Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-194 - Das Thema EU droht London mit Vergeltungsmaßnahmen - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-194

 Das Thema

 EU droht London mit Vergeltungsmaßnahmen
 In Brüssel hat heute die vielleicht letzte Gesprächsrunde über ein mögliches
 Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Verei‐
 nigten Königreich begonnen. Die intensiven Diskussionen in London
 vergangene Woche würden diese Woche in Brüssel fortgesetzt, sagte heute
 ein Sprecher von EU-Unterhändler Michel Barnier. Im Vorfeld forderten Frank‐
 reich und andere EU-Staaten scharfe Regeln für den Fall, dass sich Großbri‐
 tannien nicht an einen geschlossenen Vertrag halten sollte. Michel Barnier
 solle bei dem am Donnerstag startenden EU-Gipfel sicherstellen, dass es
 "gleiche Wettbewerbsbedingungen" für europäische und britische Unter‐
 nehmen gebe und im Falle von Verstößen schnelle Vergeltungsmaßnahmen
 möglich seien, hieß es in einem Medienbericht von heute. Am Tag des Gipfel‐
 treffens läuft ein Ultimatum des britischen Premierministers Boris Johnson aus.
 Er will die Gespräche mit der EU sofort beenden, sollte es bis zum 15. Oktober
 keine Einigung geben. In Telefonaten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
 und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte Johnson am
 Wochenende deutlich gemacht, dass Großbritannien ein Abkommen wünsche,
 aber, falls dies nicht möglich sein sollte, bereit sei, die Übergangsphase ohne
 ein solches zu beenden. Er betonte, dass rasche Fortschritte notwendig seien,
 um "erhebliche Lücken" zu schließen und, dass "eine Einigung in den
 kommenden Tagen für beide Seiten vorteilhaft wäre", wie ein Johnson-
 Sprecher mitteilte.

 [finanzen.net]
 [cash.ch]
 [bloomberg.com]
 [uk.reuters.com]
 [spiegel.de] bezahlpflichtig

 Meldungen

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 EU startet Ausgabe von Sozialanleihen
 Die EU wird in der zweiten Hälfte dieses Monats mit der Emission von
 sogenannten Sozialanleihen beginnen. Damit sollen bis zu 100 Milliarden Euro
 für die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit aufgebracht werden, sagte EU-
 Haushaltskommissar Johannes Hahn heute in einem Interview. Das werde den
 Markt für Sozialanleihen weltweit verdreifachen, betonte er. Gemeinsame
 Anleihen zur Finanzierung des 750-Milliarden-Rettungsfonds sollen dann Ende
 des zweiten Quartals 2021 ausgegeben werden.

 [bloomberg.com]

 Private-Equity-Investitionen gesunken
 Die Corona-Krise hat die Investitionen von Beteiligungsgesellschaften
 gebremst. Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungs‐
 gesellschaften (BVK) von heute sanken die Investitionen von Private-Equity-
 Gesellschaften im ersten Halbjahr auf 5,7 Milliarden Euro. Das ist im Vergleich
 zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 16 Prozent. Der Markt für Venture
 Capital stieg hingegen von 867 Millionen Euro auf 1,02 Milliarden Euro.

 [finanzen.net]

 HSBC-Analyse sieht Grenke als weitgehend entlastet
 Das Leasingunternehmen Grenke hat die meisten Vorwürfe des Leerver‐
 käufers Fraser Perring "überzeugend zurückgewiesen". Zu dieser
 Einschätzung kommt eine Analyse des Geldhauses HSBC Trinkaus &
 Burkhardt, über die heute berichtet wurde. "Während die Bar-Position jetzt
 klar bewiesen ist und die neuen Geschäftspraktiken akzeptabel erscheinen,
 da sie nur B2B-Kunden betreffen, müssen die Transaktionen mit verbundenen
 Parteien überprüft und dieses Problem besser früher als später vollständig
 geklärt werden", heißt es in dem Bericht.

 [handelsblatt.com]

 BoE startet Umfrage zu Negativzinsen
 Die Bank of England (BoE) untersucht die möglichen Auswirkungen von
 negativen Zinsen auf die Geldhäuser des Landes. Dazu startete die BoE eine
 Umfrage. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die technischen Systeme

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 der Banken Probleme mit Negativzinsen bekommen würden, wie heute
 berichtet wurde. In der Vergangenheit gab es wiederholt Ausfälle von IT-
 Systemen bei Banken in Großbritannien.

