BEP BEP Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2010 - BEP Zürich

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Geschäftsbericht   BEP Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals
                               Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2010

                                                   BEP
Illustrationen
 • Die Bilder zeichnen die Anlässe im Jubiläumsjahr nach.
   Alle Fotos: ©2010 Franco Bottini, Zürich

Titelbild
• Kindervorstellung im Circolino Pipistrello

Geschäftsstelle                                      Soziales und Projekte
BEP Baugenossenschaft des eidg. Personals            Beratungen nach Vereinbarung
Imfeldstrasse 60, 8037 Zürich                        Montag bis Donnerstag
Telefon		       044 368 66 11                        08.30 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr
Fax 		          044 368 66 10                        Telefon		      044 368 66 19
E-Mail 		       info@bep-zuerich.ch                  E-Mail 		      silvia.egli@bep-zuerich.ch
Homepage        www.bep-zuerich.ch

Öffnungszeiten Schalter                              Notfall-Dienst
Dienstag		             14.00 – 17.00 Uhr             Für technische Notfälle Tel. 044 368 66 22
Freitag			             09.00 – 11.00 Uhr             (24 Stunden)
oder nach Vereinbarung

Für Liftbenutzung bitte Hofeingang wählen
Einladung zur 101. ordentlichen Generalversammlung
Traktanden                                         Organisation                                         1
1     Wahl der Stimmenzähler und Protokollprüfer   Donnerstag, 26. Mai 2011
2     Protokoll der 100. ordentlichen General-     Kirchgemeindehaus Wipkingen, grosser Saal,
      ver­­sammlung vom 11. Juni 2010              Rosengartenstrasse 1a, 8037 Zürich

3     Geschäftsbericht 2010                        Türöffnung 17.30 Uhr
                                                   Beginn       18.30 Uhr
4     Jahresrechnung
4.1   Abnahme der Jahresrechnung und Bericht       Nach Erledigung des geschäftlichen Teils sind Sie
      der Revisionsstelle                          herzlich zu einem Nachtessen mit anschliessendem
4.2   Verwendung des Rechnungsüberschusses         gemütlichen Zusammensein bis um 24.00 Uhr ein-
4.3   Entlastung des Vorstandes                    geladen.
5     Wahlen
                                                   Bitte beachten Sie:
5.1   Präsident
5.2   Vorstand                                     • Stellvertretung ist gemäss Artikel 27 der Statu-
5.3   Revisionsstelle                                ten gestattet.
                                                   • Bitte Personalausweis für die Zutrittskontrolle
6     Varia
                                                     mitbringen.
2   Inhalt
     Fachgebiet Präsidiales.................................. 3
     Fachgebiet Finanzen................................... 16
     Fachgebiet Bau........................................... 18
     Fachgebiet Soziales.................................... 27
     Koloniekommissionen.................................. 29
     Geschäftsstelle............................................ 31
     Jahresrechnung........................................... 42
     Liegenschaftenverzeichnis.......................... 50
     Mieterschaft nach Arbeitgeber.................... 51
     Genossenschaftsgremien............................ 52
Fachgebiet Präsidiales
Vorwort des Präsidenten                                 die gebotenen Gelegenheiten für Neubauprojekte           3
                                                        und Kooperationen prüfen und deren Realisierung
Geschätzte Genossenschafterinnen und Genossen-          evaluieren. Damit streben wir für die Zukunft ein
schafter                                                vertretbares und überblickbares Wachstum an. Denn
                                                        nur so können die im heutigen Wohnungsporte-
Das Jubiläum „100 Jahre BEP“ hat das Berichtsjahr       feuille fehlenden Wohnungstypen im angestrebten
2010 massgeblich geprägt. Unser Jubiläum bot die        Mass realisiert und zur Verfügung gestellt werden.

                                                                                                                 Fachgebiet Präsidiales
Gelegenheit, die Pioniertat und den Mut der BEP-        Diese strategische Zielsetzung basiert auf einer
Gründer zu würdigen und ihnen eine hohe Anerken-        Vorstandsklausur im November 2008, als sich der
nung zu zollen.                                         Vorstand mit der Weiterentwicklung der BEP befasst
                                                        und die bisherige Strategie der Erneuerung aktua-
Der Pioniergeist und der Mut der BEP-Gründer            lisiert und bestätigt hat.
sollen auch in Zukunft einfliessen, damit unsere
Genossenschaft auch für die nächsten Generationen       Die Immobilienbranche ist im Wandel und verlangt
attraktiv ist. Dazu gehören die Werterhaltung unseres   auch von den gemeinnützigen Wohnbauträgern eine
Wohnraumes, die Förderung der Nachhaltigkeit in         professionelle und nach wirtschaftlichen Grundsät-
all unseren Bauvorhaben sowie die Stärkung der          zen geführte Organisation. In diesem Sinn hat sich
Genossenschaft in ihrer Gesamtheit. Die BEP will        die BEP als KMU-Organisation weiterentwickelt
somit auch in Zukunft bezahlbares Wohnen sowie          und ist für die zukünftigen Herausforderungen gut
eine überdurchschnittliche Lebensqualität in der Ag-    positioniert.
glomeration und mitten in der Stadt ermöglichen.
                                                        Die BEP ist seit einiger Zeit in der glücklichen Lage,
Neben dem gültigen Sanierungsfahrplan für die           dass ihr Wohnungsangebot eine hohe Nachfrage
bestehenden Liegenschaften der BEP wollen wir           erfährt. Dieser Trend entspricht auch der Bevölke-
4        rungsentwicklung in der Stadt Zürich. Zürich ist mit   finden können“ zurzeit nicht vollumfänglich erfüllt
                         knapp 385‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern die        werden kann.
                         grösste Schweizer Stadt und als globaler Finanz-
                         platz auch wirtschaftliches Zentrum der Schweiz.       Die Konkurrenz auf dem Immobilienmarkt ist gross,
                         Die Stadt boomt – innerhalb von 10 Jahren ist die      weil renditeorientierte Immobiliengesellschaften
                         Bevölkerung um mehr als 20‘000 Personen gewach-        und institutionelle Anleger, die scheinbar jeden
                         sen. Gemäss den berechneten Szenarien wird die         erdenklichen Preis zu bezahlen bereit sind, um
Fachgebiet Präsidiales

                         Wohnbevölkerung bis ins Jahr 2020 kontinuierlich       dann wiederum horrende Mietzinsen zu verlangen,
                         ansteigen.                                             den Markt beherrschen. In diesem Preissegment
                                                                                können gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften
                         Die BEP will sich daher auch dafür einsetzen, dass     nicht mithalten. Daher besteht die problematische
                         der Anteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus in          und sozialpolitisch heikle Tendenz, dass es für
                         der Stadt und der Agglomeration Zürich gesteigert      breite Bevölkerungskreise immer schwieriger wird,
                         werden kann. Mit den geplanten Neubauprojekten         in grösseren Städten und zunehmend auch in Ag-
                         an der Tièchestrasse und Seebahn sowie allfälligen     glomerationsgemeinden eine zahlbare Wohnung
                         weiteren Neubauprojekten wird diese strategische       zu finden.
                         Zielsetzung bestätigt. Obwohl der Genossenschafts-
                         anteil in der Stadt Zürich im schweizerischen Quer-    Die Frage des Wohnens wird die Öffentlichkeit und
                         vergleich eine Rekordmarke darstellt, genügt das       die Politik auch in Zukunft stark beschäftigen. Es
                         Angebot bei weitem nicht. Es ist in der Tat so, dass   wird eine politische Entscheidung notwendig sein,
                         der in der Bundesverfassung und der Verfassung         die Plattform für den gemeinnützigen Wohnungs-
                         des Kantons Zürich enthaltende Grundsatz, wonach       bau zu erweitern oder mindestens zu wahren, um
                         „Wohnungssuchende für sich und ihre Familie eine       auf breiter Ebene dem Grundsatz der Kostenmiete
                         angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen           nachleben zu können.
Es besteht schon heute bereits ein sehr ange-         Der gemeinnützige Wohnungsbau kann mit raum-           5
spannter Wohnungsmarkt. In den nächsten Jahren        planerischen Mitteln gezielt gefördert werden. Auch
ist mit einem weiteren Bevölkerungswachstum zu        Gemeinden mit einer einseitigen Bevölkerungs-
rechnen und gleichzeitig geht es darum, die weitere   struktur verfügen durchaus über Möglichkeiten eine
Zersiedelung der Landschaft zu verhindern. Dies       bessere soziale Durchmischung zu erreichen. Die
ergibt ein Spannungsfeld, in dem auch bezüglich       gemeinnützigen Wohnbauträger spielen bei der
Wohnbauförderung – in welcher Form und durch          Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum eine

