Arbeitsmarktintegration und junge Geflüchtete - Forschungsprojekt FIMAS+YOUTH 15. Vorarlberger Integrationskonferenz Arbeitsmarktintegration ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Forschungsprojekt FIMAS+YOUTH Arbeitsmarktintegration und junge Geflüchtete 15. Vorarlberger Integrationskonferenz Arbeitsmarktintegration – Gemeinsam dranbleiben Paul Baumgartner, ICMPD Research Unit, ICMPD
Die FIMAS Projektreihe • Ziel: • Integrationsverläufe Geflüchteter verfolgen und abbilden • Verknüpfung der Arbeitsmarktintegration mit anderen Themenbereichen der Integration • Datengrundlage für die Weiterentwicklung von Politik und Programmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten in Österreich • Forschungsansatz: Panel-Befragung von Geflüchteten • 1. Welle: 2016/2017: Projekt FIMAS • 2. Welle: 2017/2018: Projekt FIMAS+Integration • 3. Welle: 2018/2019: Projekt FIMAS+Integration2 • 4. Welle: 2019/2021: Projekt FIMAS+Youth • 5. Welle: 2021/2022: Projekt FIMAS+Frauen Research Unit, ICMPD 1
Die FIMAS Stichprobe Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte aus den Hauptherkunftsländern: Syrien Afghanistan Irak Iran Staatenlose Von 2011 bis 2020 nach Österreich gekommen Im erwerbsfähigen Alter: 15-64 Jahre Stichprobenrahmen: AMS-KundInnendatenbank Research Unit, ICMPD 2
Erwerbsstatus (15- bis 64-Jährige) Erwerbstätig Arbeitslos Nicht-Erwerbsperson Geflüchtete 2020 44% 36% 20% (n=3.433) Geflüchtete 2019 43% 39% 18% (n=2.158) Keine Unterschiede zu Erwerbsstatus 2019 pre-Corona? Unterschiede in Erwerbstätigenquote nach: Geschlecht (56% der Männer, 23% der Frauen) Aufenthaltsdauer (56% der vor 2015 gekommenen, 22% der nach 2016 gekommenen) Deutschkenntnissen Alter Research Unit, ICMPD 3
Bundesländer-Unterschiede Erwerbstätig Arbeitslos Nicht-Erwerbsperson nach Bundesland Vorarlberg (n=212) 61% 21% 17% Oberösterreich (n=319) 59% 26% 15% Salzburg (n=272) 56% 23% 20% Tirol (n=285) 56% 28% 16% Niederösterreich (n=284) 53% 32% 15% Kärnten (n=157) 52% 32% 16% Steiermark (n=366) 47% 30% 23% Wien (n=1490) 36% 43% 21% Burgenland (n=48) 28% 32% 40% Research Unit, ICMPD 4
Berufliche Mobilität Wären Sie grundsätzlich bereit für eine Arbeitsstelle oder Ausbildungsstelle in ein anderes Bundesland zu ziehen? Burgenland 69% 31% Kärnten 55% 45% Oberösterreich 54% 46% Tirol 53% 47% Steiermark 50% 50% Niederösterreich 50% 50% Salzburg 46% 54% Vorarlberg 46% 54% Wien 40% 60% (n=3,036) Ja Nein Haben Sie sich schon einmal für eine Arbeitsstelle oder Ausbildungsstelle in einem anderen Bundesland beworben? Burgenland 43% 57% Niederösterreich 29% 71% Wien 24% 76% Steiermark 21% 79% Oberösterreich 20% 80% Salzburg 18% 82% Tirol 17% 83% Kärnten 14% 86% Vorarlberg 9% 91% (n=3,386) Ja Nein Research Unit, ICMPD 5
Corona-Pandemie und Arbeitsmarktintegration Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Erwerbstätige von Kündigung betroffen 25% von Kurzarbeit betroffen 23% von Stundenreduktion betroffen 16% öfter im Home Office 7% nicht negativ betroffen 39% n=1651 Anmerkung: Prozentangaben beziehen sich auf Geflüchtete, die im Februar 2020 oder zu Befragungszeitpunkt im Herbst 2020 erwerbstätig waren. Geflüchtete 2020 häufiger von Kündigung und Kurzarbeit betroffen Gründe u.a.: Prekäre, atypische Beschäftigungsverhältnissen Hoher Anteil in von Corona-Krise besonders betroffenen Branchen Research Unit, ICMPD 6
