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Bankenbrief
Bankenbrief - Ausgabe 2021-40
Das Thema
Commerzbank will Negativzinsen stärker an
Firmenkunden weitergeben
Die Commerzbank will ihr Firmenkundengeschäft deutlich umbauen und noch
stärker auf Rentabilität setzen. "Für uns steht Profitabilität künftig eindeutig
vor Wachstum", sagte der seit Januar amtierende Firmenkundenvorstand
Michael Kotzbauer in einem Interview. Deshalb verabschiede sich die Bank
von ihrem Ziel, 10.000 neue Firmenkunden zu gewinnen. Zudem will das
Geldhaus die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) künftig in
größerem Umfang weitergeben. "Wir werden unsere Regeln noch mal
verschärfen müssen und Freibeträge in einigen Fällen senken", sagte der
Manager. "Im vergangenen Jahr haben wir von unseren Kunden Guthabenge‐
bühren in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro erhoben. 2021 wird dieser
Betrag voraussichtlich noch mal leicht steigen." Der neue Commerzbank-Chef
Manfred Knof hatte bei der Bilanzvorlage Mitte Februar bereits angedeutet,
dass mehr Kunden mit Negativzinsen rechnen müssen. Das Firmenkundenge‐
schäft solle gestrafft werden. "Wenn wir keinen Weg finden, eine Geschäftsbe‐
ziehung profitabel zu gestalten, werden wir uns von Kunden trennen", erklärte
Kotzbauer. "Ich bin aber zuversichtlich, dass das nur sehr selektiv der Fall sein
wird." Die Bank habe Geschäftsbeziehungen mit rund 26.000 Firmenver‐
bünden. "Vermutlich werden wir uns perspektivisch von einigen Hundert
Kunden trennen. Das betrifft vor allem internationale Unternehmen ohne
Geschäftsbezug zu Deutschland." Im heimischen Markt rechne er daher mit
einer eher kleinen Zahl. Insgesamt gehe er von einer stabilen Kundenzahl in
den kommenden Jahren aus. Im gehobenen Mittelstand habe das Institut eine
sehr starke Marktposition, "aber besonders bei kleineren Mittelständlern gibt
es noch viel Potenzial", sagt Kotzbauer. "Da werden wir angreifen."
[handelsblatt.com]
[finanzbusiness.de]
[zeit.de]
[deraktionaer.de]
[finanzen.at]
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Meldungen
Steigende Anleiherenditen: EZB signalisiert
Handlungsbereitschaft
Die EZB hat eine weitere Stabilisierung der Wirtschaft in Aussicht gestellt, falls
dies durch einen starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen notwendig werde.
Steigende langfristige Zinsen könnten vorhandene geldpolitische Stützungs‐
maßnahmen zu frühzeitig bremsen, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel
Schnabel heute auf einer Online-Konferenz. In einem solchen Fall müsse die
Geldpolitik bei ihren Maßnahmen nachlegen. Angeführt von den US-Staatsan‐
leihen hatten sich die Marktzinsen zuletzt merklich erhöht, was auch in den
steigenden Inflationserwartungen begründet ist. EZB-Chefvolkswirt Philip
Lane betonte, dass die Notenbank sich die Entwicklung der langfristigen
nominalen Anleiherenditen genau anschaue. In einem heute auf der EZB-
Website veröffentlichten Interview machte er deutlich, dass ein übermäßiger
Renditeanstieg bei den Staatsanleihen der Euro-Länder mitten in der
Pandemie geldpolitisch nicht erwünscht ist. Lane betonte zugleich, dass die
EZB nicht dem Beispiel der japanischen Notenbank folgen und konkrete
Renditeziele für Staatsanleihen vorgeben werde.
[bloomberg.com]
[ch.marketscreener.com]
Klarna erreicht Umsatzmilliarde
Durch neue Produkte hat die Bezahl-App des schwedischen Finanztechno‐
logie-Unternehmens Klarna weltweit die Zahl von 18 Millionen Nutzern
erreicht. Wie das Unternehmen mitteilte, erhöhte sich
das Transaktionsvolumen um nahezu die Hälfte auf 56 Milliarden Dollar (46
Milliarden Euro). Der Umsatz wuchs im vergangenen Geschäftsjahr im
Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf erstmals knapp 1,1 Milliarden Dollar.
Der Verlust stieg den Unternehmensangaben zufolge auf 168 Millionen Dollar,
nach 110 Millionen Dollar im Vorjahr.
