Kolumbien aktuell - Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán ...

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Kolumbien aktuell - Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán ...
Kolumbien
       aktuell
  Heft 104 · Dezember 2017

Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V.
         Berlin · Hamburg · Rheinland-Ruhr · München · Stuttgart

     Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán
                          Bogotá · Barranquilla
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    Spendenaufruf für Kunstkalender
    Auch in diesem Jahr möchten wir wieder                  wird, dass der Spendenbetrag (bitte Höhe                Bitte richten Sie das Schreiben an:
    das soziale Engagement des DKF unter-                   angeben) auf das Konto des DKF                          Gerald Gaßmann
    stützen. Wir haben 20 Kunstkalender „Arte                                                                       Anwaltskanzlei Gaßmann & Seidel
    Colombiano 2018“ für das Patenschafts-                  IBAN: DE13 3606 0295 0020 2400 16                       Marienstr. 17, 70178 Stuttgart
    projekt des DKF „Kinder von Albán“ zur                  BIC: GENODED1BBE
    Verfügung gestellt. Gegen Zahlung eines                 Bank im Bistum Essen eG                                 oder per E-Mail an:
    Betrags von mindestens 40,– € (das sind                 überwiesen wurde.                                       g.gassmann@gassmann-seidel.de.
    nicht annähernd die Herstellungs- zzgl.
    Versandkosten) auf das Spendenkonto                                                                                Also bitte gleich bestellen, bevor die
    des DKF wird der Kalender dem Besteller                                                                         20 Kalender weg sind! Natürlich freuen
    kurzfristig zugeschickt. Dazu genügt ein                                                                        sich die „Niños“ auch über jede darüber-
    Brief oder eine E-Mail, in der versichert                                                                       hinausgehende Spende.
                                                                                                                    Gerald Gaßmann

    Titelfoto: El Alumbrado Navideño de Medellín, Foto von Immanuel Schulz. Informationen zum Titelbild siehe Seite 4. Informaciones sobre la portada véase página 4.
    U2: Spendenaufruf für Kunstkalender
    U3: Anzeigen
    U4: N uestra Senora de Monserrate en el Santuario de Monserrate, Bogotá, Foto von Dr. Bernd Zucht. Informationen zur Rückseite siehe Seite 4. Informaciones sobre la
           contraportada véase página 5.

    Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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Inhaltsverzeichnis   3

Inhaltsverzeichnis

Informationen zum Titelbild und Rückseite /                                                                                                                                                                                                                 Informationen aus
Informaciones sobre la portada y contraportada  . . . . . . . . . . . . . . . . 4                                                                                                                                                                           und über Kolumbien                                                                                                                                                         27
Grußwort des Vorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Worte der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6                                                                                                                                         Kolumbien-Kalender 2018 von Immanuel Schulz  . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Palabras de la redacción . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6                                                                                                                                             Rotary International in Kolumbien und Deutschland . . . . . . . . . . . . . 29
                                                                                                                                                                                                                                                            Zwischen Euphorie und Blues - Kolumbien auf dem
                                                                                                                                                                                                                                                            Lateinamerika-Tag 2017  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Aus dem DKF                                                                                                                                                                                                                                            7    Informe parcial del Proyecto „Fortalecimiento pedagógico y
Vorstellung neue Vorstandsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7                                                                                                                                                             logístico Club Deportivo Siloé Visible“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
DKF-Exkursion ins Erzgebirge  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8                                                                                                                                                   Treuhänderisches Sport-Projekt des DKF in Siloé, Cali  . . . . . . . . . 34
DKF Excursión a los Montes Metalíferos  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13                                                                                                                                                                  Colombianos en Karlsruhe  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Verabschiedung der kolumbianischen Botschafterin . . . . . . . . . . . . 16                                                                                                                                                                                 Informationen von CIRCA / Informaciones del CIRCA  . . . . . . . . . . 36
                                                                                                                                                                                                                                                            La historia del Colegio Alemán de Cali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
                                                                                                                                                                                                                                                            Zur Geschichte der Deutschen Schule Cali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Informationen über soziale Projekte                                                                                                                                                                                                                    17   Unkontrollierte Abholzung in Kolumbien, wie erkläre ich das
Beca Konder-Stiftung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17                                                                                                                                          meinen Enkelinnen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
                                                                                                                                                                                                                                                            Iniciativa „Miembros Destacados del CIRCA  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
                                                                                                                                                                                                                                                            Deutsche Kulturgeschichte in Bogotá / Kolumbien
Berichte der Niederlassungen                                                                                                                                                                                                                           18   Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Niederlassung München . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 18
Alicia Tödte - Kunstausstellung „Impressionen aus meiner
Heimat“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18                                                                                                                          Kunst und Literatur aus Kolumbien                                                                                                                                         43
Alicia Tödte – Exposición de arte „Impressiones de mi Tierra“  . 18                                                                                                                                                                                         Kunstkalender Arte Colombiano 2018  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Unabhängigkeitsfeier der NL München  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19                                                                                                                                                                 Grußwort der Botschafterin der Republik Kolumbien in
Niederlassung Stuttgart .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20                                                                                                           Deutschland I.E. Maria Lorena Gutiérrez  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Feier zum kolumbianischen Unabhängigkeitstag  . . . . . . . . . . . . . . . . 20                                                                                                                                                                            Calendario de Arte Colombiano 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Celebración del día de la Independencia de Colombia . . . . . . . . . . 21                                                                                                                                                                                  Palabras de la Embajadora de la República de Colombia María
Iberoamerikanische Kulturtage 2017 in Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . 22                                                                                                                                                                          Lorena Gutiérrez  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Semanas afroamericanas en Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22                                                                                                                                                                Neues aus Peter Schultze-Krafts literarischer Werkstatt  . . . . . . . . 46
Kolumbientag 2017 im Stuttgarter Linden-Museum . . . . . . . . . . . . . 22                                                                                                                                                                                 Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen von unseren
Día Colombiano 2017 en el Linden Museum en Stuttgart . . . . . . . 24                                                                                                                                                                                       Mitgliedern/Historias, anécdotas y memorias de
Wer singt, erzählt - wer tanzt, überlebt –                                                                                                                                                                                                                  nuestros socios  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Lesung im Literaturhaus Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Freundeskreis Karlsruhe  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26
Der Freundeskreis Karlsruhe stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26                                                                                                                                                                  DKF Intern                                                                                                                                                                49
El equipo de Karlsruhe se presenta  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27                                                                                                                                                          El DKF le da la bienvenida al nuevo miembro:
                                                                                                                                                                                                                                                            Wir heißen als neues Mitglied herzlich willkommen  . . . . . . . . . . . . . 49
                                                                                                                                                                                                                                                            Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

                                                                                                                                                                                                                                                            Impressum                                                                                                                                                                 50

                                                                             2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    51

            Kolumbien
                 aktuell
            Heft 104 · Dezember 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                 Esther Fleisacher
                                                                                                                                                                                                                                                                 In einer Kirche hast du nichts verloren
                                                                                                                                                                                                                                                                 Erzählungen aus Kolumbien
                                                                                                                                                                                                                                                                 Aus dem Spanischen von Peter Schultze-Kraft und Peter Stamm
                                                                                                                                                                                                                                                                 144 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen, 19,80 €
                                                                                                                                                                                                                                                                 Edition 8, Zürich        ISBN 978-3-85990-317-3

                                                                                                                                                                                                                                                                 Aus Kolumbien, einem Land, das für seine lange Geschichte der Gewalt bekannt
                                                                                                                                                                                                                                                                 ist und das uns üppige, ja, monumentale Romane geschenkt hat, kommen diese
                                                                                                                                                                                                                                                                 zarten, filigranartigen Kurzgeschichten zu uns. Esther Fleisachers Themen sind
                                                                                                                                                                                                                                                                 nicht spektakulär, aber tiefgründig, auch deshalb, weil die Autorin, von Beruf
                                                                                                                                                                                                                                                                 Psychoanalytikerin, etwas von der menschlichen Seele versteht. Viele Geschichten
                                                                                                                                                                                                                                                                 handeln von einem Drama in der Familie, das Außenstehenden verschlossen sein
                                                                                                                                                                                                                                                                 mag, für die Beteiligten aber von elementarer Bedeutung ist: das verzweifelte
                                                                                                                                                                                                                                                                 Bemühen einer Mutter, ihren an einem fernen Ort begrabenen Sohn zu sich zu
                                                                                                                                                                                                                                                                 holen; die Schwierigkeiten einer nicht-jüdischen Ehefrau, in der sich abkapselnden
                                                                                                                                                                                                                                                                 jüdischen Gesellschaft heimisch zu werden; die verpasste Versöhnung mit einer
                                                                                                                                                                                                                                                                 alten Schulfreundin; die Anziehungskraft von Kirchen auf ein jugendliches
                                                                                                                                                                                                                                                                 Liebespaar; die Frage nach der Authentizität, die im Zusammenhang mit den
                                                                                                                                                                                                                                                                 grauen Haaren einer mittelalterlichen Frau und einem falschen Muttermal auf der
                                                                                                                                                                                                                                                                 Stirn gestellt wird. Mit zwei reizvollen Erzählungen („Kirchen besuchen“,
                                                                                                                                                                                                                                                                 „Mangos vom Camposanto“) gelingt es der Autorin, eine Brücke zwischen
                                                                                                                                                                                                                                                                 verschiedenen Religionen zu schlagen.

