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Kolumbien aktuell Heft 104 · Dezember 2017 Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. Berlin · Hamburg · Rheinland-Ruhr · München · Stuttgart Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán Bogotá · Barranquilla
2 Spendenaufruf für Kunstkalender Auch in diesem Jahr möchten wir wieder wird, dass der Spendenbetrag (bitte Höhe Bitte richten Sie das Schreiben an: das soziale Engagement des DKF unter- angeben) auf das Konto des DKF Gerald Gaßmann stützen. Wir haben 20 Kunstkalender „Arte Anwaltskanzlei Gaßmann & Seidel Colombiano 2018“ für das Patenschafts- IBAN: DE13 3606 0295 0020 2400 16 Marienstr. 17, 70178 Stuttgart projekt des DKF „Kinder von Albán“ zur BIC: GENODED1BBE Verfügung gestellt. Gegen Zahlung eines Bank im Bistum Essen eG oder per E-Mail an: Betrags von mindestens 40,– € (das sind überwiesen wurde. g.gassmann@gassmann-seidel.de. nicht annähernd die Herstellungs- zzgl. Versandkosten) auf das Spendenkonto Also bitte gleich bestellen, bevor die des DKF wird der Kalender dem Besteller 20 Kalender weg sind! Natürlich freuen kurzfristig zugeschickt. Dazu genügt ein sich die „Niños“ auch über jede darüber- Brief oder eine E-Mail, in der versichert hinausgehende Spende. Gerald Gaßmann Titelfoto: El Alumbrado Navideño de Medellín, Foto von Immanuel Schulz. Informationen zum Titelbild siehe Seite 4. Informaciones sobre la portada véase página 4. U2: Spendenaufruf für Kunstkalender U3: Anzeigen U4: N uestra Senora de Monserrate en el Santuario de Monserrate, Bogotá, Foto von Dr. Bernd Zucht. Informationen zur Rückseite siehe Seite 4. Informaciones sobre la contraportada véase página 5. Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Informationen zum Titelbild und Rückseite / Informationen aus Informaciones sobre la portada y contraportada . . . . . . . . . . . . . . . . 4 und über Kolumbien 27 Grußwort des Vorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Worte der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Kolumbien-Kalender 2018 von Immanuel Schulz . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Palabras de la redacción . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Rotary International in Kolumbien und Deutschland . . . . . . . . . . . . . 29 Zwischen Euphorie und Blues - Kolumbien auf dem Lateinamerika-Tag 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Aus dem DKF 7 Informe parcial del Proyecto „Fortalecimiento pedagógico y Vorstellung neue Vorstandsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 logístico Club Deportivo Siloé Visible“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 DKF-Exkursion ins Erzgebirge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Treuhänderisches Sport-Projekt des DKF in Siloé, Cali . . . . . . . . . 34 DKF Excursión a los Montes Metalíferos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Colombianos en Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Verabschiedung der kolumbianischen Botschafterin . . . . . . . . . . . . 16 Informationen von CIRCA / Informaciones del CIRCA . . . . . . . . . . 36 La historia del Colegio Alemán de Cali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Zur Geschichte der Deutschen Schule Cali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Informationen über soziale Projekte 17 Unkontrollierte Abholzung in Kolumbien, wie erkläre ich das Beca Konder-Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 meinen Enkelinnen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Iniciativa „Miembros Destacados del CIRCA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Deutsche Kulturgeschichte in Bogotá / Kolumbien Berichte der Niederlassungen 18 Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Niederlassung München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Alicia Tödte - Kunstausstellung „Impressionen aus meiner Heimat“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Kunst und Literatur aus Kolumbien 43 Alicia Tödte – Exposición de arte „Impressiones de mi Tierra“ . 18 Kunstkalender Arte Colombiano 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Unabhängigkeitsfeier der NL München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Grußwort der Botschafterin der Republik Kolumbien in Niederlassung Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Deutschland I.E. Maria Lorena Gutiérrez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Feier zum kolumbianischen Unabhängigkeitstag . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Calendario de Arte Colombiano 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Celebración del día de la Independencia de Colombia . . . . . . . . . . 21 Palabras de la Embajadora de la República de Colombia María Iberoamerikanische Kulturtage 2017 in Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Lorena Gutiérrez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Semanas afroamericanas en Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Neues aus Peter Schultze-Krafts literarischer Werkstatt . . . . . . . . 46 Kolumbientag 2017 im Stuttgarter Linden-Museum . . . . . . . . . . . . . 22 Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen von unseren Día Colombiano 2017 en el Linden Museum en Stuttgart . . . . . . . 24 Mitgliedern/Historias, anécdotas y memorias de Wer singt, erzählt - wer tanzt, überlebt – nuestros socios . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Lesung im Literaturhaus Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Freundeskreis Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Der Freundeskreis Karlsruhe stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 DKF Intern 49 El equipo de Karlsruhe se presenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 El DKF le da la bienvenida al nuevo miembro: Wir heißen als neues Mitglied herzlich willkommen . . . . . . . . . . . . . 