Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-198 - Das Thema Britischer Premier Johnson zu No-Deal mit der EU bereit - Merkel plädiert für Kompromisse ...

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Bankenbrief - Ausgabe 2020-198

 Das Thema

 Britischer Premier Johnson zu No-Deal mit der EU
 bereit – Merkel plädiert für Kompromisse
 Im Streit über ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union (EU)
 erwartet der britische Premierminister Boris Johnson nach eigenen Worten
 einen harten Bruch ohne Vertrag zum 1. Januar 2021. Ein Abkommen mit
 Brüssel sei unwahrscheinlich, sagte der Premier heute in London. Die EU habe
 offensichtlich kein Interesse an einem von Großbritannien angestrebten
 Freihandelsabkommen wie mit Kanada. Vielmehr erwarte er nun ein
 Verhältnis wie mit Australien – ohne Vertrag. Der Gipfel in Brüssel sei nicht
 sehr ermutigend gewesen, erklärte Johnson in einer Fernsehansprache. Wenn
 die EU ihre Haltung nicht fundamental ändere, werde es wohl keine Einigung
 geben. Sollte es Zugeständnisse geben, dann sei London zu Gesprächen
 bereit. Der britische Außenminister Dominic Raab hatte zuvor erklärt, er sehe
 noch Chancen für ein Abkommen. Es gebe mit der Fischerei und dem Thema
 "gemeinsame Standards" nur noch zwei strittige Punkte. Die EU-Staats- und
 Regierungschefs hatten auf dem Gipfel gefordert, die britische Regierung
 müsse sich bewegen. Man wünsche zwar ein Handelsabkommen für die Zeit
 nach der Brexit-Übergangsphase, aber nicht zu jedem Preis. Kanzlerin Angela
 Merkel forderte Kompromisse auf beiden Seiten. "Jeder hat seine roten
 Linien", sagte sie. "Wir haben Großbritannien gebeten, im Sinne eines
 Abkommens weiter kompromissbereit zu sein. Das schließt ein, dass auch wir
 Kompromisse machen müssen", erklärte die Kanzlerin. Auf dem EU-Gipfel
 wurde beschlossen, dass weitere Wochen über ein Handelsabkommen
 verhandelt werden soll. Allerdings einigte man sich auch darauf, sich
 verstärkt auf ein No-Deal-Szenario vorzubereiten. EU-Unterhändler Barnier
 sagte, er halte eine Einigung noch für möglich. Einer Studie des Ifo Instituts
 zufolge dürften Unternehmen in Großbritannien besonders unter dem Folgen
 eines No-Deals leiden. Britische Firmen importierten viele Zwischenprodukte
 aus der EU. Auch die deutsche Wirtschaft wäre stark betroffen, wenn kein
 Abkommen mit London zustande käme.

 [zeit.de]

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 [tagesschau.de]
 [spiegel.de]
 [welt.de]
 [bloomberg.com]

 Meldungen

 Privates Geldvermögen steigt in Corona-Krise auf
 Rekordhoch
 Das Geldvermögen der Deutschen hat im zweiten Quartal einen Rekordwert
 erreicht. Nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie ist das
 Vermögen auf rund 6,63 Billionen Euro gestiegen, wie die Deutsche
 Bundesbank heute mitteilte. Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2020 nahm
 es um 4 Prozent zu. Als Grund wurde vor allem die Erholung an den Aktien‐
 märkten genannt. "Die durch die Pandemie und die Unsicherheit über ihre
 wirtschaftlichen Folgen ausgelösten Bewertungsverluste bei Aktien im
 Vorquartal wurden zum großen Teil kompensiert", erklärte die Notenbank. Der
 Börsenaufschwung habe Bewertungsgewinne bei Aktien und sonstigen
 Anteilsrechten in Höhe von 74 Milliarden Euro verursacht. Investmentfonds
 legten unter Berücksichtigung sämtlicher Transaktionen und Bewertungsef‐
 fekte um 64 Milliarden Euro zu. Zudem hätten die Haushalte ihre Anlagen in
 Bargeld und Einlagen bei Banken um 72 Milliarden Euro aufgestockt. Die
 Niedrigzinsen seien auch genutzt worden, um sich billig Geld zu leihen, insbe‐
 sondere für Wohnungsbaukredite. Nach Abzug der Schulden stieg das
 Geldvermögen ebenfalls deutlich um 236 Milliarden auf rund 4,72 Billionen
 Euro.

 [boerse.ard.de]
 [faz.net]

 Erste Group will Dividende ausschütten
 Das österreichische Geldhaus Erste Group will für das abgelaufene
 Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 75 Cent je Aktie zahlen. Die
 Ausschüttung werde allerdings unter der Bedingung erfolgen, dass dem keine
 rechtlichen Beschränkungen entgegenstünden und die Regulatoren ihre

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 Empfehlung, auf Ausschüttungen zu verzichten, anpassten, teilte das Institut
 mit. Die Auszahlung entspreche rund 22 Prozent des Nettogewinns. Die Haupt‐
 versammlung des Instituts wurde auf den 10. November verschoben.
 Ursprünglich wollte das Geldhaus für 2019 eine gegenüber dem Vorjahr
 unveränderte Dividende von 1,50 Euro je Aktie zahlen.