                                                                                 Spendenaufruf für Kunstkalender
                                                                                 Auch in diesem Jahr möchten wir wieder                 wird, dass der Spendenbetrag (bitte Höhe                Bitte richten Sie das Schreiben an:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Beca Konder-Stiftung
                                                                                 das soziale Engagement des DKF unter-                  angeben) auf das Konto des DKF                          Gerald Gaßmann                                                                                                                       Fundación Beca-Konder, Alemania
                                                                                 stützen. Wir haben 20 Kunstkalender „Arte                                                                      Anwaltskanzlei Gaßmann & Seidel                                                                                                      Tel: 0711- 47 54 46 Fax: 03221 - 1373074
                                                                                 Colombiano 2018“ für das Patenschafts-                 IBAN: DE13 3606 0295 0020 2400 16                       Marienstr. 17, 70178 Stuttgart                                                                                                       E-Mail: Karl.Kaestle@arcor.de
                                                                                 projekt des DKF „Kinder von Albán“ zur                 BIC: GENODED1BBE                                                                                                                                                                             Homepage:          www.beca-konder-stiftung.de
                                                                                 Verfügung gestellt. Gegen Zahlung eines                Bank im Bistum Essen eG                                 oder per E-Mail an:                                                                                                                  „Bank im Bistum Essen eG.“
                                                                                 Betrags von mindestens 40,– € (das sind                überwiesen wurde.                                       g.gassmann@gassmann-seidel.de.                                                                                                       BLZ 360 602 95,
                                                                                 nicht annähernd die Herstellungs- zzgl.                                                                                                                                                                                                             Konto - Nr. 3013 2017
                                                                                 Versandkosten) auf das Spendenkonto                                                                               Also bitte gleich bestellen, bevor die                                                                                            BIC      GENODED1BBE
                                                                                 des DKF wird der Kalender dem Besteller                                                                        20 Kalender weg sind! Natürlich freuen                                                                                               IBAN     DE54 3606 0295 0030 1320 17
                                                                                 kurzfristig zugeschickt. Dazu genügt ein                                                                       sich die „Niños“ auch über jede darüber-
                                                                                 Brief oder eine E-Mail, in der versichert                                                                      hinausgehende Spende.
                                                                                                                                                                                                Gerald Gaßmann
                                                                                                                                                                                                                                                                         Leider können wir künftig nicht mehr so viele glückliche Jugendliche auf den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Abschlussfeiern zeigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                             Die Beca Konder Stiftung kann nur noch wenige Stipendien finanzieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Grund ist die Niedrigzinspolitik.
                                                                                 Titelfoto: El Alumbrado Navideño de Medellín, Foto von Immanuel Schulz. Informationen zum Titelbild siehe Seite 4. Informaciones sobre la portada véase página 4.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ihre Spende über € 200,00 sichert jeweils einen weiteren Ausbildungsplatz!
                                                                                 U2: Spendenaufruf für Kunstkalender
          Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V.               U3: Anzeigen
                   Berlin · Hamburg · Rheinland-Ruhr · München · Stuttgart       U4: Nuestra Senora de Monserrate en el Santuario de Monserrate, Bogotá, Foto von Dr. Bernd Zucht. Informationen zur Rückseite siehe Seite 4. Informaciones sobre la
                                                                                        contraportada véase página 5.
               Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán
                                    Bogotá · Barranquilla                        Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017                                                                                                                                                                                                                            Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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4   Informationen zum Titelbild und Rückseite

    Informationen zum Titelbild und Rückseite /
    Informaciones sobre la portada y contraportada
    Anmerkung der Redaktion:                        Wir entsprechen gern diesem Wunsch
    Das Titelbild von „Kolumbien aktuell“        mit dem nachfolgenden Beitrag über die
    Nr. 103 hat viel Anklang gefunden und        „Geschichte hinter dem Bild“:
    einige Leser hätten gerne mehr über das
    Gemälde von Juanita Cárdenas gewusst.

    Das Korbflechten in Guacamayas (Kolumbien)

    Dieses Kunsthandgewerbe wird be-             kleid der guacamayas, der zu den Aras ge-
    reits seit Generationen in dem Dorf          hörenden Papageien.
    Guacamayas im Nordosten Kolumbiens              Die bunten Körbe, Schalen und
    ausgeübt. Es ist Gemeinschaftsarbeit der     anderen Dinge werden in Spiraltechnik
    ganzen Familie, bei der jedes Familienmit-   aus Stroh von Palmenblättern und ein-
    glied eine wichtige Rolle im Herstellungs-   gefärbtem Garn aus Fasern der Blätter
    prozess spielt. Ursprünglich fanden die      einer Agaven-Art (fique) geflochten. Die
    kunstgewerblichen Erzeugnisse Ver-           Fasern müssen geschnitten, gewaschen,
    wendung in Ritualen und Zeremonien.          getrocknet, ausgehöhlt, eingefärbt und
    Heutzutage werden vielfältige Objekte wie    gesponnen werden, bevor sie weiterver-
    Körbe, Schalen, Teller, Schmuck und vieles   arbeitet werden können.
    mehr hergestellt. Jedes dieser Produkte         Diese Art der Korbflechterei ist
    ist ein Unikat. Das Besondere an diesen      eines der Gewerbe, von denen die Dorf-         gemeinschaft, das von den Farben der
    kunsthandwerklichen Erzeugnissen sind        gemeinschaft lebt. Im Dorf Guacamayas          Ara-Vögel lebt.“
    die Feinheit des Flechtwerks und die kon-    sind es die Frauen, die die Weitergabe            Das Ölbild von Juanita Cárdenas auf
    trastreichen Farben der Ornamente bzw.       dieser kunsthandwerklichen Tradition von       Leinwand im Format 50 x 70 cm stellt eine
    geometrischen Muster. Diese Farben           Generation zu Generation gewährleisten.        Korbflechterin aus dem Dorf Guacamayas
    symbolisieren das farbenprächtige Feder-     „Im Flechtwerk steckt das kulturelle           dar.
                                                 Erbe der Kunsthandwerker einer Dorf-           Juanita Cárdenas - NDL Stuttgart

    Titelbild KA 104 – El Alumbrado Navideño de Medellín

    Die Weihnachtsbeleuchtung in Medellín,          Aufgrund seiner Attraktivität für           liches Weihnachten freuen. Trotzdem
    bekannt als „ El Alumbrado Navideño de       Touristen ist die Veranstaltung jedes Jahr     finde ich, mit El Alumbrado ist ein Ort des
    Medellín“, gibt es schon seit den 90er in    größer geworden. Als ich im Jahr 2013          weihnachtlichen Miteinanders und des Zu-
    Medellín. Abermillionen von Weihnachts-      dabei sein durfte, war ich überwältigt - ei-   sammenkommens geschaffen worden.
    lichtern werden dafür aufgehängt und         nerseits von der Lichterflut aber anderer-         Auftakt der Beleuchtung war traditionell
    Lichtshows installiert. Ursprünglich um      seits auch von den Menschenmassen,             am 7. Dezember, dem Dia de Las Velas.
    und am Rio Medellín und in der Avenida de    die sich an den Lichtern erfreuten. Dabei      In den letzten Jahren hat die Beleuchtung
    La Playas erstreckt sich die Beleuchtung     muss man sagen, dass die Weihnachts-           jedoch schon früher begonnen, um der Zu-
    mittlerweile noch auf viele weitere Orte     beleuchtung Medellíns jedoch nichts für        nahme des Tourismus Rechnung zu tragen.
    Medellíns.                                   Menschen ist, die sich auf ein besinn-         Immanuel Schulz