49 Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Impressum 50 2 51 Kolumbien aktuell Heft 104 · Dezember 2017 Esther Fleisacher In einer Kirche hast du nichts verloren Erzählungen aus Kolumbien Aus dem Spanischen von Peter Schultze-Kraft und Peter Stamm 144 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen, 19,80 € Edition 8, Zürich ISBN 978-3-85990-317-3 Aus Kolumbien, einem Land, das für seine lange Geschichte der Gewalt bekannt ist und das uns üppige, ja, monumentale Romane geschenkt hat, kommen diese zarten, filigranartigen Kurzgeschichten zu uns. Esther Fleisachers Themen sind nicht spektakulär, aber tiefgründig, auch deshalb, weil die Autorin, von Beruf Psychoanalytikerin, etwas von der menschlichen Seele versteht. Viele Geschichten handeln von einem Drama in der Familie, das Außenstehenden verschlossen sein mag, für die Beteiligten aber von elementarer Bedeutung ist: das verzweifelte Bemühen einer Mutter, ihren an einem fernen Ort begrabenen Sohn zu sich zu holen; die Schwierigkeiten einer nicht-jüdischen Ehefrau, in der sich abkapselnden jüdischen Gesellschaft heimisch zu werden; die verpasste Versöhnung mit einer alten Schulfreundin; die Anziehungskraft von Kirchen auf ein jugendliches Liebespaar; die Frage nach der Authentizität, die im Zusammenhang mit den grauen Haaren einer mittelalterlichen Frau und einem falschen Muttermal auf der Stirn gestellt wird. Mit zwei reizvollen Erzählungen („Kirchen besuchen“, „Mangos vom Camposanto“) gelingt es der Autorin, eine Brücke zwischen verschiedenen Religionen zu schlagen. Spendenaufruf für Kunstkalender Auch in diesem Jahr möchten wir wieder wird, dass der Spendenbetrag (bitte Höhe Bitte richten Sie das Schreiben an: Beca Konder-Stiftung das soziale Engagement des DKF unter- angeben) auf das Konto des DKF Gerald Gaßmann Fundación Beca-Konder, Alemania stützen. Wir haben 20 Kunstkalender „Arte Anwaltskanzlei Gaßmann & Seidel Tel: 0711- 47 54 46 Fax: 03221 - 1373074 Colombiano 2018“ für das Patenschafts- IBAN: DE13 3606 0295 0020 2400 16 Marienstr. 17, 70178 Stuttgart E-Mail: Karl.Kaestle@arcor.de projekt des DKF „Kinder von Albán“ zur BIC: GENODED1BBE Homepage: www.beca-konder-stiftung.de Verfügung gestellt. Gegen Zahlung eines Bank im Bistum Essen eG oder per E-Mail an: „Bank im Bistum Essen eG.“ Betrags von mindestens 40,– € (das sind überwiesen wurde. g.gassmann@gassmann-seidel.de. BLZ 360 602 95, nicht annähernd die Herstellungs- zzgl. Konto - Nr. 3013 2017 Versandkosten) auf das Spendenkonto Also bitte gleich bestellen, bevor die BIC GENODED1BBE des DKF wird der Kalender dem Besteller 20 Kalender weg sind! Natürlich freuen IBAN DE54 3606 0295 0030 1320 17 kurzfristig zugeschickt. Dazu genügt ein sich die „Niños“ auch über jede darüber- Brief oder eine E-Mail, in der versichert hinausgehende Spende. Gerald Gaßmann Leider können wir künftig nicht mehr so viele glückliche Jugendliche auf den Abschlussfeiern zeigen. Die Beca Konder Stiftung kann nur noch wenige Stipendien finanzieren. Grund ist die Niedrigzinspolitik. Titelfoto: El Alumbrado Navideño de Medellín, Foto von Immanuel Schulz. Informationen zum Titelbild siehe Seite 4. Informaciones sobre la portada véase página 4. Ihre Spende über € 200,00 sichert jeweils einen weiteren Ausbildungsplatz! U2: Spendenaufruf für Kunstkalender Magazin des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e.V. U3: Anzeigen Berlin · Hamburg · Rheinland-Ruhr · München · Stuttgart U4: Nuestra Senora de Monserrate en el Santuario de Monserrate, Bogotá, Foto von Dr. Bernd Zucht. Informationen zur Rückseite siehe Seite 4. Informaciones sobre la contraportada véase página 5. Boletín del Círculo de Amistad Colombo-Alemán Bogotá · Barranquilla Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017 Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017 Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
4 Informationen zum Titelbild und Rückseite Informationen zum Titelbild und Rückseite / Informaciones sobre la portada y contraportada Anmerkung der Redaktion: Wir entsprechen gern diesem Wunsch Das Titelbild von „Kolumbien aktuell“ mit dem nachfolgenden Beitrag über die Nr. 103 hat viel Anklang gefunden und „Geschichte hinter dem Bild“: einige Leser hätten gerne mehr über das Gemälde von Juanita Cárdenas gewusst. Das Korbflechten in Guacamayas (Kolumbien) Dieses Kunsthandgewerbe wird be- kleid der guacamayas, der zu den Aras ge- reits seit Generationen in dem Dorf hörenden Papageien. Guacamayas im Nordosten Kolumbiens Die bunten Körbe, Schalen und ausgeübt. Es ist Gemeinschaftsarbeit der anderen Dinge werden in Spiraltechnik ganzen Familie, bei der jedes Familienmit- aus Stroh von Palmenblättern und ein- glied eine wichtige Rolle im Herstellungs- gefärbtem Garn aus Fasern der Blätter prozess spielt. Ursprünglich fanden die einer Agaven-Art (fique) geflochten. Die kunstgewerblichen Erzeugnisse Ver- Fasern müssen geschnitten, gewaschen, wendung in Ritualen und Zeremonien. getrocknet, ausgehöhlt, eingefärbt und Heutzutage werden vielfältige Objekte wie gesponnen werden, bevor sie weiterver- Körbe, Schalen, Teller, Schmuck und vieles arbeitet werden können. mehr hergestellt. Jedes dieser Produkte Diese Art der Korbflechterei ist ist ein Unikat. Das Besondere an diesen eines der Gewerbe, von denen die Dorf- gemeinschaft, das von den Farben der kunsthandwerklichen Erzeugnissen sind gemeinschaft lebt. Im Dorf Guacamayas Ara-Vögel lebt.“ die Feinheit des Flechtwerks und die kon- sind es die Frauen, die die Weitergabe Das Ölbild von Juanita Cárdenas auf trastreichen Farben der Ornamente bzw. dieser kunsthandwerklichen Tradition von Leinwand im Format 50 x 70 cm stellt eine geometrischen Muster. Diese Farben Generation zu Generation gewährleisten. Korbflechterin aus dem Dorf Guacamayas symbolisieren das farbenprächtige Feder- „Im Flechtwerk steckt das kulturelle dar. Erbe der Kunsthandwerker einer Dorf- Juanita Cárdenas - NDL Stuttgart Titelbild KA 104 – El Alumbrado Navideño de Medellín Die Weihnachtsbeleuchtung in Medellín, Aufgrund seiner Attraktivität für liches Weihnachten freuen. Trotzdem bekannt als „ El Alumbrado Navideño de Touristen ist die Veranstaltung jedes Jahr finde ich, mit El Alumbrado ist ein Ort des Medellín“, gibt es schon seit den 90er in größer geworden. Als ich im Jahr 2013 weihnachtlichen Miteinanders und des Zu- Medellín. Abermillionen von Weihnachts- dabei sein durfte, war ich überwältigt - ei- sammenkommens geschaffen worden. lichtern werden dafür aufgehängt und nerseits von der Lichterflut aber anderer- Auftakt der Beleuchtung war traditionell Lichtshows installiert. Ursprünglich um seits auch von den Menschenmassen, am 7. Dezember, dem Dia de Las Velas. und am Rio Medellín und in der Avenida de die sich an den Lichtern erfreuten. Dabei In den letzten Jahren hat die Beleuchtung La Playas erstreckt sich die Beleuchtung muss man sagen, dass die Weihnachts- jedoch schon früher begonnen, um der Zu- mittlerweile noch auf viele weitere Orte beleuchtung Medellíns jedoch nichts für nahme des Tourismus Rechnung zu tragen. Medellíns. Menschen ist, die sich auf ein besinn- Immanuel Schulz Bild Rückseite KA 104: La Morenita des Santuario de Monserrate in Bogotá Am südöstlichen Rand der kolumbia- Fahne Kolumbiens, auf der anderen von (Erd-)Kugel in der Hand, während das Kind nischen Hauptstadt Bogotá erhebt sich der der Fahne Kataloniens eingesäumt war. Die die rechte Hand segnend erhebt und in 3.152 Meter hohe Cerro de Monserrate. Marienfigur wurde wegen des Glaubens, der linken einen Kiefernzapfen