 [finanznachrichten.de]

 Umfrage: Bundesbürger überwiegend mit Finanzlage
 zufrieden
 Trotz der Corona-Krise sieht nicht einmal jeder zehnte Bürger in Deutschland
 seine eigene Finanzlage als düster an. Ergebnisse im Rahmen des "Global
 Trends Report – The Economy" ergaben, dass nur 9 Prozent der Befragten ihre
 finanzielle Situation pessimistisch oder sehr pessimistisch einschätzten. In
 Frankreich waren es dagegen 13 Prozent und in Großbritannien 12 Prozent der
 Befragten. Zugleich beurteilten allerdings 42 Prozent der Befragten in
 Deutschland die wirtschaftliche Lage allgemein als pessimistisch oder sehr
 pessimistisch. In Frankreich waren es 36 Prozent und in Großbritannien 40
 Prozent.

 [wiwo.de]

 Inflationsrate in der Eurozone erneut gefallen
 Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im September den zweiten Monat
 in Folge gesunken. Sie fielen um 0,3 Prozent binnen Jahresfrist, wie die
 europäische Statistikbehörde Eurostat heute mitteilte. Das ist die niedrigste
 Rate seit mehr als vier Jahren. Rückläufig waren vor allem die Preise für
 Energie. Sie lagen 8,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Im August hatte die
 Inflationsrate bei minus 0,2 Prozent gelegen.

 [finanztreff.de]

 Ökonomen: Wirtschaft Chinas erholt sich im dritten
 Quartal stärker
 Die Volksrepublik China hat nach Einschätzung von Ökonomen im dritten
 Quartal ihre wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Schock gefestigt.
 Dazu hätten die wiederkehrende Kauflust der Konsumenten und die Wieder‐

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 aufnahme geschäftlicher Aktivitäten der Handelspartner geführt. Einer
 Reuters-Umfrage zufolge wird für den Zeitraum Juli bis September mit einem
 Wachstum von 5,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahr gerechnet. Im zweiten
 Quartal war Chinas Volkswirtschaft um 3,2 Prozent gewachsen.

 [de.reuters.com]

 Die Köpfe

 EZB-Ratsmitglied Rehn hält zeitweiliges Überschießen
 beim Inflationsziel für vertretbar
 Finnlands Notenbankchef Olli Rehn hat sich dafür ausgesprochen, dass die
 Europäische Zentralbank (EZB) den Arbeitsmarkt bei ihren geldpolitischen
 Entscheidungen stärker berücksichtigt. Dies sei auch dann sinnvoll, wenn
 dadurch die Inflation zeitweise über das angestrebte Ziel hinausschießen
 sollte. Die EZB würde durch eine derartige Änderung ihrer Strategie dem
 Beispiel der US-Notenbank Federal Reserve folgen. Medienberichten zufolge
 sind viele Wirtschaftswissenschaftler inzwischen der Ansicht, dass eine zuneh‐
 mende Beschäftigung nicht mehr zwangsläufig zu steigenden Inflationsraten
 führt.

 [reuters.com]

 Irlands Notenbankchef Makhlouf sieht keinen
 Handlungsbedarf für EZB
 Der irische Notenbank-Gouverneur Gabriel Makhlouf hält weitere Stützungs‐
 schritte durch die EZB für den Euroraum derzeit nicht für geboten. Es gebe
 keine neuen Hinweise für eine Änderung der bisherigen Beurteilung der Lage,
 sagte er heute in einem Interview. Bis zur nächsten Zinssitzung vergehe aber
 noch einige Zeit. Die Währungshüter treffen sich am 29. Oktober, um über
 geldpolitische Maßnahmen zu beraten. Viele Ökonomen rechnen damit, dass
 die Notenbank die Wirtschaft angesichts steigender Infektionszahlen und
 neuer Eindämmungsmaßnahmen in vielen Staaten durch weitere Hilfsmaß‐
 namen stabilisieren will.

 [de.investing.com]

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 IfW-Chef Felbermayr warnt vor zweitem Lockdown
 Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), und
 weitere Top-Ökonomen sehen große wirtschaftliche Schäden auf Deutschland
 zukommen, wenn ein zweiter Lockdown zur Bekämpfung der Corona-
 Pandemie eintreten würde. Eine Wiederholung vom Frühjahr müsse unbedingt
 verhindert werden, sagte er. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt
 (BIP) um knapp 10 Prozent eingebrochen. Der Präsident des Deutschen
 Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, erklärte: "Eine
 zweite Infektionswelle, die nochmals so umfangreiche Restriktionen erfordern
 und Verwerfungen verursachen würde wie die erste, dürfte die deutsche
 Wirtschaft härter treffen." Inzwischen hätten viele Unternehmen ihre
 Rücklagen aufgezehrt

 [spiegel.de]

 Die Tweets des Tages

 Mehr als 340 Millionen Menschen in Europa bezahlen mit dem Euro. 19 der 27
 EU-Mitgliedstaaten haben den #Euro mittlerweile als offizielle Währung
 eingeführt, zuletzt Litauen im Jahr 2015. Weitere Länder sollen folgen, sobald
 sie die dafür notwendigen Kriterien erfüllen. Das sieht die Europäische
 Wirtschafts- und Währungsunion vor.