[finanzbusiness.de]
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Erste Group halbiert Gewinn
Wegen hoher Vorsorgen für Kreditausfälle hat der österreichische Finanz‐
konzern Erste Group Bank seinen Gewinn 2020 halbiert. Es wurden 783,1
Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet nach 1,47 Milliarden Euro im Vorjahr, wie
das Geldhaus heute mitteilte. Die Risikovorsorge habe sich auf 1,3 Milliarden
Euro belaufen. Das Geldhaus schlägt eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je
Aktie vor. Zusätzlich sei 1,0 Euro je Aktie für eine potenzielle Sonderdividende
vorgesehen.
[finanzen.at]
BaFin-Zwischenbericht: Grenke sieht sich zum Teil
entlastet
Ein Untersuchungsbericht hat Medienberichten zufolge in weiten Teilen das
Management des wegen seiner Bilanzierung kritisierten Unternehmensfinan‐
zierers Grenke entlastet. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars mandatiert, die
Vorgänge zu analysieren. Nach Angaben des Unternehmens hat es weder
Zweifel an der Existenz der Leasingforderungen gegeben, noch hätten sich
Vorwürfe der Geldwäsche insgesamt bestätigt. Allerdings habe Mazars kriti‐
siert, dass die Franchiseunternehmen nicht voll konsolidiert worden seien,
was nun für 2020 rückwirkend umgesetzt werden solle. Die Prüfer hätten
zudem auch Prozesse in der Grenke Bank und in der Compliance-Organisation
beanstandet.
[faz.net]
[handelsblatt.com]
Solarisbank steigert Gesamterträge
Das Finanztechnologie-Unternehmen Solarisbank hat nach eigenen Angaben
im Geschäftsjahr 2020 Gesamterträge in Höhe von 35 Millionen Euro erwirt‐
schaftet. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einer Steigerung von 83
Prozent, wobei die Gesellschaft diese Ertragsgröße als Summe aus Zinser‐
gebnis, Provisionserträgen und sonstigen betrieblichen Erträgen definiert. Der
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Verlust wurde mit 27 Millionen Euro beziffert, verglichen mit 23 Millionen Euro
im Vorjahr. Das Institut beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter.
[finanz-szene.de]
Studie: Britische Institutionen schlecht auf Brexit
eingestellt
Mehrere britische Denkfabriken haben den Institutionen des Landes auch ein
Jahr nach dem offiziellen EU-Austritt Großbritanniens ein schlechtes Zeugnis
hinsichtlich der künftigen Anforderungen ausgestellt. Das betreffe beispiels‐
weise den Umweltschutz, den Handel und den Kampf gegen Kriminalität,
hieß es in der Analyse. "Das Vereinigte Königreich verfügt nicht über die
physische oder IT-basierte Infrastruktur, um im Rahmen seiner neuen
Beziehung mit der EU Handel zu treiben, und ist auf Übergangsregelungen
angewiesen", erklärte ein Experte der Thinktanks.
[finanztreff.de]
Banken ON SCREEN: Auf dem Weg zum digitalen Euro?
Auch wenn über die Einführung eines digitalen Euros noch nicht final
entschieden wurde, beflügelt er schon heute die Fantasien vieler Menschen
und hat zu intensiven Diskussionen angeregt. Doch ungeachtet der lebhaften
Debatte: Viele Fragen rund um das Thema "Digitaler Euro" sind nach wie vor
offen, es besteht noch erheblicher Klärungsbedarf. Aus diesem Grund hatte
der Bankenverband für den vergangenen Dienstag gemeinsam mit dem
Ostdeutschen Bankenverband zu einer Veranstaltung unter dem Titel "Auf
dem Weg zum digitalen Euro?" eingeladen. Etwa 350 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer verfolgten online die Debatte, bei der Experten aus EZB, Fintechs
und dem Verband über Wesen und Potenzial des digitalen Euros diskutierten.
Hier können Sie eine Zusammenfassung der Veranstaltung lesen und die
Aufzeichnung in ganzer Länge sehen:
[bankenverband.de]
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Die Köpfe
EZB-Vizepräsident de Guindos dämpft Inflationssorgen
Der erwartete Anstieg der Inflation in der Eurozone wird nach Ansicht des
EZB-Vizepräsidenten Luis de Guindos kurzfristig nicht problematisch sein. "Ich
denke, dass die Inflationsrate in Europa 2021 sehr klar nach oben gehen
wird", sagte er zu den an den Märkten umlaufenden Inflationsängsten. "Es
werden leicht über ein Prozent sein, das wird kein Problem darstellen."