hält. Bei Mit dem südlicher gelegenen Berg den Don Pedro Solís in sie setzte, von ihm der Kleidung springen geometrische rote Guadalupe prägt er das Panorama der persönlich von Spanien nach Neu Granada Muster ins Auge und die Goldtöne der Hauptstadt. Von der Savanne aus nahezu gebracht. Von diesem ersten Bildnis sind dekorativen Zeichen, die mit der dunklen überall zu sehen, ist er mit der malerisch nur wenige Fakten bekannt, doch weiß Haut kontrastieren. Sie sind wohl das Er- weiß getünchten Kirche des Santuario de man, dass die Nachbildung eine vielfarbig gebnis der Oxidation des in den Pigmenten Monserrate das Wahrzeichen von Bogotá. bemalte Holzfigur war, welche die gleiche bzw. Farben verwendeten Bleis und des Die im 17. Jahrhundert gegründete Kapelle romanische Gestaltung aufwies wie das sich im Lauf der Zeit auf Gesicht und erhielt ihren Namen „Nuestra Señora Original. Die Figur war vergoldet bis auf Händen verändernden Firnis, wie man es de Monserrat“ zu Ehren des Klosters das schwarze Gesicht und die schwarzen auch bei der Jungfrau von Monserrat in Monserrat bei Barcelona in Spanien. Hände von Maria und dem Kind, was ihr Spanien beobachten kann. Seit 1640 beherbergte die Kapelle eine den volkstümlichen Beinamen La Morenita Im Jahr 1656 beauftragte der Mönch der „Virgen de Monserrat“ ganz ähnliche einbrachte. Die Jungfrau Maria trägt auf Bernardino de Rojas den Bildhauer Pedro Nachbildung, die an einer Seite von der ihren Knien das Jesuskind und hält eine de Lugo y Albarracín aus Bogotá, ein Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Grußwort des Vorstands 5 hölzernes Kruzifix und einen geschnitzten durch die Geißelung gestürzten und ans Die Originalskulptur der „Morenita“ „Gefallenen Christus“ anzufertigen. Kreuz geschlagenen Christus überging. verschwand 1950 unter ungeklärten Um- Anfangs befanden sich beide Skulpturen Die steigende Zahl der Pilger und die ständen und wurde 1996 ersetzt durch zur Anbetung Christi in einer eigenen Schäden am ursprünglichen Bauwerk eine Schenkung des Klosters Monserrat, Kapelle seitlich der Kirche. Die Figur des durch das Erdbeben von 1917 machten es die der ursprünglichen Figur nachgebildet „Gefallenen Christus“ wurde jedoch mit nötig, eine neue Kirche zu errichten. Dank wurde. Sie befindet sich heute in einem der Zeit immer wichtiger, bis schließlich der Pilger, die den „gestürzten Jesus“ be- Seitenaltar der Kirche. das Kirchen-Patronat von der „Virgen suchten und jeweils mindestens einen Bernd Zucht, Stuttgart Morena de Monserrat“ auf das Bildnis des Ziegelstein mitbrachten, konnte der Bau 1925 vollendet werden. Contraportada KA 104: La Morenita del Santuario de Monserrate, Bogotá Al lado sureste de la capital colombiana de la figura original. Con excepción de la locadas en una capilla destinada a la ado- Bogotá, se estrecha el Cerro de Monserra- cara y de las manos de María y del Niño, ración del Santo Cristo, construida al lado te de 3.152 metros de altitud. Junto con la imagen es dorada. Las carnaciones son de la ermita. Sin embargo, la imagen del el Cerro de Guadalupe marca el panorama de color negro, lo que le ha dado el ape- Señor Caído ganó más importancia con el de la ciudad. Sobre la cima se encuentra lativo popular de La Morenita. La Virgen tiempo y finalmente terminó reemplazan- ubicado el pitoresco, blanqueado Santua- carga en sus piernas al Niño Jesús y en do a la Virgen Morena de Monserrate en el rio de Monserrate. Visible desde casi toda su mano sostiene un globo; el Niño, tie- patronazgo de la ermita. la sabana, es el monumento característico ne la mano derecha levantada en señal de El creciente número de peregrinos y los de la ciudad. Fundado en el siglo XVII. el bendición y en la izquierda sostiene una daños ocurridos en la construcción origi- santuario recibió su nombre en honor de piña. En los vestidos resaltan los motivos nal a causa del terremoto de 1917, obliga- „Nuestra Señora de Monserrat“, un claus- geométricos rojos y los tonos dorados de ron a construir una nueva iglesia que fue tro cerca de Barcelona, España. las figuras decorativas que contrastan con terminada en 1925, gracias a la ayuda de El santuario acogió, desde 1640, una el tono castaño de las pieles, parece ser los peregrinos, quienes subían al cerro a réplica parecida a la „Virgen de Monse- dado por la oxidación del plomo usado en visitar al Señor Caído de Monserrate car- rrat“, flanqueada por las banderas de los pigmentos respectivamente colores y gando por lo menos un ladrillo. Colombia y de Cataluña. La imagen de la transformación del barniz de su cara y La figura original de la Morenita desa- la Virgen llegó a Nueva Granada, gracias de sus manos a causa del paso del tiempo, pareció en 1950 en circunstancias desco- a la fe que por ella sintió don Solís y Va- si bien se ve en la Virgen de Monserrat en nocidas y fue repuesta en 1996 por una lenzuela quien, al parecer, llevó perso- España. donación del Monasterio de Montserrat, nalmente la talla desde España. De esta Hacia el año 1656 el padre Bernardino similar al original. La figura se encuentra primera imagen pocos datos se conocen, de Rojas encargó las tallas de un Cristo hoy en día en un altar lateral de la iglesia. se intuye que la réplica era una talla en Crucificado y de un Señor Caído al escultor Bernd Zucht, Stuttgart madera policromada, de formas alarga- santafereño Pedro de Lugo y Albarracín. das, que imitaba los rasgos románicos En un principio estas esculturas fueron co- Grußwort des Vorstands Liebe Mitglieder des DKF e.V., des friedlichen Zusammenlebens immer liebe Freundinnen und Freunde Kolum wieder Schwierigkeiten auftreten. biens! Die Redaktion von KA erhält des- Einen bekannten Werbespruch ab- halb immer wieder Angebote etwa von wandelnd, lege ich Ihnen ans Herz: Lesen Menschenrechtsorganisationen, auch Sie auch die neue Ausgabe von „Kolumbien über Gewaltakte oder Eingliederungs- aktuell“ mit vielen hochinteressanten Be- probleme ehemaliger Guerilla-Kämpfer zu richten, weil auch dadurch die Freund- berichten, die es nach wie vor in abge- schaft zwischen Deutschland und legenen Gebieten gibt. Wir haben uns aber Kolumbien gestärkt wird. Lesen, was uns entschieden, solche Berichte, die sehr stark macht! Die Redaktion hat wieder tief ins politische Geschehen eingreifen, eine hervorragende Arbeit geleistet! nicht zu veröffentlichen. Dazu sind die all- Gerade in diesen Zeiten, in denen es gemeinen Medien da. in Kolumbien angesichts des Friedens- Es lohnt sich, immer mal wieder in Prof. Dr. Hans Bloss prozesses noch viele offene Fragen gibt, unsere Satzung zu schauen. Die Haupt- ist es wichtig, dass unsere kolumbia- aufgaben unseres DKF liegen darin, die nischen Freunde wissen, dass wir an ihrer freundschaftlichen Beziehungen zwischen bürger bei der Integration in Deutschland Seite stehen. Eifrige Nutzer der Medien Kolumbien und Deutschland zu stärken, zu unterstützen, in Kolumbien bei Bildung, erhalten fast täglich Nachrichten, dass der soziale und karitative Projekte zu fördern, Ausbildung und Katastrophen zu helfen. Friedensprozess in Kolumbien zwar zügig die Beziehungen in Kunst und Wissen- Und natürlich unter den Mitgliedern per- vorangeht, dass aber bei der Umsetzung schaft zu vertiefen, kolumbianische Staats- Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
