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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-163 Das Thema Konsumklima: Steigende Infektionszahlen verunsichern Verbraucher Die Kauflaune der Deutschen hat aufgrund der vielen neuen Fälle von Corona-Erkrankungen einen Dämpfer erhalten. "Steigende Infektionszahlen und die Furcht vor einer Verschärfung der coronabedingten Beschränkungen sorgen für Verunsicherung und drücken folglich auf die Stimmung", sagte heute Rolf Bürkl vom Konsumforschungsunternehmen GfK in Nürnberg. In den vergangenen drei Monaten hatte sich das Konsumklima zunächst vom Schock der Corona-Krise erholt. Eine Trendumkehr sieht Bürkl zurzeit noch nicht: Der Erholungskurs lege aber eine kleine Pause ein. Nach Prognosen der GfK liegt das Konsumklima im September bei minus 1,8 Punkten – nach minus 0,2 Punkten im August. Dieser Rückgang kam überraschend, da Experten einen Anstieg auf 1,2 Zähler erwartet hatten. Zur Hochzeit der Pandemie war das Barometer auf einen historischen Tiefstand von rund minus 23 Punkten gefallen. Die Mehrwertsteuersenkung zum 1. Juli habe die Konsumfreude zwar stabilisieren können, betonte der Forscher. Auf längere Sicht hält Bürkl den Effekt der geringeren Mehrwertsteuer aber für überschaubar. "Anschaffungen, die jetzt vorgezogen werden, fehlen uns im Jahr 2021." Dennoch ist die grund‐ sätzliche Bereitschaft zum Kauf etwa von Autos, Computern oder Möbeln hoch. Der entsprechende Indikator stieg um 1,2 Zähler auf 43,7 Punkte. Das sind nur noch gut fünf Zähler unter dem Wert des Vorjahres. Das Fazit der GfK- Konsumforscher: "Nach wie vor gehen die Verbraucher davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft, auch mit Hilfe umfangreicher Konjunkturpakete, aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit herausarbeiten kann." [faz.net] [boersen-zeitung.de] [spiegel.de] [de.reuters.com] [marketwatch.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Insider: Bundesregierung wird Konjunkturprognose anheben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wird in der kommenden Woche eine etwas optimistischere Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum vorlegen, als frühere Schätzungen dies vermuten lassen. Das wurde heute unter Berufung auf einen Insider berichtet. Demnach erwartet die Bundesre‐ gierung für das Gesamtjahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von weniger als 6 Prozent. Bislang hatte sie mit einem Minus von 6,3 Prozent gerechnet. [uk.reuters.com] Steuereinnahmen des Staates steigen wieder Die Einnahmen aus den Gemeinschaftsteuern in Deutschland lagen im Juli zwar 3 Prozent unter dem Vorkrisenwert im Februar; im Vergleich zum Juni stiegen sie allerdings um 25 Prozent. Das gab das Statistische Bundesamt heute bekannt. Zu den Gemeinschaftsteuern gehören zum Beispiel Umsatz-, Einkommen-, Lohn- und Körperschaftsteuer. Die öffentliche Hand konnte von einem deutlich höheren Aufkommen einzelner Steuerarten profitieren. So stiegen im Vergleich zum Juni die Einnahmen aus der Biersteuer um 89,2 Prozent, aus der Energiesteuer um 25,9 Prozent und aus der Luftverkehrsteuer sogar um 463 Prozent. [n-tv.de] Euler Hermes will Versicherungsschutz zurücknehmen Unternehmen mit schwacher Bonität sollen mit Ende des Jahres keine Waren‐ kreditversicherungen mehr bekommen. Das geht aus einem Schreiben des Kreditversicherers Euler Hermes hervor, über den heute berichtet wurde. Darin heißt es, Euler Hermes werde "in Kürze" den Versicherungsschutz für Unternehmen, "deren Bonität uns schwach erscheint, in ein befristetes Limit mit Ablauf zum 31. Dezember 2020" zurücknehmen. Hintergrund der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Entscheidung ist das Auslaufen des in der Corona-Krise aufgelegten Schutz‐ schirmes des Bundes für Warenkreditversicherer. [finance-magazin.de] Wirtschaftsstimmung in EU und Euroraum weiter verbessert Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im August weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg zum Vormonat um 5,3 Punkte auf 87,7 Zähler, wie die Kommission heute in Brüssel mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf im Schnitt 85 Punkte gerechnet. In der Europäischen Union (EU) hellte sich die Wirtschaftsstimmung ebenfalls weiter auf. Laut Kommission hat das Konjunkturbarometer etwa 60 Prozent seines Einbruchs in der Krise wettgemacht. [uk.reuters.com] Bethmann Bank gibt kurzfristige Ziele auf Die Bethmann Bank erwartet für das Geschäftsjahr 2020 ein leicht negatives Ergebnis aus dem operativen Bankbetrieb zwischen minus 5 Millionen und null Euro. Zudem verabschiedete sich das Geldhaus von den Zielen, im kommenden Jahr eine Eigenkapitalrendite zwischen 10 und 15 Prozent bei einer Kosten-Ertrags-Quote von 70 Prozent zu erwirtschaften, wie heute berichtet wurde. Eine Sprecherin der Bank sagte, diese Ziele würden jetzt langfristig gelten. [finanz-szene.de] Monte dei Paschi darf ausfallgefährdete Kredite auslagern Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dem italienischen Geldhaus Monte dei Paschi gestattet, ausfallgefährdete Kredite in eine Abwicklungseinheit zu verschieben. Wie heute berichtet wurde, muss die Bank allerdings sogenannte Tier-2-Anleihen im Wert von 250 Millionen Euro ausgeben, um ihre Kapitalpuffer zu stärken. Durch die Kreditauslagerung soll der Verkauf des Instituts vorbereitet werden. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [uk.reuters.com] Nettogewinn der DZ Bank eingebrochen Aufgrund eines starken Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr dieses Jahres hat sich die DZ Bank von ihrem Ziel eines Vorsteuergewinns von mehr als einer Milliarde Euro für 2020 verabschiedet – obwohl es operativ gut lief. "Eine steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen sowie eine Rückkehr der Volatilität an den Märkten könnten das Ergebnis jedoch erneut belasten", sagte Co-Chef Cornelius Riese heute bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Nach den ersten sechs Monaten war der Nettogewinn um mehr als 60 Prozent auf 372 Millionen Euro (Vorjahr 1,034 Milliarden Euro) eingebrochen. [finanzen.net] Wirecard belastet LBBW-Geschäftszahlen Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) muss in Folge der Insolvenz des Zahlungsdienstleisters Wirecard einen Kredit über 200 Millionen Euro abschreiben. Wie heute berichtet wurde, stieg die Risikovorsorge im ersten Halbjahr auf 281 Millionen Euro, nach 63 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn brach um fast 70 Prozent auf 103 Millionen Euro ein. "Wir zeigen in diesem außergewöhnlichen Umfeld, dass unser Geschäftsmodell auch in sehr schwierigen Zeiten stabil und profitabel ist", sagte Vorstandschef Rainer Neske. Für das Gesamtjahr rechnet die Landesbank mit einem positiven Vorsteuerergebnis. [handelsblatt.com] Die Köpfe Merkel: Wirtschaftsleben am Laufen halten Für Bundeskanzlerin Angela Merkel zählen die Bewahrung der Substanz von Unternehmen in Deutschland sowie der Erhalt von Arbeitsplätzen zu den vordringlichsten Zielen der Bundesregierung in der Corona-Krise. Es gehe darum, das Wirtschaftsleben so weit wie möglich am Laufen zu halten oder wieder zum Laufen zu bringen, sagte Merkel heute bei ihrer traditionellen Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Sommer-Pressekonferenz. Die Zukunftsfähigkeit und die Innovationskraft müssten gestärkt, klimafreundliche Technologien und die Digitalisierung vorangetrieben werden. Es gehe außerdem um ein neues Kapitel der Energie‐ wende sowie die Nutzung von Wasserstoff. [finanznachrichten.de] Abe kündigt Rücktritt an Der japanische Ministerpräsident Shinzō Abe gibt sein Amt auf. Er habe sich dazu entschlossen, weil sich sein Gesundheitszustand Mitte Juli verschlechtert habe, sagte der Politiker heute in Tokio. Er bitte die Japaner aus tiefstem Herzen um Entschuldigung dafür, dass er sein Amt inmitten der Corona-Krise und ein Jahr vor Ablauf seiner