    Bild Rückseite KA 104: La Morenita des Santuario de Monserrate in Bogotá

    Am südöstlichen Rand der kolumbia-           Fahne Kolumbiens, auf der anderen von          (Erd-)Kugel in der Hand, während das Kind
    nischen Hauptstadt Bogotá erhebt sich der    der Fahne Kataloniens eingesäumt war. Die      die rechte Hand segnend erhebt und in
    3.152 Meter hohe Cerro de Monserrate.        Marienfigur wurde wegen des Glaubens,          der linken einen Kiefernzapfen hält. Bei
    Mit dem südlicher gelegenen Berg             den Don Pedro Solís in sie setzte, von ihm     der Kleidung springen geometrische rote
    Guadalupe prägt er das Panorama der          persönlich von Spanien nach Neu Granada        Muster ins Auge und die Goldtöne der
    Hauptstadt. Von der Savanne aus nahezu       gebracht. Von diesem ersten Bildnis sind       dekorativen Zeichen, die mit der dunklen
    überall zu sehen, ist er mit der malerisch   nur wenige Fakten bekannt, doch weiß           Haut kontrastieren. Sie sind wohl das Er-
    weiß getünchten Kirche des Santuario de      man, dass die Nachbildung eine vielfarbig      gebnis der Oxidation des in den Pigmenten
    Monserrate das Wahrzeichen von Bogotá.       bemalte Holzfigur war, welche die gleiche      bzw. Farben verwendeten Bleis und des
    Die im 17. Jahrhundert gegründete Kapelle    romanische Gestaltung aufwies wie das          sich im Lauf der Zeit auf Gesicht und
    erhielt ihren Namen „Nuestra Señora          Original. Die Figur war vergoldet bis auf      Händen verändernden Firnis, wie man es
    de Monserrat“ zu Ehren des Klosters          das schwarze Gesicht und die schwarzen         auch bei der Jungfrau von Monserrat in
    Monserrat bei Barcelona in Spanien.          Hände von Maria und dem Kind, was ihr          Spanien beobachten kann.
       Seit 1640 beherbergte die Kapelle eine    den volkstümlichen Beinamen La Morenita           Im Jahr 1656 beauftragte der Mönch
    der „Virgen de Monserrat“ ganz ähnliche      einbrachte. Die Jungfrau Maria trägt auf       Bernardino de Rojas den Bildhauer Pedro
    Nachbildung, die an einer Seite von der      ihren Knien das Jesuskind und hält eine        de Lugo y Albarracín aus Bogotá, ein

    Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Kolumbien aktuell - Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán ...
Grußwort des Vorstands   5

hölzernes Kruzifix und einen geschnitzten     durch die Geißelung gestürzten und ans            Die Originalskulptur der „Morenita“
„Gefallenen     Christus“    anzufertigen.    Kreuz geschlagenen Christus überging.          verschwand 1950 unter ungeklärten Um-
Anfangs befanden sich beide Skulpturen           Die steigende Zahl der Pilger und die       ständen und wurde 1996 ersetzt durch
zur Anbetung Christi in einer eigenen         Schäden am ursprünglichen Bauwerk              eine Schenkung des Klosters Monserrat,
Kapelle seitlich der Kirche. Die Figur des    durch das Erdbeben von 1917 machten es         die der ursprünglichen Figur nachgebildet
„Gefallenen Christus“ wurde jedoch mit        nötig, eine neue Kirche zu errichten. Dank     wurde. Sie befindet sich heute in einem
der Zeit immer wichtiger, bis schließlich     der Pilger, die den „gestürzten Jesus“ be-     Seitenaltar der Kirche.
das Kirchen-Patronat von der „Virgen          suchten und jeweils mindestens einen           Bernd Zucht, Stuttgart
Morena de Monserrat“ auf das Bildnis des      Ziegelstein mitbrachten, konnte der Bau
                                              1925 vollendet werden.

Contraportada KA 104: La Morenita del Santuario de Monserrate, Bogotá

Al lado sureste de la capital colombiana      de la figura original. Con excepción de la     locadas en una capilla destinada a la ado-
Bogotá, se estrecha el Cerro de Monserra-     cara y de las manos de María y del Niño,       ración del Santo Cristo, construida al lado
te de 3.152 metros de altitud. Junto con      la imagen es dorada. Las carnaciones son       de la ermita. Sin embargo, la imagen del
el Cerro de Guadalupe marca el panorama       de color negro, lo que le ha dado el ape-      Señor Caído ganó más importancia con el
de la ciudad. Sobre la cima se encuentra      lativo popular de La Morenita. La Virgen       tiempo y finalmente terminó reemplazan-
ubicado el pitoresco, blanqueado Santua-      carga en sus piernas al Niño Jesús y en        do a la Virgen Morena de Monserrate en el
rio de Monserrate. Visible desde casi toda    su mano sostiene un globo; el Niño, tie-       patronazgo de la ermita.
la sabana, es el monumento característico     ne la mano derecha levantada en señal de           El creciente número de peregrinos y los
de la ciudad. Fundado en el siglo XVII. el    bendición y en la izquierda sostiene una       daños ocurridos en la construcción origi-
santuario recibió su nombre en honor de       piña. En los vestidos resaltan los motivos     nal a causa del terremoto de 1917, obliga-
„Nuestra Señora de Monserrat“, un claus-      geométricos rojos y los tonos dorados de       ron a construir una nueva iglesia que fue
tro cerca de Barcelona, España.               las figuras decorativas que contrastan con     terminada en 1925, gracias a la ayuda de
    El santuario acogió, desde 1640, una      el tono castaño de las pieles, parece ser      los peregrinos, quienes subían al cerro a
réplica parecida a la „Virgen de Monse-       dado por la oxidación del plomo usado en       visitar al Señor Caído de Monserrate car-
rrat“, flanqueada por las banderas de         los pigmentos respectivamente colores y        gando por lo menos un ladrillo.
Colombia y de Cataluña. La imagen de          la transformación del barniz de su cara y          La figura original de la Morenita desa-
la Virgen llegó a Nueva Granada, gracias      de sus manos a causa del paso del tiempo,      pareció en 1950 en circunstancias desco-
a la fe que por ella sintió don Solís y Va-   si bien se ve en la Virgen de Monserrat en     nocidas y fue repuesta en 1996 por una
lenzuela quien, al parecer, llevó perso-      España.                                        donación del Monasterio de Montserrat,
nalmente la talla desde España. De esta           Hacia el año 1656 el padre Bernardino      similar al original. La figura se encuentra
primera imagen pocos datos se conocen,        de Rojas encargó las tallas de un Cristo       hoy en día en un altar lateral de la iglesia.
se intuye que la réplica era una talla en     Crucificado y de un Señor Caído al escultor    Bernd Zucht, Stuttgart
madera policromada, de formas alarga-         santafereño Pedro de Lugo y Albarracín.
das, que imitaba los rasgos románicos         En un principio estas esculturas fueron co-

Grußwort des Vorstands
Liebe Mitglieder des DKF e.V.,                des friedlichen Zusammenlebens immer
liebe Freundinnen und Freunde Kolum­          wieder Schwierigkeiten auftreten.
biens!                                            Die Redaktion von KA erhält des-
Einen bekannten Werbespruch ab-               halb immer wieder Angebote etwa von
wandelnd, lege ich Ihnen ans Herz: Lesen      Menschenrechtsorganisationen,         auch
Sie auch die neue Ausgabe von „Kolumbien      über Gewaltakte oder Eingliederungs-
aktuell“ mit vielen hochinteressanten Be-     probleme ehemaliger Guerilla-Kämpfer zu
richten, weil auch dadurch die Freund-        berichten, die es nach wie vor in abge-
schaft zwischen Deutschland und               legenen Gebieten gibt. Wir haben uns aber
Kolumbien gestärkt wird. Lesen, was uns       entschieden, solche Berichte, die sehr
stark macht! Die Redaktion hat wieder         tief ins politische Geschehen eingreifen,
eine hervorragende Arbeit geleistet!          nicht zu veröffentlichen. Dazu sind die all-
   Gerade in diesen Zeiten, in denen es       gemeinen Medien da.
in Kolumbien angesichts des Friedens-             Es lohnt sich, immer mal wieder in         Prof. Dr. Hans Bloss
prozesses noch viele offene Fragen gibt,      unsere Satzung zu schauen. Die Haupt-
ist es wichtig, dass unsere kolumbia-         aufgaben unseres DKF liegen darin, die
nischen Freunde wissen, dass wir an ihrer     freundschaftlichen Beziehungen zwischen        bürger bei der Integration in Deutschland
Seite stehen. Eifrige Nutzer der Medien       Kolumbien und Deutschland zu stärken,          zu unterstützen, in Kolumbien bei Bildung,
erhalten fast täglich Nachrichten, dass der   soziale und karitative Projekte zu fördern,    Ausbildung und Katastrophen zu helfen.
Friedensprozess in Kolumbien zwar zügig       die Beziehungen in Kunst und Wissen-           Und natürlich unter den Mitgliedern per-
vorangeht, dass aber bei der Umsetzung        schaft zu vertiefen, kolumbianische Staats-