6 Worte der Redaktion sönliche Freundschaften zu pflegen und wichtig, dass wir neben persönlichen Mit- damit unser DKF weiterhin seinen Zielen fröhliche Feste zu feiern! gliedschaften auch mehr Firmen als Mit- und Aufgaben gerecht werden kann! Für alle diese Aufgaben brauchen wir glieder gewinnen. Tragen Sie mit dazu bei, Ihr Prof. Dr. Hans A. Bloss aber finanzielle Mittel. Deshalb ist es Präsident des DKF e.V. Worte der Redaktion Die ersten Wochen nach Erscheinen der Cancillería de Colombia. Hierdurch er- Ausgabe Nr. 103 war es sehr ruhig, und öffnen sich neue Möglichkeiten für das wir dachten schon, nicht genug „Material“ soziale Engagement. für dieses vor Ihnen liegende Heft zu be- Dankenswerterweise stehen unsere kommen. Doch die Zuversicht überwog, da Mitglieder der Redaktion ideenreich wir ahnten, dass noch einiges zu erwarten zur Seite, wenn es um die Attraktivität sei: Kulturreise ins Erzgebirge, Events in unserer Zeitschrift geht. So hat zum Stuttgart, München, Weimar etc. Beispiel Bernd Zucht angeregt, in den Ja, und dann überschlugen sich die Er- Heften ergänzende Informationen zu den eignisse! Zwischenzeitlich erhielten wir Titelbildern abzudrucken, denn es gibt so viele Beiträge, dass es schwer fällt, sicherlich etliche Leserinnen und Leser, die Vorgabe von 40 Seiten pro Heft ein- die mehr darüber wissen möchten. Gern zuhalten. greift die Redaktion diesen Gedanken auf. Erfreulich ist auch die Entwicklung Im Heft finden Sie Wissenswertes zu den Volker Sturm der Zusammenarbeit mit CIRCA, unserer Titelbildern dieser Ausgabe (KA 104) und Schwesterorganisation in Kolumbien. gewissermaßen „rückblickend“ zum Titel- Seit 2016 bekommt Guillermo Vollert die foto von „Kolumbien aktuell“ 103. digitalisierte druckfertige Vorlage unserer Die Redaktion wünscht Ihnen viel Zeitschrift. Diese wird dann in Bogotá Freude beim Lesen dieser Ausgabe sowie ausgedruckt und verteilt, nicht nur an die allen Leserinnen und Lesern eine besinn- CIRCA-Mitglieder, Botschaft, Honorar- liche Adventszeit, frohe Weihnachtstage konsule, IHK und Kirchen, sondern auch und ein gesundes Neues Jahr! an staatliche Institutionen wie etwa die Palabras de la redacción Las primeras semanas después de la publi- tra organización hermana en Colombia. cación del ejemplar No. 103 fue un tiempo Desde 2016 recibe Guillermo Rubio un Dr. Reinhard Kaufmann demasiado tranquilo y nosotros creíamos ejemplar digitalizado de nuestra revista. que no tendríamos suficiente „Material“ Esta se imprime en Bogotá y se reparte para el ejemplar que ustedes tienen ahora no solo entre los socios de CIRCA, Emba- así, en este ejemplar (KA 104) encontra- en sus manos. Pero en el fondo no perdía- jada, Consulados Honorarios, Cámara de rán información interesante sobre su por- mos la esperanza porque sospechábamos Comercio e iglesias sino también a insti- tada y en cierto modo como retrospectiva que algo nos llegaría: el reporte sobre el tuciones del estado como la Cancillería de sobre la portada del „Kolumbien aktuell“ viaje cultural a los Montes Metalíferos e Colombia. De esta forma se abren nuevas No. 103. informaciones sobre los eventos en Stutt- posibilidades para el compromiso social. La redacción les desea mucho placer gart, München, Weimar etc. Afortunadamente nuestros socios coo- leyendo este ejemplar y a todas las lecto- Y de pronto se precipitaron los acon- peran con la redacción con ideas para ha- ras y lectores un lindo tiempo de Adviento, tecimientos! Entretanto recibimos tantos cer nuestra revista aún más atractiva. Por felices días Navideños y un Año Nuevo lle- artículos que es muy difícil cumplir con el ejemplo Bernd Zucht sugirió dar algunas no de salud y éxito! reglamento de solo publicar 40 hojas por informaciones sobre las fotos de la porta- Traducción: Nelly Bruns, DKF-NL Hamburg revista. da ya que seguramente muchas lectoras Muy satisfactorio es también el desa- y lectores quieren saber algo al respecto. rrollo de la cooperación con CIRCA, nues- Con gusto aceptamos esta sugerencia. Y Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Aus dem DKF 7 Aus dem DKF Achtung! Bitte Vormerken DKF Hauptversammlung 2018 in Erfurt vom Do. 31.05. (Fronleichnam) bis So. 03.06.2018 inklusiv Kinderprogramm Vorstellung neue Vorstandsmitglieder Nachfolgend stellen sich die auf der HV 2017 in Karlsruhe gewählten neuen Vor- standsmitglieder vor: Kurzbiografie Luis Carlos Reyes Ich, Luis Carlos Reyes, wurde in der kleinen Meine Liebe für Kolumbien und kolumbianischen Stadt Neiva geboren und Deutschland hat mich 2009 zum DKF lebe in Obersulm, einem heimeligen, von geführt, in dem ich mich gemeinsam mit Weinbergen umgebenen Dorf in Baden- den Kollegen des Vorstandes und allen Württemberg. seinen Mitgliedern bemühe, die freund- Vor 18 Jahren hat mich Deutschland schaftlichen Bande zwischen unseren gastlich aufgenommen und mir sowohl beiden Ländern zu pflegen und enger zu einen Beruf als auch eine Familie beschert: knüpfen. ich bin Önologe und verheiratet mit einer Kolumbien, die Wiege meines Lebens, paisa, mit der ich zwei Kinder habe, beide bleibt das Land meiner Wurzeln, meiner große Liebhaber sowohl von Maultaschen Kindheit und geliebte Heimat; Deutsch- als auch von arepas. land wurde mein Zuhause, die Mutter, die mich liebevoll adoptiert hat. Luis Carlos Reyes - datos biográficos Me llamo Luis Carlos Reyes, nací en Co- milia. Soy Enólogo y estoy casado con una miembros por conservar y estrechar los lombia en una pequeña ciudad llama- paisa, con ella tengo dos hijos amantes de lazos que unen nuestros países. da Neiva. Vivo en Obersulm, un pueblo las Maultaschen y de las arepas. Colombia es para mí, la cuna de mi acogedor y rodeado de viñedos en Ba- Mi amor por Colombia y Alemania me vida, mis raíces, mi niñez, la tierra querida; den-Württemberg. llevó a unirme al DKF en el año 2009, des- Alemania es mi casa, la madre que me Alemania me acogió hace 18 años brin- de allí me esfuerzo con todos mis com- adoptó con amor. dandome una profesión asi mismo una fa- pañeros de la junta directiva y todos sus Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
