung des CIV-BaWü, am ten Abdel Fattah al-Sisi 17. November den reservierten Wa- und seine Entourage ins gen des ICE 690. Die etwa fünfein- Hotel ‚Adlon‘ zu gelei- halbstündige Fahrt gestaltete sich ten. Aufmerksame Be- recht kurzweilig. Kein Wunder, wann obachter sahen auf dem nimmt man schon an einer Mitglie- Asphalt und den Gehwe- derversammlung teil, die mit fast Wir versuchen trotzdem so zu tun, als würden wir gebannt einer Sitzung gen vor dem Branden- lauschen 270 Stundenkilometern unterwegs burger Tor die doppelte ist? Pflasterreihe, die quer gen achtgeben und auch auf die Besucher- durch Berlin an den ehemaligen Mauerver- In Berlin wurden wir schon erwartet: Anne, unsere tolle Reiseleiterin, suchte zunächst die „Koch-Lehrer“ tribünen schauen, auf dass es nur wache lauf erinnert. Schwer beeindruckt ging es Unsere Reiseführerin Anne stand mit – woher sollte sie auch „Cochlea“ kennen? Gesichter zu sehen gibt. Denn die öffentlich- durch einen Zipfel des Tiergartens zurück dem Erkennungsschild auf dem Bahnsteig. zu meistern. Da wir als CI-Träger ja ungerne rechtlichen Fernsehsender haben dort ihre zum Reichstag, wo Anne schon vor unse- Anne ist eine waschechte Berlinerin, und durch die Sicherheitstore gehen, durften wir fest installierten Kameras, und abends in der rem großen schwarzen Bus auf uns wartete. während der nächsten Tage gab sie im Rah- zügig drumherum laufen und wurden ein- Tagesschau will man keine Gesichter sehen, Auch der CIV-BaWü weiß Komfort und die men des Besucherprogramms, zusammen- zeln gecheckt. Anne brachte uns dann in das die auf eine einschläfernde Debatte hinwei- gediegene Fortbewegung zu schätzen! gestellt vom Besucherdienst des Presse- und Foyer des Reichstagsgebäudes, und kurze sen. ›››
10 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 11 Europa durch die Jahrhunderte Frühstück ging es los. Vorbei am Schöne- Graffiti und Mauerspechte Während der Fahrt zum Mittagessen und berger Rathaus, wo am 26. Juni 1963 der Weiter ging es durch Kreuz- auch hinterher auf dem Weg zum Deut- 35. Präsident der Vereinigten Staaten von berg: Farbenfrohe Graffiti schen Historischen Museum wurde Anne Amerika, John. F. Kennedy, seine berühm- „ziert“ die meisten Grün- nicht müde, uns alles zu erklären, was es zu ten Worte aussprach: „Ich bin ein Berliner!“ derjahre-Fassaden, hinter sehen gibt in unserer Hauptstadt. Dies geschah anlässlich des 15. Jahrestags denen sich der Einzelhan- Die Führung durch das Deutsche Historische der Luftbrücke, und um diesen Spruch ran- del, meist in ausländischer Museum war sehr informativ und lehrreich, ken sich wahre Legenden. Hand, befindet und das ein großes Leuchtdisplay mit einer Europa- bunte, urbane Leben in karte beispielsweise zeigte, im Zeitraffer Von Berlin zu Germania diesem „Kiez“ ausmacht. dargestellt, sehr plastisch, wie sich im Laufe Auf der Fahrt in Richtung Tempelhof kamen Die East Side Gallery folgt der Jahrhunderte und vor allem im 20. Jahr- wir an einem (leider vom Bus aus schwer einem ganzen Stück far- hundert Europas Grenzen verschoben ha- einsehbaren) großen runden Betonzylin- benfroh gestaltetem, ben. Auch die Herkunft unserer deutschen der vorbei. Dieser war Bestandteil des gro- erhaltenem Mauerbau. Sprache wurde erläutert. Dieses Museum ist ßen Bauplans des NS-Regimes, Berlin zur Hoffentlich bleibt dieser auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert! „Reichshauptstadt Germania“ umzugestal- Abschnitt von den nicht Eindrucksvoll: der Zeppelinraum in der Landesvertretung BaWü Ein gemütliches Abendessen und Beisam- ten. Mit dem Belastungszylinder wollte man nur hier heimischen Mau- mensein beschlossen den ereignisreichen testen, ob der schwierige Berliner Baugrund erspechten verschont, die Tag. für die wahnwitzigen Bauvorhaben aus- versuchen, die besten Mauerstücke heraus- Maultäschle und Tannenzäpfle reichend geeignet ist. Mit zubrechen und für teures Geld zu verkaufen. Wenn man in Berlin ist, ist auch das Ländle 12.650 Tonnen belastet er Auch das ist Berlin: Hier haben sich Künstler, nicht weit. Und da es Zeit für ein gutes Mit- auf einer Grundfläche von kleingewerblicher alternativer Handel und tagessen war, ging die Busfahrt zur Landes- 100 m² den Untergrund mit Gastronomie einen sich ständig wandeln- vertretung Baden-Württemberg. Dort wur- 12,65 kg pro cm². Welch ein den Lebensraum geschaffen und teilen sich den wir von Benjamin Traa (Beauftragter Wahnsinn! diesen mit einer teilweise architektonisch Justiz und Europa) begrüßt, der uns in das Ein weiteres, wahrhaft gi- kühnen Wohn- und Bürobebauung. Untergeschoss begleitete. Nein, nicht in den gantisches Beispiel hierzu Keller, sondern in den Veranstaltungsraum findet sich mit dem Flug- „Zeppelin“, der