                                                                                              Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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6   Worte der Redaktion

    sönliche Freundschaften zu pflegen und        wichtig, dass wir neben persönlichen Mit-    damit unser DKF weiterhin seinen Zielen
    fröhliche Feste zu feiern!                    gliedschaften auch mehr Firmen als Mit-      und Aufgaben gerecht werden kann!
       Für alle diese Aufgaben brauchen wir       glieder gewinnen. Tragen Sie mit dazu bei,   Ihr Prof. Dr. Hans A. Bloss
    aber finanzielle Mittel. Deshalb ist es                                                    Präsident des DKF e.V.

    Worte der Redaktion
    Die ersten Wochen nach Erscheinen der         Cancillería de Colombia. Hierdurch er-
    Ausgabe Nr. 103 war es sehr ruhig, und        öffnen sich neue Möglichkeiten für das
    wir dachten schon, nicht genug „Material“     soziale Engagement.
    für dieses vor Ihnen liegende Heft zu be-         Dankenswerterweise stehen unsere
    kommen. Doch die Zuversicht überwog, da       Mitglieder der Redaktion ideenreich
    wir ahnten, dass noch einiges zu erwarten     zur Seite, wenn es um die Attraktivität
    sei: Kulturreise ins Erzgebirge, Events in    unserer Zeitschrift geht. So hat zum
    Stuttgart, München, Weimar etc.               Beispiel Bernd Zucht angeregt, in den
       Ja, und dann überschlugen sich die Er-     Heften ergänzende Informationen zu den
    eignisse! Zwischenzeitlich erhielten wir      Titelbildern abzudrucken, denn es gibt
    so viele Beiträge, dass es schwer fällt,      sicherlich etliche Leserinnen und Leser,
    die Vorgabe von 40 Seiten pro Heft ein-       die mehr darüber wissen möchten. Gern
    zuhalten.                                     greift die Redaktion diesen Gedanken auf.
       Erfreulich ist auch die Entwicklung        Im Heft finden Sie Wissenswertes zu den      Volker Sturm
    der Zusammenarbeit mit CIRCA, unserer         Titelbildern dieser Ausgabe (KA 104) und
    Schwesterorganisation in Kolumbien.           gewissermaßen „rückblickend“ zum Titel-
    Seit 2016 bekommt Guillermo Vollert die       foto von „Kolumbien aktuell“ 103.
    digitalisierte druckfertige Vorlage unserer       Die Redaktion wünscht Ihnen viel
    Zeitschrift. Diese wird dann in Bogotá        Freude beim Lesen dieser Ausgabe sowie
    ausgedruckt und verteilt, nicht nur an die    allen Leserinnen und Lesern eine besinn-
    CIRCA-Mitglieder, Botschaft, Honorar-         liche Adventszeit, frohe Weihnachtstage
    konsule, IHK und Kirchen, sondern auch        und ein gesundes Neues Jahr!
    an staatliche Institutionen wie etwa die

    Palabras de la redacción
    Las primeras semanas después de la publi-     tra organización hermana en Colombia.
    cación del ejemplar No. 103 fue un tiempo     Desde 2016 recibe Guillermo Rubio un         Dr. Reinhard Kaufmann
    demasiado tranquilo y nosotros creíamos       ejemplar digitalizado de nuestra revista.
    que no tendríamos suficiente „Material“       Esta se imprime en Bogotá y se reparte
    para el ejemplar que ustedes tienen ahora     no solo entre los socios de CIRCA, Emba-     así, en este ejemplar (KA 104) encontra-
    en sus manos. Pero en el fondo no perdía-     jada, Consulados Honorarios, Cámara de       rán información interesante sobre su por-
    mos la esperanza porque sospechábamos         Comercio e iglesias sino también a insti-    tada y en cierto modo como retrospectiva
    que algo nos llegaría: el reporte sobre el    tuciones del estado como la Cancillería de   sobre la portada del „Kolumbien aktuell“
    viaje cultural a los Montes Metalíferos e     Colombia. De esta forma se abren nuevas      No. 103.
    informaciones sobre los eventos en Stutt-     posibilidades para el compromiso social.         La redacción les desea mucho placer
    gart, München, Weimar etc.                        Afortunadamente nuestros socios coo-     leyendo este ejemplar y a todas las lecto-
        Y de pronto se precipitaron los acon-     peran con la redacción con ideas para ha-    ras y lectores un lindo tiempo de Adviento,
    tecimientos! Entretanto recibimos tantos      cer nuestra revista aún más atractiva. Por   felices días Navideños y un Año Nuevo lle-
    artículos que es muy difícil cumplir con el   ejemplo Bernd Zucht sugirió dar algunas      no de salud y éxito!
    reglamento de solo publicar 40 hojas por      informaciones sobre las fotos de la porta-   Traducción: Nelly Bruns, DKF-NL Hamburg
    revista.                                      da ya que seguramente muchas lectoras
        Muy satisfactorio es también el desa-     y lectores quieren saber algo al respecto.
    rrollo de la cooperación con CIRCA, nues-     Con gusto aceptamos esta sugerencia. Y

    Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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Aus dem DKF     7

Aus dem DKF

                                      Achtung! Bitte Vormerken
                                      DKF Hauptversammlung
                                                2018
                                              in Erfurt
                                         vom Do. 31.05. (Fronleichnam)
                                               bis So. 03.06.2018
                                           inklusiv Kinderprogramm

Vorstellung neue Vorstandsmitglieder
Nachfolgend stellen sich die auf der HV
2017 in Karlsruhe gewählten neuen Vor-
standsmitglieder vor:

Kurzbiografie Luis Carlos Reyes

Ich, Luis Carlos Reyes, wurde in der kleinen      Meine Liebe für Kolumbien und
kolumbianischen Stadt Neiva geboren und        Deutschland hat mich 2009 zum DKF
lebe in Obersulm, einem heimeligen, von        geführt, in dem ich mich gemeinsam mit
Weinbergen umgebenen Dorf in Baden-            den Kollegen des Vorstandes und allen
Württemberg.                                   seinen Mitgliedern bemühe, die freund-
   Vor 18 Jahren hat mich Deutschland          schaftlichen Bande zwischen unseren
gastlich aufgenommen und mir sowohl            beiden Ländern zu pflegen und enger zu
einen Beruf als auch eine Familie beschert:    knüpfen.
ich bin Önologe und verheiratet mit einer         Kolumbien, die Wiege meines Lebens,
paisa, mit der ich zwei Kinder habe, beide     bleibt das Land meiner Wurzeln, meiner
große Liebhaber sowohl von Maultaschen         Kindheit und geliebte Heimat; Deutsch-
als auch von arepas.                           land wurde mein Zuhause, die Mutter, die
                                               mich liebevoll adoptiert hat.

