Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-40 - Bundesverband deutscher Banken
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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2022-40 Oliver Santen Leiter Kommunikation Liebe Leserinnen und Leser, die Abstimmungen der westlichen Regie‐ rungen über Sanktionen und das weitere Vorgehen gegen Russland laufen weiter. Am Wochenende wurden bereits einige russische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Bankenpräsident Christian Sewing unter‐ strich heute, dass die Sanktionen die Wirtschaft Russlands empfindlich treffen werden. Das Risiko des Swift-Ausschlusses Russlands für das deutsche Bankensystem bleibe indes überschaubar. Die Sicherheits‐ puffer von Europas Banken seien größer denn je. Eine informative Lektüre! Ihr Oliver Santen bankenbrief@bdb.de THEMA DES TAGES Sewing: Risiken für deutsches Bankensystem überschaubar Nach dem Ausschluss Russlands aus dem weltweiten Banken-Kommuni‐ kationssystem Swift sieht der Bankenverbands- und Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing (Foto), nur wenig Risiken für deutsche Institute. "Die deutschen Banken haben seit 2014 ihr Engagement in Russland stark reduziert. Für unser Bankensystem insgesamt ist das Risiko überschaubar. Die Sicherheitspuffer der europä‐ ischen Banken sind höher denn je", sagte der Präsident des Bundesver‐ bandes deutscher Banken (BdB) in einem heute veröffentlichten Interview. Die Commerzbank teilte heute mit, ihr Engagement in Russland und der Ukraine sei "überschaubar" und in der Vergangenheit bereits deutlich reduziert worden. In Russland habe die Bank ein Risiko von 1,3 Milliarden Euro netto, das seien rund 0,4 Prozent des Gesamten‐ gagements der Commerzbank. Außerdem habe sie Risiken mit Russland- Bezug in Höhe von rund 600 Millionen Euro, vor allem durch Vorfinanzie‐ rungen für Rohstoffexporte. Das Engagement in der Ukraine liege bei unter 100 Millionen Euro. Inflation dürfte weiter zulegen Mit Blick auf den Swift-Ausschluss Russlands ergänzte BdB- Präsident Sewing, dies werde den Krieg in der Ukraine nicht beenden. "Das wäre die falsche Erwartung." Es gehe darum, dass "völkerrechtswidrige Aggressionen und der Überfall eines Landes im 21. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Jahrhundert nicht folgenlos bleiben dürfen". Er rechne damit, dass die Sanktionen die russische Wirtschaft "empfindlich treffen" würden, sagte Sewing. Das zeige die Entscheidung der russischen Zentralbank von gestern, die Leitzinsen auf 20 Prozent zu verdoppeln. Zudem befürchtet der BdB-Präsident angesichts des Ukraine-Krieges einen zusätzlichen Preisschub und höhere Inflationsraten: "Die Preise werden mit Sicherheit weiter steigen, insbesondere für Energie und Rohstoffe. Wir rechnen für Deutschland derzeit mit einer Inflationsrate von um die 5 Prozent für dieses Jahr." (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) [faz.net] [finanzen.net] [focus.de] [bild.de/bezahlpflichtig] MELDUNGEN DES TAGES Inflation steigt im Februar auf 5,1 Prozent Die Inflation in Deutschland hat im Februar wieder die Marke von 5 Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Februar 2021 angeheizt von hohen Energiepreisen um 5,1 Prozent, wie das Statis‐ tische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. Im Januar 2022 hatte die jährliche Teuerungsrate bei 4,9 Prozent und im Dezember 2021 bei 5,3 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat legten die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent zu. Haushaltsenergie und Sprit verteuerten sich im Februar innerhalb eines Jahres um 22,5 Prozent. Der Krieg in der Ukraine, der an den Rohstoffmärkten unmittelbar für Preissprünge bei Rohöl und Erdgas sorgte, könnte die Energiepreise und damit die Inflation insgesamt weiter anheizen. (Foto: picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg) [tagesschau.de] Commerzbank hebt Mittelfristziele an Die Commerzbank erhöht nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen 2021 die Latte für die nächsten Jahre. Sowohl die Erträge als auch der operative Gewinn sollen im Jahr 2024 höher ausfallen als bisher angestrebt, wie die Bank heute mitteilte. "Die Fortschritte bei unserer Transformation und das starke Kundengeschäft geben uns Rückenwind", begründete Konzernchef Manfred Knof (Foto). Für 2024 peilt der Vorstand nun Erträge von 9,1 Milliarden Euro an, das sind 400 Millionen Euro mehr als bislang erwartet und 600 Millionen Euro mehr als 2021. Im Tagesgeschäft erwartet das Institut nun einen Gewinn von 3 Milli‐ arden Euro, das sind 300 Millionen Euro mehr als bislang in Aussicht gestellt. 