8 Aus dem DKF Kurzbiografie Estephania Sánchez-Méndez Als Deutsch-Kolumbianerin lebe ich, ihre eigenen Tänze, Trachten und Estephania Sánchez-Méndez, seit meiner Bräuche hat. Aus vielen Gesprächen mit Kindheit in Deutschland. Hier habe ich Familienmitgliedern und kolumbianischen neben einem BWL-Bachelor in Interna- Freunden weiß ich, dass viele in Deutsch- tionalem Management auch ein VWL- land lebende Kolumbianer diese kulturelle Masterstudium erfolgreich absolviert. Vielfalt vermissen. Aber ich bin auch davon Derzeit arbeite ich im Projektmanagement überzeugt, dass die Deutschen die Kultur für die Hausbank eines großen Automobil- Kolumbiens besser und genauer kennen herstellers. lernen sollten. Deshalb bin ich dem DKF Die Verbindung mit Kolumbien habe ich beigetreten, um allen an Kolumbien in- nie verloren, denn regelmäßige Besuche teressierten Menschen jenen Kulturaus- haben meine Leidenschaft für die Kultur tausch zu ermöglichen. Außerdem halte dieses wunderschönen Landes nicht nur ich es für wichtig, die sozialen Projekte erhalten, sondern sogar gesteigert, ins- des DKF auch zukünftig zu unterstützen. besondere weil jede Region Kolumbiens Kurzbiografie Juanita Cárdenas Kling Ich bin in Bogotá, Kolumbien geboren, liegt mir das soziale Engagement sehr wohne seit 15 Jahren in Stuttgart und am Herzen - was ich im DKF voll ausüben arbeite als Architektin in Schwäbisch kann. Als Leiterin der DKF-Niederlassung Gmünd. Mit Deutschland bin ich stets Stuttgart und Mitglied im Vorstand des verbunden gewesen, denn meine Familie Círculo Latino habe ich die Möglichkeit, mütterlicherseits stammt aus Pforzheim. durch die Vereinsarbeit etwas Positives für Nach dem Abitur an der Deutschen Schule andere Menschen zu tun: der Verein bringt in Bogotá und einigen Semestern an der die Menschen zusammen und gibt ihnen Uni in Bogotá beschloss ich, das Architek- die Möglichkeit, ihre Kultur weit weg vom turstudium in Stuttgart fortzusetzen und Heimatland zu pflegen und zu genießen abzuschließen. Eigentlich - so sagte ich sowie weitere Personen kennen zu lernen. meiner Familie - würde ich nur für ein Gleichzeitig ist diese Arbeit eine Art Bot- Auslandsjahr nach Deutschland gehen; schaft - in diesem Fall von Kolumbien oder mittlerweile dauert das schon 15 Jahre! Lateinamerika - denn durch die kulturellen Meine - knappe - Freizeit verbringe ich Trotzdem bin ich immer mit Kolumbien Veranstaltungen wird den Deutschen und mit vielerlei gestalterischen Projekten: in enger Verbindung geblieben. Für mich den in Deutschland Lebenden eine andere meine Leidenschaft sind die Handarbeiten, sind beide Länder meine Heimat: das eine Kultur gezeigt. Das alles wird abgerundet das Malen und Gestalten (Grafikdesign). kann nicht ohne das andere existieren. mit den sozialen Projekten in Kolumbien, Außerdem genieße ich sehr die Natur, das Um diese Verbindung alltäglich zu leben, die durch den Erlös der zahlreichen Ver- Radfahren und Wandern. bin ich dem Deutsch-Kolumbianischen anstaltungen ermöglicht werden. Freundeskreis beigetreten. Außerdem DKF-Exkursion ins Erzgebirge von Dienstag, dem 12. bis Samstag, dem 16. September 2017 Dies war nun schon die 10. Exkursion, gebirges und den die Region prägenden Orgelbauer der Barockzeit; von insgesamt die Dr. Reinhard Kaufmann kompetent Bergbau sowie die Landesgeschichte zu 50 Silbermann-Orgeln sind 31 erhalten); und liebevoll für uns Kolumbianer und informieren. Insbesondere hat er uns am Barbara Uthmann (die bedeutendste Un- Deutsche vorbereitet und organisiert – Beispiel markanter Persönlichkeiten der ternehmerin des Erzgebirges – eine außer- und uns vor Ort zu den hervorragend aus- Region wirtschaftliche Zusammenhänge gewöhnliche Frau, die im 16. Jh. nach gewählten Sehenswürdigkeiten geführt und die Bedeutung für ganz Deutschland dem Niedergang des Silberbergbaus in hat. Sie führte ins Erzgebirge, für die erläutert: Georgius Agricola (gilt als „Vater größerem Stil die Heimarbeit einführte, meisten Teilnehmer noch eine weniger der Mineralogie“ und Begründer der indem sie die Armen mit Geld und Roh- bekannte Region Deutschlands. modernen Geologie, des Bergbaus und stoffen versorgte, die Vermarktung der Nach der freudigen Begrüßung im Hotel Hüttenwesens); Adam Ries (gilt als „Vater gefertigten Borten und Spitzen übernahm „Goldene Sonne“ in Annaberg-Buchholz des modernen Rechnens“; der Name und so den zweiten Aufschwung der erz- hat es Reinhard schon am Abend des An- des 1559 wohl in Annaberg verstorbenen gebirgischen Wirtschaft einleitete). reisestages wieder verstanden, mit einem Rechenmeisters ist aus der Redewendung Beim anschließenden Abendessen ausgezeichneten Einführungsvortrag „das macht nach Adam Riese“ all- und danach haben die Teilnehmer das unsere Neugier auf das Exkursionsgebiet gemein bekannt); Gottfried Silbermann Wiedersehen gefeiert und lebhaft Neu- zu wecken, uns über die Geologie des Erz- (gilt als der bedeutendste mitteldeutsche igkeiten ausgetauscht, bei freudiger und Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Aus dem DKF 9 gespannter Erwartung auf die kommenden kirche in Sachsen. Sie hat in den letzten neben liegende mächtige Hallenkirche St. Tage. Jahren eine wahre Touristenattraktion be- Georgen das Stadtbild prägen. Die von uns Am ersten Vormittag besuchten wir die kommen: eine weihnachtliche Bergmanns- besuchte, 1690 bis 1699 erbaute barocke Altstadt unseres Übernachtungsortes An krippe aus 32 etwa 1,20 m großen, von Saalkirche St. Georgen verfügt über eine naberg-Buchholz. Zunächst bestaunten Künstlern handgeschnitzten und bemalten außergewöhnlich reich geschnitzte Holz- wir das Wahrzeichen der Stadt, die weithin Holzfiguren in Kleidung und Habitus des decke, einen prunkvoll gestalteten Chor sichtbare St. Annenkirche mit ihrem 19. Jahrhunderts. und einen zweigeschossigen Altar. Mit den wuchtigen Turm, die größte reine Hallen- üppig verzierten Emporen und gleich zwei kirche der Spätgotik in Sachsen. Die noch Fürstenlogen wirkt sie sehr festlich. als katholisches Gotteshaus ab 1499 er- Beim Spaziergang durch die Altstadt mit richtete Kirche ist ein Beispiel für die rege ihren schiefergedeckten Häusern konnten Bautätigkeit in den durch das Silber reich wir dem in einem ehemaligen Trafo-Häus- gewordenen erzgebirgischen Bergstädten. chen installierten Glockenspiel von 37 Die Kirche mit dem schönen Renaissance- Meißner Porzellanglocken lauschen. portal im nördlichen Seitenschiff besticht Auf der weiteren Rückfahrt sahen vor allem durch ihren 28 Meter hohen, wir im Vorbeifahren den 236,5 m langen streng nach oben strebenden Innenraum, Markersbacher Eisenbahnviadukt, dessen Pfeiler sich in fantasievollen, ver- eine Ende des 19. Jahrhunderts gebaute schlungenen Gewölberippen