                                                                                                             Fachgebiet Präsidiales
welche Stelle auch immer – das letzte Wort noch       unverzichtbare Rolle. Sie tragen entscheidend zur
nicht gesprochen sein dürfte.                         sozialen Durchmischung und zur Entlastung der
                                                      Sozialhilfebudgets bei. Daher liegt es auch im Inte-
Es liegt in unserem Interesse, dass die politischen   resse der Städte und Gemeinden, diese bewährte
Möglichkeiten ausgeschöpft werden, indem es           Form der Selbsthilfe durch Genossenschaften zu
den Städten und Gemeinden ermöglicht wird,            unterstützen.
in einzelnen Gebieten einen Mindestanteil an
Wohnungen festzulegen, die nach dem Grund-            Der primäre Auftrag einer Wohnbaugenossenschaft
satz der Kostenmiete vermietet werden müssen.         ist die Erstellung und Erhaltung von günstigem
Auf der Basis der angewandten „Kostenmiete“           Wohnraum für ihre Mitglieder. Wichtig erscheint
sind die Wohnungsmieten im gemeinnützigen             mir aber auch, den Mitgliedern den Sinn und die
Wohnungsbau zwischen 20 bis 30% günstiger als         nachhaltigen Werte einer Wohnbaugenossenschaft
vergleichbare Marktmieten. Der gemeinnützige          zu vermitteln. Der wichtigste Mehrwert des genos-
Wohnungsbau hat somit eine stabilisierende und        senschaftlichen Wohnens lässt sich nicht in Franken
ausgleichende Wirkung auf den Mietwohnungs-           und Paragraphen beziffern. Genossenschaftliches
markt.                                                Wohnen bedeutet mehr als nur preiswert wohnen.
                                                      Die Wohnbaugenossenschaften verkörpern seit
6        jeher soziale Werte wie Solidarität, Gemeinschaft      Die Vorsitzenden der einzelnen Koloniekommissi-
                         und eine lebendige Nachbarschaft.                      onen legten ihren Tätigkeitsbericht vor und infor-
                                                                                mierten über die geplanten Aktivitäten der Kolonie-
                         Somit lade ich Sie zur Teilnahme an der ordentlichen   kommissionen im laufenden Jahr. Die Vertreter des
                         Generalversammlung der BEP ein und freue mich,         Vorstandes und der Geschäftsstelle orientierten über
                         Sie am 26. Mai 2011 an der Generalversammlung          aktuelle Themen.
                         begrüssen zu dürfen.
Fachgebiet Präsidiales

                                                                                In einer Koloniekommission war ein Rücktritt zu
                                                                                verzeichnen. Gleichzeitig konnten vier neue Genos-
                                                                                senschafterInnen für die Mitarbeit in den Kolonie-
                                                                                kommissionen gewonnen werden.
                         Kolonieversammlungen 2010                              Geschäftsleiter Urs Baumann erläuterte die geplan-
                         Im Vorfeld zur ordentlichen Generalversammlung         ten Anlässe zum Jubiläumsjahr sowie die siedlungs-
                         vom 11. Juni 2010 wurden vier (bisher fünf) Kolonie-   spezifischen Begebenheiten und informierte über
                         versammlungen durchgeführt. Denn an der Kolonie-       einzelne Veränderungen und Anliegen aus Sicht der
                         versammlung Industrie wurden als Zwischenlösung        Geschäftsstelle.
                         und unter Berücksichtigung der zwischenzeitlichen
                         Entwicklung in der Kolonie Seebahn auch deren          Präsident Kurt Altenburger ging in seinen Ausfüh-
                         Aktivitäten und Anliegen behandelt. Im Rahmen des      rungen speziell auf das Jubiläum „100 Jahre BEP“
                         Jubiläums „100 Jahre BEP“ wurde an den einzelnen       und auf das Fusionsvorhaben mit der Eisenbahner-
                         Kolonieversammlungen eine besondere kulturelle         Baugenossenschaft Effretikon ein und erläuterte
                         Note gesetzt.                                          die Grundlagen für den anstehenden Fusionsent-
                                                                                scheid. Im Vorfeld zur Generalversammlung ging der
Präsident ebenso auf die traktandierten Geschäfte       Generalversammlung 2010                               7
ein und legte die diesbezügliche Haltung des BEP-
Vorstandes dar.                                         Die 100. Generalversammlung fand am 11. Juni 2010
                                                        im Kirchgemeindehaus Wipkingen statt. Unter der
Im Hinblick zur Generalversammlung vom 11. Juni         neuen Leitung von Adrian Nörr spielte die Stadtju-
wurde speziell über das Bauvorhaben „Gesamter-          gendmusik Zürich in gewohnter schmissiger Natur
neuerung Industrie 2“ sowie die „Instandstellung        auf und stimmte die Teilnehmenden musikalisch auf

                                                                                                              Fachgebiet Präsidiales
Industrie 3“ informiert. Remo Montanari, Stellvertre-   die Generalversammlung ein.
tender Fachvorstand Bau, präsentierte das Projekt
und bat um Unterstützung des Kreditbegehrens für        Präsident Kurt Altenburger verdankte das exzellente
die „Gesamtsanierung Industrie 2“ anlässlich der        Spiel und begrüsste die anwesenden Genossen-
Generalversammlung.                                     schafterInnen und Gäste zur 100. Generalver-
                                                        sammlung. In seinen einleitenden Worten würdigte
Das Diskussionsforum für die Anliegen und Sorgen        der Präsident die Gründer der BEP und gab einen
der Mieterschaft wurde wie immer rege benutzt. Die      kurzen Abriss über die geschichtlichen und sozialen
Kolonieversammlungen nehmen damit eine wichtige         Hintergründe, die zur Entstehung der BEP führten.
Rolle im Genossenschaftsleben ein und fördern den       Er hielt fest, dass die Gründergeneration sowie die
Dialog sowie den Informationsaustausch innerhalb        nachfolgenden Verantwortungsträger unseren Res-
der BEP-Gemeinschaft.                                   pekt verdienen, haben sie doch eine Genossenschaft
                                                        gegründet und geführt, die hundert Jahre lang ihren
                                                        Zweck erfüllt hat und deren Zukunft gesichert ist.

                                                        In einer Gedenkminute wurde der verstorbenen
                                                        GenossenschafterInnen im Jahr 2009 gedacht. Der
8        Präsident ging dabei speziell auf den Hinschied von     aus Effretikon ehrenvoll gewählt. Die vom Vorstand
                         Max Zwald ein, der am 17. April 2010 nach kurzer        beantragte Wiederwahl der Revisionsgesellschaft
                         schwerer Krankheit von seinen Schmerzen erlöst          BDO als Revisionsstelle der BEP fand mehrheitliche
                         wurde. Max Zwald hat sich in seinem erfüllten Leben     Zustimmung.
                         als langjähriger Präsident der Baugenossenschaft
                         BEP sowie als Genossenschafter in vielfältiger          Ein Haupttraktandum der diesjährigen General-
                         Art und Weise und mit hohem Engagement für die          versammlung bildete die Entscheidung über die
Fachgebiet Präsidiales

