Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-129 - Das Thema Unternehmensschulden steigen stark - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-129

 Das Thema

 Unternehmensschulden steigen stark
 Die Corona-Krise wird zu einem starken Anstieg der Verschuldung der größten
 Unternehmen weltweit führen. Das wurde heute unter Berufung auf eine
 Studie der Fondsgesellschaft Janus Henderson berichtet. Aufgrund wegbre‐
 chender Gewinne und der unsicheren Aussichten saugten sich die Firmen mit
 Liquidität voll, hieß es. Demzufolge soll der Schuldenberg in diesem Jahr um
 eine Billion Dollar (880 Milliarden Euro) auf insgesamt 9,3 Billionen Dollar (8,2
 Billionen Euro) anwachsen. Das ist ein Plus von 12 Prozent. Für die Untersu‐
 chung wurden die Daten von 900 Nicht-Finanzkonzernen ausgewertet. Allein
 in den ersten fünf Monaten dieses Jahres emittierten die Unternehmen
 Anleihen mit einem Volumen von 384 Milliarden Dollar (340 Milliarden Euro).
 Nach Angaben von Janus Henderson stieg die Verschuldung der untersuchten
 Konzerne zwischen 2014 und 2019 bereits um 37 Prozent, der Gewinn vor
 Steuern legte hingegen nur um 9,1 Prozent zu. "Das Kreditwachstum wurde in
 den letzten Jahren durch extrem niedrige Zinsen und entsprechend billige
 Kredite angekurbelt", schreibt Janus Henderson in der Studie. Der Verschul‐
 dungsgrad, also das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital, betrug im vergan‐
 genen Jahr 59 Prozent, der höchste je gemessene Wert. Deutsche Unter‐
 nehmen stehen mit 762 Milliarden Dollar (674 Milliarden Euro) in der Kreide.
 Das ist nach den USA (3,9 Billionen Dollar, 3,5 Milliarden Euro) der höchste
 Wert. Der Untersuchung zufolge ist Volkswagen mit 192 Milliarden Dollar (170
 Milliarden Euro) das am höchsten verschuldete Unternehmen. Zum Vergleich:
 Die Google-Mutter Alphabet verbucht einen Kassenbestand von 104 Milli‐
 arden Dollar (92 Milliarden Euro).

 [faz.net]
 [nzz.ch]
 [finanzen.net]
 [uk.reuters.com]
 [asscompact.de]

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 Meldungen

 Bankvolkswirte erwarten keine Kursänderung der EZB
 Von der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden
 Mittwoch und Donnerstag erwarten Bankvolkswirte nicht viel Neues. Laut
 Medienberichten von heute, dürfte die EZB ihre Corona-Krisenpolitik aus
 Nullzins, Wertpapierkäufen und Langfristkrediten im Wesentlichen bestätigen.
 Für denkbar halten einige Fachleute allenfalls Erleichterungen für die unter
 der Null- und Negativzinspolitik leidenden Banken. Die EZB könnte beispiels‐
 weise den Freibetrag für Strafzinsen erhöhen. Bislang müssen die Geldhäuser
 für das Sechsfache ihrer Mindestreserve keinen negativen Einlagensatz
 zahlen.

 [cash.ch]

 Start-up-Finanzierung um mehr als ein Fünftel
 gesunken
 Die Zahl der Finanzspritzen für Start-ups in Deutschland ist gestiegen, die
 investierte Gesamtsumme gesunken. Zu diesen Ergebnissen kommt eine
 heute veröffentlichte Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Der
 Analyse zufolge gab es in der ersten Hälfte dieses Jahres zwar 8 Prozent mehr
 Finanzierungen als noch im Vorjahreszeitraum, das Investitionsvolumen
 sank jedoch um mehr als ein Fünftel auf 2,2 Milliarden Euro. EY-Partner
 Thomas Prüver sieht einen klaren Corona-Effekt: "Die offensichtlichste
 Entwicklung ist der starke Rückgang bei sehr großen Deals. Die Zahl der
 Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro sank im
 Vergleich zum Vorjahreszeitraum von sieben auf zwei."