 [bbc.com]

 Saudi-Arabien: NCB will Samba Financial kaufen
 Das saudische Geldhaus National Commercial Bank (NCB) will die konkurrie‐
 rende Samba Financial Group übernehmen. Laut eines Medienberichts von
 heute soll der Kaufpreis 15 Milliarden Dollar (12,7 Milliarden Euro) betragen.
 Es wäre die größte Bankenübernahme in diesem Jahr. Durch den Erwerb
 würde das drittgrößte Institut der Golfregion entstehen. Der Deal könnte im
 ersten Halbjahr kommenden Jahres abgeschlossen werden, hieß es.

 [handelsblatt.com]

 Chinas Notenbank gegen Yuan-Aufwertung
 Die chinesische Notenbank hat Schritte gegen die deutliche Aufwertung der
 heimischen Währung Yuan unternommen. Laut eines Medienberichts von
 heute müssen Banken für bestimmte Fremdwährungsgeschäfte keine Siche‐
 rungseinlage mehr leisten. Der außerhalb Chinas gehandelte Yuan gab
 daraufhin zum US-Dollar zunächst nach, stabilisierte sich aber wieder.

 [weser-kurier.de]

 DK kritisiert Entwurf des Risikoreduzierungsgesetzes

       Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat sich in einer Stellungnahme
 gegen Teile des geplanten Risikoreduzierungsgesetzes ausgesprochen.
 "Insbesondere das bei einzelnen Regelungen vorgenommene sogenannte
 'gold plating' europäischer Regelungen ist abzulehnen", hieß es. Damit wird
 eine Ausweitung der EU-Vorschriften durch nationale Ergänzungen kritisiert.
 Grundsätzlich begrüßt die DK allerdings einzelne Proportionalitätsaspekte des
 Gesetzentwurfs. Die komplette Stellungnahme finden Sie hier:

 [bankenverband.de]

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 Die Köpfe

 Milgrom und Wilson bekommen Wirtschaftsnobelpreis
 Der Wirtschaftsnobelpreis geht in diesem Jahr an Paul R. Milgrom und Robert
 B. Wilson. Die beiden US-Ökonomen werden damit für ihre Verbesserungen
 der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate geehrt, wie die
 Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften heute in Stockholm
 bekanntgab. Damit sind für dieses Jahr alle Nobelpreisträger verkündet
 worden. Die Preise werden am 10. Dezember in Stockholm und Oslo
 überreicht.

 [sueddeutsche.de]

 Scholz: EU-Corona-Hilfen sind großer Schritt
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat den coronabedingten Wiederaufbau‐
 fonds der EU verteidigt. Kein europäisches Land sei in der aktuellen Krise in
 Zahlungsschwierigkeiten geraten. Europa halte zusammen, wenn es hart auf
 hart komme. "Das ist ein großer Schritt nach vorn", sagte Scholz heute. Die
 Gelder würden nicht einfach in die laufenden Haushalte der betroffenen
 Länder gehen, sondern für gezielte Investitionsprojekte genutzt.

 [boerse-online.de] Corona-Ticker

 Lagarde gegen zu frühen Stopp von Krisenhilfen
 Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hat vor
 einem schnellen Ende coronabedingter Hilfen gewarnt. Es gehe darum, dass
 etwa Staatsbürgschaften oder Kurzarbeiterregelungen nicht "plötzlich
 gestoppt" würden, sagte sie auf einer Konferenz des Internatio‐
 nalen Währungsfonds (IWF). "Wir hoffen, dass Politiker dies verstehen und
 auch beschließen, dass diese Maßnahmen noch eine Zeit lang weitergehen
 müssen – selbst wenn die Wirtschaft wieder Tritt fasst." Es müsse ein reibungs‐
 loser Übergang zu einer vollständigen Erholung geschaffen werden.

 [finanznachrichten.de]

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 Schnabel: Keine "Partnerschaft" von Geld- und
 Fiskalpolitik
 EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat sich gegen Befürchtungen gestellt, die
 Notenbank könne ihre Unabhängigkeit verlieren. Das Nebeneinander von
 Staatsanleihekäufen der EZB und der vermehrten Emission von Staatsan‐
 leihen im Euroraum sei keine "Partnerschaft" von Geld- und Fiskalpolitik.
 "Partnerschaft impliziert ein Maß an Koordinierung, das nicht zu einer
 unabhängigen Zentralbank passen würde", sagte sie heute auf einer
 Konferenz zum Thema "Stabilität, wirtschaftliche Koordinierung und Aufsicht
 in der EU".