                         Belange der BEP eingesetzt. Er hat die Geschichte       Fusion mit der Eisenbahner-Baugenossenschaft
                         der BEP massgeblich geprägt und hat in seiner Tä-       Effretikon (EBE). Der Präsident erläuterte die Ent-
                         tigkeit nachhaltige Meilensteine für die gedeihliche    stehung und die notwendigen Vorbereitungen für den
                         Entwicklung der BEP gesetzt. Dafür sind wir ihm sehr    Fusionsantrag. Die Fusion mit der EBE Effretikon
                         dankbar. Die BEP wird Max Zwald ein ehrendes und        entspricht auch der strategischen Zielsetzung des
                         dankbares Andenken bewahren.                            BEP-Vorstandes. Nebst der stetigen Erneuerung der
                                                                                 bestehenden Liegenschaften wird ein vertretbares
                         Die statutarischen Geschäfte konnten speditiv abge-     und überblickbares Wachstum angestrebt. Neben der
                         wickelt werden. Die Protokolle der ausserordentlichen   möglichen Realisierung von Neubauprojekten und
                         und ordentlichen Generalversammlung wie auch der        allfälligen Ersatzneubauten sind auch Fusionen mit
                         Geschäftsbericht sowie die Jahresrechnung des           gemeinnützigen Wohnbauträgern denkbar.
                         Jahres 2009 wurden jeweils einstimmig genehmigt.
                         Der Bericht der Revisionsstelle fand ebenso eine        Der Präsident verwies auf die erarbeiteten Grundla-
                         einstimmige Zustimmung. Die Genossenschafte-            gen für den Fusionsentscheid und die eingeholte Zu-
                         rInnen erteilten dem Vorstand für das vergangene        stimmung der Finanz- und Baurechtsgeber. Nachdem
                         Geschäftsjahr die einstimmige Entlastung. Als neu-      bereits die Mitglieder der EBE Effretikon am 28. Mai
                         es Mitglied im BEP-Vorstand wurde Josef Bischof         2010 der Fusion mit der BEP einstimmig zugestimmt
hatten, erteilte auch die BEP-Generalversammlung      Unterstützung der strategischen Stossrichtung der       9
dem Fusionsprojekt die einstimmige Zustimmung         BEP zum Ausdruck gebracht.
und genehmigte damit den Fusionsvertrag zwischen
der BEP und der EBE Effretikon mit Rückwirkung auf    Unter dem Stichwort „100 Jahre BEP“ merkte der
den 1. Januar 2010.                                   Präsident an, dass das Jubiläumsjahr mit verschie-
                                                      denen Aktivitäten und einem aussergewöhnlichen
Nach dem klaren Entscheid gratulierte der Prä-        Festanlass begangen wird. Er skizzierte die ver-

                                                                                                              Fachgebiet Präsidiales
sident der BEP-Generalversammlung für diesen          schiedenen Anlässe, die in nächster Zeit stattfinden
klaren Entscheid und hiess die Mitglieder der         werden. Er bezeichnete das Jubiläumsfest „100 Jahre
Eisenbahner-Baugenossenschaft Effretikon in           BEP“ am Samstag, 28. August 2010 im Theater- und
der BEP herzlich willkommen. Ebenso dankte der        Kulturzentrum „Schiffbau“ (Zürich, Industriequartier)
Präsident den Beteiligten der beiden Genossen-        als „Abschlussfeuerwerk“ und rief die Genossen-
schaften, die sich in diesem Fusionsprozess ein-      schafterInnen auf, an diesem Tag das 100-jährige
gebracht haben und mitgearbeitet haben. Speziell      Bestehen der Genossenschaft BEP zu feiern und
dankte er Ruedi Schoch, SVW-Rechtsdienst, sowie       am Jubiläumsfest teilzunehmen.
dem anwesenden Notar Philipp Jäegge für ihre
wertvollen Dienste.                                   Vor 10 Jahren wurden erstmals zwei Frauen, Franzis-
                                                      ka Piderman und Monika Voser, in den Vorstand der
Das beantragte Kreditbegehren in der Höhe von 24,7    BEP gewählt. Dieses schon fast historische Ereignis
Millionen Franken für die Gesamterneuerung Kolonie    würdigte der Präsident und überreichte den beiden
Industrie 2 wurde grossmehrheitlich genehmigt. Im     Frauen einen Blumenstrauss.
Namen der Gesamtgenossenschaft BEP dankte der
Präsident für die klare Zustimmung. Die Generalver-   Zum Abschluss dankte der Präsident den Kolonie-
sammlung hat damit einen wichtigen Entscheid zur      kommissionen für die einwandfreie Organisation der
10            Generalversammlung. Mit dem Wunsch für einen       Vorstand und Präsidialkommission
                         angenehmen, unterhaltsamen Abend schloss der
                         Präsident die 100. Generalversammlung.             Der Vorstand trat im Berichtsjahr für die Behandlung
                                                                            der vielfältigen Geschäfte und die Erörterung von
                         Im Anschluss an die Generalversammlung wurde       strategischen Fragen zu zwölf ordentlichen Sitzungen
                         den Teilnehmenden ein schmackhaftes Abendessen     zusammen.
                         und eine unterhaltsame Darbietung von Walter An-
Fachgebiet Präsidiales

                         dreas Müller geboten, der verschiedene Schweizer   Die Organisation der BEP wurde auch im Berichts-
                         Persönlichkeiten parodierte und imitierte.         jahr punktuell angepasst und auf die sich verän-
                                                                            dernden Rahmenbedingungen ausgerichtet. Dazu
                                                                            gehört auch die Absprache über die Abgrenzung
                                                                            zwischen den strategischen und operativen Auf-
                                                                            gaben der BEP. Daraus folgend hat der Vorstand
                                                                            die notwendigen personellen Ressourcen für die
                                                                            Geschäftsstelle bewilligt. Mit der regelmässigen
                                                                            Überprüfung und Optimierung der Organisation
                                                                            wird die Funktionalität für die Zukunft sicherge-
                                                                            stellt. Anlässlich der Vorstandssitzung nach der
                                                                            Generalversammlung wurde die bisherige Konsti-
                                                                            tuierung des Vorstandes bestätigt. Als zusätzliches
                                                                            Vorstandsmitglied wurde Genossenschafter Josef
                                                                            Bischof aus der neuen BEP-Siedlung in Effretikon
                                                                            willkommen geheissen.
Im Berichtsjahr wurden die letzten Vorbereitungen für   nützigen Wohnungsbaus eingereicht. Die BEP war        11
die Fusion mit der Eisenbahner-Baugenossenschaft        dabei erfolgreich und hat von der Landbesitzerin
Effretikon (EBE) getroffen. Nach der einhelligen        Elektrizitätswerk Kanton Zürich (EKZ) den Zuschlag
Zustimmung konnte das Fusionsprojekt umgesetzt          für das Baugrundstück „Rüchlig-Areal“ erhalten. Da-
werden. Rechtlich erfolgte die Fusion rückwirkend       raufhin stellte der Vorstand ein Kreditbegehren von
per 1. Januar 2010.                                     15.6 Mio. CHF zu Handen einer ausserordentlichen
                                                        Generalversammlung im Januar 2011.

                                                                                                               Fachgebiet Präsidiales
Die verschiedenen laufenden Projekte im baulichen
Bereich und die Evaluation von möglichen Neubau-        Mit dem Erfahrungshintergrund des Investoren-
projekten haben die Vorstandsarbeit massgeblich         wettbewerbs im Jahr 2009 in Winterthur, der für
beeinflusst. Die gesicherte Finanzierung ist eine       die BEP mit einer Absage endete, haben wir uns
wichtige Voraussetzung für die Realisierung der         im Berichtsjahr mit den regelmässig eingehenden
geplanten und möglichen Sanierungs- und Bauvor-         Projektunterlagen der IG neues Wohnen befasst
haben. Auch im Berichtsjahr hat der BEP-Vorstand        und haben bei einzelnen Projekten in der Stadt und
eine umfassende Analyse vorgenommen und mit den         Agglomeration Zürich auch unser grundsätzliches
Finanzpartnern erörtert. Die Finanzierung aller wei-    Interesse angemeldet. Dabei hat sich bestätigt,
teren Sanierungsprojekte und allfälliger Neubaupro-     dass institutionelle Anleger (Versicherungen / Pen-
jekte ist gesichert, da die BEP über die notwendigen    sionskassen) scheinbar zu jeder Preisofferte bereit
Sicherheiten verfügt.                                   sind und damit dem gemeinnützigen Wohnungsbau
                                                        keine Chance lassen. Daraus folgend stellt sich die
Mit diesem Wissen hat sich der Vorstand mit dem         Frage, welche Mieten sich aus diesen exorbitanten
Verkaufsangebot für das Rüchlig-Areal in Dietikon       Grundstückspreisen ergeben, die ja dann erst noch
befasst und ein Kaufangebot unter Berücksichtigung      eine Rendite abwerfen müssen?
von einschlägigen Benchmark-Werten des gemein-
12            Im März 2010 fand die abschliessende Bewertung            in diesem Zusammenhang bekanntlich der geplante
                         der Jury über die eingereichten elf Projektbeiträge       Ersatzneubahn „Seebahn“ dar. Die Absicht der BEP,
                         zum Projektwettbewerb unserer neuen Wohnsiedlung          an dieser exponierten Lage einen zeitgemässen Er-
                         auf dem Areal Tièchestrasse statt. Die intensiven         satzneubau zu realisieren, besteht nach wie vor. Der
                         Diskussionen in der Jury waren geprägt durch die          Weg zum Ziel ist eigentlich in Sichtweite. Trotzdem
                         Suche nach jenen Projekten, welche interessante           verläuft das Verfahren nach wie vor sehr schleppend
                         Lösungen im Spannungsfeld von Wohnvorstellungen           und ist zeitlich aufwändig.
Fachgebiet Präsidiales

