Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-175 - Das Thema Deutsche Wirtschaft weiter auf Erholungskurs - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-175

 Das Thema

 Deutsche Wirtschaft weiter auf Erholungskurs
 Nach der Corona-Krise kommt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des
 Statistischen Bundesamtes zusehends in Fahrt. Nach dem tiefen Einbruch im
 zweiten Quartal habe sich die deutsche Wirtschaft in den Sommermonaten
 Juli und August wieder etwas erholt, fassten die Wiesbadener Statistiker heute
 jüngste Konjunkturdaten zusammen. "Frühindikatoren (...) deuten eine weitere
 Erholung an", sagte Albert Braakmann, Leiter der Abteilung "Volkswirtschaft‐
 liche Gesamtrechnungen, Preise". Nach Mitteilung des Mannheimer ZEW –
 Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hellten sich die
 Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im September überra‐
 schend auf. Der vom ZEW erhobene Indikator stieg um 5,9 Punkte auf 77,4
 Zähler. "Dies zeigt, dass die Expertinnen und Experten weiterhin von einer
 spürbaren Erholung der deutschen Wirtschaft ausgehen", erklärte ZEW-
 Präsident Achim Wambach. "Die ins Stocken geratenen Brexit-Verhandlungen
 und die steigenden Corona-Infektionszahlen konnten die positive Stimmung
 nicht bremsen." Dass viele Unternehmen in der mittelständisch geprägten
 deutschen Wirtschaft bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen
 sind, hat nach Einschätzung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands
 (DSGV) auch mit der Vorsorge aus den Boomjahren nach der Finanzkrise
 2008/2009 zu tun. "Viele Unternehmen haben in den vergangenen guten
 Jahren vorbildlich gewirtschaftet, Gewinne wurden überwiegend im Unter‐
 nehmen gelassen", bilanzierte DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Dies
 komme den Betrieben nun zugute. Mit einer Eigenkapitalquote von 39 Prozent
 sei der Mittelstand ausreichend kapitalisiert, um Verlusten begegnen zu
 können. Daher rechne er derzeit auch nicht mit einer großen Welle an Unter‐
 nehmensinsolvenzen.

 [bloomberg.com]
 [faz.net]
 [de.reuters.com]
 [fr.de]

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 Meldungen

 Viceroy attackiert Grenke
 Das Analysehaus des britischen Investors Fraser Perring, Viceroy Research,
 wirft dem deutschen Finanzdienstleister Grenke Leasing Medienberichten
 zufolge Betrug vor. Perring trat bereits wiederholt mit Attacken auf Unter‐
 nehmen in Erscheinung. 2016 ging es bereits gegenüber dem mittlerweile
 insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard um die Vorwürfe Betrug,
 Geldwäsche und Bilanzfälschung. Parallel dazu wettete Perring auf fallende
 Kurse. Die Papiere des Leasingspezialisten Grenke sackten am Vormittag
 zeitweise um mehr als 17 Prozent ab. Einem Medienbericht zufolge wies die
 Firma die Vorwürfe bereits zurück.

 [spiegel.de]
 [smh.com.au]

 Berichte: Wirecard plante Banklizenz in den USA
 Der Zahlungsabwickler Wirecard arbeitete Medienberichten zufolge kurz vor
 seiner Insolvenz noch an einer eigenen US-Banklizenz. Das berichteten
 mehrere Medien heute unter Berufung auf Insider. Für den Lizenzantrag habe
 noch der testierte Jahresabschluss gefehlt. Eine Banklizenz in den USA hätte
 es Wirecard ermöglicht, Zahlungen des US-Geschäfts ohne einen Bank-
 Partner abzuwickeln. Darüber hinaus wollte das Unternehmen mit der Lizenz
 auch als Partner von Fintech-Firmen auftreten und Kredite vergeben.