Corona-Pandemie und Arbeitsmarktintegration Hohe Flexibilität und Transitionen zwischen Branchen und Berufen Besonders betroffene Branchen mit hohem Anteil geflüchteter Erwerbstätiger: Handel Gastronomie Körpernahe Dienstleistungen Geflüchtete häufig in ‚systemrelevanten‘ Branchen und Berufen, vor allem in Lebensmittelnahversorgung Transportlogistik Gesundheitsberufen Atypische Beschäftigung: 60% der arbeitslosen Personen, die während der Coronakrise eine Beschäftigung aufgenommen haben, wechselten in eine atypische Beschäftigung Frauen häufiger in Inaktivität gewechselt Research Unit, ICMPD 7
Corona-Pandemie und Arbeitsmarktintegration Internationaler Sozioökonomischer Index des Beruflichen Status (ISEI) 50 48 46 44 42 ISEI Index 40 38 36 34 32 30 Letzter Job im HL Erster Job in Ö Aktueller Job in Ö Aktueller Job in Ö (W3) (W4) Research Unit, ICMPD 8
Corona-Pandemie und Arbeitsmarktintegration Internationaler Sozioökonomischer Index des Beruflichen Status (ISEI) Coronaeffekt → Einknicken der Berufsverläufe 50 48 46 44 42 ISEI Index 40 38 36 34 32 30 Letzter Job im HL Erster Job in Ö Aktueller Job in Ö Aktueller Job in Ö (W3) (W4) Research Unit, ICMPD 9
Junge Geflüchtete: 15- bis 24-Jährige Alter bei Ankunft in Österreich 250 200 150 100 50 0 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 n=1208 Research Unit, ICMPD 10
Junge Geflüchtete: Bildung in Österreich Jugendliche in Ausbildung 15 Jahre (n=12) 7% 21% 0% 44% 28% 16 Jahre (n=51) 40% 21% 17% 5% 15% 17 Jahre (n=62) 35% 15% 24% 3% 20% Volksschulabschluss 18 Jahre (n=118) 3% 21% 26% 25% 3% 23% Mittelschule, Unterstufe 19 Jahre (n=126) 2% 14% 20% 26% 6% 4% 28% Lehre Oberstufe, Matura 20 Jahre (n=170) 2% 13% 13% 22% 5% 2% 43% Studium Sonstige Ausbildung 21 Jahre (n=174) 3% 10% 19% 20% 5% 3% 41% nicht in Ausbildung 22 Jahre (n=182) 9% 16% 12% 9% 55% 23 Jahre (n=191) 6% 13% 12% 10% 4% 54% 24 Jahre (n=130) 7% 10% 9% 10% 3% 61% Research Unit, ICMPD 11
Junge Geflüchtete: Bildung Arbeitsmarktrelevante Qualifikationen werden erst in Österreich akquiriert Deutschkenntnisse und soziales Kapital: Gute Voraussetzungen für Arbeitsmarktintegration Arbeit und Ausbildung häufig nebeneinander Hohe drop-out Raten: 29% haben eine Ausbildung in Ö abgebrochen Corona: Beeinträchtigung durch Distance Learning, verminderte soziale Kontakte Research Unit, ICMPD 12
Arbeit, Ausbildung und NEET Junge Geflüchtete: Arbeit, Ausbildung und NEETs Insgesamt (n=1.207) 42% 33% 24% männlich (n=727) 52% 27% 21% weiblich (n=480) 26% 45% 29% in Arbeit in Ausbildung NEET NEET: not in employment, education or training Erklärende Faktoren, ob entweder in Arbeit oder Ausbildung: Alter, Geschlecht, Wohnort, Aufenthaltsdauer, Deutschkenntnisse Erklärende Faktoren, ob NEET: Kinder (Betreuungspflichten), Wohnort, Bildungsabbruch Research Unit, ICMPD 13
Junge Geflüchtete: Zukunft Wenn Sie 30 Jahre alt sind, denken Sie, Sie werden… … eine Arbeit/Anstellung haben? 96% 4% … gut verdienen? 96% 4% … in Österreich leben? 95% 5% … in einer Partnerschaft leben / verheiratet sein 93% 7% … eine abgeschlossene Berufsausbildung/Lehre haben 89% 11% … eine abgeschlossene Schulausbildung haben? 84% 16% … ein Kind / Kinder haben 76% 24% … selbstständig sein /ein eigenes Geschäft haben 76% 24% … einen Universitätsabschluss haben? 60% 40% Wahrscheinlich ja Wahrscheinlich nicht n=972 (15-24 jährige) Research Unit, ICMPD 14
https://research.icmpd.org/ paul.baumgartner@icmpd.org Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Research Unit, ICMPD
Sie können auch lesen