                         der Genossenschaft und privaten Grundeigentümern,
                         städtebaulichen Qualitäten sowie Nachhaltigkeit und       Der BEP-Vorstand befasste sich regelmässig mit den
                         Kosten vortrugen. Das Projekt „Narziss und Gold-          Rahmenbedingungen für die Mietzinsfestlegung und
                         mund“ des Basler Architektenteams Buchner Bründ-          schenkte der Entwicklung auf dem Hypothekarzins-
                         ler AG wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet           markt wie auch dem angewandten Referenzzinssatz
                         und wurde zur Weiterbearbeitung und Ausführung            eine hohe Aufmerksamkeit. Die BEP orientiert sich
                         empfohlen. Mit dem Wettbewerbsabschluss wurde             am bewährten Grundsatz der Kostenmiete.
                         ein weiterer Meilenstein für unser Bauvorhaben an
                         der Tièchestrasse gelegt.                                 Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr „100 Jahre BEP“
                                                                                   wurden die Vorbereitungen wie auch die eigentlichen
                         Der hohe Anteil an Liegenschaften, die im Schutz-         Jubiläumsanlässe eng begleitet. Das Jubiläumsjahr
                         inventar der städtischen Denkmalpflege enthalten          konnte mit verschiedenen Aktivitäten und speziell am
                         sind, erweist sich für die BEP bei der Planung von        28. August 2010 mit einem aussergewöhnlichen Fest-
                         Erneuerungsprojekten immer wieder als erheblicher         anlass zelebriert werden. Das Jubiläumsbuch „100
                         Nachteil. Diese Erkenntnis hat sich bei der notwendi-     Jahre BEP“ wurde am Festanlass erstmals vorgestellt
                         gen Überarbeitung des Projekts „Gesamterneuerung          und erfreut sich einer hohen Anerkennung.
                         Letten 1–3“ wieder bestätigt. Ein „Dauerbrenner“ stellt
Die Vorstandsmitglieder wirkten neben ihrer ordent-    Sitzungen, um die anstehenden Entscheide zu             13
lichen Vorstandsarbeit in ihren zugeteilten Ressorts   treffen und spezifische Anträge an den Vorstand
sowie in den einzelnen Baukommissionen mit.            vorzubereiten. Die Präsidialkommission setzte sich
Zusätzlich nahmen sie einzelne Spezialaufgaben         im Berichtsjahr wie folgt zusammen: Kurt Altenburger,
wahr, die innerhalb des Vorstandes abgesprochen        Monika Voser, Hans Galbier.
wurden.
                                                       Am 17. April 2010 wurde unser ehemaliger langjäh-

                                                                                                                Fachgebiet Präsidiales
Der Vorstand vertrat die BEP an verschiedenen Ver-     riger Präsident Max Zwald im 75. Lebensjahr nach
anstaltungen, die im Interesse der BEP liegen. Das     kurzer schwerer Krankheit von seinem Leiden erlöst.
breite Veranstaltungs- und Weiterbildungsangebot       In seinem erfüllten Leben hat er sich während 24
des Schweizerischen Verbandes für Wohnungswe-          Jahren (1978–2002) mit hohem Engagement als
sen (SVW) wurde regelmässig genutzt. Die Vernet-       Vorstandsmitglied und als Präsident für die Belange
zung der Baugenossenschaften und der gegensei-         unserer Baugenossenschaft eingesetzt. Dafür sind
tige Erfahrungsaustausch an den SVW-Anlässen           wir ihm sehr dankbar. Wir haben einen kollegialen
erweist sich für die BEP als sehr sachdienlich. Zu     Weggefährten verloren, ganz einfach einen gross-
dieser Sparte gehört auch das jährliche Treffen der    artigen Menschen, der zwar in seiner Funktion, wie
fünf grösseren Eisenbahner-Baugenossenschaften.        alle von uns, ersetzbar ist, den es aber in dieser
Die BEP durfte im Jubiläumsjahr die Gastgeberrolle     Kombination von Eigenschaften kaum je wieder gibt.
übernehmen und bot den Teilnehmenden ein inter-        Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren,
essantes Rahmenprogramm.                               solange bis auch wir einmal Erinnerung sind. Wir
                                                       bedanken uns bei ihm. Er wird noch lange präsent
Die Präsidialkommission, die in enger Zusammenar-      sein. Wir machen weiter in seinem Sinne.
beit mit dem Geschäftsleiter die laufenden Geschäfte
behandelt, traf sich ebenfalls zu regelmässigen
14            Jubiläum „100 Jahre BEP“
                         Das Jubiläumsjahr „100 Jahre BEP“ ist bereits wieder
                         Geschichte. Das Jubiläumsjahr bot die Gelegen-           lonieversammlungen wurde jeweils ein besonderer
                         heit, die Pioniertat und den Mut der BEP-Gründer         kultureller Beitrag geboten. Besondere Beachtung
                         zu würdigen und ihnen eine hohe Anerkennung zu           bei der BEP-Gemeinde fand der Tag der offenen Tür
                         zollen. Die BEP ist eine Pionierleistung weitblicken-    in der BEP-Geschäftsstelle. Das Personal der BEP
Fachgebiet Präsidiales

                         der Eisenbahner. In der Schweiz galt es damals           hat diesen Tag in vorbildlicher Manier organisiert
                         als einzigartig und diente oft als Vorbild für spätere   und durchgeführt. Der BEP-Kurzfilmabend im Rah-
                         Eisenbahner-Quartiere in anderen Städten. Bis            men des „Sommerkinos Röntgenplatz“ zum Thema
                         heute, 100 Jahre später, ist der städtebauliche Wert     „zusammen_leben, träumen und albträume“ erlebte
                         erhalten geblieben.                                      meteorologisch einen wahren Wolkenbruch. Trotz
                                                                                  alldem war die Publikumsresonanz ansprechend.
                         Die Genossenschaftsidee erweist sich auch heute
                         noch – trotz Globalisierung und Klimakrise, Wandel       Einen speziellen Anlass stellte die Zirkusprojekt-
                         und Unsicherheit – als wertvoller und aktueller Gedan-   woche mit dem Kinderzirkus Pipistrello auf der
                         ke. Die BEP hat die Weichen für die Zukunft gestellt.    Lettenwiese dar. Eine Woche konnte die junge BEP-
                         Die BEP durfte ihren 100. Geburtstag selbstbewusst       Generation die glitzernde Welt des Zirkus kennen
                         begehen. Denn sie hat immer auf realen, nachhaltigen     lernen. Die abschliessende Zirkusvorstellung der
                         Werten gebaut: auf genossenschaftlichen, gemein-         BEP-Kinder war sehr eindrücklich und bleibt speziell
                         nützigen Wohnraum bei hoher Qualität.                    in guter Erinnerung.