Luis Carlos Reyes - datos biográficos

Me llamo Luis Carlos Reyes, nací en Co-        milia. Soy Enólogo y estoy casado con una    miembros por conservar y estrechar los
lombia en una pequeña ciudad llama-            paisa, con ella tengo dos hijos amantes de   lazos que unen nuestros países.
da Neiva. Vivo en Obersulm, un pueblo          las Maultaschen y de las arepas.                Colombia es para mí, la cuna de mi
acogedor y rodeado de viñedos en Ba-               Mi amor por Colombia y Alemania me       vida, mis raíces, mi niñez, la tierra querida;
den-Württemberg.                               llevó a unirme al DKF en el año 2009, des-      Alemania es mi casa, la madre que me
   Alemania me acogió hace 18 años brin-       de allí me esfuerzo con todos mis com-       adoptó con amor.
dandome una profesión asi mismo una fa-        pañeros de la junta directiva y todos sus

                                                                                             Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Kolumbien aktuell - Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán ...
8   Aus dem DKF

    Kurzbiografie Estephania Sánchez-Méndez

    Als Deutsch-Kolumbianerin lebe ich,          ihre eigenen Tänze, Trachten und
    Estephania Sánchez-Méndez, seit meiner       Bräuche hat. Aus vielen Gesprächen mit
    Kindheit in Deutschland. Hier habe ich       Familienmitgliedern und kolumbianischen
    neben einem BWL-Bachelor in Interna-         Freunden weiß ich, dass viele in Deutsch-
    tionalem Management auch ein VWL-            land lebende Kolumbianer diese kulturelle
    Masterstudium erfolgreich absolviert.        Vielfalt vermissen. Aber ich bin auch davon
    Derzeit arbeite ich im Projektmanagement     überzeugt, dass die Deutschen die Kultur
    für die Hausbank eines großen Automobil-     Kolumbiens besser und genauer kennen
    herstellers.                                 lernen sollten. Deshalb bin ich dem DKF
        Die Verbindung mit Kolumbien habe ich    beigetreten, um allen an Kolumbien in-
    nie verloren, denn regelmäßige Besuche       teressierten Menschen jenen Kulturaus-
    haben meine Leidenschaft für die Kultur      tausch zu ermöglichen. Außerdem halte
    dieses wunderschönen Landes nicht nur        ich es für wichtig, die sozialen Projekte
    erhalten, sondern sogar gesteigert, ins-     des DKF auch zukünftig zu unterstützen.
    besondere weil jede Region Kolumbiens

    Kurzbiografie Juanita Cárdenas Kling

    Ich bin in Bogotá, Kolumbien geboren,        liegt mir das soziale Engagement sehr
    wohne seit 15 Jahren in Stuttgart und        am Herzen - was ich im DKF voll ausüben
    arbeite als Architektin in Schwäbisch        kann. Als Leiterin der DKF-Niederlassung
    Gmünd. Mit Deutschland bin ich stets         Stuttgart und Mitglied im Vorstand des
    verbunden gewesen, denn meine Familie        Círculo Latino habe ich die Möglichkeit,
    mütterlicherseits stammt aus Pforzheim.      durch die Vereinsarbeit etwas Positives für
    Nach dem Abitur an der Deutschen Schule      andere Menschen zu tun: der Verein bringt
    in Bogotá und einigen Semestern an der       die Menschen zusammen und gibt ihnen
    Uni in Bogotá beschloss ich, das Architek-   die Möglichkeit, ihre Kultur weit weg vom
    turstudium in Stuttgart fortzusetzen und     Heimatland zu pflegen und zu genießen
    abzuschließen. Eigentlich - so sagte ich     sowie weitere Personen kennen zu lernen.
    meiner Familie - würde ich nur für ein       Gleichzeitig ist diese Arbeit eine Art Bot-
    Auslandsjahr nach Deutschland gehen;         schaft - in diesem Fall von Kolumbien oder
    mittlerweile dauert das schon 15 Jahre!      Lateinamerika - denn durch die kulturellen         Meine - knappe - Freizeit verbringe ich
       Trotzdem bin ich immer mit Kolumbien      Veranstaltungen wird den Deutschen und          mit vielerlei gestalterischen Projekten:
    in enger Verbindung geblieben. Für mich      den in Deutschland Lebenden eine andere         meine Leidenschaft sind die Handarbeiten,
    sind beide Länder meine Heimat: das eine     Kultur gezeigt. Das alles wird abgerundet       das Malen und Gestalten (Grafikdesign).
    kann nicht ohne das andere existieren.       mit den sozialen Projekten in Kolumbien,        Außerdem genieße ich sehr die Natur, das
    Um diese Verbindung alltäglich zu leben,     die durch den Erlös der zahlreichen Ver-        Radfahren und Wandern.
    bin ich dem Deutsch-Kolumbianischen          anstaltungen ermöglicht werden.
    Freundeskreis beigetreten. Außerdem

    DKF-Exkursion ins Erzgebirge
    von Dienstag, dem 12. bis Samstag, dem 16. September 2017

    Dies war nun schon die 10. Exkursion,        gebirges und den die Region prägenden           Orgelbauer der Barockzeit; von insgesamt
    die Dr.  Reinhard Kaufmann kompetent         Bergbau sowie die Landesgeschichte zu           50 Silbermann-Orgeln sind 31 erhalten);
    und liebevoll für uns Kolumbianer und        informieren. Insbesondere hat er uns am         Barbara Uthmann (die bedeutendste Un-
    Deutsche vorbereitet und organisiert –       Beispiel markanter Persönlichkeiten der         ternehmerin des Erzgebirges – eine außer-
    und uns vor Ort zu den hervorragend aus-     Region wirtschaftliche Zusammenhänge            gewöhnliche Frau, die im 16. Jh. nach
    gewählten Sehenswürdigkeiten geführt         und die Bedeutung für ganz Deutschland          dem Niedergang des Silberbergbaus in
    hat. Sie führte ins Erzgebirge, für die      erläutert: Georgius Agricola (gilt als „Vater   größerem Stil die Heimarbeit einführte,
    meisten Teilnehmer noch eine weniger         der Mineralogie“ und Begründer der              indem sie die Armen mit Geld und Roh-
    bekannte Region Deutschlands.                modernen Geologie, des Bergbaus und             stoffen versorgte, die Vermarktung der
       Nach der freudigen Begrüßung im Hotel     Hüttenwesens); Adam Ries (gilt als „Vater       gefertigten Borten und Spitzen übernahm
    „Goldene Sonne“ in Annaberg-Buchholz         des modernen Rechnens“; der Name                und so den zweiten Aufschwung der erz-
    hat es Reinhard schon am Abend des An-       des 1559 wohl in Annaberg verstorbenen          gebirgischen Wirtschaft einleitete).
    reisestages wieder verstanden, mit einem     Rechenmeisters ist aus der Redewendung             Beim anschließenden Abendessen
    ausgezeichneten        Einführungsvortrag    „das macht nach Adam Riese“ all-                und danach haben die Teilnehmer das
    unsere Neugier auf das Exkursionsgebiet      gemein bekannt); Gottfried Silbermann           Wiedersehen gefeiert und lebhaft Neu-
    zu wecken, uns über die Geologie des Erz-    (gilt als der bedeutendste mitteldeutsche       igkeiten ausgetauscht, bei freudiger und

    Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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Aus dem DKF    9

