Bankenbrief - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2019-124
 Das Thema

Anleger reagieren verhalten auf Umbaupläne der
Deutschen Bank
Die massiven Restrukturierungspläne der Deutschen Bank mit der Streichung
Tausender Stellen sind heute an der Börse mit Vorsicht aufgenommen worden. Der
Aktienkurs stieg im frühen Handel zwar um rund 4 Prozent, verlor die Gewinne dann
aber wieder im Verlaufe des Tages. Analysten zeigten sich skeptisch, ob sich die
erhofften Erfolge rasch einstellen werden. "Wir haben keine andere Möglichkeit",
sagte Vorstandschef Christian Sewing heute dem Sender n-tv zum gestern vorge‐
stellten Radikalumbau. "Diese Bank muss sich auf ihre Stärken konzentrieren. Das
machen wir jetzt und das bedeutet, dass wir Dinge schließen und das heißt auch Jobs
abbauen." Positiv reagierten Anleger auf das Vorhaben des Geldhauses, den Umbau
selbst zu finanzieren. Man bitte den Aktionär nicht um eine Kapitalerhöhung und
werde mit der Zeit über die Dividende auch Kapital zurückgeben, erklärte Sewing.
Finanzchef James von Moltke sagte zu den Ertragsaussichten: "Wir arbeiten daran,
2020 ein ausgeglichenes oder besseres Ergebnis zu erreichen." Allerdings gebe es
erhebliche Unsicherheiten, beispielsweise wann genau Umbaukosten verbucht
würden. Für 2019 hatte Sewing wegen der Kosten für den Abbau von 18.000 Jobs und
der Schrumpfung im Investmentbanking einen Verlust in Aussicht gestellt. Den
angekündigten Stellenabbau will er umgehend umsetzen. "In den Geschäftsbe‐
reichen, in denen wir uns zurückziehen werden, haben wir mit dem Prozess bereits
begonnen", sagte er. "Das betrifft natürlich nicht nur Asien, das betrifft auch andere
Regionen." Da die Bank das Investment-Banking kappen wolle, dürfte der Stellen‐
abbau vor allem Standorte wie London und New York treffen, sagte Banken-Experte
Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim in einem Interview. Es seien aber
auch Filialschließungen zu erwarten, weil die Digitalisierung viele Stellen überflüssig
mache.

  boerse-online.de
  manager-magazin.de
  boersen-zeitung.de
  bloomberg.com
  finanz-szene.de (Dokumentation: Sewing-Brief an die Mitarbeiter)

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 Die Meldungen

EU-Kartellwächter stimmen Worldpay-Übernahme zu
Die EU-Wettbewerbshüter haben den rund 35 Milliarden Dollar (31 Milliarden Euro)
teuren Kauf des Zahlungsabwicklers Worldpay durch den US-Finanzdienstleister
Fidelity National Information Services (FIS) bewilligt. Die im März angekündigte
Übernahme ist die bislang größte im Markt für Zahlungsabwickler, der von der
weltweiten Verlagerung der Geldströme ins Internet getrieben wird.

  reuters.com

Türkische Lira fällt nach Entlassung des Notenbank-Chefs
Nach der Entlassung des Chefs der türkischen Notenbank durch Präsident Recep
Tayyip Erdoğan ist der Wert der Landeswährung Lira heute im Verhältnis zum US-
Dollar und zum Euro eingebrochen. Das Vertrauen in die Währung habe angesichts
derart massiver Eingriffe in die Unabhängigkeit der Zentralbank gelitten, erklärten
Analysten. Zuletzt gab die Lira zum US-Dollar wie zum Euro rund 1,5 Prozent nach –
ein Dollar kostete 5,71 Lira, für einen Euro gab es 6,42 Lira. Der bisherige Noten‐
bankchef Murat Çetinkaya, der seit April 2016 im Amt war, wurde durch seinen bishe‐
rigen Stellvertreter Murat Uysal ersetzt. Medienberichten zufolge hat Erdoğan vor
Abgeordneten seiner Regierungspartei AKP erklärt: "Wir haben ihm auf Wirtschafts‐
treffen immer wieder gesagt, dass er die Zinsen senken soll. Wir haben gesagt, wenn
die Zinsen sinken, sinkt auch die Inflation. Er hat aber das Nötige nicht getan."

  de.reuters.com

Lidl plant eigene Bezahl-App
Der Discounter Lidl will nach Medienberichten ein eigenes digitales Zahlungssystem
starten. Lidl Pay soll dabei auf QR-Codes und eine App setzen. Derzeit werde das
System in Spanien getestet. Hier habe der Lebensmittel-Discounter in seiner Smart‐
phone-App "Lidl Plus" die Bezahlfunktion per QR-Code integriert. In Spanien können
dazu Visa- oder Mastercard-Kreditkarten hinterlegt werden, in Deutschland könnte
Lidl allerdings auch auf das Lastschrift-Verfahren setzen, hieß es.