                         Das BEP-Jubiläumsjahr war gespickt mit verschie-         Als „Abschlussfeuerwerk“ der verschiedenen Jubilä-
                         denen einmaligen Anlässen. Anlässlich der vier Ko-       umsaktivitäten konnte das Jubiläumsfest „100 Jahre
BEP“ am 28. August 2010 in der eindrücklichen Ku-        Kickboard-Salat“ wird die Historie der BEP darge-       15
lisse des Theater- und Kulturzentrums „Schiffbau“ im     stellt. Unter Beizug von ausgewiesenen Fachleuten
Zürcher Industriequartier stattfinden. Das Jubiläums-    und mit Beiträgen von GenossenschafterInnen ist
fest war ein einmaliges Erlebnis und bleibt in guter     ein spannendes Nachschlagewerk über die BEP und
Erinnerung. Das musikalische Programm reichte            seine BewohnerInnen entstanden. Ein farbiges Buch
von der Blasmusik bis zum House-DJ, vom Berner           über Menschen und Häuser, über eine lebendige
Schmusesänger Peter Reber bis zu Starbugs, den           Geschichte und die tägliche Arbeit an einer sozialen

                                                                                                                  Fachgebiet Präsidiales
„uncoolsten Hip-Hoppern der Schweiz“. Für jeden          und ökologischen Zukunft.
Geschmack etwas gab es auch im kulinarischen
Bereich, wo amerikanische, asiatische und währ-          Es war ein Jubiläumsjahr für alle und gab die Ge-
schafte schweizerische Spezialitäten lockten. Gleich     legenheit, vielfältige Kontakte zu pflegen und neue
zwei Stadträte, nämlich André Odermatt und Martin        Kontakte innerhalb der BEP-Gemeinde zu knüpfen.
Vollenwyder, unterstrichen mit ihrer Anwesenheit am      Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs wurde ein „BEP-
offiziellen Teil die Bedeutung der BEP für den Zürcher   Fotomagazin“ herausgegeben, worin die verschiede-
Wohnungsmarkt. André Odermatt, als Vorsteher des         nen Momente im Jubiläumsjahr mit den zahlreichen
Hochbaudepartements erst gut hundert Tage im Amt,        Bildern noch einmal festgehalten wurden.
betonte in seiner Grussbotschaft denn auch den
wichtigen Beitrag zur sozialen Durchmischung der         Abschliessend möchte ich im Namen der BEP allen
Stadtbevölkerung, den die Genossenschaft leistet.        Beteiligten, die sich in irgendeiner Form in der Vor-
                                                         bereitung und der Durchführung der verschiedenen
Das attraktive Jubiläumsbuch „100 Jahre BEP“ wur-        Aktivitäten eingebracht haben, herzlich danken.
de am Festanlass erstmals vorgestellt und erfreut
sich einer hohen Anerkennung. Im Jubiläumsbuch           Kurt Altenburger
mit dem Titel „Von der Waschküchenordnung zum            Präsident BEP
Fachgebiet Finanzen
         16           Wir haben sechs Kolonien, bei denen das Land im          Der Schweizerische Verband für Wohnungswesen
                      Eigentum der SBB ist. Dafür bezahlen wir auf dem         vergibt im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungs-
                      Landwert einen Zins, den sogenannten Baurechts-          wesen Darlehen für Neubauten und Renovationen
                      zins. Bei einer Liegenschaft verliert das Gebäude        an gemeinnützige Wohnbauträger zu einem Vor-
                      jährlich zwischen 1% und 2% an Wert während das          zugszins. Wir haben uns angemeldet und eine erste
                      Land laufend an Wert gewinnt. Wir haben uns deshalb      Zusage für ein Darlehen erhalten.
                      an die SBB gewandt mit der Frage, ob und zu wel-
Fachgebiet Finanzen

                      chem Preis wir das Land käuflich erwerben könnten.       Die Wertschriften im Nominalbetrag von CHF 13.5
                      Die Antworten fielen für uns äusserst negativ aus. Bei   Mio. wurden verkauft und dabei ein ansehnlicher
                      der Kolonie Bändli sei ein Verkauf ausgeschlossen        Mehrpreis realisiert. Mit dem Verkaufserlös konnten
                      während bei der Kolonie Oerlikon unsere Anfrage          wir eine Festhypothek bei den SBB im Betrag von
                      erst nach Fertigstellung der Durchmesserlinie beant-     CHF 13.793 Mio. zurückzahlen. Eine andere Hypo-
                      wortet werden könne. Für das Land für die Kolonien       thek bei den SBB im Betrag von CHF 31,787 Mio.
                      Oberglatt, Urdorf und Wallisellen hätten wir einen       mit einem variablen Zinssatz von 2,50% konnten wir
                      derart hohen Preis bezahlen sollen, dass der Vor-        in eine dreijährige Festhypothek mit einem festen
                      stand das Angebot dankend ablehnen musste. Für           Zinssatz von 1,80% umwandeln.
                      die Kolonie Effretikon haben wir alsdann auf eine
                      Anfrage verzichtet.                                      Die Vorschriften der Bankenverordnung wurden
                                                                               geändert; dies führte bei uns zu entsprechenden
                      Mit der Zürcher Kantonalbank konnte ein Vertrag          Anpassungen beim Depositenkassen-Reglement.
                      für die zukünftige Baufinanzierung zu guten Be-
                      dingungen abgeschlossen werden. Ab dem Jahre             Alois Steiner
                      2011 benötigen wir grössere Beträge für Bauzah-          Fachvorstand Finanzen
                      lungen.
17

Fachgebiet Finanzen
Fachgebiet Bau
       18        Neubau Waid                                              26. März einvernehmlich das Siegerprojekt „Narziss
                                                                          und Goldmund“ von Buchner Bründler Architekten,
                 Ende Januar wurden die Wettbewerbsbeiträge von elf       Basel. Nach Erstellung der Wettbewerbsdokumen-
                 der ausgewählten Architekturbüros abgegeben; eines       tation durch das Amt für Hochbauten wurden die
                 hatte leider nachträglich auf eine Teilnahme verzich-    Wettbewerbsbeiträge im Mai der Fachwelt und der
                 tet. Alle Projekte wurden zunächst von verschiedenen     Presse vorgestellt; anschliessend fand eine öffentli-
                 Fachexperten vorgeprüft, so z.B. bezüglich städte-       che Ausstellung der Projekte statt.
                 baulicher und baurechtlicher Aspekte, hinsichtlich
                 des Raumprogramms und der prognostizierten               Trotz der in sich stimmigen und überzeugenden
                 Kosten, in Bezug auf die technische Ausgestaltung        Konzeption wies „Narziss und Goldmund“ gemäss
Fachgebiet Bau

                 und die ökologische Nachhaltigkeit.                      Vorprüfungsbericht noch einige offene bzw. strittige
                                                                          Punkte auf. Dabei handelte es sich beispielsweise
                 Am 11. März kam das Preisgericht ein erstes Mal          um baurechtliche Probleme betreffend Position und
                 zusammen, um die abgegebenen Arbeiten zu be-             Höhenlage des einen Gebäudekörpers oder um
                 urteilen. In verschiedenen Rundgängen wurden von         die grundsätzliche konstruktive Ausbildung der Ge-
                 den Fach- und Sachpreisrichtern Eigenheiten, Vor-        schossdecken. Mit dem siegreichen Architektenteam
                 und Nachteile der einzelnen Projekte evaluiert und       wurde vereinbart, das Wettbewerbsprojekt unter
                 ausführlich diskutiert. Die Jurierung wurde öffentlich   Beizug von Teilen der Jury zu überarbeiten, um alle
                 abgehalten; diverse Gäste nutzten die Gelegenheit,       wichtigen konzeptionellen Fragen vor der nächsten
                 die Projekte selbst zu begutachten und an den Be-        Planungsstufe schlüssig zu beantworten.
                 sprechungen teilzunehmen.
                                                                          Mit der Abgabe des überarbeiteten Projekts am
                 Aus vier Projekten, die in die engere Auswahl ka-        22. September endete offiziell die Wettbewerbsphase
                 men, wählte die Jury in einer zweiten Runde am           für die Kolonie Waid. Das Projekt konnte in vielfacher
Hinsicht weiterentwickelt und verbessert werden, was   Arbeitsgattungen Haus um Haus entlang der Rous-        19
auch die beigezogenen Fachexperten und Fachjuro-       seaustrasse. Die professionelle Bauleitung sorgte
ren bestätigten.                                       dafür, dass Qualität, Kosten und Termine jederzeit
                                                       eingehalten werden konnten.
Für den zum Verkauf vorgesehenen Teil des Grund-
stücks bereitete die Liegenschaftenverwaltung der      Mit der Entfernung des Fassadengerüsts im Oktober
Stadt Zürich einen Investorenwettbewerb vor, der       zeigte sich die Kolonie erstmals in ihrem neuen,
Anfang 2011 durchgeführt werden soll. Nach dessen      historisch sorgfältig rekonstruierten Gewand. Anfang
Abschluss beabsichtigen die städtischen Behörden,      November wurden in den bereits fertiggestellten
auch den Baurechtsvertrag mit der BEP fertigzu-        Wohnungen an der Imfeldstrasse 14 und 16 die Vor-