passend zu diesem hafen Tempelhof, gestaltet Namen gestaltet ist. Der von Ben- vom Architekten Ernst Sage- jamin Traa gehaltene Vortrag infor- biel, der dem Dritten Reich mierte uns über die Aufgaben und noch einige andere groß Tätigkeiten der Landesvertretung geplante Architekturprojek- und deren Mitarbeitern. Dazu gab te beschied. Nach dem Be- es schwäbische Kost – ganz wie da- triebsende des Flughafens heim. Ein kurzer Rundgang durch im Jahr 2008 wollte man das das architektonisch interessant ge- Im Historischen Museum bekommen wir einen humorvollen Blick in die europäische Geschichte Tempelhofer Feld einer anderen Nutzung staltete Gebäude – auch Superman wie Messen oder Wohnbebauung zuführen. hinterließ seine Spuren – beschloss Kreuz und quer durch Berlin Dies wurde in einer Bürgerbefragung abge- den Besuch. Wir durften etwas länger frühstücken, da lehnt, und so können sich die Berliner heute uns Anne erst um 9.00 Uhr mit dem Bus ab- über mehr als 380 Hektar freie Fläche für Gut gestärkt fuhren wir weiter: holte: Eine Stadtrundfahrt, an politischen verschiedenste Aktivitäten freuen. Der Tränenpalast wartete auf uns! Gesichtspunkten orientiert, stand auf dem Jede Menge Graffiti-Kunstwerke in der East Side Gallery Dieser wahrhaft berührende Ort Plan. Gut gelaunt nach einem gemütlichen bezeichnet die Grenzüber- ›››
12 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 13 gangsstelle am Bahnhof Friedrichstraße und tet: Alfred Frieß, 1. Vorsitzender der Berlin- nächsten Morgen zum Bus, wo uns eine et- Diese politische Bildungsreise war nicht wurde etwa ein Jahr nach dem Mauerbau Brandenburgischen CI-Gesellschaft, nahm was wehmütige Anne empfing: Wir waren nur reich an Informationen über das politi- errichtet. Bei einem eindrucksvollen und uns nach dem Sicherheitscheck in Empfang. die letzte Reisegruppe ihrer Tätigkeit als sche Wirken und die Arbeit in den jeweili- sehr engagiert geführten Rundgang durch Kein Wunder, ist Alfred doch dort im Archiv Reiseleiterin! Dafür bekam sie von uns ein gen Ämtern und Institutionen. Manch einer die einzelnen Exponate, die nun nach dem beschäftigt. Im Vortragssaal lauschten wir dickes Dankeschön, das auch ihren Busfah- mag nun auch (noch) mehr Appetit darauf Fall der Mauer dort ausgestellt sind, haben dann gespannt dem Vortrag von Elmar Kohl- rer einschloss, der uns gekonnt durch den bekommen, die Hauptstadt, ihre vielen Mu- wir hautnah spüren können, welche Szenen hofer, so bekamen wir einen interessanten Berliner Straßendschungel chauffiert hatte. seen und Sehenswürdigkeiten auch in einer sich dort beim Grenzübertritt abgespielt ha- Einblick in das Wirken und die Aufgaben des Nach der Fahrt zum Hauptbahnhof fuhr uns privaten Reise kennenzulernen. ben. Auch das gesellschaftliche Geschehen Amtes, das schon eine große Tradition hat. der ICE wieder in Richtung Heimat, wieder drumherum wurde angesprochen – der Trä- gemeinsam in einem Wagen, und wir kamen Rainer Pomplitz • nenpalast trägt seinen Namen zu Recht und Den aussichtsreichen Tag beschloss ein ge- wohlbehalten zu Hause an. sollte ein Ziel jedes Berlinbesuchs sein. mütliches Abendessen, und danach zog es den einen oder anderen in das KaDeWe, Barrierefrei dank Leihanlagen jenen berühmten Einkaufstempel, der, in Ein großes Dankeschön erhielten neben vorweihnachtlicher Pracht geschmückt, zum den Organisatoren dieser Reise Alfred Frieß, Kauf oder auch nur zum Bummel animierte. der uns für den Aufenthalt in Berlin mit der Der Besuch des Lokals ‚Haus der 100 Biere‘ FM-Anlage der BBCIG unterstützte, und der markierte für einige von uns den geselligen Schwerhörigenverein Karlsruhe, der uns sei- Abschluss des Ausfluges, ging es doch am ne Anlage auslieh. So konnten wir jederzeit verlässlich gut hören, gut verstehen und immer am Ball bleiben. Das trug sicherlich auch zu der tollen Atmosphäre bei, die wir in diesen vier Tagen erleben durften. Eine tolle Reise geht zu Ende Etwas beängstigend: der „Kontrollraum“ für die Aus- reisenden im Tränenpalast Auswärtige im Auswärtigen Amt Der letzte Programmpunkt dieser kurzwei- ligen und hochinteressanten Reise war der Besuch des Auswärtigen Amtes, von dessen Arbeit und Wirken man im Allgemeinen wenig mitbekommt – von diversen Reise- länderwarnungen und Ähnlichem einmal Baden-Württemberg (CIV-BaWü) zu Gast bei Baden-Württemberg (Baden-W ürttemb ergische Landesvertretung abgesehen. Und wir wurden schon erwar- Hier im KaDeWe kommt man sich wirklich klein vor in Berlin)