gespannter Erwartung auf die kommenden          kirche in Sachsen. Sie hat in den letzten     neben liegende mächtige Hallenkirche St.
Tage.                                           Jahren eine wahre Touristenattraktion be-     Georgen das Stadtbild prägen. Die von uns
   Am ersten Vormittag besuchten wir die        kommen: eine weihnachtliche Bergmanns-        besuchte, 1690 bis 1699 erbaute barocke
Altstadt unseres Übernachtungsortes An­         krippe aus 32 etwa 1,20 m großen, von         Saalkirche St. Georgen verfügt über eine
naberg-Buchholz. Zunächst bestaunten            Künstlern handgeschnitzten und bemalten       außergewöhnlich reich geschnitzte Holz-
wir das Wahrzeichen der Stadt, die weithin      Holzfiguren in Kleidung und Habitus des       decke, einen prunkvoll gestalteten Chor
sichtbare St.  Annenkirche mit ihrem            19. Jahrhunderts.                             und einen zweigeschossigen Altar. Mit den
wuchtigen Turm, die größte reine Hallen-                                                      üppig verzierten Emporen und gleich zwei
kirche der Spätgotik in Sachsen. Die noch                                                     Fürstenlogen wirkt sie sehr festlich.
als katholisches Gotteshaus ab 1499 er-                                                          Beim Spaziergang durch die Altstadt mit
richtete Kirche ist ein Beispiel für die rege                                                 ihren schiefergedeckten Häusern konnten
Bautätigkeit in den durch das Silber reich                                                    wir dem in einem ehemaligen Trafo-Häus-
gewordenen erzgebirgischen Bergstädten.                                                       chen installierten Glockenspiel von 37
Die Kirche mit dem schönen Renaissance-                                                       Meißner Porzellanglocken lauschen.
portal im nördlichen Seitenschiff besticht                                                       Auf der weiteren Rückfahrt sahen
vor allem durch ihren 28 Meter hohen,                                                         wir im Vorbeifahren den 236,5 m langen
streng nach oben strebenden Innenraum,                                                        Markersbacher          Eisenbahnviadukt,
dessen Pfeiler sich in fantasievollen, ver-                                                   eine Ende des 19. Jahrhunderts gebaute
schlungenen Gewölberippen auflösen.                                                           Fischbauchträgerbrücke, wegen ihrer
Bei der sehr guten Führung wurden uns                                                         Leichtbau-Stahlkonstruktion von der
auch die ringsum die Emporenbrüstungen              In einer Nebengasse betrachteten wir      Bevölkerung recht treffend „Streichholz-
schmückenden Relieftafeln erklärt: Neben        dann noch die Porträtbüste von Adam Ries      brücke“ genannt. Einen Stopp gab es dann
Szenen der biblischen Geschichte ver-           vor seinem Haus, in dem heute das Adam-       noch bei den Scheibenberger Orgel­
körpern jeweils zehn zeitgenössisch             Ries-Museum untergebracht ist.                pfeifen, eines der bedeutenden Geotope
gekleidete Frauen und Männer alters-                Nach der Mittagspause im Rats-            in Deutschland. Was für ein imposanter
typische Charaktere. Von Seltenheitswert        keller fuhren wir in Fahrgemeinschaften       Anblick! Eine fast 300 m lange Wand aus
ist die rückseitige Bemalung eines der          nach Schneeberg, „das silberne Herz           30 m hohen, „Orgelpfeifen“ genannten,
drei großen Altäre, wo der Silberbergbau        Sachsens“. Dort besuchten wir die             kantigen Basaltsäulen. Und die Sonne kam
in seinem arbeitstechnischen Ablauf wie         markant über dem Ort thronende, im In-        noch heraus, wodurch die Wand besonders
zur Zeit der Entstehung des Bildes im Jahr      neren sehr schlichte, in ihrer Raumwirkung    schön leuchtete, nachdem uns das Wetter
1521 dargestellt ist. Interessant ist auch      mit den achteckig-konkaven Pfeilern aber      heute wahrlich nicht verwöhnt hatte. Zwar
ein im Aufgang zur Kanzel eingearbeitetes       gerade dadurch imposant wirkende Kirche       hatte sich der Regen in Grenzen gehalten,
Motiv mit einem Bergmann in gebückter,          St. Wolfgang, eine der architektonisch aus-   doch kalte stürmische Windböen hatten
kniender Haltung bei seiner sehr müh-           gereiftesten Hallenkirchen der Spätgotik.     uns des Öfteren fast vom Platz gefegt.
samen Arbeit in einem äußerst niedrigen         Sie wurde bei einem Luftangriff im April      Somit erlebten wir am Spätnachmittag
Stollen.                                        1945 zerstört und schon zu DDR-Zeiten         wirklich einen schönen Abschluss dieses
                                                bis 1976 in mehreren Phasen wiederauf-        ereignisreichen Tages.
                                                gebaut. Im Inneren der Kirche befindet
                                                sich der 1539 vollendete Schneeberger
                                                Reformationsaltar, mit seinen Flügeln und
                                                der bemalten Rückseite eines der umfang-
                                                reichsten Werke von Lucas Cranach d. Ä.
                                                und seiner Werkstatt, der 1945 vor der
                                                Vernichtung gerettet werden konnte.

                                                                                                 Am zweiten Tag ging es früh los, da wir
                                                                                              für 10 Uhr in Freiberg im Dom St.  Ma­
                                                                                              rien zu einer Führung angemeldet waren.
Gewölbe St. Annenkirche                                                                       Die Universitätsstadt mit dem Beinamen
                                                                                              „Silberstadt“ besitzt eine der weltweit äl-
    Nach einem kurzen Fußweg be-                                                              testen bergbautechnischen Hochschulen
trachteten wir auf dem weiträumigen                                                           - der Erzabbau hatte schon Ende des
Marktplatz das bronzene Denkmal der                                                           12. Jahrhunderts begonnen. Wir parkten
Barbara Uthmann, mit dem die Stadt                                                            am Untermarkt, städtebaulich dominiert
Annaberg, bis Ende des 19. Jahrhunderts                                                       vom Dom mit seinem Chor, dem ge-
ein prosperierendes Zentrum der Po-                                                           waltigen Dach und den beiden ungleichen
samenten- und Spitzenherstellung, ihren                                                       charakteristischen Türmen. Mit der
Dank bezeugt.                                      Auf dem Rückweg fuhren wir zunächst        „Goldenen Pforte“ von 1230, ein von der
    Danach besichtigten wir die kleine ab       nach Schwarzenberg, der „Perle des            Vorgängerkirche erhaltenes einzigartiges
1502 erbaute Bergkirche St.  Marien,            Erzgebirges“. Mit einem schrägen (im          Portal mit reichem Figurenschmuck und
die einzige von Bergleuten für Bergleute        Volksmund „lustigen“) Aufzug ging es in       auch mit der Kreuzigungsgruppe von
finanzierte und unterhaltene Sonder-            die Oberstadt, deren Schloss und die da-      1225 besitzt der Dom zwei bedeutende,

                                                                                               Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Kolumbien aktuell - Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán ...
10   Aus dem DKF

     hervorragend erhaltene spätromanische           Im Dom stehen zwei Silbermann-            Verfügung“ sind die meisten von uns ins
     Kunstwerke. In der dreischiffigen weiten     Orgeln: die kleine Orgel mit 800 Pfeifen     Spielzeugmuseum gegangen, wo man
     Halle erwartete uns eines der schönsten      und ihr gegenüber die in den Jahren 1710     einen tiefen Einblick in die Erfindungs-
     Beispiele der obersächsischen Spätgotik.     bis 1714 erbaute große Orgel mit 2.674       gabe der Seiffener Holzschnitzer und die
     Einzigartig sind die beiden nebeneinander    Pfeifen, ein Hauptwerk Gottfried Silber-     Gestaltung des Holzspielzeugs unserer
     stehenden Steinkanzeln: Einerseits die aus   manns und eine der wertvollsten Barock-      Ahnen bekommen hat. Andere haben die
     Sandstein gefertigte „Bergmannskanzel“       orgeln Europas. Im Rahmen der Führung        verlockenden Schaufenster entlang der
     aus dem Jahr 1638, deren Kanzeltreppe        konnten wir ihren mächtigen Klängen          Hauptstraße angesehen und das eine oder
     von einem Bergknappen in Arbeitstracht       lauschen …                                   andere Mitbringsel erstanden.
     getragen, ihr Kanzelkorb durch die Figur        Es folgte ein „zügiger“ Stadtbummel
     eines Steigers „gestützt“ wird. Und dann     durch den unter Denkmalschutz stehenden
     die frei im Raum stehende, wahrscheinlich    historischen Stadtkern, vorbei am Schloss
     zwischen 1505 und 1510 entstandene           Freudenstein zum Obermarkt und nach
     „Tulpenkanzel“: Die aus vier übereinander    Reinhards Erläuterungen das Mittagessen,
     stehenden Steinblöcken herausgear-           erneut im dortigen Ratskeller.
     beitete, wie ein Blütenkelch mit Stängeln
     aus dem Boden wachsende spätgotische
     Kanzel ist eine ganz eigenwillige und ein-
     zigartige Schöpfung.