2021 hatte die Bank operativ knapp 1,2 Milliarden Euro verdient. Über Dividenden und Aktienrückkäufe will die Bank bis einschließlich 2024 rund 3 bis 5 Milliarden Euro ausschütten. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) [boersen-zeitung.de] Julius Bär beginnt mit Aktienrückkauf Der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär startet mit dem Rückkauf eigener Aktien. Bis zu 400 Millionen Franken (388 Millionen Euro) sollen dadurch an die Aktionäre zurückfließen, teilte der Konzern heute in Zürich mit. Der Erwerb soll am 2. März beginnen und voraussichtlich bis Ende Februar 2023 dauern. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [wiwo.de] VTB Bank stoppt Neukonto-Eröffnungen Die zweitgrößte russische Bankengruppe VTB hat die Aufnahme neuer Kunden innerhalb der Europäischen Union (EU) ausgesetzt. Medienbe‐ richten zufolge ist davon auch die VTB Direktbank, eine Zweignieder‐ lassung der VTB Bank (Europe), betroffen. Ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erklärte heute: "Aktuell nimmt die VTB Bank (Europe) keine Neukunden an." Gründe dafür nannte er nicht. [handelsblatt.com] Einzelhandel kämpft mit Lieferproblemen Die Lieferprobleme im deutschen Einzelhandel haben sich im Februar wieder verstärkt. 76,3 Prozent der Einzelhändler klagten, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten, wie aus einer heute veröffent‐ lichten Umfrage des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung hervorgeht. Im Januar waren es noch 57,1 Prozent. "Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Verein‐ zelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen." [finanzen.net] KÖPFE DES TAGES Notenbankchef Schewtschenko: Bankensystem in der Ukraine funktioniert Das ukrainische Bankensystem funktioniert nach Angaben des Gouver‐ neurs der ukrainischen Zentralbank, Kyrylo Schewtschenko (Foto), reibungslos. Die Banken füllten ihre Geldautomaten auf, wo immer dies möglich sei, sagte Schewtschenko gestern. Die Zentralbank teilte mit, das Online-Banking funktioniere ebenfalls wie gewohnt und ermögliche bargeldlose Überweisungen – auch an die Armee. (Foto: picture alliance/ Photoshot) [wiwo.de] EU-Ratspräsident: Ukraine-Beitritt wird geprüft EU-Ratspräsident Charles Michel hat der Ukraine eine ernsthafte Prüfung des Gesuchs um einen EU-Beitritt zugesagt. Das sei ein schwieriges Thema, und es gebe unterschiedliche Auffassungen der Mitgliedstaaten, sagte Michel heute im Europaparlament. "Aber der Rat wird sich da seiner Verantwortung nicht entziehen können." Den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilte er abermals scharf: "Dies ist geopolitischer Terrorismus, schlicht und einfach." Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft an die Abgeord‐ neten eindringlich für die Aufnahme seines Landes in die Staatenge‐ meinschaft geworben. Ein Beitrittsgesuch wurde bereits gestellt. EU- Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, dass es bis zu einem Beitritt ein langer Weg sei. [boerse-online.de] Wirtschaftsweise Grimm rechnet mit Wachstumsdämpfer Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm (Foto) erwartet negative Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Wachstum in Deutschland. "Infolge der Krise wird sich kurzfristig die Konjunktur eintrüben, beispielsweise aufgrund einer Verschärfung der Liefer‐ kettenproblematik, weiterhin hohen Energiepreisen oder auch Reaktionen der Finanzmärkte auf die Sanktionen", sagte Grimm in heute veröffent‐ lichten Medienberichten. "Mittel- bis langfristig werden die teilweise Entkopplung der Wirtschaftsräume und die nun wohl notwendige Diversifi‐ zierung die wirtschaftliche Entwicklung bremsen, einfach weil sich dadurch Wachstumsperspektiven eintrüben." Die Inflation werde "noch länger hoch bleiben", prognostizierte die Expertin des Sachverständigen‐ rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. (Foto: picture alliance/Flashpic/Jens