 [capital.de]
 [financefwd.com]

 Klarna sichert sich neue Kapitalspritze
 Der Zahlungsdienstleister Klarna hat bei einer vom US-Investor Silver Lake
 angeführten Finanzierungsrunde 650 Millionen Dollar (548 Millionen Euro)
 eingesammelt. Wie das schwedische Fintech-Unternehmen heute mitteilte,
 steigt seine Bewertung damit auf 10,65 Milliarden Dollar (9 Milliarden Euro).
 Im August vergangenen Jahres waren es noch 5,5 Milliarden Dollar. Damit sei
 Klarna das am höchsten bewertete private Fintech in Europa und stehe

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 weltweit an vierter Stelle. Das frische Kapital will Klarna nun nutzen, um das
 Produktangebot weiter auszubauen, neue Märkte zu erschließen sowie das
 Wachstum in den USA mit inzwischen mehr als neun Millionen Nutzern zu
 beschleunigen.

 [manager-magazin.de]

 Ver.di ruft zu Warnstreiks in Call-Centern der
 Deutschen Bank auf
 Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten der Call-Center der Deutschen
 Bank in Berlin und Essen zu einem Warnstreik aufgerufen. Ver.di will mit der
 Aktion den Druck in den seit Juli laufenden Tarifverhandlungen für die etwa
 650 Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt an den beiden Standorten
 erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde ist nach Ver.di-Angaben für diesen
 Donnerstag geplant. Zu den Aufgaben der Call-Center zählen neben dem
 telefonischen Kundendienst auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankpro‐
 dukte der Deutschen Bank.

 [nrz.de]

 Die Köpfe

 BdB-Präsident Peters pocht auf schärfere Regeln für
 Wirtschaftsprüfer
 Bankenverbands-Präsident Hans-Walter Peters sieht die Wirtschaftsprüfer als
 Hauptverantwortliche im Betrugsfall beim Zahlungsabwickler Wirecard. "Auf
 eine testierte Bilanz muss man sich einfach verlassen können", sagte Peters in
 einem heute veröffentlichten Interview. "Das ist die Basis für alles Weitere.
 Darauf haben viele Investoren in Gesprächen mit uns über Wirecard immer
 wieder verwiesen." Um solche Fälle wie Wirecard künftig zu vermeiden, seien
 nun schärfere Regeln notwendig. Es dürfte kein Stein auf dem anderen
 bleiben.

 [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig)
 [boerse.ard.de]

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 Citi-CFO Mason kündigt Investitionen für
 Risikomanagement an
 Die US-Bank Citigroup will nach Angaben ihres Finanzchefs Mark Mason ihre
 Risikokontrolle verbessern. Mason kündigte gestern bei einer Investorenkon‐
 ferenz an, dass das Geldhaus in diesem Jahr zusätzlich 1 Milliarde Dollar (840
 Millionen Euro) in die Infrastruktur sowie in Risikomanagement und -überwa‐
 chung investieren werde. Bei der Bank sei zuvor ein Betriebsfehler in Höhe
 von 900 Millionen Dollar (758 Millionen Euro) aufgetreten.

 [manager-magazin.de]

 Früherer ING-Vorstand Krebs wird CFO bei Scalable
 Capital
 Der frühere Firmenkundenchef der ING Deutschland, Martin Krebs, wird
 Finanzvorstand bei dem Münchner Robo Advisor Scalable Capital. Das teilte
 das Fintech-Unternehmen gestern mit. Die Geschäftsführung freue sich
 darauf, gemeinsam mit Krebs das Angebot des Fintechs auszubauen sowie
 neue Märkte und Kundengruppen zu erreichen, erklärte Florian Prucker,
 Mitgründer und Geschäftsführer von Scalable Capital.

 [faz.net]

 Hoffmans neuer Leiter Private Banking bei HSBC
 Deutschland
 HSBC Deutschland hat Axel Hoffmans zum Marktleiter Private Banking
 ernannt. Dies habe die Bank bestätigt, berichteten Medien heute. Hoffmans
 war zuletzt bei der Schweizer Großbank Credit Suisse in verschiedenen
 Leitungsfunktionen tätig, unter anderem als Leiter Konzernstrategie Zentral‐
 europa, Leiter Private Banking sowie als Verantwortlicher für das institutio‐
 nelle & Wholesale-Geschäft im Asset Management in Deutschland und Öster‐
 reich.