14 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 15 Ich bin mehr als nur „hörgeschädigt“ Entspannungstechniken Schüttelmeditation (10 Minuten können Herbstseminar des CIV-BaWü ganz schön lang sein, aber der Stress ist hin- terher auch abgeschüttelt.) Vom 11.10. bis 13.10. „rockte“ das diesjäh- ten Abend, als nach anfänglichen techni- Bewusstes Essen, z. B. Schokorosine ablut- rige Herbstseminar des CIV-BaWü im be- schen Problemen alle störungsfrei verste- schen – geht auch ohne Rosine ;-) rühmt-berüchtigten Tagungszentrum Gült- hen konnten. (Danke an unsere Techniker stein mit „special guest“ bzw. Referentin Burkhard und Ulrike.) Stressfreie Kommunikation Vera Starke. Lustiges Rollenspiel zum „heiß geliebten“ Selbstwahrnehmung – Fremdwahrneh- Thema Kehrwoche (mit „Frau Müller“ strei- Vorab: mung te ich am liebsten). Das Tagungszentrum Gültstein ist im- „Was würde ein guter Freund über mich sa- mer eine Reise wert, die Lobeshymnen im gen?“ Natürlich nur auf die positiven Eigen- Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte CIVrund sind wahrlich nicht übertrieben. schaften fokussieren ;-). Die Treffen vom CIV-BaWü sind immer auch „Im Spiegel blickt dir dein bester Freund Ich könnte noch viele, viele Dinge aufzählen, ein fröhliches Familientreffen mit der CIV- entgegen.“ (Verblüffend, wie man sich plötz- aber: „Ende gut, alles gut, und wenn es noch family. Auch diesmal hatten wir bis weit in lich mit anderen Augen sieht.) nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende.“ den Abend hinein tolle Gespräche, interes- In diesem Sinne, auf ein baldiges Wieder- santen Erfahrungsaustausch und vor allem Resilienz – die psychische/seelische Wider- sehen in Gültstein zur Episode 2 mit Vera jede Menge Spaß. standskraft Starke. „Seelen-Aikido“ Fortsetzung folgt hoffentlich ... Das Seminar: „Alles kann, nichts muss!“ „Was uns stark macht“ „Wer schon auf dem Meeresgrund war, hat Aufmerksame Zuhörer Nina Zimmer ››› – Förderung der inne- keine Angst vor Pfützen.“ ren Widerstandskraft und kommunikativen Humor Fähigkeiten war Thema Die kindliche Verspieltheit pflegen, z. B. mit: dieses Wochenendes, Lachyoga (Urkomisch! Aber Vorsicht: keine und wie wir feststellen Haftung bei Lachkrämpfen und/oder an- Klingt gut oder? mussten, eigentlich für schließenden Bauchschmerzen.) unser ganzes Leben. Reise nach Jerusalem (Au ja!!!) Die Referentin Vera Starke (der Name ist Programm!) führte uns mit viel Einfühlungsvermö- gen, interessanten Aspekten, abwechslungsreichen Übun- gen, tollen Sprüchen und vor allem jeder Menge Humor durch das Seminar. Hier einige Auszüge: heiten ist wichtig Und die Arme fliegen hoch – Auflockerung zwischen den intensiven Denkein Dankbarkeit – das berühmte halbvolle Glas Alles startklar? Jetzt gibt‘s erst einmal ein bisschen Theorie Ganz praktisch erlebt am ers-
16 | Vom CIV-BaWü Vom CIV-BaWü | 17 Rückmeldungen Birgit: Ich war mal wieder begeistert über Christina: Es war wieder ein sehr schönes die tolle Organisation, die gute Referen- Wochenende, gute Gemeinschaft unterei- Gertrud: Es war ein wunderbares Seminar, tenauswahl und die nette Gruppe. Wir alle nander und interessante Themenblöcke. Wellness für Geist und Körper. Ich habe es sind hörgeschädigt, aber das ist tatsäch- Hängen geblieben sind einige Gedanken genossen, bekannte Gesichter wiederzu- lich nur ein kleiner Teil von uns. Wir haben zum Thema Resilienz: sehen und auch neue Freundschaften zu Stärken und Schwächen wie jeder andere z. B. „Selbstbewusste Menschen vergleichen schließen. Unser Bewusstsein wurde von Mensch auch. Nicht mehr und nicht weni- sich nicht mit anderen – mit seinem eigenen der Hörschädigung auf unsere Stärken ge- ger. Und Vera Starke hat uns gutes Rüstzeug Hören Frieden schließen – das Leben ist kein lenkt. Trotz des ernsten Themas wurden für schwierige Situationen, die wir alle zur Einsilbertest“ und vieles mehr … die Lachmuskeln strapaziert, nicht nur beim Genüge kennen, mitgegeben. Künftig wer- Danke! Lachyoga. Beim Schütteltanz hat uns Vera den wir manche Situation mit Humor und regelrecht aus der Komfortzone geholt. einem Lächeln meistern! Und unser innerer Claudia: Das Seminar „Alles kann – nichts Ein Nebeneffekt für mich war noch ein Er- „Stärke-Ballon“ wurde aufgefüllt, sodass wir, muss“ in Herrenberg-Gültstein vom 11.