Krick) [br.de] Wirtschafts-Staatssekretär: Klimaziele nicht zurückstellen Wirtschafts-Staatssekretär Oliver Krischer lehnt Änderungen von Deutschlands Klimaschutzzielen wegen des Kriegs in der Ukraine ab. "Die eigentliche Antwort ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien", sagte Krischer heute. "Das hat jetzt noch größere Priorität, weil das macht uns unabhängiger." Dass jetzt der Kohleausstieg 2030 infrage gestellt werde, könne er nicht nachvollziehen. Die Herausforderung sei, in diesem und im kommenden Jahr die Energieversorgung sicherzu‐ stellen. Die Bundesregierung bemühe sich bei Gas und auch bei Kohle um Diversifizierung, um die fatale Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Mittelfristig entscheidend seien hier alternative Bezugs‐ quellen. [ard.mediathek.de] Langenbach ergänzt Geschäftsleitung der UmweltBank Die UmweltBank erweitert mit Philipp Langenbach ihr Geschäftslei‐ tungsteam. Neben den beiden Vorständen Jürgen Koppmann und Goran Bašić sowie der Generalbevollmächtigten und designierten Vorständin Heike Schmitz wird Langenbach die Ressorts Marketing und Personal als Generalbevollmächtigter übernehmen, wie das Institut heute in Nürnberg mitteilte. Eine Berufung in den Vorstand ist in absehbarer Zeit nicht geplant. Der gelernte Betriebswirt war rund 18 Jahre in Werbung, Marketing und Markenberatung tätig, bevor er 2018 die Leitung der Abteilung Marketing und PR bei der UmweltBank übernahm. [kreditwesen.de] SCHON GEWUSST? Investment-Apps und -Angebote gibt es wie Sand am Meer. Zahlreiche Hausbanken bis hin zu Neo-Brokern bieten Anlegern die Möglichkeit, ihr Geld Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief online in Aktien und Co zu investieren. Ein Broker dient dabei als Mittelsmann zwischen dem Käufer und dem Verkäufer, welcher Produkte wie Aktien, Anleihen oder Gold über einen Handelsplatz anbietet. Er vereinfacht die Transaktion und verlangt dafür eine Provision. Eine Übersicht über die in Deutschland verfügbaren Depot-Anbieter und Tipps, was Sie bei deren Auswahl beachten sollten, lesen Sie hier: [it-finanzmagazin.de] TWEETS DES TAGES Bankenverband Bankenpräsident Christian Sewing im @BILD -Interview: "Diese Sanktionen werden die russische Wirtschaft empfindlich treffen – das zeigt schon der schnelle Schritt der Russischen Zentralbank, die Leitzinsen am Montag auf 20 Prozent zu verdoppeln." #Ukraine [twitter.com] Bankenverband Was macht "Nachhaltige Kundenberatung" aus? Und was hat das mit dem CO2- Abdruck eines Kreditportfolios zu tun? Mehr dazu in Teil 6 von "Nachhaltigkeit und Banken" mit Alexandra Themistocli @seb_deutschland: go.bdb.de/gpEKB #SustainableFinance #Nachhaltigkeit [twitter.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Transparency Germany Bis gestern war eine Eintragung ins #Lobbyre‐ gister möglich. In einem kleinen #Thread geben wir einen ersten Überblick über die bisherigen Eintragungen und stellen dar, wie sich jede:r selbst informieren kann. Außerdem zeigen wir, was noch verbessert werden sollte. [twitter.com] WAS MORGEN WICHTIG WIRD In Frankfurt ziehen die Bundesbank und die DZ Bank Deutsche Zentral-Genossen‐ schaftsbank sowie in Berlin der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr. – Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt verkündet ein Urteil im Streit der Hamburger Privatbank M.M.Warburg gegen die Deutsche Bank über Cum-Ex-Geschäfte. – In Luxemburg veröffentlicht Eurostat eine Schnellschätzung zur Inflation im Euroraum im Februar. – In Brüssel legt die EU- Kommission voraussichtlich neue Leitlinien für die Haushalts- und Schuldenpolitik der EU-Länder für 2023 vor. – In Washington hält US-Präsident Joe Biden eine erste offizielle Ansprache zur Lage der Nation vor beiden Kammern des US-Kongresses. NACHSCHLAG Finanz-Glossar für Neueinsteiger Was ist eigentlich ein FIG, ein SPAC oder ein IPO? Und was verbirgt sich hinter Begriffen wie Securitisation, Prime Brokerage oder Spread? Die Welt des Banking ist voller Fachbegriffe, Jargons und Slang. Wer dort eine Karriere anstrebt, sollte mit bestimmten Begriffen vertraut sein. Hier werden die wichtigsten Finanzbegriffe für Einsteiger erklärt: [efinancialcareers.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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