auflösen. Fischbauchträgerbrücke, wegen ihrer Bei der sehr guten Führung wurden uns Leichtbau-Stahlkonstruktion von der auch die ringsum die Emporenbrüstungen In einer Nebengasse betrachteten wir Bevölkerung recht treffend „Streichholz- schmückenden Relieftafeln erklärt: Neben dann noch die Porträtbüste von Adam Ries brücke“ genannt. Einen Stopp gab es dann Szenen der biblischen Geschichte ver- vor seinem Haus, in dem heute das Adam- noch bei den Scheibenberger Orgel körpern jeweils zehn zeitgenössisch Ries-Museum untergebracht ist. pfeifen, eines der bedeutenden Geotope gekleidete Frauen und Männer alters- Nach der Mittagspause im Rats- in Deutschland. Was für ein imposanter typische Charaktere. Von Seltenheitswert keller fuhren wir in Fahrgemeinschaften Anblick! Eine fast 300 m lange Wand aus ist die rückseitige Bemalung eines der nach Schneeberg, „das silberne Herz 30 m hohen, „Orgelpfeifen“ genannten, drei großen Altäre, wo der Silberbergbau Sachsens“. Dort besuchten wir die kantigen Basaltsäulen. Und die Sonne kam in seinem arbeitstechnischen Ablauf wie markant über dem Ort thronende, im In- noch heraus, wodurch die Wand besonders zur Zeit der Entstehung des Bildes im Jahr neren sehr schlichte, in ihrer Raumwirkung schön leuchtete, nachdem uns das Wetter 1521 dargestellt ist. Interessant ist auch mit den achteckig-konkaven Pfeilern aber heute wahrlich nicht verwöhnt hatte. Zwar ein im Aufgang zur Kanzel eingearbeitetes gerade dadurch imposant wirkende Kirche hatte sich der Regen in Grenzen gehalten, Motiv mit einem Bergmann in gebückter, St. Wolfgang, eine der architektonisch aus- doch kalte stürmische Windböen hatten kniender Haltung bei seiner sehr müh- gereiftesten Hallenkirchen der Spätgotik. uns des Öfteren fast vom Platz gefegt. samen Arbeit in einem äußerst niedrigen Sie wurde bei einem Luftangriff im April Somit erlebten wir am Spätnachmittag Stollen. 1945 zerstört und schon zu DDR-Zeiten wirklich einen schönen Abschluss dieses bis 1976 in mehreren Phasen wiederauf- ereignisreichen Tages. gebaut. Im Inneren der Kirche befindet sich der 1539 vollendete Schneeberger Reformationsaltar, mit seinen Flügeln und der bemalten Rückseite eines der umfang- reichsten Werke von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Werkstatt, der 1945 vor der Vernichtung gerettet werden konnte. Am zweiten Tag ging es früh los, da wir für 10 Uhr in Freiberg im Dom St. Ma rien zu einer Führung angemeldet waren. Gewölbe St. Annenkirche Die Universitätsstadt mit dem Beinamen „Silberstadt“ besitzt eine der weltweit äl- Nach einem kurzen Fußweg be- testen bergbautechnischen Hochschulen trachteten wir auf dem weiträumigen - der Erzabbau hatte schon Ende des Marktplatz das bronzene Denkmal der 12. Jahrhunderts begonnen. Wir parkten Barbara Uthmann, mit dem die Stadt am Untermarkt, städtebaulich dominiert Annaberg, bis Ende des 19. Jahrhunderts vom Dom mit seinem Chor, dem ge- ein prosperierendes Zentrum der Po- waltigen Dach und den beiden ungleichen samenten- und Spitzenherstellung, ihren charakteristischen Türmen. Mit der Dank bezeugt. Auf dem Rückweg fuhren wir zunächst „Goldenen Pforte“ von 1230, ein von der Danach besichtigten wir die kleine ab nach Schwarzenberg, der „Perle des Vorgängerkirche erhaltenes einzigartiges 1502 erbaute Bergkirche St. Marien, Erzgebirges“. Mit einem schrägen (im Portal mit reichem Figurenschmuck und die einzige von Bergleuten für Bergleute Volksmund „lustigen“) Aufzug ging es in auch mit der Kreuzigungsgruppe von finanzierte und unterhaltene Sonder- die Oberstadt, deren Schloss und die da- 1225 besitzt der Dom zwei bedeutende, Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
10 Aus dem DKF hervorragend erhaltene spätromanische Im Dom stehen zwei Silbermann- Verfügung“ sind die meisten von uns ins Kunstwerke. In der dreischiffigen weiten Orgeln: die kleine Orgel mit 800 Pfeifen Spielzeugmuseum gegangen, wo man Halle erwartete uns eines der schönsten und ihr gegenüber die in den Jahren 1710 einen tiefen Einblick in die Erfindungs- Beispiele der obersächsischen Spätgotik. bis 1714 erbaute große Orgel mit 2.674 gabe der Seiffener Holzschnitzer und die Einzigartig sind die beiden nebeneinander Pfeifen, ein Hauptwerk Gottfried Silber- Gestaltung des Holzspielzeugs unserer stehenden Steinkanzeln: Einerseits die aus manns und eine der wertvollsten Barock- Ahnen bekommen hat. Andere haben die Sandstein gefertigte „Bergmannskanzel“ orgeln Europas. Im Rahmen der Führung verlockenden Schaufenster entlang der aus dem Jahr 1638, deren Kanzeltreppe konnten wir ihren mächtigen Klängen Hauptstraße angesehen und das eine oder von einem Bergknappen in Arbeitstracht lauschen … andere Mitbringsel erstanden. getragen, ihr Kanzelkorb durch die Figur Es folgte ein „zügiger“ Stadtbummel eines Steigers „gestützt“ wird. Und dann durch den unter Denkmalschutz stehenden die frei im Raum stehende, wahrscheinlich historischen Stadtkern, vorbei am Schloss zwischen 1505 und 1510 entstandene Freudenstein zum Obermarkt und nach „Tulpenkanzel“: Die aus vier übereinander Reinhards Erläuterungen das Mittagessen, stehenden Steinblöcken herausgear- erneut im dortigen Ratskeller. beitete, wie ein Blütenkelch mit Stängeln aus dem Boden wachsende spätgotische Kanzel ist eine ganz eigenwillige und ein- zigartige Schöpfung. Goldene Pforte Am dritten Tag war unser erster Halt bei der nahe Annaberg gelegenen Wehr kirche Großrückerswalde, eine der vier Silbermann-Orgel spätgotischen im Erzgebirge noch er- haltenen denkmalgeschützten Wehrkir- Unser nächstes Ziel war das „Spiel- chen, die der Aufbewahrung von Vorräten zeugdorf“ Seiffen, welberühmt durch und Schutz vor räuberischem Gesindel die erzgebirgischen Schnitzereien, die dienten. Auf ihren dicken Steinmauern Pyramiden und Schwibbögen, Engel, liegen die überkragenden Deckenbalken, Räuchermännchen und Nussknacker. Zu- nächst besichtigten wir die 1777-1779 errichtete oktogonale Dorfkirche, speziell für die Andachten der Bergleute gebaut. Es war ein kurzer Besuch, denn wir hatten es gerade noch geschafft reinzukommen, bevor sie 15.00 Uhr geschlossen wurde. In der nachfolgenden „Zeit zur freien Im Chor befindet sich die kurfürst- liche Begräbnisstätte der Wettiner (eines der ältesten urkundlich nachgewiesenen Geschlechter des deutschen und euro- päischen Hochadels) mit dem mächtigen Grabmonument zu Ehren von Moritz von Sachsen, im Chorgewölbe ein gemalter Engelshimmel mit plastischen Köpfen. Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