 [twitter.com]

 Anlässlich der #IMFMeetings macht Bankenpräsident Hans-Walter Peters
 deutlich, wie zentral Europas Souveränität ist. Innovationen und ein digitaler
 Euro sind genauso wichtig wie die Etablierung einer starken Kapitalmark‐
 tunion. Seine Rede und die Presseinfo go.bdb.de/p1rXF

 [twitter.com]

 Ein "lukratives" Stellenangebot als "Finanzagent" annehmen und das Konto
 zur Abwicklung von Zahlungen Dritter nutzen? Vor dieser Betrugsmasche wird
 international gewarnt: "Don´t be a mule!" Denn damit kann man sich strafbar
 machen: go.bdb.de/xGHCx #ECSM @CyberAllianz

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 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Peters: An digitalem Euro führt kein Weg vorbei
 Der Präsident des Bankenverbands, Hans-Walter Peters, hat sich für digitales
 Zentralbankgeld ausgesprochen. "Ohne digitalen Euro droht Europa auf
 mittlere Sicht seine internationale Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel zu setzen",
 erklärte Peters heute in einem Pressegespräch anlässlich der beginnenden
 Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.
 "Wenn Europa diese Innovation verschlafen sollte, könnte langfristig auch
 seine Währungshoheit verloren gehen – an private Unternehmen oder an
 andere Staaten." Daher würde an digitalem Geld in Zukunft kein Weg vorbei‐
 führen. Zögern sei fahrlässig, vor allem, da China bereits einen großen
 Vorsprung auf diesem Gebiet hätte, sagte Peters. Bereits vor Kurzem hatte die
 Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, erklärt,
 dass sich die Notenbank auf die Einführung einer digitalen Währung vorbe‐
 reiten müsse. Die privaten Banken sieht Peters derweil gut für mögliche
 bevorstehende Firmenpleiten gerüstet. "Wenn es in den kommenden Monaten
 zu einem Anstieg der Kreditausfälle kommt, ist dies keine Bedrohung für die
 Banken", sagte er. Deutsche Geldhäuser hätten ihr Eigenkapital in der Vergan‐
 genheit aufgestockt und die Risikovorsorge erhöht. Gleichzeitig erwarten die
 privaten Banken 2020 einen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um
 rund 4 Prozent. Das sei der stärkste Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten
 Weltkrieg, erklärte Peters und forderte Entlastung für die Branche. Kritik übte
 er am Strafzins der EZB von derzeit 0,5 Prozent. Seit Juni 2014 hätten Banken
 im Euroraum circa 30 Milliarden Euro Zinsen an die Notenbank gezahlt,
 aktuell würde die Belastung nochmal steigen.

 [bankenverband.de](Statement des Bankenverbands-Präsi‐
 denten)
 [finanzen.net]
 [boerse-online.de]
 [de.reuters.com]
 [handelsblatt.com]

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 Was die nächsten Tage wichtig wird

 Am Sonntag endet die Herbsttagung von Weltbank und Internationalem
 Währungsfonds (IWF). An einer abschließenden Diskussionsrunde nimmt auch
 EZB-Chefin Christine Lagarde teil. – Die Volksrepublik China gibt am Montag
 Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal
 bekannt. – Bundeskanzlerin Angela Merkel hält auf der digital veranstalteten
 Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft eine Rede. – In Frankfurt
 beginnt eine zweitägige Konferenz der EZB, auf der sich Notenbanker und
 Wissenschaftler über geldpolitische Themen austauschen. Nach der Eröffnung
 am Nachmittag durch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane spricht EZB-Präsidentin
 Christine Lagarde. – Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlicht
 Details zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in der Eurozone im zweiten
 Quartal 2020.

 Der Nachschlag

 Diese fünf peinlichen Fehler im Job unbedingt
 vermeiden
 Lästern Sie im Job nie über Ihren Chef. Er könnte zufällig hinter Ihnen stehen.
 Und das könnte Ihrer Karriere nachhaltig schaden. Erledigen Sie auch keines‐
 falls regelmäßig während Ihrer Arbeitszeit persönliche Angelegenheiten.
 Sonst könnte Ihr Vorgesetzter auf die Idee kommen, dass Ihre Arbeit auch in
 Teilzeit zu schaffen ist. Welche peinlichen Fehler Sie sonst noch unterlassen
 sollten, wenn Sie an einem reibungslosen Aufstieg im Unternehmen interes‐
 siert sind, lesen Sie hier:

 [capital.de]

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