 [finanzen.net]

 Erste-Group-Chef Spalt erwartet Eigenkapital-Engpass
 Bernhard Spalt, Chef des österreichischen Geldhauses Erste Group, hat vor
 einem sich abzeichnenden Eigenkapital-Engpass bei Unternehmen gewarnt.
 "Wir brauchen einen Plan, wie wir Klein- und Mittelbetrieben rechtzeitig Eigen‐
 kapital zuführen können, um eine Insolvenzwelle abzufedern", sagte Spalt in
 einem heute veröffentlichten Interview. "Denn wenn das Eigenkapital ausgeht,
 dann ist wirklich Schluss, da hilft auch kein Kredit mehr." Der Staat müsse
 dringend die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen schaffen,
 damit Geld fließen könne.

 [derstandard.at]

 Polleit: CBDC ist ein vergifteter Apfel
 Thorsten Polleit, Chefvolkswirt des Goldhändlers Degussa, hat vor den Folgen
 der Einführung digitalen Zentralbankgeldes (Central Bank Digital Currency –
 CBDC) gewarnt. Es "mag bequem sein, seine Einführung modern und
 innovativ erscheinen. Doch die Bürger sollten sich von den technischen
 Vorzügen nicht blenden lassen", schrieb er in einem gestern veröffentlichten
 Gastbeitrag. "Digitales Zentralbankgeld ist ein vergifteter Apfel." Es zerstöre
 die noch verbliebenen marktwirtschaftlichen Elemente des Kredit- und
 Geldsystems und verschaffe Regierungen und Staaten mehr Macht.

 [wiwo.de]

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 Der Tweet des Tages

 "In Deutschland kommen 2.930 Einwohner auf eine Bankfiliale." Im europäi‐
 schen Vergleich liegt Deutschland in Bezug auf die Filialdichte relativ weit
 vorne – deutlich vor Dänemark (6.221 Einwohner pro Filiale), Großbritannien
 (8.793) und den Niederlanden (9.135).

 [twitter.com]

 Am Freitag meistgeklickt

 Zwölf Promi-Tipps für die Karriere
 Wie starte ich beruflich durch? Diese Frage hat wohl schon jeden beschäftigt.
 Die wenigsten Top-Führungskräfte geben darüber Auskunft. Telekom-Chef
 Timotheus Höttges hat es anders gemacht. Er gab seinem Sohn nach dem
 Abitur zwölf Ratschläge mit auf den Weg, die nicht nur für Berufsanfänger
 hilfreich sind – und hat sie sie zudem veröffentlicht. Einer seiner Tipps: "Suche
 Verbündete. Im Team ist man immer erfolgreicher." Oder: "Lerne, komplexe
 Dinge einfach zu kommunizieren. Nichts überzeugt mehr als klare Argumente
 und eine Vision." Zehn weitere Empfehlungen finden Sie hier:

 [karriere.de]

 Was morgen wichtig wird

 Die Deutsche Bundesbank stellt ihren Finanzstabilitätsbericht 2020 vor. – Der
 Internationale Währungsfonds (IWF) gibt seine aktuelle Konjunkturprognose
 für die Weltwirtschaft bekannt. – In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische
 Bundesamt die Inflationsrate für September. – Das ZEW – Leibniz-Zentrum für
 Europäische Wirtschaftsforschung gibt seine monatliche Konjunkturerwartung
 heraus. – Die US-Großbanken JPMorgan und Citi veröffentlichen ihre
 Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres.

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 Der Nachschlag

 Mit der Kopfstandtechnik kreativ werden
 Wer die eigene Kreativität fördern will, sollte sich an einige Grundregeln
 halten. "Alle brauchen klare Strukturen, um innerhalb dieses Rahmens frei
 fantasieren zu können", sagt Rainer Holm-Hadulla, Kreativitätsforscher an der
 Universität Heidelberg. "Nicht umsonst haben alle bedeutenden Künstler,
 Wissenschaftler und politisch Aktive feste Arbeitsrituale." Ein weiteres Hilfs‐
 mittel kann die Kopfstandtechnik sein. Um ein Problem zu lösen, werden Wege
 gesucht, mit denen genau das Gegenteil erreicht werden soll. Habe man
 genug gesammelt, werde alles zurückgedreht, empfiehlt die Psychologin
 Cordula Nussbaum. Wie Sie Ihre Kreativität noch entfesseln können, lesen Sie
 hier:

 [karriere.de]

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