Aus dem DKF 11 auf denen der hölzerne Wehrgang mit und Gehzeiten bis auf eine Achtelstunde Und dann stand noch ein ausführ- schmalen Schießscharten wohl in der Mit- genau angegeben. Der historische Stadt- liches „Referat“ eines Mitarbeiters te des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. Im kern von Marienberg ist in Anlehnung an des Gemeindevorstands zur 1346 er- barocken Inneren sind bemerkenswert die die italienische Renaissance rechtwink- richteten Wehrkirche Dörnthal an, mit über dem Altar thronende typisch evan- lig angelegt. Dessen Mitte bildet der ein Erläuterungen zum schwierigen Erhalt gelische Kanzel, die beiden umlaufenden Hektar große quadratische Marktplatz, einer so wertvollen, denkmalgeschützten Emporen und die schöne Orgel. Auf einem auf dem ein Denkmal von Heinrich dem Kirche. Sie steht frei auf einem Hügel, der „Pestbild“ von 1583 bewahren helle Engel Frommen steht; er gründete 1519 Marien- Wehrgang ist rundum geschlossen. Die das Dorf, bewaffnete Engel in dunkler berg nach dem ersten Silberfund. In der Kassettendecke aus der Zeit um 1500 mit Farbe bringen die Pest. Auf dem davor innen ganz in Weiß und Gold gehaltenen 84 Deckenbildern, sechsblättrigen Rosen gelegenen Friedhof sahen wir eine Be- Kirche St. Marien von 1564, die jüngste der und Heiligenbildern, gilt als bedeutendster sonderheit: geschmiedete eiserne Grab- spätgotischen, schon Architekturdetails Teil der Ausstattung. Dörnthal ist ein ca. kreuze mit einem Kästchen, in dem der der Renaissance tragenden Hallenkirchen, 7 km langes Straßendorf (Waldhufendorf), Lebenslauf des Verstorbenen aufbewahrt sahen wir als Besonderheiten zwei lebens- an dessen einem Ende die Kirche liegt. Da- werden konnte. große geschnitzte Bergmannsfiguren mit überhaupt alle Bewohner die Kirchen- (1678) in typischer Tracht und Ausstattung, glocken hören und sich danach richten ebenso zwei Bergmann-Zinnfiguren (1614) konnten, wurde auf einem mittig im Dorf als Kerzenhalter auf dem zentralen Haupt- gelegenen Gebäude ein zusätzliches altar. Leider konnten wir wegen einer Geläut installiert. Kommunikationspanne im Pfarrhaus nicht Zum letzten gemeinsamen Abend trafen das berühmte „Bornkinnel“ sehen, eine wir uns wieder im Annaberger Ratskeller. stehende geschnitzte Christkindfigur aus Bei gutem Essen und Trinken (und Hoch- dem 16./17. Jahrhundert, typisch für das lebenlassen eines Geburtstagskindes) westliche Erzgebirge. Das Mittagessen ließen wir die erlebnisreich ausgefüllten, nahmen wir, wie könnte es anders sein, im unvergesslichen (für September verhält- Ratskeller ein. nismäßig kalten) Tage Revue passieren. Weiter ging es zur Wehrkirche in Ma Für die akribische Planung, Vor- rienberg-Lauterbach aus der Mitte des bereitung und Organisation möchten wir 14. Jahrhunderts, mit der vermutlich äl- Dir, lieber Reinhard, von Herzen danken. testen Orgel Sachsens (1624 - 1630 ent- Und wir freuen uns schon auf nächstes standen). Hervorzuheben sind auch der Jahr und hoffen, dass es mit der für Flügelaltar mit geschnitzten Heiligenfiguren September 2018 geplanten Exkursions- und Maria mit dem Jesuskind, das gut er- reise klappen wird. haltene alte Gestühl sowie die schön struk- turierte und bemalte Kassettendecke. Der Küster führte uns über die Empore und eine halsbrecherische Treppe bis hinauf in das Wehrgeschoss bzw. zum Dachboden. Weiter ging die Fahrt zur Berg- stadt Marienberg, in deren Blütezeit es hier über 1.000 Zechen gab. Reinhard wies uns auf ein altes Getreidemagazin vom Anfang des 19. Jahrhunderts hin (heute Museum), mit dessen Vorräten die Bevölkerung bei Hungersnöten ver- sorgt werden konnte. Dann zeigte er uns eine der Postmeilensäulen, die während der Regierungszeit Augusts des Starken an allen wichtigen Post- und Handels- Bericht: Ingrid Herrmann straßen Sachsens aufgestellt wurden. Auf Fotos von Benrd Zucht und Volker Sturm den Meilensteinen, meist in Form eines Obelisken, sind die Entfernungen in Meilen Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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Aus dem DKF 13 DKF Excursión a los Montes Metalíferos del martes 12 hasta el sábado 16 de Septiembre 2017 Esta fue la décima excursión que el Dr. queza por medio de la extracción de plata. ciudad de Annaberg encargó en 1886, en Reinhard Kaufmann preparó y organizó La iglesia con el hermoso portal en estilo su honor por el éxito de su iniciativa con muy competente y calurosamente para renacimiento en su nave lateral de norte la manufactura de obras manuales en el nosotros colombianos y alemanes El nos salta a la vista especialmente por su inte- siglo 16. guió por las excelentemente escogidas rior con sus 28 metros de altura y sus co- Después visitamos la pequeña capilla atracciones en la zona de los Montes Me- lumnas que se deshacen llenas de fantasía St. Marien construida a partir de 1502, la talíferos - una región de Alemania que para en el armazón de las bóvedas entrelaza- única capilla extraordinaria en Sajonia fi- muchos de los participantes era muy poco das. También nos explicaron muy bien so- nanciada y sustentada por mineros y para conocida. bre el significado de los decorativos pane- los mineros. En los últimos años recibió Después del alegre saludo en el hotel les de relieve, en la galería alta: Junto a las una verdadera atracción turística: un pe- „Goldene Sonne“ en Annaberg-Buchholz, escenas bíblicas se encuentran las figuras sebre de mineros con 32 figuras en made- Reinhard con su excelente presentación de 10 mujeres y hombres con vestuario ra de ca. 1,20 m de tamaño con vestuario en la noche de nuestra llegada, logró des- de la época contemporánea interpretando y características del siglo 19, talladas y pertar nuestra curiosidad por la región de cada una el carácter típico de acuerdo a pintadas por artistas locales. nuestra excursión con información sobre su edad. Algo de un valor extraordinario En un callejón al lado vimos el busto de su geología caracterizada por la minería es la pintura en la parte trasera de uno de Adam Ries frente a su casa en la cual se y su historia. Especialmente nos explicó los tres grandes altares que muestra el co- encuentra hoy el Museo Adam Ries. basandose en las biografías de algunas mienzo de la explotación de plata con la Después del almuerzo en el Ratskeller personalidades las relaciones económicas técnica de la época del ano 1521 cuando viajamos con autos en convoy a Schnee- de esta región y su significado para todo fue pintado este cuadro. También es muy berg „El corazón de plata en Sajonia“. Alemania: Georgius Agricola se conside- interesante en la escalera al púlpito el mo- Allí visitamos la destacada iglesia St. ra como el „padre de la mineralogía“ y el tivo con un minero agachado y de rodillas Wolfgang la cual en su interior es muy fundador de la geología moderna, minería en su penoso trabajo en una de las muy sencilla pero con sus columnas octogona- e industria metalúrgica. Adam Ries quien bajas y estrechas galerías. les y cóncavos en la nave la hace ver más murió en 1559 en Annaberg figura como grandioso y es una de las Hallenkirchen el „padre de la moderna calculación“, y más perfeccionadas arquitectónicamente su nombre es muy conocido por el dicho en la época gótica tardía. En abril del 1945 „exacto según Adam Riese“. Gottfried fue destruida por un bombardeo aéreo y Silbermann se considera como el cons- ya en los tiempos de la DDR hasta 1976 tructor más importante de órganos de la fue reconstruida en varias etapas. En el época del barroco en Alemania; de los 50 interior de la iglesia se encuentra el famoso órganos de Silbermann todavía existen 31. altar de la reformación de Schneeberg, Barbara Uthmann, una mujer extraordi- con sus tableros y la parte trasera pintada naria fue la empresaria más importante de uno de las más extensas obras de Lucas los Montes Metalíferos que en el siglo 16 Cranach d.