                                                                                                               Fachgebiet Bau
stellen und zur Genehmigung dem Gemeinderat            abnahmen durchgeführt, so dass Anfang Dezember
vorzulegen. Diese „politische“ Zwischenphase dürfte    die ersten Mieterinnen und Mieter ihre neuen Woh-
erfahrungsgemäss einige Zeit dauern; mit dem Start     nungen beziehen konnten.
der weiteren Projektierung ist deshalb aus heutiger
Sicht nicht vor Herbst 2011 zu rechnen.                Am Samstag, 20. November wurde allen Genossen-
                                                       schafterinnen und Genossenschaftern im Rahmen
                                                       einer Besichtigungsmöglichkeit die Gelegenheit
Gesamterneuerung Letten 1–3                            geboten, sich selbst ein Bild von den erneuerten
                                                       Wohnungen zu machen. Das Angebot wurde rege
Letten 3                                               genutzt; die Rückmeldungen der Besuchenden waren
Im März erhielt die BEP die Baubewilligung für die     durchwegs positiv.
Kolonie Letten 3. Damit konnten die Umbauarbeiten
Anfang Mai plangemäss in Angriff genommen wer-         Die sich noch in Arbeit befindlichen Wohnungen der
den. Von der Imfeldstrasse „wanderten“ die einzelnen   verbleibenden vier Häuser werden nach ihrer Fer-
20        tigstellung Anfang nächsten Jahres gestaffelt wieder    strukturelle Eingriffe an, was eine Abkehr vom ur-
                 bezogen werden. Den Schlusspunkt der Erneuerung         sprünglichen „Comfort“-Konzept bedeutete.
                 werden die Umgebungsarbeiten im nächsten Frühling
                 bilden.                                                 Vertreter der städtischen Denkmalpflege wurden
                                                                         anlässlich einer Besprechung im Februar über die
                                                                         beabsichtigten Änderungen orientiert. Die Denk-
                 Letten 1 und 2                                          malpflege würdigte die Bemühungen der BEP um
                                                                         eine allseits befriedigende Lösung und äusserte sich
                 Anfang Jahr wurden der Baukommission die Resul-         grundsätzlich positiv zu den Vorschlägen.
                 tate der Überprüfung des Projekts für die Kolonien
Fachgebiet Bau

                 Letten 1 und 2 präsentiert. Die beigezogene Architek-   In der Detailplanung für die Kolonie Letten 2 stellte
                 tin Rita Schiess schlug für die Kolonie Letten 1 eine   sich heraus, dass sich die notwendige Erneuerung
                 Modifikation des Wohnungsspiegels vor. So sollten im    von Küchen, Bädern und Leitungen aufwendiger
                 Erd- und Gartengeschoss durchgehend Wohnungen           gestaltet als zunächst angenommen. Die zunächst
                 des Maisonette-Typs ohne Balkone vorgesehen wer-        favorisierte Idee einer lediglich einfachen, zeitlich
                 den, die dafür einen privaten Aussenraum im Garten      begrenzten Instandstellung wurde deshalb verworfen
                 erhalten. Dagegen empfahl sie, in den beiden oberen     und die Baukommission beschloss, die Erneuerung
                 Stockwerken Geschosswohnungen zu realisieren,           mit dem gleichen Standard wie in der Kolonie Letten
                 die durch brandmauerübergreifende Zusammen-             3 auszuführen. Allerdings muss aus Platzgründen
                 legungen eine familientaugliche Grösse erhalten.        auf den Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftung
                 Diese Wohnungen sollen auf der Gartenseite durch-       verzichtet werden.
                 gehende Balkone erhalten, die den Charakter der
                 historischen Fassade unterstreichen. Für die Kolonie    Im August wurde das Baugesuch für die Kolonie
                 Letten 2 regte die Architektin weniger tiefgreifende    Letten 2 eingereicht; die Baubewilligung liegt seit
November vor. Dank der bereits erfolgten Ausfüh-                                                                  21
rungsplanung und abgeschlossenen Submissionen            ihres Konzeptes durch die Denkmalpflege weiter. In
ist eine „nahtlose“ Baufortsetzung im Anschluss an       der Bauprojektphase erfolgte der „Feinschliff“ von
die Kolonie Letten 3 möglich.                            Grundrissen und Gestaltungsdetails, von Technik und
                                                         Materialisierung. Zudem wurde systematisch nach
Das Projekt für die Kolonie Letten 1 „Family“ wurde      Vereinfachungen und Einsparpotentialen gesucht.
vom Architekturbüro Pfister/Schiess/Tropeano be-
züglich des Wohnungsmix‘ und der Grundrissgestal-        Abklärungen zur energetischen Auswirkung der
tung weiter entwickelt und optimiert. Das gleiche gilt   Erneuerung ergaben, dass mit dem hofseitigen
für die Hof- und Umgebungsgestaltung. Die Arbeiten       Anbau einer gedämmten Raumschicht, der Wärme-

                                                                                                                   Fachgebiet Bau
sind soweit fortgeschritten, dass die Baueingabe         dämmung von Estrichböden und Kellerdecken, den
Anfang nächsten Jahres erfolgen kann. Im Rahmen          neuen Fenstern, der kontrollierten Wohnungslüftung
des Bewilligungsverfahrens wird die BEP mit der          und der (bestehenden) umweltfreundlichen Energie-
Denkmalpflege zudem einen Schutzvertrag über             erzeugung der bisherige Wärmebedarf um die Hälfte
die Kolonien Letten 1–3 abschliessen – ein entspre-      gesenkt werden kann. Damit erfüllt die Kolonie Indus-
chendes Dokument wurde bereits unter Beizug einer        trie 2 in energetischer Hinsicht die Anforderungen des
Baujuristin ausgearbeitet. Nach aktuellem Stand der      Minergie-Standards für Umbauten – und das ohne
Planung ist der Baubeginn in der Kolonie Letten 1 für    bauliche Beeinträchtigung der denkmalgeschützten
Herbst 2011 vorgesehen.                                  Strassenfassade! In dieser Hinsicht hat das Projekt
                                                         durchaus Pionier- und Modellcharakter.
Gesamterneuerung Industrie 2                             Das Projekt konnte Anfang März termingerecht mit
Der beauftragte Architekt Rolf Schaffner und sein        der Dokumentation des Planungsstands und mit dem
Team entwickelten das Projekt nach Gutheissung           Kostenvoranschlag abgeschlossen werden.
22        Mit der Zustimmung der GenossenschafterInnen             tauglichkeit der Gebäude für die nächsten 15 bis 20
                 zum Kreditantrag von 24.7 Millionen Franken an der       Jahre sicherzustellen und der Siedlung wieder ein
                 Generalversammlung vom 11. Juni wurde das Signal         ansprechendes Bild zu verleihen.
                 für die weiteren Arbeiten auf Grün gestellt.
                                                                          Im März konnte das Bauprojekt zeitgleich mit demje-
                 Im August erfolgte die Baueingabe für die Erneuerung     nigen der Kolonie Industrie 2 abgeschlossen werden.
                 der Kolonie Industrie 2. Das Bewilligungsverfahren ist   Die prognostizierten Gesamtkosten für die Instand-
                 noch nicht abgeschlossen, weil einerseits noch ein       stellung betragen rund 6.0 Millionen Franken.
                 Schutzvertrag mit der Denkmalpflege ausgearbeitet
                 und andererseits die Entlassung des Hofgebäudes          Um verschiedene Instandstellungstechniken testen
Fachgebiet Bau