 [private-banking-magazin.de]

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 EY-Chef Di Sibio bedauert Wirecard-Fall
 Der globale Vorsitzende und CEO der Beratungsgesellschaft EY, Carmine Di
 Sibio, hat bedauert, dass der Betrug beim insolventen Zahlungsdienstleister
 Wirecard nicht früher aufgedeckt worden sei. EY werde die Messlatte bei ihren
 Prüfungen "deutlich höher legen", berichteten Medien heute unter Berufung
 auf ein Schreiben von Di Sibio an die Kunden der Beratungsgesell‐
 schaft. "Viele Menschen glauben, der Betrug bei Wirecard hätte früher aufge‐
 deckt werden sollen, und wir verstehen das voll und ganz", schrieb Di Sibio.
 "Obwohl wir erfolgreich waren, den Betrug aufzudecken, bedauern wir, dass
 er nicht früher aufgedeckt wurde."

 [ft.com] (bezahlpflichtig)
 [spiegel.de]

 Der Tweet des Tages

 Im Interview mit dem @Handelsblatt spricht Bankenpräsident Hans-Walter
 Peters über die Folgen des #Wirecard-Skandals, die Reform der Finanzauf‐
 sicht, die Fehler der EZB und die Lage der Banken. Mehr go.bdb.de/hwwl7

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 So werden Sie schlagfertiger
 Kontern Sie auf verbale Attacken schlagfertig oder fällt Ihnen die passende
 Antwort erst nach Stunden ein? Rhetorik-Trainer Matthias Böhm empfiehlt vier
 Möglichkeiten, um die eigene Schlagfertigkeit zu trainieren. Wirft Ihnen
 jemand ein negatives Wort an den Kopf, dann interpretieren Sie es so um,
 dass es eine positive Bedeutung bekommt. Oder: Lassen Sie Verbalattacken
 ins Leere laufen, indem Sie Ihrem Angreifer unerwartet zustimmen. Wenn Sie
 ihm widersprechen, sich rechtfertigen oder sich herausreden wollen, bestä‐
 tigen Sie nur seine Einschätzung. Weitere Tipps, wie Sie souverän auf Verbal‐
 angriffe reagieren können, lesen Sie hier:

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 [e-fellows.net]

 Was morgen wichtig wird

 In Halle veröffentlicht das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
 seine Konjunkturprognose zum Herbst 2020. – In Brüssel hält EU-Kommissions‐
 präsidentin Ursula von der Leyen vor dem EU-Parlament eine Rede zur Lage
 der Staatengemeinschaft. – In Paris präsentiert die Organisation für
 wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihren Konjunktur‐
 ausblick. – In Washington gibt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die
 Ergebnisse der Zinssitzung des Offenmarktausschusses sowie eine aktuali‐
 sierte Wirtschaftsprognose bekannt. – In Tokio wählt das japanische Parlament
 voraussichtlich den Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei LDP,
 Yoshihide Suga, zum neuen Regierungschef.

 Der Nachschlag

 Überzeugen Sie mit Ihren Stärken
 Die Frage "Was sind Ihre größten Stärken" im Vorstellungsgespräch zu beant‐
 worten, ist nicht einfach. Der Grat zwischen einer selbstbewussten und einer
 arrogant wirkenden Antwort ist äußerst schmal. Antworten mit Floskeln wie
 "Ich arbeite transparent und bin kommunikativ" wirken beliebig und
 austauschbar. Executive Coach Gudrun Happich rät, lieber eine konkrete
 Stärke zu nennen und diese dann mit einem Beispiel zu belegen. Zudem
 sollten Sie die Identifikation mit dem nächsten Arbeitgeber nicht unter‐
 schätzen und nur jobrelevante Stärken aufzählen. Wie Sie die vermeintlich
 einfache Frage nach Ihren Stärken im Vorstellungsgespräch noch beant‐
 worten können, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

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