 [de.reuters.com]

 US-Fintech-Unternehmen streben an die Börse
 Immer mehr Start-ups aus der Finanzbranche wollen in den USA an die Börse
 gehen. Laut eines Medienberichts von heute nehmen zahlreiche Fintech-
 Unternehmen den erfolgreichen Börsenstart des Insurtech-Unternehmens
 Lemonade als Vorbild. Als Börsenaspiranten gelten demnach Coinbase, eine

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 Handelsplattform für digitale Assets, der Payment-Spezialist Marqeta und
 NCino, ein Anbieter von Cloud-Banking-Solutions.

 [boersen-zeitung.de]

 Sparkassen: Kündigungswelle bei
 Prämiensparverträgen
 Mehr als 130 der knapp 380 deutschen Sparkassen hat aus den 90er-Jahren
 stammende Prämiensparverträge gekündigt. Wie heute unter Berufung auf
 das Verbraucherportal Biallo berichtet wurde, sind davon mindestens 320.000
 Verträge betroffen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Kündigungswelle auch
 in diesem Jahr ungebremst fortsetzen wird", sagte Biallo-Experte Kevin Schwa‐
 rzinger. Anfang 2020 hatten erst etwas mehr als 100 der öffentlich-rechtlichen
 Kreditinstitute Prämiensparverträge gekündigt.

 [handelsblatt.com]

 DNB übertrifft Analysten-Erwartungen
 Das größte norwegische Geldhaus DNB hat im zweiten Quartal dieses Jahres
 wieder einen Gewinn verbucht. Nach 5,77 Milliarden Kronen (540 Millionen
 Euro) Verlust in den ersten drei Monaten betrug der Nettogewinn nun 5 Milli‐
 arden Kronen (rund 468 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
 ist das ein Rückgang um 18 Prozent, Analysten hatten allerdings einen
 Einbruch um mehr als 50 Prozent erwartet.

 [de.investing.com]

 Blockchain-Projekt in Singapur marktreif
 Ein Blockchain-basiertes Zahlungssystem steht in Singapur vor der
 Einführung. Wie heute berichtet wurde, könnten dadurch schnellere und
 günstigere internationale Zahlungen ermöglicht werden. Zu den Projekt‐
 partnern gehören die Währungsbehörde des Stadtstaats mit dem Singapurer
 Staatsfonds Temasek und die US-Großbank JPMorgan. Das neue System soll
 internationale Zahlungen in unterschiedlichen Währungen, Devisengeschäfte
 und Abrechnungen von in Fremdwährungen laufenden Wertpapieren
 abwickeln können.

 [de.reuters.com]

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 Ministerium sieht spürbare Erholung der Wirtschaft
 Der konjunkturelle Tiefpunkt in Deutschland ist nach Meinung des Bundeswirt‐
 schaftsministeriums durchschritten. Dennoch stehe die Erholung erst am
 Anfang, hieß es im heute veröffentlichten Lagebericht der Behörde. "Die
 Kapazitäten sind noch deutlich unterausgelastet", nach der Lockerung von
 Infektionsschutzmaßnahmen im In- und Ausland habe jedoch eine "spürbare
 Erholung" der deutschen Wirtschaft eingesetzt.

 [bloomberg.com]
 [de.reuters.com]

 Britische Unternehmen schlecht auf endgültigen Brexit
 vorbereitet
 Nur ein Viertel aller Unternehmen im Vereinigten Königreich ist auf die anste‐
 henden Veränderungen durch das Ende der Brexit-Übergangsphase gut
 vorbereitet. Das ergab eine heute bekanntgewordene Studie der britischen
 Führungskräfte-Vereinigung Institute of Directors. Die Finanzbranche habe sich
 am besten auf die künftige Situation eingestellt, hieß es.

 [bloomberg.com]

 Die Köpfe

 Merkel sucht nach Kompromiss für Wiederaufbaufonds
 Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt heute den italienischen Regie‐
 rungschef Giuseppe Conte. Themen des Gesprächs werden ein möglicher
 Kompromiss beim geplanten Wiederaufbaufonds der Europäischen Union (EU)
 sowie der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) sein. Italien könnte bis
 zu 36 Milliarden Euro an günstigen ESM-Krediten bekommen. In den Nieder‐
 landen sucht Premier Mark Rutte bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen
 aus Spanien und Portugal, Pedro Sánchez und António Costa, nach einer
 Lösung für den Wiederaufbaufonds.