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  t3n.de

Klimaschutz-Demonstranten protestieren vor Schweizer
Banken
Klimaaktivisten haben heute in der Schweiz vor den Eingängen von großen Finanzin‐
stituten für einen Ausstieg aus Geschäften mit Öl, Kohle und Gas demonstriert. Die
Polizei in Basel und Zürich bestätigte Einsätze vor den Hauptsitzen der beiden
größten Schweizer Banken, der UBS und der Credit Suisse. Die Proteste der Organi‐
sation "Collective Climate Justice" begannen am frühen Morgen. Die Demonstranten
wollten nach eigenen Angaben gegen die Finanzierung von Öl- und Kohleförderung
durch diese Banken protestieren.

  nzz.ch

Bericht: Experten skeptischer über baldige Senkung der US-
Leitzinsen
Nach der Präsentation der positiven US-Arbeitsmarktzahlen für Juni sinkt nach Exper‐
teneinschätzung die Chance auf eine baldige deutliche Senkung der Leitzinsen durch
die US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Die Regierung in Washington hatte am
Freitag bekanntgegeben, dass im Juni 224.000 neue Stellen entstanden sind.
Analysten hatten mit 160.000 neuen Stellen gerechnet. In den vergangenen Wochen
hatte die US-Notenbank eine mögliche Zinssenkung in Aussicht gestellt, sollte die
Konjunktur sich eintrüben und der Arbeitsmarkt sich verschlechtern. Zur Wochen‐
mitte wird Fed-Chef Jerome Powell zu seiner halbjährigen Anhörung im Kongress
erwartet.

  nzz.ch

Anleger beurteilen deutsche Konjunkturaussichten
pessimistisch
Anleger sehen die Konjunkturentwicklung in Deutschland so negativ wie seit fast
zehn Jahren nicht mehr. Das entsprechende Barometer sank im Juli auf minus 4,8
Zähler von minus 0,7 Punkten, wie das Investmentberatungsunternehmen Sentix

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heute zu seiner monatlichen Umfrage unter mehr als 900 Anlegern mitteilte. "Die
hohe Abhängigkeit vom Export und dem Absatzmarkt China wird zunehmend eine
Bürde. Und der Zollstreit schwebt wie ein Damoklesschwert über den einstigen
Musterknaben der Euro-Region", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Eine
Rezession scheine "unausweichlich". Auch die Anlegerstimmung in der Eurozone
verschlechterte sich im Juli deutlich. Der von Sentix erhobene Konjunkturindikator
fiel um 2,5 Punkte auf minus 5,8 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit November 2014.

  wiwo.de
  n-tv.de

 Die Köpfe

EZB-Ratsmitglied de Galhau: Daten entscheidender als
Märkte
Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau hat betont, dass die Europä‐
ische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik nicht nach den Märkten ausrichtet. "Wir
schauen auf die Märkte, aber wir sind nicht marktabhängig. Wir sind datenabhängig",
sagte er in einem Interview mit dem US-Sender CNBC. Die größte Bedrohung für die
Weltkonjunktur sei derzeit die Unsicherheit, die durch Handelskonflikte entstehe.
Dafür sei aber die Politik maßgeblich und nicht die Notenbanken.

  de.reuters.com

Rickenbacher wird neuer Chef von Julius Bär
Die Schweizer Privatbank Julius Bär hat Philipp Rickenbacher zum Nachfolger des
Institutschefs Bernhard Hodler berufen. Der 48-jährige Manager übernehme den
Spitzenposten Anfang September, teilte das Geldhaus heute mit. Hodler tritt Ende
August zurück. Er soll den Übergang aber bis ins kommende Jahr begleiten. Ricken‐
bacher ist seit August 2016 Mitglied der Geschäftsleitung. Er kam 2004 vom
Beratungsunternehmen McKinsey.