     Goldene Pforte

                                                                                                   Am dritten Tag war unser erster Halt
                                                                                               bei der nahe Annaberg gelegenen Wehr­
                                                                                               kirche Großrückerswalde, eine der vier
                                                  Silbermann-Orgel                             spätgotischen im Erzgebirge noch er-
                                                                                               haltenen denkmalgeschützten Wehrkir-
                                                     Unser nächstes Ziel war das „Spiel-       chen, die der Aufbewahrung von Vorräten
                                                  zeugdorf“ Seiffen, welberühmt durch          und Schutz vor räuberischem Gesindel
                                                  die erzgebirgischen Schnitzereien, die       dienten. Auf ihren dicken Steinmauern
                                                  Pyramiden und Schwibbögen, Engel,            liegen die überkragenden Deckenbalken,
                                                  Räuchermännchen und Nussknacker. Zu-
                                                  nächst besichtigten wir die 1777-1779
                                                  errichtete oktogonale Dorfkirche, speziell
                                                  für die Andachten der Bergleute gebaut.
                                                  Es war ein kurzer Besuch, denn wir hatten
                                                  es gerade noch geschafft reinzukommen,
                                                  bevor sie 15.00 Uhr geschlossen wurde.
                                                  In der nachfolgenden „Zeit zur freien

         Im Chor befindet sich die kurfürst-
     liche Begräbnisstätte der Wettiner (eines
     der ältesten urkundlich nachgewiesenen
     Geschlechter des deutschen und euro-
     päischen Hochadels) mit dem mächtigen
     Grabmonument zu Ehren von Moritz von
     Sachsen, im Chorgewölbe ein gemalter
     Engelshimmel mit plastischen Köpfen.

     Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Aus dem DKF   11

auf denen der hölzerne Wehrgang mit           und Gehzeiten bis auf eine Achtelstunde            Und dann stand noch ein ausführ-
schmalen Schießscharten wohl in der Mit-      genau angegeben. Der historische Stadt-        liches „Referat“ eines Mitarbeiters
te des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. Im   kern von Marienberg ist in Anlehnung an        des Gemeindevorstands zur 1346 er-
barocken Inneren sind bemerkenswert die       die italienische Renaissance rechtwink-        richteten Wehrkirche Dörnthal an, mit
über dem Altar thronende typisch evan-        lig angelegt. Dessen Mitte bildet der ein      Erläuterungen zum schwierigen Erhalt
gelische Kanzel, die beiden umlaufenden       Hektar große quadratische Marktplatz,          einer so wertvollen, denkmalgeschützten
Emporen und die schöne Orgel. Auf einem       auf dem ein Denkmal von Heinrich dem           Kirche. Sie steht frei auf einem Hügel, der
„Pestbild“ von 1583 bewahren helle Engel      Frommen steht; er gründete 1519 Marien-        Wehrgang ist rundum geschlossen. Die
das Dorf, bewaffnete Engel in dunkler         berg nach dem ersten Silberfund. In der        Kassettendecke aus der Zeit um 1500 mit
Farbe bringen die Pest. Auf dem davor         innen ganz in Weiß und Gold gehaltenen         84 Deckenbildern, sechsblättrigen Rosen
gelegenen Friedhof sahen wir eine Be-         Kirche St. Marien von 1564, die jüngste der    und Heiligenbildern, gilt als bedeutendster
sonderheit: geschmiedete eiserne Grab-        spätgotischen, schon Architekturdetails        Teil der Ausstattung. Dörnthal ist ein ca.
kreuze mit einem Kästchen, in dem der         der Renaissance tragenden Hallenkirchen,       7 km langes Straßendorf (Waldhufendorf),
Lebenslauf des Verstorbenen aufbewahrt        sahen wir als Besonderheiten zwei lebens-      an dessen einem Ende die Kirche liegt. Da-
werden konnte.                                große geschnitzte Bergmannsfiguren             mit überhaupt alle Bewohner die Kirchen-
                                              (1678) in typischer Tracht und Ausstattung,    glocken hören und sich danach richten
                                              ebenso zwei Bergmann-Zinnfiguren (1614)        konnten, wurde auf einem mittig im Dorf
                                              als Kerzenhalter auf dem zentralen Haupt-      gelegenen Gebäude ein zusätzliches
                                              altar. Leider konnten wir wegen einer          Geläut installiert.
                                              Kommunikationspanne im Pfarrhaus nicht             Zum letzten gemeinsamen Abend trafen
                                              das berühmte „Bornkinnel“ sehen, eine          wir uns wieder im Annaberger Ratskeller.
                                              stehende geschnitzte Christkindfigur aus       Bei gutem Essen und Trinken (und Hoch-
                                              dem 16./17. Jahrhundert, typisch für das       lebenlassen eines Geburtstagskindes)
                                              westliche Erzgebirge. Das Mittagessen          ließen wir die erlebnisreich ausgefüllten,
                                              nahmen wir, wie könnte es anders sein, im      unvergesslichen (für September verhält-
                                              Ratskeller ein.                                nismäßig kalten) Tage Revue passieren.
                                                  Weiter ging es zur Wehrkirche in Ma­           Für die akribische Planung, Vor-
                                              rienberg-Lauterbach aus der Mitte des          bereitung und Organisation möchten wir
                                              14. Jahrhunderts, mit der vermutlich äl-       Dir, lieber Reinhard, von Herzen danken.
                                              testen Orgel Sachsens (1624 - 1630 ent-        Und wir freuen uns schon auf nächstes
                                              standen). Hervorzuheben sind auch der          Jahr und hoffen, dass es mit der für
                                              Flügelaltar mit geschnitzten Heiligenfiguren   September 2018 geplanten Exkursions-
                                              und Maria mit dem Jesuskind, das gut er-       reise klappen wird.
                                              haltene alte Gestühl sowie die schön struk-
                                              turierte und bemalte Kassettendecke. Der
                                              Küster führte uns über die Empore und
                                              eine halsbrecherische Treppe bis hinauf in
                                              das Wehrgeschoss bzw. zum Dachboden.

   Weiter ging die Fahrt zur Berg-
stadt Marienberg, in deren Blütezeit es
hier über 1.000 Zechen gab. Reinhard
wies uns auf ein altes Getreidemagazin
vom Anfang des 19. Jahrhunderts hin
(heute Museum), mit dessen Vorräten
die Bevölkerung bei Hungersnöten ver-
sorgt werden konnte. Dann zeigte er uns
eine der Postmeilensäulen, die während
der Regierungszeit Augusts des Starken
an allen wichtigen Post- und Handels-                                                        Bericht: Ingrid Herrmann
straßen Sachsens aufgestellt wurden. Auf                                                     Fotos von Benrd Zucht und Volker Sturm
den Meilensteinen, meist in Form eines
Obelisken, sind die Entfernungen in Meilen

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DKF Excursión a los Montes Metalíferos
del martes 12 hasta el sábado 16 de Septiembre 2017