 [op-online.de]

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 Panetta mahnt Reformen in Kroatien und Bulgarien für
 Euro-Beitritt an
 Vor der angestrebten Euro-Einführung in Bulgarien und Kroatien müssen
 beide Länder noch weitere Reformen umsetzen. Das hat heute Fabio Panetta,
 Direktor bei der Europäischen Zentralbank (EZB), gefordert. Die zwei Staaten
 hätten zwar in den vergangenen Jahren wichtige Änderungen in Angriff
 genommen, sagte er, allerdings würden diese nicht alle Ungleichgewichte
 und Schwachstellen beheben, mit denen die beiden Länder konfrontiert seien.

 [finanzen.net]

 Von Rohr: Kunden nutzen Stundungsanträge
 Immer mehr Kunden der Deutschen Bank können wegen der Corona-Krise
 ihre Kredite nicht mehr bedienen. "Wir haben bislang insgesamt etwa 70.000
 Stundungsanträge von Privatkunden der Deutschen Bank und der Postbank
 erhalten", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl von Rohr in
 einem heute veröffentlichten Interview. Dabei handle es sich um einen
 einstelligen Prozentsatz des gesamten Kreditportfolios der Bank. Ein schär‐
 feres Sparprogramm oder weitere Filialschließungen hält von Rohr trotz der
 Corona-Krise nicht für nötig. "Wir halten an dem geplanten Kostenziel fest,
 werden uns aber anstrengen, noch schneller unsere Ziele zu erreichen",
 betonte der Manager.

 [schwarzwaelder-bote.de]

 Bont wird Risikochef der VP Bank
 Das Liechtensteiner Geldhaus VP Bank hat Patrick Bont von der Finanzmarkt‐
 aufsicht des Fürstentums abgeworben. Von Anfang November an wird der
 Schweizer die Bereiche Group Legal Services, Group Compliance und Group
 Risk verantworten, wie die Bank heute mitteilte.

 [cash.ch]

 Der Tweet des Tages

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 "Die kleinste Goldmünze der Welt stammt aus der Schweiz. Sie hat einen
 Durchmesser von 2,96 Millimetern." Die kleinste Goldmünze der Welt zeigt
 das Konterfei von Albert Einstein. Sie wurde in einer Auflage von 999
 Exemplaren gedruckt, ihr Nominalwert ist 1/4 Schweizer Franken. #Geld
 #Gold

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Rätsel: Die höchste Zahl gewinnt
 Vor Ihnen liegen drei Zettel. Auf jedem ist eine natürliche Zahl geschrieben –
 jedoch auf der für Sie verdeckten Seite. Sie können entweder einen oder zwei
 Zettel umdrehen, mit dem Ziel, die Karte mit der größten Zahl zu finden.
 Wenn Sie eine Karte ziehen und entscheiden, eine weitere zu ziehen, dürfen
 Sie die erste Karte nicht mehr auswählen. Nun geht es um Wahrscheinlich‐
 keiten und Strategie. Ob Sie die richtige Herangehensweise haben, lesen Sie
 hier:

 [spiegel.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die EZB veröffentlicht ihren Kreditvergabebericht. – In Wiesbaden gibt das
 Statistische Bundesamt Details zur Inflationsrate im Juni dieses Jahres
 bekannt. – Das ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
 veröffentlicht die Erwartungen von bis zu 350 Finanzexperten für die künftige
 Wirtschaftsentwicklung. – In Frankfurt stellt die Deutsche Schutzvereinigung
 für Wertpapierbesitz (DSW) eine Studie zur Vorstandsvergütung vor. – Die US-
 Großbanken JPMorgan, Wells Fargo und Citi geben ihre Geschäftszahlen für
 das zweite Quartal dieses Jahres bekannt.

 Der Nachschlag

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Bankenbrief

 Wie der Büro-Neustart nach dem Homeoffice gelingt
 Spätestens nach den Sommerferien wird der Büroalltag vielerorts nach dem
 Corona-bedingten Homeoffice zurückkehren. Doch wie kann der Neustart am
 besten gelingen? Arbeitspsychologe Hannes Zacher empfiehlt einen Mehrstu‐
 fenplan für das Comeback. Denn der nehme den Mitarbeitern "die Angst vor
 der schnellen Veränderung". Im ersten Schritt wird zunächst den Mitarbeitern
 die Rückkehr ermöglicht, die im Homeoffice nur suboptimale Arbeitsbedin‐
 gungen haben oder psychisch unter der Isolation leiden. Die weiteren Schritte
 und wie die Krise für den Aufbau einer neuen Unternehmenskultur genutzt
 werden kann, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

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