[de.investing.com]
Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in Haft
Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun wird nicht aus der Untersu‐
chungshaft entlassen. Das entschied das Oberlandesgericht München, wie ein
Gerichtssprecher heute bestätigte. Der Manager wird unter anderem des
gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, der Untreue und der Marktmanipulation
beschuldigt. Eine Haftprüfung ist gesetzlich vorgesehen, wenn ein Häftling
sechs Monate lang in Untersuchungshaft war. Braun sitzt seit dem 22. Juli 2020
in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen ein.
[faz.net]
[handelsblatt.com]
Investmentbankerin Hecker nicht mehr für UniCredit
tätig
Jana Hecker ist bei der italienischen Großbank UniCredit ausgeschieden. Wie
das Geldhaus bestätigte, wurde die globale Leiterin für Equity Capital Markets
(ECM) durch den Bankmanager Luca Falco ersetzt. Nach Medienberichten
steht ihr Abgang in Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal. Die Invest‐
mentbankerin war im März vergangenen Jahres zur UniCredit gewechselt und
arbeitete zuvor bei Goldman Sachs und der Deutschen Bank.
[finanzbusiness.de]
[finance-magazin.de]
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Die Tweets des Tages
Was ist auf dem Weg zu einem digitalen Euro zu beachten? Und wie werden
#Kryptowährungen die Wirtschaft verändern? Darüber haben wir im
Banken ON SCREEN diskutiert – die wichtigsten Erkenntnisse gibt es jetzt im
Blog: http://go.bdb.de/Fll8y #cryptocurrency #Bargeld
[twitter.com]
Wir möchten @blocksizecap als neues, außerordentliches Mitglied im
Bankenverband begrüßen! Herzlich willkommen, wir freuen uns auf die
Zusammenarbeit. Eine Übersicht über alle Fintechs @bankenverband findet
ihr übrigens auf dieser Seite: bankenverband.de/ueber-uns/fintechs/
[twitter.com]
Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist laut @Aktieninstitut 2020 auf den
höchsten Stand seit fast 20 Jahren geklettert. Besonders jüngere Menschen
haben demnach die Corona-Krise genutzt, um sich mit ihren Finanzen zu
beschäftigten. #Geldanlage #Börse #Aktien
[twitter.com]
Am Vortag meistgeklickt
Tweet des Tages
@die_dk_de: Der Abschlussbericht des #SustainableFinanceBeirat ist ein
"guter Beitrag für die Sustainable Finance-Strategie" der Bundesregierung, so
@dsgv-Präsident Helmut Schleweis für die DK. Die Kreditwirtschaft werde die
"Transformation der Realwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit aktiv begleiten."
s.de/1bpn #Kreditwirtschaft zum Bericht des #SustainableFinance‐
Beirat: Europäische und nationale Strategien sinnvoll verzahnen. @banken‐
verband @BVRPresse @dsgv @pfandbriefbanks @voeb_banken
#SustainableFinance #Nachhaltigkeit
[twitter.com]
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Was am Montag wichtig wird
Das Statistische Bundesamt gibt am Montag die Inflationsrate in Deutschland
für den Monat Februar bekannt. – Die Schweizerische Nationalbank (SNB)
veröffentlicht ihre Jahreszahlen für 2020. – Die Bank of Ireland, die zu den fünf
größten irischen Geldhäusern gehört, stellt ihre Ergebnisse für das
vergangene Jahr vor. – In Genf tritt die neue Chefin der Welthandelsorgani‐
sation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, ihr Amt an. – Die Bank of France veran‐
staltet eine Konferenz. Als Hauptredner sind EZB-Vizepräsident Luis de
Guindos, Frankreichs Notenbankgouverneur François Villeroy de Galhau und
Irlands Zentralbankchef Gabriel Makhlouf angekündigt.
Der Nachschlag
Wie man am besten mit Kritik umgeht
Nur Menschen, denen niemals Fehler unterlaufen, können Kritik ignorieren –
also vermutlich niemand. Für viele hat allein das Wort einen negativen Touch.
Dabei geht es auf den griechischen Ausdruck für "unterscheiden" oder
"beurteilen" zurück. Wer Kritik übt, vermag sich also eine ausgewogene
Meinung zu bilden. Viele können allerdings nicht damit umgehen, kritisiert zu
werden. Wer im Job vorankommen will, muss lernen, Kritik zu verarbeiten. Wie
Sie das bewerkstelligen und welche fünf Fehler Sie dabei unbedingt
vermeiden sollten, lesen Sie hier:
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