                 aus dem Schutzinventar erfolgen muss. Bis zum            und die Resultate in natura überprüfen zu können
                 vorgesehenen Baubeginn 2012 bleibt allerdings            entschied die Baukommission, in einer freigeworde-
                 noch genügend Zeit für den Abschluss dieses Ver-         nen Wohnung eine Mustersanierung durchzuführen.
                 fahrens.                                                 Im September konnten sich die Bewohnerinnen und
                                                                          Bewohner der Kolonie Industrie 3 von der angestreb-
                                                                          ten Instandstellung selbst ein Bild machen. Während
                 Instandstellung Industrie 3                              die Erneuerung der strassenseitigen Fassade unbe-
                                                                          stritten war und die neue Küche grossmehrheitlich auf
                 Nach einer intensiven Untersuchungsphase präsen-         Zustimmung stiess, löste vor allem die vorgesehene
                 tierte das beauftragte Generalplanerteam um den          kräftige Farbgebung im Badezimmer kontroverse
                 Architekten Rolf Schaffner der Baukommission seine       Diskussionen aus.
                 Resultate und schlug verschiedene Optionen für die
                 beabsichtigte einfache Instandstellung vor. Ziel der     Anlässlich einer Mieterversammlung Anfang Oktober
                 vorgeschlagenen Massnahmen ist, die Gebrauchs-           wurden verschiedene Aspekte der geplanten Instand-
stellung rege erörtert, Vorschläge eingebracht und     Vertreter der involvierten Genossenschaften und         23
die Gelegenheit zu Fragen genutzt. Die gebotene        Experten verschiedener Fachrichtungen, diskutierten
Möglichkeit, aus zwei weiteren Farbkonzepten für       die von den beauftragten Planern weiterentwickelten
das Bad individuell auswählen zu können, wurde         Szenarien.
wohlwollend aufgenommen. Die Baukommission
ihrerseits nahm verschiedene Anliegen zur weiteren     An dieser Besprechung konnten die Kernaussagen
Prüfung entgegen.                                      der Machbarkeitsstudie festgelegt werden. Aus-
                                                       gehend von den erzielten Resultaten erstellte die
Die Geschäftsstelle der BEP und die designierte        Planpartner AG einen Entwurf für das Leitbild, der
Bauleitung präsentierten den „Fahrplan“ der Arbeiten   Ende Mai im Begleitgremium diskutiert und an einer

                                                                                                                Fachgebiet Bau
2011 und die damit einhergehenden Einschränkun-        Sitzung im September mit den Bauträgern und Ver-
gen und Unannehmlichkeiten. Im Nachgang zur            tretern der Stadt ein letztes Mal korreferiert wurde.
Versammlung wurde eine Mieterumfrage verschickt,
um zu klären, wer auf eine Ersatzlösung während der    Da ein Ersatzneubau den Rahmen der heute gül-
Instandstellung angewiesen ist. Die Detailplanung      tigen Bauvorschriften sprengen wird, stellt sich die
und Vorbereitung der Arbeiten laufen auf vollen        Frage nach dem richtigen Planungsinstrument für
Touren, damit das ambitionierte Vorhaben in der        die nächsten Schritte: Sonderbauvorschriften oder
vorgesehenen Zeit gelingen kann.                       Gestaltungsplan. Beide Instrumente müssen vom
                                                       Gemeinderat bewilligt werden.
Ersatzneubau Seebahn                                   Bevor der Stadtrat über die Entlassung der Siedlun-
Im Januar fand der dritte Workshop zur städtebau-      gen aus dem Inventar der Denkmalpflege entschei-
lichen Machbarkeitsstudie Ersatzneubauten See-         den kann, muss er nun zunächst über das Leitbild
bahn-/Hohlstrasse statt. Die rund 25 Teilnehmenden,    befinden. Die entsprechende interne juristische und
24        politische Güterabwägung wird etwas Zeit benötigen.    einbarung abschliessen, wonach im Rahmen des
                 Die Diskussion über die weiteren Schritte und ins-     Projekts „Green City Manegg“ drei Baufelder dem
                 besondere über das anzuwendende Planungsinstru-        gemeinnützigen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt
                 ment wird deshalb erst im nächsten Jahr stattfinden    werden sollen. Angesichts dieser einmaligen Gele-
                 können.                                                genheit erstaunt es nicht, dass für eine Teilnahme
                                                                        schliesslich sieben Bauträger Interesse bekundeten.
                 Abklärungen zu möglichen                               Insgesamt wurde ein Wunschbedarf von rund 600
                                                                        Wohnungen angemeldet – doppelt so viel, wie auf
                 Neubauten                                              den zur Verfügung stehenden Flächen tatsächlich
                                                                        realisiert werden können.
Fachgebiet Bau

                 Auch im Berichtsjahr prüfte der Fachbereich Bau
                 verschiedene Gelegenheiten, den Liegenschaften-
                 bestand der BEP zu erweitern. Aufgrund ihrer Lage,     Ende August trafen sich die sieben interessierten
                 Qualität oder Kosten konnten einige Angebote relativ   Genossenschaften zu einer „Ausmarchung“ mit dem
                 schnell ausgeschlossen werden. Bei folgenden Pro-      Ziel, eine einvernehmliche Lösung unter den Beteilig-
                 jekten fasste der Vorstand dagegen ein Engagement      ten zu finden. An einer mehrstündigen Veranstaltung
                 ins Auge.                                              wurden verschiedene Arealaufteilungen entwickelt
                                                                        und Modelle der Partizipation diskutiert. Schliesslich
                 Projekt Manegg-Areal                                   einigten sich die Genossenschaften auf eine Zusam-
                                                                        mensetzung von vier Bauträgern, die sich aufgrund
                 Im Zuge der politischen Diskussion um einen pri-       ihrer Ausrichtung und Grösse gut ergänzen und die
                 vaten Gestaltungsplan auf dem Manegg-Areal bei         einen interessanten Nutzungsmix auf dem Manegg-
                 Leimbach konnte der Schweizerische Verband für         Areal versprechen. Zugunsten dieser Lösung waren
                 Wohnungswesen, Regionalverband Zürich, mit der         die BEP und zwei weitere grosse Genossenschaften
                 federführenden Generalunternehmung eine Ver-           bereit, einen Schritt zurückzutreten.
Projekt Zeughausareal Winterthur                        des Areals mit Eigentums- und Genossenschafts-           25
                                                        wohnungen zugrunde zu legen, um so ein wett-
Mit der Aufhebung des Zeughauses Winterthur Teu-        bewerbsfähiges Angebot machen zu können. Das
chelweiher wird eine Umnutzung des zentral und          Bewerbungsdossier konnte rechtzeitig Mitte Oktober
attraktiv gelegenen Areals für den Wohnungsbau          abgegeben werden.
möglich. Die Stadt Winterthur schrieb im vergan-
genen Sommer zusammen mit armasuisse als                Im November gab die Jury bekannt, dass für das
Grundeigentümerin einen zweistufigen Investoren-        Zeughausareal Winterthur 35(!) Angebote eingereicht
wettbewerb aus.                                         worden waren. Die gebotenen Landpreise der fünf
                                                        für die zweite Stufe zugelassenen Investoren lagen

                                                                                                                  Fachgebiet Bau
Die BEP entschied sich, die Chance zu nutzen und        dabei weit über dem Preis, den die BEP/Arigon/Pool
schloss sich mit der Arigon Generalunternehmung         als gerade noch tragbar erachtet hatte.
und mit Pool Architekten zu einem Team zusam-
men. Anders als beim Investorenwettbewerb um
das Sulzer-Areal Werk 3, an welchem die BEP 2009
                                                        Rüchlig-Areal Dietikon
teilgenommen hatte, hielt sich der Aufwand für die      Das Elektrizitätswerk des Kantons Zürich (EKZ) besitzt
erste Stufe des Wettbewerbs in Grenzen. Gefordert       in Dietikon ein Grundstück, das direkt am Unterwas-
wurden neben Referenzangaben von allen beteilig-        serkanal des Limmatkraftwerks gelegen ist. Das EKZ
ten Partnern primär ein Landpreisangebot, welches       wird sich in den nächsten Jahren auf die sogenannte
massgebend war für die Selektion in die zweite Stufe,   „Kraftwerkinsel“ zurückziehen, welche sie baulich
den eigentlichen Projektwettbewerb.                     weiterentwickelt. Damit benötigt sie das Grundstück
                                                        nicht mehr und beabsichtigt, dieses zu verkaufen. Auf
Das Team BEP/Arigon/Pool einigte sich darauf,           dem Areal könnten nach heutiger Abschätzung gegen
der Landpreiskalkulation eine gemischte Nutzung         200 Wohnungen realisiert werden.
26        Das gut erschlossene Bauland gehört zum pri-
                 vaten Gestaltungsplan Limmatfeld, welcher 2005
                 genehmigt wurde. Im Limmatfeld, einem bisherigen
                 Industrie- und Lagergebiet herrscht zurzeit rege Bau-
                 tätigkeit: In Fusswegdistanz zum Bahnhof Dietikon
                 entsteht hier ein neues Wohn- und Stadtquartier.