  nzz.ch

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EZB-Vorstand Cœuré will gegen Facebook-Digitalwährung
vorgehen
Benoît Cœuré, Vorstandsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), tritt dafür ein,
dass die Regulierungsbehörden schnell gegen Facebook vorgehen sollen, bevor der
US-Konzern mit seiner Kryptowährung Libra in das Finanzsystem vorstößt. Es komme
nicht in Frage, dass der Konzern seine Finanzdienstleistungen in einer regulatori‐
schen Lücke anbiete: "Das ist einfach viel zu gefährlich. Wir müssen deutlich
schneller agieren als bisher", sagte Cœuré.

  wallstreet-online.de

Griechischer Wahlsieger Mitsotakis als Premier vereidigt
Machtwechsel in Griechenland: Nur einen Tag nach dem Wahlsieg der konservativen
Partei Nea Dimokratia ist ihr Spitzenkandidat Kyriakos Mitsotakis zum neuen Premier‐
minister des Landes ernannt worden. Der scheidende Ministerpräsident Alexis Tsipras
gestand seine Niederlage ein. Der Sieg der oppositionellen Konservativen bei den
Parlamentswahlen trieb den Athener Leitindex heute zunächst auf ein Fünfjahreshoch
von 900,31 Punkten, später fiel er leicht ins Minus. Damit notierte er aber immer
noch etwa 22 Prozent über dem Niveau vor der Ankündigung der vorgezogenen
Neuwahlen Ende Mai.

  zeit.de
  zdf.de

 Die Tweets des Tages

Mit #Kleingeld aus dem #Ausland Gutes tun? Verschiedene Wohltätigkeitsorgani‐
sationen nehmen gerne Restdevisen an und unterstützen damit Hilfsorganisationen.
Rund 30.000 Euro jährlich landen allein bei der Welthungerhilfe.

  twitter.com

Geblitzt? Die Coduka GmbH @geblitztDE bietet eine kostenlose Prüfung des
Bußgeldbescheids an. Verfahren werden automatisiert und die Arbeit des Anwalts
vereinfacht. Legal Tech heißt die neue Entwicklung. Mehr von den #JugendundWirt‐
schaft-Reportern #JuWi19 Projekt Jugend und Wirtschaft go.bdb.de

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  twitter.com

 Am Freitag meistgeklickt

Erfolgsfaktoren für Teamarbeit
95 Prozent der Fachkräfte mögen Teamarbeit. Das geht aus einer Umfrage der
Jobbörse Stepstone mit 14.000 Fach- und Führungskräften sowie 2.000 Recruitern
und Managern hervor. Aber was macht ein Team harmonisch und leistungsfähig?
Entscheidend sind die fünf Faktoren Chemie, Verlässlichkeit, Klima, Ziele und
Teamleiter. Wie diese zu erfolgreicher Zusammenarbeit mit den Kollegen beitragen,
lesen Sie hier:

  impulse.de

 Was morgen wichtig wird

Die EU-Finanzminister treffen sich in Brüssel. – Die European Banking Federation
(EBF) veranstaltet in Brüssel die Cloud Banking Conference 2019. Auf der Agenda
steht eine Rede von Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. – Auf einer Pressekon‐
ferenz in Berlin mit Wolfgang Obenland (Global Policy Forum New York/Bonn), Stefan
Brunnhuber (Weltakademie der Wissenschaften und Künste) und Alexander Dill
(Leiter UN World Social Capital Monitor) geht es um neue Vorschläge zur Finan‐
zierung der 17 UN-Ziele (UN SDG). – Am Abend hält der Präsident der Federal
Reserve Bank von Atlanta, Raphael Bostic, eine Rede. – In Washington spricht Fed-
Chef Jerome Powell auf der Konferenz "Stresstests: eine Diskussion und Überprüfung".

 Der Nachschlag

Überflüssige Meetings vermeiden
Meetings können sehr viel Arbeitszeit kosten. Deshalb sollten Sie sich kritisch fragen,
ob wirklich Austauschbedarf besteht und ob es tatsächlich Neuigkeiten gibt. Denn
schnell können die Treffen nur noch als Institution fungieren und somit überflüssig
sein. Ob ein Meeting es wirklich wert ist, dass etliche Mitarbeiter teilnehmen, können
Sie anhand dieser fünf Gründe testen:

  capital.de

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