–13. Reger Austausch – auch mit Smartphone fahrungsaustausch über Zusatztechnik. wenn etwas schiefgeht, nicht in Schieflage Oktober war Wir waren eine tolle Gruppe. Vielen Dank an geraten. Besonders bedanken möchte ich V-ielseitig alle, besonders an Vera und Ulrike. mich bei Ulrike und Vera für das tolle Wo- E-rfrischend Christel: Vielen Dank für das Seminar in chenende. R-atgebend Gültstein. Es war anstrengend für mich, aber Daniel: Auf diesem Wochenende habe ich A-bwechslungsreich es blieb etwas hängen im Kopf. Ich habe vie- mein inneres „ICH“ nach langer Zeit wieder- Jürgen: Das Seminar „Ich bin mehr als nur le nette Menschen kennengelernt, die auch gefunden und dabei auch gelernt, wie ich hörgeschädigt“ hat bei mir Spuren hinter- S-tark mit Problemen zu kämpfen haben. Ich pla- mein „ICH“ selbstbewusst pflegen und stär- lassen. Für mich war dieses Seminar eine T-oll ne, an weiteren Seminaren teilzunehmen. ker machen kann. wichtige Standortbestimmung, wo ich als A-ktivierend Danke für eure Mühe! • Großen Spaß hatte ich bei Lachyoga und der Mensch mit meiner Hörbehinderung stehe. R-ichtungsorientiert „Reise nach Jerusalem“, auch meine wieder- Ein Schlagwort möchte ich aus diesem Semi- K-urzweilig entdeckten „Stärken“ nehme ich dankbar nar mitnehmen: DANKBARKEIT. Es war eine E-rlebnisreich mit nach Hause. tolle Gruppe, interessanter Austausch und Dafür bedanke ich mich sehr. das Lachen kamen nicht zu kurz. Bitte um ein Fortsetzungsseminar!! Barbara: Nachdem man ein bisschen Ab- stand gewonnen hat, merkt man erst, wie viel man gelernt hat und wie anstrengend der Kurs war. Aber … ich glaube, es war eines der besten Seminare dank seiner hervorra- genden Referentin! Vera war so was von di- plomatischer Feinfühligkeit, das erlebt man nicht oft. Danke, danke, danke! Ich habe viel für mich mitgenommen (alles kannst du, nichts musst du usw.), kleine Schritte tun, ich schaff das … wir sind alle nur Menschen mit kleinen Fehlern. Es war für mich eine große Bereicherung! Danke für dieses tolle Seminar. Gegenseitige Massagen tun unheimlich gut Der Spaß kam nicht zu kurz
18 | Tagungen, Kongresse und Workshops (Zusatz-)Technik und Gesetze Schulungstag für Engagierte in der Selbsthilfe beim DSB Stuttgart Für den 23. November lud der Landesver- soren. Bei beiden Referenten diskutierten band Baden-Württemberg des Deutschen wir rege und konnten im Anschluss jeweils Schwerhörigenbundes (DSB) zu einem Schu- in kleinem Rahmen noch Fragen klären. Sol- lungstag ins David-Wengert-Haus in Stutt- che Produktinformationen der verschiede- gart-Vaihingen ein. Auch etliche CIV-Mitglie- nen Hersteller sind für ehrenamtliche Helfer der folgten der freundlichen Einladung, von insofern wichtig, als wir dadurch in der Lage der SHG Freiburg, aus Radolfzell und aus sind, die technischen Daten neutral zu ver- Stuttgart. Zielsetzung des Schulungstages gleichen und zu bewerten. war, ehrenamtliche Berater auf dem Laufen- den zu halten. Datenschutz will gelernt sein Den Abschluss machte der Gastgeber und Vorsitzende des Landesverbandes des DSB Dr. Werner Jost mit einem Referat über die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung), die seit etwa anderthalb Jahren in Kraft ist, und Werbung was sie für ehrenamtliche Berater bedeutet. Wir diskutierten ausführlich mit Werner Jost Technik, Technik, Technik verschiedene Fälle, in denen Verstöße ge- Pünktlich um 10:30 Uhr startete der Schu- gen die DSGVO besonders schnell passieren lungstag, und Ottmar Braschler informierte können. Und wir klärten in diesen Diskussio- uns über diverse Roger Geräte wie Touch- nen auch unser Verhalten bezüglich dieser screen Mic, den Pass-around, das Multime- besonders geschützten Daten unserer Klien- dia Hub, den Select usw. Dabei zeigte er uns ten. auf, welche Kompatibilitäten bzw. Inkompa- tibilitäten zwischen den einzelnen Geräten Für die freundliche Bewirtung und die Or- bestehen. Dass nicht alles so zusammen- ganisation des gesamten Tages bedanken geht, wie wir dachten, konnten wir beim wir uns bei Werner Jost, Christine Blank-Jost ausführlichen Üben und Testen mit den von und weiteren stillen HelferInnen vom DSB. ihm mitgebrachten Geräten erleben. Außer- Ganz besonders bewunderte ich die Kon- dem hatte er die Zusatztechnik (Seminar- zentrationsfähigkeit der beiden Schriftdol- technik) für den Tag zur Verfügung gestellt. metscherinnen, die noch um 18 Uhr in der Mein subjektiver Eindruck war, dass ich in Lage waren, das gesprochene Wort schrift- einem Seminar noch nie so gut gehört habe lich auf die Leinwand zu bringen. Insgesamt wie an diesem Schulungstag! war es ein arbeitsreicher Samstag, der uns ehrenamtlichen Beratern wesentliche Infor- Im zweiten Teil stellte Philipp Jägle von MED- mationen geliefert hat. EL den Sonnet 2, als Weiterentwicklung des Sonnet 1, vor. Andreas Polonyi von AB Günter Bettendorf • erklärte uns die technischen Daten der AB- Implantate und der neuesten Soundprozes-