Esta fue la décima excursión que el Dr.         queza por medio de la extracción de plata.        ciudad de Annaberg encargó en 1886, en
Reinhard Kaufmann preparó y organizó            La iglesia con el hermoso portal en estilo        su honor por el éxito de su iniciativa con
muy competente y calurosamente para             renacimiento en su nave lateral de norte          la manufactura de obras manuales en el
nosotros colombianos y alemanes El nos          salta a la vista especialmente por su inte-       siglo 16.
guió por las excelentemente escogidas           rior con sus 28 metros de altura y sus co-            Después visitamos la pequeña capilla
atracciones en la zona de los Montes Me-        lumnas que se deshacen llenas de fantasía         St. Marien construida a partir de 1502, la
talíferos - una región de Alemania que para     en el armazón de las bóvedas entrelaza-           única capilla extraordinaria en Sajonia fi-
muchos de los participantes era muy poco        das. También nos explicaron muy bien so-          nanciada y sustentada por mineros y para
conocida.                                       bre el significado de los decorativos pane-       los mineros. En los últimos años recibió
    Después del alegre saludo en el hotel       les de relieve, en la galería alta: Junto a las   una verdadera atracción turística: un pe-
„Goldene Sonne“ en Annaberg-Buchholz,           escenas bíblicas se encuentran las figuras        sebre de mineros con 32 figuras en made-
Reinhard con su excelente presentación          de 10 mujeres y hombres con vestuario             ra de ca. 1,20 m de tamaño con vestuario
en la noche de nuestra llegada, logró des-      de la época contemporánea interpretando           y características del siglo 19, talladas y
pertar nuestra curiosidad por la región de      cada una el carácter típico de acuerdo a          pintadas por artistas locales.
nuestra excursión con información sobre         su edad. Algo de un valor extraordinario              En un callejón al lado vimos el busto de
su geología caracterizada por la minería        es la pintura en la parte trasera de uno de       Adam Ries frente a su casa en la cual se
y su historia. Especialmente nos explicó        los tres grandes altares que muestra el co-       encuentra hoy el Museo Adam Ries.
basandose en las biografías de algunas          mienzo de la explotación de plata con la              Después del almuerzo en el Ratskeller
personalidades las relaciones económicas        técnica de la época del ano 1521 cuando           viajamos con autos en convoy a Schnee-
de esta región y su significado para todo       fue pintado este cuadro. También es muy           berg „El corazón de plata en Sajonia“.
Alemania: Georgius Agricola se conside-         interesante en la escalera al púlpito el mo-      Allí visitamos la destacada iglesia St.
ra como el „padre de la mineralogía“ y el       tivo con un minero agachado y de rodillas         Wolfgang la cual en su interior es muy
fundador de la geología moderna, minería        en su penoso trabajo en una de las muy            sencilla pero con sus columnas octogona-
e industria metalúrgica. Adam Ries quien        bajas y estrechas galerías.                       les y cóncavos en la nave la hace ver más
murió en 1559 en Annaberg figura como                                                             grandioso y es una de las Hallenkirchen
el „padre de la moderna calculación“, y                                                           más perfeccionadas arquitectónicamente
su nombre es muy conocido por el dicho                                                            en la época gótica tardía. En abril del 1945
„exacto según Adam Riese“. Gottfried                                                              fue destruida por un bombardeo aéreo y
Silbermann se considera como el cons-                                                             ya en los tiempos de la DDR hasta 1976
tructor más importante de órganos de la                                                           fue reconstruida en varias etapas. En el
época del barroco en Alemania; de los 50                                                          interior de la iglesia se encuentra el famoso
órganos de Silbermann todavía existen 31.                                                         altar de la reformación de Schneeberg,
Barbara Uthmann, una mujer extraordi-                                                             con sus tableros y la parte trasera pintada
naria fue la empresaria más importante de                                                         uno de las más extensas obras de Lucas
los Montes Metalíferos que en el siglo 16                                                         Cranach d.Ä. y su taller, que en 1945 pudo
después de la decadencia de la explota-                                                           ser salvada de la destrucción.
ción de plata, fomentó el trabajo manual
en gran escala: ella suministraba a los           Luego de un corto camino a pié obser-
pobres con dinero y materia prima y se          vamos en la plaza mayor el monumento
encargaba de la comercialización de los         de bronce de Barbara Uthmann que la
bordes y encajes, logrando de esta forma
un segundo incremento en la economía de
la región.
    Durante y después de la comida los
participantes festejaron el reencuentro,
intercambiaron intensamente novedades
y estaban alegres y a la expectativa por el
transcurso de los próximos días.
    En la mañana visitamos la ciudad vieja
de Annaberg-Buchholz donde estaba si-                                                                Al regreso fuimos a Schwarzenberg
tuado nuestro hotel. En primer lugar admi-                                                        „La Perla de los Montes Metalíferos“. Con
ramos el símbolo de la ciudad, la Iglesia                                                         un ascensor inclinado (llamado en lengua-
St. Annen que se divisa desde muy lejos                                                           je popular „el alegre“) subimos a la parte
con su maciza torre. Esta Hallenkirche                                                            superior de la ciudad. Su castillo y la impo-
(iglesia-sala) es la más grande de la épo-                                                        nente Hallenkirche Sto. Jorge caracterizan
ca gótica tardía en Sajonia. Construida en                                                        la silueta de la ciudad. La iglesia barroco
1499 todavía bajo el régimen católico es                                                          construida desde 1690 a 1699 tiene un
un ejemplo de la enorme actividad cons-                                                           extraordinario techo en madera tallada,
tructora de la región minera gracias a la ri-                                                     un ostentoso coro y un altar de dos pisos.

                                                                                                   Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
14   Aus dem DKF

     Con sus tribunas opulentamente decora-             Al día siguiente empezamos temprano          A continuación hicimos un „rápido“
     das y a la vez dos palcos para los príncipes   porque a las 10 de la mañana teníamos         paseo por la ciudad histórica, protegida
     la hacen ver muy festiva.                      una cita en Freiberg con un guía para ver     como patrimonio nacional, pasando por el
         Al pasear por la ciudad histórica con      la Catedral St. Marien. Esta ciudad uni-      castillo Freudenstein hasta el Obermarkt y
     sus casas viejas con tejados de pizarra,       versitaria con el nombre „La Ciudad Pla-      después de las explicaciones de Reinhard
     pudimos escuchar el repique de 37 cam-         teada“ tiene en el mundo la más antigua       almorzamos en el Ratskeller.
     panillas de porcelana Meißner instaladas       universidad técnica en minería. El comien-
     en una anterior casita trafo.                  zo de la explotación minera data desde los
         En nuestro viaje de regreso vimos al       finales del siglo 12. Nosotros parqueámos
     pasar el Markersbacher viaducto del ferro-     en Untermarkt, lugar dominado por la ca-
     carril de 236,5 metros de largo, construi-     tedral con sus tres naves, su coro, el gi-
     do a finales del siglo 19 que por su cons-     gantesco techo y sus dos características
     trucción liviana en acero es llamado por       torres desiguales. Con la famosa „Puerta
     el pueblo muy acertadamente „el puente         Dorada“ de 1230 de la iglesia anterior que
     fósforo“.                                      es un portal único decorado con nume-
                                                    rosas figuras y también con su grupo de
                                                    crucifixión de 1225 la catedral posee dos
                                                    obras de arte de mucha importancia y muy
                                                    bien conservadas de la época romana tar-      órgano de Silbermann
                                                    día. En la gran nave nos esperaba uno de
                                                    los más lindos ejemplos de la gótica tar-         Nuestra próxima etapa era la „Ciudad
                                                    día en la Alta Sajonia. Excepcional son los   de los juguetes“ Seiffen, conocida mun-
                                                    dos púlpitos en piedra adyacentes: por un     dialmente por sus trabajos tallados en ma-
                                                    lado el „Púlpito Minero“ construido en el     dera de la región, las pirámides y arcos,
                                                    año 1638 en piedra arenisca y su escalera     ángeles, los hómbrecitos fumando y los
                                                    hacia el púlpito soportado por un minero      cascanueces. Primero visitamos la iglesia
                                                    en su atuendo de trabajo, y la canasta del    octogonal, construida especialmente para
                                                    púlpito sostenida por una figura de un ca-    los mineros. Fue una visita corta, ya que
         Hicimos otra parada en los „Tubos de       pataz de minas. Y luego el „ Púlpito Tu-      nosotros llegamos solo poco antes del
     Órgano“ de Scheibenberg, uno de los            lipán“ construido probablemente entre         cierre a las tres de la tarde. Después tu-
     más importantes geotopes en Alemania.          1505 y 1510: tallado en cuatro bloques de     vimos tiempo libre, la mayoría de nosotros
     Qué vista más impresionante! Una pared         piedra como un cáliz con ramas salidas        entró al museo de los juguetes donde se
     de casi 300 metros de largo y 30 metros        del piso. Este púlpito es una creación muy    podía ver a fondo la aptitud de invento de
     de altura. Los llamados „Tubos de Órgano“      particular y única.                           los ciudadanos de Seiffen en el diseño de
     son columnas hexagonales de basalto. Y                                                       los juguetes de madera de nuestros ante-
     en ese momento el sol salió dándole a la                                                     pasados. Otros admiraron las tentadoras
     pared un brillo especial, a pesar de que en                                                  vitrinas en la calle principal y uno u otro
     el día no nos habia consentido, inclusive la                                                 compraron algún regalito.
     lluvia fue moderada pero las frías ráfagas
     de viento algunas veces casi nos hicieron
     volar del lugar. De esta forma en la tarde
     concluimos bien este día lleno de aconte-
     cimientos.

                                                        En el coro se encuentra el sepulcro de
                                                    la dinastía de los Wettiner (comprobado
                                                    por documentos, una de las alcurnias más
                                                    antiguas de la alta nobleza alemana y eu-
                                                    ropea) con un gigantesco monumento en
                                                    honor a Moritz de Sajonia. En la cúpula del
                                                    coro pintado un cielo lleno de ángeles con
                                                    sus cabezas en relieve.
                                                        La catedral tiene dos órganos de Sil-
                                                    bermann, el pequeño con 800 tubos y
                                                    enfrente el grande con 2674 tubos cons-
                                                    truido en los años de 1710 al 1714, una
                                                    de las obras más importantes de Gottfried
                                                    Silbermann y el órgano barroco más valio-
                                                    so en Europa. Aquí tuvimos la oportunidad
                                                    de escuchar su poderoso sonido.

     Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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