Ä. y su taller, que en 1945 pudo después de la decadencia de la explota- ser salvada de la destrucción. ción de plata, fomentó el trabajo manual en gran escala: ella suministraba a los Luego de un corto camino a pié obser- pobres con dinero y materia prima y se vamos en la plaza mayor el monumento encargaba de la comercialización de los de bronce de Barbara Uthmann que la bordes y encajes, logrando de esta forma un segundo incremento en la economía de la región. Durante y después de la comida los participantes festejaron el reencuentro, intercambiaron intensamente novedades y estaban alegres y a la expectativa por el transcurso de los próximos días. En la mañana visitamos la ciudad vieja de Annaberg-Buchholz donde estaba si- Al regreso fuimos a Schwarzenberg tuado nuestro hotel. En primer lugar admi- „La Perla de los Montes Metalíferos“. Con ramos el símbolo de la ciudad, la Iglesia un ascensor inclinado (llamado en lengua- St. Annen que se divisa desde muy lejos je popular „el alegre“) subimos a la parte con su maciza torre. Esta Hallenkirche superior de la ciudad. Su castillo y la impo- (iglesia-sala) es la más grande de la épo- nente Hallenkirche Sto. Jorge caracterizan ca gótica tardía en Sajonia. Construida en la silueta de la ciudad. La iglesia barroco 1499 todavía bajo el régimen católico es construida desde 1690 a 1699 tiene un un ejemplo de la enorme actividad cons- extraordinario techo en madera tallada, tructora de la región minera gracias a la ri- un ostentoso coro y un altar de dos pisos. Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
14 Aus dem DKF Con sus tribunas opulentamente decora- Al día siguiente empezamos temprano A continuación hicimos un „rápido“ das y a la vez dos palcos para los príncipes porque a las 10 de la mañana teníamos paseo por la ciudad histórica, protegida la hacen ver muy festiva. una cita en Freiberg con un guía para ver como patrimonio nacional, pasando por el Al pasear por la ciudad histórica con la Catedral St. Marien. Esta ciudad uni- castillo Freudenstein hasta el Obermarkt y sus casas viejas con tejados de pizarra, versitaria con el nombre „La Ciudad Pla- después de las explicaciones de Reinhard pudimos escuchar el repique de 37 cam- teada“ tiene en el mundo la más antigua almorzamos en el Ratskeller. panillas de porcelana Meißner instaladas universidad técnica en minería. El comien- en una anterior casita trafo. zo de la explotación minera data desde los En nuestro viaje de regreso vimos al finales del siglo 12. Nosotros parqueámos pasar el Markersbacher viaducto del ferro- en Untermarkt, lugar dominado por la ca- carril de 236,5 metros de largo, construi- tedral con sus tres naves, su coro, el gi- do a finales del siglo 19 que por su cons- gantesco techo y sus dos características trucción liviana en acero es llamado por torres desiguales. Con la famosa „Puerta el pueblo muy acertadamente „el puente Dorada“ de 1230 de la iglesia anterior que fósforo“. es un portal único decorado con nume- rosas figuras y también con su grupo de crucifixión de 1225 la catedral posee dos obras de arte de mucha importancia y muy bien conservadas de la época romana tar- órgano de Silbermann día. En la gran nave nos esperaba uno de los más lindos ejemplos de la gótica tar- Nuestra próxima etapa era la „Ciudad día en la Alta Sajonia. Excepcional son los de los juguetes“ Seiffen, conocida mun- dos púlpitos en piedra adyacentes: por un dialmente por sus trabajos tallados en ma- lado el „Púlpito Minero“ construido en el dera de la región, las pirámides y arcos, año 1638 en piedra arenisca y su escalera ángeles, los hómbrecitos fumando y los hacia el púlpito soportado por un minero cascanueces. Primero visitamos la iglesia en su atuendo de trabajo, y la canasta del octogonal, construida especialmente para púlpito sostenida por una figura de un ca- los mineros. Fue una visita corta, ya que Hicimos otra parada en los „Tubos de pataz de minas. Y luego el „ Púlpito Tu- nosotros llegamos solo poco antes del Órgano“ de Scheibenberg, uno de los lipán“ construido probablemente entre cierre a las tres de la tarde. Después tu- más importantes geotopes en Alemania. 1505 y 1510: tallado en cuatro bloques de vimos tiempo libre, la mayoría de nosotros Qué vista más impresionante! Una pared piedra como un cáliz con ramas salidas entró al museo de los juguetes donde se de casi 300 metros de largo y 30 metros del piso. Este púlpito es una creación muy podía ver a fondo la aptitud de invento de de altura. Los llamados „Tubos de Órgano“ particular y única. los ciudadanos de Seiffen en el diseño de son columnas hexagonales de basalto. Y los juguetes de madera de nuestros ante- en ese momento el sol salió dándole a la pasados. Otros admiraron las tentadoras pared un brillo especial, a pesar de que en vitrinas en la calle principal y uno u otro el día no nos habia consentido, inclusive la compraron algún regalito. lluvia fue moderada pero las frías ráfagas de viento algunas veces casi nos hicieron volar del lugar. De esta forma en la tarde concluimos bien este día lleno de aconte- cimientos. En el coro se encuentra el sepulcro de la dinastía de los Wettiner (comprobado por documentos, una de las alcurnias más antiguas de la alta nobleza alemana y eu- ropea) con un gigantesco monumento en honor a Moritz de Sajonia. En la cúpula del coro pintado un cielo lleno de ángeles con sus cabezas en relieve. La catedral tiene dos órganos de Sil- bermann, el pequeño con 800 tubos y enfrente el grande con 2674 tubos cons- truido en los años de 1710 al 1714, una de las obras más importantes de Gottfried Silbermann y el órgano barroco más valio- so en Europa. Aquí tuvimos la oportunidad de escuchar su poderoso sonido. Kolumbien aktuell Nr. 104 · Dezember 2017
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