20 | Kurznachrichten Fristenrechner für Reha-Anträge Sicher haben einige von Ihnen schon vom Bundesteilhabegesetz gehört. Das Bun- desteilhabegesetz (BTHG) ist ein umfassendes Gesetzespaket, das für Mensc hen Hörgeräte für Nepal mit Behinderungen viele Verbesserungen vorsieht. Eines der Ziele ist, eine höhere Effizienz der deutschen Eingliederungshilfe zu erreichen. Dies betrifft zum n Hörge- Beispiel Seit einiger Zeit sammele ich eure alte das Thema der Zuständigkeiten und Fristenregelungen bei Rehaleistunge das „Ho pe Center“ n. räte. Damit unterstützen wir Am 1. September 2019 veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft für Leiterin der Rehabili- in Nepal. Im Oktober war Ganga, die tation e. V. (BAR) einen Online-Fristenrechner für die Berechnung relevanter . So konnte Fristen Einrichtung, in München zu Besuch im Rehaprozess. ten zukom- ich ihr direkt ein Paket mit Hörgerä Das Tool soll die Sicherheit im Umgang mit den zahlreichen Neuregelunge ! n im men lassen. Die Freude war groß SGB IX erhöhen und damit vor allem die Arbeit in der Praxis erleichtern. Zu diesem Zweck enthält es neben der Möglichkeit, mit konkreten (Antrags-)Daten UBe • zu arbei- ten, auch Hinweise auf die einschlägigen Regelungen im Gesetz und in der Gemein- samen Empfehlung Rehaprozess. Das Angebot richtet sich an Rehafachkräfte und Beschäftigte, die Rehaan träge be- arbeiten und Rehaverfahren koordinieren. Außerdem soll es den Beratungsstel len und bei Bedarf auch den Antragstellenden zur Nachvollziehbarkeit einzeln er Fristen Preisgekrönt – Seelauscher erhalten Unterstützung durch die im Rehaprozess dienen. Ravensburger Bürgerstiftung www.reha-fristenrechner.de • Die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg unterstützt vielfältige Projekte und Einzelpersonen. 2019 wurde zum dritten Mal in der Geschichte der Bürger - stiftung ein Wettbewerb ausgelost. Nach den Feuerwehren und den Grund- schulen wurden in diesem Jahr die Selbsthilfegruppen aufgefordert, sich zu bewerben – für ein Projekt innerhalb ihrer Gruppen, das förderungsbedürf- Barrierefrei hören und kommunizieren in der Arbeitswelt tig wäre. nizieren und Viele Beschäftigte scheuen sich, eine Höreinschränkung offen zu kommu r leis- So haben sich auch die Seelau- notwendige Hilfsmittel wie Hörgeräte zu nutzen. Die Angst, dann als wenige Auf der anderen Seite sind Problem e scher beworben, um bei ihrem tungsfähig zu gelten, ist einerseits verständlich. aktiv dazu beitragen, nächsten Hüttenwochenende in der Kommunikation vorprogrammiert. Unternehmen können wieder ein Projekt durchführen zu einen offenen Umgang mit Höreinschränkungen zu fördern. ehmen können – und haben einen Preis Die DIAS (Daten, Informationssysteme und Analysen im Sozialen) berät Untern verschiedene Websit es gewonnen. Im Rahmen der fest- und Betroffene zu verschiedenen Handicaps und hat hierzu lichen Preisverleihung nahm Ste- aufgebaut. von Be- phanie Kaut die Urkunde im klei- Auf der Seite für Hörgeschädigte gibt es viele Tipps rund um den „Arbeitsplatz zur Rauma kustik, Finanzi erungs - nen Sitzungssaal des Rathauses in schäftigten mit Hörproblematik“: Checklisten, Tipps Ravensburg entgegen. So können tipps – und vor allem Hinweise dazu, wie wir nun beim nächsten Wochenende ein spannendes Projekt umsetzen – sich eine Hörschädigung am Arbeitsplatz lasst euch überraschen! auswirkt. Eine gute Seite für die Hörge- schädigten, aber auch für die Arbeitgeber! www.buergerstiftung-kreis-rv.de • • www.hoerkomm.de
22 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 23 Wir tauchen ins Korallenriff Tierwelt über Wasser Nachdem wir alles fasziniert bestaunt hat- Alles hat ein Ende, der Bus zum Hbf. Pforz- SHG Karlsruhe auf Hörreise im Gasometer ten, sind wir zum Mittagessen mit dem Bus heim kam gleich und wir hatten auch gleich zum Seehaus gefahren. Wunderbares Wet- danach Anschluss mit dem IRE nach Karls- Zu unserem diesjähri- Tierwelt unter Wasser ter, ein sehr schön angelegter Biergarten mit ruhe. Doch zuvor haben wir uns noch von gen Hörausflug am 20. Fast alle Interessierten konnten einer großen Auswahl an Essen und Geträn- den „Autofahrern“ verabschiedet. Ein sehr Juli haben wir in den an diesem Tag dabei sein. Mit 13 ken. Nach der Stärkung war noch Zeit und ei- schöner Tag, was mir auch die vielen positi- Gasometer, Pforzheim, Personen sind wir in Karlsruhe am nige haben sie für einen kleinen Spaziergang ven Rückmeldungen bestätigt haben. Vielen eingeladen. Für den Hbf. Richtung Pforzheim gestartet. genutzt. Auch die so sehr wichtigen Gesprä- Dank, dass ihr dabei wart und für den ange- Eintritt und die Füh- In Pforzheim haben wir vier Teil- che untereinander sind dabei nicht zu kurz nehmen Tag mit euch. rung wurden wir durch nehmer getroffen, sie sind direkt gekommen. Informationsaustausch beim Projektfördergelder aus dem Raum Offenburg, Mann- Spaziergang, ganz offen, frei und zwanglos. Christa Weingärtner • unterstützt. An dieser heim und Pforzheim angefahren. Die Fahrt ging weiter mit dem Bus zum Stelle herzlichen Dank Mit der mitgebrachten Höranlage Wildpark, auch hier freie Wahl der Aktivität: dafür! In diesem Jahr war es möglich, dass auch 17 Per- einen Kaffee