Amtszeit aufgebe. Er werde aber seine Pflichten erfüllen, bis der neue Ministerpräsident ernannt worden sei, versicherte Abe. [de.reuters.com] Schleweis: Gespräche über Zentralinstitut schnell aufnehmen Die Sparkassen wollen die wegen der Corona-Krise auf Eis liegenden Gespräche über ein Zentralinstitut möglichst bald wieder aufnehmen. "Mein Zeitplan lautet: So früh wie möglich", sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) in einem heute veröffent‐ lichten Interview. Sobald es wieder möglich sei, vor Ort Gespräche zu führen, Bilanzen zu prüfen und gemischte Teams aufzusetzen, müssten die Verhand‐ lungen fortgesetzt werden. Schleweis hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2018 die Idee einer Art "Super-Landesbank" wiederbelebt. [handelsblatt.com] Pütz übernimmt Chefposten bei Ratepay Wechsel an der Spitze des Bezahldienstleisters Ratepay: Nach zehn Jahren verlässt Jesper Wahrendorf das Fintech-Unternehmen. Auf ihn folgt Nina Pütz, die zuvor den Shoppingclub Brands4friends leitete. Es sei geplant, dass Pütz in den kommenden Monaten CEO von Ratepay werde, hieß es in einem Medien‐ bericht von heute. [financefwd.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Rürup: Unabhängige Notenbanken nur kurze Episode Bert Rürup, ehemaliger Wirtschaftsweiser, rechnet mit dem Ende der Unabhängigkeit der Zentralbanken. Als Grund dafür nannte er in einem heute erschienenen Beitrag die Folgen der Mandatsausweitung durch die Währungshüter. So würden deren wirtschaftspolitischen Entscheidungen eine beträchtliche Umverteilung bewirken, ohne dass dies einer demokrati‐ schen Kontrolle unterliege. "Da nicht erkennbar ist, dass sich die Notenbanken bald wieder auf ihr Kernmandat besinnen und beschränken, sei die Prognose gewagt, dass die Unabhängigkeit der Notenbanken letztlich nur als eine kurze Episode in die Geschichte der Geldpolitik eingehen wird", schrieb Rürup. [handelsblatt.com] Der Tweet des Tages "15 Prozent der Deutschen haben wegen Corona ihre Bankgeschäfte häufiger online ausgeführt." Seit Beginn der #Corona-Pandemie hat sich #Banking stärker ins Internet verlagert. Dies ergab eine Studie der Unternehmensbe‐ ratung @pwc_de. [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Goldman Sachs holt leitende Mitarbeiter ins Büro zurück Die US-Großbank Goldman Sachs hat Hunderte führende Angestellte aufge‐ fordert, wieder vom Londoner Büro aus zu arbeiten. Andere Geldhäuser lassen sich damit noch Zeit. Laut eines Medienberichts von heute sollen die Mitarbeiter der Bank of New York Mellon bis zum Jahresende im Homeoffice bleiben, JPMorgan lässt abwechselnd im Büro und zu Hause arbeiten. [bloomberg.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Was die nächsten Tage wichtig wird Die Investor-Legende Warren Buffett feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag. – Am Montag beginnt die zweitägige Sondersitzung des Bundestags-Finanz‐ ausschusses zum Skandal um den insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard. Die Öffentlichkeit ist nicht zugelassen. – Das Statistische Bundesamt gibt eine erste Schätzung zur Inflation im August bekannt. Der Nachschlag Wie Sie Ihren schlimmsten Kritiker in Schach halten "Wie kann man nur so blöd sein" oder "Das schaffst Du doch eh nicht". Solche Sätze werden einem zum Glück nur selten von anderen an den Kopf geknallt. Allerdings äußert der Miesepeter in uns selbst oft solche Zweifel. "Der innere Kritiker ist die Stimme im Kopf, die immer auf einem herumhackt. Für die man nie gut genug ist, der man es nie recht machen kann", sagt der Hamburger Psychologe Tom Diesbrock. Oft ist eine eher kindliche Sichtweise der Dinge Auslöser dafür. Abhilfe kann die Frage bringen: "Was denke ich als erwach‐ sener Mensch dazu?", empfiehlt der Experte. Wie Sie sonst noch Ihrem schlimmsten Kritiker Einhalt gebieten können, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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