                 Auf Vermittlung von neues wohnen zürich (nwz) erfuhr      dem Vorbehalt, dass auch die Generalversammlung
                 die BEP, dass die ökologisch-ethische Sammelstif-         dem Landkauf zustimme. Aus diesem Grund wurden
                 tung „Nest“, die zum Angebot eingeladen worden            die Vorbereitungen für eine ausserordentliche GV, die
Fachgebiet Bau

                 war, aufgrund ihrer begrenzten Möglichkeiten eine         im Januar 2011 stattfinden soll, sofort an die Hand
                 Partnerschaft mit einer Baugenossenschaft suchte.         genommen.
                 Nach Prüfung der Sachlage entschied sich die BEP,
                 zusammen mit „Nest“ ein Preisangebot zu unterbrei-        Ralf Escher
                 ten. Im November wurde der BEP beschieden, dass           Fachvorstand Bau
                 sie in die engere Wahl gekommen sei. Die Verkäuferin
                 legte in der Folge Wert darauf, einen persönlichen
                 Kontakt mit ihrer potentiellen künftigen Nachbarin her-
                 zustellen. So trafen sich Mitte November Vertreter des
                 EKZ mit einer Delegation der BEP zum gegenseitigen
                 Kennenlernen und zur Beantwortung von Fragen.

                 Bereits einige Tage später erhielt die BEP die Mittei-
                 lung, dass sie den Zuschlag erhalten habe – unter
Fachgebiet Soziales
Sozialkommission                                         Im Oktober des Berichtjahres führte die Hochschule     27
                                                         für Technik Rapperswil in verschiedenen Quartieren
Im Jubiläumsjahr stand für die Sozialkommission          der Stadt eine Umfrage bei Wohnbaugenossen-
die Förderung des Zusammenlebens in der Genos-           schaften durch. Das Projekt hiess „Verkehrsparen in
senschaft im Vordergrund. Dies ist die Kernaufgabe       Siedlung und Quartier – wohnungsbezogene Mobi-
der Kommission, welche sie mittels verschiedener         lität in der 2000-Watt-Gesellschaft“ und stand unter
Projekte zu erfüllen sucht. So liess sie von der Ge-     dem Patronat verschiedener Verbände wie SVW,
schäftsstelle ein Inventar über Räume in den BEP-        Tiefbauamt der Stadt Zürich, VCS etc. Unsere Ko-

                                                                                                                 Fachgebiet Soziales
Liegenschaften, die nicht zu Wohnzwecken benutzt         lonie Industrie wurde für die Befragung ausgewählt.
werden, erstellen. Ziel ist es, geeignete Räume für      Die hohe Rücklaufquote der verteilten Fragebogen
kulturelle Anlässe im weitesten Sinn zu nutzen. Bisher   wurde anlässlich der Auswertung lobend erwähnt. Die
werden die Projekte der Sozialkommission meistens        Studierenden der Hochschule verfassten anhand der
von der Stelle Soziales und Projekte, welche der         Umfrage und ihrer Quartiersbesichtigungen Ideen zur
Geschäftsstelle angegliedert ist, umgesetzt. Geplant     Verbesserung der Wohnqualität in bezug auf Verkehr,
ist, dass die Genossenschafterinnen und Genos-           Mobilität, Lärm.
senschafter in die Umsetzung einbezogen werden.
Mit dem „BEP-Treff“, welcher an drei Abenden im          Im Berichtsjahr suchte die Kommission einen neuen
November stattfand, nahm das Projekt „Kulturan-          Namen für die Stelle Sozialberatung. Der Vorstand
lässe“ seinen Anfang (weitere Ausführungen dazu          der BEP war damit einverstanden, sie neu „Soziales
bei „Soziales und Projekte“). Die BewohnerInnen          und Projekte“ zu nennen, da dieser Name besser
der Kolonie Industrie 1 organisierten eine Lesung,       den Tätigkeiten unserer Sozialarbeiterin Silvia Egli
welche im Gemeinschaftsraum stattfand.                   entspricht.
28           Der Vorstand hat ferner mit Frau Claudia Vontobel
                      ein neues Mitglied in die Sozialkommission gewählt.
                      Sie ist Genossenschafterin und Bewohnerin einer
                      Kolonie in Wipkingen und zudem auch Mitglied der
                      Koloniekommission Letten-Wasserwerk. Sie hat ihre
                      Arbeit per Anfang 2011 aufgenommen.

                      Zur Förderung des Gemeinschaftslebens gehört
Fachgebiet Soziales

                      auch das Projekt „Vrenelis Gärtli“, für welches die
                      BewohnerInnnen der Kolonie Industrie 1 der Sozi-
                      alkommission einen Antrag stellten. Es handelt sich
                      dabei um Pflanzen (Gemüse, Blumen, Kräuter), wel-
                      che an einer Hauswand im Hof auf Paletten angesät
                      werden. Die Anlage ist mobil und kann daher jederzeit
                      bewegt und wieder entfernt werden. Das Projekt ist
                      für drei Jahre bewilligt.

                      Im Jahre 2011 wird die Sozialkommission vor allem
                      die Förderung des Gemeinschaftslebens weiter
                      verfolgen und sich der Weiterführung der Integration
                      neuer GenossenschafterInnen widmen.

                      Franziska Piderman
                      Fachvorstand Soziales
Koloniekommissionen
Die Aufgabe der Koloniekommissionen (KoKo) ist         her zu bringen und die neuen Mieter zu integrieren,      29
es, das soziale Leben innerhalb der BEP-Kolonien       ihnen ihre Kolonie vorzustellen und das genossen-
zu fördern. Sie amten als Bindeglied zwischen den      schaftliche Gedankengut zu übermitteln. Für die
verschiedenen Kolonien und dem Vorstand. Dafür         jüngste und die älteste Mieterschaft wurden zwei
haben die vier Koloniekommissionen 2010 drei Mal       spezielle Anlässe organisiert. Die Kinder konnten ihre
eine Vollversammlung abgehalten, um die gemein-        Bauchmuskulaturen im Circus Conelli testen und die
samen Aktivitäten zu planen. Viele andere geselligen   Senioren konnten ihren speziellen Ausflug im Jubi-

                                                                                                                 Koloniekommissionen
Anlässe führten die einzelnen Kommissionen in ihren    läumsjahr mit der „Panta Rhei“ auf dem Zürchersee
Kolonien im Jahresverlauf eigenständig durch.          geniessen. Mit der Übergabe von Goldvreneli an die
                                                       Eltern von Neugeborenen und der Abgabe von Wein
Aktivitäten                                            und Honig an die über 75-jährigen Mieter, endete
Die vier Kolonieversammlungen wurden vom 20. Mai       unsere schöne Mitarbeit, um schon bald wieder von
bis zum 3. Juni durchgeführt. An diesen Jahres-        Neuem zu starten.
versammlungen standen vor allem Renovationen,
Sanierungen und Umbauten im Vordergrund. Die           Agenda 2010
Versammlung diente aber auch dazu, um sich auf
die Generalversammlung vorzubereiten. Dazu hielten     Offizielles
der Präsident und der Geschäftsleiter je ein Referat   Kolonieversammlungen, Generalversammlung
und standen für Fragen zur Verfügung.                  • 20.05.10 Industrie und Seebahn
                                                       • 27.05.10 Letten-Wasserwerk
Im Frühling und Herbst fanden verschiedene Festi-      • 01.06.10 Bändli, Urdorf
vitäten statt. Dabei konnten sich die Teilnehmenden    • 03.06.10 Oerlikon, Stüssi, Oberglatt, Wallisellen,
untereinander besser kennen lernen. Unser Ziel                     Effretikon
dabei ist, die verschiedenen Kulturen einander nä-
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