trinken und das Gehörte mal ist dort „Wunderwelt sonen alles gut verstehen konn- verdauen lassen oder einfach mit anderen Korallenriff“ zu bestau- ten. Für manchen von uns waren unterhalten. Oder durch den Tierpark gehen nen. Geworben hat der es atemberaubende Bilder und und auch hier die Vielfalt bestaunen. Die Gasometer mit folgen- Eindrücke, die wir bei der Führung Fütterungen waren leider schon vorbei, eine den Worten: erhalten haben. Anschließend neue Voliere ist gerade im Bau. Sieht schon „Herzlich willkommen war es möglich, auf eigene Faust heute toll aus. … im Gasometer Pforz- Die Unterwasserwelt den Gasometer, vom 15 Meter heim zu einer Reise in hohen Besucherturm in der Mitte Die Schale des Perl- die zauberhafte Welt des Great des Gasometers ausge- boots erinnert an Barrier Reefs in Australien! Es hend, auf sechs Ebenen eine (Hör-)Schnecke erwartet Sie eine Unterwasser- Stockwerk für Stockwerk Expedition zum weltgrößten zu erkunden. Korallenriff – und das einmalig Hier ein Fischschwarm, in Süddeutschland. Ein faszinie- dort ein Taucher, zau- render Rundumblick inmitten ei- berhafte Korallen, dann nes Farbrauschs aus allen Blau-, wieder Quallen, Clownfi- Azur- und Grünschattierungen sche, Haie und Einsiedler- lässt Sie im wahrsten Sinn ab- krebse und vieles mehr. tauchen. Entdecken Sie, wie Es war sehr interessant. Korallenriffe über Jahrhunderte Lichtwechsel boten ver- entstehen und welche Vielfalt schiedene Tageszeiten Alle haben einen Grund zum Strahlen an Leben Sie darin finden. Die und immer wieder andere bei diesem tollen Wetter Farbenpracht und der Detail- Perspektiven. reichtum des Riesenrundbildes Wer Probleme mit von Yadegar Asisi verweist auch Schwindel oder Gleich- auf die Einmaligkeit der Schöp- gewicht hat, musste da Tagesausklang bei erfrischenden fung.“ schon mal die bereitge- Getränken und leckerem Essen … immer wieder faszinier stellten Bänke nutzen. gemütlich im Biergarten end
24 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 25 Wo wird da was angeschlossen? Das habe ich ja noch gar nicht von dir gewusst! Technikinfo der SHG Karlsruhe Gruppentreffen der SHG Karlsruhe Dieses Technikseminar in kleiner Runde toll an, weiß man immer noch nicht, wo was Eigentlich kennen sich die Mitglieder der unterschiedlichen Erwartungen und was konnten wir am 18. September im Stepha- angeschlossen werden soll … CI-SHG Karlsruhe recht gut. Der zahlreich sich dabei erfüllte und was nicht. Teilweise nus-Stift in Ettlingen abhalten. Vielen Dank für diesen Einsatz und euer besuchte Stammtisch (immer am 2. Montag wurde dabei detailliert und eindrucksvoll Simon Albrecht von der Firma Cochlear war Kommen. des Monats, vgl. Website) sorgt für ein sehr die persönliche Hörgeschichte mit ihren bereit, Neuerungen von Cochlear an uns gutes gegenseitiges Kennenlernen sowie persönlichen und auch sozialen Konse- weiterzugeben sowie die Technik und Hand- Christa Weingärtner • Kenntnis und Verständnis für all die persön- quenzen erzählt. Interessant waren auch habung der Fernbedienung und die lichen Anforderungen, informiert aber auch die verschiedenen Berichte über die höchst Anschlussmöglichkeiten der „älte- über Möglichkeiten mit dem CI sowie – nicht unterschiedlichen Ursachen für die Schwer- ren“ Sprachprozessoren nochmals zu vergessen – gibt Gelegenheit zu Gesprä- hörigkeit (von Kindheit an oder spätertaubt, zu erläutern. chen mit den CI-TrägerInnen. Und doch hat plötzliche Hörschädigung durch Unfall oder es sich bewährt, das letzte Quartalstreffen schleichend durch Otosklerose usw.). Aber Technik, ein Thema das wohl nie im Jahr als einen Austauschworkshop durch- nicht nur, was war, sondern auch wie sich ausgeschöpft ist. Hört man, wie zuführen. teilweise die Einstellung zum Hören mit CI das funktioniert, und das hört sich entwickelte und somit was heute ist, war Persönliche Geschichten bereichern Gesprächsthema. Da unsere CI-Gruppenleiterin Christa Wein- Selbstverständlich waren auch die Stan- Wir waren dabei! Technik, Technik, Technik … wir arbeiten uns durch! gärtner sich vorab um die Organisation ge- dardthemen wie Gleichgewicht, Musik hö- kümmert hatte, zum Termin 19.10.2019 ren und ggf. selbst Musik machen, Lautstär- Besuch der Jubiläumsfeier „20 Jahre CIV-BaWü“ aber verhindert war, übernahm Wiebke ke, Beschallungsdauer, Telefonieren oder Wendt mit meiner Unterstützung die Mo- auch Sport mit CI Themen, welche, auch Bei dem überaus ge- klappt. Ich fasse mich kurz, denn es wenn sie sich wiederholen, so lungenen Fest des wurde schon alles Nennens- und Lo- doch variieren und folglich span- CIV-BaWü am 21. und benswerte im CIVrund 63 erwähnt. nend bleiben. 22.9.2019 waren von der SHG Karlsruhe ins- Hier lernen Badener Schwäbisch Mit Sicherheit war das alles auch gesamt 14 Personen Am nächsten Tag wurden wir noch ein Gewinn für eine vor der Ver- anwesend! Die Deko- Posen können wir! beim Stadtrundgang „Schwäbisch sorgung stehende Schwerhörige, ration, Aussteller, Vor- für Anfänger“ durch die Innenstadt von Stutt- welche erstmals dabei war und träge und Abendprogramm und die vielen gart geführt. Vielen herzlichen Dank dem so auch alles, was für sie wesent- Gespräche – alles hat einfach wunderbar ge- Organisationsteam. Auch möchte ich mich lich sein könnte, von Betroffenen für den Zuschuss der BKK für die Projekt- in voller Breite und aus erster förderung bedanken. Hand erfahren konnte. Und hier gilt doch wie- Gesprächsrunde in der SHG. Viel Neues kommt dabei ans Licht Nach den Gesprächen in der der: Geht raus, nutzt deration. Schon bei der Vorstellungsrunde Runde wurde dann, wie bewährt und üblich, Zusatztechnik, erlebt erfuhr man von dem einen oder anderen, was noch interessierte bei persönlichen Ge- und genießt, sucht den welchen man schon länger kennt, Neues sprächen mit Kaffee und Kuchen diskutiert. Umgang mit Gleichbe- zu seiner Hörerfahrung. Rasch entwickelte Wir werden versuchen, diese Gesprächsrun- troffenen! sich eine muntere Diskussion zu den un- de fortzusetzen und wieder einzuplanen. terschiedlichen Versorgungsmöglichkeiten, Christa Weingärtner • den verschiedensten Reha-Konzepten, den Konrad Gehringer • Verstehen wir alles? Stadtführung auf Schwäbisch
26 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 27 Stammtisch – Informationsaustausch Rückblick und Pläne fürs nächste Jahr SHG Karlsruhe übt die Verständigung im Störlärm Jahresabschlusstreffen der SHG Ulm Am 2. Montag im Monat ist bei der CI-SHG Den „Neuen“ wünsche ich, dass sie für sich Wenn der Fachmann da ist Karlsruhe Stammtischzeit. Wir treffen uns die richtige Entscheidung treffen, und sich Richard Leiacker, Techniker der Ulmer im Hotel/Café am Tiergarten, erste Fracht, zu nichts drängen lassen. Alles braucht seine HNO, erzählte spontan von einem um ca. 18.00–20.00 Uhr zum Informations- Zeit: die Entscheidung – die OP – das Hören- Treffen der SHG Allgäu, wo er als Refe- austausch, nicht nur übers CI. Und, hier wer- lernen. rent geladen war und wo er über die de ich verstanden! Ein zwangloses, gemütli- Schön, dass es euch gibt. alltägliche Technik, wie zum Beispiel ches Treffen – keine Frage des Alters. den Gebrauch der Fernbedienung, Christa Weingärtner • referierte. Dieses Thema fand auch Den do henne vostehe nex bei uns Anklang und wurde sogleich Beim letzten Treffen im Jahr 2019 war wie- als Punkt für unser Treffen im Febru- Erfahrungsaustausch bei jeder Menge leckerem Kuchen und der „volles Haus“. Eure Bereitschaft, sich mit Kaffee ar festgeschrieben. Fest steht, dass anderen Menschen über die eigene Erfah- es eine Art Workshop geben wird mit rung auszutauschen und ihnen dabei auch So schnell vergeht ein Jahr: Am Samstag, Vortrag und praktischer Anwendung ver- hilfreich zur Seite zu stehen: Ich danke euch dem 2. November, war unser letztes Grup- schiedener Techniken. dafür. Da macht es Spaß, weiterzumachen. pentreffen in diesem Jahr terminiert. Trotz Und das Sahnehäubchen: Wir absolvieren Feiertagswochenende und obwohl es kein Anschließend ließen wir uns selbst geba- automatisch jedes Mal ein tolles kostenlo- Vortragsprogramm gab, haben 23 Teilneh- ckenen Kuchen und Kaffee schmecken und ses Hörtraining: Hören im Störschall. mer den Weg auf den Michelsberg auf sich führten sehr interessante Gespräche, bis „Den do henne vostehe nex.“ „Macht nex, genommen, um sich mit uns zu treffen und sich die Gruppe gegen 17 Uhr verabschie- muss a net ubedengt sei.“ „Do hasch recht.“ auszutauschen. Die beiden neuen Teilneh- dete. mer, die noch kein CI haben und sich diesbe- Nochmals vielen Dank an unsere Bäcker und züglich informieren wollten, kamen bei der Bäckerinnen und an alle, die zum Gelingen relativ kleinen, überschaubaren Gruppe voll dieser Veranstaltungen in irgendeiner Form auf ihre Kosten, zumal auch eine Ärztin, eine beigetragen haben. Logopädin, Techniker und Akustiker unter uns waren, die jederzeit Rede und Antwort Ingrid Wilhelm • standen. Ein Dankeschön fürs ganze Jahr Ein kurzer Rückblick über das Jahr und Terminbekanntgabe für das Folgejahr wa- ren die wichtigsten Dinge, verbunden mit einem Dankeschön für die rege Teilnah- me und die Unterstützung, die ich durch die Teilnehmer erfahren durfte – sei es in Form von Hilfe beim Auf- und Abbau oder bei den Kuchenspenden für unser Kaffee- kränzchen. Es war mein Anliegen, das in Auch zwei neue Teilnehmer sind diesmal dabei, um sich einer kurzen Ansprache zum Ausdruck zu zu informieren In gemütlicher Runde fällt uns das Hörtraining leicht bringen.
28 | Selbsthilfegruppen berichten Selbsthilfegruppen berichten | 29 „Der stille Koog“ oder die SHG im Krimifieber Samstagtreffen der SHG Tübingen Während die Mitglieder der SHG in ihrer Mehrzahl schon Kaffee tranken, signier- Mit freundlicher Unterstützung der AOK momentan dafür te Ilka Dick mit Engelsgeduld Bücher, die Reutlingen ist es der Leiterin der SHG Tü- beurlaubt, und man ihr von den Menschen der nicht enden bingen, Claudia Kurbel, gelungen, Ilka Dick, hört das Bedauern wollenden Schlange vorgehalten wur- die Autorin von „Der stille Koog“, für eine aus ihren Worten. den. Für 2021 hat sie einen 2. Teil mit Lesung in unserer SHG zu gewinnen. Am Auch bedauert sie, der Kommissarin Marlene Louven ge- 26. Oktober war es dann so weit. Vor und dass sie ihre Fami- plant. Auf die Frage, ob es bald auch ein im Hörsaal war alles themenbezogen ge- lie mit drei Kindern Hörbuch „Der stille Koog“ gäbe, schmückt. Wie Meereswellen gekräuselte häufig für diese Le- antwortete sie, dass ihr Verlag das Tischläufer, feiner weißer Sand, Muscheln, setouren verlassen bisher nicht plane. Aber man kön- Fisch- und Segelbootsymbole. Eine wunder- müsse. Tübingen ne ja über alles reden. schöne Dekoration. Besonders gefreut hat sei jedoch bisher Freuen wir uns darauf, von Ilka Dick uns, dass Dr. Anke Tropitzsch, die Leiterin ihre südlichste Sta- wieder mal was zu hören – oder zu des HörZentrums Tübingen, anwesend war. tion. Recherchen lesen. Hier schwelgt man ein für ihr Buch führte an der Nordseeküste wenig Eine Buchbesprechung zu „Der stille Koog“ Eine Autorin aus dem Norden im tiefsten sie in der CI-SHG in Günter Bettendorf • finden Sie auf den Seiten 71–72 Süden Kappeln in Schles- Dann war sie da, Ilka Dick. Eine junge, selbst- wig-Holstein durch. Der rote Faden, der sie bewusste und sehr freundliche Frau, die von beim Schreiben leitete, war, vom psychi- sich selbst sagt, sie habe zwei Leidenschaf- schen Down aufzustehen, ins Berufsleben ten: das Schreiben und ihren Beruf als Hör- zurückzukehren und sich wieder ins Arbeits- Eine schöne Bescherung geschädigtenpädagogin. Auf die Frage, wie leben zu integrieren. Sie will uns Mut ma- sie ihren Beruf mit den vielen Leseterminen chen, uns genauso wenig unterkriegen zu SHG Tübingen trifft sich zum harmonischen Jahresabschluss unter einen Hut bringe, antwortet sie, sie sei lassen wie Marlene, die Kommissarin. Wie jedes Jahr, trafen sich viele Mitglie- erstmals an einem Freitagnachmittag in Ein echter Vorlesenachmittag der am Samstag, dem 30. November, in neuer Form veranstaltet wurde. Als Beson- Aus ihrem Buch hat sie weite den Räumen der HNO-Klinik, um in diesem derheit darf dazu die amüsante Autorenle- Passagen vorgelesen, aus denen Rahmen das Gruppenjahr mit seinen mo- sung mit Ilka Dick erwähnt werden, welche dieser Zuspruch hervorging. Ins- natlichen Stammtischen und zeitlich wech- in ihrem Buch „Der stille Koog“ die Schwie- gesamt las sie sehr viel mehr vor, selnden Veranstaltungen gemeinsam zu be- rigkeiten des Nichtverstehens mit dem fikti- als es andere AutorInnen tun. Ich schließen. ven Leben einer Kriminalhauptkommissarin hatte das Buch zuvor schon gele- ohne und mit CI verbindet. Wir alle konn- sen und so konnte ich aus der Aus- Claudia Kurbel als SHG-Gruppenleiterin war ten gerade diese Zusammenhänge bestens wahl dessen, was Ilka Dick vorlas, es vorbehalten, die Anwesenden zu begrü- nachvollziehen. tatsächlich den von ihr angespro- ßen und mit herzlichen Worten auf den Die monatlichen Stammtische und das in chenen roten Faden deutlich er- Nachmittag einzustimmen. In ihrem Jahres- Stuttgart gefeierte 20-jährige Bestehen des kennen. „Der stille Koog“ ist schon rückblick ließ sie die zahlreichen Veranstal- CIV-BaWü auf Landesebene fanden ebenso ihr zweites Buch, ihr erstes hat tungen Revue passieren, wie die CIV-BaWü- ihre Würdigung. Ein Ausblick auf das Jahr den Titel „Endstation Nordsee“. Mitgliederversammlung oder die Beteili- 2020 wurde vorgestellt. gung am CI-Tag, welcher von der HNO-Klinik ››› Autorin Ilka Dick beim Vorlesen
30 | Selbsthilfegruppen berichten Geschichten zum Schmunzeln und Nachdenken Schon in der Einladung zu diesem Nachmit- Heiligabend zum Senfholen geschickt wird, tag wurde der Name „Regine Weber“ ange- aber erst Jahre später wieder zurückkommt, deutet, welche uns auf die Vorweihnachts- wenn die Würstchen schon lange kalt sind. zeit einstimmen sollte. Mit Gitarrenspiel, ge- Als Überleitung zu der nächsten Erzählung meinsamem Gesang und einer Geschichte sind wir in den Genuss von zwei internatio- Werbung von Erich Kästner, in der der Junge Felix am nalen Musikstücken gekommen. Wie man ein Weihnachtsgeschenk nicht unbedingt verpacken sollte, zeigte uns die auf humor- volle Weise dargestellte Geschichte „Knä- ckebrot und Diamanten“, weil Tränen erzielt werden können und aus Enttäuschung und gegenseitiger Nichtbeachtung die schönsten Geschenke im Mülleimer landen könnten. Das heitere Gedicht „Eine schöne Besche- rung“ erhielt mit dem Brennen des Christ- baums seine sprichwörtliche Bedeutung. Nach ein paar Liedern, passend zur Jahres- zeit, wurde die Erkenntnis mitgegeben, dass es heutzutage trotz Handy und sonstiger Kommunikationstechnik noch möglich ist, sich in öffentlichen Verkehrsmitteln durch ein unverfängliches Gespräch kennenzuler- nen und abzustimmen, damit ein solch ge- Mit einem herzlichen Dankeschön fühlvoller Nachmittag mit der Vortragenden Mit einem Geschenk für diese stimmungs- Regine Weber führt uns durch das entstehen kann. vollen Beiträge dankte Claudia Kurbel der Weihnachtsprogramm Vortragenden auch im Namen der Anwe- senden für diesen bereichernden Nachmit- tag. Für sie selbst und ihren Gatten Oswald überreichte Christina Bader für ihren stets vielseitigen und fantasievollen Einsatz über das ganze Jahr ein von Herzen kommendes Präsent im Namen der SHG-Gemeinschaft. Wie immer schloss sich eine weihnachtlich Gemütliches Beisam- gedeckte Kaffeetafel mit gespendeten Ku- mensein bei leckerem chen und Weihnachtsplätzchen an, bei der Kuchen und Kaffee sich ein angeregter Austausch entwickelte. Hansjörg Haag • Zum Abschluss gibt es als Dankeschön Blumen für Claudia von der SHG-Gemeinschaft
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